PrL«»merations-Preik: Für Laiback: «anzjührig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 .. 20 „ Bierleljährig . 2 „ 10 „ Monatlich . . ■ — » 70 „ Mit der Post: Ganzjährig...............12 fl. Halbjährig............... 6 „ Liriteljährig............ 3 „ Kür Zustellung ins Haus vintelj. 25 kr., monall. S kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher Redactio« r Bahnhofgaffe Nr. 132 Tayblatt Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuscripte nicht zurückgesendet. Expedition- & Inseraten^ Bureau: Congreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg.) Jnsertionspreise: Für die einspaltige Petitzeile ä 4 kr., bei wiederholter Einschaltung L 3 tr. Anzeigen bis 5 Zeilen ^ Bei größeren I öfterer Einschalti! ehender 91a1 Für complicierten dere Vergütung. 'Mttfpre- Nr. 28. Freitag, 5. Februar 1875. — Morgen: Dorothea. 8. Jahrgang. Wie ist dem Uebel der Waldverwüstung zu steuern? Man könnte es fast als eine günstige Fügung des Geschickes ansehen, daß eine Stockung in der tziscnindustric und in der Ausfuhr an Schnitt- und Mercantilbölzern eingetreten ist und infolge dessen unsere Wälder einigermaßen zur Ruhe gekommen find Aber wie lange wird diese Ruhe dauern? Sobald das Verkehrsleben sich nur in etwas wieder hebt so wird auch das alle tolle Treiben mit der Unvernünftige» Verwüstung unserer Bergwälder wieder angehen. Nicht allein die massenhafte Rasie runa von Beständen jeden Alters stellt eine ver Mndige Forstwirtschaft wie das Dasein unserer Wälder überhaupt in Frage, es kommen hiezu noch zwei wichtige Factoren: erstens das Zerstöre» und Ausreißer, von jungen Anflügen auf den Kahlschlägen Kebuks Verbesserung" der Viehweide, und zweitens LaS gänzliche Außerachtlassen der künstlichen Aufforstung abgetriebener Flächen. Der Bedarf an Holzkohle bei den rnneröster-reichischen Erzhochöfen ist bekanntlich ein enormer, so daß scbon durch diesen das richtige Verhältnis zwischen Verbrauch und Nachwuchs in Frage gestellt »vird • dazu kommt aber außer den oben angeführten MiSbräuchen auch noch der bedeutende Ausfuhrhandel m Wasser und zu Land von schnitt- und Bauhölzern und der durch die jährliche Ausdehnung Ei enbahnnetzes unvermeidliche große Bedarf an Schwellen. Die hohe Besteuerung von Grund und Boden wie die Vermehrung der Bedürfnisse der bäuerlichen Bevölkerung haben auch das ihrige bei-getragen, die Höhen und Gebirgsthäler immer mehr ihres Waldschmuckes zu berauben. Die meisten Wirthschastsbesitzer greifen eben zu dem bequemen Mittel der Walddevastierung, der Holzkohlen-und Mercantilholzerzeugung, um sich das nöthige Bargeld zu verschaffen. Sollte einen solchen Ge-birgsbauer heute oder morgen das Unglück treffen, daß ihm sein meist ganz aus Holz gebautes Hans abbrennt, so ist er kaum mehr im stunde, dasselbe aufzubauen, da weder er noch seine Nachbarn das erforderliche Material schaffen könnten und Steinbauten im Gebirge auf den steilen Lehnen zu kostspielig sind. Auch die Reichsvertretung hat sich dem immer mehr um sich greifenden Uebel nicht verschlossen, namentlich hat der Abgeordnete Schöffel in der Sitzung vom 12. Dezember v. I. alles, „was sich der Wald erzählt", mit drastischen Thatsachen beleuchtet. „Um sich zu überzeugen, wie weit das Uebel bei uns vorgeschritten, rief er, wollen die Herren gefälligst die vor zwei oder drei Jahrzehnten angefertigten Ter-rain- und Waldbestandskarten in die Hand nehmen und dieselben mit der gegenwärtigen Terrainbeschaffenheit in unseren Alpenländern vergleichen. Wo vor zehn bis fünfzehn Jahren nur leichte Bodeneinsenkungen und nur kaum bemerkbare Wasserläufe und Einschnitte angegeben werden, finden wir heute eben keinen Wald mehr, dafür aber das Terrain gänzlich verändert. Die einst leichten Bodeneinsenkungen sind tiefe Einschnitte geworden, die Wasserläufe haben sich zu schroffen Abstürzen erweitert; nach oben erheblich verlängerte, ausgedehnte Abhänge, auf denen einstens eine wenn auch kurzschäftige Waldbestockung stand, sind derart verwüstet, daß zwischen den Gräben, Einrissen und Abstürzen nur dort und da eine Oert-lichkeit gesunden werden kann, wo die Nachzucht einer neuen Holzbestockung möglich erscheint. Doch sehen wir weiter. Die Verwüstung von oben trug den Ruin nach unten. Die oben ausgerissenen Gerolle und Geschiebmassen bedecken als trostlose Schuttkegel und Muränenmassen wette Flächen der einst blühenden Thalsohlen. Jeder Regen, guß, jede Thauflut erweitert die beklagenSwerthe Ealamität. Während die Quellen versiegen, die Wässer in Bächen. Flüssen und Strömen rasend schnell ab-nehrnen, da die in die Felsen sich tief cinbohrenden und dadurch das Eindringen der Niederschläge vermittelnden Baumwurzeln mangeln, fallen bet heftigen Regengüssen die Wasserstürze mit Vehemenz auf den kahlen Boden, reißen denselben ein und fließen dann über die Bergabhänge mit enormer Geschwindigkeit, Erde und Gerölle mit sich fort« reißend, gegen die Bäche, Flüffe und Ströme ab, wodurch die natürlichen Wasserläufe plötzlich über* füllt werden und bann jene verheerenden