Deutsche Macht -J CflOTfffr*- trfcr!« |rte» f>curr1k| in» «„»!», «urjret in» Tostet fit tlJi mit >»'« H»»« mmatliä fi. —.14. tiertcljäljTtg ff. UM. tattjifSrl? st. »—, saitjlJörfj f[. . «?,« f »fbrrffirtmia olrrtrfUGrl» ß. IM, il. S.JO, z»»,jichn, B. 0.40. Dir tin|e(M Ri!»mn 7 tc. Onicrnle ud) Ta>«l i bei ttf«c«rn Wudcrh^un»-» «I>!wl-cht»dcr »!-d«>!. »«,wSi!« nchml» I»ser»« füt unler «tott alt drd<»!e»dr» liw m Kilill ii n M 3<- iil «atlautt« «il «»»clw» mit «»mimftr,»»» 10*. «Mchst»«-» d>« Keboclenrl lazli«. mit ter 6»wt- «nb prirtinjt, »o» 11— 1* Mi 8«- *nt I—« ll»r ftidtauna««. — Reclamtmrn tottofrti. — SRanukiipte nette» nlrtl jurUifa mseres Blattes unterrichtet worden, daß sich die aus dem Deutschen Club ausgeschiedenen Abgeordneten in einem neue» Club zusammengefunden baden, der den Namen „Teutschnationale Per-emiquag" führt. Selbstverständlich gehört auch der Herr Abgeordnete Dr. Foregger diesem Club an. Dem schreiben, mit welchem die „Deutsch-nationale Vereinigung" den Deutschen Club be-püßtt und denselben einlud, in nationalen Fragen mit der ersteren zu gemeinsamen Berathungen zusammenzutreten, ist da« Programm des neuen Clufc* beigefügt, welches aus vier Punkten be-steht. Der Gegensatz, der zwischen der alten liberalen und der national-deutschen Panei be-siand und besteht, ist in diesem Programme noch schäner zum Ausdrucke gelangt, als e« in jenem dts Teutschen Clubs der Fall war. und ist es Namentlich der erste Punkt, der seitens der deutsch-österreichischen Organe eine geradezu leidenschaftliche Beurtheilung ersähn, während der zumeist mit Stillschweigen Übergänge»? letzte Punkt, welcher die Stellung der neuen Vereinigung flegenüder dem Antisemitismus präcis,rt. d. h. den Clvbmitgliedern in dieser Frage volle Frei-heit laßt, wohl der eigentliche Grund der hesti-gen Gegnerschaft der Wiener Presse sein dürste. Ter erst« Programmpunkt stellt fest, daß der neue Club das Streben nach einer dauernden parlamentarischen Herrschast im derinaligen Ge-b:ctc der im Reichsrathe vertretenen Länder für absichtslos halte. Nachdem die Linke ^« ver-iäumi tiabe, die Verfassung durch eine Sonder-nrUunq Galiziens und durch Ausscheidung Dal-«aliens zu Gunsten der Deutschen abzuändern, so vermint die deutsch-nationale Partei um so entschiedener daS Bestreben, die Deutschen in Me K.v. Moser unter die Dichter Kam. G. v. Mosers militärische Bühnengestalten find auch zugleich seine gelungenste», sein Reis-Reiflingen, sein Veilchenfresser. Die Ursache ist «odl darin zu suchen, daß der fröhlichste deutsche Autor selbst ein flotter Osficier war und die dtiden Herren aus persönlichem Umgange kannte. Wc ei aber kam, daß die Musen den, Kriegs-gott seinen Liebling abspenstig machten, dürfte weniger bekannt sein. Es war kein mächtiger Zmpuls des Genius, kein unwiderstehliches ! .Mich dichten'«" — es war einfach eine Wette. Paul Lindenberg erzählt davon in einer Bio-ßraphie Moser «: „Sie wollen die Wette an . «ehmcn, Kamerad?" - „Ja. es gilt einen Korb vect!" — „In acht Tagen und persönliche Be-lamitschast?" - „Ja, in acht Tagen!" — ..Und kein flüchtige« Zusammentreffen, kein gro-ß«s Vorgestelltem?" — „Nein, wie ich behaupte. eine richtige Bekanntschaft, wenn auch natürlich keine ganz intime — na, Sie wisse» ja, was ich meine!" — „Angenommen also: Die i Herren hier sind feierlich geladen, heute in einer Woche den silberbehelmten Producten der Ma-daiiie Cliqu»t alle Ehre zu erweisen!" Ucbecmüthig lachend hatten die andern, Offnere den Verlauf des Wettgespräches ver-folgt. „Na. mein lieber Kamerad", sagte jetzt nn älterer Hauptmann zu dem schlanken Jäger- Oesterreich noch fürderhin für politische Ziele in den Kampf zu führen, welche weder erreichbar noch im deutschnationalen Interesse gelegen seien. — Dieses starke Betonen des nationalen Stand-punktes gegenüber der Sorgsamkeit anderer Par-teien, sich regierungsfähig zu erhalten, wird von den vorgeschrittenen Deutschen, namentlich der Alpenländer freudig begrüßt werden. Der Club wird, nach dem zweiten Pro-grammpunkte, die sich auf die slavische Majorität stützende Parteiregierung bekämpft» und eine wirklich neutrale Regierung fordern, welche auf jede Kraftverschiebung zu llngunsten der Deut-schen verzichtet. In dem Kampfe um das nationale Recht aber wird der Club keine an-deren Rücksichten walten lassen, als diejenigen, welche durch die nationalen Interessen selbst ge-geben sind. Im dritten Punkte bezeichnen es die deutsch-nationalen Abgeordneten als ihre Ausgabe, auf dem Gebiete der Social- und Wirthschastsresorm thätig zu sein, in erster Linie die Interessen der Arbeit zu vertreten und sich in der Zluswahl der Mittel lediglich von Rücksichten der Zweck-Mäßigkeit leiten zu lassen. Das ist practische Politik, und die Vergangenheit hat gezeigt, daß sich auf diesem Felde gegenüber der Majorität, welche gerade in solchen Fragen oft genug rath-loS ist, Erfolge in der That erzielen lassen. Um-somehr muß e« befremden, daß bei den Alt-liberalen nicht einmal dieser Punkt Gnade findet. Der Schutz der Arbeit ist doch ein Grundsah, dem in den heutigen Zeitläuften Jedermann stimmen muß. weß Glaubens und welcher Natton er auch sein mag. In Bezug aus den Antisemitismus, welchem der letzte Punkt gewidmet ist. stehen die Mit glieder der deutschnationalen Vereinigung aus demselben Standpunkt, welchen sie zur Zeit der Sprengung des Deutschen Clubs eingenommen. lieutenant. der die Wette abgeschlossen, „Sie werden einen höllisch schweren Stand haben, es ist ein Blitzmädel, die Kleine, hat Race. hat Schneid, wir haben hier schon alles versucht, sie kennen zu lernen, naher selbstverständlich, aber e4 war nichts. Sie wissen ja, wie diese Theaterfestung durch verschiedentliche Außensorts beschützt wird!" Ja, er wußte es, der Wettende, daß man nur schwer zu der kleinen hübschen Soubrette vordringen konnte, er hatte auch schon mancherlei Experimente deshalb unternommen, aber der Weg zu den Coulissen war mit tausend Hinder-nissen verlegt und die ärgste» derselbe» bestanden in den corpulenten Figuren einiger Stadtverordneten nnd Stadträthe, die, da das Theater unter dem Protectorate deS Magistrat« stand, beson-ders eifersüchtig darüber wachten, daß kein Un-berufener das Reich der Schminke und des Puder« betrete. Aber trotz alldem und alledem, der junge Offner hatte guten Muth und hoffte, die in so später Nachtstunde abgeschlossene Wette zu gewinnen; wie? das wußte er freilich selber noch nicht, aber zuversichtlich znpfte er an dem kleinen «chimrrbärtchen und setzte guten Muthes da« GlaS an seine Lippen. Zum Wetter, er hatte doch nicht vergebens bei der Garde gestanden, hatte doch nicht vergebens schon so manchen Herzenssturm siegreich ausgeführt, um hier, in der Provinzialftadt. in Görlitz. wohin ihn vor und haben dementsprechend weder den Anti-semitismn« noch dessen Bekämpfung iu da« Programm ausgenommen; es bleibt sonach jedem Einzelnen überlassen, in dieser Frage nach seiner Ueberzeugung Stellung zu nehmen. Wir stimmen dem Programme des neuen Club« vollinhaltlich zu. denn wir haben die Ueberzeugung, daß dasselbe durchführbar ist, und daß eS den der Vereinigung der Deutschnatio-nalen nahestehenden Abgeordneten den Zutritt offen laßt. Manty-Angetegenheiten. In der Sitzung de« Abgeordnetenhauses von, 18. d. M. sprach beim Capitel „Mauthen" der Herr Abgeordnete aus Steiermark, Baron H a ck e l b e r g. als Generalredner, und da er zur Illustration seiner Aussührungen sich wieder-holt aus die Mauthverhältnisse der Reich«straße zwischen Cilli und Franz bezog, so geben wir nach dem stenographischen Protokoll seine Rede hier im Auszuge wieder. Nachdem Baron Hackelberg aus den Um-stand hingewiesen, daß sehr oft die Bewohner an einer vermauthetcn Reichsstraße don die Mauth zahlen müssen und gleichzeitig auch in Form von Umlagen sür eine Bezirksstraße, welche sie weiter benutzen, eine zweite Gebühr zu bezahlen haben, ferner erwähnt hat, daß eine unverhältnißmäßig große Belastung dadurch stattfindet, daß Brücken- und Straßenmauth-stationen getrennt wurden, wobei sich Redner auf da« Beispiel von Kappel zwischen Franz und der Sannbrücke bezieht, sährt er sort: ,Uei der Regelung der Mautben überhaupt möchte ich darauf aufmerksam machen, daß da« Mauthwesen principiell einen ganz anderen Character hätte, insolange die Reich«strahen da« noch wären, wa« sie seinerzeit, al« der große Reichte«?