„/nihtN, Wihlftii», str Ailt." Vir »«R Tonvtag, A«g«st t8e eines Ausbruchs des Äiolksunmuthes gegcn die frommen Sünder, denen von Fall zu K.'ll die Larve vom Gesichte ge-riffen wird. So tvar es in Krakau, in Düsseldorf ließ man den Pat^r Kuchem entwischen, in der Provenze ist der Groll des Polkes gegen Dt onys kaum mehr im Zügel zu halten. Wenn der Papst unter solchen Umstünden von den Trägern drr Hierarchie eine, und wer weiß wns noch für eine Unf hlbarteit aussprechen laßt, so dürfte ein solcher Schritt wohl Mit jenem, der vom Erhabenen zum Lächeilichen führt, cine verhängniß» volle Aehnlichkeit haben!___ Vermischte Nachrichten (Belohntes Verdienst.) Unter den massenhaft am Rapole' onstaste DtkorirttN befindet sich nuch der Ktipitä». ivelchrr uns dieArb.iler von Rikamarie schießen lteß. Dieser Offizier sagte vor Gericht auS, wen» seine Soldaten nicht gegen sein Kommando geschossen hätten, so würde man nicht 11, sondern 300 Opfer zu beklc,gen haben. Der Mann ver» diente »virklich exemplarisch dekorirt zu tverdm! lDuldsamke it.) Bekanntlich wurde vor einiger Zeit den römischen Aerzten eine alte Verordnung, welche sich auf die Kranken bezieht, neuerdings eingeschärft. Dieser Berordnnng zufolge hat d,r Arzt dem Kranken, welcher nach dreimalige»» Besuch nicht beichtet, seinen Beistand zu versagen. Die Sache war arg; sie kommt aber noch ärger. Neuestens ist nämttch diese Borschrift auch auf die Apotheker ausgedehnt worden, in dem Gotteshause versammelt. Die Gräfin erschien mit ihrer Gesell-schafterin. Beide betraten einen Stuhl, in welch m sie knicend die kurze Meffe anhörten. Die reinste Andacht sprach sich in den wunderbaren güüen aus, die dadurch die Verklärung eines Engels erhielten. Ich tvar ganz Brtvunderung. ganz V r hrung. Das Gotteshaus war nnr klein und ländlich geschmückt, aber eS forderte unwillkührlich zum Gebete auf. Nie bin ich andachtiger getvesen. als an jenem Morgen. Das religiöse Gefüt»l steht in einer Art Wahlvertvandtschaft mit der Liebe; es ist ent« weder das Prinzip oder das Ende derselben. In einer seltsamen Stimmung verließ >ch die Kirche. Ich fühlte das Bedürfniß, mit mir allein zu bleiben und ging in das Fichtenwäldchen hinter dem Dorfe. Nach einer läng ren Proulenade ließ ich mich auf eine Bank nieder, die zwischen den Büschen angebracht waren. Ich zog Heit.e'S Gedichte hervor und bet,ann zu lesen. Der laue Duft des Kiefrrnadtlwälochens wirkte ermüdend... ich verfiel nn-willkürlich in einen leichten Schlummer. Mein Geist beschäftigte sich mit der Gräfin. Wie lange ich in diesem halbwachen Zustande g blieben bin. weiß ich nicht; ich erwachte nnd erinnerte mich der Mutter, die über meine lange Abwesenheit besorgt sein mußte. Rasch trat ich den Rück» lveg durch den Obstgarten an. und erreichte das Hotel. Hier vermißte ich Mein Buch, ein Geschenk des Dichters. Heine selbst hatte einige Zeilen für mich auf das erste Blatt gefchriebcn. Das mir theuere Buch mußte auf der Bank liegen geblieben sein, auf der ich geschtafen hatte. Ich eilte zulück. Das Mchteniväldchen war bald erreicht. Indem ich auS einer Birgung deS WegeS trat, sah ich auf der Bank die Gräfin; sie laS in meinem Buche. Ueberrascht blieb ich stehen. Ich sah mich um — die Dame tvar allein. Sollte ich die günstige Gelegenheit, mich ihr zu nähern, unbenutzt lassen? Meine Pulse klopfte» heftig. Ich faßte mir e»n Herz und ging weiter, als ob ich snchte. Meine