Lmbllcher Sipmtt _ . PrännmerationSpreisk: Jl?V U \ Für Laibach: fl. 8 40; Vll. «/'!♦ Zustellung ins Haus vrlls. 25 Ir. Mil der Post: Ganzjiihr. fl. 12. Rcdaction und Expedition: Bahnhofgasse Nr. 15. Freitag, 25* April 1879. — Morgen: Cletus Pr. Insertion «preise: Ein- „ _ _ fjpaltige Petitzeile ii 4 tr., bei i Q lY/V Wiederholungen ii 3 Ir. An- X zeigen bis 0 Zeilen 20 Ir. Deutschland und das Jubelfest in Wien. Oesterreichs Völker haben im Verlaufe dieser Woche dem österreichischen Kaiserpaare neuerlich glanzende Beweise ihrer unwandelbaren Treue und Ergebenheit an de« Stufen des Thrones nieder-gelegt, Kaiser und Volk fühlten sich als eine einzige große Familie, das enge Bündnis wurde neu besiegelt, und ist dieses Bündnis Bürgschaft für den weiteren Zusammenhalt der Monarchie. Während in anderen Staaten der Meuchelmord umherschleicht und revolutionäre Elemente Throne bedrohen, versammelten sich in dieser Festwoche die Stützen des österreichischen Kaiserthrones in der Metropole des Reiches, um das Gelöbnis der Treue und Ergebenheit zu erneuern. Diese großartige patriotische Demonstration ruft die Aufmerksamkeit des Auslandes wach. Die Berliner „Prov. Korr." sagt über die Feier der Jubelhochzeit des österreichischen Kaiserpaares: „Wie das preußische Volk überall Vorbereitungen trifft, um am 11. Juni die goldene Hochzeit unseres Fürstenpaares in würdiger Weise zu begehen, so ist in Oesterreich-Ungarn der Sinn der Bevölkerung schon seit Monaten darauf gerichtet, dem dortigen Kaiserpaare die allseitig gewidmete Liebe und Verehrung auf die herzlichste und freudigste Weise kundzugeben. Mit der Bevölkerung Wiens wetteifern die Vertreter aller Provinzen in Betätigung ihrer treuen Gesinnung. Auch in Deutschland, das, mit Oesterreick) - Ungarn durch Gefühle des gegenseitigen Wohlwollens verbunden, sich seit Jahren einer innigen Gemeinschaft der politischen Beziehungen erfreut, werden dem österreichischen Kaiserpaare bei dem jetzigen Feste die aufrichtigen und lebhaftesten Wünsche gewidmet." Das Programm der Friedensfreunde. Professor Adolf F r a n ck, Präsident der französischen Gesellschaft der Friedensfreunde, hielt gelegenheitlich der vor einigen Tagen abgehaltenen Jahressitzuug dieser Gesellschaft eine Rede, welche folgende Schlußstellen enthält: „Die Partei des Friedens birgt in ihrem Schöße, wie alle Parteien, Gemäßigte und Exaltierte, Liberale und Radikale, praktische und chimärische Köpfe. Wir haben uns stets auf Seite der ersteren gehalten. Wir hoffen nicht etwa das tausendjährige Reich zu eröffnen, von welchem gewisse Sektierer träumen. Wir wissen, daß der Krieg viel zu der Organisierung der Gesellschaft und der Bildung der Staaten beigetragen hat. Dasselbe kann man aber von der Sklaverei sagen, und doch hat die Sklaverei aufgehört. Warum sollte nicht einst auch der Krieg zwischen gesitteten Völkern aufhören? Wir wissen, daß es zwischen den Völkern wie zwischen den Individuen immer einen Widerstreit von Interessen, einen Wettkampf von Eitelkeiten gegeben hat und geben wird. Warum sollten diese Streitfälle aber durch den Krieg, der für den Sieger und den Besiegten gleich verhängnisvoll ist, und nicht lieber durch Schiedsgericht geschlichtet werde«? Das letztere ist erst kürzlich in einem denkwürdigen Fall geschehen; man brauchte also nur immer zu dem nämlichen Mittel zu greifen. Warum sollten in einem Falle, der ganz Europa angeht, wie der des osmanischen Reiches, die Minister der Großmächte nicht zu einem Congreß zusammentreten, um den Krieg hintanzuhalten, statt sich zu feinen Protokollführern herabzuwürdigen, nachdem sie allen seinen Verwüstungen und Greueln freies Spiel gelassen haben? Gewisse Arten von Kriegen sind schon glücklich vom Felde der Geschichte verschwunden, wie die Erbfolge-Kriege, die Religionsoder die Kriege zu politischer Propaganda. (?) Wer wollte behaupten, daß nicht in einer mehr oder weniger nahen Zeit auch die Erobern kriege wegsallen werden? Gegen diese suchen wir das öffentliche Gewissen aufzuregen, wobei wir vom ganzen Herzen mit unserer nationalen Armee eins sind, welche den Beruf hat, den Boden des Vaterlandes und die Majestät der Gesetze zu ver-theidigen. Die Eroberungskriege sind die Thorhett und das Verbrechen in ihrer höchsten Potenz.. .. Die Eroberungskriege haben noch einen anderen Rechtsanspruch auf unsere Mißbilligung; sie zeigen uns die Gottlosigkeit schamlos zur Schau getragen; sie machen Gott zum Mitschuldigen unserer Ge-waltthaten; sie lehren im Namen der Religion eines Gottes des Friedens und der Liebe den