- Kurzem das Machtwort feines ehemaligen Com-mandeurS verschlagen, so schnell den Rückzug blasen zu niüssen! — Nein, nein, das durfte nicht geschehen, nimmermehr, so leicht konnte er nicht seinen guten Berliner Ruf verscherzen, er mußte alle Minen springen lassen, um die Wette zu gewinnen! Da« war jedoch leichter gedacht wie ge-than! Die« merkte erst am nächsten Tage der Officier, als er sich ruhigen Blutes überlegte, auf welche Weise er die Wette gewinnen könnte. Direct hingehen zu der Schauspielerin konnte er doch auch nicht, das wäre lächerlich gewesen, nein. Witz muß die Sache haben, originell mußte sie angefangen werden — aber wie, aber wie? Ruhelos in seiner Stube aus- und abschreitend, sann und grübelte er nach und überlegte immer von Neuem alle Finessen der Liebestactik. Wie wäre es. wenn er es machte, wie die Schwester eines seiner Berliner Kameraden, die sich einst die Husaren Unifonn ihres Bruder« angezogen und dadurch ein pikantes Abenteuer erlebt hatte, wenn er sich etwa als Dame costümirte und sich in dieser Verkleidung der Schauspielerin näherte? Schade wäre es freilich um den hübschen Schnurr-bart, der fallen müßte: aber nein, nein, die Idee war überhaupt nicht auszuführen, er mußte etwas Andere« ersinnen. Doch der lustige Streich der Schwester seines Freundes wollte ihm nicht aus dem Kopse, wie «j kehr auf denselben durchgegangen ist, g«wes«n Nnd. Damals sollten die großen Auslagen für die Abnützung d«r Straße durch die Mautben erhalten werden, damals wurde die Summe, die da ringe-gangen ist, eben nickt von den Orl»g«meind«n. . sondern ton dem großen Verkehre getragen. Damals war auck die HerhältniSzahl zwischen Einhtbungs-auSlagen und Brutto«inabm«n eine ganz andere. Da gaben die Nettoeinnahmen ein so großes Saldo, daß e» der Mühe werth war. diese Mautben aus-recht zu halten. Ich will hier, weil man bei concreten Fragen immer deutlicher reden kann, als wenn man sich mit abstracten Grundsätzen abgibt, ein concrete» Beistjiel anführen. D i e ReichSstraße von Trojan» gegen Cilli war vor der Eisen-bahnzeit, namentlich aber zu jener Zeit, wo der Eisenbahnverkehr in Cilli st:cken geblieben ist, außer-ordentlich stark befahren, sie hatte einen eminenten ReichScharacter, und dadurch war eS vollkommen gerechtfertigt, daß ein Zheil der Auslagen, die für die Erhaltung der Straße nothwendig waren, auch vom großen Perkehre gedeckt wurde. Jetzt ist der sogenannte ReichSverkehr eigentlich Null, und die Folge davon ist, daß diese große Straß« für unt Bewohner dieses Thales kein«n anderen Werth hat, als d«n einer Bezirks-straße erster oder »weiter Classe. Die Maulhgebühr, die gegenwärtig ein Bewohner hin und zurück, für ein Zweigespann gerechnet, entrichten muß, beträgt durch Cinschiebung der neuen Mautb vor Franz 8 kr., an der Sannbrücke für die vereinigten Brücken- und Itraßenmautben 5C> kr. und endlich bei d«r Stadtmauth in Cilli noch 22 kr., also zusammen 86 kr. Und da«, meine Herren, ist eine enorme Mehrauölage für all« Fuhrwerkbesitzer diese» Bezirk««. Wi« st«ht jetzt da» Verhältnis ? Die Bezirke Obtrburg, Praßbrrg, Schvnstein, welche früher die Sannbrückenmautl? mit ük kr. passircn mußt«n, die zahlen jetzt gar keine Mamd mehr, weil durch die Opferwilligkcit de» Landes Striermark «in« nothw«ndig« Communication durch die Bezirksstraßen gebaut worden ist und sogar di« Leu»«, di« vielleicht noch über die bemauthete Reichsbrücke näher hätten, den Umweg nicht sch«u«n, um dort au«zuw«ichcn. Dadurch kommt es klar zum Vorschein, daß die Bewobner deS Bezirkes Franz, die an der Reichsstraße a l S solche kein Interesse haben, für welche eine BezirkSstraße «in« genüge,id gute Verbindung ist, acht Kreuzer und '»t» Kreuzer jedesmal zahltn müssen, während alle anderen, die durch den Neubau dieser Brücken entlastet worden stnd — gar nicht« zahlen. Sie «erden zugeben, daß eS ein wesentlich großer Unterschied ist, ob einer z. B. mit seinem Holzfuhrwcrk gezwungen ist, über diese Mautb zu fahren, oder in die glückliche, feit der Grund-steucrrcgulirung zufällig neu entstandene Lage ge-kommen ist, eine neue unbemauthetc Brücke benutzen zu können. oft hatt er schon darüber gelacht, wie oft, wen» er im Theater gesessen, bedauert, daß er ihn nicht einem Lustspieldichter mittheilen konnte, er wäre wie geschaffen zu einem übermüthige» Schwank. Halt — und er blieb dabei plötzlich stehen, wenn er diesen Schwank schriebe, wenn er selbst diesen Plan aussühne? So sehr schwer konnte es doch nicht sein, er hatte ja in Berlin das Theater ost genug besucht, mit großer Vor-liebe forjar, vielleicht waren ihm die Musen hold ! Da« Ganze erschien ihm wie ein kleines pikante» Abenteuer. Frisch daraus los, wie es sich sür einen flotten Jagerlieutenant ziemte. Einige Stunden emsigen Arbeiten» — und das Theaterstück war fertig, und nun eingepackt und an die Direction geschickt; wurde es angenom men, fo war sogleich die Bekanntschaft mit der Soubrette gemacht, denn sür sie war die Haupt rolle bestimmt, jener »Weibliche Husar", wie das Stückchen betitelt worden war, und dem Autor durfte doch wahrlich nicht derjiikg zu den Coulissen versagt werden! Wenn der Schwank überhaupt zur Aufführung gelangte, so mußte dies natürlich anonym geschehen, aber dem Di-rector nannte der Verfasser seinen Namen: „Gustav von Moser, Secondlieutenant in« Schle-fischen Jägerbataillon vJlr. 5." Ginge bange Tage vergingen für den so plötzlich zum Lustspieldichter gewordenen Osficier. dann aber, eines schönen Morgens traf die glück- „Deutsche W«cht" Von diesem Standpunkt« auS möcht« ich auch die Regierung daraus aufmerksam machen, daß ein ganz anderesVrincipderzeit d«m Mauth-wcscn zugrundezulegen fei, al» früher, wo der Standpunkt des großen ReichSverkchrcS auf der alten italienischen Straße in Brtracht kam, als j«tzt, wo dies« ReichSstraße» eigentlich im Großen mehr den Character von Bezirksstraßen haben. Ein de-taillirtc» Elaborat erliegt in der Petition, welch« im vorigen Jahre von drr Bezirks-Vertretung Cilli hier oder bei d«r Landesregierung von Steiermark eingereicht worden ist. Ich möchte die höh« Regierung bitten, auch auf dasselbe Rücksicht zu nehmen, weit ich die G«duld d«< hohen HaufeS mit Eremvlificationen au» mrinrr Umgebung nicht ermüden will. Gleichzeitig werd« ich nach meiner Ucderzcugung auch die Petition deS H«rrn Abgeordneten Ficgl, nachdem mich derselbe zum Generalredner gewählt hat, unterstützen, weil ich glaube, daß sie auch in dem Sinne gestellt worden ist, welcher jenem Petitum deS Bezirkes Cilli gleichfalls Ausdruck gibt. Horretpondenzen. Sa»erbr«o«, 23. Mai. (Lrig. Bericht.) [D a i Grundsteinlegungsfest der vom „DeutschenSchul verein" imBau be-griffenen v i er c l a f f i g e n '-Volksschule in Rohitfch-Sauerbrun n.] Ein herrliches Fest! Ganz Sauerbrunn und die weite Umgebung war aus den Beinen, um sich an demselben zu betheiligen. Schon am Borabende wurden die beim Baue beschäftigten Arbeiter, siebzig an der Zahl, bewirthe». Leider konnte dies des strömenden RegenS halber nicht auf dem Bauplatze selbst, sonder» nur im Glassalon des Hotels ..Europa" geschehen, wozu der Be-sitzer desselben, der gesinnungstüchtige Herr Matthäus Löschnigg, seine Einladung machte. Damen theilten den Ardeitern das Wen aus, welche unter dem Eindruckt der Feier zündende Ansprachen an „ihre Wohlthäter" hielten. So feierlich und animirt da» Fest war, so ruhig entfernten sich die Arbeiter in »icht zu später Abendstunde wieder. — Nachdem an« Sonntag, dem eigentliche» Festtage, um 3 Uhr Nachmittag die Jahresversammlung abgehalten wurde, be-gann mit. einer Salve von Böllerschüssen da« eigentliche Fest der Grundsteinlegung. Der Berg -rücken, auf welchen« sich der Bauplatz befindet, war mit Menschen besät, die dankbare Land-bevölkerung war in sehr großer Zahl erschienen. Außerdem betheiligten sich unsere Kurgäste, die Bevölkerung des Curortes, Abgesandte der beiden Eillier Ortsgruppen, viele Rohitfcher, Windisch-LandSberger, Kostreinitzer n. s. w. an dem schönen Feste. — Aus einem Kranich hängend, fchwebte der mit Reisig und schwarz-roth goldnen Fahnen bringende Antwort ein: der kleine Schwank war acceptirt worden und sollte zum ersten Male ge-legentlich des bevorstehenden BeneficeS der viel-umworbenen Soubrette in Scene gehen! — Bald machte den» auch der Sohn des Mars und der Thalia die persönliche Bekanntschaft der hübschen Schauspielerin, die ihm — unbewußt — für später eine gute dramatische Lehre gab, denn al« er sich bei ihr erkundigte, wie ihr das Stückchen, das sie gerade in der Hand hatte, bei der Lectüre gefallen, meinte sie: „O, ganz gut. nur an einzelnen Stellen ist es zu lang." — „Tann kürzen wir doch", meinte der Ver-fasser, „hier ist ein Bleistift." — „Schönsten Dank", lautete die Antwort, „der würde uns zu lange aushalten, hier sind Stecknadeln nützlicher." Und zum große» Erschrecken des Dichters heftete sie immer gleich mehrere Seiten zusainmen, u«d zwar diejenigen, die nach seiner Meinung die effectvollsten Stellen enthielten! Die Wette war also gewonnen und der „Weibliche Husar" wurde — es war im Jahre 1856 — mehrfach in, Görlitzer Stadttheater ausgeführt, mit recht gutem Erfolge. Gustav von Moser war ungefähr dreißig Jahre alt, als er aus so ungewohnte Weise sein Talent zum Lust-spieldichter e««tdeckte. Wie es sich seitdem entfaltet. das haben viel heitere, frohbegrüßte Werke gezeigt. 