Nr. 4t. Z^rettag, A. Pie^MarkttMr ZeiNlnu" erscheiut jeden Mituv0l«» kr. i'erellnict, n Zur ^It schichle i),«-. Tni^c»;. Äm Herren haust ist das Schull^eiej^ krlrdij^t wordtN und cS grltMt^t drr ^L'ttttvuts uochttuilS nli das Al'geort'nrtcnljaltS. damit auch diejcs d,n nb vcicb ndrn B'schlüsscn lititreti'. '^ies r Pioz's; dürste sich znr Stunde b.rcitS volljvgc» litiben und der Neichsraih würde s in^' Osters«ri>tt. d!t moriicn »itts die Z^aucr von zwei A>ochen beginnen, nicht aulrettn. oi)Nt' d'M Ministerinm Schul- und Ehcgcsrp parlamentarisch tchj^ejchivsscn zurückzulassen. Hoffcntlich wird dluui d.r AeichS-atli l)ci scincin Wickler, zusammenlrilte l)cide Geseke l>ereltS j;cne!imiql vorsjnden. Der schweizerische BundeSrath schenk liat im „^^icr-eine der Liberalen" zu Bern dcn Antrag geitellt. iregen Veseitignng dcS ÜonfordatS in Oesterreich mittels «iner B.ttlücklvüttschung? - At'r.sse nach Wien l'ic Lympathie der schweizenschrn Frkisinnijlcn zu b^z ij^cn. Dieser wnrte nun einstimmig Mlt Bcisall zum V-schluß erl)olicn nnd ^)^ttnde»lutl) Schenk mit d,r Ptrf'ssunst der Ai'rcsse lictr.Nlt. Der Äntiluz. sliUcr l>.gründete seine Anregung in k,geisterten Wortcn mit den, l)0l»rn Iiilerissc. lv llitil die Schivciz aii der eisrenli t^ui Einkehr deS groftcn N.ichbarstaateö tUts die Äahu de» Freisinnes nchnl'. mit dem nntüllichcn Drange, dcu sie lMpsiude. den sicislnnigen ^^^ellrcl>nng'n bci allen ^^>ölfern i!)rcn lel>liasten Antheil zn erwcisen. Der „Bnnd". welcher sich n»it di.s.m Antrage völlij^ einverstanden crkliirt. weil der geschlossenen Solidarität der klerikalen Inlerrssen ,'Nch «ine Solidaiitat der liu.rtU n Interessen entgegen zu setzen sei. spricht nnr den Wunsch an^. daß die Adresse nichl bloS nn die Schweizer in Wien gerichtet werde, wie l^eantrali». sondein auch nu jene, welche die geistige Äelreiu:>q Oesterreichs vo'.lluacht halben, nämlich an die sreisinnigen Oesterreicher sell'st. Die Adresse still daher den Schweizern in Wien mit dem Wunsche übersandt werden, „es möchte dicsell»c dem muthigen Strcitcr gegen das .ilonkordut in» Hurenhause. der als Dicht« r nicht l»loS Oesterreich, sondern aUen gibil^'eten Wikern und also auch UN» angehört, dem Dichter AnasiannS Grün. Glas Anton AnnSperg. als Vertreter und NamenS aller »'ack^rtn Äampser sür Getslesfr^iheit in den österreichischen Kammern uiid aller libe'al «ies'inntrr Oesteircichrr. überreicht wer^'^cn". „/reiheil, W«l»lftai,t, Kil»»«g str All».' I««8. H ii. Jahrganft für Miirdtirg: gan^jcih' i,^ sl.. liallijülirig 3fl.. vierteljährig^ 1 ft. 50 kr; für Zustellung >erteljtii)rig fl. Die ein Mlll gespaltene Garn»ondzeile wird bei einmaliger Einschaltung 'zii snr jedeSmalW iLittschaltnNjj 30 kr. Inseraten-Ztempet^ebührsummen. D i e p r e Up i s ch e R egie r UN gS pr el s e läugnet. daß Kaiser ^^iapoleon jetzt über eine HeerrSlnacht Versüge. lvie ne in ähnlicher Orga« nljation noch keinem Herrscher gr.'nkreichs zu Gebote gestanden. Es tvird IN den ministeriellen Spalten gemeldet, daß die Bertheilung d,t pieustischen ArnieekommandoS begonnen liabc. daß große Manöver strtt' finden nnd b-i di ser Gelegenheit ans Hartguß hergestellte Panzer und Geschiltzdeckungen die Feuerprobe zu bestehen liaben werden; daß eS ge-i^liiett. ein Hinterladnl'gSgcschütz. den 96 Pfünt'er. zu konstruiren. mit dem .