f n r Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Ar OK, 8 sten her bis in das Koiredeschthal fort erkenntlich, aber wahrscheinlich östlich hin durch das aufsteigende Grundgebirge mehr schwebend, als stehend gelagert, lind es lassen sich hier nicht die Mächtigkeiten, noch die compacten Kohlen am Tag wie westlich hin auffinden. Das Hanptflötz, a«f dessen südlichem Ausgehenden vom Kotredeschthal westlich her, und vom Medeathal östlich hin gebaut wird, und bei 600 Klafter in der ganzen Erstreckung verdurchschlägerc, ist mm bekannt in seinen Streichen und Verflachen, das durchschnittlich nach 6 Stunden, mit einem Verflachen von 40 — 70 Klafter nach Norden einfallt; seine Mächtigkeit ist verschieden, von 4—10 Klafter, j.,' nachdem es ohn,, oder mir Verschiebungen oder Verdrückungen des Hangenden voikömmt. Vom Medeachal östlich hin steigt das Gebirg, wodurch die Steinkohlenformation streicht, bis zu 50 Klafter Höhe an, und fallt dann wieder bis zur Thalsohle des Kotredesch.-baches ab, welches beim Durchgehen des Floßes um 12 Klafter höhcr liegt, wcßhalb am tiefern Puncte im Medea» thal der tiefe Stollen angelegt worden ist. Beinahe in der, Mitte dieser Erstreckung keilt sich das von Westen dahmstrei-chende Flöß aus, und noch ehevor um l0 Klafter dahinter legt sich das östliche um 6 — 8 Klafter südlicher an, welches hin und wieder ausbeißend die gleiche Lagerung noch durch eine Strecke jenseits des Thales beibehalt. Im Kotredeschbache ist bei einem niedern Wasserstande und abgeschobenem Gerölle 6—8 Klafter nördlicher vou dem frühern durchgehenden Flöße mit inzwischen gleichem Hangenden ein zweites Flöß bemerkbar, und es scheint, als wem» sich der Mittelcheil von dieser bis zur östlichen Verschiebung mehr auf das Grundgebirge niedergelegt hätte. Im Flöße selbst ist schon bemerkbar worden, daß pa» rallel mit dem Streichen 2 —6 Zoll Scheidungslager in 4—5 Fusi Entfernungen vorkommen, die zum Theil aus schon verwittertem Feldspath bestehen, hin und wieder aber noch deut-liche Krystalle enthalten, die, wenn sie gebrannt werden, sich ganz weiß darstellen, beim starken Brennen aber in eine sehr weiße Verglasung, wie das Porzellan, übergehen. Wenn man bei der Grubenbefahrung diese Scheiomigs-lager genau beachtet, so sieht man sie oftmals durch eine bis mehrere Klafter unter dem rechten Winkel ganz abgerissen und zurückgesetzt, wornach sie in ihrem Streichungs- und gleichen Verfiächungsil'iiikel mit dem Flöße wieder fortgehen. Auch bei Embauchungen des Hangenden von mehreren Klaftern gehen diese in gerader Richtung bis an dasselbe fort, weiden da abgeschnitten und legen sich hinter demselben in der Richtung wieder an. Das Haupcflöß selbst hat in der westlichen Erstreckung vom Medeabach hin eine starke Verdrücknng von Z—600 Klafter erlitten, und scheint westlich hin mehr dieselbe Mächtigkeit erlangen zu wollen. Das nördlich hinter dem Korallenkalk ausgehende Flöß ist noch nicht aufgeschlossen und bebaut worden, weßhalb sich über sein Verhalten nichts angeben laßt; seine Ausbisse erweisen aber, daß es fort im Zusammenhange stehl. Die Einlagerung aller drei Stein kohlenflöße ist nach einer muldenförmigen Form geschehen, denn jedes hat beim südlichen Ausgehen ein nördliches, und beim nöidlichei, Ausgehen ein südliches Verflachen, und eben so darauf ist das Dachgcstein gelagert. 