1887 H gezierte Grundstein über einem zweiten, großtu Steine. Bei diesem stellte sich der Lbmann da Ortsgruppe Sauerbrunn und des Bau-Coi»M Herr Dr. H o i s e l, auf. um in einer Ansprache n die Festgäste den Zweck der zu erbauenden : tdr zu beleuchten. Hieraus verlas er das auf gamentpapier geschriebene, zum Einlegen tt den Grundstein bestimmte Schriftstück, rcelfol in eine Blechkapsel gebracht und in diese löthet wurde. Nun legre der Obmann Siele Kapsel in die ausgemeißelte Bertiefung ta Grundsteines, woraus der Letztere langsam dernd gelassen wurde. Die Eurcapelle intonirte dato da« „Lied der Deutschen in Oesterreich" on Weinwurm, und Böllerschüsse erdröhnten | das enge Thal. Der yanze Act verlief in »„lp mein weihevoller Weise und eS hat wobl Wenige gegeben, bei welchen nicht Thränen da Freude in den Augen erglänzten. Nachdem Dr. Hoisel die Ceremonie für beendet erstatt] dankte er für die außerordentlich rege Badali-gung am Feste und sür die dadurch beivie?e»n Sympathien, worauf er die Glückwünsche toi Anwesenden entgegennahm. Bei den Klänge» M Marsches „Mein Oesterreich" und bei Polla-gedröhne entfernten sich die Festtheilnehmer oo» Feftplatze. Auf 7 Uhr Abends war das Festen» quett angesagt. Kanin nahte diese Stunde heran. tl* sich auch schon der Leitner'sche. große Speisefaal a füllen begann. Die Zahl der Banquett-Tdeilneiimn war doppelt so groß, als man erwart« baa Es waren achtzig Personen zugegen, feierliche! Stimmung herrschte im Saale, und der Bauer io-wohl als der „Herr", die gemeinsam am Tischt saßen, die Frauen sowohl als die Mädchen, tot I an den, Festessen theilnahmen, sie alle :dotoi sich's bewußt, daß sie nicht der ^Genüsse detl Mahles, sondern eines erhebenden Feste« fcafta hier versammelt waren. Diese würdevolle stimmung dauerte bis nach dem dritten Gange, nach welchem Dr. Hoisel sich erhob und da Geber der heute noch liberalen Schulgesetze, da Förderer der Volksbildung, den von alla Staatsbürgern geliebten Kaiser feierte. Bei da Tönen der Bolkshynine folgten diesen Worte» stürniische Hochrufe. Bald darauf erhob sich der Obmann des Ortsschulrathes Sauerbrunn. Ge-nieindevorsteher Johann O g r i s e g g. Er qe-dachte des Deutschen Schulvereines, seines eiln Strebens und seiner großartigen Leistungen, nfe dankte für dessen hochherzige Spende. Ein m ihm dem Schuloereine ausgebrachtes Hoch fast frenetischen Beifall und das von der CmcaM angestimmte „Teutsche Lied" wurde von ^.la Anwesenden begeistert mitgesungen. Nach düia beiden osficiellen Ansprachen wurden wemn. und zwar sehr gediegene Trinksprüche qehali.i. darunter von Kurgäste» und von Herrn aus Cilli. welche in die Gesellschast Heere Stimmung brachten. Um die eiste Abendstunde verschwand plötzlich, wie weggezaubert, die fiilftt des Riefentisches, die Musikcapelle ließ die Weäa eines fröhlichen Walzers vernehmen und imÄ drehten sich die tanzende» Paare im streife. W zur dritten Morgenstunde dauerte da« ich™ Fest, von dem alle Anwesenden nicht nur beme-digt. sondern geradezu entzückt waren. 2o frier« Sauerbruun die Grundsteinlegung seiner Nr deutsche Sprache und Cultur fördernden Zchvli! Ein Fest, wie es harmonischer und schöner rcril nicht gefeiert werden kann. Rohitsch, 22. Mai 1837. (Orig.-Bericht.! [Die Wahlen in die Be z i r k s v erire luug.s Es ist ander« gekommen, als « da hitzige Herr Hauptpsarrer von hl. Krens, 5a deutsche Fröhlich, vorhersagte. „Die Tctia werden im confervativen Sinne (ctnimj» windisch) aussallen," das waren die Worte d«-ses gesalbten Herrn. 9ton. auch er hatte ent Freude, aber nicht vor den Wahlen: n a chdi» selben zog er betrübten Gemüthes von dc:m Sein ungeschicktes und tactloses Benehmen bat« zur Folge, daß nicht einmal der Dechant m Rohitsch, welcher sonst bestimmt gewählt worda wäre, in die Bezirksvertretung kam. Ja. «• m« bitter sein, „den Sieg in der Tasche zu baben' und als — Besiegter den Kampfplatz zu m-lassen. Wie mußte es dem deutschen Bievenna« Fröhlich zu Muthe gewesen sein, als erdaöSe-sultat der Wahlen erfuhr: 29 Liberale, 3 La- ' 1887 tisch-konservative. Sie sehen, hochwürdiger Herr. Ihre bisherigen Bestrebungen bei den Äah-lf« stete, nur voni (Gegentheile Ihrer Wünsche begleitet waren. Wäre eS nicht an der Zeit, 3$rt lächerliche Rolle, durch welche Sie bei Jh-mi Volke nicht» gewinnen, und zu welcher Sie vir von Ihren heißbesporuten Hetzcaplänen ver-triict werden, auszugeben ? Gelüstet es Sie aber, wch drastischere Niederlagen zu erleiden, dann klimmen Sie wieder, die Gelegenheit wird sich Ihnen bald bieten. — Tie Wahlen in die Be-;irk?vertretung von Rohitsch sind also glänzend ausgefallen, und wir sind durch dieselben voll-ständig befriediget. Wie werden sich mit dieser Thatsache die „Südsteirische" und ihre Gcsin-«tnasgeuossen abfinden? Daraus sind wir wirklich begierig. Die Fortschrittspartei von «ohitsch dürfte durch das Wahlresultat zur Erkenntnis gebracht werden, daß sie berufen ist, das Geschick des Bezirkes fest in ihre Hand zu nehmen, weshalb der bisherige, in sehr hohem Kreisen alter stehende, der Pervakenpartei ange-dörige Obmann, dem wir übrigens keine Steine mchiverse» wollen, unbedingt als solcher nicht mehr gewählt werden darf. Was hieße daS, «iK liberale Bezirksvertretung zu haben und dem pervakischen Obmanne die Geschäfte zu überlassen. Das geht nimmermehr und die Gewählten des Bezirkes werden wissen, was sie zu thun und was sie zu lassen haben. Es hieße, sich selbst züchtigen, wenn man in der bisherigen Weise vorgehen wollte. Stoss bei Süßenheim. 19. Mai 1887. (Orig.-Vericht.) ^Jahresversammlung der Ortsgruppe des Teutschen Schul-verein es.s Programmgemäß vollzog sich die heutige Jahresversammlung der Ortsgruppe St. Äiarein und Gerichtsbezirk unter Vorsitz des Obmann-Stellvertreters Herrn Dr. W a z u l i k »on W.-Landsberg. Der Bericht des für unsere Ortsgruppe sehr thätigen und verdienstvollen Lbmanu - Stellvertreters beschränkte sich nicht int ans die Cassagebahrung. sondern erstreckte sich auch insbesondere aus die Frage des Schul-dausbaneS hier, woniber sich dann eine kurze Debatte entwickelte. Bei der vorgenommenen Neuwahl des Vorstandes gingen folgende Funktionäre hervor: als Obmann Herr Adolf Auf-fahrt, k. k. Hauptmann i. R. u. Gutsbesitzer ni Ponml: als Obmann-Stellvertreter Herr Ävvold F i e g e l rn ü l l e r jun., Fabriksbesitzer dier l als Cassier Herr Joses P r i u s ch e g g. Kaufmann hier: als dessen Stellvertreter Herr Aemilian Ficgel Müller, hier: als Schrift -hiiirer Herr August Aistrich. Lehrer an der deutschen Schule hier, und als dessen Stellver-treter Herr Heinrich M o s ch e t. Herrn Dr. Laciulik. welcher erklärte, aus Berusspflichten eine Stellung im Vorstände nicht annehmen zu loimen. wurde in wannen Worten der Dank der Versammlung ausgedrückt. Die Vertretung der Ortsgruppe bei der diesjährigen Hauptver-sammlung wurde der Eentralleituug in Wien überlassen. Erfreulich war der zahlreiche Besuch von Gästen und Mitgliedern aus Rohitsch, Cilli. öauerbninn und Wind.-Landsberg, namentlich aus den beiden letzten Orten, von wo ein Kranz schulfreundlicher deutscher Damen erschienen war. Nach der Versammlung vereinigten sich die Gäste und Mitglieder im Restaurationsgarten zu einem gemüthlichen Beisammensein und können wir mir noch bemerken, daß der der Restauration vorangegangene gute Ruf sich bestens bewährt hat. Schließlich müssen wir noch erwähnen, daß mehrere neue Mitglieder der Ortsgruppe beitraten. Marburg am 23. Mai. (Orig.