^llung'ne Versuche stattgesnnden. N 'd daß sür den ganzen Umfang der norddeutschen M irine dtrartige Äiörser von Verschiedenartig-m Kaliber ln Aussicht genommen werden. Rechntt man dazn. daß großartige A.stungSbantkn für das ganze Vuudesgcbiet durch eine eigene Kommission IM Krie..sministeriunl beschlossen lvurden. daß die Zündnadelgetvehre durch eine t'.cniale Verbesserung zn einer unlvlderstehlichen Mordlvaffe mit geiin-gen Kosten gemacht lverd.n sollen, so ist eS nach den Vorstellungen, die j'tzt in den höheren Kreisen Berlins sich geltend machen, klar, daß mit ein.r nnr theiliveiscn »^^ollcndnng di.ser zivilisatorlschen Arbeiten die Cäsarenarmee an der Seine dtr preußischen nicht um zivei Jahre voraus seiil könne, sondern d.ch der Premier-Kürassier, welcher d^n Prinzen Plön-Plön in Kanontnstieseln bejnchte. binnen vlerzel)n Tagen eher mil der prcnßischen Armee uud in denselbenStilseln in Paris einziehen dürfte.— Wie Pariser Blätter melden, tväi^e der G e su n d h e i t s z n st a n d deS Papstes selir bedenklich. Näliere Berichte fehlen. PinS IX. zählt 75 3al)re nnd das ist ein holics Alter. — General Dnmont soll, wenn die Bescslignng von Civit..vtcchia vollendet ist. mit der unter seinem Befehl stellenden Artillerie- und Genie-Äbthrilnng nach Arai.kreich zurückkehren. Gencial Fave, Adjutant dcS Kaisers und Direktvi d.r polytechnischen Schule, ist uachRom abgereist, un» die in dieser Stadt und Civitavecchia angelegten Befestigungen zn besichtigen. D m Journal de Paris znfolge l)at die französische Regierung den» Wiener Kabinet erklartN lassen, daß die Rilctkehr der Besatzungö Truppen keine Aenderuug in der von ihr Rom und Italien gegenüber besolglen Politik bedeute. Die Pforte soll den Entjchiusi gesasu hallen. Rumäiüen militärisch zu besttzen. wenn Fürst Karl sich un.,bl»ängig erklärt. Diese Besetzung wäre aber noch sehr fraglich, denn der Fürst Karl ivürdc doch wenigstens Eine settsame L r a u. Von Ä. S (8. Foits.tznng/ „Philipp." sagte Josephine. „ich beklage den unglücklichen Zufall, her dir ein Geheimniß verrietl). das Dn erst später erfaljrcn solltest. Ich beklt'ge ihn doppelt, da er mir zeigt, wie leicht Dun Vertraue» zu mir zn erschüttern ist." „Großer Gott, das ist zu viel!" rief Plzilipp. „Madam«', kennen Sic drn Inhalt di'ses Bii^fes?" Sie bebte zuiück vi)r de'« plötzlich Veränderten Tone. „Ich kenne ihn!" sagte sie mil Würde. ..Woüeu Sic mich ilicht glauben machen, dkß diese Zeilen nicht an Sie gerichtet sind?" „Nein, mein Herr, den ich müßte lügen!" „O. Sie vermutlien oline Ztveisel, daß alles Leugnen umsonst ist! Oder, was noch schlimmer. Sie halten rs wohl nicht einmal der Mülje Werth, sich zu entschuldigen! Ziehen Si: getrost den Bochang »veg. Madame. der mir bisher Ihre listigen Manöver bedecken sollte. Zeigei» Sie slch lvie Sie sind, dtnn mei^r kann ich ja nicht erfahren, um zu begreifen, daß ich mich wie einen Knaben habe gängeln lassen." „Philipp." spitzte Josephine würdevoll. „Sie sind mein Gatte. 