Mchkr TüMtt. Redaction und Expedition: Bahnhosgasie Nr. IS. Nr. 128. LWWW Dienstag, 8. Juni 188V.— Morgen: Primus u. Felic. 13. Jahrg. Mit der Post: Ganzjähr. fl. I». zeigen bi« 5 Zeilen so Ir. Ins«rtion»preiie: Sin- Die Eröffnung des Landtags. Alter und, sagen wir es nur, schöner Sitte gemäß waren die Mitglieder des krainischen Landtags heute vormittags in der Domkirche erschienen, um den Segen des Himmels für ihre Berathungen zu erflehen. Und in der That wurde wohl kaum eine Landtagssession unter schwierigeren Verhältnissen eröffnet, als die gegenwärtige, in welcher die Erregung der Gemüther, durch die vorhergehenden Coalitionsexperimente weit über das gewöhnliche Maß gesteigert, für die Erledigung der ikr.erhalb zweier Verwaltungsjahre aufgelaufenen Landtagsarbeiten kein besonders günstiges Vorzeichen stellt. Als daher Landeshauptmann Ritter v. Kaltenegger bei Eröffnung der Sitzung den anwesenden Landboten gegenüber die Ueberzeugung ausspr-ch, dass es gelingen werde, ein einhelliges Vorgehen sämmtlicher Abgeordneten zum Heile des Landes zu ' ermöglichen, sprach er wohl nur einen Wunsch aus, welcher der Tiefe sines wirklich patriotischen Herzens entstammte, durch den Verlauf der Sitzungen selbst kaum gerechtfertigt werden dürfte. Zwar erklärte auch Herr Landespräsident Winkler, als er nach der mit einem Hoch und Slava auf den Kaiser schließenden Rede des Landeshauptmannes das Wort ergriff, dass er die Einigkeit als Grundlage für ein gedeihliches Wirken des Landtags erkenne. Aber uns will fast bedünken, dass er diese Worte nur deshalb in slovenischer Sprache an die Versammlung richtete, weil er dessen sich gar wohl bewusst ist, von welcher Seite die Uneinigkeit kommt und wer daher einer Ermahnung zur Einigkeit am meisten bedürftig ist. Sollte übrigens der Regieiungsvertreter über diesen Punkt noch in Zweifel gewesen sein, so haben Vater Bleiweis und Consorten durch ihre in der heutigen Landtagssitzung nach der Angelobung der neu eingetreteuen Landtagsmitglieder Havnik, Grasseli, Dr. R. v. Guttmannsthal und Dr. R. v. Vesteneck eingebrachte Declaration dafür gesorgt, die bekannte Phrase von der Mäßigung und Versöhnung der Rechtspartei mit einer wenig passenden Arabeske zu versehen. Kaum hatte nämlich Dr. R. v. Vesteneck als der zuletzt gewählte der neueintretenden Abgeordneten Handschlag und Angelobung geleistet, als sich der Abgeordnete Bleiweis zun« Worte meldete, um vom Landeshauptmann die Erlaubnis einer Verlesung einer von ihm und seinen Gesinnungsgenossen zu machenden Erklärung zu erbitten. Da der Landtag über Befragen des Vorsitzenden dazu die Genehmigung ertheilte, so brachte Vater Bleiweis folgende, in slovenischer Sprache abgefasste Erklärung zur Verlesung: „Wir bedauern, dass unsere an das Ministerium gerichtete Eingabe wegen Auflösung des Landtags bisher noch nicht erledigt ist. Die hohe Regierung hat zwar ihren ernsten Willen kundgegeben, allen Nationen gerecht zu werden und den innern Frieden zu begründen. Allein mannigfache Hindernisse seitens jener Partei, die sich die Verfaf-fungspartei nennt, mochten sie gehemmt haben, dieses Ziel zu erreichen! Da es sich gegenwärtig um wichtige Angelegenheiten handelt, namentlich um die Feststellung des Präliminars für das nächste Jahr, so werden wir uns geduldig am dermaligen Landtage betheiligen, in der Hoffnung, dass demnächst die Landtagswahlordnung abgeändert, die freie Bewegung der Wähler gesichert und der jetzige Landtag beseitigt werde, der durchaus nicht als die wahre Vertretung unseres Landes angesehen werden kann. Aus obiger Erwägung treten wir in diesen Landtag." Herr Landespräsident Winkler konnte nach dieser, den alten Hafer mit Behagen wiederkäuen-den Erklärung als Regierungsvertreter wohl nicht anders handeln, als den Herren Bleiweis und Genossen zn verstehen zu geben, dass im Landtag? jede Verhandlung über die Legalität desselben beiseite gelassen werden müsse, nachdem die Wahlm ordnungsmäßig verificiert worden sind. Uebrige'tzS sprach er im Namen der Regierung darüber seine Freude aus, dass die slovenischen Abgeordneten sich an den Landtagsverhandlungen betheiligen, da das dem Lande Krain gewiss nur zum Vortheile gereichen werde. Bei der hierauf vorbenommenen Wahl zweier Ordner und zweier Verisicatoren wurden die Abg. Dr. v. Savinfchegg und Dr. Poklukar zu Ordnem und die Abg. Deschmann und Potoknik zu Veri-ficatoren gewählt. Landeshauptmann Dr. Ritter v. Kaltenegger brachte sodann die vom Landesausschusse dem Landtage vorzulegenden Berichte und BeschlusS-anträge zur Kenntnis der Versammlung. Dieselben umfassen: 1.) Den Bericht inbetreff der Errichtung von neuen Spitälern und Participierung der Gemeinden an den Krankenverpflegskosten für ihre Gemeinde-Angehörigen: 2.) den Bericht wegen Erhöhung der bei den Gemeinden deS Wippacher Thales bestehenden Weinmessgebür