Ueber* Ieuilleton. Sin) die Thiere Automaten? rw* dem Bericht der „Tribüne« über Hnxley's «ortrag bei der Versammlung der britischen Association zur Befbr-derung der Wissenschaften.) Belfast, das irländische Athen, — wenn die Oft angewandte Redensart nicht eine Ironie enthält, xl Belfast hat in den letzten Tagen große Dinge tzesehen Die Elite der britischen Gelehrsamkeit und t>eJ britischen Geistes hatte sich da eingebunden, um ftzr bie Größe und die Bedeutung der modernen Wissenschaft Zeugnis abzulegen. ES pulsiert ein ^tierschöpflich frisches Leben in diesen Vertretern der irischen Wissenschaft. DaS sind keine Professoren, fcje der gewöhnlichen Ctallfütleruug zufrieden, aus Jahr ein das auskramen, was sie einst Wrnt haben; es sind gewaltige Forscher im vvl-^htetsten Sinne des Wortes, begeisterte Priester Wissenschaft. Kaum Hatte Tyndall durch die ^Wlamation seines neuen, großartigen Standpunkts Aufmerksamkeit der Welt auf sich gezogen, als Nd schon Huxley auf einem mehr speciellen Gebiet Wissenschas* einem analogen Ziele entgegenftrebt *1^ xjne Revolution vorbereitet, die berufen ist, unsere bisherigen Ansichten von der animalischen Bewegung vollständig umzukehren. Der Präsident führte Huxley mit den Worten ein: „Ich weiß nicht, was für eine Botschaft er Ihnen bringen wird, aber das weiß ich, daß es die Botschaft eines Mannes fein wird, der die Wahrheit über Alles liebt." Wie Tyndall, geht auch Huxley in die Vergangenheit zurück, und es ist im höchsten Grade bemerkenswerth, mit welcher Aufrichtigkeit und Hochachtung sie das anerkennen, was frühere Denker auf dem Gebiet der Naturwissenschaft und Philosophie geleistet habm. Die Mitte des sechszehnten Jahrhunderts, sagt Huxley, bildet eine der großen Epochen der biologischen Wissenschaft. Um diese tauchte zuerst der Gedanke auf, daß organische Lebensäußerungen, wie alle übrigen Erscheinungen der physischen Welt, einer mechanischen Erklärung fähig sind und daß das Studium der Biologie nichts anderes ist, als die Anwendung der Physik und Chemie aus das organisierte Leben. Harvey erklärte zuerst den Mechanismus des Blutumlaufs (1619) und leitete dadurch die wissenschaftliche Untersuchung der übrigen Wirkungen unserer LebenSorgane ein. Später gelangte man zu einem Gebiet, das Harvey bei Seite ließ, mailich auf die Erforschung des Nervensystems. ES war seinem Zeitgenossen R6n6 Descartes Vorbehalten. in Hinsicht auf die Erscheinungen des Nervensystems genau das zu leisten, waS Harvey inbezug auf den Blutumlauf gethan hatte. Descartes war ein fleißiger Anatom und Physiolog, und keineswegs bloS ein spekulativer Philosoph. Als einst ein Freund seine Bibliothek zu sehen wünschte, zeigte er ihm ein Zimmer voll von secierteu und präparierten Thierkörpern und sagte: .Das ist meine Bibliothek." Die Frage, um die eS sich hier handelt, erfordert keine ausgedehnten anatomischen Kenntnisse. Was wir bei irgend einem der höheren Thiere das Nervensystem nennen, besteht aus einem Eentral-apparat, zusammengesetzt aus Gehirn, Rückenmark und Nerven. Einige der letztem enden in Muskeln, andere in den Sinnesorganen (Bewegungs- und Ern* psindungsnerven). Nun erklärt DeScarteS: DaS Gehirn ist das Organ der Sinnenempfindungm, Gedanken und Gemütsbewegungen, wobei das Wort „Organ" in dem Sinne gebraucht wird, daß gewisse Veränderungen, welche im Gehirn ftattfindm, die wesentlichsten Vorbedingungen der Bewußtseinszustände sind, welche wir als Empfindungen, Gedanken und Gemütsbewegungen bezeichnen. Wenn Ihr Freund in irgend einer Ansicht mit Ihnen nicht übereinstimmt, so pflegen Sie mitunter zu sagen: „O, der arme Kerl, es steht nicht gan §chwemmuw?en hervorrufen, deren Zeugen wir leider jetzt nur zu oft sind. Die Hitze in den Sommermonate» isttb bk Trockenheit der Luft steigert sich infolge des Mangels eines Theiles des großen Destillierapparates der Natur von Jahr zu Jahr, die Perioden der Dürre werden hiedurch verlängert, was natürlich eine Der-Minderung der Fruchtbarkeit des Landes zur Folge hat. Man wird vielleicht diese nicht wegzuleugnenden Thatsachen auf andere Ursachen zurückführen wollen und abermals mit geringschätzendem Achselzucken die Frage aufwerfen, auf welche Autorität hm diese Angaben gemacht werden. Nun die zahlreichen dem ReichSralhe überreichten Petitionen um Abhilfe, so wie Männer, welche in der Gelehrtenwelt einen glänzenden Namen haben, wie Herschel, Arago, Kärntz, Blanqui, Boufsingault u. a. sind Autorität genug. Sollte jedoch die Autorität dieser Männer leine Anerkennung finden, so verweisen wir auf das jüngst erschienene bedeutsame Werk unseres Landsmannes GustavW ex „über die Ursachen der Wasserabnahme in den Quellen, Flüssen und Strömen, bei gleichzeitiger Steigerung der Hochwässer in den Kulturländern" — das Werk eines Mannes, den man gewiß weder als Pessimist, noch als Auf. wieglet wird bezeichnen können, da er außer seiner Eigenschaft als Gelehrter auch noch k. k. Hofrath ist. (Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 5. Februar. Inland. Im Abgeordnetenhause