242 — Gine Geistergeschichte. (Aus der Reisemappe eines Officiers.) (Schluß.) Nach wenigen Minuten, während welcher unser kleiner Zirkel noch immer keine Worte wiederfinden konnte, obgleich der erste Schreck der Aufregung allmälig nachzulassen schien, traten einige Diener mit bleichen, verstörten Gesichtern ein und fragten, was der Freiherr zu befehlen hätte. Bei dem Anblicke der Dienstboten gewann der Schloßherr, im Gefühle seiner Würde, seine ganze Fassung wieder und sagce lnit ruhigem Tone: „Da doch einmal Alles munter zu seyn scheint, ist es schon am besten, daß ihr den Morgen wachend erwartet. Das ganze männliche Dienstpersonals soll in der großen Halle meiner etwaigen Befehle gewärtig seyn.«—Die Diener wollten sich entfernen. — »Halt!« rief er ihnen nach, -»noch Eins! Der Jäger soll Waffen bereit halten. — Man kann denn doch nicht wissen, was in Zeiten, wie die jetzigen, geschieht!« Die Diener entfernten sich. »Jetzt aber, lieber Frennd,« rief ich, unvermögend, wein Staunen und meine Verwunderung noch länger zu zügeln, „jetzt erklären Sie mir endlich, was denn eigentlich hier vorgeht?^ «Ja, mein Freund," erwiederte er mit halb erzwunge-nem Lachen, »zu erklären gibt eS hier nichts, sondern höchstens etwas zu erzählen. Sie müssen nämlich wissen, daß in meiner Familie die Sage von einem Burggeiste exi-siirt. der — horch!« unterbrach er sich selbst, «wurde da nicht geschossen?« Sein Gehör hatte ihn nicht getäuscht; rasch hinterein, ander sielen in nicht großer Entfernung einige Schüsse; es entstand eine Pause, dann erfolgten wieder zwei, drei Schüsse, dießmal aber schon viel näher. Hastig sprang der alte Freiherr auf, ergriff das im Nebenzimmer noch lehnende Jagdgewehr, warf die Jagdtasche mit Puloerhorn und Schrottbeucel über und eilte hinunter zu seinen Leuten. Unwillkürlich folgte ich seinem Beispiele, bewaffnete mich ebenfalls und eilte ihm nach. Unten in der Halle ließ der Freiherr sogleich an seine ganze wassen-und kampffähige Dienerschaft Gewehre vertheilen. Während bieß geschah, kam das Schießen »mmer naher und näher; bald darauf ertönte eiliges Pferdegetrappel und in der nächsten Minut« erschallte vor der aufgezogenen Zugbrücke der hastige, scgar etwas ängstliche Ruf: «Nieder die Brücke! Nieder die Brücke!« »Wer begehrt Einlaß?" fragte von der Altane über dem Eingangsthore der Freiherr den Reiter, der auf keuchendem Rosse jenseits der Brücke hielt, während wir bei dem matten Mondlichte noch einige Andere heransprengen sehen tonnten. »Der preußische General von W*", ertönre die Antwort, »ist bei einer Recognoszirung mit wenigen Begleitern auf eine starke feindliche Abtheilung gestoßen und wird hart verfolgt!« Gleich bei den ersten Worten hatte der Freiherr Befehl gegeben, die Brücke, die bei solchen Zeilen im besten Stande war, herabzulassen; die andern Reiter waren mittlerweile auch herangekommen, donnerten im wilden Galopp über die Brücke, und diese flog hinter ihnen wieder empor; doch dieß konnte nicht so schnell geschehen, daß sämmtliche Verfolger abgeschnitten worden wären. Drei oder vier derselben waren mit unter daS Portal des Schlosses gesprengt, wurden hier aber schnell entwaffnet, da sie sich ohnehin von den Ihrigen abgeschnitten sahen. Wir aber begrüßten die all-mählig herankommenden Franzosen mit einem lebhaften Feu.r und da sie die gehoffte Beute entkommen sahen, wahrscheinlich auch glaubten, daß regelmäßige