-Bericht.) [I u r tt e r i) ch e $.] Ter hiesige deutsche Turn-verein feiert heuer das fünkundzwan zigjährige Jubiläum feines Bestandes. Der hochverdiente Turmvart, des Vereines Herr Turnlehrer M a r k l, der den Verein gegründet hat, ist seit dessen bestehen, also seit einem Vierteljahrhundert, in ermähnter Eigenschaft unermüdlich thätig. Cs ist daher nur natürlich, das dieses Jubiläumsdoppel-sest in hervorragend festlicher Weise gefeiert werden soll. Den Plan jedoch, daß damit bis zur Vollendung der neuen Turnhalle, bereu Pau dermalen noch nicht einmal vergeben, ge-schweige denn begonnen wurde, gewartet werde, können wir absolut nicht beistimmen, da uns .Deutsche Wacht" das Gelingen eines Turnfestes, das größere Theilnahme auch von auswärts erwarten lässt, nach Ablauf der warmen Sommermonate durchaus nicht als ausgemacht erscheinen will. Für Turnfeste eignen sich naturgemäß nur die Sommermonate und erscheint uns bezüglich der Räumlichkeit zu bewußtem Zwecke die Götz'sche Bierhalle sammt Garten gewiß ebenso passend, als die zu erbauende Turnhalle ohne größeren Turngarten, der in kälterer Jahreszeit auch gar nich mehr zur Verwendung gelangen könnte. Daß aber die Turnhalle noch in wärmerer Jahreszeit fertig wird ist wohl kaum möglich. Zu dem Feste werden die deutschen Damen Marburgs dem Turuveretne auch eine Fahne verehren, und sind die Geldmittel hiefür bereits ausgebracht. Da die VereinSsarbe deS Turn-Vereines schwarz-roth-gold ist, so dürfte eS wohl zweifellos sein, daß auch die erwähnte Fahne diese Farben haben werde. Dies ist nmso sicherer zu erhoffen, als sich gerade in unserer deutschen Damenwelt stets strammdeutsches Bewußtsein be-thätiget, so daß sie manchem Versöhimnsmeier aus der deutschen Herrenwelt zum Vorbilde dienen kann. Der beste Beweis hiesür ist wohl der, daß unsere deutschen Damen trotz gewisser Hindernisse die Bildung einer Frauenortsgruppe des Deutschen Schulvereiues durchfetzten, wofür vor Allem insbesonderS der in allen Gesell-schastskreisen hochgeachteten und beliebten Frau Jda Reiser unser Aller Dank und Anerkennung gebührt. Marburgs 24. Mai. (Orig.-Bericht.) jC o n-cordatsüberbleibsel am hiesigen Gyinnasiu nt.] Wenn auch staatsgrundgesetz-lich zu religiösen Handlungen Riemattd gezwungen werden kann, so erachten wir es dermalen doch für ein müssiges Beginnen, über die bezüglichen Administrativverfügungen an unseren Mittelschulen mit unserer Cultus- und Unter-richtSverwaltung zu rechten. Gegen die Art und Weise aber, wie am diesigen Gymnasium die Controlle des Kirchenbesuches geübt wird, legen wir, da uns ja auch die Herzens- und Charakter-bildung unserer Kinder am Herzen liegt, ent-schieden Verwahrung ein. Es werden nämlich mehrere Schüler zur Ueberwachnng ihrer Mit-schüler aufgestellt, mit dem Austrage, die Fehlen-den ihren betreffenden Clasienvorstättden anzuzeigen. Wenn sich nun auch dermalen, wie gesagt, gegen eine Controlle int Allgemeinen nichts einwenden läßt, so find wir doch entschieden der Meinung, daß eine solche durch die Lehrer selbst zu üben sei u. zw. etwa in der Art. daß sie der Reihe nach zur Inspektion in die Kirche beordert werden. Verderblich und der Charakter-bildnng der Mittelschüler entschieden zuwider aber ist es, wenn sie zu Spitzeldiensten heran-gezogen werde». Hiedurch und in Folge der nebenbei bedingten Bevorzugung der beaussichti-genden Schüler vor den andern werden Keime in die Kindes- und Jünglingsherzen gelegt, die von echt humaner Volksbildung und Erziehung, weit abliegen, und es ist wohl zweifellos. Jmß Erwägungen dieser Art auch bei Abschaffung der sogenannten Location maßgebend waren. Die Zeiten der Icsuitcnschulen, die in solchen Maßregeln die Hauptmittel zur geistigen BeHerr-schung der Jugend erblickten, sind wohl fiir immer vorüber und werden sich demnach wohl auch unsere Jugendbildner bequemen müssen, dem Geiste der Neuzeit Rechnung zu tragen. Uebrigens geschah ant hiesigen Gymnasium im heurigen Jahre das schier Unglaubliche, daß den Schülern, die zufällig Freitag den Maiausflug machten, der Genuß von Fleisch strengstens un-tersagt wurde. Aus welchem Titel sich ein solches Verbot rechtfertigen läßt, ist uns in der That ganz unerfindlich, und wir sind der Ansicht, daß es bei solcher Sachlage aus naheliegenden sani-tären Gründen ant besten ist, wenn Eltern mit ihren studirenden Kindern derartige Maiausflüge allein machen. Die verschiedentlichen Erlätze unseres derzeitigen Unterrichtsministers mögen kleinlich und zu sehr in das Detail der Erziehung eingehend erscheinen; wenn man jedoch bedenkt, wie schwer bei uns dem „Zopfe" beizukommen ist, wird man gewiß auch gegen solche Erläße milder gestimmt. 3 Schnfvereine, Wien, 20. März. [Deutscher Schul« verein.] In der am 17. Mai stattgefnndenen A u s s ch u ß s i tz u n g wurden die Berichte über die von der Ortsgruppe Meran, vom Vereine Concordia und von den Glasarbeitern der Firma Joh. und Anton Ziegler Söhne in Mrschau veranstalteten Festlichkeiten entgegen-genommen und dafür der Tank ausgesprochen. Eine eingelaufene Spende wird sür den Schul-bau in Schumburg und der vom Comite deS Schulvereinsballes in Bielitz übersandte Betrag für die Schule in Lipnik verwendet. Der Familie des verstorbenen eifrigen Förderers des Schul-Vereines, Herrn Alfred Skene, wurde das Beileid ausgedrückt. Ferner wurde in Folge des Berichtes über das glänzende Resultat des von den ver-einigten Frauen- und Mädchenortsgruppen Wien« veranstalteten Rathhausfestes denselben der Dank votirt und mit dessen Abstattung eine Abordnung des Ausschußes betraut. Ausschußmitglied Archi-tect Fried. Dresntandt berichtet über eine Bau-inspectionsreise nach Schreibendors und Schlettau und der II. Obmann-Stellvertreter Dr. Karl Eckel über die Ortsgruppenversammlung in K ö n i g s st e 11 e n. Für die gewerbliche Fort-bildungSschule in Budweis wird eine Unterstü-tznng bewilligt und dem Handwerkerverein in Winterberg eine Subvention zugewendet. Zur Errichtung eines Schulgartens in Piker n-dors > Steiermark) wird ein größerer Betrag angewiesen. Weiters wird die Herausgabe des Schulvereinskalenders pro 1888 int Allgemeinen berathen und schließlich die Berichte des anläß-lich der Hauptversammlung zusammengetretenen Festausschusses eutgegengettommen. Mit der Versendung der Legitimationskarten für die Orts-gruppeuvertreter nebst dem Bericht über die Bereinsthätigkeit und über die eingelaufenen Ortsgruppen - Anträge wnrde bereits begonnen. Kleine EöroniK. sDas R e p e t i r g e w e h r und die ungarischen Truppen. ] Seit einigen Tagen ist daS Honvedmiitisteriuttt im Besitze der ersten in Steyr erzeugten Repetirgewehre. Dem Vernehmen nach sind bereits 200.000 Gewehre in der Ausarbeitung begriffen nnd dürsten bis zum Spätherbst süns Armeecorps mit der neuen Waffe ausgerüstet sein. Es dürfte wohl bei Ver-theilmtg der fertigen Gewehre auch auf die Honvedtruppe rechtzeitig Bedacht genommen werden, schon um die Errichtung einer eigenen ungarischen Gewehrsabrik überflüssig zu machen. sD e r D e r b y s i e g e r.j Letzten Sonntag hat die Wiener Rennsaison mit dem Derby-Rennen ihren Höhepunkt erreicht. Tiesntal fiel der vom Jockey-Club gegebene Derby-PreiS im Betrage von 20.000 fl. dem Baron Rothschild zu. dessen Hengst „Zsupau" das Rennen in einem Style gewonnen haben soll, der ihm die Meisterschaft auch auf deu deutschen Rennplätzen in fast sichere Aussicht stellt. Unter seinen Mit-concurrenten besanden sich Pechy's „Petrus", Festetics' „Bulgar". Henkel's „Wera", Söllin-ger's ..Abonnent" u. s. w. Das Feld zählte neun Pferde, „Zsupan" siegte nach Gefallen. sPasteur's Schutzimpfverfahren g e g e» T o l l w u t h k r a tt k ej hat an deut Wiener Professor Dr. A. von Frisch, der, um das Verfahren bis in alle Einzelheiten zu studiren, über ein Jahr in Paris war, einen sehr gewichtigen Gegner gesunden. Frisch hat das Ergebniß seiner Forschungen in einem ausführlichen Berichte niedergelegt. aus welchem sich eine völlige Abweisung der Methode Pasteur's als Schluß ergibt. sDie geistigen Fähigkeiten von Männern und Frauetu] In einer englischen Zeitschrift behandelt G. I. Romane» den Unterschied, nxlchen Männer und Frauen hinsichtlich ihrer geisti-ge» Fähigkeiten zeigen. Er hebt darin hervor, daß zwar die Urtheilskraft deS Mannes durchschnittlich größer sei, als die deS WeibeS, di& aber an Schnelligkeit der Auffassung daS Weib dem Manne über-legen sei. E» hänge dies jedenfalls von der höhe-ren Entwickelung der Sinnesorgane eder mit dieser zusammen von einer feineren Ausbildung des Ner- 4 vensvstems beim Weibe ab. Houdin kannte Frauen, welche den Anzug Anderer, die in voller Eile im I Wagen an ihnen vorüberfubren, vom Hur bis zu den Schuhen herab auffassen konnten und im Stande waren, nicht nur den Schnitt und die Beschaffenheit der Stoffe anzugeben, sondern auch zu sagen, ob die Spitze echt oder nur Maschinenarbeit wäre. Da daS Lesen sehr verwickelte Vorgänge der Auffassung ein-begreift, so stellte Romanes eine Reihe von Versuchen in folgender Weift an. Er lieft eine Anzahl gebildeter Personen sich um den Tisch setzen und legte ihnen, Einem nach dem Andern, denselben Abschnitt eines Buche« vor; diesen mußte Jeder, so schnell er konnte, lesen, wobei für 2U Zeilen ein Zeitraum von 10 Sekunden verstattet war. Sobald die Zeit um war, nahm Romane« daS Buch fort und lieh den Leser oder die Leserin sogleich Alle» niederschreiben, dessen sie sich zu erinnern vermochten. E« ergab sich, daß dabei stets die Frauen den Sieg davontrugen. Sie konnten sowohl schneller lesen, als auch bessere Anskunft über da« Gelesene geben. Eine Dame z. B. konnte gerade viermal schneller lesen, al« ihr Gatte, und gab dann bessere Auskunft selbst über den kleinen Abschnitt, welchen jener allein gelesen hatte. Zum Trost solcher Ehemänner fügt Romane» indessen hinzu, daß die so bekundete Schnelligkeit der Auffassung kein Beweis für das sei, waS man die tteseren GeisteSeigenschasten nennen kann, denn einige hervorragende Männer gehörten zu sei-nen langsamsten Lesern. [A»S dem Pariser literarischen Zigeunerthu m) erzählt Aurelien Scholl Fol-gende« von dem Romancier Paul DuplessiS. Dieser schrieb einen Roman, der in der „Patrie" veröffenr-licht wurde. Als eben die vierzigste Folge in die Druckerei gegeben war und DuplessiS eine Restauration aufsuchte, fand er daselbst seinen Freund Per net, der ihn erwartet zu baben schien. „Eine Frage", rief Vernet ihm entgegen. „Mein Onkel liest mit fieberhafter Spannung Deinen Roman. Nun sage mir: Stirbt die Heldin in dem Augenblick, da sie von ihren Gegnern überfallen wird ?" — „Ja", antwortet Duplessi«. — Vernet schlägt mit der Faust au» den Tisch und stößt den Seufzer auS: „«ein Glück!" — „WaS hat meine Heldin mit Deinen Angelegenheiten zu schaffen ?