brachte vorgestern der Finanzminister einen Gesetzentwurf ein, mit welchem ein Nachtragscredit von 70,800 fl. für die zu errichtende Universität in Czer-nowitz gefordert wird. Hierauf verhandelte das Haus den Ausschußbericht, betreffend die gegen die Verbreitung der Rinderpest zu ergreifenden Maßregeln. Dagegen sprach GrochotSki; er betonte namentlich das Verbot der Vieheinfuhr aus Rußland. Dieses würde den volkswirthschaftlichen Ruin Galizien- herbeiführen und den Schmuggel begün» stigen. Das Haus beschloß in die Specialdebatte der Ausschußanträge einzugehen. Der Minister deS Innern, Lasser, erklärt, man könne der ungarischen Regierung nicht zumuthen, ohne weiteres dieselben Maßregeln einzuführen, welche hier angenommen werden. Man könne sie nur ersuchen, das ihrige zur Verhütung der Rinderpest zu thun. Lasser con-flattert das Entgegenkommen der ungarischen Regierung bei ähnlichen Anlässen. Das Haus beschließt die Regierung aufzufordern, Verhandlungen mit der ungarischen Regierung einzuleiten, daß die recht in feinem Kopf," d. h. das Gehirn arbeitet nicht in der richtigen Weife. So bringt man das Gehirn stets mit dem Denken in Beziehung. Was die Leidenschaften betrifft, so existierte bis auf Bi-chat- Zeit die Streitfrage, ob sie aus dem Unterleib kommen, oder nicht. Anderseits zeigte DeScarteS, daß alle Bewegungen der thierifchen Körper die Folge gewisser Veränderungen der fleischigen Theile sind, die er Muskeln nannte. Dies unterliegt jetzt keinem Zweifel mehr. Allein DeScarteS ging noch weiter und zeigte, daß unter normalen Zuständen diese Veränderungen der Muskeln im lebenden Or. ganiSmuS nur unter gewissen Bedingungen stattfinden. Die Hauptbedingung aber, sagt DeScarteS, ist die Bewegung der Substanz der Nerven, die vom Centralapparat nach den Muskeln gehen. Diesen der Bewegung fähigen Nervenstoffe« gab DeScarteS den Namen — thierifche Geister oder Lebens, geister. In unfern Tagen hat man nicht nöthig, diesen Namen festzuhalten. Wir werden einfach sagen, daß in den Nerven eine Molecularverände-rung stattfindet, welche sich mit einer gewissen Geschwindigkeit vom Centralapparat bis zu den Mus-lein fortpflanzt. Die neuere Physiologie hat sowohl die Geschwindigkeit dieser Bewegnng als auch das Verhältnis der Veränderung gemessen. Nun sagt DeScarteS weiter, die Veränderung diesseits beschlossenen Maßregeln auch in Ungarn ergriffen werden. Die Debatte der übrigen Punkte der Äusschußantrages wurde auf Freitag vertagt. In einem berliner Telegramm der „Times" wird constatiert, daß der französische Gesandte in Wien dem Kaiser in ofsicieller Form dafür dankte, daß Se. Majestät so viel Festigkeit und Mäßigung zugunsten der Aufrechthaltung der Friede n S im Orient bewiesen habe. In demselben Telegramme wird notiert, daß der päpstliche Nuntius in Wien vom Kaiser empfangen wurde und Sr. Majestät für die freundliche und rücksichtsvolle Weise, in welcher die con-sessionellen Gesetze von der österreichischen Regierung ausgeführt werden, den Dank des Papstes ausgesprochen habe. Die Vorbereitungen für die bevorstehende Kaiserfahrt nach Dalmatien werden in sehr umfassender Weise betrieben. In Pola sind bereits die beiden Jachten „Miramar" und „Phantasie" in Stand gesetzt worden, und die Comman-danten derselben haben Mitteilung erhalten, daß die Abreise in den ersten Tagen des März erfolgen und die ganze Fahrt ungefähr zwölf Tage in Anspruch nehmen werde. In Dalmatien erzählt man sich — und ein Correfpondmt der „Augsburger Allgemeinen" registriert dieses Gerücht, ohne die Bürgschaft dafür übernehmen zu wollen — daß den Kaiser nicht nur der Ministerpräsident Fürst Auersperg, der Kriegsminister Baron Koller und ein drittes Mitglied der Regierung, sondern auch der Kronprinz begleiten werden. Wie Baron Sennyey, so hat nun auch Graf Lonyay die ungarische Budgetdebatte zum Anlaß genommen, ein förmliches Regierungsprogramm zu entwickeln; der Unterschied besteht nur darin, daß, wenn die Zeit des altcon-servativen BaronS — wie er sagt — „noch nicht gekommen ist" der Graf alle Ursache hat, seine Zeit als für immer vergangen zu halten. An praktischen Vorschlägen zur Besserung der Lage war die Rede Lonyay'S unter den bisher gehaltenen am reichsten, und auch vom Standpunkte des deakisti-schen Programme« ist sie politisch tadellos. Allein derjenige Theil, welcher die Reinwaschung des Redners für jene Zeit besorgen sollte, in der er als Minister in der Lage war, seine Ideen auszuführen, begegnet allenthalben ungläubigen Ohren. Der progressive Verfall der ungarischen Finanzen datiert von dem Ministerium Lonyay her; das ist eine durch die geistreichsten Parlamentsfinten nicht zu verwischende Thatsache. Wenn deshalb daS Mini, sterium Bitte sich an den Spruch hält: .Prüfet der Nervenfubstanz, welche die Contraction der Muskeln erzeugt, wird ihrerseits durch eine Veränderung deS Central-Apparats, d. H. des Gehirns hervorgerufen. Wir sagen heute ganz dasselbe. DeScarteS sagte, die thierifchen Geister seien im Gehirn vorräthig und fließen durch die motorischen