Bezugspreise £nr Gsterreich-Ungar» ganzjährig K 5 — halbjährig K 2'50 jüt Amerika: ganzjährig D. 2- — ^iir dar übrige Ausland ganzjährig K 6-50 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. unb 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Gottscheer Moten in Gottschee Rt. 121. Berichte sind zu senden an die Schriftkeitung des Gottscheer Moten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott« scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. M. 7. KotLschee, am 4. April 1916. Jahrgang XIII. Der Gottscheer Kriegs-Schutadter. i. In wahrhaft herzerhebender Weise wurde Sonntag, den 26. März, der Gottscheer Kriegs-Schuladler zur Benagelung übergeben. Es war fürwahr ein Festlag fürs Gottscheerländchen, ein Tag, der noch lange in der Erinnerung lebendig bleiben wird. Bereits um 10 Uhr vormittags, der Stunde des Beginnes, konnte der große, geschmackvoll geschmückte Zeichensaal der k. k. Fachschule für Tischlerei die Menge der Festteilnehmer, schätzungsweise 600, kaum fassen; später mußten noch einige Hundert mit der Vertröstung, an einem der nächstfolgenden Sonntage zur Benagelung dranzukommen, um-kehren. Ein rühriger vorbereitender Ausschuß war mit aller Umsicht am Werke gewesen und sah es mit einem durchschlagenden Erfolge gekrönt. Dieses patriotische Unternehmen, der Kriegs-Schuladler, ist zu einer Ehrensache und gewiß auch Herzensangelegenheit aller Gottscheer, auch jener in der Ferne und im Heere, geworden. Er wurde künstlerisch groß gedacht und meisterhaft burchgefiihrt, lobt also feine Schöpfer für und für. Seinen ethischen Wert hob der erste Vorsitzende des Arbeitsausschusses, Herr Fachschuldirektor kais. Rat Josef Knabl, in seiner wohlgefügten Begrüßungsansprache besonders hervor. Sie lautete: „Hochgeehrte Festversammlung! Im Namen des Ausschusses zur Errichtung eines Gottscheer Kriegs-Schuladlers erlaube ich mir, die hochgeehrten Festgäste ans das ergebenste und herzlichste zu begrüßen und für das zahlreiche Erscheinen geziemend zu danken. Insbesondere habe ich die Ehre zu begrüßen: In offizieller Vertretung Sr. Exz. des Herrn Landespräsidenten in Krain den Herrn Bezirkshauptmann Otto Merk, in offizieller Vertretung des Herrn Landeshauptmannes des Landes Krain den Herrn kais. Rat Bürgermeister Alois Loy, in offizieller Vertretung Sr. Durchlaucht des Fürsten Karl Auersperg den Herrn Forstrat Schadinger; ferner die hochverehrten Damen, die Heldenmütter und Heldengatlinnen, die hochgeschätzten Vertreter unserer ruhmreichen Armee, die hochansehnlichen Bürger und Landsleute Goitfchees, die hochwürdige Geistlichkeit, die hochgeehrte Staats- und Privatbeamtenschaft, die hochgeehrte Lehrerschaft, die hochzuverehrenden Vertreter der Vereine und Körperschaften und all die anderen Festgäste samt der ganzen strammen Schülerschaft begrüße ich aufs herzlichste. Dem Zuge der großen Zeit, der sich allerorten kundgibt, folgend, soll der heutige Festtag das einmütige streben, die Opferwilligkeit aller Völker unserer Monarchie auch bei uns zum sichtbaren Ausdruck bringen. Große Zeiten lösen große Gefühle aus. Hiesür ist das kleine, aber tatkräftige Gottscheerländchen ein schlagender Beweis und ein schönes Beispiel. Schon seit der ersten Besiedelung haben die. Gottscheer ein Schutzwall gegen den Ansturm der Feinde Österreichs sein, helden- mütig um ihre Heimatscholle und für die Sicherung der Monarchie kämpfen müssen. Heißt es doch auch im Gottscheerliede: Der Welschen Blut, Franzosenblut Hat unser Land gesärbet, Den unverdross'nen deutschen Mut, Den haben wir ererbet. Ja wahrlich, die alten Gottscheer, die Männer von ge-stern, konnten als Erbe ein gut Stück Heldentum, einen oft erprobten Kampfesmut ihren Nachkommen hinterlassen, denn sie haben nt allen Kriegen und Kämpfen Österreichs, auf allen Schlachtfeldern ihren Mann gestellt. Jedoch alle diese Taten der Alten erscheinen uns heute verschwindend klein, gegenüber den Leistungen ihrer Nachkommen im gegenwärtigen Weltkriege, der Männer von hkute. Groß ist die Zahl der Kämpfer und Streiter aus dem kleinen Gottscheerländchen; aber auch groß die Zahl jener Gottscheer, die für ihren Mut, für ihre kühne Taten, für ihr beispielgebendes Verhalten vor dem Feinde ausgezeichnet wurdey, Doch auch jene Zurückgebliebenen, die den ererbten Mut nicht auf den Schlachtfeldern bewähren konnten, haben bewiesen, daß sie der opferreichen Vergangenheit und der gegenwärtigen schweren, aber großen Zeit würdig und gewachsen sind. Herzerhebend war es, als gleich aus den ersten Ruf hin eine große Anzahl von zarten Frauen und Mädchen sich sofort in den Dienst des Vaterlandes stellte, ihrer zarten Hände Geschick und Fleiß sofort den Bedürfnissen und der Milderung der tristen Seite des rauhen Kriegerbe-ruses widmeten; geradezu rührend war es, als gleich auf die erste Bitte hin die Gaben und Spenden in reichstem Maße flössen, daß alle, vom reichen Bürger und Grundbesitzer angefangen bis herab zum ärmsten Keuschler, jeder und alle nach Kräften und Können gegeben haben. ' Und nicht weniger anerkennenswert sind die Leistungen und Opfer unserer strammen Schuljugend einzuschätzen. Es ist wohl überflüssig, die geleisteten Jugendarbeiten aufzuzählen; wir alle waren freudigst überrascht, ein so herrliches Gefühl, eine so große Vaterlandsliebe in der Schuljugend aussprossen und sich entwickeln zu sehen. Diesem Jungösterreich, den Männern und Heldenmuttern von morgen, des Reiches Stolz und Hoffnung, diesen Nachkommen der Helden von heute, muß nun dieser große Geist erhalten bleiben bis aus die Tage ihrer völligen Reife und des richtigen Verständnisses hiesür; ihnen muß ein würdiges Wahrzeichen geschaffen werden, auf daß sie sich immer erinnern an die Heldentaten ihrer Väter und Brüder, an die schweren Opfer ihrer Mütter und Schwestern, an ihre eigene mit ihren schwachen Kräften schon in der Jugend geleistete '„Kriegsarbeit". Das soll nun durch den Schuladler erreicht werden. Anfänglich als kleines internes Werk gedacht, wurde es )pater aus begründetes Verlangen für sämtliche Schulen des ganzen Gott« scheerländchens erweitert. Der Hauptleitsatz war, mit wenigen, ja mit den geringsten Auslagen etwas Großes und künstlerisch Wertvolles zu schaffen, damit so mit vielen kleinen Spenden und Opfergaben ein ausgiebiges Werk der Barmherzigkeit unter dem Namen unserer braven Schuljugend zustande kommt. Die höchsten Schulbehörden und hohe Persönlichkeiten haben bereits sehr ansehnliche Widmungen hiefür gemacht; denn es ist ja natürlich, daß die schwache Kapitalskraft unserer Schuljugend nicht ganz ausreichen wird, ihr patriotisches Wehrmal in absehbarer Zeit der Vollendung zuzuführen. Es wird daher auch mehr oder weniger auf die hochherzige Unterstützung, auf die opferwillige Beihilfe der Väter und Mütter, der Onkel und Tanten der Schüler sowie auf die munistzenten Spenden der bewährten hohen Gönner und Freunde der Schuljugend gerechnet werden müssen. Die Grundlagen für ein schönes Jugenddenkmal der großen Zeit ist gegeben; nun soll, ganz abgesehen von Person und Name der Schöpfer desselben, der bewährte