Schritte erregten endlich die Ansmerksamkeit der Dame; sie erhob sich und trat mir entgegen. „Sie suchen vielleicht dieses Buch, mein Herr?" fragte sie erröthend. Ich antwortete durch eine Verneigung. so daß diese bei einer längeren Kur nur auf Grund eines vorgelegten Beichtzettels Arzneien verabfolgen dürfen. (Warnm foll sie nicht?) Bei tii,er der in Konnektikut so reichlich vertretenen religiösen schwärmerischen Sekten meldete fich kürzlich eine respektable alte Dame nnd bat um Aufnahme, weil sie vom Himmel dazu aufgefordert sei. Auf der Konscreiiz der Sekte, wo die Kanditaten geprüft wurden, richtete der Vorsitzende die Frage an sie: „Nun theure Schwester Rogers, erzühlen Sie tlns die Gründe, weßhalb Sie aufgenommen zu werden wünschen." Die Dame erwiderte; „Ja sehen Sie. als ich aus der lMen Versammlung nach Hause kam, sagte ich zu meinen Mann, Mr. Rogers: „D»t. ich glaube, der heilige Geist hat mich angefaßt!" „Warum soll er nicht?" saate mein Mann, Mr. Rogers. „Ich glaube jetzt, daß ich äußerst sündhaft bin!" sagte ich zu ihm. „Warum sollst du nicht?" sagte darauf mein Mann. Mr. Rogers. „Weist du." sagte ich zu ihm, „ich werde ein neues Leben anfangen!„ Darauf sagte er: „Warum sollst du nicht?" Da sagte ich denn: „Ich lvill liingehen, meine Lampe anzünd n und den ewigen Bräutigam erwarten mit der Gemeinde." Darauf sagte mein Mann, Mr. Rogers: „Ich tvußte nicht, daß du noch einen Bräutigam brauchst, aber warum sollst du nicht?" J^tzt sagte ich meinem Manne, daß ich übertreten möchte und nur leben wollte, um mich zu dem Platze vorzubereiten, »vo der Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt, und daß ich ihn deßhalb verlassen müsse. Darauf saK mein Mann. Mr. Rogers: „Warum sollst du nicht?" Und so ver-li»ß ich ihn und bin nun hier. Mnrlinrger Berichte. Marbnrg, 21. August. (Das Gebnrtsfest) de» Kaisers lvurde besonders feierlich be-aang'n. indem um 8 Ul)r eine Parade und geldmeffe auf dem Srer-zierplatze abgehalten wurde, zu welcher die gesammte Garnison: Härtung, Jäger, Hußaren und das Depot der Dragoner nebst den Zöglingen des Kadettrninstitut's ausgerückt tvaren. DaS Hochamt im Dome zelebrirte in Gegenwart des Grmeindeausschusses und der k. k. Behö-den der Herr Aurstblschof Stlpischnegg Der Abends im Kasitlo abgehaltene B a l l w.'r zwar »»länzend. aber nicht bcsoitders stark besucht; ebendasselbe muffen il'ir vom Yrei schießen in der Pikardie berichten, indem nur drei Gäste anwesend waren. ES wurde,, 503 Schüße abgefeuert, von denen zwei Zentrumschüße und 11 Bierer waren; die drei Beste getvannen die Herren Perko. Albensberg und Schart. Um so aminirter und festlicher war die Geburtsfeier in Gü tz'Bierhalle, ivelche so stark besucht war, daß bald nach dem Beginne kaum Platz für Ankommenden zu finden war. (Von der Hanptschule.) Die öffentlichen Prüfungen an der Haupt- und Unterrealschule zu Marburg wurden am' 29. 30. und 31. Juli abgehalten. Bon den ö26 Schülern besuchten 85 die Unterrealschule und 441 die Hauptschule und verblieben bis zum Schluße des Schul-jahreS 474 u. z. in der Unterrealschule 05 und in der Hauptschule 409 Schüler; hievon erhielten an der Unterrealschule ein Zeugniß der Vorzugsklaffe ü. ein Zengniß der 1. Klaffe 32. ein Zengniß der 2. Klaffe 15 und ein Zeugniß der 3. Klasse 1Ä Schüler; — an der Hanptslhule erhielten die Vorzugsklaffe 71, die 1. Klaffe 218 und die 2. Klaffe 11V Schüler. (Evangelische