Enltus der Gewalt: „Gott ist es, dem ich meinen Triumph verdanke", ruft der Sieger mitten auf dem Felde des Gemetzels." Parlamentarisches. In der 444. Sitzung des österreichischen Abgeordnetenhauses brachte der Finanzminister folgenden Gesetzentwurf, betreffend die Forterhebung der Steuern und Abgaben, dann die Bestreitung des Staatsaufwandes während des Monats Mai 1879, ein: „§ 1. Die Regierung wird ermächtigt, die bestehenden direkten und indirekten Steuern und Abgaben sammt Zuschlägen nach Maßgabe der gegenwärtig gütigen Besteuerungsgesetze, und zwar die Zuschläge zu den direkten Steuern in der durch das Finanzgesetz vom 30. März 1878 (R. G. Bl. Nr. 27) bestimmten Höhe, während des Monats Mai 1879 fortzuerheben. § 2. Die während des genannten Monats sich ergebenden Verwaltungsauslagen sind nach Erfordernis für Rechnung der durch das Finanzgesetz für das Jahr 1879 bei den bezüglichen Kapiteln und Titeln festzustellenden Kredite zu bestreiten. Jeuisseton. Znr Feier der kaiserlichen Jubelhochzeit. Am 23. d. abends fand in den Appartements der Wiener Hofburg eine glänzende Soiree stait. Nach Bericht der „Presse" begann die Auffahrt zu derselben schon um 7 Uhr. Der Andrang des Publikums in den Straßen war so groß, daß berittene Polizei und Kavallerie kaum mit äußerster Anstrengung die Ordnung aufrecht eihalten konnte. Die Menschenmenge stand dicht gedrängt vom Stefansplatz bis zum Burghof. Die Auffahrt erfolgte an der Bellaria, an der Botschafterstiege und an dem Augustinergang. Hausoffiziere standen in den Burghöfen, um den ankommenden Gästen den Weg zu weisen. Aus den Treppen waren Burggenoarmen aufgestellt; auf dtn Treppenabsätzen befanden sich Bosqets von blühenden Blumen und Gesträuchen. Sämmt-liche Festappartements des ersten Stockwerkes waren den Gästen geöffnet. Die Glückwunsch-Deputationen versammelten sich im Ceremonien- saale, im nächsten Saale war die Generalität, im dritten Saale das diplomatische Corps und in einem folgenden Saale die Geheimräthe und im nächsten die Herren und Damen der Aristokratie. Im großeu Redouteusaale, der mit den Festapparte-ments durch einen langen, mit den kostbaren Gobelins decorierten Gang verbunden war, war rings um den Saal ein riesiges Buffet aufgestellt; links für Getränke, rechts für Speisen. Auf der einen Seite wurde Bier, weißer und rother Wein und Champagner kredenzt und auf der anderen stand ein opulentes Buffet bereit, und wurden Rheinlachs, Gansleberpasteten, Galantin, Geflügel und sonstiges kaltes Fleisch serviert. In einem Nebensaale befand sich ein Buffet für Backwerk und Erfrischungen aller Art. Die kaiserlichen Appartements, die schon so oft der Schauplatz großartiger Feste gewesen, dürften doch wol selten eine so glänzende Gesellschaft ausgenommen haben, wie am heutigen Abend. Trotzdem der fchwarze Frack sehr stark vertreten war, verschwand er doch inmitte der prachtvollen Nationalkostüme der Polen und Magyaren, der glänzenden Uniformen der österreichischen Armee, der goldgestickten Fracke der Geheimräthe und Diplomaten, der malerischen Kostüme der süd-slavischeu und bosnischen Deputationen und der zahlreichen ausländischen Uniformen. Es ist wol überflüssig zu erwähnen, daß sich zu dem Feste sämmtliche Hofwürdenträger, die Minister, die Spitzen der Behörden, die Botschafter und Gesandten mit ihren Damen und die Mitglieder der Aristokratie fast vollzählig eingefunden haben. Unter den Damen erregten namentlich Gräfin Andrassy, Fürstin Hohenlohe, Fürstin Pauline Metternich, Fürstin Arenberg, Fürstin Salm durch ihre reichen Toiletten besondere Aufmerksamkeit. Im Saale, in dem die Deputationen ihre Ausstellung genommen hatten, erfreute sich der Bürgermeister von Serajewo, Fazly Paschics, großer Theilnahme. Minister Hofmann, Sectionschef Schwegel, FZM. Josef Philippovich uud mehrere andere Generale unterhielten sich längere Zeit mit demselben. Um 9 Uhr verkündeten drei Schläge, welche der Ober-Ceremonienmeister Gras Himyady mit seinem Stabe gab, das Herannahen Ihrer Majestäten. Unter dem Vorantritt des Ober-Ceremo- § 3. Mit dem Vollzüge dieses Gesetzes wird der Finanzminister beauftragt." Im BudgetauSschusse wurden nachstehende Resolutionen behandelt: 1.) Die Regierung wird ausgefordert: 1.) sämmtliche Flußrcgulierungen in ein Ressort zusammenzufassen; 2.) bei jeder derselben ein einheitliches und rationelles Sistem der Arbeiten einzuleiten; 3.) eine Zersplitterung der verfügbaren Mittel thunlichst zu vermeiden; 4.) den in Galizien vorkommenden Wasserschäden ihre besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. 