tur Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Redigirt von Leopold Kordefch. ^7 43. Montag am I^. Mai 1844. Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummer«, jedes Mal ein halber Bogen, und allmonatlich ein in Wien von Meisterhand in Kupfer gestochenes kolorirtes Costumebild, illyrische Volkstrachten in Doppclfigur enthaltend, in Großquart. Der Preis des Blattes ist in Laibach ganz» jährig S, halbjährig 3 fi. Durch die k. k. Post unter Couucrt mit portofreier Zusendung ganzjährig 8, halbjährig 4 fi. C. M,, und wird halbjahrig uorausbezahlt. Alle k. k, Postämter nehmen Pränumeration an. In Laibach pränumerirt man beim Verleger »m Man, Nr. 190, im eisten Stocke. Die allgemeine österreichische Industrie- Ausstellung. ndem auch wir hiermit auf die Wohlchat der Seiner Majestät dem Kaiser an­ gedeuteten allgemeinen österreichischen Indu­strie-Ausstellung, die im Mai des künftigen Jahres in Wien Statt finden wird, aufmerksam machen, bringen wir unfern Lesern zugleich einen zeitgemäßen, gediegenen Auf­satz aus der in Prag erscheinenden Zeitschrift „Bohemia" im Auszuge, der auch für jeden Industriellen in Krain von Interesse sein dürfte: I n keinem europäischen Reiche ist von Staats ­wegen für Beförderung und Vervielfältigung des Verkehrs so viel geschehen, als in Oesterreich. Das großartige System der Staatseisenbahnens die rastlose Thätigkeit, welche das Land mit einem vollständigen Netze von Hochstraßen über­zieht, die Arbeiten zur Regulirung der Flußbetten, die Post­conventionen mit dem größten Thcile Europa's, zum Theile über das Meer hinausgreifend, die Aufhebung des Franka­turzwanges, die Errichtung neuer Postlinien, die Fixirung des Porto's auf zwei Sätze, später auf einen: alle diese wohlthätigen Einrichtungen und noch, viele andere fördern auf's Kräftigste den Verkehr und thun der industriellen Ent­wicklung, auf die das Bedürfniß unserer Zeit hinausgeht, mittelbar den größten Vorschub. Nicht minder wichtig ist die unmittelbare Förderung der Landesindustrie durch geregel­ten Zollschutz, Handelsverträge «. nach Außen, und Begünsti­gung von Gewerbsvereinen, von höheren und niederen Ge­werbsschulen (technischen Anstalten und Realschulen) im In ­nern. Diese väterliche Fürsorge für die Industrie eines der we­sentlichsten Elemente der Nationalwohlfahrt hatsich jetzt in ei­nem neuen, großartigen und einflußreichen Entschluße kund gege­ben. Als ein wirksames Beförderungsmittel der Industriesind die Ausstellungen vonErzeugnissen derGewerbsthätigkeit anerkannt. Auch früher schon ist Oesterreich hierin nicht zurückgeblieben; die ' großartigen Industrie-Ausstellungen von Wien und Prag dürften sich würdig neben denen von Paris, Berlin, Dresden und neuerdings Mainz nennen lassen. Aber im­mer waren diese Ausstellungen, der Zeitfolge nach, vereinzelt und nicht das ganze Land hatte theilgenommen. Nun aber haben Se. Majestät mit allerhöchster Entschließung vom 30. März d. I. anzuordnen geruht: daß eine allgemeine Industrie-Ausstellung für den ganzen Umfang der Monarchie vom 13. Mai bis Ende Juni 1842 stattzufinden habe, und daß in Zukunft derlei Industrie-Ausstellungen von fünf zu fünf Jahren zu wiederholen seien. Diese aller­höchste Entschließung ist für die gesammte Monarchie somit und für deren sehr gewerbthätige Provinz, für unser Krain, zu