patriotische Wohltärigkeitssinn der gesamten Gottscheer Bevölkerung in Kraft treten und, wie schon so oft, auch diesmal wieder für unsere heldenmütigen Krieger die erbetenen kleinen oder großen Geldspenden auf dem Altäre des Vaterlandes niederlegen. Das bitten wir herzlichst." Der an anderer Stelle gebrachte Festprolog wurde von der Handelsschülerin Frl. Hildegard Marek gut durchdacht und wirkungsvoll vorgetragen und erntete die schmucke Vortragende reichlichenPeifall. Eindrucksvoll wirkte auch die Festrede des Herrn Prof. W. Heine, der wir einige Kraftstellen entnehmen. „Österreich-Ungarn und das verbündete Deutsche Reich führen einen in der Weltgeschichte einzig dastehenden Existenzkampf. Wölfe sind über uns gekommen. Dürrer Geier Fraßgier streckt die plumpe Schwinge. Lauernd gegen unser Gestade dräut der Hai. Ihre schwülen Klüfte hat die Hölle aufgesprengt, Gift und Dunst und Donner aufgeboten Ausgekeucht ihr letztes, lechzendes Gezücht, Unserer Ernten Glück und Gut zu tilgen Und unser Volk. Erhebend wirkt die fast 13A Jahre dauernde, ohne Mißklang treugehaltene Waffenbrüderschaft der verbündeten Kaiserreiche; erhebend ist der Todesmut unserer Soldaten. Flieg auf, o Treubund, Starker Gottesaar, Und laß die Flügel landen auf dem Sieg! Wann wird der ersehnte Friede erscheinen? Der Oberkommandierende einer deutschen Armee, Gras von Bothmer, gibt uns auf diese Frage folgende Antwort: „Noch ist die Stunde fern, die Frieden bringt. Sie naht sich erst, wenn auf die Knie nieder Ihr Österreichs und Deutschlands Feinde zwingt. Erst wenn sie bittend ihre Hände heben, Die Mord und Tod in unser Reich gesandt, Nicht eher legen wir die Waffen nieder. Dann wirst du ruhig sein, lieb Vaterland! Vergesst dann nicht in heiligem Frohlocken Wem euer Dank für dieses Glück gebührt." Wir können wahrhaft stolz auf die unvergleichliche Schicksalsstunde unseres Volkes sein. Der Feind wollte unser Vaterland zerstückeln, wir sollten heimatlos werden. Wie hat er sich getäuscht! Wir haben groß begonnen. Aber die Probe kommt erst! Sie darf keinen Kleinen unter uns finden. Dann erst werden wir der Unseligen im Felde wert, eingedenk der Wahrheit: „Ein Volk, ein Schicksal!" Vieles wird zu ersetzen sein, bis wir den großen Rechnungsabschluß nach dem Kriege machen werden. Dann erst werden wir deutlich sehen, wie viele Herdfeuer erloschen sind, wie viel väterliche Führung verloren gegangen ist, wie viele jugendliche Herzen stille gestanden sind. Derzeit erscheint es noch ganz unmöglich, bestimmte Zahlen zu nennen, wie viele Witwen, Kriegerwaisen und Invaliden in Österreich-Ungarn nach dem Kriege zu versorgen sein werden. Dazu gehört Geld, Geld, recht viel Geld. Es wurden auch in anderen Orten Sammlungen veranstaltet, „Wehrmänner" und „Wehrschilde" in Eisen usw. hergestellt, um mit vereinten Kräften durch kleine Beiträge große Summen zu erhalten. Um Österreichs Doppel- adler scharen sich unsere braven, tapferen Krieger zum Kampfe für Gott, Kaiser und Vaterland; unter dem Adler scharen auch wir uns, um ein Scherflein beizutragen zur Linderung der Kriegswunden. Es war ein gemütvoller Gedanke, als in der Konferenz des Lehrkörpers der Fachschule die Anregung gegeben wurde, als Erinnerungszeichen an die große Zeit einen Kriegs-Schuladler zu schaffen. Herr Direktor Kua b l ist der Urheber dieses schönen Gedankens, welchem Herr Professor Michel und die Herren Fachlehrer Eimer und Gansl mayer die edle Form verliehen haben. Den Kriegs-Schuladler 1914=1916 werden unsere Nachkommen wie ein Heiligtum bewahren und der vornehmste Ehrenplatz ist ihm gewiß. Der Reinertrag soll dem österr. Roten Kreuze, der Fürsorge für Kriegsbeschädigte und für Kriegerwitwen und Waisen gewidmet werden. Keiner von uns Anwesenden wird mehr auf Erden wallen, aber dieser Kriegs-Schuladler wird noch an geweihter Stätte Zeugnis geben von dem Patriotismus der Schuljugend, der Lehrer und der Bevölkerung des Gottscheerlandes. Und wenn unsere Väter, Brüder und Söhne als ruhmreiche Sieger in die geliebte, lang entbehrte Heimat zurückkehren werden, umtost von dem begeisterten Jubel der dankschuldigen Mitbürger, wir werden sie vor den Adler führen und sie werden eine helle Freude haben. Und wenn in späterer Zukunft wieder einmal Feinde unsere Heimat bedrängen sollten, so wird die Mutter ihren geliebten ins Feld ziehenden Sohn vor den Kriegs-Schuladler führen und sagen: „Zeige dich würdig derer, die uns diesen Adler hinterließen I" Die Rede klang in ein dreifaches Hoch auf unseren erhabenen Monarchen aus, in das begeistert eingestimmt und die Volkshymne gesungen wurde. Als Vertreter des Landesprästdenten in Krain begrüßte sonach Herr Bezirkshauptmann Otto Merk in markigen und erhebenden Worten die Erschienenen und dankte ferners den Veranstaltern und allen jenen, die sich zum Gelingen des schönen Werkes mit Opfern irgendwelcher Art, Arbeit und Spenden beteiligten, in herzlicher Weise. Anknüpfend an die Volkshymne führte alsdann, einen durch die Macht der Stunde diktierten Antrag einleitend, Herr Fachschullehrer Karl Krobath aus: „Heil dem Kaiser, Heil dem Lande, Österreich wird ewig stehn!" — Mit diesem Jubelruf, mit diesem Treugelöbnis, mit dieser Verheißung voll frohester Zuversicht begrüßen wir dich, siegreicher Doppelaar: begrüßen wir auch dich, Gottscheer Kriegs-Schuladler. Denn erschallt irgendwo das altgewohnte, traute „Gott erhalte", so erklingen allsogleich in jedem treu-österreichisch gestimmten Gemüt die wunderbarsten Saiten. Und das alte, stark-wütige „Austria erit in orbe ultima!“ ist wieder wach geworden in der Welt, und der gut-österreichische, einigende, kraftvolle Gedanke gilt mehr denn je: „Laßt uns fest zusammenhalten, in der Eintracht liegt die Macht". Mit berechtigtem Stolz fragen wir uns: Was lieben wir mehr in der Welt, als unser Heim und unsere Heimat, als unser Vaterland und unfern ehrwürdigen, lieben, gütigen Kaiser. Den Kaiser! Den Vater seiner Völker, den Führer in schwerster Not. Wie ein Bild aus fernen, besseren Zeilen ragt er in unsere unrastige, waffenklirrende Zeit, ein Fels in der Brandung. Zu ihm schauen wir auf; seiner Weisheit, seiner Güte vertrauen wir. In Freud und Leid fliegen unsere Gedanken zu ihm hin wie zu einer geheiligten, segenspendenden Wallfahrtskirche. Sv auch heute, da wir den Gottscheer Kriegs-Schuladler umstehen und ein Wehrmal unserer patriotischen Gesinnung schaffen. Ich bitte daher die hoch-ansehnlichen Festteilnehmer, als Ausdruck ihrer innigsten Gefühle nachstehende Drahtung an die Stufen des allerhöchsten Thrones gelangen zu lassen: Kabinettskanzlei SeinerKaiserlichenundKöniglichen Apostolischen Majestät, Wien. Die zur Eröffnung der Be-nagelung eines Gottscheer Kriegs-Schuladlers versammelten Festgäste, Lehrer und Schüler, geben den Gefühlen tiefster Verehrung, Anhänglichkeit und Treue für den ruhmgekrönten obersten Kriegsherrn und das erhabene Herrscherhaus ehrfurchtsvoll Ausdruck und legen ihre heißesten Wünsche für eine glorreiche Zukunft des Vaterlandes an den Stufen des allerhöchsten Thrones nieder. Der Ausschuß. Und auch des edlen