auf 10 kr. per Hektoliter; 3.) den Bericht inbetreff des Polana-Filialspitals wegen Herstellung des alten Irrenhauses und wegen Erweiterung der Landes-Wohl-thätigkeitsanstalten ; 4.) und 5.) die Berichte über die Voranschläge des krainischen GrundentlastungS-sondes für 1880 und über dessen Rechnungsabschluss für 1878 ; 6.) und 7.) Berichte über den Voranschlag des krainischen NormalschulfondeS für 1880 und über dessen Rechnungsabschluss für 1878; 8.) den Bericht zum Voranschlage deS Theater-fondes für 1880 und Rechnungsabschluss für 1878; 9.) den Bericht betreffs der Einstellung der Diäten der Abgeordneten bei längerem Urlaub oder bei längerer Vertagung des Landtags; 10.) und 11.) Berichte über die Voranschläge der Stis- JeMeLon. Waisenhaar und Edelweiß. Eine Erzählung aus den Tiroler Bergen von Dr. Hans Kraus. (Fortsetzung.) VII. Der Vorfall im Steinwald hatte in der ganzen Umgegend das größte Aufsehen erregt. Da der Bergerhöser seinen Knechten, welche davon Augenzeuge gewesen waren, Schweigen geboten hatte, so waren über den ganzen Zusammenhang und den Verlauf der Affaire die abenteuerlichsten Gerüchte im Umlauf. Fast allgemein hieß es. der Fried! habe seinem Stiefvater aufgepasst, um ihn aus dem Wege zu räumen und dadurch seine Erbrechte auf den Hof zur Geltung zu bringen. Allerdings hätte man sich bei dieser Annahme die Frage stellen sollen, was denn der alte Bauer bei Nachtzeit im Walde zu suchen hatte. Aber wie es schon zu geschehen pflegt, ist die öffentliche Meinung solchen Menschen gegenüber, die sie einmal in die Acht erklärt hat. nicht besonders wählerisch, wenn es sich um die Auffindung neuer Anklagen handelt. Und Friedl war ja bereits von ihr gerichtet. Ein Mensch, der sich so gegen alles Herkommen vergeht, war ja auch des abscheulichsten Verbrechens, war auch eines Meuchelmordes sähig! Ja, man bemängelte es sogar, dass man ein so gefährliches Individuum noch frei herumlaufen ließ, und beruhigte sich erst, als eines Tages der Forstwart vom „Himmelreich" durch Genvarmen abgeholt und in die Untersuchungshaft abgeführt wurde. Für das arme verlassene Weib, das in dem schrecklichen Momente der Trennung von ihrem Gatten sich erst vollständig dessen bewusst ward, wie schwer Unrecht sie dem Vater ihres Kindes gethan, als sie ihn, wenn auch nur vorübergehend, im Verdacht gehabt hatte, dass er infolge der großen Opfer, die er für ihren Besitz gebracht, ihrer Liebe überdrüssig geworden sei, hatte man kein Wort des Mitleids. Sie war ja doch an allem schuld, und wäre sie nicht in das Land gekommen, so wäre ja der Friedl niemals so tief gesunken. . . Als sie den Ber-gersriedl am Bachwirtshause vorüber führten, stand die schöne Cilli mit in die Hüfte gestemmten Armen unter der Thür und erzählte so laut, dass es jeder Vorübergehende hören musste, einem vor dem Wirtshause haltenden Fuhrmanne, dass der Arrestant, den sie da in die Stadt einlieferten, durch eine Zi- geunerin dazu gebracht worden sei, einen Mordanfall auf seinen Stiefvater auszuführen. Hätte Friedl auch nur einen Moment daran gedacht, dass er mit diesem gefallsüchtigen Weibe glücklicher hätte sein können, wie mit der Mutter seines KindeS: in diesem Augenblicke hätte auch die leiseste Zuneigung der tiefsten Verachtung weichen muffen. Aber der Gedanke, dass er seine arme Mirza schutzlos unter sremden, ihr feindlich gesinnten Menschen zurücklassen musste, trieb dem starken Manne Thrä-nen in die Augen. . . . Die strasgerichtliche Untersuchung nahm einen um so rascheren Verlauf, als die vollständige Ueber-einstimmung der Zeugenaussagen und der Angaben Friedls dem Staatsanwalt ein nach jeder Richtung hin klar vorliegendes Anklagematerial zur Verfügung stellte. Im Bewusstsein, dass jeder Sohn, welcher das Gedächtnis an seinen verstorbenen Vater heilig hält, in seiner Lage ebenso gehandelt haben würde wollte letzterer auf die Wohlthat einer rechtskundigen Vertheidigung verzichten. Erst als Pater Ambrosi anlässlich eines Besuches im Arreste seine ganze Ueberredungskunst mit den Bitten der verzweifelten Mirza vereinte, gab Friedl den Vorstel-lnngen des Untersuchungsrichters Gehör und entschloss sich zur Annahme des ihm beigestellten Ver- tungssonde für 1880 und über deren Rechnungsabschlüsse für 1878,; 12.) den Bericht über den Rech-nungsabschlusS der Slaper Obst- und Weinbauschule für 1878; 13.) den Bericht über den Voranschlag deS Jrrenhausbausondes für 1880 und dessen Rechnungsabschluss für 1878; 14.) den Bericht über den Voranschlag des Landesfondes und feiner Subfonde für 1880; 15.) und 16.) Belichte über den Vermögensstand des Landesfondes für 1878 und 1879; 17.) den Bericht über den Rechnungsabschluss des krainischen Grundent-lastungsfondes für 1879; 18.) den Bericht über den Vorschlag desselben Fondes für 1881; IS.) Berichte über den Voranschlag des Normalschulsondes für 1881 