* — «Ich habe mit dem Onkel gewettet, daß die Heidin nicht sterben werde, weil ich annahm, daß Du sie zur Fortsetzung der Handlung nicht entbehren könntest!" — „Wie hoch belauft sich die Wette?" — „Auf zweihundert Francs!" — „Ei, verflucht 1* Duplessi« sieht auf die Uhr. „Neun l Ab, dann ist mein Manuskript noch nicht abgesetzt." DuplessiS ruft eine Droschke herbei und drückt Vernet die Hand; in feierlichen Tone sagt er: „Ich werd« der Heldin daS Leben retten!" sEin tüchtiger Geschäftsmann.] Dienstmädchen (zu einem Handelsmann): „Die Madame wird jetzt kaum zu sprechen sein — unser Herr ist nämlich lebensgefährlich krank." —H a n-delSmann: „Ich weiß, ich weiß, — eben deshalb will ich mit ihr sprechen." (DaS Dienstmäd-chen entfernt sich und bald daraus erscheint die tief-betrübte Madame.) — Madame: „WaS wünschen Sie?" — Handelsmann (sehr schonend): „Ich habe heute früh in der Zeitung gelesen von dem große» Unglück, waS Ihnen betroffen hat — daß Ihr guter, lieber Mann ist überfahren geworden, und daß man ihm hat beide Beine geamputirt! Ich bin gekommen, um Ihnen mein tiefstes Bedauern auszudrücken, und Ihnen zu fragen, ob Sie mir vielleicht wollen verkaufen seine sämmtli-chen Socken und Stiefel, die er jetzt leider Gottes doch nicht mehr wird brauchen. Ich will Ihnen bezahlen einen guten Preis, einen sehr guten Preis, weil ich bin gerührt von Ihrem Unglück!" [T i e richtige Methode.] Schuld! r e c t o r : „Wie bringen Sie es denn zu Stande, daß, so oft Sie vor dem Schul Jnspeetor examini ren, jedesmal alle Schüler die Hände aufheben und jeder Gefragte die richtige Antwort weiß ?" — U n terlehrer: »Ja, wissen Sie, Herr Director, das kommt aus die Methode an; ich habe e» bei mir so eingerichtet, daß die Schüler die wa« wissen, die rechte, und diejenigen, die nichts wissen, di« linke Hand aufheben. Dann kann kein Irrthum geschehen." sDie bekannte Schwester.] Soldat (mit seinem Schatz am Arme in einem Wirthschafts-Garten auf seinen Feldwebel stoßend): „Herr Feld- „Deutsche Wacht" webel, meine Schwester." — Feldwebel: „Kenne sie bereit», war auch meine Schwester." Lokales und Arovinciales. Cilli, 2ü Mai- Z>ie ßillier Schlachtet. Die Idee der Erbauung einer Schlachthalle hat das allgemeine Interesse wachgerufen, und es gibt kein öffentliches Local, in welchem seit der Gemeinderaths-Sitzung |uou, 6. Mai da» für Cilli allerdings sehr wichtige Project nicht leb-hakt besprochen würde. Der Gewerbe-Verein hat sich der Angelegenheit gleichfalls bemächtigt, und seit dessen letzter Versammlung ist die Bewegung unter den Verfechtern und Gegnern des Projektes im Wachsen begriffen. Man könnte dem Gewerbe-Vereine nur Dank wissen, wenn er gelegentlich der VerHand-lung über Gegenstände von allgemeinem Jnter-esse auch NichtMitglieder» die Thüren seines Versammlnngs -- Saales öffnen würde, damit Jedermann sich eine felbstständige Meinung zu bilden in der Lage wäre. Wir haben uns bemüht, die herrschenden Anschauungen zu sammeln, und beabsichtigen, dieselben hier wiederzugeben. Wir wollen uns dabei befleißen, lediglich nur die Meinungen der Parteien zum Worte kommen zu lassen und einen vollkommen objectiven Standpunkt einzunehmen, was um so leichter möglich ist, da die Kämpfer nur voni Localpatriotismns geleitet werden und der Kamps nur im Interesse deS Gesammt-wohles, keineswegs aber zum Nutzen einzelner Persönlichkeiten geführt wird. Das Project der Gemeinde sindet Gegner, weil die Nähe des Platzes, aus dem es erstehen wird, in hygienischer Beziehung der Stadt be-deutende Nachtheile bringen soll. Der Wogleina-Bach mit seiner geringen Wassermenge, sei der ihm zugedachten Aufgabe, die sich beim Schlachten ergebenden, unverwendbaien Abfälle wegzn-schwemme», nicht gewachsen, und daher sei namentlich im Sommer die Bildung von Miasmen zu gewärtigen, welche von dem häufigen Ost-winde der Stadt zugeführt würden. Was den Bau selbst anbelangt, so wird die Richtigkeit be» Kostenüberschlages angezweifelt und be hauptet, daß die Hauptsumme um 20.000 fl. überschritten werden müßte, wenn das Project nach der jetzigen Vorlage ausgeführt werden sollte. — Die Idee sei an und für sich eine nn-glückliche, weil die geringe Ausbreitung des Stadtgebietes e» jedem Metzger möglich mache. daS Fleisch außerhalb desselben für die Stadt zu verkaitsen, und da er dieS, wie behauptet wird, billiger thun könne, wenn er die Halle nicht beuützt, so ergebe sich daraus, daß ent-weder die Halle unbenutzt, das für sie ver-wendete Kapital unverzinst bleiben und daS Fleisch vor den Thoren der Stadt billiger ver-kauft werden würde, oder daß sie benützt, und die Fleischpreise dadurch vertheilen werden würden. Int ersteren Falle erwachse dem Säckel der Gemeinde, im letzteren demjenigen der Be-wohner direkter Schaden. Des Ferneren wird behauptet, daß die in der Stadt befindlichen Schlachtbrücken unschädlich sind, wenn sie den sanitätspolizeilichen Vor-schristen entsprechen, und wenn die Sanitäts-polizei gehörig gehandhabt werde. Die Klabut-scharsche Schlachtbrücke sei ein Beweis für die Unschädlichkeit solcher Schlachtbrückcn, soserne sie nur auch, wie diese, eine entsprechende Einrichtung besitzen. Endlich heißt es, daß Cilli als kleine Stadt nicht den Anfang mit einer Anstalt machen solle, welche bisher nur in weit größeren Städten erprobt wurde, und an deren Schaffung selbst das größere Marburg nicht schreiten wolle, aus Besorgnis, die Cassen der Bewohner ent-weder direct oder indirect zu schädigen. Die Freunde des ProjecteS weisen dagegen vor Allem auf die Entstehungsgeschichte desselben hin. Der Gemeinderath habe mit Rücksicht auf die sanitären Verhältnisse unserer Stadt die Pflicht, sich mit denselben hervorragend zu be-saffen. Die V. Sektion des Gemeinderathes be-schästigte sich aber speciell mit der Frage der Fleischtheuerung und berieth, in welcher Weise 1887 ^ die ungerechtfertigt hohen Fleischpreise berab-gedrückt werden könnten. Die unmittelbaren rathungen mit den Fleischhauern und die dw-selben gemachten Vorstellungen bliebe» ohne jelxt I praktische Resultat. Die Absicht der Verwodl-feilung der Fleischpreise und die Rücksicht iw die Sanitätsverhältnisse haben nun das Propa der Schlachtlialle entstehen lassen. Es wurde lange nach einem passenden Platze gesucht; alte I schließlich blieb nichts übrig, als den 3inu-: scheu Grund zu erwerben, da er einerseits uto wie die anderen, der Ueberschwemnmng cms-gesetzt ist. anderseits aber auch hinsichtlich M Ankaufspreises convenirt. Gelegentlich zn>ctcr Commissionen, an welche» zwei Aerzte >!