wichtig, als daß wir nicht einige Bemerkungen dazu wagen sollten: Die Vortheile einer allgemeinen Industrie-Ausstellung liegen auf der Hand; sie sind von dreierlei Art: für den Käufer (natürlich den Käufer im Großen), den Fabrikan­ten selbst und für die Staatsverwaltung. Der Handels­mann, welcher seinen Bedarf mehr oder weniger unselbst­ständig durch Reisende und Muster befriedigen muß, über­sieht auf der Ausstellung, was in der gesammten Monar­chie in seinem Artikel geleistet wurde; er hat die vollstän­digste Wahl zwischen den Bezügen und kann die bequem­sten wählen, die zweckmäßigsten Verbindungen anknüpfen. Er hat hiezu die ausführlichsten Nachweise in den einbe­gleitenden Angaben der Erzeuger. Der Fabrikant selbst, indem er mit einem Blicke übersieht, was die in seinem Fache sich mitbewerbende Industrie im Augenblicke leistet, sieht, wo die Concurrenz ihn überflügelt hat, oder ihn zu überflügeln droht, wo er nachhelfen muß; sieht, wo die Production eine Lücke läßt, die er leicht und mit einträg­lichem Erfolge ausfüllen kann. Da die Ausstellung jene Ergebnisse der Urproduktion aufnimmt, die zur einheimischen industriellen Bearbeitung dienen, z.B. Flachs, Hanf, Schaf­wolle, Seide, Färbestoffe u. dgl., so schließt sich ihm hier eine Quelle von Bezügen auf, die ihm auf jede andere Art R?« in solchem Umfange nicht zugänglich wäre. Selbst der Ge­werbsmann sim Gegensatze zum Fabrikanten) übersieht das Terrain, welches die Fabriks- der Gewerbsproduction noch nicht abdrängen konnte, wie weit letztere ihre Bestrebun­gen mit Erfolg ausdehnen, worin sie allenfalls mit jener concurriren könne. Die Staatsverwaltung endlich hat in den eingesandten Gegenständen und den gewissenhaften Einbe­gleitungs-Notizen eine Uebersicht der gesammten industriel­len Thätigkeit des Landes, wie sie amtliche Tabellen, die den inneren Markt immer nur sehr mangelhaft berücksichtigen können, nicht entfernt zu geben vermögen; es zeigt sich, wo die einheimische Industrie des Schutzes bedarf, wo sie ihm entwachsen ist; es zeigt sich ferner, da die Ausstellun­gen periodisch wiederholt werden sollen, wo die Production zurückbleibt oder gar verkümmert, wo sie rasch sich entwickelt, wo einem ihrer nöthigen Zweige zu beseitigende Hindernisse im Wege stehen, wo ein krankhaft wuchernder zurückzuhal­ten ist. Der größte Nutzen aber ist wohl, daß die Na­tionalindustrie gleichsam zum Bewußtsein ihrer selbst, ihrer Stärke und ihrer Mängel kommt, daß jeder Industrielle sich als berechtigten Theil eines großen, weitverzweigten Ganzen fühlt, daß ein Wetteifer rege werden muß, der nur immer erfreulichere Blüthen treiben kann. Wie sehr die große Mehrzahl der Industriellen von dem Nutzen der Ausstellun­gen durchdrungen ist, beweist die eben jetzt zu Paris zu er­öffnende Ausstellung. Der Werth der auszustellenden Ge­genstände geht hoch in die Millionen; von Nah und Fern finden sich Industrielle ein, und noch niemals war Paris so von Fremden überfüllt, als in gegenwärtigem Augenblicke. Damit aber die allgemeine Industrie-Ausstellung die oben nur flüchtig angedeuteten Vorzüge wirklich erziele, muß sie eine periodisch wiederkehrende und eine in der That all­gemeine, eine alle Zweige der Industrie, alle bedeutenden Etablissements umfassende sein. Für Ersteres hat eine Be­stimmung der erwähnten allerhöchsten