und über dessen Rechnungsabschluss für 1879; 20.) der Bericht über deu Voranschlag des Jrrenhausbausondes für 1881 und dessen Rechnungsabschluss für 1879; 21.) und 22.) Berichte über die Wahlen der Abgeordneten R. v. Gutmannsthal - Benvenutti und des Herrn Peter Grasselli. (Schluss des Sitzungsberichtes folgt.) Vesterreich-Ungarn. Nach einem Berichte der „Deutschen Zeitung" werden die Minister Horst, Korb und Stremayr entweder bereits unmittelbar nach der Rückkehr des Kaisers oder spätestens nach Schluss der Landtage aus dem Ca-binete austreten. Als Grund der Demission wird angegeben, dass die genannten Minister die Ueber-zeugung gewannen, dass der Coalitionsgedanke in der von Taaffe festgehaltenen Form undurchführbar, der Versuch zur Bildung einer Mittelpartei gescheitert und dass überdies anstatt der erhofften Aussöhnung der Parteien nur eine Verschlimmerung des nationalen Haders eingetreten sei. Wie man glaubt, werde nun Taaffe zur Bildung eines Beamtenministeriums schreiten müssen. Also eine lmreaukratische Reaction — das ist der ganze Erfolg, den die mit so außerordentlich großem Selbstbewusstsein, mit so viel Reclame und mit einem so gewaltigen Aufwande aller möglichen Hilfsmittel infcenierte Coalitionsära dem österreichischen Volke eingetragen hat! Ueber den jüngsten Misserfolg, welchen Graf Taaffe bei der Prager Kaiserreise erzielte, wird dem „N. Wr. Tagbl." berichtet, dass anfangs der Plan vorhanden war, Graf Taaffe solle den Kaiser bei seinem Besuche in Prag an der Spitze des historischen Adels empfangen und dadurch den Beweis liefern, dass es ihm gelungen sei, durch ein neues Compromiss im böhmischen Großgrundbesitze die letzten Hindernisse der Versöhnung aus dem Wege zu räumen. Graf Taaffe musste aber theidigers. Ein verhältnismäßig noch junger Mann mit offenen, Vertrauen erweckenden Zügen, fand dieser bei dem Angeklagten das rückhaltsloseste Entgegenkommen und Wurde dadurch in die Lage versetzt, einen Einblick in das eigenthümliche Verhältnis Friedls zu seinem Stiefvater und dadurch die Anhaltspunkte zur Vertheidigung oder doch Entschuldigung der Handlungsweise des Angeklagten zu gewinnen. Als der Tag der Schlussverhandlung anbrach, war der Zuhörerraum des Gcrichtssaales lange vor Beginn der Verhandlung mit einem zahlreichen, meistentheils den ländlichen Bevölkerungskreisen an-gehörigen Publicum besetzt. Wer immer aus der Heimatsgeineinde Friedls Zeit gefunden hatte, einen Tag in der Stadt zuzubringen, ließ sich auch die Gelegenheit nicht entgehen, Genaueres und Verlässlicheres über den Vorfall im Steinwald und vielleicht auch über die Familienverhältnisse des Forstwarts zu erfahren, als man bisher in Erfahrung bringen konnte. In der ersten Bank hatte die schöne Cilli mit einer ganzen Gefolgschaft städtischer Muhmen und Tanten Platz genommen, welche sie zur Anwesenheit bei der Schlussverhandlung förmlich genöthigt hatte. Dem Tage zu Ehren, Welcher ihre Rache an Friedl kühlen sollte, hatte diesen Beweis deshalb schuldig bleiben, weil trotz der von ihm angerufenen Intervention des Erzherzogs Ludwig Victor der verfassungstreue Großgrundbesitz in Böhmen keine Lust bezeigte, mit dem Grafen Taaffe zum zweitenmale in die Laube zu gehen. Aus diesem Grunde wurde die projektierte Reise des Ministerpräsidenten wieder rückgängig gemacht, und Taaffe blieb in Wien, was aber freilich nicht hinderte, dass die Kunde von der Bestellung einer Wohnung im Hradschin für Grafen Taaffe in die Oeffentlichkeit gelangte und zur Beurtheilung der Kaiserreise als einer vorwiegend politischen Action die nächste Veranlassung gab. Der „Parlamentär", das neue Blatt Skrej-schowskys und zugleich das allerneueste Küchlein der osftciösen Presse, veröffentlicht eine Beschwichtigungsnachricht über die für den böhmischen Landtag bestimmte Regierungsvorlage betreffs oer Wahlreform. Darnach wird sich die Vorlage ausschließlich auf die Curie des böhmischen Groß-grundbesitzes beziehen. Die gesammte Wahlgruppe des böhmischen Großgrundbesitzes soll in sünf territoriale Wahlbezirke abgetheilt und unter diese Bezirke nach Steuerleistung und Besitz die Zahl der 70 Mandate gleichmäßig vertheilt werden. Bisher wählte die fideicommissarische Gruppe 16 und die nichtfideicommlssarische 54 Abgeordnete, die nunmehr verschmolzen nach fünf Wahlkreisen zu vertheilen wären. Die Abtheilung der Wahl-bezirke soll nun zwar „ohne alle künstliche Abgrenzung und ohne alle Tendenz" erfolgen, doch ist schon aus den gegebenen Andeutungen zur völligen Evidenz klar, dass durch diese Reform namentlich die Stimmen des kleineren bürgerlichen Großgrundbesitzes in den deutschen Grenzbezirken, namentlich im Egerer Kreise, welcher stets mit der liberalen Partei gieng, geschädigt würden, was jedenfalls nur im Sinne einer Regierung wäre, welche sich lediglich durch Compromisse über Wasser zu erhalten