>al-nahmen — darunter der Stadtarzt, Herr It. Kokevar — wurde der Platz vom saaita.t Standpunkte aus als geeignet befunden. ». j.! umsomehr, als die vortrefflichen EinrichtvtzW der Halle es bewirken werden, daß in die ivoz-1 leina nur Spülwasser abfließen werde, wäweÄ! z. B. jetzt mehrere Fleischhauer gerade die Ä» ■ leina beim Waschen benutzen, und dem Abfälle übergeben, deren Beseitigung fiit»ftiat n auf ganz andere, die Lust absolut nicht »«> derbende Weise erfolgen soll. Was den Kostenüberschlag betrifft, so de-hauptet man. daß er mit größter Genaiißlm berechnet worden sei und daß der Bau nicht in Angriff genommen werden würde, ratun sich nicht eine Unternehmung findet, die itm r» die präliminirten Kosten ausführen kann. San rechnet sogar auf einen Einlaß von mehm-s Procenten seitens des BauübernehmerS. Von einer Erhöhung der Fleischpreise sein: keine Rede sein, und ebensowenig von einer & lastung der Gemeinde durch den Bau. da I» aufgewendete Summe sich verzinsen und .im»>■ tisiren müsse, uud da anderseits den Hauern gerade durch die Zweckmäßigkeit der Einrichtungen in der Halle, und durch die ort hälmißmäßig billigen Tarife Gelegenheit p rationeller Arbeit und zur .Herabsetzung 3«! Preise geboten sei. Die billige Benützung Eiskeller, der Kaldaunenwäscherei u. s. w. wndi unseren Fleischhauern sehr zu Statten lmtiina, aber auch die Concurrenz der „Staudler >»-deutend unterstützen. Die Koste» sür die richtung des für den Consunt nöthigen Fleischetj würde, wie behauptet wird, lange nicht \at Summe erreichen, die sie jetzt ausmachen. Tm Consumenten sei dabei das Schlagen tuirfli^ I guten, schönen, gesunden Viehes gewährlM was von umso größerer Bedeutung sei, al* o dieser Beziehung gegenwärtig eine genaue 60» i trolle nicht gehandhabt werden könne. Ter Einwurf, daß die Schlachthalle im«-nützt dastehen könnte, wird als nicht sticheln; bezeichnet. „Vor der Stadt" würde, um Öa Verkauf von Fleisch überhaupt zu erziele«, dßl Preis desselben um eine Differenz mevrici« ge-I halten werden müssen, welche dem Fleisch!» viel mehr an Gewinn einbüßen lassen tarm. als die Kosten betragen, welche die Halle de-rechnen wird. Man sagt beispielsweise, daß dä Fleisch „vor der Stadt" um 2 kr. billiger *» halten werde» müßte, damit man es dort tyaj ließe, während der Fleischhauer sür einen CW 1 fl. 40 kr. Schlachtung zu bezahlen wenn er e« in der Stadt verkaufen wollte, in fienommen der Ochse ergäbe 300 Klgr. >nchh> o würde der Fleischhauer außer der -ladt *t 0 fl., derjenige in der Stadt mit l fl. Verkaussspesen calcnliren müssen. Ter Hauer werde den Nutzen der Fleischhalle WZ bald ebenso empfinden wie das Publkurn. dem werde das Vertrauen für das Fleisch o» der Halle ein erhöhtes fein, dem Metzger, de sich der strengsten Controle sügen muß. werde», wie angenontmen wird, mehr Kunden MN als den anderen, und schließlich werden alle f zwungen sein, die Anstalt zu benützen. Tie Äle wird, wie die Bertheidiger des Project» tnn» auch kleinen Familien sehr zu statten sonnn«, da solche,» um billiges Geld das Schlachte«»« Schweinen, die Selbsterzeugung billigen FdMi :c. ermöglicht wird. Was den Hinweis ans Marburg anbei«» so stelle sich dort der Errichtung der öchiaci halle eine sehr bedeutende Schwierigkeit emgq» P 1887 nämlich die Sveckniärkte die bekanntlich von den Kauern aus der Pettauer Gebend sehr stark be-schickt werden, von Weit und Breit Känser nach Marburg ziehen, und mehrere tausend Gulden Playgelder abwerfen. O ch * Wir haben hier verzeichnet was wir er--fraqen und ersaßen konnten, und erklären uns mn Vergnügen bereit, unser Blatt beiden Par-ihnen zur Bersechtung ihrer Ansichten und Standpunkte zur Verfügung zu stellen. [Gottesdienst.! Am Momag, 80. Mai, wird in der hiesigen evangelischen Kirche das Psingstsesl mit Coniniunioii gefeiert. [DerHerrReichsrathsabgeord-ittte Dr. Foreggers wird, wie wir ver--»ebmen. anlässig des an den Pfingstfeiertagen bei mi» stattfindend« Sängersestes uach Cilli kommen. >E i n hoher Kranker.j Der auf Schloß Aonobitz bei der Familie des Fürsten Windisch-prati zu Gast weilende Prinz Paul von Meck-lenburg ist vor einigen Tagen am Typhus erkrankt. Zum behandelnden Arzt wurde Herr !r. Rudolf L a u r n e r in Weiteuftein designirt. [Slovenische A u t o r e it.] Als An« bang zum slovenisch - deutschen Wörterbuche des Amon Janesic, herausgegeben von Julius von ftltinmeqer II. Auflage. Klagensun lfc>74 sind die Namen von 240 slovenischen Schriftstellern auftesülm. Unter anderm Johann Freiherr von Valvasor 1041 — 1693 und Georg Freiherr von Bega >754 — 180^. Keiner von diesen beiden bat je flovenisch geschrieben. Beide schrie-den deutsch. Ersterer die „Ehre des Herzog-chums Krain" in 4 Folio-Bändm, ein mit gro-xnn Fleiße und Aufopferung feines Vermögens geschaffenes Werk über Topographie und Ge-schichte Krains und die umliegenden Länder. Letzterer. der berühntte Verfasser der besten Lo-garitmen-Tafeln, schrieb mathematische Werke, war k. k. Oberstlieutenant und Professor an der Bombardirschule. Derselbe leitet seine Ab-nammung von einem Reiter eine# spanischen Aegimemes ab. welcher nach dem spanischen ZucccssionSkriege nach Oesterreich kam. Beide sind allerdings geborene Krämer. Unter den an» zeiührten Autoren gibt es eine Menge, welche mir Gedichte, Feuilleton» und Artikel für Zouniale aber kein selbstständiges Originalwerk schrieben, und viele sind Ueberseyer aus fremden Sprachen. — Die Abgeordneten Dr. Lavoslav Hregorec und Professor Franz Schukiie, der verstorbene Abt von Cilli, Mathias Voduöek. Professor Michael ^olgar erscheinen auch in diesem Verzeichnisse als Original-Autoren. Ferners sigunrt als slovenischer Schriftsteller Lud »ig Senleben (Schönleben), Domherr in Laibach, gestorben 16S1, welcher ein historisches Werk in — lateinischer Sprache geschrieben hat. [Lehrer st ellen. ] Lehrer-, eventuell lloterlehrerstelle in Riez, ferner Unterlehrer-killen in Laufe n.Zdole und G l o b o k o. sämmtlich der IV. Gehaltsclasse. Gesuche bis 10. Juli. [Sine Ueberraschung seltener A r l| u. z. eine botanische Ueberraschung ist dem Herrn Alois Walland zutheil geworden. Wie das unter Touristen so Sitte, hob Herr Walland. als er im vergangenen Jahre den Mailgert in den julischen Alpen bestieg, als lebendes Anden-km an die unvergleichlich schöne Tour aus der Tpitze des genannten Berges einen Steinbrech (Sarisraga) aus und pflanzte das Gewächs nach seiner Rückkehr in eine Holzkiste. Es zeigte sich für die ihm erwiesene Aufmerksamkeit auch dank-dor, denn sobald der Frühling angebrochen war, letzte die Pflanze eine neue Rosette von mit zier lichen Kalkschüppchen besetzten Blättern an, schob Sfnge Stengel hervor und schmückte jedes der Zweiglein mit einer allerliebsten Blute. Aber unmittelbar neben der Saxisraga entwickelten sich Blätterbüschel, ganz verschieden von jenen des Steinbrechs, lange schmaleBlätter, die ober-seit« mattgrün, unterseits silbergrau sind, und aus der Mitte eines solchen Büschels ragt ein düumr Stengel hervor, der an seiner Spitze „Deutsche Wacht" einen weißen, wolligen Stern trägt, auf den er-sten Blick als — „Edelweiß" zu erkennen. Die Ueberraschung, welche die, offenbar sür ihre Be-freiung aus der kalten Höhe dankbare Sarirraga bereitet hat. ist umso größer, als Herr Walland schon wiederholt Versuche gemacht, das berühmte ünapbulium leontopo iitnn auch in unserem Klima zur Blüthe zu bringen, Versuche, welche insgesammt mißglückt sind. ^Pettaner Be z i rksvertre tnng.s Der Landesausschnß hat in Betreff der Gruppen-bildung für die Wahl der Pettauer Bezirksver-tretung der Ansicht der Statthaltern beigepflichtet. >R e g i o u a l - A u s st e l l u n g inTri-s a i 1.) Die Veranstaltung dieser Ausstellung wurde seitens des Landesausschußes genehmigt. Wie wir hören, arbeitet das AuSstellungs-Co-mit6 mit ganzer Kraft an den, Werke, und ist an dem Gelingen der Ausstellung gar nicht zu zweifeln. [Die Gemeinde V i d e m| hat nun nach der Neuwahl wieder ihren deutschen Bür-germeister, welcher schon seit mehr als zwei Deeenien für das Wodl der Gemeinde in an-erkennenswenhester Weise Sorge trug, und welchen pervakische Selbstsucht und Unverträglichkeit stürzen wollte. Es gelang nicht, nnd die Gemeinde wird sich auch weiterhin der Thätig-keit des Herr» F r a n z R o v a k zu ersreuen haben. [Der freiwilligen Feuerwehr von W i n d. - L a n d s b e r g] wurde vom Landesausfchuße ein Beitrag von 200 fl. aus dem Laudes-Feuenvehrfonde bewilligt. [Der Marbürger Bauernvereins veranstaltete letzten Donnerstag in Radkersburg eine Versammlung. Wie wir einem Privatberichte entnehmen, haben an derselben auch die Herren R. v. Schönerer und Landtagsabgeordneter Scham berger aus Niederösterreich theilge-nommen. Schönerer sprach über die Verjudung der Presse, Schamberger über die Lage des Bauernstandes, und die Falschheit der >,Konservativen". Gegen dreihundert Zuhörer folgten den Ausführungen mit JnteresseZ und begleiteten sie vielfach mit Beifall. [Eisenbahn Schrambach-Neu-b e r g - M a r i a z e l l.s Endlich scheint es mit dem Bau dieser Bahn doch Ernst zu werden, denn die Traeirung derselben wurde, wie uns aus Graz geschrieben wird, behördlich bereits auf die Zeit vom 2. bis inel. 5. Juni angeordnet. Tie Abzweigung zwischen Schrambach und Neuberg soll über Wegscheid und Gußwerk nach Mariazell gehen. sFür die Abbranntler in N e u -k1 r e n] wurden im Gasthause deS Herrn AloiS Tischler in Wcitenstein gesammelt: Von den Herren; Archernik 50 kr. Drobne 20 kr. Koschitc 5t) kr. Trauschnik 50 kr. Touschnik 20 kr. Lukas Kotnik 5u kr. Jrschite 20 kr. Volauö 30 kr. Prapotnik 10 kr. Vecko 1 st. Podschvaunik