Nerve» aus. Wir sagen: Im Gehirn findet eine Molekular-Veränderung statt, die sich durch die Bewegungsnerven fortpflanzt. Umgekehrt erzeugen nach DeS-carteS die Sinnesorgane eine Veränderung der Sinnesnerven, die sich bis zum Gehirn fortpflanzt. Dasselbe ist auch unsere Ansicht, wie wir denn überhaupt unsere Begriffe von der Nerventhätigkeit auf das Fundament bauen, welches DeScarteS gelegt hat. Er sagt: Wenn ein Körper, der imstande ist, eine Empfindung zu erzeugen, unsere Sinneswerkzeuge berührt, so entsteht ein Bewegungsmodus der Sin-nesnerven. Dieser Bewegungsmodus wird nach dem Gehirn fortgepflanzt. Was also im Gehirn statt-findet, ist nichts als ein Bewegungsmodus. Aber hinter diesem Bewegungsmodus liegt noch etwas anderes, das in keiner Weife mit einer Bewegung verglichen werden kann, das ihr durchaus ungleich ist. Das ist der Zustand des Bewußtseins, den wir Empfindung nennen. (Schluß folgt.) alles und oas Beste behaltet", so kann Ungar« aus der Rede Lonyay'S Vortheil ziehen, ohne daß eine Reprise der Ministeriums Lonyay nöthig wäre. Die ungarische Presse wmmt auch in diesem Sinne die Rede Lonyay'S wohlwo--:nd auf. An eine Realisierung feiner Ideen durch ihn denkt Niemand. Ausland. Die Provtuzialsynode in Königsberg hat mit 67 gegen 28 Stimmen einen Orthodoxen zum Vorsitzenden gewählt. Die Pro-vinzialsynode in Berlin wird demnächst ein größere« Stiergefecht über die Gottheit Christi aufführen, obwohl der königliche Commissär dies als Compe-tenzüberschreitung Gezeichnete. — Die sächsische Sy» node wählte mit 55 gegen 39 Stimmen den liberalen Regierungspräsidenten Rothe zum Vorsitzenden. Die schlesische Synode hat zur Generalsynode eilf Orthodoxe und zehn liberale Vertreter gewählt. — Am Samstag starb der berliner LandtagSabgeord-nete K e r st. In München wird es lebendig. Se. Majestät geruhten allerhöchst sowohl die Anzeige von der Thronbesteigung Alfonso's als auch gleichzeitig die Beglaubigungsschreiben des neuin sächsischen Gesandten Fabrice, sowie des päpstlichen Nuntiul Bianchi in feierlicher Audienz entgegenzunehmen. Endlich wurde auch der baierische Landtag auf de« 15. Februar einberufen. Die Majorität wird diesmal eine liberale sein, indem der reichsfreundliche Sepp aus dem Orient wieder da ist und anderer-seitS eine ultramontane Stimme in Gestalt bei Pfarrers Mahr demnächst auf acht Monate i« Zellengefängnis von Nürnberg kalt gestellt wird. — Die Eingabe der baierischen Bischöfe gegen die ReichScivilehe trägt komischerweise auch die Unterschrift des Bischofs Haneberg in Speyer, ob» wohl in dessen Diöcesr, der Rheinpfalz, die obligr« torische Eivilehe seit fast einem Jahrhundert zurecht besteht. Die französische Republik hat ttj einer Entscheidungsschlacht gesiegt. Die Vorgänge in der vorletzten Sitzung der Nationalversammlung beweisen, wie recht wir hatten, als wir der Annahme des Amendements Wallon trotz der einen Stimme Majorität eine große prinzipielle Wichtigkeit beimaßen. Alle Fraktionen der Linken mit dem ganz« rechten Centrum stimmten diesmal für ein zweit« Amendement Wallon, welches nicht blos Mac Mahn« persönlich, sondern dem „Präsidenten der Republik als solchem das Recht zuspricht, im Einvernehmen mit dem Senate die Nationalversammlung aufzi* lösen. Dieses Votum, welches mit 449 gegen 249, also gerade mit 200 Stimmen Majorität erfolgt ist um so wichtiger, als Dusaure die Bedeutunf des Amendements Wallon ausdrücklich dahin präci' sierte, daß damit dem Verfaffungsentwurf ein permanenter constitutiver Charakter gegeben, mit anderen Worten die Republik organisiert werden sollt-Die Orleanisten haben damit den Rubikon, der ft von den Republikanern trennte» überschritten. Uebel die Motive ihrer Schwenkung gibt die beste Aufklilru«! ein Wort des Prinzen Joinville, der, als er otf Freitag nach langem Widerstreben endlich fein 8otu» gegen den Antrag Laboulaye abgab, ausrief: 1,3« habe gegen die Republik, aber für meine Verbaimmii gestimmt." Die „Times" widmet der Probefahrt bc* neuen deutschen Panzerschiffes „Kaiser, welche am 21. Jänner von London gemeldet wurdt, einen besonderen Leitartikel, der Befriedigung darübil ausspricht, daß Deutschland der englischen Andmtrt' lität Ehre dabei erwies. Weiter sagt daS Blatt, daß Deutschland nicht nur die beste Armee, sonder« a«ch die beste Flotte wolle. DaS maritime Jbe«, das existiere, rnüffe indeß noch ausgeführt werde» Deutschland betrachte nun die Herstellung tinti Marine als feine eigentliche Aufgabe. An diese Pha"' iafie knüpft dann die „Times" eine längere Betrag tung über die Lage der englischen Armee und Flom und schließt mit den Worten: „Bisher hatten re-auf der See kaum einen Nebenbuhler, KP wir deren mehrere. Für den Augenblick scheint dir sicher, weil sie nicht einig sind, oder keinen Anschein machen sich zu einigen. Ader es ist durchaus sicher, daß alle auf unseren L>eeruhm eifersüchtig find den wir nicht immer so fanftmüthig getragen haben, als gut gewesen wäre. Auch der Pariser „lernteS" bezeichnet den „Kaiser" als das furchlbarste