Truppen indem Schlosse lägen, zogen sie ab, nachdem sie uns noch einige harmlose Schüsse zugesendet hatten. Als kein feindlicher Angriff mehr zu fürchten war, wurden die neuen Gäste deS Schlosses von dem freundlich besorgten Wirthe mit wahrer Herzlichkeit begrüßt und in das Gesellschaftszimmer hinauf geleitet, wo die weiblichen Mitglieder der Familie, durch die Lage desselben nach dem Hofe hinaus gesichert, in der ängstlichsten Erwartung des Ausganges harrten. Voller Freude flogen sie dem Vater und Gatten entgegen, um dessen Leben sie besorgt gewesen waren, herzten und küßten ihn und vergaßen darüber ganz die neuen Gäste zu begrüßen, bis ihr Vater sie lächelnd auf ihren Verstoß aufmerksam machte, und dem General von W* und den drei Officieren, die ihn begleiteten, Gattin und Töchter vorstellte. Dann nahmen wir Alle Platz um den Theetisch, den die sorgsame Hausfrau bald mit neuen Vorlälhen versehen ließ, welchen der General und seine Begleiter weidlich zusprachen, denn der scharfe Ritt unter Begleitung der feindlichen Kugeln hatte ihnen Appetit gemacht, und nun die Gefahr glücklich überstanden war, ließen sie sich Speise und Trank trefflich munden. »Welchem glücklichen Zufalle verdanke ich eS aber," fragte nach einiger Zeit der General, »daß ich hier zu so später Nachtstunde noch Alles munter und zu meiner rettenden Aufnahme bereit fand, als hätte man mich erwartet? Ohne diesen Zufall würde ich jetzt höchst wahrscheinlich in der Gefangenschaft der Franzosen seyn." »Sie verdanken das weniger einem eigentlichen Zufalle," entgegnete mit sonderbarem Lächeln der Freiherr, »als vielmehr der Wachsamkeit meines BurggeisteS!" »Ihres Burggeistes!" riefen der General und die andern Officiere verwundert und vergaßen über diese ganz unerwartete Antwort einen Augenblick sogar Essen und Trinken, so eifrig sie auch dieser Beschäftigung bisher obgelegen hatten. »Meines Burageistes!" wiederHolle der Freiherr und fuhr nun, auch meine Neugierde befriedigend, in seiner früher unterbrochenen Erzählung fort: »Sie müssen nämlich wissen, meine Heeren! daß in meiner Familie die Sage von cinem Burggciste existirt, der es sich schon seit Jahrhunderten zur Pflicht gemacht zu haben scheint, ungewöhnliche, namentlich aber plötzliche Er- — 243 — «ignisse auf irgend eine Weise zu verkünden, gewissermaßen als Warnung darauf vorzubereiten. Ich selbst habe früher noch nie einen Beweis von dem wirklichen Vorhandenseyn dieser unsichtbaren, schützenden Macht empfangen. Zwar hat mein Vater mir öfters davon erzählt, daß ein gewaltiges Feuer, welches im Schlosse ausbrach, als er noch ein kleiner Knabe war, den Sitz unserer Ahnen wahrscheinlich in Asche verwandelt haben würde, wären nicht durch den warnenden Lärm des Burggeistes sämmtliche Bewohner des Schlosses mitten in der Nacht geweckt worden, und so zu der Begrüßung und Zurückweisung des Flammengastes auf den Beinen gewesen, so daß dem Umsichgreifen des Feuers kräftig entgegengearbeitet, und das Schloß durch schleunige Hilfe gerettet werden konnte. Aber dieses, für einen Sohn durchaus glaubhaften Zeugnisses ungeachtet, konnte ich mich dennoch nie von der wirklichen Eristenz dieses rälhsel-haften, übernatürlichen Wesens überzeugt hatten. Was wir heute erlebten, läßt indeß kaum noch einen Zweifel daran zu, den« eine natürliche Auslegung ist hier nicht wohl möglich." Er erzählte hierauf die