2.) Die Regierung wird aufgefordert, die in der Resolution des Abgeordnetenhauses vom 19. Oktober 1875 gewünschten Gesetzentwürfe, und zwar einen Gesetzentwurf, durch welchen die Frage, mwieferne aus dem Religionsfonds-Vermögen die Kosten des katholischen Unterrichts an Volks- und Mittelschulen zu bestreiten sind, zur Austragung gelangt; ferner einen Gesetzentwurf, durch welchen die Grundsätze der Verwaltung und Verwendung des Religionsfonds-Vermögens geregelt würden; endlich das durch das Gesetz vom 7. Mai 1874 in Aussicht gestellte Gesetz über die Constituierung und Vertretung der Pfarrgemeinden— noch im Ver-waltuugsjahre 1879 der Reichsvertretung zur verfassungsmäßigen Verhandlung vorzulegen. Z.) Die Regierung wird aufgefordert, mit aller thuulichen Beschleunigung die geeigneten Vorkehrungen zur Creierung einer medizinischen Facultät an der Universität Lemberg zu treffen 4.) Das hohe Haus wolle beschließen, das Unterrichtsministerium wird aufgefordert, die Unterrealschule in Karolinenthal in eine Oberrealschule umzuwandeln. Die Wucherfrage in Baiern. Mit großem Eifer wird derzeit der Kampf gegen den Wucher begonnen. Die Polizeidirection in München erließ an die unterstehenden Polizei behörden nachstehende Verordnung: 1.) Alle jene Personen, welche sich, sei es unter irgendwelchem Titel, mit Wuchergeschäften befassen, sind fortwährend im Auge zu behalten und alle Personen dieser Kategorie der Polizeidirection, so weit dies nicht bereits geschehen ist namhaft zu machen. 2.) Die Polizei-Organe haben sich möglichst unter Mitwirkung des Publikums von bedenklichen Wuchergeschäften Kenntnis zn verschaffen und in allen jenen Fällen Anzeige zu erstatten, bei welchen nur einigermaßen das Vorhandensein einer straf baren Handlung angenommen werden kann. Die einlangenden Anzeigen werden, foferne es sich um ein strafbares Reat handelt, nach Feststellung des Thatbestandes feitens der Polizeidirection an die Staatsanwaltschaft und an die Interfuchungsrichter behufs Einleitung strafrecht-icher Untersuchung abgegeben werden. Die Polizei-nrectioti wird zugleich feststellen, ob die betreffende« Wucherer nicht bereits Vorstrafen erlitten jaben, ob sie in München heimatsberechtigt und legitimiert sind, und erwägen, ob nicht eine Ausweisung ober sonstige Beanstandung des Aufenthalts indiciert erscheint. Bei besonderer Gemeingefährlichkeit einzelner Wucherer wird noch die Hrage in Betracht kommen, ob nicht ans Rück-ichteu des öffentlichen Wohles für die Polizei-mection Veranlassung gegeben ist, das Publikum vor dem bedenklichen Treiben der betreffenden Personen öffentlich zn warnen. Tagesneuigkeiten. — Minister! onferenz. Der „Budapester Korr." wird aus Wien, 23. b., telegrafiert: „Die heutige gemeinsame Ministerkonferenz beim Grafen Anbrassy hat vier Stnnben gebauert. Die eubgil-tigen Berathungen werben wahrscheinlich bis zur nächsten Woche vertagt werben müssen, ba bie ungarischen Minister jebenfalls am Freitag nach Pest reisen, um der am Samstag stattfinbenben Sitzung bes Abgeorbnetenhauses beizuwohnen. Die bosnische Abministrationssrage wirb in ben Legislativen im Laufe bes nächsten Monats jebenfalls entfchieben werben, bann wirb bie Einverleibung ber occupierteu Länber in bas gemeinsame Zollgebiet viel weniger Schwierigkeiten bereiten." — Person alnachricht Am 11. Mai l. I. feiert ber Präfibent bes obersten Gerichts- unb Cassationshofes, Herr Anton Ritter v. Schmerling, sein fünfzigstes Dienstjahr als Staatsbeamter. — Am Wiener Festzuge werben mehr als 10,000 Personen theilnehmen. Hievon entfallen: auf bie erste Abtheilung: Stubenten 1200, Turner 400, Schützen 350; auf bie zweite Abtheilung : bie Deputationen ber Genossenschaften unb Vereine im schwarzen Festkleibe 2500; auf bie britte Abtheilung, bcm kostümierten Theil: 2200; ans bie vierte Abtheilung, Hochgebirgsjagb: 500 Personen, unb auf bie fünfte Abtheilung, Feuerwehren, Veteranen unb Gesangsvereine: 3200. — Sterbefall. Am 22. b. M. starb in Graz ber Reichsrathsabgeorbnete Ernst Freiherr von Kellersperg im 58. Lebensjahre. Ernst Freiherr v. Kellersperg, geb. 28. Februar 1822, ist ein Sohn bes pensionierten Kreiskommisfärs Josef Freiherrn v. Kellersperg. In ben Staatsbienst eingetreten, nienmeisters und der Obersthofmeister Fürst Hohenlohe und Baron Nopcfa erschien Se. Majestät der Kaiser, Ihre Majestät die Kaiserin am Arme führend und gefolgt von der Obersthofmeisterin Gräfin Goöß. Dann erschien Kronprinz Rudolf und sämmtliche hier weilenden Erzherzoge. Seine Majestät der Kaiser trug