Entschließung gesorgt; für letzteres wird der Patriotismus—wenigstens der Vor­theil der Industriellen — sorgen. Für die Ausstellung sind (wie das Programm derselben, welches allen Wiener und Provinzialzeitungen beiliegt, besagt) alle Erzeugnisse der in­ländischen Industrie geeignet, welche im Verkehre vorkom­men. Erzeugnisse, welche einer oder der andern Provinz des Kaiserstaates ganz eigenthümlich sind, ferner solche, welche seit der letzten Industrieausstellung in irgend einer Beziehung Fortschritte gemacht haben, eignen sich ganz be­sonders für dieselbe. Der Anmeldungstermin ist liberal bis zum iö . Februar künftigen Jahres, jener der Einsendung, die auf Kosten des Einsenders geschehen muß, auf den 1. März 1843 festgesetzt, so daß der hinreichendste Raum zur Vorbereitung gegeben ist. Musterkarten werden zur Ausstellung nur aus­nahmsweise zugelassen, wenn zeitweilige Umstände die Ein­sendung vollständiger Gegenstände nicht gestatten. Für Auf­stellung von Gegenständen größeren Umfanges sind großar­artige Räume vorbereitet, so für Wägen, Maschinen, Mo­delle u. dgl. Bloße Schaustücke, mit großen Kosten, aber ohne gemeinnützigen Gebrauch hergestellt, entsprechen nicht dem Zwecke der Ausstellung, ein Bild der lebenskräftigen und wirklich lebenden Industrie zu bieten. I n Betreff des Inhaltes der einbegleitenden Notizen, der Gebahrung bei der Ein- und Rücksendung, des Wirkungskreises der zur Leitung und Aufsicht eingerichteten Organe u. s. w. müssen wir auf das erwähnte Programm, in den Beilagen der »La^i­bacher Zeitung- verweisen. Unsere Aufgabe war nur, auf dieU»<< sich nicht bewußt ist, jemals einen längern Artikel ohne Benennung der Zeitschrift und des Verfassers irgendwo entnommen und veröffentlicht zu haben: so glaubt sie auch ein Gleiches für ihre großer« Artikel, die in der Folge in irgend einem Blatte abgedruckt er« scheinen dürften, beanspruchen zu können, indem sie erwartet, daß die betref» senden, hier einstweilen nicht genannten, Redaktionen in dieser Beziehung das Beispiel der Zeitschriften: »Bohemio«, »Pannoni»«, »Spiegel«, »Sti> ri»«, »Wiener Thcaterzeitung« und »Wanderer« nachahmen werden. Die Redaktion der »llllruiull«.« Louis Franz Dont, seit ll . September 1842 Orchester-Direktor unsersständischen Theaters, ver> ließ uns, dem hiesigen »«ehrten Publikum für die bewiesene Theilnahme in< «igst dankend, am 22. dieses, um sich nach Wien zu begeben, wo er früher schon Kapellmeister eines eigenen Orchesters, und auch im Orchester des t. l, Hofburgtheaters angestellt war. Räthsel. 1. 1 2 3 4 ein Fluß in der österreichischen Monarchie. I 2 3 ein nützli» ches Hausthier. 2 3 4 eine Begrüßung. 2 3 im Sommer erwünscht. 3 2 14 für Blumen 4 1 2 3 aus der biblischen Geschichte bekannt. Zu l 2 2 ein I hinzu ist es ein König des Alterthums. II. Mit H ein Putz der Frauen, mit L ein kühler Ort, mit T ein Noge!, III . 1 2 3 4 2 ein Thier der heißen Zone; 1232 4 eine Pro»»! in Abyssmien. IV. Mi t » in Wäldern; mit e dem Landmann unentbehrlich; mit 0 »uf Schiffen vorfindig. V. 1 2 3 4 eine Getreideart; 2 « ei» königliches Schloß, 7 8 9 10 eine Schutzwehr; 122428789 10 eine Stadt in der österreichischen Monarchie. VI. I 2 3 4 2 6 ist dem Advokaten unentbehrlich; 4 2 6 7 8 9 ist eine Urkunde. Was ist das Ganze? I . C—ch. Laib ach. Druck und Verlag des Josef Blasnik.