I ' ! y lisch cs Blatt zum Mutzen und Vergnügen. Nco. 15. Frey tag den 5i. V^arz 1620. B al l a d e. Am^r und Psyche. '^ on Zcphyrs'siügeln aufgchohen Getrage,l in ein stattlich Schloß, Das vr'Htig ^a^!) a:n Hügel oben, Veg,,v^,f vo.^> Strahl dc^. Helios. ^.^.st^uebt von holden ^ympheuschaaren» Die ihres tL'.lk'.. c^ev^rtig waren. War P^che froh, doch heimathlos. Berlin ApoN den Himnielöbogm Mit seinem feurigen Vespann, ^2e>ni Sterbe ka,nen angezogen Ä:y /l^ ^5 ^la i qcf^'bten Plan; i ^a,,? ^l,,!or von Olympnshöben, ^^u^l:t von d»,'r Sensucht Nehen, ^r kam iin Ichloß bewaffnet an. H'cr lag auf wachsten Dunenkisftn« -^n einem Himmelbett voit Gold, Die Süffeste von allen Süssen, ^ag Psyche paradiesisch hold, ^^wacht von Nymphen wunderschönen« ^nd Zephyren, Anrorcns Söhnen, ^le scharrenweise steh'n in Sold. ^uf Z'hcn leis« naht gestiegen, ^er schöne Gott znr Schläferm. ^'e Naff^ laßt er unten lieqen, > «nd flattert so zur Liebsten hin, ^r küßt sie hciß mit Glutbverlangen. Als wvUt'er stets am Munde hangm, en Schwestern mahlt sie ihre Wonne» Erzählt der Liebe TeliMt, Ich sitze, sprach sie, hoch am Throne. Nnd tausend Diener steh'n bereit; Die Ccllgsten der Augenblicke, Veglück en mich, wenn ich ihn drücke« Den Liebsten, der mein Herz erfreut. Sie hören an doch eine Hölle, Durchglüht der Schwestern Herzen roth» Sie sprachen ,Meh dir armen Seele," yDem Liebster ist ein falscher Gott, »Er ist der Gegend Schreckenshyder, »Wir sahn sie kriechen hin, und wieder« »O weh! «««nehmen wir dich todt! »Mschwlnd zu« That, du mußt ihn todten, „Den Liesten 'ocr dein Herz erfreut, ^Nicht anders kanst deln Leben retten, »Hab Mordsiahl, und Latern bereit, »Und wenn er fest hat eingefthlaffen, ^So nimm das Licht, und stoß die Waffen, »Ihm tief ms Herz, so wirst befreyt. Der Rath zum teuflischen Veginnen, Gelingt den Schwestern meisterlich, Mit Beystand rächender Erinncn, Schickt Psyche an zum Frevel slch. Versieht n.n Dolch sich, und Laterne, Fliegt schnell zurück, jedoch ungerne. Vollendet sle den Todcssiich. In nnilernZchMch Sch auerstunVs, Als das verruchte Unthicr schlief Erhebt sie sich, die Todeswunde Zu bohren in sein Inn'reZ tief — Und sich! bey ihres Lichtes Strahlen? Den Dolch sie bebend läßt t^allen. Sieh sah den, der ihr Herz ergrief. Sie sah ihn überstimmt vom Neil^e, Wie ihn die Mutter einst ga^ar, Betrachtet ihn mit Liebesgcitze, Verweilend steht ihr Äuge starr. Besieht der Pfeile scharfe Hgltzen» Die husch! die Hände blutig ritzen. Sodann ihr Herz, das rein noch w.r° Nun fiel ein Tropfen von dem Lichte Auf Eros Lilienblösse loh, Der Schlaf flieht schnell ihm vom Gesicht«, Sein Äuge strahlt, wie Sonn? froh, Doch bald erblickt es jene Waffe, Die morden sollte Gott im Ochlaft, Worauf er ewig Psychen fioh. Das Rittergut Fl int e nha nfe n. One Erzählung oder auch ein lleincr Roman, gemüthe Uch und komisch, wie man es haben will. (Fortsetzung.) Adelheid, dic zu allen Stunden ihrer Höllcn-Muße m dcü Försters Wohnung, eben als sie einen Umschlag auf dcm Kohlenfeucr erwärmen und auf den beschädigten Fuß legen wollte. Mit Wölfen und Bären hattc Carl oft angcbun» den und sie glücklich erlegt—das sprach doch gewiß für seinen Muth; ad« Adelheids Anblick jagte einen fol-chen Schrecken in seine Glieder, daßcr ciligft vomBctte aufsprang und