die Marschallsuniform, Ihre Majestät die Kaiserin ein taubengraues Seidenkleid mit Spitzen garniert und reich mit Silber gestickt. Im Haare einen prachtvollen Kranz von Brillanten und Rubinen, um den Hals eine Ri-viöre von Brillanten und Rubinen und an der Brust drei Bouquets von denselben Steinen und den Sternkreuz-Orden. Ihre Majestäteu hielten in den einzelnen Sälen Cercle und kamen kurz vor 10 Uhr in den Ceremoniensaal. Se. Majestät schritt sofort nach dem Eintritt auf den Bürgermeister Dr. Newald zu und begrüßte ihn in der huldvollsten Weise. Er sprach seine Freude aus, daß das Wetter bis jetzt günstig sei, und er hoffe, daß der Festzug gleichfalls vom Wetter begünstigt sein werde. Er würde bedauern, wenn der Zug verschoben werden müßte. Der Kaiser conversierte mit den Führern der Deputation aus Galizien und Ungarn in polnischer und ungarischer Sprache. Se. Majestät Der Kaiser sprach auch den Bürgermeister von Serajewo an und auch das Mitglied der bosnischen Deputation, Archimandriten Sava. Ihre Majestät die Kaiserin beehrte gleichfalls den Bürgermeister Dr. v. Newald mit einer Ansprache und sagte, daß sie sich unendlich auf den Festzug freie, von dem sie schon so viel gehört habe. Die Kaiserin sprach auch mit mehreren Mitgliedern des Wiener Gemeinderathes, darunter Gemeinderath Bistritschan, und mit mehreren Mitgliedern aus den Deputationen. Hieraus machten ihre Majestäten noch einen Rundgang durch die Säle und kehrten gegen halb 11 Uhr in ihre Appartements zurück. Nachdem sich die Majestäten zurückgezogen hatten, strömte alles in die rechts vom Ceremo-niensaale befindlichen vier Nebensäle, in denen auf langen Tischen mehrere hundert Adressen aus allen Ländern und in allen Sprachen des Reiches exponiert waren. Viele darunter sind wahre Bijoux der Kunsttechnik. In einem der Säle war auch der von dem Alpenverein den Majestäten ge widmete Tisch mit Alpenblumen aufgestellt. war er 1854 schon Comitatsvorstand in Fiume, bann Vizepräsibent ber Statthalterei in Mailand, unb würbe als solcher am 20. April 1859 mit ber Mission beauftragt, nach Turin bas österreichische Ultimatum zu Überbringen. Der Prälimiitarfriebe von Villafranca unb bie Abtretung ber Lombarbei brachten ihn um seinen Posten, unb er lebte nun eine Zeitlang in Disponibilität, bis er im November 1859 zum Vizepräsibenten brr böhmischen Statthaltern ernannt würbe. Am 6. März 1862 wählte ihn ber Wahlbezirk Winterberg-Wolin in ben böhmischen Lnnbtag; am 1. Juli 1862 würbe er geheimer Rath, am 28. April 1863 Statthalter in Triest, bann Statthalter in Böhmen. Er blieb auf letztem Posten bis 1870, worauf er in ben Ruhe-staub versetzt würbe. Am 28. Oktober 1873 ent-fenbete ihn ber steiermärkische Großgrundbesitz in ben Reichsrath. Die hervorragende Rolle, bie Baron Kellersperg im Abgeorbnetenhause namentlich währenb ber Ansgleichszeic spielte, ist noch in allgemeiner Erinnerung. Seit einem halben Jahre schon bauerte sein Leiben an, bein er nunmehr erlegen ist —Die „Deutsche Ztg." toibmet bem Verstorbenen nachstehenben ehrenvollen Nachruf: „Die Nachricht von bent Ableben bes Freiherrn v. Kellers-pcrg wirb nicht verfehlen, in allen Kreisen, wo man österreichisch benkt uitb fühlt, bie aufrichtigste Teilnahme hervorzurufen. Obwol der ätteru Schule ber Bnreaukratie angehörig, hatte Baron Kellers-)erg bennoch mit bereu absolutistischen Neigungen gebrochen unb bie Ueberzeuguug gewonnen, baß Oesterreich nur burch bas Mebium bes Constitutio-nalismns verjüngt werden könne. Aber Freiherr v. Kellersperg war ein ebenso entfchiebeiiec Verfechter bes Prinzips ber Einheit bes österreichischen Staatswesens unb mußte bähet ben im Jahre 1867 mit Ungarn geschlossenen Ausgleich, ber bas Reich ber Habsburger thatsächlich in zwei Hälften zerlegte, auf bas äußerste perhorrescieren. Was er schon im Jahre 1867 im engern Freunbeskreise unverhohlen ausgesprochen, baß ber Dualismus Oesterreich keinen Segen bringen werbe, bas haben bie Ereignisse der letzten zehn Jahre nur zu sehr bestätigt. Daher sein eutschiebenes Auftreten gegen ben neuen Ausgleich, baher auch feine unversöhnliche Opposition gegen bas Ministerium Auersperg, beffen Sturz er im Interesse bes österreichischen Staates für geboten hielt. Wer Zeuge bavon war, mit welchem Eifer uub welcher Energie ber mit schwerer Krankheit ringeube Mann währenb bes Ausgleichskampfes seinem Stanbpuukte im Parlamente Geltung zu verschaffen bemüht war, bent fiel es oft schwer, eine Regung bes aufrichtigsten Mitgefühls zu unterbinden. Im Abgeorbnetenhaufe nahm Baron Kellersperg