Karl 10 kr. Jrschite Karl 10 kr. Pristovnik Karl 50 kr. Pri-stovnik Ignatz 1 fl. Pristovnik Anion 50 kr. Oichar 10 kr. Spanner 50 kr. Podschvaunik 50 kr. Gorn-jak 50 kr. Maleus 50 kr. Koure 50 kr. Drvor-jak Paul 50 kr. Krancan Mathias 50 kr. Zu' sammen fl. 10*80. Hkeater, Kunst. Literatur. Jas ßiltier Sängerfek. Wir werden ersucht, das nun endgiltig fest-gestellte Programm der für die Anwesenheit des Marburger Männergesangvereines in unserer Mitte in Aussicht genommenen Festlichkeiten mitzutheilen. Die Ankunft der Marburger Gäste erfolgt, wie bereits bekannt, am P f i n g st s o n n t a g mit dem Postzuge um halb 11 Uhr Vormittag. Sie werden auf dem Perron des Bahnhofes von unferem Münnergefangvereine, dem Turnvereine, der Feuerwehr und der städtischen Musikkapelle erwartet und ebendort namens der Stadt Cilli durch den Hern« Bürgermeister Dr. Neckermann und namens unseres Männergesangvereines durch den Vorstand desselben. Herrn Dr. Schurbi, begrüßt. Hieraus ersolgt der Einzug, und zwar durch die Bahnhos- und die Grazergasse nach dem Casino, woselbst die Fahnen abgegeben und die Quartierkarten verabfolgt werden, und gleich nachher findet die gemeinschaftliche Probe der beiden Gesangvereine für das Festeoncert statt. Um 1 Uhr treffen sich die Marburger und die Cillier Sangesbrüder und ihre Freunde im Gasthofe „zum goldenen Löwen" bei einem Banken, welches auf 100 Gedecke festgefetzt wurde. * Abends findet im Stadttheater unter Mit-wirknng beider Gesangvereine, und zwar, wie bekannt, zu Gunsten des Cillier Stadt-verschönerungvereines das Festconcert statt. Wir erwarten von diesem letzteren einen ebenso seltenen als hohen Kunstgenuß, denn ab-gesehen von der großen Anzahl der Sänger und von. der anerkannt trefflichen Akustik unseres Theaters ist das Concert-Programm, welches wir unten mittheilen, sehr sorgfältig und auch sehr glücklich gewählt. Eine rege Theilnahme seitens des Publicums dars demnach auch als selbstverständlich vorausgesetzt werden und die schon jetzt sehr lebhaste Nachfrage nach Karten läßt ein volles Haus mit Zuversicht erwarten. Der Stadtverschönerungverein aber, der sich ja bei unserer Bevölkerung der größten Sympathien erfreut, darf aus ein reiches Erträgnis des Con-certeS umso gewisser rechnen, alS der Großmuth keine Schranken gesetzt sind. Nach dem Festconcert findet im „Löwen"-Gasthofe ein Sängerabend statt. Die unter-stützenden Mitglieder des Cillier Männergesang-Vereines haben zu demselben freien Zutritt; NichtMitglieder finden Eintrittskarten im Ge-schästslocale des Herrn Johann Rakusch. Am Pfingstmontag um halb 10 Uhr Vormittag werden die Damen des Comite's den Sängern ein Gabelfrühstück credenzen, und zwar bei günstiger Witterung im Josesshain, bei nn günstigem Wetter im Casino. Uni halb 3 Uhr Nachmittag findet vor dem „Casv Central" Platzmusik statt und der Rest des Nachmittags bleibt den Gästen zu Ausflügen in die Um-gebung unserer Stadt überlassen. Abeuds '/,8 Uhr vereinigen sich die beiden Gesangvereine zu einer Liedertafel im „Löwen" und sind die Ein-trittskarten für dieselbe ebenfalls im Geschäfte des Herrn Johann Rakusch zu beheben. Die unterstützenden Mitglieder haben selbstverständlich auch zur Liedertafel freien Zutritt. Die Rückfahrt der Marburger Gäste ersolgt mit dem Courierzuge, der Cilli vor 2 Uhr Nachts passirt. Zur Vermeidung von Mißverständnissen werde-,! wir ersucht, aufmerksam zu machen, daß die Familienkarten sür Mitglieder sowohl als auch stir NichtMitglieder des Gesangvereines lediglich für im gemeinschaftlichen Haushalte lebende Familienmitglieder Giltigkeit haben und daß diesfalls wegen Raummangels strenge Con-trole geübt werden wird. Tie Karten müssen unbedingt vorgewiesen werden. ch Das Programm des Festconcertes lautet wie folgt: 1. Abtheilung: l. „Maritana", große Fest - Ouverture von Valase; 2. ..Schottischer Bardenchor" von Sölcher, vorgetragen von beiden Vereinen; 3. „Suomis Sang", Chor von Fr. Mair, vorgetragen vom Marburger Männer-gesangvereine; 4. „Weißt Du noch?" Chor von E. S. Engelsberg, vorgetragen vom Marburger Männergesangvereine; 5. „Grüß Dich Gott!" Chor von E. S. Engelsberg, vorgetragen vom Cillier Männergesangvereine; 6. „Werners Lied aus Welschland", Chor von Herbeck, vorgetragen vom Marburger Männergesangvereine. 2. Abtheilung : 7. „Phantasie" aus Richard Wagner'-schen Opern, zusammengestellt von A. Hohl; * Diejenigen Herren, welch« an dem Bauteil theil-nehmen wollen/ werden gebeten, sich diesbeiüglich bis länastens Freitag den 27. d. an Hrn AloiS Walland tPostgasiei zu wenden. „veutsche Wacht" 1881 8. Zwei Volkslieder: ») „Altnicderländifch" von Kremser; l>) „Komm' aus d' Clnt", mit Bari-tonsolo von Friedrich Orendt, vorgetragen vom Dlarburger Männergesangvereine: 0. „O wun-den'cl'sic Frühlingszeit", Chor von Fr. Abt, vorgetragen vom Cillier Männergesangvereine; 10. „Abschied hat der Tag genomnien", Chor mit Baß-Solo von B. Reßler, vorgetragen von. Marburger Mannergesangvereine: 11. „Fein Liebchen! bist Du zu Haus ?" Chor von M. Storch, vorgetragen vom Marburger Männer-gesangvereine: 12. „Normanus Sang". Chor von Kücken, vorgetragen von beiden Vereinen. Bei der am Pfingstmontag stattfindenden Siebertafel gelangen folgende Piecen zum Vor-trage: 1. Ouverture zur Oper „Raimond" von Thomas < Orchesterv ortrag): 2. „Frühlings-geister", Walzer (neu) vou Herliye (Orchester-vortrag); 3. „Der deutsche Sang", Chor von I. E. Schmölzer, vorgetragen von beiden Ver-einen; 4. Matrosenchor aus dem „Fliegenden Holländer" von Richard Wagner, vorgetragen vom Marburger Männergesangvereine: 5. „Sommerlust", Chor mit Bariton-Solo von A. Dre--gert, vorgetragen vom Marburger Männergesangvereine : 6. „Heul' ist heut'", Chor von M. Weinzierl, vorgetragen vom Cillier Männerge-sangvereine; 7. Potpourri aus der Operette „Eine Nacht in Venedig" v. I. Strauß (Orchester* vortrag); 8. „Frühlingslandschast", humoristischer Chor von J.Otto, vorgetragen vom Marburger Männergesangvereine; 9. a) „Und wieder 'S Diandl" von Orendt; d) „Aus dem Fichten-kogel" von Rud. Wagner, Chöre mit Bariton--Solo, vorgetragen vom Marburger Männerge-sangvereine; 10. „Verrathene Liebe", Chor von E. S. Engelsberg, vorgetragen vom Cillier Männergesangvereine; 11. ..Wie schön bist Tu", Lied für ('-Trompete von NeSwadba (Orchester-vortrag): 12. „Ein Ball bei Heimann Lewi", heiterer Chor von Koch-Langentreu, vorgetragen vom Marburger Männergesangvereine; 13. „Rheinweinlied" von Zöllner, vorgetragen vom Marburger Männergesangvereine; 14. „Das Steirerland", Chor von I. E. Schmöker, vor-getragen von beiden Vereinen; 15. Phantasie aus „Lohengriu" von Rich. Wagner (Orchester-vortrag). * Wegen Raummangel müssen wir heute aus eine eingehende Besprechung der letzten Vor-stellungen im Cillier Stadttheater verzichten. Wir werden eine kurze Würdigung derselben nachtragen. * Nächste» Donnerstag findet die Operetten-Stagione des Cillier Stadttheaters ihren Ab-schluß u. z. mit einer Vorstellung der Operette „C a r n e v a l in R o m" von Joh. Strauß. * Für den vom Cillier Musikverein zu be-setzenden Posten eines artistischen Leiters dieses Vereines und eines ChormeisterS unseres Man« nergesangvereines soll der Musiker Wilhelm P r a n t n e r aus Wien in Aussicht genommen seiu. ES stehen ihm nnter den Bewerbern die in jeder Beziehung günstigsten Referenzen zur Seite. Die letzten Abmachungen dürften in den nach-steu Tagen erfolgen, da Herr Prantner, wie wir hören, eigens zu diesem Zwecke nach Cilli kommt. 