3ch fordere von Ihne« das Vertrauen, daS Sic der schulden, die mit Ilinen ein Büildniß sür das Leben eingegangen ist. Wle ich sehe, verurtheilen Sie mich, ohne mich zn hör^n. Sie hallen mich eineS Verbrechens all meinen heiligsten Pflichten sahig nachdem Sie meine Ansichten von Recht und Pflicht knlnen g»l.rnt liabcn. DaS ist ein unzweideutiger Beweis, daß Sie mrine bisher beobachtete HandlungSiveise und meine so oft anS« grtpiochenen Grundsätzt sltr Heuchelei. !nr Verstellung halten." Der jun„e Mann lvar iniiner noch Mehr Liel>t!abcr als Gatte, nnd darum hatte rr nur sein vernichtetes LebcllSgliick im Sinue. Seinj Schmerz ivard von einer Stiinlne übertönt, die ihm zurief; Sie kann nicht lügen, und lvarum sollte sie dich verrathen? Cr sah zu il/r empor,! um den Ausdruck ihleS G.sichtS zu prüsen. Die reiz nd.n Züge Jose-phine's waren zwar blaß, aber eS sprach sich eine würdevolle Rulle darin aus. die der gelvandtesien Henchlerin znr El)le geruchl haben würde, wenn sie erkünstelt gtlvcs n tväre. Ein Mann, der mit der ersten Glnt der Leidenschaft liebt, der den sichern Blick des rnhigen Eljemanne» noch nicht besitzt, mußte sie sür wahr halten. Und Josephine lvar ja kaum noch seine Gattin, sie war für ihn noch die Geli bte. voll Reiz und jugendlicher Frische. D^r Gedanke an das silpe Bekenntniß. daß sie ihm «rst gestern aligelegt. paralyiirte seine Aufregnng. (^S lag. trotz der schiveren Anklage durch den Brief, so viel Entschuldigung in den oblval-tettden VerhäilUlssen. daß er sein VerdamlNUttgsurthcil nicht auszusprechen wagte. „Josephine." rief er bewegt. „tvaS soll ich von dem Briefe halten? Was laßt er nli lj nicht Alles voranSsetz n? llnd ich mlHte Dich weniger liehen, sollte ich so rnhig bleiben, wie Dn eS vitll icht sorderst! Der Schreiber dieser Z.ilen muß entweder ein Naiiv oder ein Narr sein!" „Cr ist k'in^^ von Beiden, mein lieder Freund!" sagte sie mit ruhiger, sesier Stimule. „Die Briefe eines Boshaften theile ich meinem Gatten mit. i^'c»n es nur nicht gelingt, ilzn '.n achtunggebietender Ferne zu halten, und die eiNlS Narren anzunehuten verschmalie ich. weil alle meine NeigU 'gcn. selbst lncine Eitelkeit, durch den Besitz meines Gatten i)lfrledigt ll)erden. Es soll die« keine Schmeichelei sein. Philipp, um Dich zu entwaffnen ; aber ich spi^cche es auS. iveil ich nicht will, daß Du irgend kitten Zweifel über meine Person hegen sollst." „Dann sordere ich Ausklärung van Dir. Josephine!" „Du wirst sie zu der Z it erlialten. die mir die natürliche Elltlvick-lung der Dinge vorschreibt. Du lächelst ,nit zuckenden Lippen. Philipp, und ich glaube Hohn in Deinen Zllgen zn l.sen: ist di.S das Vertrauen, das Du lnie so ost ausgesprochei» hast ? Halie ich D>r zu viel zuge-tnuthet. tvenn ich auf Dein nnliedingteS Bertranui baue? CS lvar bisher lncin Stolz, einem Manne allzugehören. der rnich acht