in ben Reihen ber eigenen Partei, im linken Centrum, aus welchem er schließlich ausschieb, eine vollstänbig isolierte Stellung ein. Er suchte in allen wichtigen Angelegenheiten Fühlung mit der Fortschrittspartei zu gewinnen, deren Anschauungen ben seinigen am meisten entsprachen. Zu einzelnen Mitgliebern ber Fortschrittspartei war er in ein sreunbschastliches Verhältnis getreten. Die „Deutsche Zeitung" verliert an Baron Kellersperg eilten treuen Anhänger., Währenb des Ausgleichskampfes war er einer ihrer eifrigsten Mitarbeiter." — Wieber ein Attentat. Der Petersburger „Listok" vom 17. d. berichtet über folgendes Attentat: Am 16. d. M. abends erfolgte bei der Wosnesenskibrücke plötzlich eine furchtbare Detonation. Die Passanten eilten borthin, von wo bie Detonation kam, unb fanbett daselbst, unb zwar am Jetaten« nin'scheu Kanal, den ganzen Flügel eines Hanse» zerstört. Der Brand wnrde gelöscht. In dem in bie Luft gesprengten Hause wohnte ber General K. Im Hauskeller fanb man zwei unversehrte Pulverminen unb mehrere Sprenggeschosse. Durch die Sprengung bes Hauses erlitt bie gegenüberliegende St. Himmelfahrtskirche einigen Schaben. Lokat-undProviiyial-^ngelegenheiten. Die Huldiguugsadresse der Lcindesvertretung, beziehungsweise des Landesausschusses in Krain, welche am 22. d. von der Landesvertretungs - Deputation Sr. Atajestät dem Kaiser in Wien überreicht wurde, lautet: „Eure kaiserlich und königliche Majestäten! Allerdurchlauchtigster Kaiser und Herr! Allergnädigste Kaiserin! Freude und Hoffnung durchglühte die weiten Lande der Monarchie, als vor fünfundzwanzig Jahren der hehre Herzensbund vom Throne Oesterreichs herab mit dem eigenen Glücke des Herrscherpaares zugleich dasjenige Allerhöchstdessen Völkerschaften segenverheißend verkündete. Abermals umstehen an der festlichen Zeiten-marke der Silberaera eines Vierteljahrhunderts die Abgesandten aus allen Ländern Oesterreich-Ungarns den allerhöchsten Thron. — innigen Dankes voll für die reichen Gaben, womit der Himmel diesen Ehebund segnete, — tiefgefühlter Glück- und Segenswünsche voll, womit der Blick, auch in die Ferne schweifend, unsere Hoffnungen, wie erfüllt, so auch weiters sich erfüllend erschaut. Gestatten Enre Majestäten auch den treugehorsamsten Vertretern Allerhöchstdero Herzogthums Krain, in Liebe und in Ehrfurcht ergeben dessen Huldigung in denl Ausdrucke tiefempfundener Festes-theilnahme darzubringen; — gestatten Eure Majestäten , daß wir der unterthänigeu Versicherung Ausdruck geben, wie von altererbter Liebe und sroh-bewnßtem Danke erfüllt das Land Krain der kaiserlichen Gnade eingedenk lebt, welche dessen freithätige Wirksamkeit in der österreichischen Völkerfamilie sicherte, eingedenk der zahllosen Wohlthaten, welche ans dem Borne landesväterlicher und landesmütter-licher Huld catch uns Kramern zugeflossen. Gestatten Eure Majestäten insbesondere noch bei diesem festlichen Anlasse, die freudigst gehobenen Empfindungen unwandelbarer Treue und Hingebung des Landes Krain und aller seiner Angehörigen für die geheiligte Person Eurer Majestäten, wie für Allerhöchstdero Familie und Dynastie erneuert auszusprechen. Gottes Segen ruhe auf dem Haupte Eurer Majestäten und erfülle uusere innigsten Gebete und Wünsche, ans daß in einer langen, reichen Zukunft das Glück Allerhöchstdero Ehebnndes ungetrübt fortblühe ; — auf daß unter dem segenvollen Scepter Eurer kaiserliche» und königlichen Majestät in Allerhöchstdero Wahlspruche sichs bewähre: wie in der Weisheit und Hochherzigkeit, in der Liebe und Milde des Herrscherpaares, geeint mit der von Treue und von begeisterter Hingebung getragenen Opferwilligkeit der Völker — unser Gesammtvater-land in Wohlsein und in Kraft gedeihe! Gott erhalte — Gott schütze — Gott segne Eure Majestäten! Allerhöchstdero Familie! das gesammte Kaiserhaus! Für die Laudesvertretuug: Der treugehorsamst ergebene Landesausschuß des HerzogthumS Krain." — (Die Feier der kaiserlichen Jubelhochzeit.) Der gestrigen feierlichen Acte in der festlich geschmückten hiesigen evangel. Schule wohnte als Vertreter der Landesregierung Herr Regierungs-Sekretär Psefferer bei. Die Schüler machten nachmittags einen Ausflug zum „grünen Berg." — Die Bewirthnng von 500 Stadtarmen in der alten Schießstätte erfolgte gestern mittags mit Suppe, Rindfleisch uud Zuspeise, Schweinsbraten und Salat, Gugelhupf und Wein. Die Vereinsleitung und Mitglieder der Feuerwehr besorgten in freundlichster Weise die Bedienung der Armen; die Damen in der Volksküche entfalteten eine lobenswerthe Tätigkeit. — In den