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T!o««tag, ZKR. Februar ISVS.
VI» Jahrgang
Die ^Marburger Zeiwn^»- erscheint jeden Sonntag, Mittwoch nnd Freitag. Preise ^ sitr Marburg: ganzjährig 6 fl., hnlbjährig S fl., vierteljährig I fl. 5Y kr; für SustellunA ins Ha,«< monatlich IV kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8si., halbjährig 4fl., vierteljährig 2 sl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger ltinschaltung mit 1V, bei zweimaliger mit Ik, bei dreimaliger mit 2v tr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung 30 kr. Znseraten-Stempelgebühr kommen.
Vit Wahl eines Landtags Abgeordneten
für die Nezirke Marburg, Wi«disch»V<istritz ««d Gt.
uad die für dicsen Zlvtck bisher durchgeführten Wahlmännerwahltn in den verschiedenen Gemeinden scheinen der nächste Belveggrund zu dem Erlasse uuseres Fürftdischofes gewesen zu sein, in ivelchem er die Priester seiner Diözese auffordert, sich dem politischen Parteigetriede ferne zu halten. — ^ Vieler Erlaß Verdient unsere Volle Anerkmnung ; denn er beztveckt, namentlich dtn jüngeren Klerus, welcher seit Wochen thätig ist. de« nationale« Kandidaten zu unterstützen, an der Fortsetzung einer Agitation zu hindern, die gelviß nicht dazu angethan ist, das Ansehen des Seelenhirten in ftlner Gemeinde zu erhöhen. Wir haben in dieser Richtung besonders aus den Bezirken Windisch geistritz und Et. Leonhardt vielfach in Erfahrung gebracht, daß die Geistlichkeit diese lvellliche Frage nicht nur in nationalen Versammlungen und bei Wahlmännerwahlen, sönl^erti auch bei Ausübung ihrer Ämtspsiicht verhandelte.
Sollte der Erlaß des Fürstbischofes ivirtlich hinreichend sein, einem solchen Treiben ein Ende zu machen? ^ Jedenfalls lverden die nächsten Taae Aufschluß darüber geben, und wäre es sehr erwünscht, daß die Bevölkerung selbst im Nothfalle den geistlichen Herren den Erlaß ihres Börgesetzten In Erinnerung brächte, wenn sie nicht aeneigt wäre«, als Muster der Folgsamkeit zu dienen, sondern den in jüngster Zeit gegen Anorönungtn weltlicher Behörden beliebt gkwotdenen Widerstand auch gegen die eigene geistliche Autorität versuchen wurden.
Hatte nun die national »klerikale Partei seit Wochen das System der Verbreitung irrthümlicher Schilderungen des Vezirts Obmannes Seidl befolgt, denselben insbesondere als Protestanten verschrien, und dabei eme etwas verdächlige Gastfreundschaft geübt, so soll nun diesem Treiben am Borabend der Wahl (das ist am 2(». Februar) in der hiesigen öitavniea die Krone aufgesetzt werden. — Wir finden es ganz berech« tigl, die Vahlmänner zu einer Birsammlung einzuladen und durch Rede« und gulaffung von Interpellationen an die Kandidaten auf ihre Ueber-zeugung einzuwirken; »vir erklären es aber, für eine schmachvolle Beleidigung unse»er Landbevölkerung, diese m»t dem Benutken einzuladen: ^Sederma«« kann kommen, die Seche ist frei?!" — Mit dieser Begründung zirknlirt die Einladung in den Landgemiinden. und man wi?d uns erlasien. die Personen zu bezeichnen, welche dieselbe verbreiten; aber man ersteht leider daraus, daß das traurige Schauspiel, welches vor zwei Iahren hier ausgesuhrt wurde, eine Witderholuug finden soll Auch diesmal sollen die Wahlmänner der nationalen Partei im Kreise ihrer Freunde eine Nacht „kost en fr ei ze chen." um dann am Wahltage Halb1»erauscht im Namen von Hunderten ihrer Mitl»ürgtr ihr »vich-tigstes Recht: Theilnahme an der Gesetzgebung durch Wahl des Landtagsabgeardneten auszuüben. Damals fehlte es nicht an geistlichen Herren in der lLersommlnng; werden am 26. Februar Dank dem Uundschre'ben des Fürstbischofes diese Herren dem Parteigetriebe ferne bleiben?! — Möchten fich die Wahlberechtigten der Gemeinden ermannen, und den Wahlmännern an s Herz legen, wie unlvürdig es sei, ihnen solche gnmnthungen zu machen. Mögen fie bedenken, daß die nationale Partei die Losreißung des Unterlandes, also auch unserer Bezirke von Steier-mark und die Vereinigung mit Krain auf ihre Fahne geschritben hat. daß diese Forderung von Dr. Woschniak und Grossen im letzten Landtage oft wiederholt worden ist. und daß diese Partei daher mit der gegenwärtigen Wahl auch die Abficht hat. durch die Annahme ihres Kandidaten die Behauptung zu rechtfertigen: Die Bezirke Marburg. Windisch Feistritz nnd St. Leonhardt wollen von Steiermark losgeriffen und mit Krain vereinigt werden l —»
Wahl Männer! geigt, daß ihr selb st bewußte, politisch reife Staatsbürger seid, die mit Entrüstung die öumuthuug zurückweisen, ihre Stimme um einige Gläser Weiu zu verkaufen — fragt gewissenhaft, wer bisher für das allgemeine W oh l i n Ge m ein de und Bezirk mehr gewirkt hat. Dr.Dominkusch oder der
Eethlz fragt, wer als Abgeordueter mehr für das Woljl des Landes ivirken würde — und entscheidet am 27. Februar.	Wahlberechtigte,
welche den Fortschritt lieben und nicht wollen, daß man Steiermark zerreiße.