Sprossen der Herrscherhäuser Habsburg und Wettin, des durchlauchtigsten Erzherzog-Thronfolgers Karl FranzJosef sei geziemend gedacht mit nachfolgender Drahtung: Obersthofmeisteramt Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzog-Thronfolgers, Wien. In tiefster Verehrung geben die zur Eröffnung der Benagelung eines Gottscheer Kriegs-Schuladlers versammelten Festgäste, Lehrer und Schüler, ihrer Begeisterung für die erhabene Person des durchlauchtigsten Thronfolgers mit dem innigsten Wunsche Ausdruck, dem Vaterlande möge I eine glorreiche Zukunft beschicken sein. Der Ausschuß. Ich erbitte auch diesfalls Ihre Zustimmung." Der Antrag wurde unter begeisterter Zustimmung angenommen. Bei der nun beginnenden offiziellen Nagelung schlug Hochw. Herr Dechant Ferdinand Erker den ersten goldenen Nagel ein „für Gott", Herr Bezirkshauptmann Merk den zweiten Nagel „für Kaiser", Herr Bürgermeister und kais. Rat Alois Lop den dritten „fürs Vaterland", Herr Oberleutnant Dr. Guido Szobkö den vierten Nagel „für die ruhmreiche Armee". Für den Minister für Kultus und Unterricht nagelte Herr Oberlehrer Scheschark, für den Minister für öffentliche Arbeiten Herr Professor Wilhelm Michel, für den Landesprästdenten in Kraiu, für den Hofmt Grafen Chorinskp, für die Bezirkshauptmannschaft Gottschee und für den Bezirksschulrat als Vorsitzender Herr Bezirkshauptmann Merk, für Se. Durchlaucht den Fürsten Karl Auersperg, Herzog von Gottschee, Herr Herzogi. Forstrat Rudolf S ch a d i n g e r, für das Land Kraiu und den Landeshauptmann, für den Reichsratsabgeordneten von Gottschee Grafen Barbo, für die Stadtgemeinde und für den Ortsschulrat als Vorsitzender Bürgermeister Lop, für den hochw. Domherrn Herrn Josef Erker dessen Bruder Hochw. Herr Dechant Ferdinand Erker (mit dem Spruche: „An Gottes Segen ist alles gelegen."), für den Landeshauptmann-Stellvertreter Freiherrn v. Liechtenberg Notar l Dr. Karnitschnig, für einen ungenannt sein wollenden Ministerialrat Prof. Heine („Treue Liebe bis zum Grabe schwör' ich dir mit Herz und Hand; was ich bin und was ich habe, dank ich dir, mein Vaterland"), für den Landtagsabgeordneten Dr. Eger Herr Bürgermeister Lop, für die Schulinspektoren Novak und Primosch Herr Bezirksschulinspektor Novak, für die Gottscheer Geistlichkeit Hochw. Herr Dechant Erker („Österreichs und Deutschlands Aar fliegen zum Siege — das ist wahr!") (Stürmische Zustimmung und Heill-Rufe.), für das Bezirksgericht Gottschee Herr Landesgerichtsrat O. Cern st ein, für das Steueramt Herr Steuerverwalter Schubitz, für das hiesige Offizierskorps die Herren Kommandanten Oberleutnant Dr. Guido S z o p k 6, Oberleutnant J elli nek, Oberleutnant Berger, Oberleutnant Georg Wolf, Tierarzt Julius Baltheris, Fähnrich Richard Rom und die Med.-Doktoranden Kratter und Weiß, für Oberleutnant Abeles Herr Prof. Wilhelm Heine, für das herzogliche Forstamt Forstrat Schadinger, für das Kohlenbergwerk Herr Verwalter Stöckl („Durch Kampf zum Sieg!"), für das Bahnamt Herr Vorstand Emanuel Hail („Heil unseren Freunden! Tod und Verderben unfern Feinden!"), für das k. k. Staatsgpmnasium und für Herrn Regierungsrat Wolsegger Herr i Gpmnasialdirektor Dr. Franz Riedl, für die k. k. Fachschule für Tischlerei Herr Direktor kaiserl. Rat Josef Knabl, für die Knaben-I Volksschule Gottschee Herr Oberlehrer Franz Scheschark, für die Mädchenvolksschule Frau Schulleiterin Leontine Scheschark-Murgel, für die Waisenhaus-Schule Herr Prof. Heine („Gott zur Ehr', dem Feinde zur Wehr!"), für den deutschen Lehrerverein Gottschee Herr Oberlehrer Scheschark, für den Ortsschulrat Lienfeld Herr Oberlehrer Josef Perz, für den Deutschen Kindergarten in Gottschee Herr Prof. Heine, für die städtische Sparkasse Herr Forstrat Schadinger, für die Ortsgruppe des Deutschen Schulvereines Herr herzoglicher Förster T omaschek, für die Südmark und die Hauptleitung des Deutschen Schulvereines Herr Prof. Dr. Gröbl („Deutscher Fleiß hat dich geschaffen, deutsche Treue schlug dich ein. Treue, Fleiß und deutsche Waffen soll'n der Völker Segen sein!") für die Volksschule Rieg Herr Lehrer Scheschark, für die Gewerbegenossenschaft Herr I. Pavlicek („Du Doppelaar, spreite dein Flügelpaar über des Bürgers höchsten Ziele: Arbeit und Milde!"), für den Ortsschulrat Stalzern Herr Oberlehrer Hö gl er, für die Kaufmannschaft und das Handelsgremium Gottschee Herr Matth. R o m., für den Turnverein und die Feuerwehr Gottschee Herr Pavlicek („Deutsch, treu, steil"), für das Rekonvaleszentenheim Gottschee Herr Prof. Heine, für Herrn Bergrat Vinzenz Ranzinger Herr Bergverwalter Stöckl, für die freiwilligen Pflegerinnen Frau Hauff und Frau Dr. Röthel, für die Unteroffiziere Herr Feldwebel Bartelme („Bis zum Tode treu für Kaiser und Reich!"); Herr Notar Dr. Karnitschnig („Für einen glücklichen Frieden!"), Herr Sägewerksbesitzer Anton KajseL („Aus Liebe zu Österreich!"), Herr Schulrat Josef Ob erg füll („Heil unfern Heldenkriegern! Heil unfern Schlachrensiegern!"), und Herr Oberlehrer i. R. Skubic nagelten im eigenen Namen, Herr Fachlehrer Josef Eimer für den Reserveleutnant int Felde Herrn Horvath und für den Einj.-Freiw. Herrn Oberjäger Frauberger, für Herrn Oberbezirksarzt Dr. Karl Böhm Doktorand Herr Weiß („Habsburg — Deutsch-Österreich für immer!"), weiters die Pflegerinnen Fräulein Walli von Für er, Edith Lop, Sophie Ranzinger, Gusta Tomaschek, Annp Schwarzer, Dora Truger, Minna Petsche, Anna David; Fräulein Anna Jaklitsch im eigenen Namen. Die sodann beginnenden Schülernagelungen brachten bemerkenswerte Sprüche und hübsche Gedichte in Fülle, deren manche bis zu Tränen rührten, manche herzhaftes Lachen auslösteu. Wir werden sie demnächst als Nachtrag bringen. Vom Handelskurse wurde zum Schluffe noch der schöne Chor von Ludwig Spvhr „Das Lied" gesungen. Harmonisch und bedeutungsvoll verlief und schloß die schöne Feier. Ein herzliches „Bergelt's Gott!" für die so überaus zahlreichen und bedeutenden Spenden, so daß bereits am ersten Nagelungstage über 2000 K einliefen. Ein Ergebnis, das für sich selbst spricht. Jene Persönlichkeiten, die noch nicht zur Nagelung kommen oder wegen zu großen Andranges am Festtage umkehren mußten, mögen sich an einem der nächsten Sonntage oder auch an einem Werktage einfinden. Auch wäre ein öfterer Besuch, eine öftere Beteiligung an der Nagelung wünschenswert, damit sich jedermann von den Fortschritten der Nagelung überzeugen kann. Besonders richten wir auch an unsere lieben Landsleute in der Ferne, insbesondere an die Gottscheer in Amerika, die Bitte, des Gottscheer Kriegs-Schuladlers durch Spenden zu gedenken. Bis dat, qui cito dat! (Doppelt gibt, wer rasch gibt!) Das Spendenverzeichnis wird in nächster Nummer unseres Blattes begonnen und werden alle Zuwendungen für den Gottscheer Kriegs-Schuladler regelmäßig ausgewiesen werden. * An den Ausschuß ist folgende Drahtung gelang: „Wien-Schönbrunn, 31. März 1916, 4 Uhr 20 Min. nachmittags. Ausschuß des Kriegs-Schuladlers Gottschee. Seine k. und k. Hoheit Herr Erzherzog Karl Franz Josef danken bestens für die anläßlich der Eröffnung der