Gemeinden Gnrkfeld, Landstraß, Nafsenfnß, Neudegg, Ratschach, Ruprecht, Rudolfswerth, Seiseuberg, Treffen und Bad Töpliz wurde der Jubeltag durch Gottesdienst, Festschießen, Schulfeste, Kinder- und Armenbetheilung, Abeuduuter-haltuugeu, Häuser- und Höhenbeleuchtung, Fackelzug und Zapfenstreich gefeiert. — (Die Adelsdeputation aus Krain), die Fürsten Carl Auersperg, Hugo Windischgrätz, die Grafen Josef Auersperg, Aichelburg, Barbo, Hohenwart, Pöttickh und Freiherr von Kalchberg, wurden von den Majestäten vorgestern in der Wiener Hofburg empfangen. — (Ehrenbürger- Eru eunung.) Die Vertretung der Stadtgemeinde Gnrkfeld hat den Herrn Landespräsidenten in Krain, R. v. Kallina, zum Ehrenbürger ernannt. — (Ein neuer Verein.) Einige Vaterlandsfreunde iu Laibach beschäftigen sich mit dem Projekte der Gründung eines patriotischen Hilfsvereins für Kraiu zur Unterstützung verwundeter Krieger, deren Witwen und Waisen. Die Aufgabe dieses Vereins, der als Filiale des „Allgemeinen österreichischen patriotischen Hilfsvereins in Wien" ius Leben tritt, soll darin bestehen, in ähnlicher Weise wie der Laibacher Franenverein die patriotische Wohlthätigkeit im ganzen Kronlande anzuregen und zu vereinigen, um so mit vereinten Kräften und erhöhten Mitteln als dienendes Glied sich dem durch sein vieljähriges, segensreiches Wirken hochverdienten Centralvereine in Wien anzuschließen. Der aus dem Gebiete der Humanität eifrigst thä-tige hiesige Stadtkassier Herr Hengthaler hat sich bereit erklärt, Vereins-Beitrittsanmeldungen ent» gegenzunehmen. — (Die Effekten lotterte,) welche zum Vortheile des hiesigen Siechen- und Mädchen-Wai-senhauses iit Laibach veranstaltet wurde, ist am 16. d. zum Abschlüsse gebracht worden. Die fünf Druckbogen umfassende Ziehungsliste kann erst bis längstens 3. Mai l. I. zur Verlautbarung und Versendung gelangen, nachdem die Collationierung und Drucklegung derselben längere Zeit in Anspruch nimmt. Constatierte Gewinste können Sonntag den 27. d. M. im Siechenhause (Haus Nr. 11, Kuhthal) gegen Beibringung des Loses in Empfang genommen werden. — (Aus dem hier städtischen Sanitätsberichte.) Im Monate Februar l. I. war der Krankheitszustand nur um ein geringes in Abnahme gegen den Monat Jänner l. I. Lungen-und Rippenfellentzündungen, Keuchhusten, Diphthe-ritis, Typhus it. a. Krankheiten gelangten zur Behandlung. Int Februar l. I. starbeu 86 Personen, davon 46 männlichen und 40 weiblichen Geschlechtes, 53 Erwachsene und 33 Kinder, der Oertlichkeit nach im Laudes-Zivilspitale 30, im Kiuderspitale 1, im Arntenhause 1, in der Stadt 16, Petersvorstadt 10, Polaua 8, Kapuzinervorstadt 8, Gradischa 2, Krakan 2, Tirnau 1 und Karlstädtervorstadt 2 Personen. Im Landes-Zivilspitale standen im Februar l. I. 717 Kranke in Verpflegung; hievon wurden 248 entlassen. In der Irrenanstalt befanden sich 134 Geisteskranke. Im Garnisonsspitale wurden 175 Kranke behandelt; hievon genasen 64 und starb 1. — (Oesterreichischer Schützen6utti>.) Am 23. d. fand in Wien in Gegenwart der Delegierten der sechs Hauptschießstände Wien, Salzburg, Olmütz, Zara, Laibach und Graz und der Delegierten von Schützen-Corporationen aus 19 Orten der verschiedenen Kronländer der diesseitigen Reichs-Hälfte die Constitnierung des Gesamintansschusses des unter dem Proteetorate des Kaisers stehenden österreichischen Schützeitbuudes statt. Zum Präsidenten wurde Graf Adolf Podstatzky-Liechteustein gewählt. In den Bundesvorstand wurde auch Herr Regierungsrath Dr. Emil R. v. Stöckl, Oberschützenmeister in Laibach, berufen. — (Aus der Musikwelt.) Die „Blätter für die Alpenländer Oesterreichs" berichten, daß Klagensurt mit den Leistungen des Künstler-Tri-foliums „Patti-Mnnck-Löweuberg" nicht zufrieden war: Abweichung vom Programm, ausdrucksloser Vortrag Löwenbergs und Muncks der Beethoven-Sonate, nichtssagende Gesangsspielereien Patti's, zu hohe Eintrittspreise. — (Unsere Theatermusikkapelle.) Herr Georg Mayer, im Verlaufe der vorigen Saison Dirigent des hiesigen Theaterorchesters, hat aus den hervorragenden Mitgliedern desselben eine „Elite"-Musikkapelle formiert und konzertiert derzeit in den größeren Ortschaften Kärntens. Die in Villach erscheinende „Süddeutsche Post" bringt über eilt von Mayers Kapelle in Villach gegebenes Konzert nachstehenden Bericht: „Eine tüchtige Musikkapelle, welche nicht unberechtigt sich Elitekapelle nennt, weilt nun in unserer Stadt und hat sich gestern in Tarmanns Salon mit großartigem Erfolge produciert. Dieselbe steht unter der gediegenen Leitung des Kapellmeisters Herrn Georg Mayer, der