Kriegsschiff, das in der Welt existiert. Die Ursachen der Entlassung des serbi. schrn Cabinels sollen, wie aus Belgrad telegraphiert wird, gewisse Interpellationen gewesen sein. <§ine derselben scheint ungeheuere Aufregung hervor- daß schon im Jahre 1831 im Großherzogthum Baden 162 katholische Geistliche an die badische StLndeversammlung eine Eingabe gerichtet haben, in welcher die Kammer gebeten wird : „sich bei der Regierung vorwortlich dafür zu verwenden, daß die den katholischen Geistlichen auserlegte Vorschrift des Cölibates im Großherzogthum Boden aus gesetzlichem Wege aufgehoben werde." — Verkehr. Das Hamburger Postdampsschiff „Klop-stock," Capitän Fischer, traf am 31. Jänner wohlbehalten in Newyork ein. gebracht und zunächst den Sturz des Ministeriums ^cal- MÜ ProViNZial-ANgelegeNheitM. * r.... finfizm OThrtpnrhtifrff» für Wprmttrt — (D er neue Handelskammerpräsident) Herr Alex. Dreo, gab bei Gelegenheit der Constituierung, indem er für das ihm gewordene Vertrauen dankte, die Erklärung ab, er werde bemüht sein, unterstützt durch das reiche Wissen und die Erfahrung der Kammermitglieder, mit Ausschluß aller politischen und kirchlichen Fragen, die Handels- und gewerblichen Interessen Gesammtöfterreichs wie unseres engeren Vaterlandes nach Kräften zu befördern. Die Kammer dürfe von ihm Vorlesungen über Nationalökonomie nicht erwarten, allein jederzeit könne sie mit Zu- dxranlaßt zu haben. Der Abgeordnete für Negotin interpellierte nemlich den Minister-Präsidenten wegen der Angabe, der gewesene Minister-Präsident, Minister be« Innern Radivoj Milajkooic, der Schwager Hil'tic und unter der Regentschasl Minister-Präsi-dent habe an der Ermordung des Fürsten Michael iv Gemeinschaft m-t dem Kreisgerichts-Pcäsidenten ^üitS theilgenommen und er fragt: „Haben die Zerren sich ö0c Gericht gerechtfertigt, oder können 5, ni*t? Sind sie für dieses ungeheuere Der- fern werde, das in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen. Der neue Vicepräsideut, Herr Karl 2 u cf manu, dankte ebenfalls für die Ehre, die ihm durch die Berufung auf diesen Vertrauensposten widerfahren, und bemerkte, er sei sich keiner Verdienste um die öffentlichen Interessen bewußt, müsse daher die Beweggründe zu seiner Wahl in dem Vertrauen zu seinem guten Willen suchen, die Interessen der Kammer stets mit Einsetzung seiner vollen Kraft zu ver treten, namentlich aber zur Bewältigung der von dem Präsidenten angeteuteten vorzüglichsten Ausgabe thunlichst taas tu "thun?" Vielleicht ist auch die Podgorizza ttnb die belgraser Consul - Affaire nicht ganz ohne ^influfc auf die Wendung der Dinge geblieben. Zur Tagesgeschichte. Vier Millionen Erbsteuer. Nach dem 3- b des Baron Anselm Rothschild war es eine in der s*. e elt viel ventilierte Frage, wie groß das Vermögen bas derselbe feinem Hanse Unterlassen. Soweit ist, liegt nun eine Bemessung desselben vor. Der öster wische Staatsschatz soll, wie man erfährt, eine Erbsteuer bm b läufig vier Millionen ans der Rothschild'schen Hin-. , J' Paare eine weit größere war; wir zählten bei der zweiten Lfil der Handspritzen betrug 176,388. ^________® öl »bat. Mit der Einführung der Civilehe in t(d6(and können nunmehr auch die katholischen Geistlichen U roie sie es Jahrhunderte hindurch in den ersten heiraten des Christentums gethan haben. Von nun an kann Quadrille 84 Paare und noch bei der vierten wurde in drei Cvlvnnen getanzt; anders fleht e« mit dem Besuche im allgemeinen, der dem vorjährigen in der Personenzahl nachsteht, was sich aus der größeren Zahl von müssigett Zusehern im _______ ___________________ Vorjahre erklärt. Die sonst übliche Decoriemng der Sale Zeiten ^^^chiantz *jebcr ""katholisei)t Pfarrer, der Courage u,it «luine» wurde reichlich erfetzt durch den üppigen Samen- in g°n® „,i, i,h,8 nnW smPnt*«iUnh flor, welcher das Auge durch reiche und geschmackvolle Toi. leite ergötzte. Selten haben wir aus einem Balle Jugend und Schönheit jo reich vertreten gesehen wie am vergangenen Montag. Dabei herrschte jener ungezwungene heitere Ton, I wie er die Sängerkränzchen immer ausgezeichnet und zu d Lust dazu hat, heiraten, wie jedes andere Menschenkind. un Aushebung des widernatürlichen und wie bekannt blreichen Aergemissen und Unsittlichkeiten Anlaß ge-*“ Zustandes der Ehelosigkeit auch vom katholischen 6tnbeg Bedürfnis erkannt wird, beweist der Umstand, | den beliebtesten Unterhaltungen im Tarneval gemacht hat. Wir erblickten auch treue Sangesfreundinnen aus Oberund Unterkrain, welche weder Zeit noch Mühe scheuten, sich auf dem wogenden Meere, dessen Wellen nach den rauschenden Klängen der Musik sich auf und nieder bewegen, einzufinden, ein Umstand, den sich der Männerchor zur besonderen Ehre anrechnen kann und der gewiß volle Anerkennung findet. Mit seltener Lust und Ausdauer wurde Terpsi-choren gehuldigt und als die holden Tänzerinnen verschwunden waren, ließen die nimmermüden Vereinsmitglieder noch manches fröhliche Lied erschallen, eingedenk der Worte Schillers: „Es schwinden jedes Kummers Falten — So lang des Liedes