Benaglung des Kriegs-Schuladlers an Höchstselben gerichtete Depesche. Im höchsten Austrage: Das Obersthofmeisteramt. Prolog zur Enthüllung des Gottscheer Kriegs-Schuladlers. (Verfaßt von Herrn Fachschullehrer Karl Krobath.) Gegrüßt, Ihr Herren — gegrüßt Ihr Frauen! Euch findet groß die große Zeit; In Stürmen steht Ihr voll Vertrauen, Voll Opfermut zur Tat bereit. Auch Ihr im „Hinterland" seid Wache, Seid Kämpfer für das gute Recht; Auch Ihr betreut die heil'ge Sache, Der Ahnen würdiges Geschlecht, Und Ihr, gleich mir im Jugendprangen, Wollt den Erwachs'nen gleich es tun; Ihr tragt gleich ihnen das Verlangen, Beim großen Wirken nicht jir ruh'n. Begeistert, einig helft Ihr schaffen Ein Wahrmal, das den Sinn erhebt, Das Kunde gibt von unfern Waffen, Vom Drang, der in uns allen lebt. Der Doppeladler — jener kühne, Vor dem das Nachtgezücht jetzt bebt, Der rauschend nimmt im Flug sich Sühne Und stolz dem Licht entgegen schwebt — Der Kriegs-Schuladler ist das Zeichen, Das hier vereint die edle Schar; Er gibt die Weihe sondergleichen, Er wird zum Vaterlands-Altar. Die Zeit ist eisern und wir schlagen Den Nagel und den Feind aufs Haupt; Es saust der Hammer ohne Zagen Gen jeden, der das Licht uns raubt. Und seht, so wird das Holz zu Eisen, Wie unser Herze ward gestählt; Es gilt, das Erz dem Gegner weisen: Dem Unverzagten winkt die Welt. Wir zagen nicht! Die Morgenröte Des bessern Tages bricht schon an. Der Hirt greift wieder dann zur Flöte, Wenn erst das Schwert das Werk getan. Kein Welscher, Franzmann, Russe, Brite Raubt uns den Segen rechten Tuns; Mit uns sind Wahrheit, Pflicht und Sitte, Die Kraft, die Treue — Gott mit uns! Ja, Gott mit uns! — Er mag es lenken, Daß unser Sehnen wird zur Tat; Daß wir der Welt den Frieden schenken Und zücht'gen helfen den Verrat. Dann „mit vereinten Kräften" zwingen Wir einer Hölle Haß in Bann; Im ungeheuer mächt'gen Ringen Da zeige jeder, was er kann. Kein Opfer sei zu groß für Kaiser, Für Reich und Recht, fürs Vaterland. Schrei' Feindes Wut die Kehl' sich heiser — Wir halten allem Toben stand. Mit frohem Mute Gut und Leben Sei für das hehre Werk geweiht; Ein Teil am Sieg ist, was wir geben, Ein Werk im Werk der Heldenzeit. Drum Herzen hoch! Und Tat zu Taten! Nach Kräften jeder! Frisch vollbracht! Auch wir sind Kämpfer, sind Soldaten, Auch wir fteh'n in der heißen Schlacht. Verkünden mag's in fernsten Tagen Geweihten Ortes dieser Schild: Auch wir — wir haben dreingeschlagen; Mit Schwertern scharf, mit Nägeln mild! Aus Stabt und Land. Hottschee. (Kriegsauszeichnungen.) Dem Leutnant Herrn Gabriel Truger wurde die allerhöchste belobende Anerkennung bekanntgegeben. Dem Leutnant i. d. Res. Herrn Richard Kraul and des Landesschützenregiments Nr. 1 wurde die allerhöchste belobende Anerkennung bekanntgegeben. (Vierte Auszeichnung.) Dem Kadetten i. d. Res. Herrn Johann Petsche, IR 17, und dem Einjähr.-Freiw. Korporal Herrn Adalbert Tautscher, 6H. IR 2, wurde die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse verliehen. — (Vom Volksschuldieuste.) Der k. k. Bezirksschulrat in Gottschee hat an Stelle des verstorbenen Oberlehrers Herrn Georg Erker den definitiven Lehrer Herrn Alois Erker mit der einstweiligen Leitung der sünsklassigen Volksschule in Mitterdorf betraut. Der k. k. Bezirksschulrat in Gottschee hat die Lehrsupplentin Fräulein Maria Kr einer zur provisorischen Lehrerin an der fünfklassigen Volksschule in Mitterdorf ernannt. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem Landsturminfanteristen (Blessiertenträger) Franz Verderber, IR 17, wurde die Silberne Tnpserkeitsmedaille 1.Klasse, dem Reservezugsführer Leopold Lackner, IR 17, und dem Landsturmkot poral Michael Medic (Meditz?), IR 17, wurde die Silberne Tapferkeitsmedaile 2. Klasse verliehen. — Dem Vizewachtmeister Johann Eisenz opf des Landesgendarmeriekommandos Nr. 12 wurde das Silberne Verdienstkreuz mit der Kronc am Bande der Tapferkeitsmedaille verliehen. Die Bronzene Tapferkeitsmedaille wurde verliehen: dem Reservezugsführer Titularselv-webel Robert Ganslmayer, IR 17; dem Landsturmkorporal August Jaklitfch, IR 17; dem Infanteristen Johann Fink, IR 17; dem Ersatzreserveinfanteristen Matthias Verderber, IR 17; den Landsturminfanteristen Alois Högler, IR 17, Alois Putre, IR 17, und Michael Glatz, IR 17. Dem Reservezugsführer Leopold Lackner, IR 17, wurde zum zweitenmal die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse verliehen. Der Zugsführer Franz Eppich, IR 17, erhielt die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse. Die Bronzene Tapferkeitsmedaille wurde verliehen: dem Kanonier Franz Schneider, FKR 7; dem Gefreiten Ignaz Schweiger, IR 17; dem Landsturminfanteristen Anton Stampfl, IR 17; dem Vormeister Eduard Kresse, FKR7. Den Landsturminfanteristen Alois Weber, IR 17, und Franz Thaler, IR 17, wurde die Bronzene Tapferkeitsmedaille verliehen. — (Todesfall.) Am 17. Mürz ist in Graz der ehemalige i Landespräsident in Kretin Andreas Freiherr von Winkler im 91. Lebensjahre gestorben. -— (Aus d en Verlustlisten.) Aus der Verlustliste Nr. 382: LdstJns. Johann Adamič, IR 17, Gottschee (Bez.), tot; Josef Brodnik, IR 17, Gotlfchee (Bez.), tot; Franz L a m p a, IR 17, 1 Gottschee (Bez.), tot; Johann Lesar, IR 17, Gottschee (Bez.), tot; Felix Mausser, IR 17, Rudolfswert (Bez.), tot; Rudolf Šuštaršič, IR 17, Gottschee (Bez.), tot; Ignaz Ambrožič, IR 17, Gottschee (Bez.), kriegsges.; Franz Babič, IR 17, Gottschee (Bez.), kriegsges.; Joses Grebenz, IR.17, Gottschee (Bez.), kriegsges.; Andreas Högler, IR 17, Gottschee (Land) kriegsges.; Josef Knavs, IR 17, Gottschee (Bez.), kriegsges.; Alois Lefar, IR 17, Gottschee (Bez.), kriegsges.; Johann Mestek, IR 17, Gottschee (Bez.), kriegsges.; Franz Mramor, IR 17, Gottschee (Bez.), kriegsges. — Aus der Verlustliste Nr. 391; Gefr. Franz Klun, LIR 27, 4. Komp., kriegsges.; ErsRes. Stephan Kump, LJR 27, 3. EK, kriegsges.; Ins. Wilhelm Meditz, LJR 27, MGA 2, kriegsges.; Inf. Anton Osterman, LJR 27, 3. EK, kriegsges.; Ins. Peter Rade, LJR 27, 2. EK, kriegsges.; ResJnf. Jakob Rauch, LJR 27, 3. Komp., kriegsges.; LdstJns. Matthias Rauch, LJR 27, 3. EK, kriegsges.; ErsRes. Johann Rügale, LJR 27, 3. EK, kriegs-ges.; ResJus. TitGesr.Josef Sigmund,LJR27,2. EK,verw.,kriegs-gef.; ErsRes. Franz S l a l c e r (Stalzer?), LJR 27, 2. EK, kriegsges.; Inf. Ernst Stalzer, LJR 27, 3. Komp., kriegsges.; ErsRes. Franz Weber, LJR 27, kriegsges.; Inf. Matthias Kobe, JR17, 6. Komp., kriegsges.; Adolf Kufold, IR 17, 5. Komp.. verw.; LdstJns. Johann Lobe, IR 17, 1. Komp., .; Inf. Franz Marn, IR 17, 6. Komp., verw.; Gefr. Josef Plese (Plefche?), IR 17, 11. Komp., verw.; Inf. Josef Plut, IR 17, 6. Komp., verw.; LdstJns. Josef Stampfel, IR 17, 1. Komp., verw.; LdstJns. Franz Buhte (Buchte?), IR 17, 9. Komp., tot; Jäger TitPatrf. Anton> Cetinski, FJB 7, 1. Komp., kriegsges.; Jäger Josef Kren, FJB 7, 1. Komp., kriegsges.; Jäger Franz Witreich, FJB 7, 4. Komp., kriegsges.; ErsRes. Joses Miklič (Miklitsch?), LdstJR 27, 8. Komp., kriegsges. — (Todesfall.) Am 26. März ist hier nach langem, schmerzvollem