I m D a m e n z i m m e r.
von Lonist lrntfti
(2. gorisetzung.)
In stiegender Haft über den Hof eilend, den ein hoher Bretterzaun von der Landstraße schied, begegnete der Mörderin an der letzten Aus» gaugspsorte ein Mann, der eine kleine Laterne trug. Er hatte die Tliür aufgestoßen, als fie eben um die Ecke bog und in nächster Minute Viel-leicht in Sicherheit gewesen wäre. Beim plötzliche« Schein des Lichtes, der auf ein ihr wohlbekanatis Geficht fiel, prallte fie enlsetzt zurück und blieb stehen. Einen Moment nur schaute der Mann aus in das erdfohle Geficht. „Frau Gräfin!" rief er voller Bestürzung, aber in demselben AugenÜick Ichlug ihn die Angerufene auch mit gellendem Aufschrei die Laterne avs der Hand und stürzte durch die offene Psorte. hinaus in das Dunkel der Nacht.
Einen ««genblick stand er betroffen da und horchte mit angehal. tenem Athem. wohin sie ilire Schritte lenkte. Dann sprang er mit raschen Schritttn in's Haus, in das Damenzimmer — sah eine Sekunde in da» Antlitz der Uodten und eilte in der nächsten der Entfiiehknden nach. Der letzte Schreck schien ihre Kraft gebrochen zu haben; gitternd lehnte ste an einem Baum und sab mit angsterfülltem Blick in die Nacht hinaus. Da vernahm fie ein Gträusch ^ Schritte die sich ihr näherten l — Die Todesangst trieb sie vorivärts — immer vorwärt», auf einem Wege zwischen steil aussteigender Frlslvand und rauschendem Gebirgibache sorl. Sie flog so pfetlg,schwind aus dem schmalen Pfade dahin, daß sie bald nicht mehr den Schritt ihres Verfolger» hörte. Plötzlich aber rauschte es
m Laub an ihrer Seite, fie vernahm einen Sprung ganz in ihrer Nähe — ah eine Gestalt dicht vor fich — er hatte ihr den Weg abgeschnitten; )0ch ehe er sie ergreifen konnte, suchte fie fich durch einen Slurz in das Waffer zu retten. — Ein Strauch verhinderte ihren Fall zur Tiefe, eine kräftige Hand riß fie in der nächsten Sekunde empor. „Still. Fran Gräfin." flüsterte eine Stimme hastig, „still — ich will ja nicht Ihr Verderben. Verständigen wir uns — dann wird Alles gut." Befinnungs« los fiel fie zu Boden.
Zum Leben erwachend, fühlte sie bald die ganze Schwere desselben, und als sie vielleicht nach einer Stunde die Stätte verließ, aus den Arm ihres Verfolgers gestützt im Dickicht des nahliegenden Berges verschwand, da würde sie, wenn ihr die Wahl geblieben »väre, sicher lieber an der Stelle der Todten im Damenzimmer gelvesen sein.
Die Würfel ihres Lebens aber waren gefallen, und die Reue— wie früh fie auch eingetreten, dennoch — zu spät!
Voll Mitleid blickte dem unglücklichen Weibe ein junger Mann nach, der von Beiden unbemerkt aus seinem Wege nach drm Bahnhofe, sich ihnen genähert hatte, durch ihr leises Schluchzen, durch einzelne seiner Worte seinen raschen Schritt unwillkürlich gehemmt sah und. von dieser nächtlich geheimnißvollen Szene angezogen, den weitern Verlaus abzu» warten beschloß. Vorsichtig hatte er sich hinter einen nahliegenden Fels-Vorsprung zurückgezogen, an diesem Ort ihre kurze, aber entsetzliche Beichte s^ehört und voll Angst den Bedingungen gelauscht, die der Mitwiffer des Geheimnisses sür sein Schweigen stellte.
Längst waren die Beiden fort, und noch immer stand der junge Mann wie gebannt an keinem Platze, dann schritt er »n der liefen Finster-niß unruhig hin und her und begrüßte mit fichtlicher Freude das erste anbrechende Licht des Tages. Genau sah er sich beim schwachen Schein des jungen Morgens die Umgebung an. machte im kleinei, Notizbuch
Zur	des Ta,ies.
JndcrSiKunq deS A bg eordnetenhauses vom IS. d M. sttUlen Toman und Genofstn eine Frage an Pen 1lnttnicht<minister bezüglich derVcroldnuog über die Schulaufsicht; fie verlangen Aufklärung über die VerfafsuNt^tmäpigkeit di'ser Maßregel. Da die Zweisrl. wie diese Verordnung sich mit den bestkbenden Neichs- und LandeSgesetze« vereinig/n lassc. ziemlich allgemein gkäußert werden, so mag der Unter-richtSminlster den gragestellern dankbar sein, daß sie ihm Velegenljeit j^eben. sich gegen einrn so lchweren Borwurf zu rechtfertigen. In Folge deS Antrages, betreffend die Errichtung einer landwirthschaftlichen Lehranstalt als Clsal^ für die an Ungarn abgetretene Schule in Altenburg, wird sich die Frage auswerfen, ob man es bei einer Anstalt nach Art der bisherigen Akademien belasse», oder, wie der Ackerbauminifter wünscht, eine förmliche landwirthschasilicht Fachschule errichten soll.