Zauber malten“, bis auch sie der Helle Tag verstummen machte. Dieses in jeder Beziehung gelungene Faschingssest wird, so wagen wir es zu behaupten, in der Reminiscenz der Theilnehmer gewiß nicht den letzten Platz einnehmen und in der Chronik des Männerchores mit unauslöschlichen Lettern verzeichnet bleiben. — (Zur Hintanhaltung der Rinderpest.) Das Abgeordnetenhaus verhandelte in den beiden letzten Sitzungen über die zur Hintanhaltung der Rinderpest zu ergreifenden Maßregeln. Die Grundlage der Debatte bildete ein Antrag des Abgeordneten Schönerer, über welchen der zur Vorberathung eingesetzte Specialausschuß einen eingehenbeit Bericht vorgelegt hatte, welcher der Regierung eine Reihe von Maßregeln zur Bekämpfung der Rinderpest: Absperrung der Grenze gegen Rußland und die Donaufürstenthümer, Errichtung von Schlachthäusern an der Grenze, Hebung der inländischen Viehproduction, Revision der Seuchengesetze, Reform des Beterinärwesens und Anbahnung analoger Maßregeln seitens der ungarischen Regierung empfahl. Au der Specialdebatte beteiligten sich auch die krainischeu Abgeordneten Dr. Razlag und K. Desch-m»nn. Abg. Dr. Razlag beleuchtete die diessälligen Zustande an der ungarisch-krainischen Grenze, indem er hervorhob, daß namentlich aus Kroatien die Viehseuche in häufigen Fällen nach Krain eingeschleppt werde; deshalb sei eS nothwendig, daß auch in Ungarn und Kroatien alle jene Vorkehrungen gegen die Viehseuche getroffen werden, wie hier in Westösterreich und dadurch ein Sorten gegen Ungarn überflüssig werde. Abg. Sefdjmann spricht in ähnlichem Sinne, indem er eine Resolution deS krainischeu Landtages in Erinnerung bringt, wonach das Ministerium des Innern ersucht wird, mit der ungarischen Regierung sich ins Einvernehmen zu setzen, damit auch dort jene Principien, auf denen das Seuchengesetz vorn Jahre 1863 beruht und welche von allen Regierungen der civilifterten Länder accep» tiert worden sind, im Gesetzgebungswege eingefiihrt und zur strengsten Durchführung gelangen möge. Redner bezeichnet Kroatien als einen immerwährenden Herd der Bedrohung für Krain. — (Theater.) „Wir werden ersucht, mitjutf)eilen, daß sich Herr L e s s e r aus vielseitiges Verlangen entschlossen hat, (einem hiesigen Schauspiele noch zwei weitere Rollen hinzuzufügen und demnach heute als Lord Bolingbrote in Scribe's „Ein Glas Wasser" und morgen in Schiller's „Wilhelm Tell" austreten wird." — (Nationalbank.) Der letzte MonatsauSweiS der Nationalbank verzeichnet an escomptierten Wechseln und-Effecten folgende Summen. Bei den Filialen: in Klagen* furt 1.760,979 fl. 91 kr., in Graz 4.043,808 fl. 77 lt., itt Laiba ch 994,731 fl. 51 kr. ö. W. — (K n n st w e i n.) Der Ausschuß, welchen das Abgeordnetenhaus zur Vorberathung des Antrages, betreffend den Schutz des Naturweines eingesetzt, hat die geladenett Sachverständigen gehört. Die Meinungen über die Frage: »Was ist Kunstwein?" waren getheilt; am günstigsten für die gefährdeten Interessen der Weinbauer und Weintrinker lautet das Ökitachteu: Kunstwein ist jener, der überhaupt einen fremden Zusatz enthält; vermehrter Wein und Weine, die nach der Methode Gall, Petiot oder Chaptal bereitet werden, sind als Kunstweitt anzusehen und sollen auch im Handel als solche deklariert werden. — (Die Generalinspection der österreichischen Eisenbahnen) hat sämmtliche Bahnve» Wallungen aufgefordert, Nachweisungen über die in den Jahren 1873 und 1874 bestellten und gelieferten, dann Über die pro 1875 ipräliminierten Eisen- und Stahlsorten nebst Fahrbetriebsmitttln vorzulegen. Die Nachweisungen enthalten Rubriken für die aus dem Jnlande sowie dem Aus-lande gelieferten Locomotioen, W-ggonsachsen. Tyres, Federn, Refitibfcdje und sonstig»» Eisen- und Stahlsorten. Die Borlage dieser Ausweise, welche den Zwecken der österreichischen Eisenindustriellen zu dienen bestimmt sind, bat binnen Mo» oatssrist zu erfolgen. — (Vermehrung der Betriebsmittel der österreichischen Eisenbahnen.) Gewiß selten bietet der Gerichtssaal Gelegenheit, legislative Projekte der Regierung in die Oefsentlichkeit ju bringen. Während der Schwurgerichtsverhandlung des Prozeffes Ofenheim am 29. v SW. nahm Hoftath Barychar, Chef der Generalinspection der österreichischen Eisenbahnen, im Laufe seiner Vernehmung als Zeuge Anlaß, zu erllären, die Regierung bereite gegenwärtig einen Gesetzentwurs vor, nach welchem die Bahnverwaltungen verhalten werden sollen, behuss eventuell erforderlicher Vermehrung der Betriebsmittel specielle Reservefonds anzulegen. — (StaatSnotenfalsificate.) Im Laufe des JahreS 1874 ist eine neue, als die 39. Plattendmck' fälschung von Staatsnoten zu 1 fl. claffificierte Fälschung zum Vorschein gekommen, welche in Italien ihren Ursprung haben dürste. Bezüglich dieser Fälschung sind gegenwärtig Untersuchungen anhängig: bei dem k. k. Landesgerichte in Laibach, bei dem k. k. LandesgeriLte in Wien, bei dem Bezirksgerichte in Gradisca, bei dem k. k. Preisgerichte in Znaim, bei der k. k. 36. Jnsanterie-Truppendivision in Agram; ferner bei dem königlich