t und liebt, lvcil er jede Falte meines HrrzenS kennt - - j tzl^he ich. daß ich mich ge« täuscht lzabe. Dn kennst mich nichl. Pliilipp. sonst würdest Dn einen so furchtbaren Verdacht nicht hrgen, d'r iNich zn einer Berbrecherin. zn einer Kouitlsane helabwürdigt (Fortsetzung folgt.) zwci Großmächte hinter sich babcn. So vi,! ist sicher, daß die Pforte ir»t Hinblick darauf cine brdkiitende Truppe in Rustschuk sammeln will und das beste Kriegsmaterial dahin abaxsandt. Eö l»nßt auch, daß vie Pforte Schritte gethan. um die pcrftscht Regierung zusriesen zu stellen. Persien is! das morgenlündischc Preußen — es hat eine lishere Intelligenz als die Türkei, eine tüchtige militärische Kraft und flößt daher Achtung ein. In einem Kriege würde sehr wahrscheinlich Persien siegen — das weiß man im,Palaste pes Sultans. Der neueste Gewaltstreich. den Rußland gegen die Polen totführt.' ist ein thatsächlichcr Beweis, daß die sogenannte liberale Partei im Ministerium und die mit jener im Zusammenhange gestandenen Bestrebungen des Markgrafen Wielopolski. sowie der Trasen Branicki und Ostrowski dem moskowilfch panslavistischtn Einflüsse erlegen, deren Träger gegen Pole». sowi< überhaupt steigen Westeuropa den wildestsn Haß wenden und nur von Krieg und Vernichtung träumen. Der Stampf «« die Ech«le. Marburg, 2. April. Unter allen Kämpfe» Oesterreichs gegen Rom und die Römlinge ist keiner wichtiger und folgenschwerer, als der Kampf um die Schule. Werd'N wir auf diesem Klde geschlagen, dann ist das Bolt Verloren — verloren ist der Staat, wclchcr ja nichts anderes ist. als das organistrte Volk. V Vti diesKn Kampfe handelt ftch'S um die Verwirklichung des Rechtes, welche» die Verfassung uns verbrieft des Grundrechtes: „Die Wissen» schast und ihre Lehre ist frei!" Diese Freiheit fordern wir nicht allein für die Hochschule und für die Mittelschule, sondern auch für die Volks' schule — wir fordern sie für letztere um so dringender, weil die allgemeine unerläßlichste Bildung der Staatsgenossen von dieser Schule ausgehen muß — weil die Mittelschule und namentlich die Hochschule fich leichter vom Einfluß der Dunkelmänner befreien kann, als die Volksschule. Soll die Schule überhanpt. soll die Volksschule insbesondere ihren Zweck erreichen, so muß sie entzogen werden der Herrschaft jener Macht, von der wir in der Geschichte lesen, daß auf ihren Befehl unzählige glammenfäulen gegen den Himmel gelodert und der zitternden Welt verkündet, daß man die Leiber verbrannt, um die Seelen zu retten — jener Macht, welcher Spanien die Inquisition, Frankreich die Bartholomäus' Nacht. Deutschland den dreißigjährigen Krieg. Oesterreich die Gegenrefor' malron und das Konkordat verdankt. Je freier die Wissenschast und ihr berufenste Pflegerin, die Schule; desto freier und geordneter der Staat, desto blühender die Wirthschaft des Volkes. Ein flüchtiger Blick auf Staaten und Völker zeugt schon für die ewige Wahrheit dieses SaKeS — der Gedanke aber, was Oesterreich ist und was es sein könnte. l)ätt' jene Macht nie ihr Szepter geschwungen über