Leiden und mehrmaligem Empfange der heil. Sterbesakramente Herr Michael Wieder wohl, Privatier, im 75. Lebensjahre gestorben. Er ruhe in Frieden. — (Einschränkung der Postbotenfahrt Altlag-Gottschee.) Wir haben neulich berichtet, daß infolge der gegenwärtigen außerordentlichen Verhältnisse die Postbotenfahrt nach Nesseltal auf wöchentlich viermaligen (statt täglichen) Verkehr ein- geschränkt wurde. Das gleiche ist nun auch bei der Postbotenfahrt Ältlag-Gottschee der Fall. Die Post nach Altlag verkehrt von nun an nicht mehr alle Tage, sondern nur am Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag. ■—(Kundmachung.) Über Auftrag des k. u. k. Kommandos der Südwestfront vom 24. Februar 1916, Nr. 9485, wird folgendes kundgemacht: Jede Verheimlichung oder Zurückhaltung anzeigepflichtiger oder zur Ablieferung vorgeschriebener Vorräte an Getreide, Hülsen flüchten und M a h l p r o d u k t e n (Mehl) ist strengstens verboten. Gleiches gilt von unentbehrlichen Bedarfsartikeln, für welche die Behörde die Anzeigepflicht fallweise vorschreibt. Vorratsausnahmen und strenge Revisionen sind in Aussicht genommen. Die Bevölkerung wird gewarnt, nicht angegebene oder nicht abgelieferte Vorräte noch weiter zu verheimlichen oder zurückzubehalten. Dieses Vorgehen käme einem Vaterlandsverrate gleich und wird rücksichtslos geahndet werden. Neben Geldstrafen bis zu 20.000 K werden gleichzeitig Arreststrafen bis zu einem Jahre verhängt; die Vorräte werden für verfallen erklärt. Bei Gewerbetreibenden wird unnachsichtig der Verlust der Gewerbeberechtigung ausgesprochen; jeder derartige Fall wird veröffentlicht werden. Gewerbetreibende, die sich weigern, unentbehrliche Bedarfsartikel an Käufer zu verabfolgen, gleichgültig ob es sich um alte Kundschaften handelt oder nicht, werden mit einer Geldstrafe bis zu 200 K, mit dem Verlust des Gewerberechtes, unter Umständen mit Arrest bis zu sechs Monaten bestraft. Jede über den laufenden eigenen Bedarf hinausgehende Anschaffung unentbehrlicher Bedarfsgegenstände — d i e V o r r a t s h a m st e r e i — ist verwerflich; sie beeinträchtigt die Marktlage, erschwert besonders die Versorgung der armen Bevölkerung, schwächt uns im wirtschaftlichen Kampfe und stärkt unsere Feinde. Diese unbegründeten Angstkäufe sind als Feigheit und vaterlandsfeindliche Handlung zu brandmarken. Die Bevölkerung wird im eigenen Interesse aufgefordert, diese Kundmachung genau zu beachten. Der Wirtschaftskampf, den die Feinde uns aufgezwungen haben, verlangt gebieterisch, daß neben den Braven an den Fronten das gesamte Hinterland mit seinen Mitteln und mit aufopferungsvoller Entsagung mitkämpfe. Laibach, am 18. März 1916. Der k. k. Landespräsident: Freiherr von Schwarz m. p. — (Einhebung eines außerordentlichen Aufschlages auf die Landesbierauflage pro 1916.) Der Kaiser hat nachstehenden vom krainischen Landesausschusse in der Sitzung vom 23. Februar 1916 gefaßten Beschluß genehmigt: „Im Herzogtume Kram wird vom Tage der Kundmachung der Allerhöchsten Genehmigung dieses Beschlusses an bis zum 31. Dezember 1916 neben der Landesbierauflage von 4 K per Hektoliter, deren »rovisorische Forteinhebung im Jahre 1916 vom Landesausschuß auf Grund des § 2 des Gesetzes vom 23. Juli 1895, L. G. BI. Nr. 21, vom 19. November 1915 beschlossen und Allerhöchst genehmigt wurde, ein außerordentlicher Aufschlag von weiteren 4 X für den Hektoliter eingehoben. Aus diesen Aufschlag flnden die Bestimmungen des Gesetzes vom 23. Juli 1895, L. G. Bl. Nr. 21, sinngemäße Anwendung. Erlischt die Landesbierauflage im Sinne des 'Landesausschußbeschlusses vom, 19. November 1915 infolge ihres Ersatzes durch eine staatliche Überweisung vor Ablauf des Jahres 1916, so erlischt damit zugleich der außerordentliche Aufschlag, dessen Ertrag bei Berechnung der an Stelle der Landesbierauflage tretenden staatlichen Überweisungen außer Anschlag zu bleiben hat." , x _ ... n . - (Handel mit Zuchtschwenien.) In jüngster Zeit mehren sich Klagen darüber, daß die Preise für Zuchtschweine rni Vergleiche zum Vorjahre ganz unverhältnismäßig gestiegen seien und daß diese Preissteigerung oft 100 und noch mehr Prozent betrage. Wenn auch eine gewisse Erhöhung der Preise im Hinblicke auf die hohen Preise der Futtermittel gerechtfertigt erscheinen vermag, so darf diese Erhöhung ein gewisses Maß natürlich nicht überschreiten. Die von der Landesregierung festgesetzten Höchstpreise für Lebendvieh haben nur auf das Schlachtvieh, also nur auf Schlacht-, nicht aber auch auf Zuchtschweine Anwendung zu sinden. Infolgedessen können die obenerwähnten Höchstpreise keinen Maßslab für die Angemessenheit der in einzelnen Fällen für den Verkauf von Zuchtschweinen verlangten Preise bilden. Dagegen dürfte es wohl außer Frage sein, daß 'auch auf den Verkauf von Zuchlschweinen die Bestimmungen der Kaiserlichen Verordnung vom 7. August 1915, R. G. Bl. Nr. 228, Anwendung zu finden haben. Das Verlangen übermäßiger Preise für Zuchtschweine wird sich daher zweifellos auch als Preistreiberei im Sinne der vorzitierten Kaiserlichen Verordnung qualifizieren. Die Bezirksbehörden wurden angewiesen, dem Handel mit Zuchtschweinen, dem gerade in der heutigen Zeit erhöhte Bedeutung zukommt, ihre besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden und Preistreibereien beim Handel mit Zuchtschweinen mit aller Entschiedenheit entgegenzutreten. — (Freiwillige Übergabe von Evidenzblatt-pferden au die Heeresverwaltung.) In letzter Zeit mehren sich die Fälle, daß Besitzer von Eoidenzblattpferden um deren Übernahme durch die Heeresverwaltung bittlich werden. Sie geben zumeist als Grund an, daß sie wegen Futtermangels nicht in der Lage seien, die Pferde in derselben Kondition zu erhalten. Da es im Interesse der Pferdebesitzer liegt, solche Gesuche ehemöglichst zu erledigen, wird darauf aufmerksam gemacht, daß diese bei der k. k. Bezirkshauptmannschast einzubringen und darin folgende Daten anzugeben sind: a) Namen und Wohnort des Pferdebesitzers, (sollte das Pferd nicht im Wohnorte des Besitzers stehen, so ist der Standort des Pferdes genau anzugeben.) b) Kurze Begründung der freiwilligen Pferdeüberlassung. c) Nummer des Evidenzblattes von 1916. Evidenzblätter sind dem Gesuche nicht beizuschließen. — (Umgestaltung des Privatrechtes.) Die volle Umgestaltung des Prioatrechtes im Rahmen der vom österreichischen Herrenhause (19. Dezember 1912) beschlossenen Novelle ist unaufschiebbar geworden. Deshalb werden mit der kaiserlichen Verordnung vom 19. März 1916, R. G. Bl. Nr. 69, die Bestimmungen dieser Novelle zum Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch nach dem Beschlüsse des Herrenhauses mit einigen Änderungen und Ergänzungen in Kraft gesetzt. Die Vorschriften über das Nachbarrecht und die Belastungsund Veräußerungsverbote erscheinen abgeändert, neue Bestimmungen über den Ecwerbsverzicht und über die Form des nicht eigenhändigen Testamentes, über den Beweis des Inhaltes vernichteter Testamente usw. werden geschaffen. Die Bestimmungen über den Bestandvertrag sind hauptsächlich im Interesse der Wohnungsmiete