Je mehr Gras Bismarck sich gegen die Tendenzlügen ereifert, desto kühner erheben dieselben ihr Haupt. Neulich mußte die „Nord' deutsche Allgemeine Zeitung" in Abred? slellen. daß Preußen auf eine Wiedergewinnung von Neuenburg hinarbeite. Heute klagen die Pariser Blätter Preußen an, der belgischen Regierung ihr Eisenbahnnetz angeregt zu haben. Norddeutsche Blätter erzählen von einem Vertrage zwischen Preußen uu?» Rußland, welcher die Bedingungen eines gemeinschaftlichen Vorgehens zu Gunsten Griechenlands enthält, falls Oesterreich und Frank-reich die Pforte unmittelbar unterstützen wollten. Das Neueste ist. daß Graf Bismarck mit dem Fürsten von Montenegro ein Uebereinkommen getroffen, vermölie dessen Preußen sich verpflichtet, dem Fürsten der Schwarzen Berge im Monate März Id.Wll Zündnadelgewehre und 12 gezogene Gtbirgsgeschütze. zn liefern. Preußische Offiziere sollen nach Settinje kommen und die Bergbewohner in der Handhabung diejer Waffen unterrichte«. Im Kriegsfälle bezahle Preußen an Montenegro monatlich 10.000 Thaler. Der Fürst von Montenegro übernimmt hingegen die Verpflichtung, Oesterreich und unter Umständen auch die Türkei anzugreifen. Doch soll der Fürst sich nur auf den Guerillakrieg beschranken, möglichst viel Oesterreicher und Türken zu beschäftigen suchen und ein besseres Treffen uur mit Zustimmung des in seinem Haupt-quartier anwesende» pleußischen OberOffziers liefern. Der Fürst soll sich in aUen wichtigen Fällen an den Ratlj der in seiner Nähe befindlichen Preußen und Russen halten und aus d^en Verschiedenen Punkten der adri« atischen Küste den Kriegsbrand schüren. — Im Falle des Gelingen» verspricht Preußen Montenegro das Gebiet von Kattaro sammt Hasen nnd Gebiet von Skutari. — Wahrscheinlich ist auch dies eine Tendenzlüge, aber es ist erstaunlich, was dem Grasen Bismarck Alles zu-getraut wird.
Das Eisenbahngesetz, welches das belgische Abgeordneten-Haus beschloffen, dürste nun auch vom Senat angenommen werden. Den Augriffen gegenüber, welche die französische Regierungspreffe wider Bei-gien sich erlaubt, m^icht eS einen wol»lthneuden Eindruck, die Sprache des „Siecle" zu hören ; dieses Leibblatt der französischen Kleinbürger schreibt: „Das belgische Gesetz über die Eisenliah'ien. welches zur Folge liabtU wird, die sranzösische Gesellschast der Oftbahnen zu verhindern, die belgisch'luzemburgsche Linie zu erwerben, hat mit einemmale die Größe eines politischen ErreigntffeS erster Ordnung angenommen. Diese von Seiten einer unabhängigen Regierung, welche innerhalb der Grenzen ihre Besugniffe in einer Frage innerer Verwaltung gehandelt hat. völlig ge-rechtfertigte Maßreget hat in unserer Regierungspresse einen förmlichen Aufstand hervorgerufen. Man bezeichnet das belgische Gesetz als eine« Akt der Feindseligkeit gegen Frankreich; man beschuldigt das Brüffeler
sogar eine Skizze von dem Plntze. ging dann suchend herum und als er am Abhang des Rasens eine Reisetasche liegen sah. nahm er sie auf und mit sich.
Während auf dem nicht entfernt liegenden Bahnhofe um diese Zeit eine dichtgedrängte Menschenmasse die Leiche eines jungen schönen Mäd-chens umstand und in dem allgemeinen Entsetzen immer und wieder die Frage laut wurde; „lver mag es sein? »vo kommt fie her?" halte der junge Mann an der Landslroße aus jener Tasche ein Papier gezogen, geöffnet und alS einen Reisepaß erkannt, der auf den Namen „Ellinor Wood" lautete.
Außer diesen Paß enthielt ver Aeisebeutel ein Packet Briefe, die alle jene Namensanfschrist trugen, alle mit den kurzen und doch so bedeu» tungSvollen Worten: „Elvig dein Harry West" unterzeichnet waren.
„Armer Hariy!" rief der junge Mann, als er flüchtig einzelne der Briese durchflogen und bei seiner weitern Untersuchung der Tasche an ein kleines Bild gelangte, das einen jungen Offizier in englischer Uniform darstellte.
„Armer Harry!" rief er aberma'S. als er. ein Portefeuille öffnend, dort einen ungesiegeiten "Zurief fand, der nächst der Adreffe; „An Mr. Harry West" die naljere Bezeiiinung seines Aufenthalts trug. „In der Krim also! Nun. diksen Brief sollst Du noch liaben. und iver weiß, ob es nicht so wie so der letzte gewesen wäre. Feindliche Kugeln nehmen ja ebenso wenig Rücksicht auf liebende Herzen, wie eifersüchtige Weiber. Eher, als Jlir Beide dann gedacht, seid Ihr vielleicht vereint, dort ver-eint, Ivo das ^iorovor" nicht so fraglich ist. wie hier auf diefer jammer-vollen Erde."
Der junge Mann packte Alles lvieder in die kleine Tasche und trat den Weg zum Bahnhof an. wo er untei^ allen Verstörten den Wirtb am verstörtesten fand.
„Ah. Herr Lieutenant. Siel" rief Jener aus, als er des jungen Mannes ansichtig wurde, „auch Sie kornmen heut an diesen Ort des Unglücks?"