das schöne, unglückliche Land ^ dieser Gedanke muß alle Parteien, dte zwischen Rom und Oesterreich ihre Wahl getroffen und fich sür letzteres erklärt, unter einem gemeinsamen Banner schaaren. Die Herrschast einer freiheitsfeindlichen, staatsgefährlichen. volksver-de, blichen Partei nl>er die Schule hat aber nicht blos die B fruchtung unseres Volkslebens durch die Wifsenschaft gehindert — auch die Bildung des Charakters ist geschädigt ivorden. Alle, die es mit Oesterreichs Wohl ehr-lich meinen, haben gelauscht und ihre Zustimmung mit Herz und Mund gegeben, als Oesterreichs Ruhm und Stolz auf dem Gebiete der Wisse»' schaft — Rokitansky —- bei der Berathung des Schulgesetzes »m Herren-Hause von der Heuchelei gelprochen. die in der konkordatlichen güt so eifrig gepflegt worden. Nicht allein die Entwicklung des Geistes, sonder» auch die Richtung de» Willens, die Krüstigung desselben ist Aufgabe der Schule; ja! entsteh» die Frage, was höheren Werth besitzt und nothtvendiger ist: wissenschaftliche Bildung oder Festigkeit des i^harakters — so müssen wir unt»edcntllch für den Charakter uns entschuden. Der willensstarkc. charakter« volle Mann wird die Sehl»jucht nach Edlerem, sobald er dieselbe gesühlt, zu befriedigen trachten — »r ist der Enttvickluvg fähig. Der wissenschaftlich gebildete, aber charakterlose Mensch ist und bleibt sür jedes Strebeu nach Besserem unempfänglich und das Volk darf beim Ringen nach Freiheit und Rccht ltus seine Theilnahme nicht zählen. Den entartettn Griechen hat ihre wissenschaftliche Bildung im Kampfe mit den rohen, aber tapseren l^ömern nichts gefrommt — die übergebildeten Nachkommen der Griechen, besieget sind den Germanen erlegen. Die höchste Bildung des Geist»» allein lvürde uns gegen die Vergcivaltigung durch Rujiland u'cht schützen, wenn ivir nicht als charakterfeste, das heißt: als muthige. znm Kampfe und zum Sterben fürs Baterland und seine Freiheit begeisterte Männer dem »Heinde gegenüberstehen. Die Bildung des Eh.^rakters von der Schule erwarten, so lan^^e dieselbe unter der drückendei» Vormundschaft des Konkordates seufzt, hieße die ureigenste Natur des Staates und der Konkordatspartei verkennen. Die Ziele, welche der Staat und die Römlinge mit Htlse der Schule verfolgen, ja! nach der tiefinnersten Nöthigung ihres ganzen Wesens ver» folgen müssen, diese Zirle sind einander sÄlurstrack» entgegengesetzt. Die Konkvidatspaitei braucht nur blind gehoichende, denkscheue Gläubige der Staat braucht selbstbeivußle, lhätige Menschen. Zu Menschen, deren Wissen und Wollen iN schöner Utbereinstim-muug sich eutivickelt zu StaaiSbürgerri. die ihrer Rechte und Pflichten bewußt sind und dieses Bewußtsein in allen Verhältnissen bethätigen zu solchen Menschen und Staatsbürgern wird unsere Jugend nur die konkordatsreie Schule erziehen. Vermischte Nachrichten. (HeereSkosten in England.) Nach dem kürzlich veröffent« lichteii Staatsvoranschlag sür 1808/69 beiänft sich die Zahl der stehenden Truppen in England auf IZö.Llv MaNn. Die Gesammtansgabe sür den Dienst betiägt 15.455.400 