Nr. 1751. IV. 1874. Kirchliches Vcràmigs-àtt für die Lavanter Diöccse. Inhalt: 1. Ausschreibung von vier Stiftplätzen der Kaiser Franz-Josef-Stiftnng für Wiener Findlinge. — II. Diöcesan Nachrichten. 1. In Folge Erlasses Sr. Excellenz des Herrn Ministers für Cultns und Unterricht ddv. 1!). Juli l. I., N. 97(il, wird dein Wohleh: würdigen Eurat-Klerus die nachfolgende Kundmachung, womit vier Stiftplätze der Kaiser Franz Josef-Stiftung für Wiener Findlinge ausgeschrieben werden, behufs Berlaut-barung mitgetheilt: Kaiser Franz-Josef-Stiftung. Aus dem unter dem Namen „Kaiser Franz-Josef-Stiftung" gegründeten Erziehungsfond für Kinder der Wiener Findel-Anstalt sind vier Stiftplätze, jeder mit jährlichen Dreihundert Gulden ö. W. für Knaben zu vergeben. Anspruch auf diese Stiftung haben alle in der österreichischen Monarchie heimatberechtigten Kinder der Wiener Findelanstalt ohne Unterschied der Confessio», wenn sie daö sechste Lebensjahr vollendet, auf Kosten der Wiener Findelanstalt verpflegt werden und das zehnte Lebensjahr nicht überschritten haben. — Die Stiftlinge erhalten ihre weitere Erziehung in Wien. Der Genuß der Stiftung beginnt mit 1. October d. I. und dauert unter der Boraussetzung, daß die Stiftlinge alljährlich der Findelhans-Direction gute Schul- oder Studienzeugnisse zu präsentiren vermögen, bis zur Versorgung der Stiftlinge oder bis zur Erlangung eines Einkommens in gleichem jährlichen Betrage. Im Falle nicht guter Fortgangsclassen wird der betreffende Stiftling der Stiftung verlustig. Die Pfarr- und Gemeindeämter, ferner die Ortsschulräthe, Schuldirectorcn, Oberlehrer und Pflegeeltern, welche für ans Kosten der Wiener Findelanstalt verpflegte Findlinge um die Verleihung eines solchen Stiftplatzes sich bewerben wollen, haben ihre Gesuche mit dem ärztlichen Gesundheit«- und Lernfähigkeitszeugniß, dem Impfschein, den etwaigen Schulzeugnissen, dann^dem Sittenzeugnisse belegt, endlich mit der amtlichen Bestätigung, wo und bei wem der Findling sich in Pflege befindet, versehen, bis Ende August 1874 im Wege der betreffenden politischen Bezirksbehörde an die Direction der n. ö. LandeS-Gebär- und Findel-Anstalt in Wien einzusende». Auf später einlangende Gesuche kann kein Bedacht genommen werden. Wien, den 9. Juli 1874. II. Diöcesan-Nachrichten. Verleihungen: Dem Herrn Martin Kramberger wnrde die Knratie St. Margareth in Köbl, und „ „ Valentin Selič die Pfarre Hl. Maria in Frese» verliehen. Als Provisor wurde bestellt: Herr Georg Galun zu St. Johanu am Draufelde. Zur Pfarre wurde erhoben: Die Curaste Hl. Maria in der Wüste. Ausschreibungen: Die Pfarrpfründe Oberburg ist bi« zum 18. August, die zeitweilig vereinten Beneficici! der Leeb'scheu Stiftung und zum hl. Dismas in Pettau bis zum 22. August, und die Pfarrpfründe St. Johann am Draufelde bis zum 2. September l. I. ausgeschrieben. Gestorben sind: Herr Georg Taf, Beneficiai in Pettau am 3. Juli, nnd „ Martin Mihelin, Pens. Pfarrer von Stonile am 14 Juli l. I. zu Raun. Fürstbischöflichrö Üauaiitev Ordinariat zu Marburg, am 8. August 1874. Stuoli Maximilian, Fürstbischof. Veretns-Buchdruckerei in fflvaj.