umgearbeitet worden Der „Lohnvertrag" wird neu gestaltet (Arbeitsverträge). Der Abschnitt über die Verjährung und gesetzliche Fristbestimmung bringt vor allem eine Abkürzung der ordentlichen dreißigjährigen Verjährung für fast alle Geschäfte des täglichen Lebens, insbesondere für alle Leistungen im geschäftlichen (kaufmännischen und gewerblichen) Betriebe, für Bestandzinsen und für Lohnansprüche von Dienstnehmern. Die kaiserliche Verordnung tritt im allgemeinen am 1. Jänner 1917 in Kraft. . — (Vermächtnisse.) Das verstorbene Fräulein Fanny Bartelme hat in ihrem Testamente u. a. folgende Vermächtnisse gewidmet: für alte oder kranke verschämte Pfarrarme 200 K; für die Franziszikapelle in Gottschee 200 K; für die Korpus Christi-Kirche 200 K; für neue Leuchter am Kreuzaltare in der Pfarrkirche in Mitterdorf 100 K; für die Kirche zum Heil. Blut in Mösel 100 K; für das Bild (Kapelle) an der Straße von Zwischlern nach Hohenegg 50 K; für das Waisenhaus in Gottschee 400 K; für Misstonszwecke 100 K; für die Heidenmission in Südafrika 100 K; für den Konvent der Eucharistiner in Bozen (Heranbildung von Priestern) 300 K; für das Krankenhaus in Gottschee 200 K; für die Armee des heil. Kreuzes des Heiligen Landes 50 K. Universalerbin ist die Stadtpfarrkirche in Gottschee, die eine Reihe von Legaten an Verwandte und Patenkinder der Verstorbenen auszuzahlen hat. — (Deutscher Schulverein.) Wir erhalten folgende Zuschrift: Deutsche Volksgenossen im Felde! Uns Zurückgebliebenen ist die gewiß sehr dankbare Aufgabe zugefallen, das deutsche Volksgut der Heimat in Eurer Abwesenheit zu schützen und zu betreuen. Die Einnahmen sind jetzt infolge der allgemeinen Geldknappheit, der mehr auf Kriegsfürsorge gerichteten Wohltätigkeit in Eurer Abwesenheit derart gesunken, daß wir einen großen Teil der Schul- und Kindergartenunterstützungen einstellen mußten. Was noch erhalten wird, ist einfach unentbehrlich! Jeder von Euch weiß, daß selbst ein glänzender Kriegserfolg uns der Sorge um die Erhaltung des deutschen Sprachbodens nicht enthebt, aus vielen Gründen, die gerade sür die kriegerische Hingabe der deutschen Wehrmänner sprechen! Wollt Ihr das deutsche Erbe in Eurer Abwesenheit erhalten wissen, dann sammelt unter Euren deutschen Kriegskameraden und sendet uns die Liebesgaben ein. Das deutsche Volk, Eure deutsche Heimat wird es Euch danken! Mit Gruß und Handschlag für den Deutschen Schulvereiu: Groß. (Wien VIII, Florianigasse 39.) — (Einberufung der Achtzehnjährigen.) Die im Jahre 1898 Geborenen haben sich bis längstens 7. April d. I. beim Gemeindeamte ihres Aufenthaltsortes zu melden. Die Landstnrm-mnsterungskommissivnen werden in der Zeit vom 14. April bis 1. Mai amtshandeln. — (K. k. Arbeitsvermittlung für Kriegsinvalide in Krain.) Gesucht werden: 2 Arbeiter sür eine Papiersabrik, 6 Arbeiter sür eine Schuhfabrik, 60 bis 80 Bergarbeiter, 2 Faßbinder, 4 Feldarbeiter, 2 Gärtner, 1 Gerber, 3 Heizer, 1 Maschinist, 2 Postillone, ein Vorarbeiter für Gefangene, 1 Aufseher für Feldarbeiter, 3 Schlosser, 3 Schneider, 1 Schreiber, 4 Schuster. — Auskünfte erteilt die Direktionskanzlei der Staalsgewerbeschule in Laibach, Gorupgasse 10, 1. Stock, Tür 33. — (Gottscheer Kriegsschuladler.) Uber den glänzenden Verlauf, den die festliche Eröffnung der Benageluug des Gottscheer Kriegsschuladlers nahm, wird an leitender Stelle Bericht erstattet. Der Ausschuß darf mit berechtigtem Stolze auf das herrliche patriotische Fest zurückblicken und auch auf den überraschend großen finanziellen Erfolg sür die patriotische Sache gleich am ersten Tage. Der Kriegsschuladler selbst unterscheidet sich sehr vorteilhaft von manchen anderen ähnlichen Adlern, Wehrmännern, Wehrschilden u. bergt. Der Gottscheer Schuladler ist nämlich ein künstlerisches Meister-werk, das auch im Stile zu dem Gotteshause (romanische Stadt-psarrkirche in Gottschee) tresflich paßl, in welchem er nach seiner vollen Benagelung zum bleibenden Andenken an die große Zeit bis in die fernsten Zukunftszeiten untergebracht werden soll. — Der Landsturmmann Herr Hans Jonke aus Mösel hat unter Gottscheern in der Fremde K 130*60 sür den Gottscheer Kriegsschuladler gesammelt. Wir sind überzeugt, daß auch unsere tapferen Landsleute an der Front sich mit patriotischen Gaben beteiligen werden. Es dürste sich empfehlen, für die Gottscheer Landgemeinden und deren Ortschaften einen eigenen Benagelungs-Turnus einzuführen. — (Wochenspenden für das Rekonvaleszentenheim.) Es wird hiemit bekanntgegeben, daß der Kaffafaldo der Wochenspendenbeträge pro März 1916 K 1078'24 beträgt. Den edlen Spendern wird neuerlich herzlichst gedankt. Gottschee, am 1. April 1916. H. Hofholzer. — (Die Slowenen und der Streit um die Länder« a in o n o m i c.) Landesausschuß Dr. Verstovšek veröffentlicht in der „Straza" einen Artikel, worin er seiner Überzeugung Ausdruck gibt, baß die Erörterung staatsrechtlicher Reformen noch verfrüht sei, da erst der Friedensschluß Klarheit über die tatsächlichen Verhältnisse, die allen Reformbestrebungen zugrunde liegen solle, schaffe. Der Verfasser erwartet aber sowohl von der Regierung, als auch von uns Deutschen Gerechtigkeit für die Südslawen, die auf dem Schlachtfelde voll und ganz ihre Pflicht erfüllt haben. Mit den Vorschlägen Naumanns über Mitteleuropa ist Landesausschuß Dr. Verstovšek nicht ganz einverstanden, obgleich er zu gibt, daß in einem mitteleuropäischen Staatenbunde dem Verbindungsgliede mit den Süd-slawen eine große Rolle zufallen wird und ihnen eine Sonderstellung eingeräumt werden müßte. Zum Schlüsse wünscht der Verfasser, es möge zwischen Deutschen und Slowenen ein ehrlicher Friede zustandekommen. Wenn auf beiden Seiten der gute Wille vorhanden ist, wird sich auch ein Weg finden. — (Die Heranziehung von Gerste zur Streckung der Mehlvorräte.) Mit einer soeben ergangenen Verfügung hat das k. k. Ministerium des Innern auch die Heranziehung der von der Kriegsgetreide-Verkehrsanstalt ausgebrachten Gerste zur Streckung der Mehlvorräte angeordnet. Außer sonstigen Ersatzstoffen, Kartoffeln und Maismehl, kann daher künftighin auch Gerstenmehl zur Beimengung bei der Broterzeugung verwendet werden. Der Großflbgabepreis der Kriegsgetreide-Verkehrsanstalt für das neu herzustellende Gerstenmehl ist von der Mühlstation ab mit 42 K für den Meterzentner festgesetzt. Er ist also gleich jenem sür Weizenbrotmehl it, d für Maismehl. Dieser Abgabepreis gilt sür die Zuweisung an die Mehlverteilungsstellen. Der Abgabepreis der Mehl-verteilungsstellen erhöht sich um den für diese zugestandenen Kostenbeitrag. Wie schon jetzt gesagt werden kann, dürsten übrigens beträchtliche Mengen an Gerstenmehl kaum in den Verkehr gelangen: — (Die Einschränkung der Biererzeugung.) Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht eine Verordnung des Finanzministeriums im Einvernehmen mit den beteiligten Ministerien vom 28. v. M. wegen Einschränkung der Biererzengnng. — (Die langsame, aber sichere Umklammerung von Verdun.) „Astonbladed" schreibt: Von Tag zu Tag wird es wahrscheinlicher, daß die französische Armee Verdun und das Land nicht mehr zu retten vermag. Methodisch, wie gewöhnlich, und darum langsam arbeiten sich die Deutschen immer näher an Frankreichs letztes Ausfallstor heran und nur wenige Tage in gleichem Tempo dürften genügen, um Verdun einer Beschießung von Osten und Norden und'Nordwest auszusetzen. Das Vordringen der deutschen Truppen über die Linie Avocourt-Malancourt ist wiederum ein bedeutsamer Schritt zur Eroberung der Festung. Der Tag, an dem die deutsche Artillerie gegen die Nordwestfront von Verdun eingesetzt werden kann, ist aber der Anfang vom Ende dieser gewaltigsten Kraftanstrengung um eine Festung. Mindestens eine Million englischer Krieger steht jenseits des Kanals. Was wäre natürlicher, als daß sie Verdun und die Maaslinie zu retten versuchten. Wenn das nicht geschieht, beweist das nur, daß Englands Millionenarmeen in absehbarer Zeit nicht angriffsfähig gemacht werden können. Daß Lord Kitchener nicht den Versuch macht, eine entscheidende französische Niederlage zu verhindern, ist vielleicht eine größere britische Niederlage als eine mißglückte Offensive. — (Die Vorkehrungen Hollands.) Der „Maasbode" bestätigt, daß sämtliche Urlaube der Staatseisenbahner rückgängig gemacht wurden. In mehreren Stationen wurde das Personal verstärkt. Auch wurde der Nachtdienst an solchen Stellen eingerichtet, tvo er bisher nicht bestanden hat. In die gestern abends für die große Masse der Uneingeweihten noch bestehende Unsicherheit brachte die halbamtliche Mitteilung etwas Beruhigung, wonach ausdrücklich versichert wird, daß die Maßnahmen, betreffend die Militärurlaube, mit der Vernichtung eines, holländischen Schiffes in der Nordsee nichts zu tun haben. Dadurch wird die Ausfassung bestätigt, daß der besorgte Blick sich nicht nach Osten zu richten braucht. — (Von der Beförderung ausgeschlossene Feldpostkarten.) Wir machen daraus ausmerksam, daß Feldpostkarten, ans denen der Aufdruck „Absender" in irgendeiner Sprache ostentativ größer oder stärker gedruckt erscheint (nationale Demonstration I), behördlich vom Verkehr ausgeschlossen sind. In unseren Bezirk sind durch irgendeinen Zufall von Wien her an einzelne Kaufleute Feldpostkarten mit auffallendem Aufdruck in russischer Schrift gesendet und in den Verkehr gebracht worden. Solche Feldpostkarten werden nicht weiter befördert. — (Die Kosten des Weltkrieges.) „Pall Mall Gazette" schreibt, mit Ende des Jahres 1916 werde die Gesamtsumme der Kriegskosten für alle Kriegführenden den Betrag von 300 Milliarden Franken erreicht haben. — (Deutliche Adressen an die Kriegsgefangenen in Rußland!) Vielfach kommen Briefe an Kriegsgefangene in Rußland nicht an ihren Bestimmungsort, weil die Adresse undeutlich geschrieben ist. Frau Jella Herbert in Wolfsberg teilt mit, daß ihr Bruder, der in Przemysl in Kriegsgefangenschaft geriet, um Veröffentlichung folgender Zeilen bittet: „Du tätest ein gutes Werk, wenn du in den Zeitungen veröffentlichen würdest, die Leute möchten doch die Adressen an die Kriegsgefangenen in Rußland vernünftig schreiben. Nicht mit Bleistift! Entweder mit richtigen russischen Buchstaben oder doch sonst deutlich!" — (Verkaufvon Kartoffeln.) Wie uns mitgeteilt wird, herrscht auf dem Lande da und dort die ganz irrige Meinung, daß die Kartoffeln staatiicherseits mit Beschlag belegt seien und nur mit Bewilligung der Behörde verkauft werden dürfen. Das ist eine ganz falsche Meinung. Der Verkauf von Kartoffeln steht vielmehr ganz frei. Ebenso ist es eine ganz irrige Ansicht, daß beim Verkaufe von Kartoffeln an Private der betreffende Gemeindevorsteher etwas dreinzureden habe. Witterdorf. (Naturalspenden für das Rekonvaleszentenheim in Gottschee.) Es spendeten in Unterloschin: Josefa Eppich Nr. 7, Maria Högler 2, Paul Jaklitsch 5, Josefa Jaklitsch 12, Maria Kresse 16, Josefa Modiz 3, Josefa Sturm 4, Maria Verderber 8, Maria Jaklitsch 9. Jn Neuloschiu: Magdalena Anschlovar Nr. 5, Elis. Eisenzopf 8, Maria Jaklitsch 6, Maria Jaklitsch 1, Maria Jaklitsch 9, Jakob Tschinkel 3, Josefa Turk 11, Josefa Weber 7. In Geschwendt: Josefa Erker Nr. 31, Richard Krauland 45, Andreas Petsche 41, Magdalena Po« grelz 49. In Koflern: Maria Fink Nr. 34, Leni Gode 28, Magdalena Högler 29, Matthias König 20, Maria Hönigmann 19, Josef Hönigmann 12, Stephan Hönigmann 25, Josef Händler 8, Josefa Haberle 23, Maria Högler 24, Georg Jaklüsch 16, Rudolf Jaklitsch 1, Josef Jaklitsch 47, Maria Kosmar 18, Maria Kump 39, Gertrud Krauland 14, Magdalena Kresse. 37, Theresia Michltsch 3, Matthias Perz 22, Lena Pogrelz 38, Matth. Pose 40, Alois Petsche 46, Maria Schleimer 53, Josefa Schmuck 48, Franz Skieber 13, Johann Tschinkel 17, Georg Tschinkel 9, Maria Weber 44. In Ob erlosch in: Gertrud Bartelme Nr. 3, Franz Bartelme 27, Josefa Bartelme 17, Josef Eppich 23, Joh. Eppich 28, Johann Gode 6, Georg Högler 5, Theresia Händler 11, Lena Jaklitsch 20, Josef Jaklitsch 7, Alois Jaklitsch 16, Franziska Jaklitsch 15, Johann Kresse 9, Adolf Kren 22, Josefa Kump 29, Magdalena Perz 25, Johann Perz 1, Josef Tekauz 14, Josef Tschinkel 4, Maria Tscherne 31, Matthias Tscherne 21, Franz Verderber 2. — In den übrigen Ortschaften der Gemeinde Mitterdorf ist schon früher gesammelt worden. — (Kriegsauszeichnung.) Der verwundet in russische Gefangenschaft geratene Kadett Johann Petsche aus Mitterdorf Nr. 22 hat die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse erhalten. — (Für den Kri e g sschulad ler in Gottschee) haben sämtliche Kinder in den fünf Klassen der hiesigen Schule Nagelspenden gewidmet. — (N a m e n s t a g s s p e n d e n.) Als erste Namenstagsspende für Kriegszwecke ist ein Betrag von 20 K abgeführt worden. — (St Josef-Bücherbruderschaft.) Es sei daran erinnert, daß, wer Mitglied der schon 21 Jahre segensreich wirkenden St. Josef-Bücherbruderschaft in Klagenfurt zu werden wünscht, bis Ende April den Betrag von 2 X zu entrichten hat. Dafür erhalt man im Herbste fünf schöne Bücher (Verarmte Königskmder, Bunte Ge chichten, St. Josef-Kalender, Armen Seelen-Gebetbuch, Heit. Schrift). Gegen Nachzahlung von je 60 h kann dazu noch der Bolksroman Isidor, der Bauer zu Ried, und em Buch über die Verwendung der Obst- und Beerenfrüchte im Garten, Feld und Wald bezogen werden. , . _ 1 (Abgabe vonFuttermehl und Kleie.) Seit 1. Marz liefern die hämischen Mühlen ein aus Maismehl und Kleie bestehendes Futtermehl, das ab Mühlenstation auf X 42-70 per 100 kg zu stehen kommt. Bestellungen darauf müssen durch die Gemeindeämter bei der Gospodarska zveza in Laibach eingebracht werden, und zwar möglichst bald. Ebenda kann auch Weizenkleie bezogen werden. Weffettal. (Sterbefall.) Am 23. März l. I. starb hier nach kurzer Krankheit (Lungentuberkulose) und Empfang der heil. Sterbesakramente der Schuster und Totengräber Josef Stiene im 44. Lebensjahre. Der Herr schenke ihm den Frieden! — (Trauung.) Am 6. Februar l. I. ist in der Maria Empfängnis-Kirche in Wien Ferdinand Stonitsch aus Lichtenbach Nr. 21 mit Franziska Pitel getraut worden. Wösek. (Die Hauptversammlung) des Spar- und Darlehenskassenvereines findet Sonntag den 9. April um 3 Uhr nachmittags im Amtslokale statt. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes, 2. Prüfung und Genehmigung der Jahresrechnung, 3. Wahl des Aufsichtsrates, 4. Allfälliges. Im Falle der Beschlußunfähigkeit dieser Versammlung findet eine halbe Stunde später am selben Orte und mit derselben Tagesordnung eine zweite Hauptversammlung statt, welche bedingungslos Beschlüsse fassen wird. Der Vorstand. — (Gold gab ich für Eisen.) Das Pfarramt hat die gesammelten Gold- und Silbergegenstände im Schätzungsergebniffe von 20 Gramm Gold, 62 Gramm Silber und 16 Gramm Goldisch im Gesamtwerte von X 54'10 an die k. k. Leitung dieser Hilfsaktion eingesendet. Weitere Spenden werden immer angenommen. Göttemh. (Von der Schule.) Nachdem Anfang Jänner l. I. die provisorische Lehrerin Frl. E. Tschada die hiesige Schule verlassen (sie hat ihren Abgang weder beim Orts-, noch beim Bezirksschulräte gemeldet), kam hieher Ende März die provisorische Lehrerin aus Morobitz, Fräulein Gratiana Korschitsch. Kttkendorf. (Verwundet.) Über den in italienische Gefangenschaft geratenen Einj.-Freiwilligen Alois Eppich sind vom Zugsführer Hönigmann zwei Feldpostkarten hieher an den Vater des Genannten eingelangt. Die eine meldet, daß A. Eppich vermißt sei, die andere, er sei nach den Nachforschungen verwundet in die italienische Gefangenschaft geraten. Eppich habe tapfer gekämpft und sei deshalb für eine Auszeichnung eingegeben worden. Wieg. (Heldentod.) Am 24. Februar ist auf dem italienischen Kriegsschauplätze der Korporal Franz Repinz aus Rieg gefallen. — (Für das Rote Kreuz.) Die Sammlung unter den Schülern der hiesigen Volksschule betrug im März X 6'78. — (Von der Raiffeisenkasse.) Der gesamte Geldverkehr betrug im Jahre 1915 X 91.861-42. Der Reingewinn von X 106‘79 wurde dem Reservesonde zugewiesen. An Kriegsanleihe wurden 1000 X gezeichnet, dem Roten Kreuze wurden 80 X gewidmet. , (Spende.) Das Kriegswaisenkonntee m Laibach widmete den Witwen und Waisen im Kriege gefallener Helden der Pfarre Rieg 225 X. — (Bon der Schule.) Herr Oberlehrer Josef Tscherne wurde bis auf weiteres vom Militärdienste enthoben und hat den Schulunterricht wieder ausgenommen. Der bisherige Lehrer in Rieg Herr Franz Scheschark wurde nach Stalzern versetzt. Laiöach. (Todesfall.) Am 26. März ist hier Herr Alfred Ledenig, Privatier, gewesener Kaufmann, eines jähen Todes gestorben Er gehörte vor Jahren dem Laibacher Gemeinderate an und genoß in der Geschäftswelt und in der Gesellschaft großes Ansehen. — (Kriegsauszeichnung.) Dem Oberstabsarzt 1. Klasse d. R. Herrn Dr. Edmund Geduldiger, Garnisonschefarzt in Laibach, wurde das Offizierskreuz des Franz Josef-Ordens mit dem Bande des Militärverdienstkreuzes verliehen. — (In den Ruhestand) tritt der Direktor des deutschen Staatsgymnasiums Herr A. Pucsko. _ (Hotelverkauf.) Das bekannte Hotel „Stadt Wien" in Laibach wurde von der Adriatischen Bank in Triest um den Betrag von 500.000 X angekauft. Wien. (Sonderbares Zusammentreffen.) Aus gebürtiger Gottscheer und langjähriger Abonnent Ihres geschätzten Blattes, erlaube ich mir, Ihnen einige Zeilen über das sonderbare Zusammentreffen meiner beiden in Kriegsgefangenschaft geratenen Söhne Hans Springer, k. u. k. FestArtBaon Nr 10, und Viktor Springer, IR Nr. 9, zur Verfügung zu stellen Es wird vielleicht manche meiner Landsleute interessieren, und anderen, welche emen Vermißten" in der Familie haben, ein wenig Hoffnung für ein Wiedersehen geben. Als unser geliebter Kaiser seine Soldaten zu den Fahnen rief, muhte auch mein ältester Sohn Hans, der Hörer ber technischen Hochschule ist, als einer ber ersten unb Fähnrich bes 10. FestArtBaons einrücken. Anfang Dezember 1914 wurde er zum Leutnant befördert. Nachdem er kurze Zeit auf dem südlichen Kriegs-schauplatze (Semlin) tätig war, kam er knapp vor der ersten schließuna mit seiner Batterie nach Przemysl. Er machte dort beide Belagerungen, darunter die erste auf Fort Liedlyska mit. Am 22. März mußte auch er, gleich seinen Schicksalsgenossen, in die Gefangenschaft wandern. Bis September war er in ^enotqewSE im Gouv. Astrachan untergebracht und wurde später nach Beresovka in Transbaikalien versetzt, wo er Ende Oktober 1915 eintraf. ysn den von dort spärlich einlausenden Nachrichten war hauptsächlich der Sorge um seinen 20jährigen als.Lanbsturrninfanteristen eingerückten Bruder Viktor Ausbruck gegeben. Auch mein Sohn Viktor (in Zivil Kaufmann) etfunbigte sich in seiner letzten vom Kriegsschauplätze gesanbten Karte (2. September 1915) lebhaft nach Bruder Hans, und ob er überhaupt noch Nachricht gebe. Nach den heftigen Septemberschlachten in Wolhynien galt mein Sohn Viktor durch drei Monate als vermißt und war absolut nirgends etwas über ifrn zu ersragen. Wir befürchteten schon das ärgste, als endlich am 2 Dezember die erste Karte aus russischer Gefangenschaft und zwar auch aus Beresovka in Transbaikalien bei uns eintraf. So mußten meine beiben Söhne, ohne baß einer vom anbern etwas wußte, fast um dieselbe Zeit die weite Reise nach Beresovka zurückgelegt haben. Erst aus ein Telegramm unsererseits suchte Leutnant Hans Springer seinen jüngeren Bruder Viktor im Gefangenenlager von Beresovka und fand' ihn nach fast viertägigem Suchen am 11. Dezember, wie er mitteilt, gesunb auf. Ein Telegramm an uns war bie Bestätigung des Wiedersehens nach stebzehnmonatlicher Trennung im Feinbeslanbe. „Die Freube unseres Wiebersehens liebe Eltern unb Schwestern, könnt Ihr Euch nicht vorstellen", so schließt Viktor seine letzte Karte aus Beresovka. Wir hoffen, einmal über bie näheren Umstände biefes Wiebersehens, vielleicht in einem späteren Zeitpunkte, mehr zu erfahren. Bis dahin müssen wir uns gedulden. Und ich glaube, daß die Freude, so Gott will, ihren Höhepunkt erst berat Wiedersehen der geliebten Heimat, vor allem im Eiternhause, erreichen wirb. Gott möge alle heldenhaften Krieger und auch bie armen Gefangenen, bie gewiß ihre Pflicht getan, recht balb siegreich in ihre Heimat zurückführen! Mit besonderer Hochachtung ergebenst Johann Springer, Kaufmann unb Bürger von Wien. 8-i einmaliger Einschaltung kostet die oiergefpaltene Klembtactjeile ober ftett Kaum 10 yell-r, bei mehrmaliger Einschaltung 8 tz-ller. Bei (Einschaltungen durch ein halbes )ahr wird eine zehnprozer tige, bei solcher: durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. _____ Umin der Deutschen s. 6ott$cbee Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten €m-schaltung zu erlegen. — Ls wird höflichst ersucht, bei Beste!-lungert von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Sparkasse der Stabt Gotischce. in Wien. Sitz: !., Himmelpfortgasse Nr. 3 wohin alle Zuschriften zu richten find und Landsleute ihren Beitritt aumeldeu können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Wereinslokale „Zum roten Igel", I., Zlörechtsplatz Ar. 2. 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Drei Wohnungen sind in der Kirchengasse Nr. 51 sofort zu vermieten. ~ Berantwortlicber Schriftleiter C. Erker. - Herausgeber und Verleger Josef Eppick. — Buchdruckerei Josef Pavücek m Gottschee