„Für mich ist« in Wahrheit ein Unglücksort, denn ich höre, daß ich den Zug nach O .. verpaßt habe. Aber was ist Euch, was habt Ihr. ist Eure Fran —"
Kabinet, im vorliegenden Falle nur das Werkzeug des Heern v. Bismarck gegen uns zu fein. Man schreit über Beleidigung, über Herausfordernug! Gehen wir den Dingen auf den Grund, betrachten wir die Dinge kalt blutig. Was liegt in dem belgischen Gesetze für uns Berlekendes? Das-selbe ist ja gar nichts Anderes als die Einfichruug einer Eiftnbahn Gesetz-gebung in Belgien, wie sie der unsrigen gleich ist. Belgien triff heute eine Maßregel, welche Frankreich seit lange in Bezug »us die französischen Elsenbahngesellschaften getroffen. Aber, wird man einwenden, ist das Gesetz nicht gerade vorgelegt worden, um eine französische Gefellschaft zii verhindern, eine belgische Eisenbahn zn erwerben? Und wenn dies wäre, mit welchem Rechte könnten wir uns darüber deschiveilen? Glaubt man etwa, daß die französische Regierung gleichgiltig zuschauen würde, wenn eine preußische Gesellschaft zum Beifpiel einen Theil unseres Elsaffer oder Lothringer Eisenbahnnetzes eriverben wollte? Werfen wir alfo nicht Anderen vor, was wir in ähnlicher Lage nicht zögern würden, selbst zn thnn."
Ja Eochinchina werden die Grenzen der sranzöftschen Kolonie noch immerfort beunruhigt und es mußten fliegende Kolonnen ausgefandt werden um die fremden und aufrüttrerischen Banden zu Paaren zu treiben. Auch wurden einige fremde Emiffäre gefangen genommen. Es scheint außer allem Zweifel, daß Rußland auch hier wieder seine Hand im Spiele ljat.
Vermischte Nachricht»«.
(Zur Nachahmung.) Die Regierung zu Dkffeldorf hat an sämmtliche Landräthe ihres Bezirkes folgende Verordnung erlassen: „Es ist in der letzten Zeit Ktage darüber geführt worden, d^ß der Preis des Vieris überall dadurch vertheuert wird, daß die Gefiiße Settel. Tut-pengläs,r — außerordenlich klein geivorden sind und die Wirthe auf diese ^^Veise ein«n unverhältnißmäßigen Profil zu machen suchen. Sie wollen sich hierüber binnen drei Monaten äußern, ob und iuelche polizkiliche Maßnahmen gegen diesen Mißstand zu ergreifen sind, namentlich ob durch eine Anordnung, daß das Bier nur in geaichten Gemäßen ansgefchänkt werden darf, eine Abhilfe herbeizuführen ist"
(L a nd w ir t h sch a f tlich e Unterri chts. A nst alten in Oesterreich.) Nach einem Ausweise des Ackerbauministeriums werden in fiinf höheren und mittleren landwirthfchafllichen Lehranstalten junge Lenle zur selbständigen Leitung von Wirthschaften herangebildet; achtzehn Ackerbauschulen sind hauptsächlich zur praktischen Ausbildung von künftigen ^leinwirthen und gleichzeitig auch von Wirthschaftern bei größeren Guts-Verwaltungen bestimmt. Eigene Fachschulen bestehen für Forstwirthschaft (4), Wein- und Obstbau (6). für Seidenbau und Bienenzucht (3). end-lich für Thierarzneiknnde und Hufbeschlag (3). Lehrkanzeln für Land-loirthfchafl und landtvirthschaftliche Lehrkurse finden «vir an einigen Hochschulen. polytechnischen Anstalten, Obergymnasien. Realschulen u. s. w. Außerdem bestehen bereits mehrere landwirthschaftliche Fortbildungsschulen. Die höheren Schulen, die Lehrtai»zeln und Fachschulen sind in den ver-schiedeusten Gegenden der Monarchie vertheilt, ivährend die größte Zahl der Ackerbauschulen sich in Böhmen und Mähren befindet. Tirol und Borardelberg. Schlesien. Istrien und Dalmatien besitzen leider bis jetzt noch keine landwirthschasttichen Lehranstalten. In Schlesien. Bukowina und Istrien sind Verhandlungen wegen Errichtung von landvirthschaftlichen Schulen im Zuge ; in der Steiermark wird zu Marburg eine Weinbau-schnle errichtet werden; in Krain wlrd nächstens eine niedere Forstschule eröffnet. In Tirol werden bis zur Errichtung von landwirthjchaftlichin Schulen aus dem Laudeskulturfond Stipendien zum Besuche auswärtiger
„Ach nein, ach nein l kommen Sie. hören Sie das Entsetzlichel"
Als der Wirth berichtet, wen und was man vor kurzer Zeit in dem Damenzimmer entdeckt, bat der Offizier, ihm die kodte zu zeigen, und als er an der Stäüe des Verbrechens fragte: „Und ihr wißt also eigent-lich gar Nichts?" b tlieneite der Wirth laut: ^Nein. Nichts!" fügte aber leiser, in vertraulichem Tone das hinzu, was der Bahnhofwärter Grüne-wais ihm vor seinem Fortgehen vo« der Fremden gesagt.
,Werdet Ihr das bei Gericht angeben?" fragte der Andere ernst.
.,Bewahr' mich Gott. Herr von H.. dorf l wo werd' ich als recht-licher Mann Etwas auf das Geklatsch eines ehemaligen Bedienten geben und dadurch eine so hochstehende und achtungswerthe Familie, wie die des Grasen	in diesen Mord verflechten!"
„Ihr seid ein vernünftiger Mann, bester Schulz. — ein so vernüns-tiger, daß Ihr auch hoffentlich Nichts darin finden werdet, wenn ich mir von diesem reizenden Kopfe der Todten eine kieiue Skizze mache und eine Locke dieses schönen Haares abschneide."