weiß. Als ein Compromissversuch ist es wohl nur anzusehen, wenn von officiöser Seite der Versuch gemacht wird, die Versassungspartei des Herrenhauses möge beim Wiederzusammentritte des Reichs-rathes aus ihrer Mitte einen Antrag auf Ausarbeitung eines Sprachengesetzes einbringen, oder ein Durchführungsgesetz zum Artikel 19 des Staatsgrundgesetzes über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger beantragen und durch eine Commission ausarbeiten lassen. Ein solcher Schritt der Verfassungspartei des Herrenhauses, welche in der Commission die Majorität besitzen würde, würde in keiner Richtung Gefahr mit sich bringen. sie sich heute in ihr bestes Festtagsgewand geworfen und sogar die von einem früheren Verehrer herrührende goldene Damenuhr fammt Kette am Mieder befestigt. Ihr zur Seite faß ein in der Mitte der dreißiger Jahre stehender breitschultriger Mann mit kurzgeschnittenem schwarzen Haupthaar und glattrasierter Oberlippe, dessen Kinn bis zu den breitverlaufenden Mundwinkeln hinauf ein straffer, schütterer Knebelbart bedeckte. Die Aufmerksamkeit, welche dieser seit einigen Tagen im Bachwirtshause wohnende Fremde seiner ihn an Größe fast überragenden Nachbarin zuwendete, und das Helle, heitere Gelächter, mit welchem die üppige Dirne seine nicht immer vom zartesten Tone zeugenden Schmeicheleien hinnahm, sprach von einer gewissen Vertraulichkeit. Ja, Cilli schien es sogar darauf abgesehen zu haben, die Aufmerksamkeit des Pnblieums auf sich und ihren neuesten Anbeter zu lenken. Sie sprach laut und ungeniert, und Muhmen und Tanten nickten sich verständnisinnig die freilich schon oft gemachte und doch immer unerfüllt gebliebene Mittheilung zu, dass es im Bachwirtshause bald eine Hochzeit geben werde. Der Eintritt der Richter machte der Conver-sation im Zuschauerraume ein Ende. Als Friedl, von einem Gefangenwärter geführt, in den Saal Demselben könnte sich dann auch die Minorität des Abgeordnetenhauses anschließen, zumal ein Antrag des Abgeordneten Grafen Wurmbrand auf Erlassung eines Sprachengesetzes bereits vorliegt. Sollte der Versuch misslingen, meint der Autor des Vorschlages, so hätte die Verfassungspartei ihren ernsten guten Willen durch eine That an den Tag gelegt und ihre Position wäre nicht schlechter, sondern besser als heute. Wäre aber dieser Schritt von Erfolg begleitet, würde der Beschluss der Majorität des Herrenhauses dieUeber-einstimmung des Abgeordnetenhauses nach sich ziehen, dann wäre das Werk der Verständigung in der Hauptsache vollbracht. — Wir nehmen nun allerdings keinen Anstand, diesen Vorschlag als einen der vernünftigsten zu erklären, welcher der in letzterem Artikel nicht besonders productiven Coalitionsära die Entstehung verdankt. Praktischen Erfolg konnte er jedoch nur dann haben, wenn er zu deren Beginn und nicht zu einer Zeit ausgesprochen werde, in welcher, Dank der zahlreichen Ungeschicklichkeiten der letzten Monate, die Aufregung der Nationalen bereits eine Höhe erreichte, dass es wohl längerer Zeit bedarf, um an deren Stelle die ruhige Erwägung eines von der Verfassungspartei ausgegangenen Versöhnungsvor-schlages treten zu lassen. Türkei. Am 15. d. tritt die Nachconferenz in Berlin unter Auspicien zusammen, welche kein besonders großes Vertrauen auf das Gelingen des betreffenden Friedenswerkes aufkommen lassen. Vor allem scheint die Mission Göschens nicht dazu beigetragen zu haben, dem Vorgehen der Mächte die Unterstützung der Pforte zu sichern, welche sich vielmehr alle Mühe gibt, durch neue Zusicherungen dem Drängen der Mächte nach Reformen zuvorzukommen. Anderseits erklärt das Concepl der türkischen Antwort auf die Collectivnote der Mächte ziemlich bestimmt, dass der Sultan durchaus keine fremde Einmischung in innere türkische Angelegenheiten gestatte. Alles, was der Berliner Vertrag verlangte, soll ausgeführt, die griechische und montenegrinische Schwierigkeit beigelegt werden, allein man soll nicht bloß die der Türkei nachtheiligen Punkte urgieren, ohne die für die Türkei günstigen Stipulationen, welche speciell aufgezählt werden, durchzuführen. — Das in obiger Erklärung zutage tretende Selbstvertrauen wird übrigens durch eine angeblich von Göschen herrührende Depesche der „Times" erklärlich, welche der Spaltung des europäischen Concerts in der Orientfrage Erwähnung thut und dabei die Durchführung eines Proiectes in Aussicht stellt, das auf nichts anderes als auf die Bildung einer engeren Alli- trat, gieng ein leises Flüstern durch die Menge. Der Angeklagte sah blaß und ernst, aber durchaus nicht zerknirscht aus. Ruhig ließ er sein Auge über das Publicum gleiten, ohne den frech herausfordernden Blick Cillis und ihres Galans, der ihn durch ein zwischen die Augenlider gekniffenes Lorgnon musterte, nur einer Beachtung zu würdigen. Ein flüchtiges, bitteres Lächeln glitt über seine Züge, als