Geschichte der geräuschvollen Geisterpromenade, sich dabei auf mein Zeugniß berufend, kas ich ihm natürlich nicht versagen konnte, so sehr es mich auch bei meinem Widerwillen gegen Alles, was nach Aberglauben aussieht, im Grunde genommen verdroß, da ich mich ganz außer Stande fühlte, eine natürliche Auslegung für das unerklärliche Ereignis; ausfindig zu machen. »Wir Alle,« schloß der Freiherr seine Erzählung, »ken^ nen die Sage von dem Burggeiste ; daher der Schrecken, die Angst der Damen bei den Schritten im Nebenzimmer, die allerdings von allem Anfange für sie auffallend seyn mußten, da meine Bedienten ein für allemal angewiesen sind, wenn unser traulicher Familienzirkel um den Theetisch versammelt ist, nur nach vorangegangenem Rufe der Glocke heraufzukommen.« Es wurde noch mancherlei über das auffallende Ereig. niß hin und her gesprochen, bis sich endlich die Ermüdung auf sämmtlichen Gesichtern deutlich zeigte und der Freiherr slch erhob, so das Signal zum allgemeinen Aufbruche gebend. Nach wenigen Stunden der Ruhe fand das Frühstück die Gäste, den Schloßherrn »nd mich wieder rxrjammelc, denn der General durfte nicht zögern, in sein Standquartier zurückzukehren. Während des Morgenimbisses erzählte er, daß «inige Bewegungen des Feindes vermuthen ließen, die Ruhe werde am längsten gedauert haben, und man könne jeden Augenblick den WiederauSbruch der Feindseligkeiten erwarten. Ich fand mich durch diese Nachricht bewogen, ohne Zögein zu meinem Regiment? zurückzukehren, und schloß mich zu diesem Zwecke dem Gefolge des Generals an, ohne von den Damen des Schlosses Abschied nehmen zu können. Mit dem herzlichsten Danke für die freundliche Bewirthung schied ich von dem alten Freiherrn, mit dem ich seitdem nicht mehr zusammenkommen sollte, da mich die Umstände stets von dieser Gegend fern hielten, nachdem die Kliegsereignisse mich derselben wenige Tage nach dem erzählten Auftlitte ent-sührr hatten. Ost noch habe ich in spateren Jahren jener unerklä't gebliebenen nächtlichen Promenade gedacht, aber wenn sich mir auch nie eine natürliche Auflösung bieten wollte, so ist doch dadurch mein Glaube an Geistererscheinen keineswegs begründet worden; wissen möchte ich aber dennoch, wer die Rolle des Burggeistes zu so gelegener Zeit und mit so gewaltigem Riesencritt spielte, daß dadurch selbst die entfern-testen Bewohner des Schlosses aus ihrem Schlafe erweckt wurden. Außer mir können namentlich auch die damaligen Begleiter des General W^ — er selbst ist längst todt — die Wahrheit deS Ereignisses bestätigen. Sollte vielleicht einem von ihnen eine natürliche Lösung bekannt geworden seyn? — Brosamen aus der Vergangenheit. Der Ponte Rialto in Venedig war in ältern Zelten von Händlern bedeckt, deren jeder seine Bank hatt.', um, wenn er Zahlungen machen wußte, sein Geld darauf hinzuzahlen. Da die bedeutendsten Händler da zusammen kamen, wurden nach und nach die größten Geschäfte dort liquidirt und jeder Händler von Bedeutung mußte dorr eine Bank haben. Geschah es nun, daß einer in der bestimmten Scunde seine Zahlungen nicht leisten konnte und so gewissermaßen der Ehre dieses Postens verlustig ward, so wurde ihm seine Bank zerbrochen, d»nca roll», waS wohl der Ursprung des Wortes »Bankerott" seyn mag. Fürstlicher Sinn. — In der Mitte Septembers l?87 kam die Prinzessin Elisabeth von Würtemberg in das Audienzzimmer des