Gemeinde.) Wegen Abwesenheit des Herrn Pfarrers Schroll findet heute tem öffentlicher Gottesdienst ftatt. „Hier ist es. Ich »var so glücklich, es an dem Orte zu finden, den ^ täglich zu besuchen pflege. Verzeihung, daß ich darin gelesen. Sin Buch übt stets eine Art Zauber aus mich aus; ich muß den Inhalt des» selben kennen lernen, ohne es eigentlich zu wollen." „Auch mir geht es so." „Und hier zumal, tvo eS der Unterhalwng so wenig gibt, ist ein gutes Buch eine willkommene Erscheinung. Heine achört zu den Dichtern , die ich vorzüglich schätze." „Gelvährt Ihnen das Buch Unterhaltung, so verfügen Sie nach Gefallen darüber." „Ich tvagte die Bitte nicht auszusprechen; t>a Sie mir aber so freundlich entgegenkommen, mein Herr, nehme ich Ihr Erbieten an. Währrnd meines Anfenthaltes in diesem traurigen Bade habe ich keine Lektüre gehabt — und ich sehne mich so schmerzlich danach." „Wie bedaure ich, daß eS mir nicht srüher gegönnt war, Ihnen meine Dienste anzubieten. Ich führe eine kleine Reisebibliothek bei mir." „Tausend Dank, m-in Herr!" rief lächelnd die Gräfin, und die muntere Laune schien zurückzukehren, die ich während der Morgenstunden an ihr l»emerkt hatte. Fietlich werde ich in der Unterhaltung mit meinem Buche die Unterhaltung Mit den Menschen ein wenig uernachläffigen — passlonirte Leser gleichen sich mehr öder »veniger, aber sie leben Alle in der unsichtbaren Welt der Dichtung, die stets cine eigene Anzitl)nngSkraft ausübt. Dieser Ort vorzüglich ist dazu geeij^net..." „Ich ziehe mich zurück, damit Sie die Welt der Dichtung betetren können." Die junge Dame ward ein wenig verwirrt. „Das wollte ich damit nicht andeuten!" flüsterte sie erröthend. „Mir bleibt Zeit genug. Ihr Buch zu lesen, wenn Sie mir anders nicht eine Grenze setzen..." ..Nein, nein!" rief ich auS. Könnte ich mir das Glück Ihrer Unterhaltung dadurch erkaufen, ich lvürde Ihnen für eivige Zeiten meine ganze Bibliothek abtreten." Die Gräfin verneigte sich mit einer so anmuthigen, ich möchte sagen so kindlichen Grazie, daß ich ihr hätte die Hand küssen mögen, die daS Buch hielt. Mit feinem Takte lenkte sie das Gespräch auf einen andern (Attm Lehrertaqe.) Wie wir vernehmen, hat die Generaldi' rcktion der Südbahligesellschaft den zu dem am 31. August. 1. und 2. September i» Graz abzuhaltenden dritten österreichischen Lehrerta^e reisenden Lehrern eine bvperzentiac Fahrermäßiqung. giltig vom 24. August bis 10. September, bewilligt. Aehnliche Ermäßigungen werden zuversichtlich die mristen österreichischen Eisenbahn- und Dnmpfschifff.chrtS Gesellscht,sten gewähren. (Eisenbahnunglück.) Dkr voraemige, von Mürzzuschlag kom-mende gemischte Zug hatte bei Iudendorf (ober Graz) in Folt^e eineS Axenbrucheö deS KammerlwagenS eine Entgleisung, bei welcher Gelegen-heit der ZugSführcr. Herr MeiLner, außer einer Kopf'vunde cili? gcfthr. liche Quetschung Fuße erlitt. Eingesandt. Der in der „Marb. Ztg." vom 20. d. M. enthaltene, dem „8Iov. entlehnte Artikel: „Der Zilenkertag in Cilli" enthält mehrfache Unrichtigkeiten und höchst gehäsiige Ausfassun^. die zur Abwehr auf-sordern. Da ich mich nicht sür berufen fühle, im Namen der in Cilli zu einer freundschaftlichen Besprechung zusammengekommenen Priester den Artikel vollinhaltlich zu widerlegen, so bemerke ich nur. dnß. sowieder Bericht im „8lov.