Als Herr von H.. dorf wenige Wochen später in einer vom Schau-platz des Verbrechens weit entfernten Stadt den Brief an Mr. Harry West zur Post gab und diesem Briefe ein kleines Packet beifügte, sagte er vor sich hin: „Mög eS Dir Freude machen. Kamerad! und ist's Deine letzte auf Erden und kommst Du eher als ich dorthin, wohin die Kleinlichkeiten deS LcbenS nicht dringen, dann vergiebst Du mir auch woljl. daß ich jenes unglückliche Weib durch Verrath nicht noch elender gemacht habe!"
3.
Acht Jahre find seit den in dem vorigen Abschnitt geschilderten Er« eigniffen vergangen. In anderem Lande, anderer Umgebung, in völlig verschiedener Stimmung und gänzlich veränderter Lage finden wir die schöne Gräfin Natalie wieder.
Sie durchschreitet am Arm ihres Gatten eine Reihe Prachtgemächer in einer der größern Residenzen Europas. Die Säle und Zimmer prangen alle irn herrlichsten Festeischmuck. und von herabhängenden Lüstres, den hoch aufsteigenden Kandelabern, den Kerzenreihen über den breiten Flügelthüren strömt ein Meer von Licht und Glanz herab.
lO«d»itchschaftlicher Schulen bewilligt. Die Lehrjiele. Lehrp!a»e >ud Vorbedin-gungen der Ausnahme find sür diese Lehranstalten im Allgemeinen die-selben, wie sie sür die gleichen Anstalten Deutschlands üblich sind. An denselben wird der Lehrftssf in zwei bis drei Jahrgängen erschöpft. Den meisten öehra»stalt<n dikser Art steht eine Wirthschast zur Etite. durch welche der Anschauungsunterricht erleichtert und praktische Uebung ermöglicht wird.
(Die Prager Wallsahrer an den Bürgermeister vou Konstanz.) Der Bürgermeisttr von Konstanz. Strohmkykr. gegen welchen der Acrwescr des Erzbisthums Freiburg den Bannfluch ge« schleudert, hat von den Präger Konstanzsalirern nachstehende Adresse erhalten: „Geehrter Herr! Die Kunde von dem seltsamen Geschicke, das Sie betroffen, inmitten einer Zeit, die nach allgemeiner geistiger Entseß« lnng strebt uud inmitten eines Voltes, das unter dem Banner der Glaubenssreiheit seit Jahrhunderten kämpst und durch die Macht und Tiefe seines Denkens dem gortschritte nach allen Richtungen neue Vahuen itffnet. hat die wärmsten Erinnerungen an Sie in uns wachge-rufen und uns die Pflicht auferlegt. Ihnen aus weiter Ferne ein lautes ^och l" zuzurufen. Als wir die Pilgerfahrt nach Konstanz zu dem Denksteine unseres Meisters Johannes Hub unternahmen, stellten Sie unserem Besuche und Begmnen kein Hindernih entgegen und ließen uns Fremdlinge an der uns themen Stätte' frei gewähren. Schon dies ver-pflichtet uns zu offenem Danke und um diesem Danke Worte zu geben, benützeu w»r den jetzigen Moment, wo die freisinnigen Bürger von Kon-stanz und Sie an deren Spitze, der Mlt ein so herrliches Beispiel von Erleuchtung. Entschiedenheit und müynlichrm Muthe geben. In Sachen der Anfklärung und Humanität, gegenüber von mittelalterlichen Bor-urlheilen gibt es keine Grenzmarke z^wischen fortschreitenden Völkern, und so betrachten auch wir Ihre Handlungsweise, die Ihne» den Bannstrahl zuzog, sowie die Auffaffung uud Ausnahme desselben in Konstanz für eine« Äeg des Lichtes und für eine neue Bürgschaft, daß die große Idee der Gegenwart in Ihrem. Gebiete einen festen uud dauerhaften Stützpunkt gefunden. Nehmen Sie de» Ausdruck unserer Sympathien gütig a»f und seien Sie unserer Bewunderung und Verehrung umsomehr verstchert. je mehr wir von der Ueberzeugung durchdrungen sind, daß ent schiedine, tichtfrenndtiche Männer die beste Gewähr des allgemeinen Fortschrittes sind und daß jede Ihrer Zhaten der Verbreitung der Hu«
Zu den von gufrledenheit. von innerem Glück leuchtenden Zügen des Ma»»es steht das ernste, fast düstere Antlitz der Frau, das eine bei-nahe geisterhafte Bläfse deckt, in sonderbarem Kontrast. Als sein Arm sie »«schlingt, seine Lippen ihre Stirn berühren und sein« weiche, klang-volle Äimme spricht: „Sei »nr heiter, heiter, meine Natalie!" da ver« suchten ihre Lippen z» lächeln, aber lhränen steigen in den tiefen ernste» A»ge« a»f.
Er stellt sich vor sie hi». legt seine beiden Hände aus ihre Schultern und schaut sie voll Liebe, voll Laugen an. „Natalie, kannst Dü nie de« Schmerz vergessen", fragt er im Tone der Zärtlichkeit, „den ich Dir hent vor zeh« Zahren durch meine Strenge zugefügt? Vergiß und ver-gieb endlich!"
Das blaffe Weib wandte sich ab. „Sprich nicht so!" sagte sie dringend, „ach. Rudolf, martere «ich nicht, indem Du Dich anklagst, wo ich all,in die Schuldige bi« — ich — ich — so furchtbar gesündigt habe."
„Nenne es nicht so, Natalie, und wäre es selbst, wie Du sagst, so ist's doch eiujig aus übergroßer Liebe zu «ir geschehen."