italienischen Appellhofe in Venedig, lieber Untersuchungen, welche bei dem Preisgerichte in Görz bezüglich solcher Falsificate anhängig sind, liegen nähere Daten noch nicht vor. — (Angabe der Fahrpreise auf den direkten Fahrbilletten.) Von behördlicher Seile wurden die österreichischen Bahnverwaltungen aufgefordert, auf den direkten Fahrbilletten in das Ausland die Fahrpreise in österreichischer Währung anzugeben. Da jedoch wegen der Cursschwaukungen der Fahrpreis in österreichischer Währung sich nicht fixieren läßt, so werden die direkten Fahrbiüette in der fixen Valuta des Auslandes den Fahrpreis enthalten und bei jeder Stationslasse wird der jeweilige Curs in österreichischer Währung dem Reisepublicum bekanntgegeben werden. — (Die Revision der Zollverträge und die Industriellen.) Das „N. Wr. Tgbl." schreibt: Wiewohl es Ansichten geben mag, welche die seitens der Regierung in Anregung gebrachte Zollvertragsfrage als nicht opportun betrachten, so läßt sich, nachdem die Frage einmal aus die Tagesordnung gesetzt ist, nicht mehr Vogel Strauß spielen. Die Frage ist gestellt und muß gehört werden. Sie trifft, soweit uns hierüber Mittheilungen aus industriellen Ärcisen zugehen, dieselben weder unthätig noch unvorbereitet. Es sind namentlich drei Momente, welche unsere Industriellen in dieser Hinsicht leiten, welche Konzern tiefen Ernste Kenntnis geben, der diese Kreise in dieser Frage bewegt. 1. Der Staat kann nicht dem Auslände Begünstigungen einräumen, die das Inland nicht besitzt. 2. Man kann nicht Verträge abschließen über Zölle, ohne die Industrie gehört zu haben. 3. Man kann nicht ohne genaue Berechnungen Schlußfolgerungen ziehen und Abmachungen vornehmen, die schädigend oder begünstigend den einen oder de» anderen Theil der Vertragsschließenden treffen. In diesen Ansichten beknn-dxt sich weder Schutzzoll noch Freihandel, sondern nur gesunde Logik, welche mit Thatsachcn und nicht mit Ideen rechnen will. Zu dem ersten Punkte gehören die sogenannten fiskalischen Zölle, die der Staat nicht entbehren kann. Viele Industriezweige sind mit Steuern belegt und werden von den Interessenten bezahlt. Der Staat muß also die Industrie entweder schützen, damit fie diese Steuern zahlen kann, oder er muß diese Steuerlast als Zoll dem ausländischen Fabrikate auflade:-., damit ihm ein Aequivalent für die im Jnlattde entzogenen Steuerbeziige wird. Der zweite Punkt bedarf kaum einer Beleuchtung, er involviert das einfache Recht eines jeden Bürgers, nicht «»gehört über seine vitalsten In-tertffett Bestimmungen treffen zu sehen, und dieser Punkt wird im ausgedehntesten Maße geübt werden, darauf möge man fick verlassen. Der dritte Punkt enthält in seinem Wesen ■die Frage der Produktionskosten eines industriellen Erzeug-uisses und motiviert die materielle Gleichheit der Vertragschließenden. Produkte, die im Inland« oder Auslände billiger produciert werden, müssen durch den Zoll ihren Ausgleich erkalten, soll nicht die Erzeugung dieser Produkte, also die Industrie selbst, vernichtet werden. — (Besteuerung österreichischer Eisenbahnen.) Vor uns liegt der Entwurf einer Eingabe, welche die österreichischen Eisenbahnen wegen Steuer-Ueber-lastung an beide Häuser des Reichsrathes zu richten gedenken. Die Eingabe ist nun endgiltig festgestellt worden und hat bereits die Unterschrift von 24 Eisenbahngesellschaf-ten erhalten. Vier Eisenbahngesellschaften, die Kaiser-Fer-dinands-Nordbahn, die böhmische Westbahn, die Kronprinz-Rudolfbahn und die Lemberg-Czernowitz-Jafsy Bahn, haben ihre Zustimmung verweigert. Die Kaiser Ferdinands-Nord-bahn erscheint in einer der Eingabe beigegebenen Tabelle blos mit 15.s Percent ihres Einkommens besteuert, was im Vergleiche mit der Besteuerung der anderen Bahnen ein günstiges Verhältnis ist und der Nordbahn eine Aen-derung des Steuermodus nicht als wünschenswert!) erscheinen lassen kann. Die nahe Beziehung zwischen den Verwaltun gen der böhmischen Westbahn und der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn mag wohl die Ursache sein, daß die böhmische Westbahn ebenfalls ihre Unterschrift verweigerte. Der Sequester konnte selbstverständlich keine Eingabe, in welcher unliebsame Hindeutnugen aus seine Wirksamkeit als Gene ralinspectionsches enthalten sind, unterzeichnen, und bei der Kronpri nz-Rndolsbahn bildete die Abhängigkeit von der Regierung das Hindernis zum Beittitte. Auch die der Eingabe beigegebenen Tabellen sind einer Rektifikation im terzogen worden. Demnach beträgt die Gesammtsumme der von 18 Eifcnbahngefellfchasten gezahlten Steuern und spe kitllen Leistungen 12.56 Millionen Gulden. Die geringste Steuerleistung beträgt 15.s Perzent des Reineinkommens Witterung. Laibach, 5. Februar Morgens Nkhkl, seit Mittag heiter, Sonnenschein, schwacher Westwind. Temperatur: morgens 6 Uhr + 2 4», nachmittags 2 Uhr + 12" C. (1874 -j- 5 2"; 1873 -j- 30* C.) Barometer im Steigen 73120 Millimeter. Das gestrige TageSmitlel der Temperatur + 2 6°, um 3 4° über dem Normale; der gestrige TageSmitlel 1.30 Millimeter