^«ro6" Nr. 95 ungenau, einseitig lmd daher, besonder» in seinem ersten Absage, nicht wahrheitsgemäß ist, auch der Bericht in der „Marb Ztg." wesentlich, an denselben Mängeln laborirt. — Der einzige Umstnnd z. B. daß die ganze Versammlung am Schluß ihrer Bertithungm einstimmig den Unterfertigt.» ermäch-tigte. dem H. Fürstbischöfe die Gefühle der Hochachtung und Ergeb nheit mündlich zu vermelden, ist geeignet, das ganze Gewäsch „von der Unzu friedenheit der Herren mit dem Fnrstbischofe" Lügen zu strafen. Uebrrgehend nun zu dem. wa» meine Person betrifft, scheint der Berichterstatter der „M.ub. Ztg." ganz besondere Lust gehabt zu haben, meinen Namen in den Kreis seines Berichtes hereinzuziehen. Ich danke ihm dafnr. wenigstens ist mir dadurch Gel genheit geboten, einige Körn chen Wahrheit auch der ..Marb. Ztg." anzuvertrauen. „Am frechsten" — sagt der Berichterstatter „war mein Ausdruck, daß daS Deutschtlium der verbissene Gegner deS KatlioliziSmus sei. und deshalb (Lic!) müsse die Schule slovenisirt werden." — Zch habe nnn erstens nicht gejagt. „daS Deutschthum" sei der verbissene Gegner u. s w. Mit dem Deutschthum — stehen wir auf bestem Fuße. Etwas Andere« aber ist die „Deutschthumelei." lvelchenAusdruck ich allerdiugS geblaucht uud zwar in dem Linne, daß sie bei unS gleichbe^^eutend ist mir der Ber-quickung des stovenifcheu BolkScharakters. Was aber dies bedeute, sollt» am wenigsten einem-echten Demokraten unbekannt sein ; hat man ja zur Rettung des deutschen Bolkscharakters. dem in Schl'swig'Holstein auch eine Verauickung drohte, manche Lnize mannhaft gebrochen. Ich sagte ferner, daß die ..Dentschthiimler" (natürlich nicht Alle) in der „all er jüngsten Zeit" velbissene Gegner nicht ..des Katholizis-mus," sondern der kathol. Kirche geworden. Oder ist eS etwa nicht lo? Ich st^e mich auf daS Stächstliegende. bin aber — auf besonderes, pri. vates Bellana n — erbötig. umfassendere Daten beizubringen. — Als unser bochw.Fürstbischof in Wien, ganz entsprechend feiner kirchlichen Stel« lung, den Protest gegen die einseitige Aufhebuug des Konkordates Gegenstand, und ich hatte nun Gelegenheit, ihren Scharfsinn, ihre Bildung zu bewundern. AlleS verrieth. daß sie für die große Welt erzogen war und sich in ihr bewegt hatte. Wir gingen langsam durch die W ge des schattigen Wäldchens. Je langer ich bei der junge» Dame w.,r. je mehr mußte ich fie bewundern, je größer ward meine Berehruug für sie. Wie gern Hütte ich Näheres über ihre Verhältuiffe erfahren ; aber ich konnte süglich nicht danach fragen. Nach einer halben Stunde sah ich die Ge-sekschafterin kommen. „Sie haben zuerst von diesem einsamen Plätzchen Besitz genommen, sagte ich; e< wäre eine unverzeihliche Indiskretion, wollte ich Ihr Privri-tätsrecht nicht rhren. Ich erlaube mir, an der Ouelle Ihnen neue Bücher zu überreichen." „Sie verhüllen Ihre Kritik über meine mündliche Unterhaltung in ein so angenehmes Gewand, daß ich ihr nicht bosc werden kann. So werde ich Ihnen an der Quelle das Buch zurückgeben." „Verzeihung -- wenn es mir gegönnt wäre, die einsame Stunde mit Ihnen zn theilen .. „Sie erzeigen der Leidenden eine Gunst, mein Herr, indem Sie ihr daS Badeleben durch eine geistreiche Unterhaltung angenehln machen. Aber ich fürchte, daß ich Ihre Frau Mutter beraube..." „Wie? Sie wissen, daß ich eine Sohnespflicht übe..." „Ich weiß eS. Sie bringen ein Opfer, indem Sie ein Stück IhreS Daseins an diesem traurigen Orte verleben. Mir ist Niemand gefolgt, ich bin auf sremde. bezahle