„Das weiß der Allmächtige!" flüstert sie mit erstickter Stimme; dann die Hände faltend, ruft sie mit ergreifenden Toner „o könnt' ich zurücknehmen, was ich damals gethan!"
„Liebes Weib. Du Haft Alles tausendfach gut gemacht."
„Utld doch kann ich's nie vergeffen, und »verde es ewig und ewig bereue» "
„Doch doch, Natalie. Du wirst endlich der traurigen Vorgänge jenes Tages nicht «ehr gedenken, wenn sich eine so heitere, glückliche Erinnerung daran knüpst. wie die heutige ist. und di'ru« wählte ich ihn. diesen Tag. kuch als Verlobnngstag unserer Tochter. Möchte sie stets ihrem Gatten das sein, was Du mir gewesen bist. Natalie."
„So tvarst Du glücklich. Rudolf?"
„Wcißt Du es nicht. Geliebte? —" fragte er innig.
„Immer und wieder hör' ich's gern, denn immer zweifle ich van Neuem."
(Fortsetzung folgt.)
Marburger Berichte.
(Weinbauschule.) 2n der Sitzung der landtvirthschastlichen Filiale vom 1V. d. M. wnrde beschloffen, von allen iiehufs Errichtung der Weinbauschule angebotenen Besitzungen dem Landesausschüß nur das Gut Langenthal uud die Pickardie vorzuschlagen und sollen auch der Ratzerhos. der Burgwald uud der Felberhos in Tresternitz. obgleich die Eigenthümer kein Angebot gemacht, zur Besichtigung empfohlen werden.
t3ur Eiuführung der Gasbeleuchtung.) Zahlreiche Unterschriften findet hier nachstehendes Gesuch:
Löbliche Gemeindevertretung!
In der am 16. FebrUlir abgehaltenen öffentlichen Versammluug wurde von den anwesenden Steuerträgern einstimmig der Beschluß gefaßt, das fchristliche Ersuchen zu stellen:
„Es möge die löbliche Gemeindevertretung bezüglich der Einführung „der Gasbeleuchtung mit den verschiedenen Unternehmungen iucht früher „eiuen definitiven Abschluß eingehen, bis die Offerte zur öffenNichen ..Kenntniß der Steuerträger gelangt sind, und die sich darbietenden ver-„schiedenen Vor« und Nachtheile einer allgemeinen Ertvägung anHeim-„gestellt werden konnten."
Dieses Ersuchen wird durch die Ersahrung motivirt. daß die meisten Städte unter dem Drucke sür die Konsumeulen ungünstig und auf zu lange Dauer abgeschlossener Verträge leiden, und daher bei neuen Einrichtungen besonders darauf Rücksicht genommen lverden muß. durch entsprechende Kontraktsbedingungen der Gemeinde möglichst freie Hand für die Zukunft zu lvahren; während gegenwärtig scheinbar günstigere Bedingungen in Hinkunst sehr drückend lverden können, ivenn sie um den Preis langjähriger Verträge erworben werden. ^
Den Wunsch der gefertigten Steuerträger, in einer so wichtigen An-aelegenheit über den Stand der Verhandlung informirt zu sei», rechtfertigt wohl das ähnliche Vorgehen der Regierung, so wie anderer Ver-tretungskörperschaften, welche durch Besprechung der Angelegenheit in öffentlichen Blättern oder in anderer geeigneter Weise den Ausdruck der berechtmten öffentlichen Meinung über den Gegenstand anregen nnd im Jntereffe der Sache verwerthen.
Nach j. 7ö und 76 der Laitdes-Gemeindeordnung, «velche auf Anregung der löblichen Gemeindevertretung statt der bezüglichen gegenwärtigen Paragraph? wieder in das Statut der Stadt Marburg auf. genommen lverden solle«, müßte ein so wichtiger Vertragsabschluß ohnedies einer Wählerversainminng zur zustimmenden veschlußsasiung vorgelegt lverden. und es ist kaum zu besorgen, daß die löbliche Gemeindevertretung den Zufall, daß dieses Gesetz noch nicht die allerhöchste Sanktion erhalten hat, als einen Beweggtnnd benützen sollte, die bereits im Prinzipe aner-kannte Berechtigung der Steuerträger, zur Mitwirkung hei der Beschlliß-saffung über so wichtige Gemeindeanlagen, lvelche auf viele Jahre hinaus das sreie Verfügungsrecht der Gemeindeangehörigen und deren Vertretung beschränken, sür diesmal noch zu neglren. —
Da die Vertragsbedingungen mit einer Unternehmuug sich um fo günstiger gestalten, je mehr Verbrauch an Gas in Aussicht gestellt lverden kann, so wird gewiß die möglichst allgemeine Verbreitung der Bortheile, welche dieses Beleuchtuugsmittet gelvährt. die Absichten der löblichen Gemeindevertretung NU? wesentlich fördern können. (Folgen die Unterfchriften.)
(Evangelische Gemeinde.) Die Fastenpredigt wird heute Nachmittag 3 Nhr gehalten.
(Arbeiter bildungsverein.) In der Sitzung dieses Vereins, die heute Nachmittag 4 Uhr im Gasthofe zum Erzherzog Johann stattfindet, lvird der Obmann. Franz Wiesthaler. einen Borlrag halten über .»Georg Fein, den Stifter dee deutscheu Arbeiterbilduagsvereine." der am 18. Jänner d. J. z» Dießenhofen imlhurgau (Schweiz) gestorben; dann soll die Wahl eines SchriflführerS vorgenommen und auf die Frageu aus dem Fragekasten Antlvort ertheilt lverden.