seinen gewohnten Wcg durch das Fcn' fter in den Hof nahm. Man denke sich Malchenö Entsetzen, mehr noch über Carls neucn Splun.q, als üdccAoclheidg Erscheinung» Sie war einer Ohnmacht nahe; Adelheid blieb aber bcy dieser Übcrraschungä'^Sccne nicht müßig. Sie zerschlug mit ihrer steinernen Faust, die leeren um die noch vol> len Saldenglä^r, warf die Hr'iuterumschlage in das Feuer, und erbost elncn Lavaiirom v?n Schimpswör" tcrnüber dieArmc, die mehr to5t als lebendig dastand.. Der gute Carl d^am durch di^scn Sprung neue« Muth; cr ärgert? sia) über scme Verzaghc't, und über das Unbesonnene, daß er Mala^n in ocsem Zusta«^ de verlassen habe. Die med!.-inisch'.chylurg!schenApparate waren scho^ alle durch Adelheids ^»w cl» l« vernichtet, und >l)t Satanöstrmon hatte schon angefangen, alö Carl sch^^ wieder oa stand und mit scinen beyden Händen und M't seinen beyden blauen Augen ihren Zorn zu löschen '-'er« suckle; die Aufwallung war aber fürchterlich, Vulca« schien Nut alli,li lclnen Cyklopen in ihr zu schmieden^ Die H«ren Physiologen und eben so die Herren Psychologen, d^altcs auf ein Haar wissen, was die Menschliche Sccle m dem menschlichen Körper für ein V>.'sen treibt, und was die Organe dabey fü« Gesichter schneiden, diese behaupten lühn, daß sey eben der wahr« Zeitpunct, in wetchem Amors Milc die tiefsten Wun. dcn stoßen. Der blondlockige Jüngling den?li)elheid jw«r öfters vorhin gesehen, aber nie ordentlich lprgmrt hatte, hiclt in diesem Momente seinen Trmmphciuzua in ihr Herz, und sie sah m diesciu Augenblicke weder Malch^n noch Kohlenfeuer, sic sah nur den schönen Springer, und wollte mit ihren langen Armen ihn an
üre; niic wollen dann sehen, ob deine Curcn nicht ein Ende hadcn." D,'.s war ein kurzer ab^r kräftiger Sermsn, — über den für den Augenblick keines uon den Anwesenden ju sprechen wußte. Carl gliech einen zerbrochenen Auto« N^at, Malchen hatte daü Fieber, Adelheio aber blieb I'lch gleich. Der Dämon de^Zor 5. dcrEifcisucht und d er lliebc' schmiedete ei«en gräßlichen PlaninihremGeyirnc. Vor der Hand fand sie am nöthigsten, das arme Kin^, iluftig zu fassen und nach Hause zu schleppen,^: l)in, d?n verehrten Papa und rückslchrlich Oheiin ein Lül ^senprotokoll vorzulegen, und die Strafexecutwu N!)ch bor Bestälignng dcs llrthcilZ vorzunehmen. „Q'ivr ?lu^^" s,hmette?tss sie wie eine verstimmt? T'c-mpcte, als sic n: daa Schloß kam, „hier bringe,H Ihnen ,'ic saubere Nichte. Siests Schandmädel treibt U.alde^ ihren Lcebtzsspuck z Schade, daß im,Burgver» lii's, Ihr Rheinwein lieZt, dort wäre sie auf zehn Iäht? chcü gilt ausgehoben. Der Oberst,? machte große Augen und meinte, e« könnte das Mädel so vicl Arges nicht getrieben haben ; er zuptc sich beyder Nase — seine gewöhnliche Action, wenn er nicht wußte, was er thunsollte. „Schwcrenoch !" rief er, >.wa3 hat sie denn gethan?O „Sie fragen noch?