Personen angewiesen." „Finden Sie Gefallen in dem Umgan^ic mit einer alten, würdigen Frau, so..." „Mein Herr, ich wagte diesen Wunsch nicht auszusprechen." „Er ist erfüllt, ehe Sie il)n aussprecben. Diesen Nachmittag, am Brunnenhäuschen stelle ich Ihnen meine Mutter vor. die seit dem ersten Erblicken ein lebhaftes Interesse für Sie empfindet." Sie reichte mir ihre Hand. „Mag sich die gute Dame lneiner annehmen." „Auf Wiedersehen diesen Nachmittag." „Auf Wiedersehen!" antwortete sie, freundlich nickend. (Fortsetzung folgt.) mitunterfertigte. waren eS nicht slov. Parteigenossen, die dem Oberhirten einige Fenster einschlugen, und sehr unanständig vor seiner Residenz sich ^berdeten. Aus slovenischen Kreisen sind keine kirchenfeindlichen Adressen an den Reichs« und Landtag abgegangen. — Anläßlich der letzten Landtagswahl in Marburg ivaren eS wiederum nicht slovenische Partei-genossen, wllche in ihren „Aufrufen" sogar gegen die kuth. Hierarchie ^velche nebenbei bemerkt zu den Glaubenssätzen unserer heil. Kirche zählt) 'Sturm liefen und Ausdrücke gebrauctlten. die ein Katholik, lvenn er auf dieseii Nameti nicht verzichten ivill. nimmermehr gebrauchen darf. — Die gänzliche Aufhebung des Konkordates, lvährend Oesterreich immer noch seinen Botschafter in Rom Hai, und ferner» aller jener Klöster, die sich nicht mit Krankenpflege und Unterricht beschäftigen, haben die slovenischen Patrioten noch nirgends in die Resolutionspunkte der TaborS aukge. nommen. wie es gegnerlschelseits geschieht. — Endlich, um nur die» Eiilk noch zu erwähnen, hat eS noch kein slovenischeS Blatt zu jener Animosität siegen das kath. Priesterthum gebracht, wie beispielshalber gerade die „Marb. Ztg", welche unter den Augen deS Oberhirten den Klerus mit den gelwssigst n Ausdrücken zu traktiren beliebt, wie noch «euesiens «vieder in Nr. 99 unter den „vermischten Nachrichten" Nr. 4.— Wenn solches nun die Purtei der „Deuischthumler" thut. so gerirt sie sich als eilie Verbissene Gegnerin der ktith. j^irche. Endlich htibe ich lviewohl ein solcher Scblnß nach dem wahren KonteLle meiner Worte ein ganz konsequenter gewesen iväre nicht gesagt: „und deshalb müsse die Schule slovenisirl iverden." Bon Schulen lvar gar keine Rede; wol)! aber von der Konstituirung eineS kath. Ber. eines, welcher wahrheitsliebenden Luen die Gelegenheit bieten sollte, durch gege^eitigen Meinungsaustausch in Zeitfragen sich zu orientiren. das kath. Bewußtsein zu beleben, in der nationalen Frage Standpunkte zu geivinnen. auf denen man die nationalen Bedürfnisse der Slovenen im wahren Lichte zu erkennen fähig ivird. Ausdrücklich wurde von mir hervorgehoben, daß man. trotz der na-tionalen Gegensätze, welche sich bei uns deshalb noch besonders zuspitzen, iveil die nun einmal bestehende religiös-kirchliche Antipattiie auch der Klerus auf Seiten der slovenischen Partei walirnimmt. um jeden Preis nach Mitt.ln suchen müsse, um den schroffen Gegensätzen die Spitze ab-zubrecheil. und i»i der Neubelebung kaih. Liebe und kath. Bewußtseins ein lvirksaines ^>eilmittel gegen Parteileidenschaft zu sinden. Darin. so>vie in allen Andern, lvas in unserer Versammlung besprochen und beantragt wurde, hallen sich wohl nicht, wie der Berichterstatter so fein bemerkt, „die Krallen in der streich.lndenKatzenpfotte gezeigt"; und eben so wenig haben uuscre kollegialen Besprechungen einen Beweis dafür gegeben, „daß nur die Geistlichkeit