er ganz hinten in einem dunklen Winkel des Saales den Franzosen-Loisl erkannte. Das war vielleicht d:e einzige Persönlichkeit von allen Anwesenden, welche an seinem Geschick wärmeren An-theil nahm. Und diese einzige hatte sich, wie in unbewusster Scham, scheu iu die Ecke gedrückt, während jene, die sich seines traurigen Schicksals freuten, ostentativ un die erste Neihe drängten. Die Verhandlung nahm ihren Anfang mit Erledigung der Personalien und der Anklageschrift. In trockenem, geschäftsmäßigen Ton gehalten, gaben die hierauf bezüglichen Schriftstücke darüber Auskunft, dass Friedl, der Sohn des Anton und der Magdalena Streinz, seine Militärdienstzeit als Unter-osficier beendet, dass er während dieser Zeit die volle Zufriedenheit seiner Vorgesetzten sich erworben habe und auch sonst sich des besten Leumundes erfreute. Die Angabe des Gemeindeamtes, dass er durch seine anz zwischen England, Russland und Italien behufs Regeneration des türkischen Reiches hinauS-läuft. Ja, es wird bei Erörterung dieser Idee auch bereits der Plan besprochen, dass die englische Mittelmeer-Flotte 10,000 Italiener an Bord nehme und die Hälfte derselben vor Skutari, die andere Hälfte an der Küste zwischen Griechenland und Thessalien ans Land setze. Selbstverständlich könnte sich keine der bei Lösung der Orientfrage interessierten Mächte eine solche einseitige Austragung derselben gefallen lassen; am allerwenigsten Oesterreich, dem es durchaus nicht gleichgiltig fein könnte, wenn Italien und Russland den Pfortenstaat in ihrem eigenen Interesse zu Tode regenerieren wollten. Es ist daher auch leicht begreiflich, dass der mit dem Ministerium des Aeußern in engerer Beziehung stehende „Pester Lloyd" offen erklärt, dass die übrigen Mächte der Ausführung des angedeuteten Planes gegenüber keineswegs die Rolle bloßer Zuschauer zu spielen gesonnen sein dürften und dass vielmehr aller Wahrscheinlichkeit nach ein Weltkrieg die einzige Folge des neuesten Orientprogrammes der englischen Regierung wäre. Vermischtes. — Erstes österr. Bundes schießen. Der Kaiser hat anlässlich des am l8- Juli d. I. stattsindenden ersten österreichischen Bundesschießens gestattet, dass die Ofsiciere und Militärbeamten des stehenden Heeres und der beiderseitigen Landwehren, sofern dieselben es wünschen, dem österreichischen Schützenbunde als Mitglieder beitreten dürfen Die Truppen und Heeresanstalten sind nun angewiesen worden, den mit Festkarten versehenen Theilnehmern an diesem Bundesschieben nach Zulässigkeit des Dienstes den erforderlichen Urlaub nach Wien zu bewilligen. — O diese Weiber! In der letzten Sitzung der französischen Kammer brachte Baron Janze die Vorkehrungen zum Schutz der Reisenden auf den Eisenbahnen zur Sprache. Der Redner wies auf den Raubmord hin, der unlängst zwischen Marseille And Rognac in einem Coupe verübt wurde, und beklagte es, dass die wenigsten Waggons Alarmsignale enthielten. Minister Varroy gab zu, dass die elektrischen Leitungen der Sicherheitsapparate noch sehr mangelhaft seien. Die Schwierigkeit liege theilweise auch darin, dass das Publicum von den Alarmglocken einen leichtsinnigen und oft einen mnth-willigen Gebrauch mache; so hätte noch neulich eine elegant gekleidete Dame den Zug halten lassen, bloß weil ihr die Lampe zu stark mit Oel gefüllt schien Heirat mit einer wildfremden Person seiner Familie Schande gemacht habe, wurde vom Vorsitzenden des Gerichtshofes als ungehörige Urtheilskundgebung nicht zur Verlesung gebracht. Die Anklageschrift wiederholte inkürze den Vorfall im Steinwald und schloss mit dem Satze, dass Friedl durch sein Benehmen seinen Stiefvater Blasius Niederwinder vulgo Bergerhöfer in der Ausübung des dem letzteren zustehenden Eigenthumsrechtes gehindert und sich ferner des Verbrechens der gefährlichen Drohung und der schweren körperlichen Verletzung schuldig gemacht habe. Friedl bestätigte die sachliche Richtigkeit aller in der Anklageschrift gemachten Angaben, ohne in seinen Antworten auch nur mit einer Silbe über das Maß der gestellten Fragen hinaus zu gehen. Während aber die beiden als Zeugen vernommenen Knechte sich mit einer gewissen befangenen Schüchternheit ihrer Pflicht entledigten, entwickelte der alte Bergerhöfer eine ganz ausnehmende Gesprächigkeit, um die Schuld seines Stiefsohnes im schwärzesten Lichte erscheinen zu lassen. Obgleich nach der Aussage des sachverständigen Arztes der bereits geheilte Armbruch keine dauernde Berufsstörung zur Folge haben konnte, trug er doch den Arm in einer Schlinge und versicherte in weinerlichem Tone, dass er bei jedem Schritt, den er mache, einen heftigen Schmerz und sie fürchtete, dass ihr das Oel auf das Kleid tropfen könnte. Local- und Proviiyial-Angelegenheiten. — (Vergnügungsanzeiger.) Endlich, endlich, so hoffen wir seit gestern, wird'S Sommer werden, und die lange unterdrückten