Controllorganges und hing sich ver-trauungsvoll an Kaiser Joseph's Arm. Dieser sprach eine Weile mit ihr und sagte dann plötzlich: »Weißt Du schon, daß ich meinen Neffen Franz in den Krieg schicken will?" Die Prinzessin erbleichte und sank beinahe in Ohnmacht. Joseph umarmte sie zärtlich und sagte: »Ich will ihn mit Dir am 8. Jänner kommenden IahreS vermählen." Die Angst der liebenden Prinzessin veiwandelte sich alsogleich in die süßeste Freude. Sie bat den Kaiser um die Gnade, alle Summen, welche zu Festivitäten bei ihrer Vermählung bestimmt seyn dürften, zum Besten der Armen bei dieser hart bedrängten Zeit zu verwenden. Joseph antwortete: „Ich fühle den ganzen Werth Deiner Bitte, aber meine Wiener mögen auch gern ein Paar fröhliche Tage haben, und die Kaufleute müssen auch leben; jedoch soll es die Armuth merken, daß ich meinem Herzen eine frohe Stunde mache." Feuilleton. Der Bahnhof von Laibach — ist bereits aus gesteckt und dessen Bau wird nächstens in Angriff genommen werden. Das Hauptgebäude kömmt unweit hincer die Baum-wollspinnfabrik der Herren Moline zu liegen. Die großen Maschinenfabriks-Oebäude werden dem Bahnhofe Vl8-ü-v>8 liegen. Die Linie wird von da direcl gegen St. Peter aus-laufen und auf dieser Strecke noch mehrere zum Ganzen gehörige Gebäude enthalten. — d__ Gine tröstliche Nachricht! — Man spricht viel davon, daß unsere schöne, unvergleichliche Latermanns-Allee dennoch verschont bleiben, d. h. von der Eisenbahn. Trace nichc durchschnitten werden soll. Die Eisenbahn soll nämlich durch das Schischkathal geführt werden und so unter Stro--belyof vorbeilaufen. Können wir diese Nachricht den geneia.» ten Lesern auch nicht ganz gewiß verbürgen, so ist sie doch wenigstens tröstlich und erregt den allgemeinen Wunsch, daß es sich so verhalten möchte. — d — 244 Mütter, Mütter! gebt doch auf eure Kinder Acht! — Seit Kurzem, ii, dem Zeiträume weniger Tage, sind hier zwei Kinder, ein Knabe von 5 und ein Mädchen von l 1 Jahren, durch Herabstürzen vom Gange in den Hof auf gräßliche Weise verunglückt. Lasset daher die Kleinen, euern grösuen und schönsten Reichthum, nicht aus den Augen! Ein Kind kann nie genua. überwacht werden, llnd seyd ihr genöthigt, eure Kleinen den Dienstboten zur Aufsicht zu überlassen, so schauet wohl, wem ihr sie übergebt; man vertraut, man übergibt das Geld nur den Treugeprüfcen, nur den Bewahrten; sind aber Kinder, diese zarten Blumen des Menschengeschlechtes, diese Saat Gottes, nicht weit, weit mehr, als alles Geld und Gut! Möchtet ihr Minier diese wohlgemeinten Worte freundlich beherzigen! — d — Papierkorb des Amüsanten. In einer kleinen Cavallericgarnison veranstalteten bei einer feierlichen Gelegenheit die Unteroffiziere einen Ball, zu welchem auch die Wirthe eingeladen waren. Auch der Sdhn eines dieser Wüth,, ein Friseur, erschien, beging aber in verschiedenen Tänzen so viele Fehler, das; darüber ärgerlich ein Unteroffizier an ihn heranging und zu ihm sagte: »Herr, wen» Sie miltanzeil wollen, so müssen Sie nichc an ihr Metier denken und falsche Touren machen." In einem Pesther Gasthause verlangte ein Herr Er-lauer W.in zu 40 kr. die Halbe — »Den haben wir nicht," erwiederte der Kellner. — »Dummer Junge," rief ihm der Wirth zu, „wir haben ja 24er und l6er; nimm von jedem ein Seitel, so hast Du eine Halbe 40cr." — Der Mann ist doch wenigstens aufrichtig. Aus Menschenfreundlichkeit