der Feind des deutschen Sprachunterrichtes in den slovenischen Bolksschul.u sei." Pure Phrasen! Es hat aber Jemand gesagt: Wo Begriffe fehlen, da wuchern Phrasen. Hinsichtlich der flove-nischen Volksschulen hat nicht die Geistlichkeit, sondern das Volk selbst auf den T.'bor'S gesprochen uiid wird noch laut sprechen. Wer diese natürliche Forderung nicht begreift, mit dem ist »veiter nicht zu reden. Sollte ich mit dieser Darstellung deS lvahren Sachverhaltes dem Bsrichtelftatter die Zweif.l beziiglich meiner „Wahrheitstreue" 'venigstens einiger Maßen zerst.eut l)aben. so bin ich für meine kleine Mühe mehr als g bührend entlohnt; nur möchte ich ihn bitten, ein zweites Mal sich bess.r zu informiren ui»d biS ziir Beröffenll'chuug zuverlässiger Berichte oder Widerlegungen, die nicht Schlag auf Schlag zu folgen brauchen, sich zu gedulden, ehe er einzelne Persönlichkeiten in etwas Lecher Weise zum Gegenstände seiner katiiedermäßigen Ausstellungen und Informationen zu machen bcliebt. Marburg. 20. August. Dr. Io sef Ulaga. Aufrnf. Heute Nachmittag 3 Uhr findet in der Gambrinushalle die konsti-tuirende Versammlung der allgemeinen Kranken« und Jnvalidetikasse für Arbeiter statt. Der Berein hat den Zweck, seine männlichen und weiblichen Mit« glieder im Erkrankungssalle zu unterstützen, für dieselben im Todesfalle zur Besorgung des Leichenbegängnisses einen Beitrag zn leisten, die männlichen Mitglieder im Falle dauernder Enverbsunfähigkeit zu ver« sorgen. Die Aufnal)megebühr betrügt 70 kr., die Wochenzahlung in die Krankenkasse 10 kr. für Mitglieder, welche noch nicht fünfzig Jahre alt sind; Mitglieder über fünfzig Jahren zahlen das Doppelte. Die mann« lichen Mitglieder der Krankenkusse sind Mitglieder der Jnvalidenkasse und zahlen als solche einen Wochenbeitrag von 5 kr. Längsten» acht Wochen nach dem Beitritte hat jedes Mitglied Anspruch auf Krankeniinterstützung. die ivährend der ersten 26 Wochen der Krankheit S fl., während der ziveiten Hälfte des Jahres die Hälfte beträgt. Dauert die Krankheit länger, so cntsch idet der Anssct,uß, ob und wie viel der Betreffende lioch Unterstsitznng e'haltcn soll. Nach schwerer Krankheit von kürzerer Dauer kann ein Erholungsbeitrag verabreicht werden. Die Unterstüj^ung für Juvaliden beginnt nach filnsjähriger Leistuag der Beiträge iind beläuft sich auf 3 fl. wochentlicl). Der Beitrag zu den Leichenkosten ist auf 20 fl. festgesetzt. Uirterslützende Mitglieder zahlen jährlich wenigstens 5 fl Der Ziveck des Vereins ist ein guter, bei den jetzigen Verliältnissen der Kranken- und Armenpflege ein dringend nothwendiger und wird darum zu recht zahlreicher Theilnahme freundlichst eingeladen. Im Namen des Arbeiterbildungsvereins der Obmann: Franz Wiesthaler. Geschäftsberichte. Vtarburg, 21. Aug. lWochenmarktSbericht.) Weizen si. 4.40, Korn si. 3.—, «erste si.0.—. Hafer fl 2.—. Kukurutz fl.2.90, Heiden fl. 2.9b, Hirsebrei« si. 4.20, Hirse fl. 2.3V, Bohnen fi. 4.20, Erdäpfel fl. 1.- pr. Netzen.Rindfleisch 2S. Kalbfleisch 25, Lchwemfleisch jttng 25 fr. pr. Pf. Holz, hart S0" fl. 10. 13- fl. 4.70, weich 30"^ fl. 0.—, 1«^" fl. g.50 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.70, weich fl. 0.S0 pr. Netzen. He» fl. 1.30, Stroh, Lager- fl. 1.20, Stren- fl. 0.30 pr. Centner. Pettan, 20. Aug. (WochenmarktSt'ericht.) Weizen fl. 4.—, Korn fl. 2.80, Gerste fl. 3.20, Hafer fl. 1.80, Knkurutz fl. 3.