Wünsche nach sommerlichen Vergnügungen und Unterhaltungen drängen sich mit Macht zu Tage: bereits plant die philharmonische Gesellschaft einen Ausflug zu den romantischen Weißenselser Seen; die Turner veranstalten diesen Sonntag am „grünen Berg" eine Unterhaltung, mit Vogelschießen und Flatterschießen verbunden; die Schützen wollen das verregnete Festschießen binnen knrzem abhalten; der Casinowirt lässt eine Zigeunerkapelle kommen, der Linzer Volks-sänger Doppler trifft diese Woche hier ein, kurz Laibach will sich jetzt einmal ordentlich unterhalten. — (Schulfest.) Die Schüler der evangelischen Schule begehen ihr des ungünstigen Wetters bis jetzt immer noch aufgeschobene Schulfest am Donnerstag auf der neuen Schießstätte. — (Touristisches.) Aus Eisenkappel wird uns geschrieben: Der Fremdenverkehr in diesem wildschönen Gebiete dürfte sich Heuer reger als je gestalten. Schon jetzt hat mau Touristen (am Grin-touz und Obir) und Vergnügungsreisende zu verzeichnen. Es ist aber auch sowohl die hiesige Sec» tion des österreichischen Touristenclubs, sowie die Marktgemeinde bedacht, den Fremden den Aufenthalt womöglich recht angenehm zu machen. Erstere gab jetzt ein Tourenverzeichnis der hiesigen Gegend heraus und stellte die noch zu vollführenden Wegmarkierungen zum Obir, nach Sulzbach und dem Logarthale fertig. Am 1. Juli eröffnet die Section die Frischaus-Hütte am Grintouz, und wird daselbst wie im Vorjahre der Wächter Getränke und kalte Küche verabfolgen. Die Gemeinde hat durch Anpflanzung von Alleen in der Umgebung von Kappel Spaziergänge geschaffen. Vom Interesse für jeden Besuchenden dieser Gegend wird auch die im vorigen Jahre entdeckte, heilkräftige und angenehm trinkbare Carinthia-Quelle am Vellachufer vis-L-vis dem Schlöffe Hagenegg (10 Minuten südlich von Kappel) sei», bei der nun schon eine Restauration mit Anlagen dasteht. — (Aus Marburg) wird über einen großen Brand berichtet, welchem Freitag nachmittags die Ortschaft Unterpulsgau in der Nähe von Pragerhof zum Opfer siel. Der Schaden beträgt ungefähr hunderttausend Gulden, da auch die Zimmereinrichtungen, die landwirtschaftlichen Geräthe, verspüre. Dass er Friedl gegenüber Schimpfworte gebraucht habe, wollte er durchaus nicht zngeben. während die beiden anderen hierüber unter Hinweis auf ihren Eid befragten Zeugen ganz bestimmte Erklärungen abgaben. Das Zeugenverhör war geschlossen und der Staatsanwalt hatte in kurzer Rede seinen auf vielmonatlichen schweren Kerker lautenden Sttafantrag gestellt, als der Vertheidiger Friedls das Wort ergriff. Ruhig und mit Verschmähnng jener theatralischen Effecte, welche die Würde des Gerichtssaales verletzen und die heilige Pflicht des Vertheidigers zu einer sorensischen Coulissenreißerei herabzerren, begann der Advocat des Angeklagten seine Auseinandersetzungen mit einer Schilderung der Verhältnisse im Bergerhos und der Stellung Friedls zu seinem Stiefvater. Mit weaigen, aber dafür um so bestimmteren Umrissen skizzierte er die Lage, in welcher sich der Heranwachsende Knabe seinem geizigen Stiefvater gegenüber befand, der es nie und nimmer vergessen konnte, dass nur die Existenz Friedls seine Pläne aus den Alleinbesitz und das unbeschränkte Versügungsrecht im Bergerhos durchkreuzt und vereitelt hatte. Wie er aber dann einzelne Vorgänge ans der Jugendzeit Friedls und deffen Flucht aus dem Elternhause mit einer bis auf alle Nebenum-' stände verlässlichen Sicherheit erwähnte, horchte sein die Vorräthe an Stroh, Futter und Getreide und der größte Theil des Viehstandes ein Raub der Flammen geworden. Der Urheber dieses Feuer-ist ein kleiner Knabe, welcher bei der Ziegelei, fünf» hundert Schritte vom Dorfe entfernt, eine Wagen-Hütte angezündet hatte. Der heftige Südwind trug die brennenden Schindeln mit rasender Schnelligkeit weiter und binnen einer halben Stunde stand daganze Dorf in Flammen. Rettung war nicht möglich, theils weil bei der großen Hitze der Brand rapid um sich griff, theils weil die meisten Leute aus dem Felde beschäftigt waren und zu spät nach Hause kamen. Von auswärts konnte aber keine ausgiebigere Hilfe erwartet werden, weil bei der thörichten Vorein» genommenheit des Bauernstandes gegen die Feuer» wehren, welche im günstigsten Falle als bezahlte Dienstmanninstitute betrachtet, sowohl die städtische» Feuerwehren Untersteiermarks bei Bränden auf d«» Lande nur in Ausnahmsfällen intervenieren. Leider soll bei dem in Rede stehenden Brande auch der Verlust mehrerer Menschenleben zu beklagen sein. — (Zum Mannsburger Fahnenkrawall.) Infolge eines fürstbischöflichen Befehle-hat gestern gegen den Mannsburger Pfarrer Johann Zorec in der bekannten Fahnenaffaire die Untersuchung begonnen. Witterung. Laibach, 8. Juni. Herrlicher Morgen, dann theilweise Bewölkung, schwacher West. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 14 0", nachmittag-2 Uhr -j- 23-1° 6. (1879 -s- 25 2°, 1878 21 4° 6.) Barometer im Fallen, 736 34 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme I5'7«, um 2 3° unter dem Normale. Angekommene Fremde am 7. Juni. Hotel Stadt Wien. Blau. Junkermann, Lederer und Reiter, Kanfleute; Schubert. Wien. — Schmidt, Warnsdorf. — Gerlach, Kaufm., Nürnberg. Hotel Elkphant. Lipold, k. k. Oberbergrath, Jdria. — Gaspari, k. k. Bezirks-Thierarzt, Adelsberg. — PleterSuik, Bahnbeamter, Lees. — Radesich, Kaufm , Triest. — Klavjar, Beamter, Görz. — Klinger, Innsbruck. — Taster, OroshLza. Mohren. Zagorjan, Kfm., Nendorf. — Schneider, Oeko-nom, Königsheim. — Lu§, Hausbesitzer, Oberkrain. — Tschadesch und Vodnik. Laibach. — Sleik, Commis. Kaiser von Oesterreich. Kramberger, Kapellmeister, Marburg. Client hoch auf. Woher konnte denn der Verthei-diger die Kenntnis solcher Details aus seiner Ju» gendgeschichte haben, da er ihm doch darüber keinerlei Mittheilungen gemacht hatte? Das kleine Männlein in der dunklen Ecke des Gerichtssaales, welches mit vor der Brust gefalteten Händen andächtig der Worte des redegewandten Vertheidigers lauschte, hätte darüber Auskunft geben können. Friedls Erstaunen wuchs aber, als der Vertheidiger in meisterhafter ergreifender Darstellung die Eonflicte schilderte, in welche ihn die ehrenhafte Erfüllung seines Heiratsversprechens gebracht hatte. Was er da sagte, galt wohl zunächst einer Motivierung der gereizten Stimmung, in welche Friedl durch das ungerechtfertigte Vorurtheil seiner bäuerlichen Mitbürger gebracht wurde. Die Worte des Vertheidigers trafen aber auch die letzteren selbst, und mancher unter der Zuhörerschaft hielt sich den Hut vor das Gesicht und schielte nur halb verstohlen über die Krempe desselben nach dem hochgewachsenen Redner hinüber, der auch ohne Androhung der Hölle seinen Zuhörern weit eindringlicher ins Gewissen zu reden verstand, als der Herr Pfarrer von der Kanzel herab. Jetzt sah man es ein. dass Friedl nur all braver Mann gehandelt habe, jetzt rechnete man -S ihm sogar als Verdienst an, dass er bei Lebzeiten seines Vormundes lieber auf das Nutznießungsrecht Telegraphischer Kursbericht am 8. Juni. Papier-Rente 73 60. — Silber-Rente 74 05. — Gold-Rcnte 88 90. — 1860er Staats-Anlehen 13120. - Bank-aetien 833. — Creditaetien 275 90. — London 117 60. — Silber —'—. — K. k. Münzducaten 5 54. — 28-Francs-Stücke 9 36. — 100 Reichsmark 57 80. 3 n der Wurgstcrllgcrsse K«us-Hlr. 7 ist eine Wohnung, "MV bestehend aus drei Zimmern, Küche, Speisekammer und Holzlege, für kommenden Michaeli zu vergeben. Das Nähere bei der Hauseigenthümerin daselbst. (190)3—2 Künstliche Zähne und L«ftdruckgebiffe bester Construction werden schmerzlos eingesetzt, kluillpepLljüliell mittet l.u8lgL8-I!s>'Illl8e vorgenommen bei Zahnarzt Paichel an der Kradeckybrücke, 1. Stock. Seine Mundwassereffenz ist außer im Ordinationslocale noch bei den Herren Apothekern Maier und Swo -boda und bei Herrn Karinger zu haben. (193) 3 eigenes Erzeugnis, und (76) 29 Kerreu- u. Dameu-Rollewaren solid und billig bei K. I. Acrmann, Hauptplatz. — Preiscourant franco. Wiener Börse vom 7. Juni. Akk,,»«ia« Papierrente .... Silberrente .... Voldrenre........... SraatSlose. 18S4. . E 1860. . . 1»«0 -N 100 ft. 1864. . «Salizien........... Siebenbürge» . . . Lemeser Banat . . Ungarn ............. Aaäer< tsiiatkitte Kakel»«». Vonau-Stegul.-Lose . llng. Prämienanlehen Wiener Anlehen A etiea ». Laatea. Kreditanstalt f.H.u.G. rklanonalbank. Aetie« ,. Tr«»,p»et Mföld-Babn............ Donau - Dampfschiff. Llisabelb-Westbahn . HerdinandS-Stordb. . 4ranz.Ioseph-vahn . Galiz. Karl-Ludwig b. öembera - Lzernowitz -Lloyd-Gesellschaft . . 73 70 74 — 89 — 122 50 130 85 131 -170 75 97 80 9875 93 85 94 — 118 50 111 75 11870 875 — 833 — 157 75 566 — 190 85 2458 »68 50 265 25 War. 73 8' 7410 89 10 122 75 130 75 131 50 171 25 98 20 93 50 93 75 94-50 275 30 834 158 8:. 568 — 190 75 2456 16S — 865 75 165—>165 50 660 -l662 — ordweftbadn . . . Rudolf-Babn . . . SraatSbabn .... Südbabn........... Nng. Nordostbabn . Akaaäörieke. BodencreditsmstaH in «Sold.......... in österr. Wäbr. . Nalionalbank.... Ungar. Bodencredit- KeioritLti-Otkitz. Elisabethbahn, l.Em. i^erd.-Nordb. i. Silber Fran-^Iosepb-Babn. Galiz.ök-Ludwigb.l.E. Oest. Nordwest-Bah,' Siebenbürger Bahn StaatSbahn 1. >Lm. Südbahn 3 Perz. k 5 . Privlltlose. Ereditlose .... Vludolflose . . . Deoisea. London .... O«käsvrt<». Ducateu............. 20 Krane- .... 100 d. Reichsmark Silber............. Geld Ware 162 — 159 -275 50 85 50 147 117 100 65 102 35 101 — 98 105-50 100 — 106 — 10» 75 83 75 175 50 126 50 108 — 180 50 17 10 5-54 9-35 57 75 Danksagung. 