für die Armen — schreibt der „Hirado" — hat neulich ein Pesther Cafetier die Portion Gefrornes von 10 auf 6 kr. C. M. herabgesetzt. Seildem sieht man bei jenem Kaffehhause eine Menge armer Leute — vorübergehen! Industrieller Local-Cicerone. Die allgemeine Industrie-Ausstellung zu Laibach im Jahre 18'44 Hai deutlich gezeigt, in welcher ausgedehnten Gestalt, wie weitverzweigt und vorlheilhaft seit den letzten Jahren die Industrie auch in Krain sich entwickelte und hervortrat. Wenn daher das „I lly r i sch c B l a t t >>> als Organ des öffent« lichen Lebens in Krain, in seinem «industriellen Local - Cicerone" bisher die meisten industriellen Unternehmungen unsers Vaterlandes, wenn sie heivorstcchend waren, öffentlich gewürdigt hat, so dürfte es auch nicht gegen das Recht und die Billigkeit verstoßen, wenn es ein Mal solcher industrieller Verbesserungen erwähnt, welche die Presse, aus der es hervorgeht, selbst betreffen. Diese Verbesserungen der Druckpressen, die man füglichcr und besser eine zeitgemäße, gänzliche Regeneration derselben nennen kann, sind die jetzt in größern Städten allgemein eingeführten S ch n e l l p re s; - D ru ckm a sch i n e n. Laibach ist in dieser Hinsicht hinter andern Etadten von Bedeutung nicht zurückgeblieben. Unter den hierorts bestehenden Buchdrucker - Etablissements sind bereits drei im Besitze von ausgezeichneten Schnellpresj-Druckmaschinen aus der rühmlichst bekannten Maschinenfabrik des Herrn G. Sigl in Berlin und Wien. Die Herren: Ignaz Alois Edler von Kleinmayr und Joseph Blasnik bestellten schon im Jahre 18'i!t gleichzeitig Si gl'sche Schnellpressen aus Berlin, auf denen seither, und zwar bei ersterem die „Laibacher Zeitun g" und das «Illyrische Blatt,» bei letzterem tie Landwirthschaftszeitung-. „I^meliftko in i-uku'Iel«!« Ncivice," neben andern Artikeln gedruckt werden. Ben zwei genannten Herren gebührt also das Verdienst der ersten Einführung der Schnclldruckmaschinen in Krain. Seit dem Monate Mai d I. ist auch die Gubernial - Vuchdruckerei der Frau Nosalia Eger im Besitze einer Schnellpreß - Druckmaschine aus uorbenanntcr Fabrik, und zwar nach einer verbesserten Con« struction. Die Nützlichkeit, oder eigentlich die absolute Nothwendigkeit von Schnellpressen in unscrcr Hauptstadt, wo Druckarbeiten in steigender Progression sich nähren, war augenfällig, daher die genannten drei Vuch-druckereicn die bedeutenden Opfer nicht scheuten, welche die Anschaffung der Schnelldruckpressen erheischt. Allen 3 Etablissements waren Schnellpressen nothwendig, allen dreien leisten sie auch die ersprießlichsten Dienste; lassen aber die Schnellpressen der Herren I- A- von Kleinmayr und I. Vlasnik in Hinsicht des Schnelldrucks und der Reinheit desselben auch nichts zu wünschen übrig, so verdient doch die neueste Eger'lche Schnellpreß - Druckmaschine, einiger wesentlichen Verbesserungen wegen, eine besondere Erwähnung, und zwar schon selbst vom interessanten Standpuncte des industriellen Beschauers aus. — Diese ganz neu angebrachten Verbesserungen der in Rede stehenden Maschine sind im Wesentlichen folgende: 1- Ist der Druck-Cylinder an seinen beiden Enden mit kamm-radartigen Scheiden versehen, wodurch cin stets gleichförmiger und immcc sehr reiner Druck erzeugt werden kann. 2. Befindet sich vor dem Haupttrilbrade eine pyramidenförmige Stütze, auf welcher die Axe des Haupttriebrades ruht, damit durch die große Schwere und die vielfältige Bewegung desselben die Druckmaschine auch nicht im geringsten von ihrer horizontalen Basis verrückt werde und somit eine schiefe Stellung bekommen könne. 