'DotkswirtkschaMiches. [Der ö st erreichisch-italie nische Handelsvertrag.! Der halbamtliche „Po-polo Romano" will aus verläßlicher Quelle erfahren haben, daß kein neuer Handelsvertrag zwischen Oesterreich-Ungarn uud Italien abge-schlössen, sondern der alte bestehende erneuert werden wird. Das Blatt will zugleich wissen, daß Italien wohl bereit sei, Zugeständnisse in Betreff der Zölle auf Glas-, Stahl- und Papier-Waaren zu machen, nicht aber auch in Bezug aus solche Zölle, die einen sinanciellen Charakter haben, z. B. bei Manusacturwaaren, da es dann die Erzeugn ißsteuer im eigenen Lande herabmin-dern müßte. Neberhaupt, erklärt das genannte Blatt, hoffe Italien aus dem erneuerten öfter-reichich-italienischen Handelsvertrage an Zöllen eine Mehreinnahme von 10 bis 12 Millionen Lire zu erzielen. [Die tschechische Bank,.Slavia".] Wenn wir Deutsche doch unser wirthschaftliches Uebergewicht gegen unsere Widersacher in's Gefecht führe» wollten! Es w i r d endlich dazu-kommen: aber vorläufig bewegen wir uns noch in der alten Gemüthlichkeit, und es ist Zehn gegen Eins zu wetten, daß wir uns dazu zu spät aufraffen werden und daß wir dann zehnfach theurer unseren Sieg werden erkaufen müssen, den Sieg, der heute noch- ein spielend leichter wäre. Gehört eS nicht zu dem Unsinnig-sten, wenn ein Deutscher sein Geld einer tschechi-schen Geldanstalt überläßt? Und doch macht die „Slavia", die erst jüngst wieder 3000 fl. den slavischen Kampfvereinen, mit denen der Krakehl mit den Teutschen unterhalten wird, übergeben hat. Geschäfte in deutschen Gebieten, findet da-selbst Leute, die sich und ihre Habe bei ihr ver-sichern lassen. Wenn so viele Deutsche schon für die Sache ihres Volkes den Beutel nicht auf-thun wollen, so mögen sie ihn doch wenigstens auch sür ihre Gegner verschlossen halten. Wie sehr alle tschechischen Geldanstalten sich in natio-naler Hinsicht überheben, indem sie rücksichtslos ihr Geld in nationale Unternehmungen stecken, das sollte doch schon Jedermann bekannt sein. Der gestimmten tschechischen Geldwirthschaft droht auch lange schon der „Krach" und nur dieHoff-nung auf die Landesbank, ans die Landeshilfe kann diesen Krach hinausschieben. WieeS speciell mit der „Slavia" steht, das berichtet kurz die „Pilsner Zeitung". Sie erwähnt des UmstandeS daß die „Slavia" eben jetzt die versicherten Ca-pitalien sür Hagelschäden um 20$;, also um ein volles Fünftel herabgesetzt. Das Blatt schreibt serner: „Wie uns aus der Neumarker Gegend berichtet wird, sind zahlreiche Landwirthe, welche seither bei der „Slavia" gegen Hagelschäden ver-sichert waren, derselben abwendig geworden, weil diese Anstalt nach der furchtbaren Hagel-katastrophe des vorigen Jahres kaum 50# des versicherten Betrages ausbezahlen wollte, wäh-rend alle anderen betheiligten Verficheruugs-Gesellschaften die ganze Schadensumme oder doch 80—90# ausbezahlten. [Die große Handelskrise i n S l-c i l i e rt] ersaht immer weitere Kreise. Großes Aufsehen erregte da« Falliment der Gesellschaft für Militärlieserungen in Eatania, welche einen Theil der italienischen Armee mit Lebensmitteln und Fou-rage versorgte. Die Untersuchung ergab, daß daS Fallimeut ein betrügerische» sei. In Folge dessen wurden die Direktoren Sciamacca, VicepräkeS der Handelskammer, Advoeat Dornst, Büagcrmcister Paterno und Cavaliere Strano verhaftet. Kaus- und Landwirtöfchafttiche (Bienenzucht.) In einer kürzlich abgehaltenen Versammlung des BienenzüchterrereinS RabenSburg wurden di« Imker eindringlich ermahnt, von der Gewohnheit abzugehen, im Herbste diesen!-gen Stöcke an die Honigländer abzugeben, »velche im Sommer Schwärme abgaben. Die MutterstScke besitzen junge fruchtbare Königinnen und deswegen fleißiges rührige» Volk, das abgeschwärmte Volk be-sitzt dagegen alte, weniger werthvolle Königinnen. Veräußert nun ein Züchter, alter Gewohnheit gemäß, stet« die Mutterstöcke und züchtet er mit den fälschlich sogenannten „jungen Bienen" weiter, so er-hält er stet« schwächere Völker, leichtere Stöcke, welche schließlich durch keinen Winter mehr zu bringen sind. (D a 8 Verkohlen de« Dochtes bei Petroleumlampen einzuschränken) wird al« praktisch erprobt empfohlen, den Docht vor dem Gebrauche in Essig zu legen, so daß er ganz damit getränkt ist, ihn wieder zu trocknen und dan.. einzuziehen. Der Erfolg soll ein überraschender sein. sKraS Mischung f ü r B a u m g ä r t e n.) In Baumgärten bringen nur solche Gmser einen hoben Ertrag, welche Schotten ertragen können. Professor Dr. Werner empfiehlt in seinem „Hand-buch deS Futterbaues" folgeud« Mischung, welche sich sehr gut bewährt hat: Mischung für 100 Qua-dratklafter : Knaulgras 0,5, Wiesenfuchsschwanz 0,25, italienische» RaograS 0,75, Kümmel 0,20, Kimmen 1,70 Kilo. Diese« Gemenge liefert, da ausdauernd ist und vorzüglich im Schatten zedeilt. einen sehr hohen Ertrag, der in der Wäh« de» fcauid um so schätzenSwerther ist, als derselbe s«br jntiz im Frühjahr gewonnen werden kann und sebr mäßig den Uebergang von der Winter- zur merstallsütterung erleichtert. [11 m Rofenduf»! im Winter in Wodi-zimmern »u verbreiten, schichtet man abwechseln» Rosenblätter von stark duftenden Sorten mü -H. dem einig« Tropfen eoneentrirten Alkohols «ugefiitj werden, in ein gut verschließbare« Gefäß. Tawlk wird dann kühl aufbewahrt. Will man nun Mi Zimmer mit Rosendust erfüllen, so wird da« Sv säß auf einige Zeit geöffnet. [LuftreinigungSmittel.) Ei» nciu« Lustreinigungsmittel, welches jüugst in der imdr zinischen Gesellschaft zu Berlin besprochen wurde, >ck in folgender Weise zusammengesetzt wtrden. marinöl 10 T., Lavendelöl 2,5 T., lhvmianrl 2,5 T.» Salpetersäure 30 T. Man schüttelt die Mischung vor dem Gebrauche wohl um, tränkt 32 ihr einen Schwamm und überläßt sie in die'em M stände der freiwilligen Verdunstung. Da« Mittel i namentlich für Krankenzimmer in Aussicht nommen. [Gegen Käsemaden.) Um Kä>c ?n Maden zu schützen, giebt eS kein besseres Mi«!, als das Johanniskraut (Uvs>oricum perfoi atnrc,) auch Hexenkraut und Teufelsfluch genannt, m«bM im Somm«r überall an Rainen und Hecken iciM. Man braucht nur Stengel und Blätter zivifda den Käse zu legen, um Maden sern zu hatten. gourse der Wiener Wörle vom 25. Mai 18S7. Einheitliche Staatsschuld in Noten . . 81.15 „ „in Silber . . 8 .30 Oesterr. Goldrente........ 112 35 I Märzrtntc 5*/,.........96 90 ] Bankaetirn...........8.S2 Creditaetien...........281.4'J j London . . . wista........127.15 ! Napoleond'or..........10.09'/, K. k. Münzducaten........5.98 j 100 Reichsmark.........»52.37', Hingesendet. FarMaer, schwarz- o. wmeiitar Atlas 7A Vr HPT> Mpfpr *>'s (in> r -. IJIl.yuI ITluLul jenen Qual) versendet in einzelne* Hotten und Stocken zollfrei in « Hau« rilc-T)ep6t G. HennehtTK (It. n. k. Huf» lieferant) Zürich. Muster umgehend. Brief« k »-!>'« 10 kr. Porto. Urtheil eines Gemeinde - Ar;te« RivadiTrento. Ich habe di« Apotbekcr X. Brandt'S Schw«izerpillen sowohl bei mir selbst w gewandt, als auch meinen Kranken verschrieben tt sind die Schweizerpillcn bei trägem Stuhlgang tt>au»i; »»hartem ttHilmi h»n-Ic»ilnmn in )m81( (ttmbn S,räche, Äciitboltfüb gezen »M» flibtllmjtjcil Witabanj, iwliit M aanjc (M Satbetatie n»b tntmxiHtK fiii l mn. ch«, ttttb Anabcn. »uic fiii Sae jnttfre aller »»falle», ebenso b« i.'ifw tmti anb di, ollf iVtgcmianbt tt: i*iitKot* 400 fit »iiutftiif-.'Tfi, Namcnt-llhiffrri» «. Ibonnrments werbe» jrtet(tu a»zcill>m»le» bei oBai lieb P-Vanstallen. — Ptot«-Riimiiim»»rrii. Pre>< »ierteüädrlich A. L9 -7,". St. 3 S H111 ersldt >»<»: X Nüiirmer» »il lailelle» »»» ti mit* ..Deutsche wacht- 7 Heilung der Lungen-leiden Tuberkulose (Kchwindsucht. Auszehrung) Asthma (Athemnoth), chronischen Bronchial-catarrhe etc. durch (iiis-Exhalalioii (mittelst Kectal-Injectlon). Das Unglaublichste. das scheinbar unereichbare T.tffcl der Amis, es ixt mit dieser Heilmethode ganx B6.1 voll erreicht! Ueber die Oberm sehenden, unfehlbaren Heilerfolge sprechen am überzeugendsten folgende in KOrxe, »her möglichst im Wortlaute zu-sammeiigefasste Atteste ton PrafWomi von Weltruf. welche auch von den medicinischen Zeitschriften il»j lii» nnd Auslande« voll bestätig 5 wurden. Oft sihon nach dreitägiger Oas-Exhalation init-t l>t Bectnl-Injection schwinden Husten, Auswurf. Reber, Schweift« und Rus»elgerAusch. Das Körper-cht nimmt wöchentlich ■/, I Kilo xu. Der Patient wird geheilt utfll kann die anstrengendste Lebensweise wieder, aufnehmen. Bei Asthma »teilt »ich eine halbe Stunde nach der Gas-Exhalation ein Nachlas» der Athemnoth ein. Bei ForUetiuni; der Cur kehren di« Anfälle nicht winlcT. Selbst bei tuberkulös zerstörten Stimm-Indern, wo auch die Hälfte der Lunge zerstört urfe, trat Heilung ein. Von 80 Patienten im letx-tfii Stadium der Tuberkulose wurden mittelst Gas-Injection alle gründlich gebellt. Wie in den grössten Hospitälern der \\ elt, »0 saltt auch im k. k. Wiener allgem Krankpn hause der Gas-Exhulations-Apparat beste Anwendung. Att; te Geheilter liegen vor. 2!7 50 I>or k. k. a. p. Gas-Exhalations-Apparat. (Bectal-lajeetian) ist complet mit Zugehör zur Gaserzeugung staunt Gebrauchsanweisung für Aerzte und xum Selbitgebroneh für Kranke durch Dr. Carl ^ltmann WIEN. VII. Mariahilferstrasse 80 für 8 fl. und 30 kr. für Packung, gegen baar oder Pcrtiucknahme xu beziehen. — Diu Cur selbst ist weder bel&sdgend noch störend. Kein Zweiter der Welt! Soeben von einer Beise aus Frankreich zuröck-fftk- hrt. beehre ich mich, den geehrten Lesern' iiev • Ulatt. - bekannt xu geben, da« ich wegen , I r Kriegs - Ereignisse durch Zufall in den Besitz einer grossen Partie von echten Seiden-Spitzen-Tüdurn gelangt bin, welche ich im Wege der Aletioo, halb umsonst erstanden habe. 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Uebernahme aller Reiche Answakl von bmigst ud Möblirungon von imi-ui v v ••• - ----- T .mrt- 0nd BadeMuaer« »w" Hoehaehtongrvoll Verantwortlicher Redacteur A. Ehrlich.