Pfund Sterling — um 303.000 Pfd. iueniger. als im vorige» Jahre. Die Ausgaben sür Soldaten in den Kolonien de« tragen S.S8V,20S Pfd. St. (Gpielwuth ln Paris.) vie Tpielwutb in de« großttt Klubs von Paris nimmt immer beunruhigendere Verhältnisse au. So nennt man eine in der vornehmen Gesellschaft bekannte Persönlichkeit, welche eine runde Million verlöre«. In einer der le^en Rächte schloß eine Partie mit einem Verlust von 493.00(» Franken. Der Veilierende hatte allerdings zuvor bedeutende Summen gewonnen; er hatte erklärt, daß »r, sobald sein Ge« 'Vinn die Ziffer von einer Million erreicht, ans de« Klub austreten werde. In jener Nacht hatte er es in der khat einen Augenblick auf 994.000 Kr. gebracht, als it»m das Glück untreu wnede und ihn von seinem Ziele bei' nahe um die Hälfte des Veges zurückwarf. Er hat seitdem den Versuch nicht erneuern wollen. (Die Herabsetzung der Telegraphengebühr in der Schweiz) hat gleich im ersttn Monat 1898 dle überraschende Wirkung gehabt, daß die Zahl der Telegramme von 50.513 im Zänner 18S7 ans 86.461 im Jänner 18S8 gestiegen, und somit eine Verdoppelung für das ganze Jahr in Aussicht steht. (ll n t e r r i ch tsw e sen in Sachsen.) Nach einer soeben ver' öffentlichten Uebersicht gibt es in Sachsen 3316 ständige Lehrerstellen mit einem Gesammteinkommen von 1.013.625 Thalern. 1585 Stellen haben ein Cinkomm n von 150—250 Thlr.. 1457 Stellen von 275—500 Thlr.. 274 Stetten Von 525—1025 Thlr. (Arbeitsanweisung statt Almosen.) Die Wohlthätigkeits-Anstalten von Konstanz gebe» seit einiger Zeit an arbeitssäbige Personen kein Almosen mehr, sondern Arbeit und Verdienst, je nach Verhältniß der körpeelichen un) geistigen Fähigkeiten. Schon seit etwa Iahren ist dieser Grnndsatz gegenüber Personen männlichen Geschlechtes zur Aussüh^g'^ gelaugt, welche unter dem Vorgeben von Arbeitslosigkeit die Spitalstiftung in Anspruch nahmen. Das Spital hat zur Eimöglichung dieser Maßregel mit der Stadtgemeinde ein Abkommen abgeschlossen, nach ivelchem letztere alle ül'erwiestntn Personen bei den städtischen Arbeiten beschäftigt, wogegen ersteres der Gemeindekaffe d.n Ausfall ersetzt, ivelcher durch Beschäftigung i»)eniger gelbter oder durch Alter und Gel»rechtn gemindert verdienstfähiger Männer et'va erwachsen. Für Frauen eine ähnliche Einrichtung zu tresf n. hatte alleidings größere Schivierigkeiten ; doch ist es entlich gelnngen, dnrch Bereinigung der Ausschüffe des Frauenvireins. des Armenv-reins. du BerwaltunsFräthe der vereinigten städtischen Stistnngen und der Vezirks« stiftungen. cine Central Armentammifsion zu bilden, welche eine Anstalt errichtet tint. in der arbeitsfähige Frauenspersonen jeden Alter», statt einer Unterstützung, gegen eine der betreffenden Arbeit angemessene Bezahlung Beschäftigung finden. (Eine Abordnung des Arbeiterbild nngs Vereins in Wien) hat sich zu Giskra und Plener begeben und ersucht, die Regierung möge dafür sorgeu. daß statt der neuester Zeit bei einige» Bahngesellschaften in Brauch gekommenen halbmonatlichen Entlohnung der Arbeiter wieder die