Schnee. Angekommene Fremde. Am 5. Februar. Hotel Stadt Wien. Szigethy, Gmsbes., Czur. — Dr. Malli und Steinmetz, «rainburg. Grünspan, Kfm., Graz. — Barthelmeh, Kfm., Gottfchee. Hotel Elefant. Kümerer, Kfm., Wien. — Kühn, Reichenberg. — Tischler, Reis., Eldogen. — Kapel. Steif., Fünfkirchen. Mohren. Richter, Suplitz. — Breßler, Commis, Wien. — Großei, Geschäftsmann, Obergörjach. Sternwarte. Müller Anna, jklagensurt. Verstorbene. Den 2. Februar. Johann Spek, Schuhmacher, 22 I., Civilspital, chron. Lungentuberkulose. De» 4. Februar. Valentin Doberleth, Privatier, 66 I., Srafauvorftadt Nr. 39, Zehrfieber. — Margaretha Hubath, Schneidersgattin, 50 I., Stadt Nr. 86, Tuberkulose. Theater. Heute: Vorletzte Gastvorstellung des Herrn StaniSlaui Lesset. „Das Glas Wasser oder Wirkung und Ursachen." 3ntriguen=8ufl|piel in 5 Aufzügen. Frei nach dem Französischen des Eugen Scribe. Morgen: L esser. Letzte Gastvorstellung des Herrn Stanislaus „W i l h e l m X e 11." Historisches Schauspiel in 5 Auszügen von Friedrich von Schiller. Gedenktafel über die am 9. Februar 1875 statlfindenden Lici-talionen. 2. Feilb., »mbrozil'sche Real, Smerje, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Gerometta'sche Real., Hrenovic, BG. Seno-jetto. — 2. Feilb., Lchclovin'sche Real, Goritsche, BG. Senosetsch. — 2. Feilb, Mihriiii’fche Real , Semii, BG. Möttling. — 3. Feilb , Milavc'sche Real., Liple, BG. Pia-nina. In Laibach verkehrende Eisenbahnzüge. Lüdbahn. Von Wien Postzug „ „ Schnellzug „ Eilpostzug „ „ gemischter Zug „ Triest Schnellzug Postzug h » Eilpostzug „ „ gemischter Zug (Die Eilzüge haben 4 Min., die Personenzüge circa 10 Min. und die gemischten Züge circa'/, Stunde Aufenthalt.) RudolfSbahn. Abfahrt: 3 Uhr 55 Min. nachts bis Valentin. 4 „ — „ »achm. „ „ Ankunft: 2 „ 30 „ nachts von Valentin. „ 11 „ 50 „ vormitt. „ » 7 „ 5 „ früh von Sees (verkehrt nur an den laibacher Wochenmarktstagen). 3 Uhr 4 Min. nodbmitt. 6 „ 8 abends. 2 „ 48 nachts. 9 u 17 „ abends. 10 „ 31 bormitt. 12 „ 57 „ mittags. 3 43 nachts. 4 „ 45 „ früh. Drittes und letztes Oürger^rünzckren Samstag den 6. Februar 1875. Einem allseitig geäußerten Wunsche zu entsprechen, fühlt sich das Somite veranlaßt, zu diesem letzten Kränzchen auch einzelne Perfonenkarten ä 1 fl. auszugeben. Dieselben sind wie bisher in den Handlungen der Herren Till und Ka-ringer zu haben. (80) 2—2 Das Comite der Bürgerkränzchen. An Franz — Fruchtlos folge ich Deinen Wegen. Dein Herz ist leider hart wie Stein. In Hymnens Fesseln dich zn legen. Scheint bei Dir noch fern zu fein. Gib mir doch ein Lebenszeichen. In schönen Jambe» ausgedrückt. Alles könntest du erreichen. In andere Sphären wärst entrückt! Goldener Hoffung Bild. Sirchst als devisen Schild. ! ♦ (79) m.! Verkauf eines freundliche» Landsitzes. _ Neu und solid erbautes Herrenhaus und Wirthschasts» gebaute, Mahlmühle und Brettersäge, Zier-, Obst- und Gemüsegarten, 45 Joch Felv, Wiese und Wald, alles im Betriebe, an deutscher, gesunder, Verkehrs- und holzreicker Bahnstation. Unterhändler verbeten. Zikmundowsky, Feld« kirchen, Kärnten. (77) 3—1 Zahnarzt L. Ehrwerth, (5) 10 Uhr. Hermtitofic 213 im 1. Stock. ordiniert täglich von 9 bis 4 Wiener Börse vom 4. Februar. Staatsfonds. bpcrc. Rente, ö fl.Pap. dlo. dto. oft. in Silb. kose Bon 1854 . . Lose von 1860, ganze kose von 1860, Fünft Priimiensch. v, 1864 . Grundent.-Obl. Siebeubürg. Ungarn Actien. Analo-Bank . . . Crevitanftalt . . . Depositenbank. . EScompte-Anstalt ranco-Bauk . . »andelöbank. . . kationalbank . . Oest. Bankaesells. Unis n- Bank. . . BereinSbank BcrkehrSbank........ Alföld-Babn......... Karl-Lndwlg-Bah« . Lais. Elisabeth'Bahn Kais. Franz-äosesSb. Staatsbahn.......... Südbah»............. Geld 70 50 75 75 104*60 110 — 11J-75 139.50 75'50 78*25 127.-8 7 60 iea — 780 — 44 50 61* «57'-18U.— «9.85 36.-88-5C 1*9 50 234' — 185*75 179-2»!--134 60 Ware 70 60 75 85 105*-110.25 114-140- 7,V— 78-75 127-25 217-75 125' 8 0-4475 61 50 »n*.-182* 99-60 36 2> 8fr 180 50 234.51» 186-25 179*25 292*-136- Pfandbriefe. Allg. öst. Bod.-Credit. dto. in 33 I. . . Nation, ö. W. . . Ung. Bod.-Creditanst. Prioritäts-Obl. ranz-Iosefo-Bahn est.-Nordwestbahn Siebenbürger . . . Staatsbahn ..... Südb.'Ges.zn 500 Fr. dto. BonS Los e. Credit - Lose . . Rudolfs - Lose . Wecbs. (3Mon.) Augöb.ioofl. südd.W Franks. 100 fl. „ „ Hamburg............ London 10 Pfd. Sterl Paris 100 Franc- . Münzen. Kais. Münz Ducaten Francsstück. . . Kassenscheine 96-46 87-y6*fl0 87- 101. -95*40 78*5U 141- -108 40 221 - 20 Silber 161-75 13-76 98*30 54.- 54-05 liv 4410 97— 87-S» 97*10 67.» 131.58 96.6» 19- 141-15 101**60 Mi- ne— 14ti M'53 54.10 5410 111*15 44 15 5-S4-I5-25-8'R9-!8-89*. 1*6," 1-6»'' 105-60'l05.90 Telegraphischer Cursbericht am 5. Februar Papier-Rente 70 80 — Silber Nente 75 70 — 1860« Staats Anlehen 109.75 — «mifactien 953.— Srebtt 81t>W - London 111*10 — Silber 105 80 — K. k. Munz-ducaten —•—. — 20>Francs StUcke 8*90. Druck von Jg. v. Kleinmavr & Fed. Baniberg. Verleger Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Spitaler.