* qlMchte Adelheid um eine ganze Octav höher; ,jun^e Burschen verführt sie, und hier im Hause spielt sie di^ barncherzige Schwester und den Tugcndspiegel; ich habe es mit meinen klaren Auge«, gesehen, wie sie dem Försterduben einen Umschlagge? wärmt hat." »Hatte sie ihn den kalt auflegen sollen?" verseht« der Oberste ganz phlegmatifck; »daZ wä're nick! gut gewesen, ich.had'es selbst iin Granatapfel") gclcftn, duß »nan das Ding marm Ufhmen muß." Adelhc,d stieg noch um eine Octav; das war ihr höchster Sprech-Sopran; dis Gemüthsrnhe dcs Ober-stcn hait' eö zu verantworten, wenn bey diesem Bra- H vou^'Gct0se dem Fräulein die sonore Onrgcl zcrsprun- ^ gen wäre. „Was nüht cü lnich, dasi ich Ihr einziges Kind bin, und ein eheliches nochdazu: Sie behandeln, mich wie einen Bastard.» Hier blieb ihr die Stimme , ganz auo/.md cme Pantomime vom Herrn BaUetmei-- H stcr Sacan, für diese Feyerlichtcit eigene erfunden, fieng an. Sie stieß Malchen^nit Riesengewalt an des Obersten Peift'lstnie, daß allcö herum fiicl, was «icht niet und N',?gessl,'st war, und leicht zerbrechliche Bestand» theile datte; dabey schrie sie: „Scheu Sic,nur, was de« ^l Schanddalg tbut!" , ^ Ilntcr dcn Todten und stavk Plessirten befanden sich fe^en ss^voritMtüäc deZ Obersten, und zur größten Frcude Adelheids sein vorzüglichstes LiedUngopfeif» chen von sächsischen Pcrzellain, ei' Geschenk von Mal» chen u st> uem ^ck^igstru G>.'öurt3taZ<'. D".' w ,, '!'/. pr:chtic?r Thearcr^Coup.Derddcrsie glühte vol Witth, sprudcllc überzünfzigSchwerettoth Mii em^m Athem heraus, und gab Adelheid die Vo,l, macht, mit dem^.Nioel anzufangen, waZ sie 'volle. Wahren) diese Hcene i^, dem Pcun^/'n «c )^ Obersten V?rg'«g, hatte Carl sih ftinenr?chte'.?jnii^ Ordnnng gebracht, lief in das Schloß, und l^s,nc«?^ilt S.lHU^mss der AatihaTlhre-'Iat-llitl'n an der Thücc» (Die Fortsetzung folgt.) ?l n e k d o t e Mark Anton Ialopi., ein Genueser, hatte als Kaufmann in Cadix beträchtliche Rnchthüme- erworben, und shiffce siH mit dc.n einzigen, neunjährigen Kind« aufeinem, färdi.'stn Zue.k erlauften kleinen F^)^ zc»lg ein, um in die Heimath zurückkehren. Plöylich «rschien auf der H5he von ValenziadwGcilece'deZ Ali Pegii, eines dcc^chtiq^n ^oUaren des flebzchnten Jahrhunderts uad Herws^te das schlcht beiuannte Fahrzeug. Fist'crrcicht, warf sich Falopi,. u^uder Ikia^ verey zu entrinnen,, mit dc'n Matrosen in die See und schwamm der nahen 5üste zu. Die Türken- bestiegen ihre Prise uad machten Austalt,, sie mit sich, fortzu-. lühren. - Mächtiger als das Graun vor dem, VerhTng/üM welchen Falopi eocn entgangen war, sprach bey die fem A^dli,k? die Weh-n,tth der Vaterliebc in, scine:n H«-en, dcaii npt, dem Bchiffe ward ihm ja da- ^lei-. nod des 3cl)e«K> das ein;i^e,, h,ol!>seli>e T,?H,tcr den « welhes er md^nAsnedaäsHnfte 5 Hchlafe^, aaf dcin> f^ben zuräck l«3. k.'tr «n-i« eitts.l'itt. Der trostlose Iatee drang jetzt, f^ weit er's ver-mö^!.«. in das .^-or v.'? und'vlnkte, mittels eines T : ?e3,dem .^?r,sar<"°l. D^'scr schickte« von de n IeiHea h<',',> '-Qcl,?i ü^)^! ,'', '-. bra htc 3xn frey r>i-l!^en,cden «r'l auf G.-sahr fti,i,ei L^t'5 entronnenen Sklaven ä,' >^ ' Vorc> der Valero Dieser t^rach, «ve M .,:.,,, ',?^ni'-., Uu^t^id?. Der Kiuz erwarb genug, u^a nn:d.'<, ,s daZ Vierfache zu bezah^'a. Ali h)r hte auf Un) sprach — 'M I'ürü^« Wort Va rt k?ö r 0 t t!, — Ist nur einmahl daö Wort da, dis Zache wird sich schon finden. VleUeicht schon in ciiiem Jahrhunderte wird man von indianisch-am^ ri«.uscheu Baakcr>)ttea m, öffentlichen Blattern lesen. C h H r a d e. Glveysylbig.) Mein Grssetz «var einst sehr in Mode» Die Männer wurden sogenannt, Uäem die iu:u5Saprachmechuda Hat es autz dieser Wclt vg des Logogryphsin Nr. 1,»« Uulchuld^ Schuld5 Huld'