auch als Komponist bereits einen guten Ruf genießt. Es ist wirklich überraschend, wie vorzüglich jedes einzelne Instrument dieser aus 7 strebsamen Musikern bestehenden Kapelle behandelt wird. Nach dem weltberühmten Florentiner Quartett, also seit drei Jahren, ist diese die best executierte Musik, die wir in unserer Stadt zu Gehör bekamen, und wir freuen uns, sie wiederholt und auch heute wieder bei Tarmann sowie nächstens im Casino und im Theater zu hören, woselbst sie bei dem zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares stattfindenden Divertissement Mitwirken wird. Der Kapellmeister Herr Georg Mayer versteht seine Kapelle meisterhaft zu dirigieren, und er selbst behandelt seine Violine mit einer zum Applause hinreißenden Virtuosität." — (Aus den Nachbarprovinzen.) Am 25., 26. und 27. d finden in Cilli die Gemeindewahlen statt. Heber die Wahlbewegnng schreibt die „Cillier Zeitung": „Entgegen der Gepflogenheit anderer Jahre macht sich dermal eine tiefe Ruhe unter den Wählern geltend. Wahlbesprechungen und Agitationen scheinen ins Fabelbuch geschrieben zu sein. Es ist wahrhaft befremdend, daß unsere Bevölkerung, die doch sonst in politischen Angelegenheiten ein so reges Interesse entwickelt, nun plötzlich, wo es gilt ihr eigenstes Wohl zu wahren, nicht den geringsten Eifer entfaltet, jenen Eventualitäten vorzubeugen, die durch eine unorganisierte Wahl auf Jahre hinaus den Aufschwung unserer Stadt schädigen können und auch werden." — Wie die „Klagenf. Ztg." berichtet, hat sich eine aufregende Szene am 20. d. abends um 5 Uhr am Wörther See abgespielt: Zwei junge Leute wagten sich in einem sogenannten Seelentränker in die hochgehenden, vom Sturme gepeitschten Wogen des Wörther Sees; zwischen Loretto und dem jenseitigen User kippte das Schifflem um, und leidet ward einer der beiden jungen Leute, der 15 Jahre alte Hand-lungSprakticant Josef Sowa, wie man hört, der einzige Sohn eines wohlhabenden Bürgers in Wiener-Neustadt, ein Opfer der Fluten; sein Kamerad, welcher sich ait dem Kahn festhielt, wurde glücklicherweise durch die Aufopferung mehrerer Herren und eines energischen jungen Offiziers gerettet. Holzhändlertag. Am 23. d. M. trat in Wien im Saale des niederösterreichischen Gewerbevereins der II. öfter» reichisch-uugarische Holzhändlertag zusammen. General-Domäneninspektor Josef Wessely, als Präsident des Griinduugseomites, begrüßt die Versammlung und theilt mit, daß folgende Delegierte an derselben theilitehmcn : vorn k. k. Ackerbauministerium: Ober-forstrath Salzer; vom ungarischen Finanzministerium: Oberforstrath Bedö; vom Agramer Generalkommando: Forstdirektor v. Durst; von den Handelskammern: Wien: Kammerrath Lew in; Lemberg: Kammerrath Klarfeld; Graz: Ritter von Knaffel; Laibach: Kammerrath L a u r i [; Klageufurt: Präsident Carl v. Hillinger; daun von der S ü d -bahn: Inspektor Heimbold; Lemberg-Czeruowitzer Bahn: Centralinspektor Schreiber; Rudolf-Bahn: Referent ,Hofeneber; vom österreichisch-ungarischen Reichsforstverein: die Herren v. Walter und Wessely: ungarischen Landes-Forstverein: Baiersdorf; mährisch-schlesischen Landes-Forstverein: Wibi-ral; böhmischen Landes-Forstverein: Schmiedl. Schriftführer Hofmann verliest den Comite-bericht, welcher darin gipfelt, daß znr Wahrung der Interessen der Holzindustrie und des Holzhandels, zur Erörterung der Frage» des Frachten-, Refactie-und Zollwesens die Gründung des österreichischungarischen Vereins der Holzhändler und Holzindustriellen in Wien beschlossen wurde. Die Statuten des Vereines seien bereits genehmigt und demselben auch schon mehr als 80 Mitglieder beigetreten. Um die Wichtigkeit der Branche, die im Vev eine ihre Vertretung finden soll, darzuthun, citiert der Bericht die folgenden Ziffern: Das gefammte österreichisch-ungarische Ländergebiet umfaßt 10,816 Ouadratmeilen, davon sind 3150 Quadratmeilen, also nahezu ein Drittel, mit Wald bedeckt. Der Verkehr in Forstwaren belief sich in den Jahren 1875 bis 1877 per Jahr in der Einfuhr auf 10.951,000 fl., in der Ausfuhr auf 52.859,000 Gulden. In derselben Zeitperiode betrug der Ge-sammtverkehr der Monarchie per Jahr in der Einfuhr 546.270,000 fl, in der Ausfuhr 604.230,000 Gulden. Es betrug demnach der Holzexport ein Zwölftel des Werthes der gesammten österreichisch ungarischen Ausfuhr. Der Verein wird die Interessen der Forst wirthe, Producenten, Industriellen und des Handels mit jenem Nachdruck vertrete», welcher der Wichtig: feit der Branche entspricht; er wird es als seine Aufgabe erachten, die Aufmerksamkeit der Regierung