wöchentliche eingeführt werde. Der Handelsminister informirte sich über den Gegenstand des Antiegeils und versprach Abhilfe. Auch Giskra verhieß, sich der Sache im Einverstäadniß mit dem Handels-Minister ann.hmen zu wollen. Marburger Berichte. (B er h a s t UN g.) Anton Tsch. von St Leonhard, d r beim Raube in W Radersdorf mitgewirkt, ist am 28. v. M. uni, 3'/, Uhr Morgens im Wirthschaft^ebäude eines Gasthauses in der Grazer Vor« stadt verhajt t worden. Die Wachmänner der städtischen Polizei hatten den Austrag, einige WirthShäuser und besonders die Nebengebäude der» selben zu durchsuchen, weil es der Behörde zur Kenutuiß gekomme«, daß ein Genosse jener Räuberbande sich hier herumtreibe. Vier Wachmänner fanden den steckbrieflich verfolgten Tsch. im Heu Versteckt und schlafend und war das Entrinnen des Verbrechers unmötM. Tsch. war im Be« sitze jener Ut,r. die am 9. Jänner l. I. dem Grundeigner Johann Decket in Premilätten geraubt worden, als Valentin Z. eine Bande von 6 Bewaffnet n ansühlte. Bon der ganzen Vande. welche den Raub in W. Radersdors v,rül»t. sott nur noch einer sich auf freiem Fuße befinden uiid auch diesem ist die Gensdarmerie auf der Spur. (Sparkasse.) Im v.rfloffenen Monat haben 3l7 Parteien 73.955 fl. 48 kr. eingelegt und 253 Parteien 41.123 fl. herausgenommen. (Gewerbe) Bei dem Bezirksamte Marburg wurde im März uur 1 freies Gewerbe angemeloet; die Schmiede des Iofep!) Pototfchnik in Unter Zellnitz. WirthShäuser haben eröffnet: Iostpii Karnitschnik in Rottenberg. Franz Puckl in Johannisberg und Auton Paschnik in Rothwein. (A u» h i l s s k a s s e.) Ende Februar blieben 761 fl. 53 kr. in der Kasse; im Verflossenen Monat wurden 2346 fl. 25 kr. eingenommen. 2842 fl. 23 kr. ausgegeben. 2 Wechsel im Betrage von 450 fl. verlängert. Der Kassarest beläuft sich auf 265 st. 55 kr. Die Zahl der Mitglieder hat sich um 5 ve,mehrt. Von heute an »Verden die Sitzungen des Aus-schusses im Hause des KassierS. Herrn Piche, stattfinden. (Der M a u t h s ch r a n k e n in St. Magdalena.) Am Dienstag tvurde aus d,r Reichsstraße an den Grenzmarken von Marburg und Rothwein eine Kommission abgehalten, betreffend die Veschtverde gegen die willkürliche Versetzung des Mauthschrankens. Leiter der Ver-liandlung tvar Herr Tschadesch, erster Finanzbezirks'Kommissär. Im Namen des Bezilksamtes erschien Herr Füger von Rechtborn, sür die Bezirksvertretung der Obmann derselben. Herr Hauptmann Seidl; die Gemeinde Marburg war durch den Bürgermeister Herrn Joseph Banea' lari vertreten, die Gemeinde Rothwein durch ihren Vorsteher Herrn Friedrich Brandstätter. Nach dem Beschluß dieser Kommission soll der Mauthschranken Anfangs 1869 auf der Strecke zivischen der Aus' ziveigung der Pettauer Straße von der Reichsftraße. und der Ortstafel an dem zum Wretzlhofe führenden Wege errichtet werden: von jetzt an bis Ende 1868 muß derselbe den früheren Standort neben der Rampe der Kälntnerbahn einnehmen. (Scha « tüh «e.) A» t. April ivurve zum Bortheile der TchaU' spitlerin und Ssnstmn graulei» Zoder: „Marie, die Tockter