—, Heiven fl. 2.80, Erdäpfel fi. 0.S5 pr. Metze«, Hirsebrein 13 kr. pr. Maß. Rindfleisch ohne Auwage 25, Kalbfleisch 22, Schweinflelsch juug 25 kr. pr. Pf. Holz 30" liart fl. 11.50, detto weich fl. 7.50 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.50, detto weich fl. 0.40 pr. Metzen. Hen st. 1.—, Stroh Lager- fi. 0.90, Streu» fl. 0.60 pr. Ceutner. Mittlvoch de»i 25. und Donnerstag den 26. August, Abends 8 Uhr: lll«r dirst 2 große mit den großartigsten, hier noch nie gesehenen Geister' ««d Gespenster - Vrfchei«««g<« des Profeffor» k;37 Virtuos und Physiker Arer Majestät der Königin von litngland. Erfinder und Coneertist auf dem Hornmeloditon und der Mundharmonie. Alle» Nähere besagen die Tage»zettel. DM'Die geehrten ?. 1. Eigenthümer der Logen werden im Interesse des Prof. Kratkh-Baschit höflichst ersucht, bei Richtbenützung ihrer Logen es bi» 12 Uhr Bormittags an der Tageskasse bekannt zu geben, nm anderweitig darüber verfügen zu können. Wichtig für Schuhmacher! Beehre mich anzuzei^n, daß ich die k. t. priv. (538 SeviiI» -ZU«»»lI>c»pp«n des Herr« Zosef Gßl i« Graz in aroßer AuSlliahl zum Verkaufe habe, und effektuire jeden auswärtigen Austrag prompt. Marburg. Heute Sonntag den 22. August: Rachstst M Geburtsftier Seiilvi' UAjvtitÄt Ävij I^aiiivrii DD« in Rothwel« von der Tüdbahn-Wer?stAtten-Must??apelle unter Mitlvirkung deS ESkamoteurS Herrn krok. Besonders zu bemerken: (539 Die unübertrefflichen Herkules-Uebungeu mit einer Stange von 150 Pfund, gymnastische Uebungen und die beliebtesten Stücke der experimentalischen Magie. Zum Schluß be«galifches Feuer. -M» Anfang 4 Uhr. — Entree frei. Bei ungünstiger Witterung in Th. Nötz Bierhalle. Ansang 6 Uhr. Entree 15 kr. Das konzeffionirte (530 kiemliulii IiÄiliil.Kprm" al« Zentralstelle für Privat- und geschäftlich« AngelegenHette« übernimmt Bestellungen zu allen Dienstletstmlge« in hänSllche«, gewerblichen und kaufmännischea Keschtft»«. zur Verpaikvug und Sefördernug oo» «ffektn, und ««At» «lter Art! für lltbtrfitdl«»gt» mit Hand-. Zieh- oder gr«ßin Möbelwagen. Besorgt da« Bersetzen^ Antlösen und Umschreibe» der Water im k. t. BersaKamte. sowie sonstige Kimmisßo««» i« «r«^. Fahrgelegtuheite« oach alleu Richwnge». »etuholz-LerschleiK. LomAtolr: Im Kamm,rer1chen Hause, Eingang: Hcrrengaffe zwischen Feß'schem und Bradatsch'schem Hause. Echt llmtnklluische Rühmaschive« von ZSZIIas Das Uou x1n> ultra zum Familien-Gebrauch und für Gelverbetreibende, zu haben bei A»ls«L 394) Marbnrg, Burgplatz Nr. 2.1 Anerkennung, welche ich der k. t priv. Versiolisriiniis-SssÄlioliikt ollliollvl' t'tlAnIx" in Wie«, repräskntirt durch Herrn Ad. 3«»tl»r hier, für das rasche und eoulante Vorgehe» bei der Liquidirung und Be-zahlung des mich am 1. August bei meinem Wirthschaftsaedöude in Lehndorf getroffenen BrandeS zolle, und gleichzeitig benüKe ich diese Ge« legenheit, um benannte Anstalt dem Publikum bestens zu empfehlen. Marburg, 16. Augllst 1869. 525) Josef Herzog, Realitatenbefitzer. Jim Gäfihause „zum scharfen Eck" in der Skiperhofgaffe werden Kostgänger angenommen und ist für gute Svkisen und Getränke bestens gesorgt. SSS Wohnung. (53^ In der Reisergasst Rr. IS, ersten Stock, find zivei Zimmer ohne Einrichtung sammt Küche und Holzlege sür einen oder zwei lidige Herren miethweise zu vergeben. HaUirUvIl» Mil«r»IvtssM douriUsr «illä üu Kaden Iioi (223^ ln M»rdiirK Z. 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