3- Wird der Form-Karren mittelst sogenannter Eisenbahn« bewegung. d, i. durch vier massive Stahlräder, welche immerwährend vor- und rückwärts laufen» in Bewegung gesetzt, wodurch eine ganz geräuschlose Druckmanipulation erzielt wird. ^. Wird das sogenannte Ein» und Ausheben dcr Druckformen ganz beseitigt, indem mittelst einer einfachen Vorrichtung die geschlossene Druckform auf das Fundament der Maschine hingeschoben wird, wodurch der Gefahr, daß eine erst zu druckende Form, vermöge ihrer gemeiniglich sehr bedeutenden Schwere, entweder beim Einheben oder beim Aushcbeit nach dem Drucke zusammenfallen könnte, vollständig begegnet wird, — Unfälle, welche sehr leicht bei der frühern Construction ähnlicher Druckmaschinen und bci dem bisherigen Verfahren tes Ein« und Aushcdens Statt finden. 5. Befindet sich an dieser Maschine (was vom wesentlichen Nutzen ist) eine sehr sinnig angebrachte, metallene Uhr (B o ge n z ä h l e r, auch C o n-trolleur genannt) in der Form einer niedlichen Kchcibc, auf welcher 3 Zifferblätter mit Zeigern angebracht sind. Das erste Zifferblatt weiset immer die Anzahl der bereits fertig gedruckten Nogcn, das zweite jene der abgedruckten Bücher (das Buch zu 25 Bogen gerechnet) und das dritte die Anzahl der abgedruckten Rieße nach, wobei nicht nur das zeitraubende Papier-Nachzählen bei jeder Druckauflage entbehrlich wird, sondern gleichzeitig auch eine augenblickliche Controlle sich herstellt, die ersichtlich macht, wie viele abgedruckte Bogen, Bücher oder auch Riesie zur Zeit bereits geliefert wurden. 6 Endlich zeichnet sich diese Schnellpreß.'Druckmaschine durch ihren vorzugsweise schönen und soliden Bau, wie auch durch die nicht minder nette, geschmackvolle und zierliche Arbeit aus, indem alle Bestandtheile derselben einzig nur aus Gußeisen, Stahl, Eisen, Metall und Messing verfertigt sind. Diese neue Schnellpresse macht also ein würdiges Geschwisterdrei« blatt zu den zwei früher bestandenen, und ist auch in rastloser Thätigkeit. Es wäre nur zu wünschen, daß Freunde der Industrie und alles Nützlichen und Schönen überhaupt sich häufiger uon der herrlichen Vaucon-struction und dem wunderbaren Mechanismus unserer Schnellpressen selbst überzeugen wollten, was gewiß jeden, der die arbeitende Maschine noch nicht gesehen, in Staunen und gerechte Bewunderung versetzen muß. Wir sind überzeugt, daß alle Eigenthümer dieser Kunstpressen mit Vergnügen bereit sey,, würden, den wißbegierigen Besuchern alles freundlich erklären zu lassen, was auf die Maschine Bezug hat, und der Geschäftsleiter der Ege r'schen Gubernial - Buchdruckerci, Herr Carl V e ck m a n n, wird den Besuchern des Etablissements diesen Dienst mit besonderer Bereitwilligkeit thun. Leopold Korde sch. Gine musikalische Soiree. Heute Abends veranstaltet der hier angekommene, schon bekannte Musikdirector vom stand. Theater zu Klagenfurt, Herr Joseph l!ei-termayer, in den untern Schießstätte - Localitäten eine musikalische Soiree, wobei von einem wohlbesetzte,, Orchester unter seiner Leitung die beliebtesten und neuesten Tonstücke zur Aufführung kommen solle». — d — Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr.