MITTHEILUNGEN AUS DEM GEBIETE DER STATISTIK. HERAUSGEGEBKN VON DER K. K. STATISTISCHEN CENTRAL-COMMISSION. FUNFZEHNTER JAHRGANG. III. HEFT. 'V o ---- WIEN, 1869. AUS DER KAISERLICH-KONIGLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREI. IN C0MMIS8I0N BEI ADGDST PRANDEL. VERHANDLUNGEN DEU K. K. STATISTIH (MRAL-COMMISSION im Jahre 1868. WIEN, 1869. AUS DER KA1SERUCH-KONIULICI1EN HOF- UND STAATSDRUCKEREI. IN COMM1SSION BEI AUGUST PRANDEL. H I‘(iso nalstaii d der k. k. statistischen Central-Commission zu Ende des Jahres 1868. V«rNi(z*>iutt‘r : Ministerialrath Josef Ritter von Glanis, dureh Allerhiichste Entschliessung vom 18. April I8G7 mit der Leilung der Central-Commission betraut. Ordrndichr ill if^liciier: 1. Ministerialrath im Ministerium des Innern Carl Ritter von Stiililin (Stelivertreter Ministerial-Secretiir Vincen/. (loelilert). 2. Ministerialrath im Finanz-Ministerium Anton Ritter von Peter (Stellvertreter Ministerial-Secretiir Ferdinand Buchaciek). 3. Ministerialrath im Ministerium fiir Cultus und Unterrieht Lndwig Freilierr von llohcnbiihel (Stellvertreter Sectionsrath Adolf Altmuiin). 4. Hofrath des Obersten Rechnungshofes Josef Sdionwald (Stellvertreter llof— Secretiir Anton FureliJ. !). Regierungsrath Dr. Adolf Flcker, Director der administrativen Statistik. G. Sectionsrath im Ministerium des Aeussern. Carl Freilierr von Busclnnanu. 7. Sestionsrath im Ministerium fiir Hande' und Volks\virthschaft Dr. Vincenz Klun. 8. Oberst im Generalštabe und Abtheilungs-Vorstand im Reichs-Kriegs-Ministerium Franz Ritter von (ioutta (Stellvertreter Hauptmann des Armeestandes Josef Dittrich). ‘J. Ministerial-Secretiir im Ministerium fiir Ackerbau l)r. Josef Lorenz, 10. Ministerial-Secretiir im Justiz-Ministerium Dr. Julius llittner. 11. Hof-Secretiir der kroatiseh-slavonischen Hofkanzlei Daniel Staukovii-. AiiN.>ioroi'ž38G5<£s— *ta Sitzung v o m 11. Janncr 1868. Der Vorsitzende begriisst den iieu eintretendcn Vertreter des Handels-Ministe-riums SectionsrathDr. V.F.Klun. Da der bisherigeVertreter, Ministerialrath Dr. Rit-ter v. S ch er z er, dureh den Uebertritt zumMinisterium des Aeussern aus der Com-mission geschieden, seine iortgesetzte Thiitigkeit tiir dieselbe aber in jeder Hinsicht hbchst wunschenswerth ist, so schliigl der Vorsitzende vor, die Ernennung desselben zum ausserordentlichen Mitgliede bei Sr. Excellenz dem Priisidenten des Obersten Recbnungshofes in Antrag zu bringen, welchem Antrage sammtliche Mitglieder mit, Acclamation zustimmen. In Ausfuhrung der in der letzten Sitzung gefassten Bescliliisse, wurden Zu-schriften iiber die Durehfiihrung der vom statistischen Congresse in Florenz geiius-serten Wiinsche, und zwar iiber Justiz-Statistik derArmee au dasKriegs-Ministerium, iiber Sanitats-Statistik au dasselbe und das Ministerium des Innern gerichtet. Ueber die von mebreren Seiten eingelaufenen Anfragen wegen Ausfiihrung der nunmehr den Rechnungs-Departements der Statthaltereien obliegenden statistischen Ausweise wurden die ndtbigen Auikliirungen ertheilt und aucb in gleieber Angele-geidieit ein vom Obersten Rechnungshofe abgefordertes Gutacbten abgegeben. Dem Direetor des statistischen Bureau's in Florenz wurde ein detaillirtes Ver-zeichniss siimnitlicher Publicationen der Central-Commission und Direction der administrativen Statistik zur Aufnahme in den Bericht des Congresses in Florenz zu-gesendet. Dem Ersuchen des Gevverbevereines in Gratz, um Ueberlassung eines Exemplares der gedrucktenVortriige, komite nicht entsprocben werden, da die Corn-mission keinen Vorralh dieser Druckschrift besitzt. Der Verein vvurde daher auf den Bucbhandel verwiesen, dureh welchenExemplare dieses Werkes nochzuerlangensind. Uebergehend zu den eingelangten Druckwerken, envahnt der Vorsitzende zuerst die vom llandels-Ministerium mitgetheilten Verhandlungen des Seidenbau-Congresses in Wien. Die Wiehtigkeit der Seidenzucht als landvvirthschaftliche Nebenbeschaftigung ist liingst erkannt und tritt nunmehr, wo das Rohmaterial bis auf' einen kleinen Bruelitheil aus dem Auslande bezogen \verden muss, noch mehr hervor. Die Regierungbat daher im abgelaufenenJahre einen Congrcss vonlndustriellen und practischen Seidenzucbtern in Wien einberufen, welcher iiber die Hebung der Seidenzucht berathen hat. Die Ergebnisse sind vielversprechend, indem der Con-gress wohl die Unterstiitzung des Staates dureh Verleihung von Priimien nothwendig erkannte, den Sehwerpunet aber auf die freie Vereinsthatigkeit, auf zvveeknjassigen Unterricbt und populare Schriften gelegt bat. Weiters liegen Publicationen vonzweiHandelskammern vor, der zweite Band der Statistik der Volkswirthschaft in Niederosterreich 1855 bis 1866 von der Wiener Statist. Mittheil. XV. .lalirR. a. llcft. 1 Ha ndelskainmer und der Bericht derHandelskainmer inOedenhurg fur 18t>3 bis 1865. Die erstere Arbeit zeichnet sieh durch die ungeineine Beiebhalligkeit (los Materials aus, wck'hcs naeb Industriegruppen von be\v:ihrten Fachmiinnern hearbeitet vvird, und daher cin vollkommen genaues, liis aufdie einzelnen Etablissements cingcbendes Hild dcr industriellcn Zustiinde cutrollt. Beim Berichte der Oedenburger Handelskainmer ist bemerkensvverth, dass dcr-selbe vollkommen genau und in allenTbeilen nacb derlnstructioii verfasst ist, welche von der statisclien Central-Coinmission entworlen und vom Handcls-Ministerium als Regulativ fur die Jterichte der Handelskammern vorgezeichnet worden ist. Ausserdem bat aueb der bistorische Verein in Stciermark weitere Nuinmern seiner Beitriige und Mittbeilungen, mit \verthvollen gescbiebtlicben und arcbiiolo-giseben Abbandlungen eingesendet. Hierauf sehreitet die Versammlung zurBeratbung eines an Seine Exeellenz den Herrn Beichskanzler und gleiehzeitig an Seine Exccllcnz den Priisidenten des Ober-sten Rechnungsbofes, sowie an die iibrigen Minister zu riebtenden l’romeni(irias iiber die. kunftigc Stellung der statistiseben Central-Commission und der officicllen Statistik uberhaupt als Reiebs-Anstalt. Promemoria. Die iu tiefster Ebrfurcht gefertigte statistiscbp Cenlral-Conunission, dureh die AUerbocliste Entschliessung vmn 31. Januar 1863 als ein Reiehs-Instilut und zum Zwecke der Bearbeitung der Reichs-Slatislik in das Leben gerufen, weudet sieb im gegenvviirligen, 1’iir ihre kiinltige Weiter-Entwicklung entscheidenden Zeitpunete vertrauensvoll an Euere Excellenz als den obersten Vertretcr der Reiebs-Einbeit im Scboosse der bochsten Verwa]tungsbehorden, und erlaubt sicb, die Aufmerksamkeit des erleucbteten Staatsmannes, weleber naeb allen Biebtungen die uuerlasslieben Lebensbedingnissc des Gesammtstaates mit den Anforderungen der Sonder-Existenz seiner Tlicile in dauernden Einklang zu bringen bestrebt war, 1'iir die nachfolgende kurze Eriirterung der Verbaltnisse eines 1’iir die praetiseben Bclange der Staats-vervvaltung, wie 1'iir die Wissensehalt gleieb wichtigen Instituts in Ansprucb zu nehmen. Seit eine Behtirde fiir amtliche Statistik iu Oesterreieh bestebt, war ihr Cha-rakter stets ein centralistiscber. Mit demselben rief das A. b. Cabinetsscbreiben vom G. April 182!) das statistisebe Bureau des General-Recbnungs-Directoriuins in das Leben, mit demselben Charakter stattete wieder die A. h. Entschliessung vom 21. Miirz 1840 die neu gesebartene Direction fiir administrative Statistik aus und ordnete sie gleicblalls der Obersten Recbnungsbeborde des Staates unter, als einer Bebiirde von zvvcifellos ausgepriigt centralem Cbarakter, in deren Bessort sie aueb, nacb einer lediglicb durcb persiinlicbe Verhiiltnisse berbeigetuhrten Episode, im Jabre 18J59 wieder zuriickkehrte. Um ihr ungeacbtet dieser Zuweisung aueb einen directen, lebcndigen Zusammenhang mit sammtliehen Zweigen der Staatsverwaltung zu sicbern, \vurde nacb dem Muster der vorgeschrittensten Liinder die statistisehe Central-Commission gebildet, welcher schon nacli ihremGrundgesetze miter anderen Aulgsiben auc.li oblicgt, den Plan einer vollstandigen administrativen Statistik des Reiches zu entwerfen und durehzufiihreii. Es gehiirt aber aueli die Centralisirung der amtlichn statistischen Arbeiteu 7,11 den wesentliehsten Vorbedingungen ihres Gedeihens. Die Statistik eines Reiches, gewissennassen die Physiologie seines staatlichen Lebens, bat eben die Gesammt-lieit seiner Zustande als der eines einheitlichen Korpers znrn Objeete. So wenig die allgemeine Gescbichte eines Staates dadurch zu Stande kiimmt, dass man die Spe-cialgesehicbten seiner Bestandtheile oder seiner Entwicklungsrichtimgen in irgend einer Ordnung neben einander stellt, eben so wenig kann seine Statistik aus der blossen ziffermassigen Aneinanderreihung von Statistiken seiner Provinzen oder Lebens-Elemente bervorgehen. Die Reichs-Statistik verhiilt sich zu den Liinder-Statistiken, wie das Allgemeine zum Besondern, nieht \vie das Ganze zum Theil, da auf das Gedeihen der in jenem Staate begriffenen Liinder Vieles in erheblichem Grade hemmenden oder (ordernden Einlluss baben kanu, was an den Zustanden des grossen Ganzen nicbts Wesentliehes andert. I11 einem gleicben Verbaltnisse steht die Central-Statistik zu den Statistiken der einzelnen Entwicklungsricbtungen des Staates; so wenig die bunten Faden, aus vvelchenein kunstreiehes Gewebe bestebt, noeli Bilder Ciir sieli geben, wenn man sie nach den Farben auseinandernimmt, eben so wenig darf der Zusammenbang zwi-seben den einzelnen Elementen des staatlichen Lebens zerrissen werden, deren Weehselwirkung aber ganz vorzugsvveise den Gegenstand der statistischen Dar-stellung bildet, Die Bevolkerungs-Statistik z. B. bedarf vieler Dateu der Boden-Statistik und der Produetions-Statistik, sowie der Cultur-Statistik iiberhaupt und so umgekehrt u. s. f. Selbst also, wenn in allen Theilen des Reiches und tur alle Zueige der Staats-verwaUung statistisebeBureaux oder Commissionen bestšinden, wiirdeimMittelpunete des Staates docli eine centrale Anstalt fur Statistik nicht entbehrt vverden konnen. Belgien und Spanien — um nur bei dem einen Punete stehen zu bleiben — besitzen in allen Provinzen wohlorganisirte statistisehe Behorden und bediirfen docli auch der Centralstelle in der Reichshauptstadt. Preussen bat bisher die statistischen Bureaux zu Hannover und Cassel in voller Wirksamkeit erhalten; dessen ungeaehtet fungirt das statistisehe Bureau zu Berlin nicht bloss fur die alten, ihm friiher schon zugevviesenen Provinzen, sondern erstreekt seine Wirksamkeit als Central-Anstalt liber sammtliche alte und neue Reichstheile. Selbst in Grossbrifannien, dessen Ver-waltung gewiss von jeder Centralisirung moglichst fern abliegt, bricht sich die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit einer centralen Bearbeitung der Statistik Balin; Prinz Albert lieli ihr als Prasident des statistischen Congresses Worte; die Lords Stanley und Granville sprachen es bei wiederholten Anliissen amtlich aus. man musse auch in England zu einer derartigen Form iibergehen, wenn die Statistik irgend einen Wcrth iiir die Verwaltung behalten sol le. Die einzelnen Theilc der sehvveizerischen Eidgenossenschaft sinil sogar souverane Staaten, und dessen unge-achtet haben sie neben ihren cantonalen statistischen Bureaux ein eidgenossisches 1• geschalfen und lebenskraftig gestaltet. Solite Oesterreich allein oline eine amtliche Anstalt fiir die (Central—Statistik bestelien konneii? I)ie statistische Central-Comrnission erachtet es gegeniiber Euere Excellenz fiir vollkommen iiberfliissig, ein besonderesGewicht auf die Redeutung zu lege«, welehe eine moglichst gnt organisirte Statistik eben in Zeiten grosser staatlicber Uingestal-tungen fiir die Vervvaltung haben muss. Alle solehen Schopfungen wiirden auf selir unsicherem Hoden stehen und jeder rechtzeitigen Wabrnehinung ilires Erfolges entbehren, wenn ibnen nicht die genaueste Kenntniss der bisberigen Zustiinde bereils zurn Grunde lage und die štete Reobaehtung ihrer Wirkung auf alleSpluiren des socialen Lebens fortwahrend zur Seite sliinde. Nacb zvvanzigjiihrigen scbweren Kampfen sind fiir Oesterreich die grossen politischen Fragen durch dieWeisheit Eucrer Excellenz einem Abseblusse zugefiibrl wordcn; die Fragen, vvelche fiir den Kaisersta.it jetzt in den Vordergrund trelen, erscheinen in erster Linic als wirthscbaftliche und was ist die Statistik in einem grossen Tlieile ihrer Arbeiten anders als practischeNational-Oekonomie undFinanz-wissenschaft? Liefert sie docli den einzig giltigen Probirstein fiir die Anwendung der Lehren und Postulate jeder Theorie auf den gegebcnen Staat, wclcher diese allein entschei-dende Releuchtting der Grundsatze jener Wissenschaften niemals zu entbehren vermag. Die statistische Central-Commission kann sicli auch die kiinftige VVirksamkeit Euercr Excellenz als des Reichskanzlers, sie kann sich jene des Reichs-Kriegsmini-steriums und des Reichs-Finanzministeriums, der fiir die Existenz des Gesammt-reiches wichtigsten Behiirden unmoglich in einer fiir das Wohl der Gesainnitheit wie der Theile gleich nachtheiligen Weise cingeengt denkcn. Soli aber eine Thatigkeit dieser hochsten Reichsbehorden auf dem Felde der Gesetzgebung oder der Vervval-tung Platz greifen, so bediirfen sie auf jedem ihrer Schritte der Reichs-Slatistik, weun sie sicli nicht darauf beschrankt findcn wollen, stets mir mit fremden Augen selien, nur von dem Standpuncte einer oder der andern Reichshiilfte aus die Ver-haltnissc wiirdigen zu kiinnen. Um bei einem ganz naheliegenden Momente stehen zu bleiben, wie soli sich eine zweckmassige Wehr-Verfassung desReichesbegriinden und entwickein lassen, ohnedie genaueste, eingehendste Kenntniss allerReiehstheile? Wel-chen Wegsoll die Zollgesetzgebung und derAbschluss von llandelsvertragen, von Post-und Telegraphen-Einigungen, von Eisenbahn- und Schiflfahrts-Conventionen ein-sehlagen, wenn die Statistik der Urproduction, der Industrie und des Handels nicht schon vor dem Retreten oft fiir Generationen verhangnissvoller Rahueu gehiirt \verden kann? Darf die statistische Central-Commission zur Refestigung dieser Ueberzeugung auf die Erfahrungen von Decennien hinweisen, \velche auch an Reispieleu trauriger Folgen einer Nichtachtung ihrer Fingerzeige nicht arin sind, so bringt es die parla-mentarische Regierungsforro mit sich, dass jenen Behiirden nocli ein Organ zur Seite steht, fiir welches gleichlalls die Reichs-Statistik unentbehrlich ltleibt. Wie soli, um wieder bei dem Naclistliegenden zu verweilen, auch nur die Herathung des Reichs-Budgets eine sachlicheBedeutung gevvinnen, wenn sie niclit Jahr fiir Jalir von dem fortlaufenden Studium der Heichs-Statistik getragen wird. Bedarf aber Ocstcrreich so dringcnd der Reichs-Statistik und kann eine solclie niclit dureli blosse Nebeneinanderstellung der Schlusssummen von Provinzial-Sta-tistiken zn Stande gebracht vverden, fiir deren, crfahrungsgemass niclit selten elvvas zweifelhaften Werlh ihr nocli dazn jede Handhabe der Kritik feldt, so darf die statistische Central-Commission vvolil aus solchen Pramissen aueli den ihnen einzig ents|)rechenden Schluss ziehen, dass ein Central-Bureau fiir Statistik in Oesterreich geschaffen werden mochte, wenn ein solclies niclit schon seit Decennien bestande, und — oline Selbstiiberschiitzung darf es als Thatsache constatirt vverden — durch seine Arbeiten die vollsle Anerkennung der Facligenossen siimmtlicher europaiselier Liinder ervvorben hiitte. Diesem Biircau vvird aber slets auch ein Halli von Vcrvval-tungsbeamten und von Mannern der VVissenseliaft zur Seite stehen miisseri, um fiir alle Heiebstbeile die iincrlassliche Gleichfbrmigkeit in den Gegenstiinden und Zeit-fristen statistischer Ermittlungen, die enlsprcchendeGleichartigkeit der Erhebungs-methode, die principielle Einbeit in den Bearbeitungsarten zu vvahren und die Fort-scbritte der statistiscben Lelire und Praxis rechtzeitig und iibereinstimmend sicli anzueignen. Hat auf diesem Gebiete das Auseinandergehen einmal begonnen, so sclireitet es bei dem besten Willen unauflialtsam fort und zielit der Reichs—Statistik den Boden, auf vvelclien sie stehen muss, unter den Ftissen liinvveg. Durch den Bestand der charakterisirten Institutionen, vvelche oflenbar zum vvesentlicbenVortheileallerBeichstlieilegereicben, kann sichernstlicli vveder die eine nocli die andere Reielishiilfte in ilirer Autonomie gefahrdet finden. Weil iiber die Griinzen bi n a us. vvelche die Politik zvvischen Slaaten gezogen bat, reiclit gegen-vviirtig das Streben, Gleichhcil in die ofliciellen statistischen Nachvveisungen zu bringen und liiermit eine neue Aera der Vervverthung ilirer Zilfern zu erbffnen. Das Bediirliiiss gegenseitiger Kenntniss der entsjirechenden Zustiinde, das Bediirliiiss einer in der Tliat vergleichbaren Statistik aller civilisirten Liinder bat sicli niclit ltloss auf dem Felde der Wissenschaft die ausgebreitetste Geltung verschatft, es ist aucli in den Kreisen der Adminislratioii ein allgemeines gevvorden, vveil der Mensch das Fremde nicht eher vvahrhaft erkennt, als bis er es im Lielite des Eigenen zu erblicken vcrmag. Die Regierungen haben desshalb jenen eminent ofliciellen Cougress geschallen, den statistischen Areopag der civilisirten Welt, und lindcn sieli in ilirer Selbststiin-digkeit niclit im Mindesten beeiulrachtigt, vvenn ihreDelegirten iiber Schlussfassungen berichten, vvelche in einem frcmden Lande, unter der vorzugsvveisen Milvvirkung fremder Slaatsangelibrigen, zu Stande gekommen sind und doch nunmehr die Ver-vvirkliehung, die Durclifiihrung im eigenen Lande iu Anspruch nehmen. Selir leiclit liisst sich iiberdiess eine Umgestaltung der statistischen Central-Gommission denkcn, vvelche der rcizbarsten Emplindliehkeit beider Reichshiilften volle Rechnuug triigt. Als die am niiclisten liegcnde Modalitiit vviirde sicli ergeben, dass neben den Vertretern der in Wien amtirenden hbehsten Behbrden auch solclie der in()fen-Pest fungirenden, in den Schooss derjetzt bestehenden Central-Commis- sion aufgenommen werden, wozu der Bestand eiiies k. ungarischen Ministeriums am kaiserlichen Hoflager vielleicht die Brucke bilden kihnite. Solili; diese Mod;ilit;it auf uniibervvindliche Sclnvierigkeiten politischer, fmanzieller oder persiinlicher Ari stossen, so wiirde sich als zvveite Modalitat ergeben, nur die Vertreter der drei Reiclis-Miuisterien mit den Direetoren der statistischen l!ureaux beider Reiclishiilften mid hervorragenden Fachmiinnern beider Theile zu regelmiissig wiederkehrenden Zusammentretungen mit den vorher bereits niiher erorterten Functionen einer Cen-tral-Commission fur die Reichs-Statislik zu vereinigen, neben welcher danil sowohl der k. ungarisclie statistische H a tli als die statistiscbe Central-Commission fiir die cisleithanischen Liinder fortbestiinden und sich durcli je ein Mitglied in der Central-Commission fiir die Reicbs-Statistik vertreten lassen konnten. Sollten sich nocli andere Wege finden lassen, um auch beziiglicli derReichs-Statistik der vollsten Paritiit zwi-schen den iin Reichsrathe vertretenen Konigreichen und Landern und der Militiirgriinze einerseits, den Gebieten der ungarischen Krone andererseits Ausdruck zu geben, so wi11 die statistische Central-Commission nicht beziiglicli der Wahl der Mittel eine vorgreifende Meinung abgeben, da ihr nur der Zvveek, der Fortbestand der unum-giinglich nothwendigen Reiehs-Statistik und die Miiglichkeit dieses Fortbestandes vor Augen schwebt. Die kiinftige Stellung der Direction fiir administrative Statistik hiingt natiirlieh von derEntscheidungEuerer Excellenz iiber die Gestaltung der statistischen Central-Commission ab. Solite die Bildung der obenbezeichneten Rehiirde mil den Functionen einer Central-Commission fiir die Reichs-Statislik verfiigt werden, so miisste ihr wohl auch eine Sonderung der bisher bestandenen Direction nacli i hren Geschaften fiir die Reiehs-Statistik und fiir die cisleithanische entsprechen, welche jedenfalls im liudget durchzufuhren wiire. Ob und wie die gleiclie Sonderung auch im Personal-stande bewerkstelligt werden soli, werden Euere Excellenz seiner Zeit nach Wiirdi-gung der Verhiiltnisse ermessen. Da ohneZweifel wenigstens ein Tlieil des Obersten Rechnungshofes mit den hiichsten Reichsbehorden in den engsten Zusammenliang gebracht werden muss, wenn nicht die Verwaltungs- und Staats-Controle beziiglicli des Reichs-Budgets zur Unmiiglichkeit werden soli, so wird die Direction, insoferne sie als Bearbeiterin derReichs-Statistik fungirt,leicht ebenfalls bei der Reichskanzlei die passende Stelle finden, mag nun die Form dieserEinverleibung die eine oder die andere von Euerer Kxcellenz genelim befunden sein. Dem eigenen statistischen Bureau der einen oder der anderen Reichshiilfte eriibrigt auch dann noch immer ein weites Feld eigenthumlicher Wirksamkeit. Auf allen Gebieten des staatlichen Lebens ist der Fortschritt nicht nur fin Schlagvvort des Tages, sondern ein Gebot der Notlnvendigkeit, die Grundbedingung jeder weiteren Existenz Oesterreichs. Die statistische Central-Commission, deren Mitglieder seit Jahren der Aufgabe ihrer Vereinigung uneigenniitzig eine nicht un-betrachtliche Zeit und Muhe zugeweudet haben und auch bei der gegenwiirligen Vorstellung keinerlei personliche Zwecke verfolgen wollen und ktinnen, bittet Euere Excellenz, nicht auf dem Gebiete ihrer Arbeiten einen Ruckschritt zuzulassen, wel-clier sich bald nach den verschiedensteu Richtungen liin fiir Staat und Volk gleich- miissig, in crsterLinic aber jedenfalls fiir die biicbsten Verwaltungsbeborden fiihlbar machen miisste. Sie liittei Euere Excellenz niclil zuzulassen, dass das statistische Burean, dessen Publikationen von den statistischen Congressen stets mil bcsonderer Auszeicbnung behandclt wurden, in seiner Entwicklung um vier Decennicn zuriick-gedriingt, liber seine ersten Keime hinaus zuriickgescboben werde, dass ilire Insti-tution, welcbe seit dnem Vierteljabrhundertc als die geeignetste Form unmittclbaren Zusammenwirkens Zwiscben Statistik nnd Verwaltnng in ganz Europa immer weitere Anerkennung fanti und gegenvartig von Madrid bis Petersburg, von Florenz bis Stockholm berrscbt, in dem Augenblicke vernicbtet werde* \vo ihr an der Sebwelle einer neuen Gestaltung des Kaiserstaates cin doppelt fruclitbringendes Wirkcn be-sebieden scbien. Sie zweifelt gar nicht an dom guten Willcn, welcher gegenwartig die bochstcn Bebiirden beider Ileicbshalften. sowobl in nnvcrkennbarem Interesse des Staalsvvohls, als der Wissenscbaft fiir die gemeinsame Forderung statistischer Zwecke bogen, dessen ungeachtet kann sie niclil umliin, Euere Excellenz dringendst um cine Fiirsorge zn bilten, dass dem sorgsam gepflegten Werke von Jabrzcbnten, wclclies eben jetzt als Grundpfeiler umi Ausgangspunct des staallichcn Ncubaues vervielfacbte Wichtigkeit crlangen solite, cin von dem VVecbsel personlicber An-sicbten gcsicbcrter Bcstand fiir ailc Folgczeit verbiirgt werde. Wien am 11. Januar 18G8. Das Promemoria erbiilt dieZustimmung der Versammlung, wclche dessen Ueber-reichung durcli den Leiler der Central-('ommission und der Direclion der administrativen Statistik bcscbliesst. Si(zim-finncn, Corporationcn und politischen Behorden, so\vie die Einsammlung der Einzel-ausweisc den Handels- und (icwerbekammern iibcrlassen blielte. Um die Zusanimen-stellung einer Uebersicht aller in den einzelnen Kammerbezirken der im Beichsrathe vertretenen Konigreiche und Liinder bestchenden derarligen Einrichtungcn in kiir-zester Frist zu Standc zu bringen, crachtet das Special-Comite es angemessen, dass die vollstiindige Sammlung der von den Kammern cingehobcnen Einzelausweise olinc Verziigcrung an die genannten Ministerien geleitet \verden, die statistische Cen-tral-Commission aber sicli bereit erkliire, die statistische Zusammenstellung zu besorgen und diese sodami den Ministerien zur Vertiigung stelle. Die Bestimmung des Termins, innerhalb dessen die Handels- und Gewerbe-kammern dic Erhebung durchzufiihren hiitten, sowie die luanspruchnahmc der Mit— vvirkuug der Bezirksamter, an vvclche dic Kammern dicFrage-Schemas beziiglicli der Arbeitervereine zu leiten haben werden, rniisste dem Ermesseu der diese Arbeit anordncuden Centralstellcn iiberlassen bleiben. Die Versammlung gibt den zu dieser Erhebung in Vorschlag gebrachten Fra-gen-Schemas ibrc Zustimmung, und bescbliesst Zuschrifteu ari die Ministerien fiir Mandel und fiir Ackerbau zu vichten, um im VVege der HandcKskanirnern und Berg-haiiplmannschaften daszur Beantwortung dieserFragen niitliigc Material zu gewinnen Zuiri Seblusse legt Hofconcipist Se h im m er Mortalitiits-Tabelleu fiir die dem Reicbsratbe unterstebenden Lander, detaillirt nach Geschlecbt und Liindern, vor, und erlauterl deren Nutzen fiir die Wissensehaft wie fiir die practischen Zwecke der Versicherungsgesellschaften. Die Versammlung nimmt mit lebbaltem Interesse Ein-sieht in diese Naclnveisungen und besehliesst die Drueklegung derselben, vvorauf die Sitzung gescblossen wird. Formulare zur Nachweisung der humanitaren Anstalten fiir Arbeiter. A. ..................Fabrik von.......................zu.................... (Bezirk) mit.................Arbeitern llumanitarc Einrichtungen zum Besten der Arbeiter. n) Besehaflung billiger Lebensmittel und Speiseanstalten; Localpreis pr................................... Preis fiir die Arbeiter pr...................... Wie viele Arbeiter nelimen die ermassigten Preise in Ansprueh? . . . (>) Arbeiterwohnungen: Localpreis...................................... Preis far Arbeiter.............................. Grundstiieke, Localpachtzins.................... Grundstiieke, Paehtzins fiir Arbeiter .... Wie viel Arbeiter sind in solchen VVohnungen untergebracbt? . . . c) Unterstutzungseasse (Bruderlade) fiir Krankheit oder Ungliicksfalle: Zalil der Theilnehmer.................................................... Wocbentlicber oder monatlicber Beitrag der Theilnehmer................... „ „ „ „ des Fabriksbesitzers .... Betrag der Wochenuntcrstiitzung eines Kranken . ........................ Unterstiitzung in Sterbefallen........................................... Beitrag zu sonstigen humanitaren und Unterrichts-Zwecken .... Gegenwiirtiger Bestand der Cassa.....................................fl. Einnahmen und Ausgaben im Jahre 1867 ...................................fl. d) Fabriks-Kinderbewahranstalt: deren Einriehtung und Beniitzung...................................... Aus welchcn Mitteln und Zuflussen werden die Auslagen bestritten? . . . c) Fabriks-Schule fiir Kinder: deren Einriehtung und Beniitzung......................................... Aus welchen Mitteln und Zuflussen werden die Auslagen bestritten? . . . f) Fabriks-Zeichnen- oder sonstige Fachsehulen fiir Arbeiter: deren Einriehtung und Beniitzung......................................... Aus welehen Mitteln und Zufliisscn werden die Auslagen bestritten? . . . Es wird um miiglichst vollstiindige und ausfiihrliehe Beantwortung dieserFragen und die gleicbc Namhaftrnaehung allfiilliger sonstiger Einrichtungen zum Vortheile der Arbeiter ersucht. K. Genossenschaft der |Gemeinde . (Bezirk)l XII (Bezirk) Humanitare Anstalten zum Besten der Arheiter utid {^ewerljlich<; Schulen . . Name der bestehenden Anstalt................. Zvveck und Einrichtung der Anstalt . . . Aus welehen Mittelu und Zulliissen werden dieErhaltungskosten der Anstalt bestritten?.......................... VVie viel betragen die jabrlichen Kosten der Anstatt?....................... Was leistete die Anstalt itn Jalire 1867? .................................... In welehem Verhallnisse werden bestehende Kinderbewahranstal-len und Krippen von Arbciter-kindern beniit/.t?........................... C. Arbeiterverein................................zu..................................... (Bezirk) Vorsorge fur billigen Ankauf........................ Zalil der Mitglieder................................ * Einrichtung......................................... Leistung im Jahre 1867 ............................. Gegenvvartiger Cassestand........................... Unterstiitzungs-Casse furKranke und Hilfsbediirftige................................. Sparverein.......................................... Leichenverein . ................................... Bildungsverein...................................... Sonstige humanitare und Unterrichts- zwecke verfolgende Anstalten..................... Statist. Mittheil. XV. Jahrg. 3. Heft. Ansserordentliche Sitznng vom 8. Februar 1868. Der Herr Vorsitzende begriisst den neuernannten Vertreter des Ministeriums des Innern, Ministerialrath Ritter von Stahlin im Namen der Versammlung, wofiir dieser den Dank aussprieht. Hierauf bezeichnet der Vorsitzende den Verhandlungsgegenstand, vveleher die Berufung einer ausserordentliehen Sitzung nothwendig gemaeht liat, namlieh die vom Ministerium des Innern in Antrag gebrachten Aenderungen in den Formularien und Instructionen zum Zahlungsgesetze, iiber welehe er den Vicedirector Schmitt zur Berichterstattung aulFordert. Bericht des Special-Comite’s zurBerathung der an den Formularien fttr die Volks-zahlung nach den Antr&gen des Ministeriums des Innern vorzunehmenden Aenderungen. Erstattet vom Viccdircctor Fr. Schmitt. Urn die Einheit der Volkszahlung in heiden Rcichshiilftcn zu siehern, ist die statistische Central-Commission bei allen Berathungen iiber die Verbesserung der Zahlungsoperation fiir die Zukunft von der Ansicht ausgegangen, dass das Zahlungs-gesetz vom 23. Miirz 1857 in seiner VVirksamkeit fiir die Gesammt-Monarchie auf-recht erhalten bleibe. Nachdem jedoeh mit dem Gesetze vom 21. December 18(57 (§. 11 lit. g.) die Gesetzgebung iiber Volkszahlung dem VVirkungskreise des Reichsrathes zugevviesen ist, und durch die Absicht des Ministeriums des Innern, die Zahlung und Zusam-menstellung der Ortsiibersichten den Gemeinden ohne Ausnahme zu iibertragen, der §.16 des Ziiblungsgesetzes vom Jahre 1837 wesentlich geandert \vird, so wurde die Nothwendigkeit der Vorlage eines Ergiinzungsgesetzes zum Zahlungsgesetze an die Legislative lteim Ministerium des Innern in Erorterung gezogen. Aus diesem An-lasse wurden auch einige Wilnsche ausgesprochen, welche sicli auf Vereinfachung derOperation im Interesse des 1’ublicums und der Staatsfinanzen heziehen; ebenso wurde die Frage angeregt, in welcher Weise die Beniitzung der durtfli Anzeigezettel und Ortiibersichten gevvonnenen Daten fiir die Bezirksiibersichten und Landessum-marien stattzufinden babe. Das zurBerathung der unter den geiinderten Verhiiltnissen nolh\vendigen Recti-ficirungen der von der Versammlung Lereits genehmigten Formulare, sowie zur Feststellung mehrerer neuer Formulare von dem Hcrrn Vorsilzenden Ministerial-rath'Ritter von Glanz berufene Special-Comite bestand aus den Ilerren: Ministeriai-rath Ritter von Stahlin, Hofrath Dr. Springer, Regierungsrath Dr. Neumann, Ministe-rial-Concipist Giihlert, Ilofconcipist von Marso, vvelcher als Vertreter der kroatischen Hofkanzlei seine Verwahrung gegen allfiillige Consecjutnzeu aus seiner Betheiligung an der Vcrhandlung zu Protokoli gab, Ilofconcipist Schimmer, Hauptmann Ecker- Kraus tind dem Berichterstatter. Im Namen dieses Comite's liabe ich die Ehre der statistischen Central-Commission Bericht iiber die gepflogenen Verhandlungen zu er-statten und die Antriige desselben derGenehmigung der Versammlung zu unterbreiten. Durch die gesetzliche Verpflichtung aller Gemeinden und der aus demGemeinde-verbande ausgesebiedenen Gutsgebiete, zur Vornabme der Ziililung durch eigene Organe oder aui' Kosten der Gemeinden oder Gutsgebiete durch 1. f. Commissare, wird die urspriinglich fiir jene Gemeinden, welche die Zahlung selbst besorgen wurden, aufgestellte Belehrung zum Formulare E') allen Gemeinden und Gutsgebieten,, sowie ein Auszug aus derselben den 1. f. Commissaren mitzutheilcn sein. Das Speeial-Comite bat sicli der vom Vertreter des Ministeriums des Innern ausgespro-chenen Ansicht angeschlossen, derzufolge diese Millheilung im VerordnungsNvege zu erfolgen hatte, wornach diese Instruction aus den Gesetzes-Beilagen zu entfallen bat. Insoferne das Ministerium des Innern von der Forderung der Vorlage der ■ Tagebiicher der Zablungscommissiire absteht, das Beichs-Kricgs-Ministerium mit Biicksicht auf die Zahlung der Alterselassen nach einzelnen Jahren auf die Beibrin-gung der Geburtsscheine der zwischen dem 10. und 20. Jahre stehenden Personen verzichtet, entfallen die Formulare J und C~), wodurch ebenso an Druckkosten eine namhafte Ersparung erzielt, als die Arbeit der Commissare erleichtert und die SclnvierigkeitderHerbeischaftungvonGebiirtsscheinen fiir das Publieum behoben\vird. Durch dasAusfallen dieser Formulare wurde eine neueNummerirung noth\vendig, wobei zur grosseren Deutlichkeit statt der friihern Buchstaben romische Zilfern ge-w;ihlt wurden. Beziiglicli der Verwertbung der aus den Anzeigezetteln der Gemeinden Wien, Prag, Brunn, Lemberg, Graz und Triest gewonnenen Daten liber die Wolmungsver-hiiltnisse, ging das Speeial-Comite von der Ansicht aus, dass eine eiufache Uebertra-gung der Angaben von den Anzeigezetteln in ein Summarium von den Communal-Organen vorzunehmen sei, die statistische Zusammenstellung aber der statistischen Central-Commission iiberlassen bleibe. Als solehes zweckentsprechendesSummarium erlaubt sich das Comite das beiliegende Formulare vorzuschlagen»). Bei diesem Arrangement wurde die Form der Zinssteuer-Fassionen vor Augen gehalten, daher die Ausfiihrung durch die Gemeindeorgane kaum irgend einem Missverstiindnisse oder einer Scliwierigkeit begegnen diirlte. Die weiters entvvorfenen und zur Genehmigung der Versammlung vorge-schlagenen Formulare fiir die Gemeinde- und Bezirkstibersichten erhalten dieselben Bubriken,wie dieOrtsiibersichten; eine unvvesentlicheModification derBezirkstabellen wird durch die Nothwendigkeit bedingt, allenfalls bis zu 00 Gemeinde-Uebersichten auf einer Seite zu contiren, daher die Nachweisung der Altersjahre 8 Seiten des Blanquettes beansprucht8). *) Vergleiche Scite 110 der Verhandlungen der statistischen Central-Commission im Jahre 1867. Mittheilungcn aus dem Gebiete der Statistik, 14. Jahrg. 2. Heft. a) Ebendort Seite 119, und Mittheilungcn aus dem Gebiete der Statistik, 12. Jahrg. 3. Heft, Scite 122. a) Vergl. dieselben im Anhange. Je ein besonderer Ausweis iiber die anvvesenden Fremden und alnvesenden Einheimischen wird der Orts-, Bezirks- und Landestabelle beizulegen sein •). Endlich musste durch ein eigenes Formular fur die Zahlung der im Auslande \veilenden Einheimischen Vorsorge getroffen werden '). Durch die Beriicksichtigung der besprochenen, die Wesenheit des Ziihlungs-geschiiftes beriihrenden Aenderungen entsteht die Nothweiuligkeit mancher stylisti-sclier Rectificirungen in den Formularien; diese Gelegenheit wurde ergriffen, uin auch mehrere Verbesserungen in Antrag zu bringen, welche llieils dem gegen-wiirtigen Stande der Organisation der politischen Behorden, tlieils dem Zwecke des leicliteren Verstiindnisses entspreclien, endlich zum Theile sich als einfache Redac-tionsandei‘ungen empfehlen. Das Special-Comite erlaubt sich dieGesammtheit der von ihm vorgeschlagenen Abiinderungen der Genehmigung der statistischen Cenlral-Commission zu empfehlen und das Ersuchen zu stellen, dass in der Expedition der endgiltig redigirten For-mulare und Belehrungen als Gesetzesbeilagen an das Ministerium des Inuern die Nothwendigkeit der einheitlichen Durchfiihrung der Volkszahlung in beiden Reiehs-halften betont werde. Die Versammlung priift die zur Vorlage kommenden Formulare und erhebt dieselbe mit Einbeziehung einzelner, vom HerrnMinisterialrathe Ritter von Stiihlin in Antrag gebrachten stylistischen Aenderungen zum Beschlusse. Nachdem noch derVertreter der kroatisclien Hofkanzlei die bereits im Special-Comite verlautbarte Verwahrung gegen allfallige Consequenzen aus seiner Betheili-gung an den vorstehenden Verhandlungen beziiglich des Konigreiches Kroalien-Sla-vonien vviederholt bat, sichert der Herr Vorsitzende die sofortige Expedition der geanderten Formularien an das Ministerium des Innern zu und schliesst hierauf die Sitzung. Sitzung voiu 7. Marz 1868. Der Vorsitzende spridit dem Regierungsrathe Professor Dr. Neumann den Gliickwunsch zu seiner Erwahlung zum Rector Magnificus der Universitiit Wien aus und begriisst den neuernannten Vertreter des Ackerbau-Ministeriums, Ministerial-Secretiir Dr. Lorenz. Nachdem von sammtlichen Centralstellen die Angaben uber den Bcdarf an statistischen Publicationen eingelaiifen sind, so wird die Vertheilung in Zukunft nach diesem Ausmaasse vorgenommen vverden. Dem Ministerium des Innern wurden die revidirten Volksziihlungs-Formulare, und dem Ackerbau-Ministerium die Blanquetten zur Erhebung der Unterstiitzungs-Anstalten 1'iir Arbeiter bei Bergvverken mitgetheilt. Nachdem das koniglich ungarische Handels-Ministerium die Nachweisungender Berghauptmannscbaften uber die Produc- ’) Vcrgleiclie dieselbcn im Anhangc. tion im Jahre 1866 mitgetheilt hat, so konnte die Drucklegung der Monographie: „Bergwerksbetrieb der Monarchie wahrend des Jahres 1866“ eingeleitet werden. An Druckschriften bringt der Vorsitzende das eben vollendete statistische Jalirbuch undHandbiichlein 1866, ein Heft der Zeitschrift des preussisehen Bureau’s, den Handel Frankreichs 1867, und drei Pnblicalionen des statistischen Bureau’s in Florenz iiber Wahlergebnisse, Sparcassen und Wolilthiitigkeits-Anstalten zurKennt-niis der Versammlung. Namentlieh die letzteren zeiehnen sich wieder durchUmfang, Grundlichkeit und interessante internationale Vergleichungen aus. Regierungsrath Dr. F i c k e r stellt der Central-Commission eine Sammlung aller Formulare und Instructionen fiirVolkszahlung zur Verfiigung, welche in Deutschland in Anwendung stehen und von ihm anlasslich seiner jiingsten Reise in Deutschland erworben wurden. Er hat diese Gelegenheit zugleich beniitzt, mit den erfahrensten Fachmiinnern Deutschlands iiber die neuen iisterreichischen Volksziihlungs-Formu-lare Riieksprache zu halten und durchaus nur sehr beifitllige Urtheile dariiber ver-nommen. Die bei der jiingsten Zalilung im norddeutschen Bunde in Anwendung gebrachten Ziililblattchen glaubt der Berichterstatter nur in den Ilauptstadten, wo dureh Faehbureaux die genaue Sichtung und Ordnung gepflogen wird, ani’athen zu konnen. Hierauf berichtet Hof-Secretar Rossiwall iiber die Berathungen des Special-Comite’s zur Feststellung neuer Waarenbewerthungen. Bericht des Special-Comites zur Ermittlung der Schatzungswerthe fttr jene Waarengattungen, welche in Folge der neuesten Handelsvertrage mit Frankreich und Italien, oder aus Anlass specieller Verordnungen in den Verkehrs-Nachwei-sungen nunmehr getrennt nachzuweisen sind. Erstattct vom llofsecretar J. Itossiwall. Durch die Handelsvertrage mit Frankreich (vom 11. December 1866) und mit Italien (vom 23. April 1867) wurden fiir mehrere Waarengattungen besondereZolle vereinbart, fiir andere Waarengattungen aber im Verordnungswege wiihrend der Jahre 1866 und 1867 Zollbegunstigungen zugestanden. Nachdem nun diese Waaren-gattungen von den Zollamtern abgesondert verhucht werden, so sind dieselben auch in dem vom Rechnungs-Departement fiir indirecte Besteuerung im Finanz-Mini-sterium zu verfassenden Uebersichten der Waaren-Ein- und Ausfuhr, dann in den von der statistischen Central-Commission herauszugebenden Handels-Ausweisen abgesondert nachzuvveisen. Es ergab sich hiernach die Nothwendigkeit fiir diese VVaarengattungen die entsprechenden Schatzungsw#rthe zu ermitteln. Fiir diesen Zweck wurde ein Spe-cial-Comite von dem Herrn Vorsitzenden der statistischen Central-Commission, Mini-sterialrath Ritter v. Glanz berufen, vvelches unter dessen Leitung am 4. Miirz 1. J. tagte, und an welchem sich die Herren: Regierungsrath Dr. Ficker, Vicedirector Schmitt, Ministerial-Secretar Buchaczek, Finanzrath Gabriely, Oberamts-Controlor Liebisch, Rechnungs-Revident Karl und der Berichterstatfer betheiligten. Uebcrdiess waren durcli geliilligc Vermittlung der Handels- und Gewerl)ekammerii in Wien zu den Berathungen dieses Special-Comite’s 28 hervorragende Industriclle und Han-delsleute der beziiglichen einzelnen Geschaftszweige eingeladcn worden, von vvelchen 16 dieser Einladung bereitvvilligst entsprochen und den Zvveclc des Special-Comit(Ts in der erspriesslichsten Weise gefordert haben. Es waren diess die Herren: Leopold Bachmeier, J. J. Bauer, Wilhelm Dienstl, Jobann Gogl, Georg Hartl, Rudolf Jsbary, Ludwig Kusclil, Ludwig Lobmeyer, Alois Begenhart, II. I). Schmid, Lmhvig Tenn#n-baum, Josef Voigt, Franz Bitter v. Wertbeini, Franz Wilhelm, Josef. Winkler von Foraczest und Victor Zimmermann. • Das Special-Comite bat bei der Werthsbestimmung an dem auch in friiheren Jiihren beobachteten Grundsatze festgehalten, dass die Werthe an der Beichsgriinze und in Silberw;ihrung feslzustellen seien, und dass inFšillen, wo die Waarengat-tungcn der Einfuhr von jenen der Ausfuhr im Werthe namhaft differiren, auch 1'iir beide besondere Wcrthe zu bestimmen seien. In dieser Weise wurden 46 VVerthe festgestellt, welche die von deli obengenannten zu den Berathungen erschienenen Vertrauensmannern vertretenen Geschaftszvveige betrafen. Es eriibrigte noeh, 21 Werthe zu bestimmen, mit deren Ermittlung, da die beziiglichen Verlrauensmiinner nicht der Einladung folge gegeben hatten, einSub-Comite, beslebend aus den Herren: Begierungsrath Dr. Fickcr, Vicedirector Schmitt, Finanzrath Gabriely, Oberamts-ControlorLiebisch.Bechnungs-Bevident Karl unddemBcrichterstatter, betraut wurde. Dieses Sub-Comito bat in einer am 5. Marz I. J. abgebaltenen Sitzung weitere 14 Werthe von Waarengattungen auf Grund der bereits commissionell lestgesteHten BohstolT-Preise und der bei demWiener k. k. Hauptzollamte gcpflogenen Erliebungen fixirt, und 1)eschlossen, dass die Werlhe 1'iir die nocli zu bewerthenden 5 Waaren-gattungen (Baumwolle, Glaskorallen, holzerne Maschinen, roben Kautschuck und Aloefasern) im kurzen Wege durch Nachfrage bei einzelnen hervorragenden beziig-liclien Industriellen und Handelsleuten bescbalTt werden sollen. Das Special-Comite sieht sich veranlasst, die Bestimmung eines neuen Werthes der Baumwolle behufs der Bewertbung in den Verkehrs-Nachweisungen aus dem Grunde zu beantragen, weil dieBaumwolle bekanntlicli durch die langjiihrigenKriegs-ereignisse in Nordamerika auf eine aussergewohnliche Weise im Preise gestiegen ist, im Jahre 1867 aber wieder bedeutend im Preise gesunken war, ohne jedoch den sonst behaupteten normalen Preis zu erreichen. Ohgleich auch beim Getreide beziiglicb dessen Ausfuhr cin ahnlicher Fali im Jahre 1867 eingetreten ist, indem derWcrth desselben ein namhaft hiiherer war, als der in den Verkehrs-Naclnveisun-gen fflr das Getreide festgesetzte Schatzungswerth, so glauble das Special-Comite docb nicht auf eine Feststellung eines anderen Werthes fur das Getreide eingehen zu sollen, und zwar aus dem Grunde, weil der Getreidepreis im Jahre 1867 keines-wegs ein normaler und fur eine langere Beihe von Jahren andauernder betrachtet werden konne. Um jedoch auch diesen Preisverhaltnissen in den Verkehrs-Nachwei-sungen Bechnung zu tragen, beantragt das Special-Comite, dass zwar die hisherigen Schatzungspreise fiir die Bewerlliung des Getreides in den Verkehrs-Nachweisungen beibehalten werden sollen, dass aber gleichzeitig in einer Anmerkung die Differenz dieser Schatzungswerthe von den thatsiichlich erzielten Marktpreisen angegeben werden solle. Indem das Special-Comit«? die Genehmigung dieses Antrages der statistischen Central-Commission empfiehlt, unterhreitet dasselbc gleichzeitig das Verzeichniss der bereits ermittelten Werthe mit dem Antrage, es wolle die statistische Central-Commission genehmigen, dass sowolil diese als aucli die nocli iibrigen 8 in der vom Sub-Comite empfohlenen Wcise zu erhebenden Werthe in den Ausweisen iiber den aus\vartigen Handel im .lahre 1867 zur Anwendung gelangen und behufs der im Recbnungs-Departement fiir indireete Be^teuerung des Finanz-Ministeriums zu ver-fassenden Uebersicht der Waaren-Ein- und Ausfuhr, deren Verolfentlichung fiir das Jalir 1867 in der niicbsten Zeit zu erwarten ist, dorthin mitgetheilt werden. Die Versammlung stimmt den Vorschliigen des Special-Comite's zu und be-sebliesst tiber Antrag des Regierungsrathes Dr. Picker den Fachmannern fiir die bereitwillig geleistcte Unterstiitzung den Dank auszudriicken. Weiter beriehtet Concepts-Adjunct Dr. Wi neki er iiber eine Anfrage des Bc-zirksamtes Mank in ftezug der Nachweisungen der Besitzveriinderungen. Bericht des Special-Comite's tiber die Eingabe des Bezirksamts ldank betreffs der Nachweisnngen der Besitzver&nderungen. Erslattct vom Conccpts-Adjunct Dr. Wincklcr. Einem von Seite der statistischen Central-Commission seit ihrem Bestande \viederholt ausgedriiekten Wunsebe entspreehend, bat das Justiz-Ministerium mit Erlass vom 5. October 1867 die Einfiihrung periodiseber Nachweisungen iiber die Veriinderungen im Besitz- und Lastenstande der Liegensebaften vom 1. Januar 1868 angefangen angeordnet und deren jahrliche unmittelbare Vorlage an die statistische Central-Commission den mit der Fiihrung der (iffentlichen Bucher betrauten Land-und Lehentafel-, dann Stadt-, Grund- und Bergbuchs-Aemtern aufgetragcn. So klar und gemeinverstiindlich auch die mit diesem Erlasse zugleicb hinaus-gegebeue, auf Grund eines vom Landtafel-Director Demuth vorgelegten Entwurfes verfasste Instruction ist, sieht sieh die statistische Central-Commission gleichwohl schon in die Lage versetzt, iiber eine auf Erliiuterung dieser Instruction abzielende Eingabe Beschluss zu fassen. Unterm4. Februar 1. J., Z. 138-St. C. C., hat sich niimlich das Bezirksamt Mank mit der Anfrage hierher gewendet, wie sich bei Fiihrung der besagten Ausweise in jenen Fiillen zu benehmen sei, wo es sich um Erwerbung von Bealitatenhiilften auf Grund von Ehevertragen handelt, aber ein bestimmter Geldwerth der Realitiit nicht angegeben wird; insbesondere, ob mit Biicksicht auf letzteren Umstand und den Wortlaut der Instruction, der zuFolge diejenigen biicherlichenEintragungen, welche ein nicht mit einer bestiminten Geldziffer eingetragenes Recht betreffen, keinen Gegenstand der Darstellung in den Ausweisen bilden, derartige Uebertragungen viel-leicht gar nicht nachzuweisen sind. Das zur Berathung hierviber zusammengetretcne Special-Comite erkaiinte als-bald, (lass dieser Eingabe lediglich eiu Missverstandniss der bezogenen Stelle in der Instruction, eine Verwechslung jencr Fiille zu Grunde liege, in \velcheu die Parteien die Angabe der Geldziffer unterlassen, mit solchen Fiillen, wo es sicli um ein, iiberhaupt nicht mit einer bestimmten Geldziffer einzutragendes Recht, wie z. B. Lei Grwerbuug einer Serviiut, bci Recbten aus Bestandvertragen liandelt. Da aber der Umstand, dass die Parteien die Angabe des Geldwerthes einer der Besitzveranderung unterzogenen Bealitiit in den Urkundcn unterlassen, im Sinne der Instruction keinen Grund bildet, einen solchen Ueberlragungsfall aus den Nachvvei-sungen auszuschliessen, und diess um so vveniger, als sicli das Grundbuchsamt nur mit dem in der Beget selbst raumlich benachbarten Steueramt im kurzen Wege ins Einvernehmen zu setzen braucht, um jenen Werth inErfahrung zu bringen, weleher der Gebiihrenbemessung zur Grundlage diente, somit fur die Zwecke der fraglichen Ausweise als vollkommen ausreichend angesehen vverden muss, so stellt das Special-Comite an die statistische Central-Commission den Antrag: das Bezirksamt Mank in Erledigung seiner Eingabe dahin anztnveisen, in jenen Fiillen derErwerbung von Bealitatenhiilften auf Grund von Ehevertriigen, in welchen die »Parteien die Angabe des Bealitatenwertbes in den Urkimden unterlassen, jenen Wertb in die Nach-weisungen einzutragen, \velchen das Steueramt zur Grundlage der Gebiihrenbemes-sung im fraglichen Falle genommen und sich zu dem Behufe mit demselben auf kur-zem Wege ins Einvernehmen zu setzen. Hinsichtlich der weiteren, von dem Special-Comite ins Auge gefassten Fragen, von wo und in vvelcher Form diese Belehrung auszugehen babe, beantragt dasselbe, dass, wenn es sich auch strenge genommen um eine vom Justiz-Ministerium hinaus-gegebene Instruction handle, diese Belehrung iloch von Seite der statistischen Cen-tral-Commission zu erlassen sei, da auch die betreffenden Nachweisungen derselben direct einzusenden sind und das Bezirksamt Mank sich gewiss aus diesem Grunde sehon direct an dieselbe um Belehrung gewendet hat. Eine nachtrSgliche Erliiute-rung des in Frage stehendenAbsatzes der Instruction an alle Grundbuchs-Aemter aus diesem Anlasse hinauszugeben, schien dagegen dem Special-Comite zu weit zu fiihren, da derartige, aus einem mangelhaften Verstandnisse der Instruction her-vorgehende Bedenken kaum irgendwo noch auftauchen ddrften, anderseits durch Aufnahme dieser Erlauterung in den durch die Wiener Zeitung veroffentlichten Aus-zug aus dem Sitzungsberichte der Central-Commission nothigenfalls auch durch die Einriickung einer beziiglichenNotiz in die Landeszeitungen derselben griisserePubli-citat verschafft werden konnte. Die Versammlung stimmt einer derart zu erlassenden Beant\vortung zu, worauf die Sitzung geschlossen wird. Sitzmig vom 4. April 1808. Der Vorsitzende theilt die Einladung desMinisteriums dcs Innern zur Berathung des neuen Volksziihlungs-Entvvurfes mit; die Versammlung betraut dic Begierungs-riithe Dr. Ficker und Professor Dr. Neumann mit der Aufgabe, bei diesen Bera-thungen die statistische Central-Commission, mit besonderer Riieksichtsnahme auf ilire statutenmassige Slellung zu den statistischen Publicationen siimmtlicber Ver-waltungszweige, zu vertreten. Ueber Anregung des Rcgierungsrathes Professor Dr.Neumann beschliesst die Versammlung, denakademiscbenLese-Vcrein in Wien mit den von derCentral-Com-mission veroflentlichten Druckschriften zu betheilen. Eine gleiche Gabe wird auch der Lese-Halle deutscher Studierenden in Prag auf ihr Ansucben bewilligt. An Drucksebriften sind die Publicationen , des Vereines fiir Landeskunde in Wien, die statistischen Nacbwcisungcji iiber Montanwesen und WohUbatigkeits-Anstalten in Frankreicb und zwei Werke aus Nordamerika eingelangt. Die letzteren sind derKatalog des Army-Medical-Mnseum und der 7. Bericht desSurgeon General Office in Washington. Das erstere Werk, wie das Museum selbst, welelies schon iiber 5.000 Nummern umfasst, iunerhalh zweicr J.abrc entstandcn, gibt einen merk-wiirdigen Beleg von der Thatkraft, welcbe Nordamerika fiir militariscbe Sanitiits-pflege eiitwickell. In dem Museum werden alle merkwiirdigen, lici Operationen und Sectionen vorkommenden Objcete mit gcnauen Beschreibungen der Fiille gesammelt, um fiir die Belehrung des iirztlicben Naclnmchses zu diencn, und der Katalog gibt auf mebr als 1.000 Seiten eine wissenscbafllicb geordnete Darstellung dersclben mit zahlreicben Abbildungen. Das gleiche gilt von den Berichten des Surgeon General Office, welclie alle instructiven Operationen beschreiben und bildlich darstellen. Bei dem boben Interesse dieser Werke fiir die iirztlicben Kreise, stimmt die Vt^rsamm-lung dem Vorscblage des Vorsitzenden zu, diese Biicher dem Reichs-Kriegs-Ministerium, behufs Verstiindigung der k. k. Josefs-Akademic und dureb Vermittlung des derzei-tigen Bector Magnificus aucli der Universitat VVien zur Einsicht mitzutheilen. llierauf bericbtet Begierungsrath Dr. Fi c ker iiber die Ergebnisse der bis jetzt abgebaltenen statistisch-administrativen Vortriige. Nach dem Beschlusse der Central-Commission wurde beim diessjiihrigen Cyklus von dem bisher eingehaltenen Modus abgegangen, indem nieht siimmtliche Zweige der statistischen Erhebungen in die Vortriige einbezogen, sondern mir einzelne horausgegriffen und ausfuhrlich bebandelt wurden. Auf die in drei Stunden vom Begierungsrathe Dr. Neumann vor-getragene Propiideutik, schloss sicli daher der 1(5 Stunden umfassende Vortrag des Begierungsrathes Dr. Ficker iiber Volksziihlung an, mit practischer Erliiuterung des Vorganges bei der Durchfiihrung der Ziihlung. Der Vortrag erfreute sicb eines weit iiber jene der Vorjahre ansteigenden Besuches, indem nicbt allein die Staats-und Communal-Beborden VViens, sondern aucli jene der Provinzen von der Einladung Gebrauch macbten, Beamte zu diesen praetiseben Uebungen zu entsenden. Ebenso war auch das Kriegs-Ministerium durcli eine grossere Zalil von delegirten Horern vertrcten. Hierauf folgte der Vortrag des Hof-Concipistcn Schimmer iiber Bc-vvegung derBevolkerung in K, und jener des Vice-Directors Schmitt iiber die Statistik der Industrie iu 16 Stunden. Der letzte schloss in der Ostervvoche ab, nach welcher nocb Begicrungsrath Dr. Neumann iiber Eisenbahnen und Hof-Secretiir Bossiwall iiber Handel und Schifffahrt sprechen werden. Weiter berichtet Concepts-Adjunct Dr. Wineki er iiber die Berathungen des Special-Comite’s, welches sich mit der Frage iiber die Fortsetzung der Statistik des Donau-Verkebres bescliaftigt bat. Bericht iiber die Verhandlungen des Special-Oomite’s zur Zusammenstellung, be-ziehungsweise Fortsetzung einer Statistik der Schifffahrt und des Verkehrs auf der Donau und deren Ncbenfliissen. Erstattet vom Ooncepls-Adjunct Dr. Winckler. AufGrund eines vom 18. September 1863 dalirten Berichts des osterreichischen Vertrelers bei der europiiischen Donau-Commission, bat das Handels-Ministerium mittelst Note vom 20. Januar 1864 an die Central-Commission das Ersucben ge-stellt, denllandcls- und Schifffahrts-Verhaltnissen auf der Donau und ihren Neben-fliissen eine besondere Aufmerksamkeit zuzuvvenden und cine miiglichst vollstiindige, ununterbrochene Statistik der Schifffahrt und des Handelsverkehrs auf derselben zu sebaffen. Die Central-Commission bat denn aucb durch die im vorigen Jalire (im 4. Heft des 13. Jabrganges der Miltheilungen) verbffentlichte Statistik der Schifffahrt und des Verkehrs auf der Donau und ihren Nebenfliissen im Jalire 1865 den in dieser Richtung an sie gestellten Anforderungen vorlaulig entsprocben; da aber in der erwiihntenZuscbrift des Handels-Ministcriums auf cine fortlaufeude und mbg-lichst vollstiindige Darstellung des Donauhandels ein besonderes Gcwiclit gelegt wird, so treten an die Central-Commission folgende z\vei Fragen zur Entscheidung heran: 1. iu \velchen Zeitriiumen soli das einmal begonnene Werk fortgesetzt, und 2. inwelcher Weise kann es moglichst vervollstandigt werden. Das zur Beratlmng hieriiber unterm 26. vorigen Monats zusammengetretene Special-Comite bat zuniichst die Frage in’s Auge gefasst, in welchen Terminen die Zusammenstellung einer Statistik des Donau-Verkebrs erfolgen miisse, um als eine fortlaufende gelten zukbnnen. So wiinschenswerlb und denBediirfnissen derllandels-welt entsprechend es ersebeint, eine solcbe Jahr fiir Jabr zu verdffentlichen, so glaubt das Special-Comite dennoch auf eine jahrlichc und dabei vollstiindige Zusammenstellung des Donau-Verkehrs nicht einrathen zu konnen, und diess einzig und allein im Hinblicke auf die unverkennbar grossen Schwierigkeiten, mitvvelcben die Vornahme von Erhebungen verbunden ist, welcbe den Verkebr eines Stromgebietes von nabezu 15.000 Quadrat-Meilen zum Gegenstande haben. Das Special-Comite bcanlragt daher, nur nach Verlauf von je fiinf Jabren — analog den Terminen, in welchen dielHandels- und Gewerbekammern kunftighin ihre Bericbte iiber denStand dcr Industrie mul desHandels in ihrem Bezirke zu vertassen haben — eine vollstiin-dige Aufnalime des ScliifTs- und Waarenverkehrs‘ auf der Donau vorzunehmen und, weil die erste Aufnalime fiir das Jahr 186S geschehen ist, mit dem Jahre 1870 zu beginnen. Um aber dem hieraus moglichemeise sicli ergebenden Uebelstaude zu be-gegnen, dass dieErhebungen zufitllig gerade in solcbe Jahre fallen, welehe abnorme Ilandels- und Verkehrs-Verhaltnis.se aufweisen und daher zu einem siclieren Urtheil iiber den Stand, die allfiilligc Zu- oder Abnahme des Donau-Verkehrs keine ausrei-ehende Grundlage geben, so beantragt das Special-Comite neben den umfassenden Detailerhebungen von 5 zu 5 Jahren noch alljahrlich den Verkelir an den llaupt-landungsorten, und zwar mitBeschriinkung auf die Haupt-Handelsartikel zu erheben. Als solcbe Hauptlandungsorte, aus deren Verkehr auf den Stand des gesammten Donau-Verkehrs mit einiger Sicherheitgeschlossen werden kanu, wurden Passau,Linz, Wien, Baab, Pest und die beiden Granzzolliimter Engelhartszell und Orsova an der Donau, Szolnok und Szegedin an der Theiss, Sissek au der Save und endlieh Barcs an der Drau in Aussicht genommen. Die zvveite Prage, mit weleher sicli das Special-Comite beschiiftigte, war die, in welcher Weise die Statistik der ScliiITfahrt und des Verkehrs auf der Donau moglichst vervollstiindigt werden konne. In dieserBiehtung beehrt sicli nun dasselbe nachstehende Antrage an die Versammlung zu stellen: 1. Die Hydrograpliie desDonaustromesbeizubelialten, undmitBiicksieht auf die Bediirfnisse dcr SchilTfahrts-Unternehmer dureh genaue Erhebung der Schifffahrts-Hindernisse einerseits, sowie der allfalligen Verbesserung der Fahrbalin andererseits moglichst zu ergiinzen. 2. Die bereits, und zwar in tabellarischer Form gegebcne Beschreibung der, auf der Donau und ihren Nebenfliissen verkehrenden Pahrzeuge beizubelialten. 3. DenStand der Pahrzeuge, sowolil der patentirten wie der niclit patentirten, dann die Zahl der ertheilten Bhedereischeine moglichst genau zu erheben, da sicli aus diesen beiden Nachvveisungen unzweifelhaft ein sicherer Anhaltspunct zur Beur-theilung der Zu- oder Abnahme der Donau-Schifffahrt und des durch dieselbe ver-mittelten Ilandels ergibt. 4. Zur moglichst genauen Erhebung des Schifls- und Waarenverkehrs und zur Hintanhaltung der beziiglich des letzteren vorgekommenen Uebelstiinde nur die han-delsthatigen, d. h. jene Schitfe in die Nachweisungen einzubeziehen, welche dort, wo sie ankommen oder abgehen, auch wirklich cin- oder ausladen, ferner die in den zur Erhebung des VVaarenverkehrs dienenden Pormularen bisher gebrauchte, aber vielfach inissverstandene Bezeiehnung „iingekommen, abgegangen', durch die priiciseren Ausdriicke „ausgeladen, eingeladen“ zu ersetzen, \vobei nur bei den Granzzollamtern Engelhartszell und Orsova eineAusnahmeeinzutreten babe, da es an diesen beiden Orten niclit darauf ankomint, was daselbst ein- oder ausgeladen, son-dern was daselbst vorbeigefiihrt wird, demnach hier der Gesammt-Verkehr der handelsthatigen und handelsunthatigen Pahrzeuge nacbzuweisen sein vvird. 5. Einige, bisher in den Erhebungen nicht einbezogcne, aber durch die Grosse ihres Verkehrs beaehtenswerthe Landungsorte und Donauzufliisse kiinftighin in die Naclnveisungen aufzunehmen, als: Kottori und Barcs an der Drau, Csongrad und Szentes an der Theiss, ferner die dureli ihren Holztransport wichtigen Fliis.se Regen, Jps, Save, Sereth, Pruth. Dagegen beantragt das Speeial-Comitn das ungarische Ministerium gcwandt werden, naclidem nacliArt. X des Zoll- und Handelsbiindnisses vom 24. December 1807 das statistische Materiale beider Lander zu einem statistischen Gesammt-Operate zusammengestellt werden soli. . * Weiters beriehtet Regierungsrath Dr. Ficker iiber die Verhandlungen des Comit<5’s, welclies die Antriige des Congresses in Florenz iiber internationale Einheit der Miinzen, Maasse und Gewiebte berathen hat. , Bericht des Special-Comites liber die Beschliisse des statistischen Congresses bezllglich der internationalen Einheit in Maass, Gewicht und Miinze. Die V. Seetion des statistischen Congresses zu Florenz beschiiftigte sich auch mit der Frage iiber die internationale Einheit der Maasse und Gewich(e. Die Iler-stellung einer internationalen Einheit der Maasse, Gewichte und Miinzen hildet seit Decennien einen der dringendsten Wiinsche des practischen Lebens, und die in neuester Zeit sich immer enger schlingende Verkniipfung aller Beziehungen des Verkehrs musste es mit sich hringen, dass diese Wiinsehe ehen in unseren Tagenmit einem Nachdrucke auftreten, welchen sie friiherhin nie zu erlangen vermochten. Alter niclit nur dieser practischen Beziehungen willen, sondere im eigensten Interesse der Statistik, um der grossen Bedeutsamkeit dieser Einheit fiir die Ar-beiten der Statistik willen, wendete der statistische Congress seit dem Beginne seiner Thiitigkeit jener Frage eine ganz besondere Aulmerksamkeit zu. Quetelct und Ducpetiaux veranlassten, dass dieselbe auf die Tagesordnung der zvveiten Versammlung gesetzt wurde, welche zu Pariš im Jahre 18!>5 stattfand. Die zweite Seetion fiir Statistik der Landvvirthschaft, der Gewerhe und des Handels, beschiiftigte sich unter dem Vorsitze des gefeierten Statistikers Baron C. Dupin mit derselben und Ilippolyte Peut brachte sie im Plenum des Congresses amSchlusse der Verhandlungen iiber die Statistik der grossen Verkehrs-Anstalten zur Sprache. Am Schlusse einer liingeren Dehatte sprach der Congress den Wunseh aus, in Enviigung, dass die allseitige Annahme eines gleichmassigen Systems fiir Maass Gewicht und Miinze, das vergleichende Studium der Statistik aller Lander ungemein erleichtern wiirde, moge die Aufmerksamkcit der Regieruugen aut die Niitzlichkeit derllerstellung einer internationalen Einheit auf diesem Gebiete gelenkt \verden. Bei der gleichzeitig stattgefundenen Welt-Industrie-Ausstcllung bildete sich, auf Anre-gung dcrEngliinder, eine internationale Association zur Herstellung einer solehen Einheit, welche in kurzer Zeit wirklich insoferne Bedeutendes leistete, als sie die oifent-liche Meinung zu gewinnen rastlos und erfolgreich bestreht war. Als der statistische Congress im Som mer 1860 seine Sitzung in London hielt verschmolz die gleichzeitig abgehaltene fiinfte General-Versammlung der Association insoferne mit dem Congresse, als ihre Mitglieder die VI. Seetion desselhen bildeten. Eines der ruhrigsten, Samuel Brown, legtein dem ProgrammederCongrcss-Verhand- lungen die Ansichten der Association in selir iibersichtlicher Weise dar und machte auf die grossen Fortschritte aufmerksam, welche das metrische System in der allge-meinen Werthschiitzung seit der Pariser Versammlung gemaclit habe. Der Vor-sitzeude der Section, James Heywood, brachte selbst ihreAntrage an das Plenum des Congresses, und dieses forderte sonacli nielit mir die Delegirten der Regierungen auf, die Vorziige des metrischen Systems fiir Maass und Gewiclit nacli-druckliehst 7.u betonen und dahin /u wirken, dass alle etwa vorziinehmenden Veriin-derungen im Maasse und Gewichte nur mit Riicksicbt auf die allgemeine Einftihrung des metrischen Systems gemaclit werden mocbten, sondern bildete auch ein inter-nationales Comite, um iiber die Beseitigung der Schwierigkeiten, welebe sicli in ein-zelnen Landernder Einfiihrung des metrischen Maass- und Gewichtsystems entgegen-stellen konnten, an die niichste Versammlung des Congresses Bericht zu erstatten. Dasselbe Comite wurde aber auch beauftragt, einen gleichen Bericht iiber die mogliche Beseitigung der Sclnvierigkeiten vorzulegen, welche sicb in einzelnen Liindern der Einfiihrung des Decimalsystems fiir die Ausmiinzung und der Feststel-lung eines gleichmassigen Feinheitsgrades fiir die Priigung der Gold- und Silber-miinzen entgegenstellen. Die nachstfolgende Versammlung des statistischen Congresses fandim Herbste 1803 in Berlin Statt. Sowohl das internationale Comite als auch die internationale Association, welchewieder gleichzeitig mit dem Congresse tagte und seinc VI. Section bildete, erslattete Bericht. Das metrische Systein halte zwisehenweilig neuen Boden in einer betracht-lichen Anzahl vvichtiger Staaten gewonnen. VViihrend es in Frankrcich, Bclgien, Hol-land, der Schvveiz, Italien, Spanien, Portugal und Griechenland imrner melir sicli einlebte, veranlasste auch das englisehe Parlament Vorerhebungen zu Gunsten der Einfiihrung des metrischen Systems. Russland erklarte seine Geneigtheit, dem Bei-spiele Grossbritanniens zu folgen und die deutschen Staaten thaten wichtige Schritte zu einer Anniiherung an dasselbe. Leone Levi, Jatnes lleywood und Samuel Brown \varen als Berichterstatter der Association nach Berlin entsendet worden. Levi und Brown vertraten zugleich auch das Comite, als sie selbst und die meisten ubrigen Mitglieder des letzteren zugleich der ersteren angehorten. Die Vorbereitungs-Conunission des Congresses sprach sicli dahin aus, dass die Einfiihrung eines allgemeinen internationalenMaasses undGewichtes von grosser Wichtigkeit sei umi das metrische System die befriedigendste Grundlage hierfur biete, die Durchfiihrung aber nur im VVege einer internationalen Commission der Regierungen moglich erscheine. Von der Munze sprach die Vorbereitungs-Commis-sion des Congresses nielit. Die VI. Section des Congresses, welcher Kjerulf und Berg die Resultate der Bewegung zu Gunsten Jes metrischen Systems im scandinavischen Norden rnittbeil-ten, fugte nocli ein paar Wiinsche beziiglich der Durchfuhrungs-Modalitaten hinzu, und betonte insbesondere, wie zvveckmiissig es. \viire, das metrische System der Maasse und Gewichte in den Unterrichtskreis der Volksschule .einbezogen zu sehen. AufVeranjassung (les internationalen Comite’s wnrde in denKreis der Sections-berathungen auch dieMiinze einbezogen. Da manhierbei abcr niebtgenug vorbereitet zu sein schien, umgeradezu die Internationale Einheit der Miinze alsZiel des Strebens bezeichnen zu kiinnen, cmpfahl die Section nacli langer umi eingehender Discussion mir, die bestehenden Miinzeinheiten auf eine kleine Zalil zu beschriinken, jede Einheit deeimal zu theilen, alle Miinzsorten nacli metrischen Gewiebten zu bcstimmen und fiir die Auspriigung iiberall dasselbe Einheits-System zu Grunde zu legen. Um die Regierungen zu vermogen. baldmoglichst durch einen Special-Congress das Miinz-wesen zu ordnen, wurde die specielle Mitlheilung des eben erwi»hnten VVunscbes au die Ilegierungen beantragt. Allen diesen Sectionsantragen ertheilte das Plenum des Congresses, vor wel-cliem vvieder eine wissenschaftliche Celebritiit ersten Ranges, Professor Dove, zu iliren Gunsten das Wort fiihrte, seine volle Zuslimmung und adoptirte nocli den Wunscb, dass sieb iiberall Associationen fiir die Verbreitung des metrischen Systems bilden und mit der Londoner in Verkehr treteu miigen. Die politisehen Ereignisse des Jahres 1864 bis (56 waren nicht sehr geeignet, eine rascheForderung der fraglichen Angelegenheitzubegiinstigen. Dessenungeachtet geschali eben in Riicksicht auf die Verbreitung des metrischen Systems im Miinz- . wesen ein entscheidender Schritt durch das Uebereinkommen vom 23. December 18US. Nacli dem Voriibergehen der Kriegsstiirrne aber wurde die zvveite Welt-Ausstellung in Pariš zum Anlasse desZusammenlrittes einer ofliciellen internationalen Commission, welche die Forderung der so oft angeregten internationalen Einheit um ein machtiges Stiick voiwiirts brachte. Auf der Vcrsammlung des statistischen Congresses zuFlorenz vvaren eswieder vorzugsweisc die rastlos thiitigen Engliinder, welche die Sachein Anregung bracliten. Namentlich ragte unter ihnen Leone Levi hervor, \velyher den Vortheil fiir sieh liatte, Italien so gut vvieEngland, seine Ileimat, nennen zu kiinnen. Die Association tagte liier als V. Section des Congresses. DiegefasstenBeschlusse bezogen sicli grosstentheils auf Maasseund Gewichte; der Congress erneuerle auf Allievi’s Bericht den Ausdruck des Wunsches, das me-trische System fiir dieselben angeuommen zu sehen, lud desshalb zurBildung natio-naler Associationen zu Gunsten desselben in allen Landern, welche jenes System noch nicht angenonimen haben, und zur Verstiindigung dcrselben mit der Ijondoner internationalen ein, und emplahl die Einliihrung des Unterrichtes in jenem Systeme fiir alle Primar-Schulen. Beziiglich des Miinzwesens, fiir dessen Veriihnlichung besonders Pascal Duprat und Professor Wolowski eintraten, stimmte der Congress den Bestrebungen bei, welche dem Uebereinkommen vom 23. December 18GS zum Grunde liegen, und er-kliirte alle Massregeln fiir erwiins,clilieh, mn auf der Basis des l)eeima!-Syslems alle gegenw;irtig im Gebrauche stehenden Munz-Systeme auf cine gemeinschaftliche Be-zeichnung oder doch auf mehrere einander iihnliche zuriickzufuhren. Schon auf der Pariser Versammlung des Congresses erklarte Sectionsrath De-brauz, dass dieser Gegenstand ausserhalb der Sphiirc der Thiitigkeit einer rein fiir Slutist. Mittlieil. XV. Jalirg. 3. Ueft. 3 statistische Zwecke gebildeten Versammlung liege. Auch bei Bildung des internatio-nalen Comite's auf der Londoner Versammlung euthielt sich aus dem gleichen Grunde der damalige osterreichische Delegirte Freiherr von Czoernig jeder Theil-nalime an der Bildung desselben, und hielt diesen Standpunct neuerdings zu Florenz fest. Dieser Standpunct ist aueli der allein berechtigte, in dem dieGleichformigkeit der slatistischen Erhebungen, Zusammenstellungen und Veroffentlichungen, zu deren Anbabnung derCongress seinerZeil gestiftet wurde und seither thatig ist, zwar durch die internationale Einheit von Maass, Gewieht und Miinze wesentlich unterstutzt wiirde, aber gewiss nicht viel mehr als durch die Veriihnlichung mancher anderen socialen oder staatlicben Einrichtungen, z. B. der judiciellen und administrativen Gesetzgebung, deren Einheit die Arbeiten des Corigresses nocli ungleich mehr, als die schliesslich doch im Wege der Umrechnung derResultate herstellbare in Maass, Gewicbt und Miinze untersttitzen wiirde, aber eben so sehr ausserhalb der eigent-lichen Wirkungssphare des Congresses liegt. Da nun hinzutritt, dass die osterreichische Regierung den Bestrebungen zur Herstellung der fraglichen internationalen Einheit nicht nur schon seit zwei Decennien štete Aulmerksamkeit, sondern auch in ’ jiingster Zeit bereitwilligc Mithilfe zugcwendet hat und durch Gesetzvorlagen an die grossen Verlretungskorper die practische Losung jener Fragen in die Iland zu nehmen im Begrifle stebt, so scbeint iur dic statistische Central-Commission nichts zu erubrigen, als durch Aufnahme des vorstehenden Berichtes in ihr Bulletin zu constatiren, dass sich die gewiegtesten Fachmanner auch auf dem slatistischen Congresse im eigensten Interesse der Statistik zu Gunsten einer Maassnahme aus-sprachen, deren hohe practische Bedeutsamkeit heutzutage ohnehi« Niemand mehr verkennt. Schliesslich erslattet Vicedirector Schmitt Bericht iiber die Ergebnisse des am 29. April abgeschlossenen 4. Cyklus der statistisch-administrativen Vortrage. Bericht liber die administrativ-statistischen Vortrage im Winter 1867/68. Erstattet vom Viccdirector Fr. Schmitt. Dem in derSitzung vom 14. October 1867 gefassten Beschlusse entsprechend, wurden unterm 11. October v. J., Z. 826, dic Ministerien und der Olierste Rechnungshof eingeladen, ftir den vierten Cyclus der statistisch-administrativen Vortrage jiingere Beamte, beziehungsweise Officiere, abzuordnen. Von Seite des Reichs-Kriegs-M inis teri um s wurden 4 Hauptleute, vom Finanz-Mini-sterium 13 Beamte des Ministeriums und der ihm unterstehenden Finanzbehorden, vom M i ni s t er ra t h s-Pr as i d i 11 m 3 Beamte der Polizei-Abtheilung und der Wiener Polizei - Direction, vom Justiz-Ministerium 3 Beainte des Wiener Landesgerichtes, vom Handels-Ministerium fiir die volkswirthschaftliche Reihe der Vortrage 7 Beamte des Ministeriums, der Post- und Telegrafen-Direc-tion, vom Obersten Rechnungshol' K Buchhaltungsbeamte, von der kr o a- tisch-slavonischen Ilofkanzlei 1 Beamter als Besucher der Vortrage im Winler 1867/68 namhaft gemacht. Vom Ministerium des Aeussern wurde bekamit gegeben, dass sich keiner der wenigen jiingeren Beamten gemeidet liabe, iiber die an den k. ungarischen Minister am a. h. Hoflager gericlitete Einladung sah sieli das k. ungarische Ministerium fur Land»virthschaft, Industrie und Ilandel aus finanziellen Riicksichten veranlasst, das gemachte Auerbieten fur dermalen dankend abzulehnen. Das Ministerium des In n er n hatte nicht nur das Statthalterei-Prii-sidium zu Wien zur Abordnung von politischen Beamten und zur Verstiindigung des Wiener Magistrats behufs einer gleichen Verfiigung, sondern auch die Statthalterei-Priisidien zu Lemberg, Gratz und Triest zur Beurlaubung oder amtlichen Entsendung je eines ihrer Beamten nach Wien aufgefordert. Nur die Stattlialterei zu Gratz entsprach dieser Ietzteren Aufforderung dureh Abordnung cines Beamten ilires Bechnungs-Departements fur dieDauer der Vortrage iiber Volkszablung und Beviilkerungsbewegung. Von Seite der niederosterr. Statt-halterei waren 8 Beamte, von Seite des Wiener Magistrates 16 Beamte zu diesen Vortragen abgeordnet worden. Endlicb waren 11 jiingere Beamte der Direction der administrativen Statistik theils fiir die ganze Reihe der Vortrage, theils fiir einzelne derselben als Zuhorer bestimmt worden. Im Ganzen waren soliin 72 Beamte als Hiirer der statistisch-administrativen Vortrage inVormerkung genommen worden, anwelche sich noch einige distinguirte Giiste anschlossen, welche mit besonderem Interesse der Gesammtheit der Vortrage folgten. Vom 25. November bis 30. April wurden 41 Vortrage gehalten, und zwar in folgender Reihenfolge: Ueber Propiideutik von Regierungsrath Dr. Leopold Neumann 3 Vortrage iiber Bevolkerung und Volkszablung von Regierungsrath Dr. F i c k e r 13 „ iiber Beviilkerungs-Bewegung von Hof-Concipist Scbimmer 5 „ iiber Industrie von Vicedirector Schmitt IS „ iiber Eisenbahnen von Regierungscath Dr. Leopold Neumann 3 „ iiber Schifftahrt und Handel von Hof-Sečretar R o s s i w a 11 . 2 „ Da der Besuch dieser Vortrage durchaus keinem Zwange unterliegt und jede Beaufsicbligung des Besuches unterbleibl, so kann nur berichtet wcrden, dass die 20 Vortrage der ersten Reihe von 60 bis 65, jene der zweiten Reihe, nachdem die behufs der niiehsten Volkszablung abgesendeten Beamten der Stattlialterei und des Wiener Magistrats in VVeglall kamen, von 20 bis 25 Zuhorern regelmiissig besucbt wurden. Da die Vortrage iiber Bevolkerung und Volksziihlung, iiber Industrie und Eisenbahnen die Objecte der Besprechung mit besonderer Ausfuhrliebkeit behan-delten, so war Vorsorge fiir deren stenographische Aulzeielinung getroffen; als zwei Hefte der statistischen Mittheilungen vverden sie demnaehst dem Drucke ilbergeben werden. 3 * Wie in den frilheren 3 Sernestern haben auch diessmal die Vortragenden sich iiber jene Hiirer der statistisch-administrativen Vortrage verstandigt, bei welchen in Folge des besonders fleissigen Besuches derselben und des durch personliche An-fragen bewiesenen cingebendenStudiums cine fordersame Einflussnahme der gehorten Vortrage auf ilire administrative Thiitigkeit zu envarten steht. Die Vortragenden erlauben sicli den Antrag zu stellen, die Central-Commission wolle genehmigen, dass diese Herren als besonders eifrige Iliirer der Gesammtheit der statistisch-administraliven Vortrage den sie abordnenden Ministerien und Be-hiirden nambaft gemacbt werden. Die Versammlung stimmt dem Antrage des Berichterstatters bei und der Vor-sitzcnde driickt im Namen derCentral-Commission den Herren, vvelche diese interess-anten und lebrreicben Vortrage gebalten liaben, hierfiir den warmsten Dank aus, worauf die Sitzung geschlossen wird. Sitzniig vom 6. Jimi 1868. Der Vorsitzende theilt einSchreiben des Sectionsrathes Bitter vonBraulik mit, in welchem dieser beim Uebertritte in den Buhestand sein Ausscbeiden aus derCom-mission anzeigt. Die Versammlung beschliesst, ein anerkennendes Schreiben an das austretende Mitglied zu richten. Von Agenden bringt der Vorsitzende die Zuschrift an das Ministerium des Innern beziiglich der Mortalitiits—Statistik der grosseren Stiidte, den Bericht an die Centralstellen liber die Ergebnisse der statistisch-administrativen Vortrage und die Mittheilung an das kiinigl. ungariscbe Handels-Ministerium beziiglich der Fortsetzung der Donau-Statistik zur Kcnntniss der Versammlung. Ueber eine Anfrage des Handels-Ministeriums wegen Veroffentliclning des Verkebres auf der Elbe wurde die Aufklarung gegeben, dass diese Ausweise in der Zeitscbrift Austria veriitTentlicht werden. Der Landesausschuss in Linz und die Universitats-Bibliothek in Prag erhielten iiber Ansuchen Jahrgiinge der Handelsausueise. Mit Bereitwilligkeit stimmt die Versammlung einer Einladung des Ministeriuins des Aeussern zum Scbriften-Austausclie mit dem belgischen Justiz-Ministerium zu und beschliesst die Zusendung der bis jetzt erschienenen Jahrgiinge der Mittheilungen aus dem Gebiete der Statistik. An Publicationen der Central-Commission bringt der Vorsitzende das neueste Heft der Mittheilungen: „Mortalitiil und Vitalitiit der im Beichsratlie vertretenen Liinder“, zur Anzcige und driickt dem Bearbeiter, Hof-Concipisten Seli im m er die Anerkennung der Central-Commission aus. Ein weiteres in Druck voilendetes Heft dieser Mittheilungen behandelt die Ergebnisse des Bergwerksbetriehes im Jahre 1866, dessen Erscheinen durch Verspiituug der Einsendung der Berichte der konigl. ungarischen Berghauptinannsebaften verzogert worden war. Von fremden Publicationen sind ein Band der Berichte der siidslavischen Akademie, der Beiscbericht des Bergcommissars Dvvorak, der Compte rcndn des slatistischen Congresses in Florenz, zwei Publicationen iiber Eisenbahnen aus Frankreich und Preussen und der Bericht des Sanitatsamtes iii Ne\v-York eingelaufen. Ueber Aufforderung des Vorsitzenden liest hierauf Regierungsrath Dr. Ficker deri Bericht des Special-Comite’s, welehes die Durchfuhrung der Vorschliige des Congresses in Florenz iiber Special-Statistik grosserer Stiidte berathen bat. Bericht des Special-Comite’s liber die Durchflhrung der Beschllisse des statisti-schen Congresses hinsichtlich der Statistik grosserer Communen. Erstattot vom k. k. Regierungsrathe Dr. Adolf Ficker. Bereits unter den Fragen, welcbe durcb die erste Versammlung des internatio-nalen statistischen Congresses im Jahre 1853 angeregt wurden, fand die Special-Statistik der grossen Stiidte Aufnahme und das Programm der zweiten Versammlung bemachtigte sicb derselben um so mehr, als schon in den Jabren 1821 bis 1844 die Seine-Priifectur iiinf Bande statistiscber Mittheilungen (iiber Topographie, Stand und Bewegung der Beviilkerung u. s. f.) veroffentličht, in den Jabren 1847 und 1848 unter ungunstigen Umstanden die llandels- und Gewerbekammern von Pariš mit dem Aufwande von 100.000 Fes. eine umfangreicbe Statistik der Industrie jener Kaiserstadt zu Stande gebracht und dieAkademie der Wissenschaften im Jabre 1852 einen iJreis fur eine Handels-Statistik derselben ausgesetzt hatte. Der geleierte Statistiker, Baron Karl D upi n, arbeitete sebon in der Vorberei-tungs-Commission ein treffliches Formulare fur die Gesammt-Statistik einer grossen Stadt aus. Dieses Formulare, zunaebst fiir Orle mit einer Bevvohnerzahl von 50.000 und mehr Seelen bereebnot, wurde von dem Plenum des Congresses auch fur son-stige hervorragende Vereinigungspuncte der Bevolkerung als passend erkannt und in derSitzung vom 15. September 1855 sanctionirt. Der Bericht Dupin’s genoss die Ehre einer wortgetreuen Aufnahme in den Moniteur, um das grosse Gewicbt recht nachdriicklich zu betonen, welches der Congress dieser Angelegenheit beimass. Die erste umfassende Arbeit auf Grundlage des erwiihnten 1'rogramms ging von der Gemeinde Wien aus, und das Ileft von der Statistik von Wien, welches die Topographie, (len Stand und die Bewegung der Bevolkerung umfasste, gelangte als Festgabe der Gcmeindevertretung an die dritte Versammlung des Congresses, die im Herbste 1857 innerbalb der Mauern unserer Kaiserstadt tagte. Jenein Probehefte folgte im Jahre 1861 ein z\veites, Oberfliiche und Gebiiude behandelnd und iiber Stand und Bewegung der Bevolkerung neuere Daten bietend, und im Jahre 1806, nacbdem zvvisehenvveilig ein eigenes statistisches Bureau der Haupt- und Besidenzstadt entstanden war, ein drittes, mit einer Darstellung des statistischen Hausbalts in den Jabren 1855 bis 1864. Ueberdiess bot der Communal-Kalender Gelegenheit, jahrlich cine An/.ahI statistiscber Mittheilungen iiber Wien zu veroffentlichen. Endlich bringen die jahrlichen Vervvaltungsberichte des Burgermei-sters ein betršichtliches statistisches Materiale. Aueli die communalen Volkszalilungen vom 3. December 18(51 mul vom 3. December 1864 boten Stoff fur eine sebr eingehenile wissenschaft!iche Rearbei-tung ihrer Resultate. Nachdem endlicli auch in Berlin ein erneuertes communales statistisches Bureau entstanden war, vvurde die Statistik der Stadt einer Gesammt-Bearbeitung unterzogen, deren Resume mit anderen kurzeren Mittheilungen den Inhalt zweier statistischer Jahrbiiclier bildet, die fur 1867 und 1868 veroffentlicbt \vurden. Pariš crhielt im Jahre 1860 einen sechsten Band seiner statistischen Mittheilungen, weleher zugleich die Industrie-Statistik umfasste, und seitber einen siebenten und aebten liber Stand und Bewegnng der Beviilkcrung. Nebstdem erscbeint seit 1866 monatvveise ein Bulletin municipal und berichtet iiber meteorologische Er-scbeinungen, Wasserversorgung, Consumtion und Bevolkerungsbewegung, mit spe-cieller Berucksichtigung der Todesursachcn. Da sicb nun aber die erwahnenswerthen Leistungen fur Communal-Statistik — wenn man von den Verwaltungsbericbten des Podesta Grafeu Bembo fiir Venedig (t863bisi866) absiebt— last ganz auf jene drei Stiidte bescbrankten, so bescbloss die sechste Versammlung des internationalen statistischen Congresses, die Angelegen-heit neuerdings in Anregung zu bringen. Correnti setzte im Programme die Wich-tigkeit der Frage nocbmals klar auseinander, und betonte hierbei insbesondere das constitutive Element der Gemeinden, ihren Wirkungskreis und ihre Verschicdenheit in Beziehung auf die Verfolgung rein wirthschaftlicher und administrativer Zwecke und lioherer politischer und intclIectueller Ziele. Der Congress lasslc am 3. October 1867 folgende Resolutionen: „Will man die Communal-Statistik in AngrilT nehmen, so ist, um alle Gebiete des Volkslebens und alle Pliasen der Gemeinschaften darzustellen, cs nothwendig, sich nicht auf die gewohnlichen Elemente der administrativen Statistik der politischen Gemeinde zu beschriinken, sondern man bat auch diejenigen iihrigen gesetzlichen Gemeinschaften und Corporationen in's Auge zu fassen — so weit sie irgend einem socialen Z\vecke entspreehen und als wirkliche Erganzungen der politischen Gemeinden zu betracliten sind — vvelche das Leben der Gemeinde fordern." „Um aber die politischen und moralischen Corporationen aus einander zu halten und die demographischen, territorialen und politischenUntersuchungen mit der niithi-gen Vorsicht vorzunehmen, miissen die charakteristischen Merkmale der communa-len Korperschaften wie ihrer Unterabtheilungen hervorgehoben werden, namentlich auch, ob sie Autonomie besitzen oder in welchem Abhangigkeitsverhaltnisse sie stehen; ob sie freigewahlte o Jer yon der Regierung ernannte Vorstande haben; ob sie eine politische oder nur rein administrative Thiitigkeit zu tiben haben.“ „Es ist lerner hervorzuheben, ob unter den Corporationen eine hierarchische Ahstufung stattfindet; ob ejne solehe Abstufung durch die demographische und iiko-nomische Bedeutung bestimmt ist; ob die Verschiedenheit unter den Communen sich in ihrer Benennung und ihrer Stellung ausspricht; ob z. B. die Trennung der Gemeinden in stadtisehe und landliche Einfluss bat auf Rang und Rechte derselben.“ „Um die Natur und dcn Umfang der Mittel dcr Cominunen zu erkennen, sind Vergleichungen der Haushalte der kleineren, wie der grossen Gemeinden unterein-ander anzustellen, untcr Angabe derjenigen ofTentlichen Functionen, welche das Ge-setz den Comrnunen und welche es den Provinzen zuweist.“ „Ferner sind die ]iygienisehen Verhaltnissc derCommunen zu studiren, und zwar in Riieksicht auf die Beviilkerung und ihr Zusammenwohnen, auf die Organisation der Sanitatspolizei und die bestehenden gesundhcitspolizeilichen Vorschriften, auf die mit der Sanitiilspflege betrauten Beamten und deren Aufgaben.“ „Es ist \viinschenswerth, dass man durch Special-Monographien, die nacb eincm im Voraus entworfenen und festgestellten Plane redigirt sind, die demographischen, hygienischen und moralisehen Gesetze des gesellschaftliclien Lebens in den grossen Stiidten studire und dass eine vergleichende Statistik der grossen europaischen Stiidte ins Leben gerufen werde.“ „Endlich spricbt die Versammlung den Wunseh aus, dass die grossen Stiidte durch ihre communalen Behorden jahrliche Rechenschaftsberichte oder Jahrbiicher lierausgeben mocblen, wie solehe in ausgezeichneter Weise bereits von Venedig, Genua, Wien und Berlin vorliegen." Die statistische Central-Commission, vvelche gewiss die hobe Wichtigkeit sta-tistischer Arbeiten iiber die Erscbeinungen und Resultate des communalen Lebens nicbt verkennt, musste sicb bei der Enviigung, was zur Durchfiihrung derCongress-Besebliisse in moglichst vveiten Kreisen zu thun sei, vorztiglieh mit der Frage be-schaftigen, wclcbe Form dcr Einwirkung auf die Comrnunen den griissten Erfolg verspreche. Das Special-Comite, welches diese Frage in Erwagung zog, bestand unter dem Vorsitze des Herrn Priisidenten, aus dem Ilerrn Ministerialrathe R. v. Stiihlin als Vertreter des Ministeriums des Innern, dem Herrn Landesausscbusse von Czedik, als Vertreter dcr Corporation, welcbe die Gcmeinde-Angelegenbeiten Niederosterreichs zuniichst in ihrer Hand concentrirt, dem Herrn Gemeinderathe Bondi, als Mitglied des statistischen Comite's der Stadt Wien und dem Herrn Ober-buchbalter Brodhuber, endlicb Herrn Vicedirector Schmitt, Herrn Hof-Concipisten Schimmer und dem Bericliterstatter. Einstimmig erkannte das Comite, dass eine imperative Auferlegung dieser statistischen Arbeit gegeniiber den autonomen Comrnunen wenig Erfolg verspreche, wohl aber eine Einladung an dieselben, \velche ihnen den Verlauf der ganzen Ange-legenheit auseinandersetze, die Wichtigkeit derselben betone und den Wunsch aus-spreche, der vviederholten Aufforderung des Congresses zur Bearbeitung von Com-munal-Statistikcn in weitestcn Kreisen Bechnung getragen zu sehen. Um aber dieser Verwirklichung der Congress-Beschlusse in einer moglichst zvveckmiissigen und (was fur jede statistische Arbeit von der erheblichsten Wichtig-keit ist) in einer fur sammtliche sich .dabei betheiligenden Comrnunen moglichst gleichen Form durchgefuhrt zu sehen, musste sich das Special-Comite zugleich der Bearbeitung eines Programms fur die communale Statistik unterziehen, welches einerseits auf der Grundlage der Congress-Beschlusse von 1855 zu beruhen, ander- seits aber audi der Moglichkeit einer Ausdehnung auf die kleineren Gemeinden da-durch Raum zu geben hattc, dass jedes allzu minutibse inErhebung und Bearbeitung einen allzu grossen Aufwand von Muhe um! Kosten erfordernde Detail ausgeschieden wurde. So weit Ilir die einzelnen Programms-Puncte bereits von der Central-Commission Formularien festgestellt und erprobt wurden, soli dabei einfacb auf dieselben verwiesen, beziiglich der ubrigen aber den Communen, welche ihre Geneigtheit zur Uebernahme der Arbeit aussprachen, die Bereitwilligkeit der Central-Commission ausgedriickt werden, mit Zuziehung von Vertretern der Gemeinde-Interessen die erforderlicben Formularien zu entwerlen. So einigte sicli das Special-Comite iiber eine Zuschrift an die Biirgermeister jcner Gemeinden, an welche die Einladung zu richten ware, und iiber ein dieser Zuschrift beizuschliessendes Programm. Gerichtet aber solle diese Zuschrift \verden an die Biirgermeister aller Landes-hauptstiidte und aller Gemeinden, welche ein eigenes Statut besitzen, indem dieselben zugleich die politischc Verwaltung in erster Instanz besorgen, sonach ein eigenes Executiv-Organ haben, ohne dessen Mitvvirkung die ganze Arbeit \vohl nur hochst selten zu Stande zu bringen seiu diirfte. An den Biirgermeister der Reichshauptstadt wird jene Zuschrift nur mit einigen Modificationen zu richten sein, welebe in den bereits gelieferten statistischen Arbeiten der Gross-Commune ihre Grund haben. Ich beehre mich, die Antriige des Special-ComihTs der geneigten Sanction \varmstens zu empfehlen. Die Versammlung stimmt dem Vorschlage des Comitc’s, sowie dem Schema und dem von Vicedirector Schmitt verfassten Entwurfe der Zuschrift an die Biir-germeister der beretfenden Stiidte zu. Ueber den Antrag des Verlreters des Finanz-Ministeriums, dass mit Riicksicht auf den Abschluss des Handelsvertrages mil dem deutschen Zollvereine und die hier-diirch in der Textirung der Zoll-Tarifspositionen vorgenommcnen Aenderungen eine neue Waaren-Bewerthung fiir die Handels-Ausweise nothwendig werde, beschliesst die Central-Commission in niichstcr Zeit neuerdings ein Special-Comite unter Zuziehung von Fachiniinnern zurLosung dieser Aufgabe zu berufen, vvorauf dieSitzung geschlossen wird. Sitzung vom 4. Juli 1808. Der Vorsitzende begriisst den neu eintretenden Vertreter des Ministeriums des Aeussern, Sectionsrath Freiherrn von Buschmann und den als Stellvertreter des Sectionsrathes Dr. V. Klun erschienenen Secretiir des Handels-Ministeriums Ritter von Turneretscher. Eine durch den ausgeschiedenen Vertreter des Ministeriums des Aeussern, Mi-nisterialralh Ritter v. Buhi vermittelte Ueberlassung einer grosseren Anzahl stati-stischer Publicationcn gibt Anlass, die Abscndung eines Dankschreibens hierfiir wie fiir dessen thiitige Mitwirkung iiberhaupt zu beschliessen. In Folge von Sitzungsbeschliissen vvurden Zuschi iften an (las Mjnisterium des Innern, dieLandesausschusse und an die Biirgermeister derProvincial-Hauptstadte und dermiteigenenStatuten versehenen Stiidte wegen Verfassung von Communal-Statisti-kcn gerichtet, auf welche theihveise bereits /usagende Antworten eingelaufen sind. Die von mehreren Centralstellen ge\viinschten Doubletten statistischer Werke aus Italien wurden denselben (iberlassen. Eincm Ersuchen des Handelsamtes in Hamburg um Mittheiiung statistischer Publicationen wird durch die Uebersendung der Handelsausweise entsproehen wer-den; die Versammlung acceplirt \veiter die Form des grossen Tafehverkes, von \velcbem der Vorsitzende Probebiigen /ur Einsiclit mittlieilt. Derselbe legi weiter das im Druck vollendete 1. Heft des 1 li. Jahrganges der Mittheilungen, enthaltend die Realitatenvvertlie in den cisleithanisehen Landern, vor und bringt die weiteren Einliinfe von Druckwerken, das 1. Jahrbuch statistischer Mittheilungen des koniglieh ungarischen Rathes, vier Hefte desVereins fiir laud- und forstwirthschaftliche Statistik in Bohmen, die Alpenwirthschaft der Scbvveiz und drei Bande Blaubiicher aus England z ur Kenntniss. llierauf berichtet Hof-Secretiir Ros siwall tiber das Special-Comite, welches neue Bewerthungen fiir die im Vertrage mit den Zollvereinsstaaten begunstigten Waaren festgestellt bat. Bericht des Special-Comite s tiber die Bewerthuug der im Vertrage mit den im deutschen Zoli-Parlamente vertretenen Staaten vom 9. Marz 1868 begtinstigten Waaren des fisterreichischen Zolltarifs. Erstattet vom Hof-Secretiir J. Rossiwa!l. Nachdem durch den Handelsvertrag vom 9. Marz I. J. den im deutschen Zoli-Parlamente vertretenen Staaten viele Zoll-Begiinstigungen zugestanden worden sind, welche vermoge der Begunstigungsclausel aucli den anderen Staaten, mit welchen in letzterer Zeit Zollvertrage abgeschlossen wurden, zu Gute kommen, so bat die statistischc Central-Commission in ihrer Sitzung am 6. Juni I. J. die Notlnvcudigkeit erkannt, eine Bewertbung dieser zollbegunstigten Waaren durch ein Special-Comite behufs der Reniitzung fttr die Ilandelsnachvveisungen vorzunehinen. Dieses Special-Comite wurde unter dem Vorsitze des Herrn Ministerialrathes und gegenwiirtigen Vorsitzenden der statistischen Central-Commission, Ritter von Glanz, aus den Herren Sectionsrathen F. Mayer und Dr. V. Klun des Handels-Ministeriums, dem Vicedirector Fr. Schmitt der administrativen Statistik, Prolessor Dr. H. Brachelli, Ministerial-Secretar F. Ruchaczek des Finanz-Ministeriums, Fi-nanzrath J. Gabriely, k. k. Rath G. Winter, Handelskammer-Secretar Dr. C. Hold-haus und dem Berichterstatter gebildet. Ueberdiess wurde die Handels- und Gewerbekammer in Wien ersucht, die bezuglicben Fachmanner aus dem Handels-»nd Gewerbestande zur Theilnahme an dieser Bewerthuug cinzuladen; in Folge dessen waren von der erwahnten Kammer in zuvorkommender Weise 76 solcher Fachmanner zu (len vorhincin als nothig erkannlen drei Sitzungen dieses Special-Comite^ (am 18. 19. und 20. Juui 1. J.) cingeladen \vorden. Der Umstand jedoch, dass die Sitzungen dieses Special-Comite's in eine Zeit fielen, wo viele der einge-ladenen Fachmanner aus dem Handels- und Gewerbestande von Wien wegen des Landaulenthaltes abvvesend sind, oder nur vvahrend eines beschrankten Theiles der Tageszeit sich in Wien aufhalten, um ihre dringendsten Geschafte personlich zu be-sorgen, Iiatte zur Folge, dass von den 76 zur Theilnahme an den Sitzungen des Special-Comite’s eingeladenen Fachmiinnern nur 25 erschienen waren. Aus diesem Grunde konnten in den drei Sitzungen des Special-Comite’s einzelne Waarengattun-gen, fiir welche die beziiglichen Fachmanner ausgeblieben varen, nicht bewerthet werden, und das Special-Comite fasste den Beschluss, die Be\verthung dieser Waaren einem Sub-Comit(5 zu iibertragen, welches aus den Herren Vicedirector F. Schmitt, Finanzrath J. Gabriely, k. k. Rath G. Winter, Handelskammer-Secretiir Dr. C. Hold-haus und dem Berichterstatter bestehend, diese Aufgabe nach vorhergegangenen entsprechenden Erhebungen in einer Sitzung am 24. Juni I. J. gelost liat. Das Special-Comite legt nun der statistischen Central-Commission das Ver-zeichniss der in dieser Weise ermittelten 132 Werthe zahlreiclier Waarengattun-gen zur Genehmigung vor. Das Special-Comite hat aber als nothwendig erachtet, da, wo in dem mit den im deutschen Zoll-Parlamente vertretenen Staaten vereinbar-ten Zolltarife die Tarifspost in mehreren Unterabtheilungen zerfallt, nicht lur die ganze Tarifspost, sondern fiir die einzelnen Unterabtheilungen derselben dieVVerthe festzustellen, und zwar aus dem Grunde, weil schon in diesen Unterablheilungeu Waaren von sehr divergirendem VVerthe und aus verschiedenen Tarifsposten des allgemeinen osterreichischen Zolllarifs zusammengefasst sind. Daraus ergibt sich, dass auch die Zolliimter angewiesen werden sollten, diese Unterabtheilungen der beziiglichen Tarifsposten fiir sich getrennt naehzuweisen, um \velche Verfiigung das Finanz-Ministerium bei Gelegenheit der Uebermittlung der vorliegenden, von der statistischen Central-Commission genehmigten Waarenwerthe, ersucht werden wolle. Bei Gelegenheit der Waarenbewerthung des Special-Comit(5’s hatte sich jedoch bereits in der ersten Sitzung (am 8. Juni 1. J.) herausgestellt, dasszahlreiche in frtt-herer Zeit festgestellte Waarenwerthe den gegenvviirtigen Verhaltnissen nicht melir entsprechen, das Special-Comite glaubte aber auf die Richtigstellung dieser Waaren-werthe nicht eingehen zu sollen, theils, weil diese Richtigstellung nicht diesem Comite zur Aufgabe gestellt \vorden ist, theils aber aus dem Grunde, weil das Ins-lebentreten eines neuen allgemeinen osterreichischen Zolltariles, fiir welchen die Vorlage eines beziiglichen Enhvurfes vom Herrn Sectionsrathe Mayer fiir die niichste Zeit in Aussicht gestellt wurde, die gunstigste Gelegenheit bieten wird, durch eiu hierfur zu berufendes Special-Comite eine eingehende Revision der Waarenwerthe sammtlicher Tarifsposten auszufiihren. Dagegen aber fand der in der zweiten Sitzung des Special-Comite's (am 19. Junil.J.J ausgesprochene Wunsch des beigezogenen Fachmannes Herrn Lederfabri-canten Suess, dass in der Folge in der Tarifsabtheilung 62 des allgemeinen oster- reichisehen Zolllarifes die sammtliehen Leder- 11 ud Gummi\vaaren getrenut naehge-wiesen werden mochten, die Billigung der Versammlung, und zwar um so rnehr, als dieseTrennung bereits in denHandels-Nachweisungen des allgcmeinen Verkehres last vollstandig (bis auf cine Unterabtheilung der Tarifspost (52 c) durchgefubrt ist. Das Special-Comite glaubt diesen Wunsch eines bervorragenden Industriellen der Unterstutzung der statistisclien Central-Commission empieblen zu sollen und w;ire die Ausfulirung der beantragten vollslandigen Trennung der Leder- und Gummiwaaren am besten dann durchzufiihren, wenn diess bei der gerade jetzt im Handels-Ministerium in der Ausfiihrung begriffenen Verfassung des Eutwurfes fiir einen neuen allgcmeinen osterreiebiseben Zolltarif geschehen mochte. Wenn dalier die statistische Central-Commission diesem Anlrage die Zu-sfimmung geben wollte, so w;ire diessbeziiglich an das genannte Miuisterium sicli zu wenden. Endlich erlaubtsichdas Special-Coinite den Antrag zu stellen: es wo!le genehm sein, fiir die dem Special-Comitd tur die Waarenbewerthung aus Anlass des Zoll-Vertrages vom 9. Marz 1808 gewiihrte thalkriiftige und zuvorkommende Uuter-stiitzung sowolil derHandels- undGewerbekammer als auch dem Secretar derselben, Dr. C. Jloldhaus, und den 2S Faclunannern aus dem llandels- und Gewerbestande, welebe an den Arbeiten dieses Special-Comite’s freundliclist und wirksamst tbeilge-nommen haben, die verdiente Anerkennung umi den Dank auszusprechen. Die Versammlung genehmigt die Anlrage des Special-Comite’s, beschliesst die Mittheilung des Operates an das Finanz-Ministerium und ermaebtigt das Priisidial-Bureau mit der Ausfertigung von Daukschreiben an die niederiisterreichische Han-delskammer und die von ibr geladenen Experten. Ministerial-Secretar Dr. Lorenz theilt der Commission mit, dass dureh das Ackerbau-Ministerium Einleitungen getroffen worden sind, um sichere Ernteberichte zu erlangen. Zu diesem Zwecke werden, bis die vollstandige Agrar-Statistik durchge-fiihrt sein wird, die verlasslichsten Berichte der Fach- und Provinzial-Blatter zu Uebersichten, und zvvar sowobl fiirdieErnte derKorner- als derSpatfrilchte, zusam-mengestellt und veroffentlicht werden. Hierauf tragt Vicedirector Schmitt die Grundziige der von ihm entworfenen und zur u eiteren Ausarbeitung vorbereiteten industriellen Calculationslehre vor. Grundziige einer technisch-industriellen Calculationslehre. Vorgetragcn vom Vicedircctor Fr. Schmitt. Zuniichst der teebniscbenBildung desLeiters eines industriellen Etablissements ist die richtige Caleu-lation der Produetionskosten und die daraus entstehende Mog-licbkeit, dieselben aut’ ein Minimum herabzumindern, die bdcbste Gewahr fiir das Gedeihen jeder gewerbliclicn Unternebmung. Diese Produetionskosten gestalten sieh je nach dem Productionszweige, jc nacli der Gattung des Betriebes und je nach der Oertlichkeit, woproducirt wird, hiichst verschiedenartig inihren einzelnen Factoren. Es haudeli sich dalier um eine Forme! dieser Productions-Factoren, welche in ihrer Allgemeinheit aut alle Gattungen des Fabriksbetriebes anwendbarist. Ausgehend von dem Unternehmungsgcvvirme, entwickeltsich auf analytische Weise eine sich schliess-lieb ziemlich complicirt geslaltende allgemeineCalculations-Formel aut' folgende Weise : G — N G Der Gesammt-G e winn (G) eines industriellen Unternehmens besteht aus dem Producte der Menge (JV) der (in einem bestimmten Zeitraume) verkauften Pro-ductions-Einheiten (Centner, Eimer, Stiicke u. dgl.) uud dem an jeder Einheit erzielten Gevvinne (G). G = V—-E Der G e wi n n a n jederProductioris-Einheit (G) berechnet sich aus der DifFerenz zwischen dem Verkaufspreise (F) und dem Betrage der Eigen-kosten (jE). E=e-\-p-^-t + z Die Eigenkosten (E) umfassen die Summe der Erzeugungskosten (e), der Verpackungskosten (p), der Transportauslagen bis zum Absalzorte (£) und even-tuell der Ausgangs- und Eingangszolle (z). Riickzolle bei der Ausfuhr kommen hier in Abschlag zu bringen. Die industrielle Caleulation im engeren Sinne beschaftigt sich lediglich mit der Ermittlung der Erzeugungskosten der Productions-Einheit. e = R -f V Die Erzeugungskosten (e) umfassen die Ausgaben fiir die (zur Herstel-lung eiuer Einheit erforderlichen) Rohstoflfe (R), oder der an deren Stelle vervven-deten Halbfabricate, dann die Ausgaben fiir die Umgestaltung derselben zum Fabri-eate oder Halbfabricate (U). R — p -j- r -j- £ Die Auslagen fiir die Rohstoffe (R) berechnen sich aus der Summe der Kosten derselben an ihrem Geuinnungs- oder Verkaulsorte (p), der Transportspesen (r) und der Aus- und Einfuhrzolle (£), U = ■joo" A JI M Sp -J- St + A b Die Umgest altu n g s kosten (U) umfassen die (der Productions-Einheit ent-sprechende) (juote fiir Verzinsung des in der Unternehmung verwendeten Capitals (iWr)’ ^rbeitskosten (^)> ^ie Kosten fiir die venvendeten Hilfstofle (II), die Quote der Kosten fiir Muster und Modelle (M), die Quote der Regiespesen (Sp), endlich die Steuercjuole (St). Vermehrt oder vermindert werden die Umstaltungs-kosten durch die Ausgaben oder Einnahmen fiir Fabrications-Abfalle (Ab). x C x A C | .r IIC 100 = 100" ' 100 (xC\ Die Capi ta Is verzinsung summirt sich aus der Verzinsung des Anlage-fapitals ) und jener des Betriebs-Capitals x A C x A r + (x + x) B TUT = 100 Als Aniage-Capital (A C) sind zu verzinsen die Ausgaben (ur Ervverbung von Grund und Boden (einsclilicsslich Wasserkral't) (Ar) und die Herstellungs-koslen der Gebiiude (H). Der Verzinsungsquote dcr Baukosten ist die Amorlisa-tionsquote (* % der Herstellungskosten) unmittelbar zuzuschlagen. x IIC fxll+ xU\ (xlt+ xU\ = y (—100—J 100 Als Betriebs-Capital (H C) sind alle RohstofF- undUmgeslaltungskosten zu verzinsen, welche von der Zeit des Einkaufes der Rohstoffe ltis zur Zeit des Ver-kaufes des Fabrieates zu bestreiten kommen, deren Verzinsung sieh daber durcb die f* i + * , , , , T Formel y ausdriicken lasst, wcnn y die gegebene Jaliresquote bezeicbnet. A = NA + TA + MA Die A rbe i tsk os ten (A) bestehen aus den Auslagen (ur Mascbinen-Arbeiten (N A), fiir animalische Arbeit (TA) und jerien fiir Menschenarbeit (MA). Die Kosten der Mascbinen-Arbeit (NA) umfassen die Verzinsung der Anschaffungs- (Herstellungs-) Kosten der Motoren uud Arbeits-Maschinen ein- schliesslich deren Amortisirung (^e Ausgaben fur Betriebsmaterial (6) und die Reparaturkosten (r). TA — (x + ^ T C -f e 100 ^ Als Auslagen fiir animalische Arbeit (TA) sind die Verzinsungs- uud Amortisalionsquote fiir Anscbaftung der Zugtbiere J sowie die Erhal- tungskosten fiir diese und ihre NViirter (e) in Rechnung zu ziehen. ,, , r , •->> * Ar + (x + t)B , rx R + x Us (x + z) M C e — rp + T + y+ loO ' V (. 