(Ve r b r anch Sv e r ein.) Heute Abends um 6 Uhr versammeln sich die Mitglieder des Verbrauchsvereins im Gasthofe zum „Erzherzog Johann", um Berichte des Ausschuffes über verschiedene Gegenstände zu vernehmen und über die „Bestimmungen, betreffend den Bezug der Waaren" zu verhandeln. Einzahlungen können geleistet werden.
Letzte PoK.
Die Konftstorie« »o« Prag und «öniggrätz haben «ach viele« Orte« 3»s«iten zur Abhattnng^ der Zaftenprediaeen berufen.
Dee griechisch - türkische Streitfrage ift nun vollstA«dig erledigt.
Terra«? spll mit der Stevdilduug des Ministerium» betraut werde«.
Eingesandt.
Herr Doktor Woschniak»
Landtagsabgeordneter in Windisch - Keistritz wird höflichst ersucht, öffentlich zu erklären, ob es unwahr sei. daß er. bei der Wahlmännerwahl in Tainach von dem Herrn Wahlkommiffär. aus dem Wahllokale gewiesen (da er daselbst sür die Wahlmänncrwahl nicht wahlberechtigt ilt). dennoch sich gebückt nochmals in das Wahllokale einschlich, und sich daselbst versteckt aufhielt, für sich selbst agitirte und erst nach beendeter Wahl entdeckt wurde? —
Wenn ein Mann und nationaler Führer sür die Zwecke seiner Partei so große Opfer bringen kann, so verdient eine solche Selbstver-läugnung allgemein anerkannt zu lverden. —
Die Wahlkommissiire und die Wahlmänner ersuche» wir aber, bei der hiesigen Landtagsivahl aus solche Schleichlvege acht zuhaben und Herrn Doktor Woschniak muffen wir die Bezirksvertretungswahl in Windisch.Feistritz in Erinnerung bringen; eS dürfte sonst seine edle Be-strebung wieder eine energische Zurückweisung erfahren.
Ein Wahlmann.
manltat und allen Völkern zu Gute kommeu." — (Folgen die Unterschriften.)
(Pfarrherrliche Willkür.) In einer der zahlreichen Sommersrifche» der Umgebung Wiens, erzählt das „N. Frdbl ." trat im vergangenen Jahre eiu junges Liebespaar unter Eiahaltung aller von der katholische« Kirche und dem bürgerlichen Gejetzbuche aufgestellten Forderungen iu deu Ehestaud eiu. Sie hatten große Schlvierigteiten zu überwinden gehabt, ehe sich ihnen der Ehehimmel öffnete, denn der Pfarrer des Ortes, in dem der Bräutigam domizlltrte, häufte Hiudernilse auf Hinderniffe, verlangte Aus« und Nachweise, von denen lveder das staatliche noch das kirchliche Gesetz etwas »veiß. Ein in dem anstoßenden Nachbardorfe wohnender Pfarrer, dem der Bräutigam sein Leid klagte, nahm nach Durchsicht der Belege die Trauung uubeanständet vor. Eine aelviffe Zeit später wurde der Familie ein Knade bescheert, den man znr Taufe i» die Kieche des Wohnortes des Ehepaares beachte. Der Psarrer, ojfenbaar eingedenk seiner Weigerung, die Trauung vorzunehmen, taufte das KiNd, trug es jedoch, trotzdem der Trauschein des Ehepaares vorlag als uuehellch iu das Taufbuch em. Die Bestürzung des Ehepaares, der S^chmerz der jnugen Mutter läßt sich leichter deukeu als schildern. Ueber den Ausgang der Sache können wir nicht berichten, da sie noch in Schwebe ist.
Geschäftsberichte.
Marburg. 20. Aebr. lWochen markt sberi cht.) Weizen fl. 4.—, Korn fl. Z.9V. Gerste	. Hafer fl. 1.95, .«ukurutz fl. 2.80, Heiden fl.2.80, Hirsebrei» fl.
4.20, Erdapfel fl. 0.90 pr. Metzen. Rindfleisch 25 tr., Kalbfleisch SL kr., Schwein-fleisch znng 26 tr. vr. Pfund. Holz, hart 36" fl. v.—. 13- fl. 4.6b, detto weich 30" fl. 0.—, 18" fi. 2.80 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.70, weich fl. 0.50 pr. Metze». Hen fl. 1.3V, Stroh, Lager- fl. 1.10, Stre». fl. 0.70 pr. Centner.
Pettau, 19. Febr. (Wo che»markttber»cht.) Weizen fl. 4.^, Korn fl. 2.90 Gerste fl. 2.50, i.>afcr fl. 1.60, Kuknruk fl. 2.60, Heiden fl. 2.60, Hirsebrein fl. 4.75, Erdapfel fl. 1.— pr. Mehen. Rindfleisch ohne Zuwage 26, Kalbfleisch ohne öuwage 28, Schweinfleisch jung 25 kr. pr. Ps. Holz 36" hart fl. 10.—, detto weich fl. 7.50 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.70, detto weich fl. 0.45 pr. Me^e». Hen fl. 1.1b, Stroh Lager- fl.0.90. Streu« st. 0.60 pr. Centner. .
Verstorbene in Marburg.
Am 12. Februar: Anton Aiigeliß, Privat, 69 I. alt, an Altersschwäche. — Alois Kraint, Winzertsohn, 6 I. alt» an aknt. Lnngenkatarrh. — Am 16.: Ludmilla Lorber, FleischermeisterStochter, s Wochen alt, an akut. Lunaenkatarrh. — Am 19.: Herr Georg Omerßy, Realitätenbesttzer, 60 I. alt, an Lungenlcihmung.
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uvtor Ztitvirkunx äer krau MiooUut uuä äer Heiien	uvä
von 6er Xlaxkukurter OperettevxsvseUselikkb.
^ardurß am 18. kedruar 1869.
8. V«llims«v'8 pIiotoxi'Mlttiielivi' 8slvn
in Marburg (Äichls Harten)
ist von nun an	tieöffnrt und es finden die Aufnahmen
»««»terbroche» von V Uhr Früh bis S Uhr Nachmittags statt. (15

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tntlt Loalitax äeo 21. «i. Iii. ia Aarkurg ei» miä i»t im <Z»»tt>oks ,ii>r 'krtuds- «i »prsokell.
« Ich b»hre mich hiemi» öffentlich bekaant zu gebe«, daß mirj
Z die Ge«eral-Mtntschast der BerficheningS Geselschaft ! K	„ v tvt«rla« in Erirß
M llio ti»upt-Agont8vI>skt klli' Usi'biii'g unll Umgodung !
«sibkrtragen hat. und empfehlt mich dem geehrten ?. I. Publikum^ »znr Aufnahme nachstehender Versicherungen gegen Bcrbrennen, unter! K Zusicherung der nur «»glichst billigen Prämie» und primPte»! M Schadenzahlungen:
M a) filr Gebäude oder einzelner Thcile derselben. ^ b) für Möbel, Wäsche. Kleider.	^
W L) für Waarenlager und deren Einrichtung.
U 6) für Maschinen, gabriks- und Gewerbegeräthschaften. M e) für Wirthschaft«. und Futtervorräthe, Getreide n. u.
H Gefällige BersicherungsautrSge lverdeu sofort entg^engenommen ^ Mund jede Aufklärung und Information mit größter Bereitwilligkeit Wertheilt.	(igy
A Marburg den 20^ Februar 1S69. W	Mühlgaffe Nr. 83, im I. Stock.
vr. Ki»t«l Vldwsr
(l2S
gibt bekannt, dab er seine Advokatur» Kanzlei am 17. Februar 1368 im L»«« ler. S	Eck der Brunnaaffe.
j« Marburg eröffnet habe.
TegetthoffstraKe Rr. IM
ist 1 Gewölbe und 3 Zimmer sammt Rebenbestandtheilen zu vermiethen. Dieses Lokale ist wegen der frequenten Lage für eine Waarenhandlung oder auch Kanzlei sehr zu empfehlen.	(128
Die <Anß-K«izsitr?«i»Ps«ichlk
empLvkIt idre aus ävu deisten Lerealien erseu^en Produkt« 2ur xeueiKtvli ^bnadme.	(783
Mt«Äer>»S« kvi W^.
Omar),
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öurßsx»»»« ^r. 141.	1311

Heute Sonntag den 21. Februar:	(132
Riesen > ItuvÄel - I'est
i« d«r Grüb, t. TtoA,
Verbunden mit	von einer gut besetzten Streichmusik.
Derjenige Gast, der im Stande ist, drei Riesenknödel zu speisen, erhält den vierten gratis.	Anfang 6 Uhr. Enttee 15 kr.
Der heutigen Nummer dieses NlatteS liegt ein Aufruf an die Wähler der Landgemeinden der Bezirke Marburg, St. Leonhard und Windisch'Feistritz bei.
«n die I». V. «ahl-r
der Landgemeinden deS Wahlbezirkes St. Leonhard, Marburg und
Windisch'FeistriK.
Dem Bernehmen nach lvurde in einigen Orten obigen Wahlbezirkes an mehrere Wähler das Anslnneu gestellt, mich alS Deputirten siir den Landtag zu wählen. Um einer allsällig hiednrch entstehenden Stimmen-Zersplitterung sowie einer möglichen irrigen Meinung über meinen Cha-rakter zu begegnen, erkläre ich hiemit nochmals im Nachhange zu dem von mir mitgefertigten öffentlichen Aufrufe, daß ich unter keiner Bedingung die allfällig mich treffende Wahl als Deputirten in den Landtag annehmen würde und empfehle iviedcrholt den Obmann deS BezirksauS-schuffeS, Herrn Konrad Seidl in GtMlS. als die nach meiner Anschauung geeignetste Persönlichkeit hiefür, den Herren Wählern' aufS Wärmste.
UnterRothwcin bei Marburg am 20. Februar 1869. 129)	Michael Wretzl.
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(keni>K»«8e Isr. 12) Lagerhaus >nd Gntreptt-GrSs^ung.
Die Wiener Handelsbank eröffnet am 15. d. M. ihre Waarenhäuser und EntrepotS (Leopoldstadt am Schüttl Nr. 13) und übernimmt von diesem Tage in-und auSlSndifche Waaren, verzollt und unverzollt, versteuert und unversteuert
zur
und zum
Die Wiener Handelsbank ist vermöge ihrer Organisation Bank-, TpedttionS- und KommisfionShaus zugleich
und hat das Recht ausländische Waaren trs.li8ito wie das Haupt-zollamt einzulagern.
Sendungen wolle man adrefsiren an die
Vivnvr N««<lvl8bÄnli (kntrvpöt), !Vien.
Reglements und. Tarife werden auf Verlangen vom Bureau der Wiener Handelsbank (Renngaste Nr. 12) franeo zugesendet.
Wien, 12. Februar 1869.	(121
R. k. priv. Wiener Handetsbank
iur äen troäulctsn- uuä ^aarvuvorlcvkr.
I.V0P. öaokmazfi'. v. l.inllkvim.
Verantwortlicher Redakteur: Franz Wiest Haler.
S. «. «t. «.
Druck und Verlag von Eduard 3 anschiß in Marburg.