des Regi-mentt" «gegeben, die hier svon längere Znl nicht mehr zur Aufführung gekommtn Jräul. Aodcr wurde beim eisten Auftrctcn mit Vtisall cm« psangen und fesselte durch die gewandte Darstellung des frischen, lreuhkr-Mn Rnturkindts „Marie". Da» ReMentellkd nnd daS „Ltbrwohl" wur. d,u reiu und frisch vorg,tragen und fanr^rn die verdiente Anertcnnuug. Herr Deutsch (Trouillon) spitlie die Rolle des alten, derbkn. gtmüths-tiellN SoldatkN mit Erfolg. Die Träfter der übrigen Rollen wirkten tref-lich zusammen, mit Ausnahme der Solbuten von dtr Kompagnie Troni« llons. die sich zu st/, 8—10 6 Wnemberger 12-13'/, 6— 8 .«i Pettaner Stadtbergee 16-17 8—10 7 Sandberger 14-16 7-10 6 Luttenberger 16'/,-19 10—12 7—10 Nadkertburger 18-19'/, 8-12 7—10 ^ » s s. Geschäftsberichte. Weinp reife im März — in Gulden und nach Eimern in Holzband. Ich beehre mich dem geehrten ?. I. Publikum bekannt zu geben, daß ich nebst meinem seit einigen Jahren bestehenden ^ Offerte-Ausschreibullg. Bon Seite deS gefertigten Berwaltungskomite's wird die Unter-nehmung des. mit AuSnalzme von Wasche und Service vollständig ein« gerichteten Theater» und Castuo Restanrations' und Cafeterie Oeschästes im Capnogebäude, bestehend: a) im Erdgeschoße aus einem Speisesaale auf 3W—4l)0 Personen, einem BiÜard- und Spiellokale mit drei Billarden zum gewöhnlichen allgemeinen Verkehre, zwei großen Küchen, Speise. Äs« Uttd sonstigem Keller, zwei Zimmern zur eigenen Benützung ; !>) itn ersten Stockwerke ans einem Speisesaale auf 200 Personen, einem Speisezimmer auf 100 Personen, einem Billard-, einem Lesezimmer nn^ einem großen Tauzsaale für Cafinomitglieder, dann zwei Zimmer zur eigenen Benützung — vom 1. Juli 18K8 an vergeben. Dcr jahrliche Verkehr kann nach dem bisherigen Durchfchnitte mit eirka 40.000 fl. berechnet lverden. Die Offerte sind bis längstens 13. April 1868 uMer Beilage des zehnten Theiles des Jahresschillings d. i. 250 fl. als Vadium, welches entweder in baarem Geldr, Sparkaffebüchelu oder öffentlichen börfemaßi-gen Papieren bestehen kann, und nach Verlauf des Termiues den Offe« reuten zurückgestellt ivird, hier einzureichen. Der vo»n Komitv erwählte Pachtuuternehmer hat eine Caution von 400 fl. zu hinterlegen, den halbjährigen Pachtschilling vorhinein zu ent-richten. Die nal)eren Bedingnisse können beim Komitv eingesrhen. odc»^u^. Verlangen zu,gesendet werden. Vom Tl^eater- und Casino-Btrwaltungs»Komttv zu Marburg in Steiermark, am 27. März 1868. (l8ü Lokal-Veriinderung. Für das mir j^eschenkte Vertrauen dankend, zeige ich ergebenst an. daß sich mein schon seit lange bestehender Papier» nnd Tchreibreqnisiten' Verlag von nun an im gleichen Hause, jedoch uächst der Kanzlei des Herrn Dr. Julius Mullv befindet. 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Ein Lehrjunge, (191 der slovenischen Sprache kundig, »vird in einem hiesigen SchuittwaareN' Geschäft sogleich aufgenommen. Anzufragen im Comptoir dieses BlatteS. Berantivvrtllcher Reda?te»tt: Franz Wie »thaler. H. «. «t. G. Druck nnd Verlag von Ednard Janschip in Marbnrg.