162 50 159 50 276 — 83 — 147 50 117'50 10,85 102 50 101 85 98 50 106 — 100 40 1C6 50 101 10 84'- 176 50 18680 109 - 180 75 17 40 117 55 117 65 5 55 936 Ü7'80 Anlässlich des Hinscheidens und Begräbnisses meines unvergesslichen, innigstgeliebten Gatten Elmjimil Ktauser, k. k. Bezirksrichters in Stein, sind mir von Nah und Fern so überaus zahlreiche, wohlthuende Beweise herzlicher Theilnahme zugekommen, dass ich mich tief verpflichtet suhle, für dieselben in meinem und meiner Kinder Namen den innigsten Dank auszusprechen Insbesondere danke ich den zum Begräbnisse nach Stein gekommenen hochgeehrten Vertretern des Laibacher Landes- und Lacker Bezirksgerichtes. der löblichen Philharmonischen Gesellschaft und deren verehrten Männerchore für den weihevollen Grabgesang, der Steiner Beamten. und Bürgerschaft, sowie dem hiesigen Offtcierscorps für die ehrenvolle, zahlreiche Begleitung, allen P. T. Vereinen und Bekannten, die das Andenken des mir und meinen Kindern zu früh Entrissenen durch Übersendung zahlreicher Kränze geehrt uud mich in meinem Schmerze zu trösten gesucht haben, sowie den vielen persönlichen Freunden und Nahestehenden, die mir, in welcher Art immer, ein Zeichen der Liebe und Achtung für meinen verstorbenen Gatten, sowie der Antheilnahme an meinem unersetzlichen Verluste zukommen ließen, auf das herzlichste. Stein, den 7. Jnni 1880 Marie Klauser im eigenen nnd im Namen ihrer Kinder. Jer Mannerchor äec Mkarmon. unternimmt Sonntag, den 13. Juni 1880, mit Sepcrrcrtzug enien Nusstug -»-m MeihmWr 8eeu, zu welchem die Mitglieder der philharmonischen Gesellschaft sowie alle Naturfreunde überhaupt eingeladen werden. Anmeldungen hiezu werden bis Donnerstag, den 10. Juni, abends 7 Uhr in der Handlung des Herrn Os.r1 1^11 entgegengenommen, wo auch die näheren Details zu erfahren sind. (199) 2—1 Die Direction -er philharm. Gesellschaft. (200) 3-1 W denaedricdtiFen diemit äie Herren kabrikanten, Hänäler und Käufer von naokZemaedten Mtimasekinen, äass «ir allervvärts clie^eniFkn Äasedinen unä Nasckinen-Lestanätkeile AsrivUtlielt mit LesdUaK beleAen Ia88en, äie vie immer unsere» Namen WOM WW W oäer unsere registrierten Handelsmarken tragen ; nur «ir sinä dereebtigt, unseren k'abridaten diesen Namen rm Zebev. "sks IVIaek. Lo. l.cl. ^ Hneerr «er Oireetor: H. Lvdoti, Vertreter: I'rLQL Dstisr, seines Eigenthums verzichtet habe, als dass er sein Weib den Nergeleien und Gehässigkeiten des lieblosen geizigen Stiefvaters ausgesetzt hätte, der bei diesen Ausführungen des Vertheidigers mit ge senktem Haupte da saß, gerade so, als wäre er nnd nicht Friedl der Angeklagte. War es da ein Wunder, wenn Friedl durch das ihm von seinen nächsten Bekannten zugefügte Unrecht in eine verbitterte Stimmung versetzt wurde, welche nur eines Anlasses bedurfte, um in heftiger Weise zum Ausbruch zu kommen? Und war ferner, wie der Verthei-diger mit gehobener Stimme betonte, ein solcher Anlass nicht gegeben, als Friedl Zeuge davon wurde, wie sein Stiefvater, der ihm die Jugendjahre vergällt und dessen liebloses, hartherziges Wesen ihn zur zeitlichen Verzichtleistung auf seine Besitzrechte veranlasst hatte, das Andenken an seinen Vater vernichten wollte? Ais guter Sohn war er verpflichtet, gegen einen solchen durch nichts als durch den Hass des Stiefvaters zu begründeten Verwüstungsact Verwahrung einzulegen. Nichts konnte ihn aber nach der Darstellung des Vertheidigers ferner gelegen sein, als die Absicht, sich durch diese Abwehr eines Eingriffes in die Verfügungsrechte des Bergerhöfers über dessen Eigenthum schuldig zu machen. Friedl habe eben das Marterl als sein unveräußerliches Eigenthum angesehen und in dem Rechtsirrthume besangen, dass er damit nur sein eigenes Recht vertheidige, habe er den Knechten seines Stiefvaters die Durchführung des Vernichtungsactes verboten. Wenn er, durch den Spott des letzteren gereizt, die Drohung ausstieß, dass er jedem, der das Erinnerungszeichen anzutasten wage, den Schädel einschlagen werde, so könne diese Drohung doch unmöglich auch mit dem Vorsatze ihrer Verwirklichung verbunden gewesen sein, denn in diesem Falle hätte er sie gewiss am Bergerhöser in Ausführung gebracht, gegen welchen er weit mehr Grund zur Erbitterung besaß, als gegen dessen Knechte. Das sei nicht geschehen. Obgleich sich Friedl im Besitze einer Waffe uesaud, habe er sich doch damit begnügt, den Angreifer bei der Brust zu packen und zurückzustoßen. Sei dabei der Ber-gerhöser unglücklich gefallen, so wäre dieser Zufall unmöglich seinem Clienten als vorbedachtes Verbrechen in Anrechnung zu bringen. Bei einem solchen Zusammenhange der Vorgänge im Stein> wald fehle also der Thatbestand der dem Angeklagten zur Last gelegten Verbrechen und müsse er daher für die Freisprechung seines Clienten plai-dieren. (Fortsetzung folgt.) Urinzesfen-Wasser pr. Flacon 84 kr., frisch angelangt bei C. Karinger. (173) 3 — Z ^ -.LL'Z ^ -2« Z , Z." ZZ-L ^ -s;— I ^ 2 s, 'S L e - Druck von Ig. v. K leinmayr LFed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Dr. Hans Kraus.