auf die Folgen der Zoll- und Tarifpolitik der Nachbarstaaten zu lenken; er wird seinen Einfluß aufbieten zur Abschaffung bestehender Uebelstände; austreben, daß kleinern Unternehmungen die gleichen Refactievortheile zugewendet werden wie große», die Einführung von Handelsusancen für den Verkehr mit Forstprodukten betreiben und den Mitgliedern Berichte zugehen lassen über die Konstellation der verschiedenen Märkte. Trotzdem die Tagesordnung als dritten und letzten Punkt die Constituierung des Vereins enthält, entspinnt sich, bevor zu den Wahlen geschritten wird, eine dreistündige Debatte über Statuten-Aenderungen. Im Verlaufe derselbe» plaidiert Regierungsrath Exner dafür, daß der Verein sich als Sectio» des niederösterreichischen Gewerbevereins constitniere. Dagegen wird eingewendet, daß es kaum möglich wäre, daß alle im Statut vorgesehenen Agenden in einer Sectio» des Gewerbevereins genügende Vertretung fänden. Es heißt nämlich im Statut: „Der Ausschuß theilt sich für die Besorgung der Geschäfte des Vereins in folgende sechs Sektionen: a) die Section für Bau-uud Schnittholz; b) die Section für Binderholz-und Faßdanben; c) die Section für Bre»nholz; d) die Section für sonstige Holzprodukte; e) die Section für Holzindustrie; f) die Sectiou für Fracht-, Zoll- und Speditionswesen." Es gelangt keiner der verschiedenen eingebrachte» Anträge zur Abstimmung, und wird endlich zur Wahl eines Präsidenten, zweier Vizepräsidenten und von 30 Ans-schnßmitgliedern geschritten. I» das Präsidium wurden gewählt: als Präsident: Herr Josef Ritter Pfeiffer v. Hochwalden; als erster Vizepräsident: Herr Charles Götz; als zweiter Vizepräsident: Herr Jos. Wessely. ______________________________________________ Angekommene Fremde am 24. April. Hotel Stadt Wien. Schuntar, Werksarzt, Johannis-thal. — Pirz, Adjmict, Krainbnrg. — Metern- und Grebner, Kauslte., Wien. — Fischer, Kausm., Triest. — Maletz, Gerichtsbeamter, Littai. Hotel Elefant. Schnabl, Görz. — Brunlichner, Beamter, CM. — Stuzin, Fabrikant, Leoben. — Moser, Coo-perator, St. Gotthard. — GaLparil, Militärkaplan, Marburg. — Kautschttsch, Gutsbesitzer, Unterlichtenwald. Baierischer Hof. Geile, Hdlsm., Watsch. — Schmitt), Treviso.— Golli, Hdlsm., .Bukarest.— Münzberg, Graz. Mohren. Dr. Neubau, Leibring. — Ceril, Danke. — Malinovsky, Laibach. Witterung. Laibach, 25. April. Leichte Bewölkung, schwüle Luft, schwacher SW. Wärme: morgens 7 Uhr + 8 7», nachmittags 2 Uhr + 17 0" C. (1878 + 106% 1877 + 14'8° C.) Barometer 729 88 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 110°, um 0 9° unter dem Normale. Telegramm. Wien, 24. April. Trotz Regenwetters hatte sich bereits um 6 Uhr früh, als das Militärspalier aufgestellt war, sehr zahlreiches Publikum eutgefuiibeit, um der Einweihung der Votivkirche beizuwohiien. Vor halb 7 Uhr verließen die Bischöfe unter großer Assistenz die Sakristei, am Portale Aufstellung nehmend und daselbst den Kardiual-Fürsterzbischof Kutschker erwartend. Hieraus begann die Einweihung der Kirche nach vorausbestimmtem Eeremoniell, drei Stunden dauernd. Um halb 10 Uhr begann die Auffahrt der geladenen Festgäste zur ersten Messe und dauerte ununterbrochen am Haupt- und den beiden Seitenportalen bis 11 Uhr an. Um S/411 Uhr erschien der Protektor Erzherzog Carl Ludwig sammt Gemahlin Erzherzogin Maria Theresia und zwei Söhnen; hierauf folgten fämmt iche hier anwesenden Mitglieder des Allerhöch ten Kaiserhauses. Wenige Minuten vor halb 12 Uhr erschienen die Majestäten in zweispäunigem Galawagen, unter den Klängen der Volkshymne und von dem begeistert „Hoch!" rufenden Publikum unter dem Geläute aller Kirchenglocken empfangen. I» einem zweiten Galawagen folgten Kronprinz Rudolf und Erzherzogin Gisela, im dritten Prinz Leopold und Herzog Ludwig in Baiern. Die Majestäten wurden von Erzherzog Carl Ludwig, dem Vorsitzenden des Ministerrathes Stremayr, den Ministern Taaffe, Depretis, Statthalter Baron Conrad, Bürgermeister Newald und den übrigen Mitgliedern des Baucomitcs empfangen und durch ein Spalier weißgekleideter, kränzetragender Mädchen in die Kirche geleitet. Die Festmesfe endigte um halb 1 Uhr. Die Abfahrt erfolgte wieder unter den Klängen der Volkshymne. Das sehr zahlreiche Publikum begrüßte begeistert bei Ankunft und Abfahrt das Kaiserpaar und den Kronprinzen. — Wegen Regens findet der Festzug Samstag statt. Wiener Börse vom 24. April. Allgemeine Staat»-stüulll. apierrenle........... iilberrente.......... ©olbrente.............. StaatSlose, 1854. . . „ 1860. . . * 18ti0(5tel) „ 1864. . . ®rand