100 J + 100 -\-l>r + + o^L£ + g +/> + (x w c + r' + h' + r' + V + M+Sp + St±Ab. Vicedirector Schmitt beabsichtigt diese Formelreihe durch Erlauterung der Bedeutung der eirizelnen Factoren in den verschiedenen Productionszweigen, sowie durch gelegentliche Hinvveisung auf die Bezug nehmenden Lehren der Nationaliiko-nomie zu einem practischen Leilfaden der industriellen Calculation auszuarbeiten. Die Versammlung nimmt den Vortrag und die ErklSrung des Vicedirectnrs Schmitt, nach den entwicke]tenGrundsiitzen einen Leitfaden (ur die Calculations-lehre verfassen zu wollen, mit vollstem Interesse zur Kenntniss. ZumSchlusse legt Hof-Concipist Schimmer eine graphische Darstellungder Todesfalle durch Seuchen im Jahre 1866 vor, und erliiuterl deren Zusammenhang mit den ausserordentlichen Ereignissen jenes Jahres. Die Versammlung spricht ihre Befriedigung mit dieser Arbeit aus und beschliesst deren Aufnahme als Anhang zu den Verhandlungen der Central-Commission im Jahre 1868. Nach Bekanntgabe des Vorsitzenden, dass die niichste Versammlung Anfangs October stattfinden wird, schliesst derselbe die Sitzung. Sitzun^ vom 17. Ootohcr 1868. Der Vorsitzende begriisst den neuernannten Vertreter des Obersten Bech-nungshofes Ilofrath SchSn\vald, und den stellvertretenden Delegirten des Beiehs-Kriegs-Ministeriums Hauptmann Dietrich. Dem vvarmen Nachrufe fur den ver-storbenen Ministerialrath Freiherrn von Haan stimmt die Versammlung durch Er-hebung von den Sitzen bei. DerAntrag, denBegierungsrath Professor Dr.Schaffle als ausserordentliches Mitglied in Vorschlag zu bringen, wird einhellig angenommen. Von Geschaftsstucken erwalint der Vorsitzende die Uebergabe der als Manu-script im Drucke vollendeten Eisenbahn-Statistik 1864 an das Handels-Ministe-rium und die Correspondenz mit dein k. ungarischen Handels-Ministerium zur Durchfiihrung der Statistik desDonauverkehres und zur Erlangung der zum statisti-schen Jahrbuche erforderlichen Materialien. Auf Grund des eingelangten 2. IJeftes der Mittheilungen des ungarischen statistischen Rathes berichtet Regierungsrath Dr.Ficker uber die Conformitat der fur die Lander der ungarischen Krone bestiinm-ten Erhebungs-Formulare mit den von der statistischen Cenlral-Commission ent-vvorfenen Fragen-Sehema iiber Industrie und Criminal-Statistik, Volkszahlung und liber die Schemata zu den Primitiv-Aufzeichnungen der Bewegung der Bevolkerung. Seitens der Central-Commission liegt das 1. und 3. Heft der Tafeln zur Statistik der Monarchie fur die Jahre 1860 bis 1865 (ISevolkerung und SchilTfahrt) im Druck vollendet vor. Von den sonstigeu sehr zahlreich eingelaufenen Druckwerken erwahnt der Vorsitzende der Bericlite der Wiener Handelskammer und des allge-meinen Krankenliauses, der Festschrift zur Versammlung der Forstwirthe, Jeschl’s Nachweisung des Grossgrundbesitzes in Bohmen, dann der Einlaufe von officiellen Druckwerken aus Sachsen, Preussen, Baden, den Niederlanden, Frankreich und Schweden. Mit dem neuentstandenen statistischen Communal-Bureau in Leipzig beschliesst die Versammlung in Schriftenaustausch zu Ireten. Hierauf berichtet Vicedirector S c hm i tt iiber die Zusammenstellungen, welche als Ergebniss der vom Handels- und Ackerbau-Ministerium angestellten Enquete liber die zum Wohle der Arbeiter bei den Fabriks-Etablissements und Bergvverks-Unternelimungen bestelienden humanitaren Anstalten von der Direction der administrativen Statistik ausgefiihrt wurden. Bericht des SpeciaI-Comite’s flber die statistische Bearbeitung der von den Berg-hauptmannschaften und von den Handels- und Gewerbekammern gelieferten Nachweisungen tiber die bei Bergbauen und industriellen Etablissements beste-henden humanitaren Einrichtungen zum Tortheile der Arbeiter. Krstattet vom Vicedirector Fr. Schmitt. Die iiber Auftrag des Handels- und des Ackerbau-Ministeriums von den Handels- und Gewerbekammern und den Berghauptmannschaften der im Reichs-rathe vertretenen Konigreiche und Liinder nach den von der statistischen Central-Commission entvvorfenen Formularien erzielteu Beantwortungen der Fragen iiber den Bestand von humanitaren Einrichtungen zum Besten der Arbeiter, welche von Arbeitgebern, Corporationen und Gemeinden, oder durch Vereine ins Leben gerufen \vurden, bil Jen das Materiale, welches der Direction der administrativen Statistik behufs der statistischen Zusammenstellung und Bearbeitung ubergeben wurdc. Als vollstiindig miissen jene Daten bezeichnet werden, \velche in Folge der durch das Berggesetz normirten Verpflichtungen der Bergbau-Unternchmungen gegen-iiber den Berghauptmannschaften, beziiglich der bei Bergbauen und den damit vereinigten Schmelzvverken bestehenden humanitaren Einrichtungen vorliegen. Minder vollstiindig erscheinen die von den Handels- und Gewerbekammern von den Industriellen von Gemeinden, Genossenschaften und politischen Behorden eingesam-melten Daten. Was die von den Industriellen eingeholten Beantvvortungen anbelangt, so berichten mehrereHandels-und Geverbekaniriiern, dass die von ihnen an dieFabriks-besitzer versendeten Fragen-Schemen nicht vollzithlig an sie zuriickgelangt seien. Sie bemerken dazu, hiermit sei die Voraussetzung gerechtfertigt, dass in allen jenen Etablissements, von welchen keine Nachweisungen vorliegen, keine derlei humanitaren Einrichtungen bestehen — einer Ansicht, vvelcher sicli unter den obvvaltenden Vcrhaltnissen aucli das Special-Coiniti; anscliloss. Die Handels- und Gewerbekammern zu Prag und Beichenberg hatten keine neuerliche Erhebung veranlasst, sondern sich auf die, in ihren letzten statistischen Berichten enthaltenen Angaben iiber humanitare Anstalten berufen. Von Seite des Handels-Ministeriums wurde der Prager Handels- und Gevverbekammer, weil deren statistischei* Bericht das Jahr 1865 behandelt, die Vornahme einer nachtrag-liclien Enquete zur Pflicht gemacht; vorderhand wurden die Daten des genannten Jahres, sowie beziiglich dcr im Beichenberger Kammergebiete bestebenden Etablisse-inents die Daten des Jabres 18(57 in die Zusammenstellung aulgennmmen. Dadurch entstand allerdings eine bedauernsvvertbe Liicke in den vorliegenden, iibersicht-licben Ausvveisen, insoferne den statistischen Bericbten wobl derBestand und Zweck von humanitaren Anstalten, keineswegs aber deren innere Einricbtung entnommen werden konnte. Ebenso findet sicli in vielenFallen dieFrageiiberdieArbeiterzahlderEtablisse-ments und zwar, wie die Handels- und Gewerbekammern bemerken, aus Scheu vor fiskalischen Maassnabmen unbeantvvortet, es musste daber dieser Mangel durch Be-niitzung der statistischen Ausweise der Kammern und sonstigen Vormerkungen aus friiherer Zeit annahernd ergiinzt werden. Abgesehen von diesen Liicken, betrachtet das Special-Comite die von den Bergbau- und industriellen Unternebmungen eingesammelten Nachweisungen als hochst reichhaltiges und schatzenswertbes Materiale zur Beurtbeilung der Ausdeh-nung und des Zustandes, in vvelcbem sicli gegenwartig die von Arbeitgebern allein oder in Verbindung mit den Arbeitern, zu Gunsten dcr Letzteren geschaffenen Ein-richtungen befinden. Die fiir den Gebraucb des Handels-Ministeriums verfassten Uebersichten erstrecken sicli auf 391 Bergbau-Unternehmungen mit 78.108 Arbeitern und aut'837 gewerbliche Etablissements mit 137.580 Arbeitern, bei welchen filrEmiihrung, oder Bequartieruug, oder fiir Unterstiitzung in Krankheitsfallen, oder fiir den Unterricht der Arbeiter oder ilirer Kinder, oder in mehreren dieser Bicbtungen gleiclizeitig Vorsorge getroffen ist. Durch den gleicbzeitigen Bestand von Einrichtungen in mehreren der genannten Bicbtungen finden sich bei den Bergbauen 12, bci den industriellen Etablissements 14 Combinationen vertreten; fiir jede einzelne derselben wurde ein Ausweis verfasst, \velcher so\vobl die Handelskammer-Gebiete angibt, wo sicli die beziiglichen Etablissements befinden, als die Bergbau- oder lndustriegruppe bezeichnen, welcber die Etablissements angeboren. Oline Bucksicht auf diese Combinationen nehmen Theil an Einrichtungen Da in der Nachweisung der Bergbaue auch die mit denselben vereinigten Schmelzwerke einbezogen sind, deren Arbeiter an den fiir Bergarbeiter bestehenden humanitaren Einrichtungen participiren, so ist eine Vergleichung der an* solehen Einrichtungen Theilnehmenden mit der Gesammtzahl der Arbeiter soleber Werke utbnunlicb; es werden hier namlicb im Ganzen 78.108 Tbeilnehmer aufgeziiblt, bcim Bergbau bei der Industrie Arbeiter fiir Ernahrung .... „ Bequartierung . . „ Krankenunterstutzung „ Unterricht .... 36.754 46.739 54.793 58.723 77.163 129.326 29.192 30.082 wahrend beim Bergbau allein im Jahre 1867 im Ganzen nur 74.S35 Arbeiter beschiiftigt waren. Aehnlichen Sch\vierigkeiten begegnet die Ermittlung der an humanitaren Ein-ricbtungen der industriellen Etablissements Betheiligten zur Gesammtzahl der Fabriksarbeiter. Es miissen hier die Hilfsarbeiter der Kleingewerbe ebenso, wie die zahlreiehen Arbeiter derHaus-Industrie, fiir welche in ilirem stets wecbselnden Ver-biiltnisse zu einem oder dem andern Arbeitgeber vonSeite der Letzteren kaum et\vas gethan werden kann, ausgeschieden werden. Es eriibrigen sonach fiir den Umfang der im Reichsrathe vertretenen Lander in runder Zalil 3.S00 Fabriken mit 340.000 Arbeitern. Von dieser Gesammtzahl der eigentlichen Fabriksarbeiter participiren sonach an Einrichtungen fiir Ernahrung............................................................13-7°/0 n Bequartierung........................................................17-2»/o „ Krankenunterstiitzung..................................................38-0% „ Unterricht..............................................................8.8% Wie die Verbindung der verschiedenen Richtungen der humanitiiren Vorsorge, so ist aueli die Art und Weise, wie in den einzelnen Richtungen diese Vorsorge gotrolTen ist, hochst verschiedenartig. So findet sieli die Vorsorge fiir Ernahrung durch 18, fiir Bequartierung durcli 12, fiir Krankenunterstiitzung durch 30, fiir Unterricht durch 8 Modalitaten ausgeiibt. Im Allgemeinen scheiden sieli die Bergbaue und industriellen Etablissements riicksichtlieh der Vorsorge fiir die Arbeiter in /.wei Gruppen. Eine Gruppe, welche zum grossten Tbeile durch die Eisenbergbaue und Hiittenwerke und durch die Glas-hiitten ausgefiillt wird, war sebon seit Langem durch die exponirte Lage und den Wunsch z.ur Heranbildung eines sesshafteu Arbeiterstandes veranlasst, lur dessen Bequartierung, Nahrungsmittel-Bezug und Krankenunterstiitzung zu .sorgen. Es geschieht diess durch Arbeiter-Kasernen, durch Familien-Wohnhauser, Zuweisung von GrundstUcken, Naturalfassungen und durch Bruderladen (Kranken-Cassen), welche ihre Wirksamkeil: theils nur iiber eine Bergbau-Unternehmung, theils iiber griissere Bergbau-Reviere oder doch mehrere Werkscomplexe erstrecken! Die zweite Gruppe umfasst die erst in neuerer Zeit entstandenen Fabriken, wovon die der Webe- Industrie angehorigen Etablissements im Vordergrunde stehen. Auf dem flachen Lande sorgen diese mit einem grossen Arbeiterstande aus-geriisteten Etablissements im eigenen luteresse fiir die Slabilitiit der Arbeitskraft durch mannigfache neuere und zweckmitssige Anstalten fiir Bequartierung und Ernahrung der Arbeiter. Aucb fiir Unterstiitzung in Krankheitsfallen, ja selbst theil-weise fiir dauernde Unterstiitzung der Invaliden, sowie der Wit\ven und Waisen, bestehen in diesen Etablissements besondere Cassen, deren Einnahme aus Beitriigen der Arbeitgeber und Arbeiter bestehen. Solche Unterstutzungs-Cassen linden sich auch in den Maschinen-Fabriken und sonstigen neueren Etablissements der grossen Stiidte, wo iibrigens nur in seltenen Fiillen lur Bequartierung und Ernahrung vor-gesorgt ist. Statist. Mittheil. XV. Jalirp. 3. Hett. 4 so Ebenso ist fiir den Unterricht nur in den Fabriken des flachen Landes, theils durcb eigene Fabriks-Schulen, theils durch Entsendung der Arbeiter-Kinder, fiir welche die Fabriks-Casse das Scbulgeld bezahlt, in die nachste Ortssehule vor-gesorgt. Beziiglich der Vorsorge fiir Erniihrung gehiirt die Einricbtung von Consum-Vereincn der neuesten Zeit an. Mit Beginn des laufenden Jahres standen bereits solcbe Anstalten in 38 Etablissements mit 8.4G0 Arbeitern in Thatigkeit; mehrere andere Fabriken maelien die Bemerkung, dass Consum-Vereine im Entsleben begrif-fen seien. Diese Vereine stelien theils ausser jeder Einflussnahme von Seite des Arbeitgebers, tlieils werden sie von Letzterem durcb Darleben oder auf eine andere Weise unterstiitzt. Diese Unterstiitzung bestebt in einem F a 11 e aus der unenlgelt-liehen Beistellung des Magazines und des Magazineurs, das Capital wird der Kran-ken-Casse entlebnt und die Verzinsung durch Zuschliige zu den Anschaffungs-Kosten der Consum-Artikel aufgebracbt. Ueber der Erbauung von Arbeitshausern,' welche unentgeltlich oder zu mas-sigerem Zinse den Arbeitern iiberlassen werden, ist in jiingster Zeit eine neue Mo-dalitat derVorsorgefiirdieBequartierung der Arbeiter hinzugekommen. Ein Etablisse-ment iiberlasst 10 neuerbaute Familienhauser (10 weitere werden im niiclisten Jahre erbaut) den Arbeitern gegen zinsenlreie Annuitaten. Wo die Vorsorge fiir die Arbeiter in Krankheitsfallen nicht aussscbliesslicb vom Arbeitgeber geiibt wird, sondern mil oder olme Unterstiitzung desselben Kranken-Cassen besteben, wecbseln die Beitrage der Arbeiter zu denselben von l"/0 bis7«/0 des Lohnes, je nacli den Beitriigen der Fabriks-Casse und der Ausdelmung der Lei-stungen. Die Beitriige der Fabriks-Cassen sind entweder feststehende, oder stelien in einem bestimmten Verhiiltnisse zu den Einzahlungen der Arbeiter, oder werden in einem Falle als Werks-Bruttoertrags-Quote geleistet. Die Leistungen der Kranken-Cassen beschranken sicli entweder auf die unentgeltliche Beistellung des Arztes und der Medicamente, oder umfassen iiberdiess bestimmte Lohnquoten als Geld-Unter-stiitzung des kranken Arbeiters. Beide Arten der Leistung kommen entweder nur dem Arbeiter oder aucli dessen Familiengliedern zu Gute. Endlich tritt bei hiiheren beiderseitigen Beitriigen die Kranken-Casse aucli als Unterstiitzungs-Casse fiir Invaliden, Wit\ven und Waisen aul'. In den meisten Etablissements, wo die Kranken-Casse bloss Heilungskosten und Lohnquoten fiir die Arbeiter zu bestreiten bat, bilden 2% des Lohnes die Beitrage der Arbeiter. Wo aucli die Familienglieder der Arbeiter an der Kranken-Casse parlicipiren, sclnvanken die Beitrage der verheira-teten Arbeiter zvvischen ',i und S»/0 des Lohnes. Uehernimmt die Kranken-Casse zugleich die Unterstiitzung der Invaliden, Witwen und VVaisen, so vverden 4 bis6% des Lohnes eingezahlt, zugleich steigen in diesem Falle die Beitrage der Fabriks-Casse. Ueberhaupt aber liefert die Zusammenstellung das Ergebniss, dass in Etablissements mit geringem Arbeiterstande entweder die Beitrage zur einfachen Kranken-Casse iiber 2u/0 des Lohnes beitragen oder die Fabriks-Casse regelmiissig wieder-kehrende, hautig nicht unbedeutcnde Abgiinge zu decken hat. Beziiglich der Vorsorge fiir den Unterricht finden sicli 49 Etablissements mit IS.581 Arbeitern, we!che fiir die Kinder der Arbeiter eigene Pabriks-Schulen errichtet haben, die in mehreren Fiillen als Abend- oder Mittags-Schulen bezeielmet werden. Auf Grundlage der besprochenen Thatsachen beehrt sieli das Special-Comite die folgenden Antriige zustellen: Die statistische Central-Commission wolle genehmigen, dass die von der Direction der administrativen Statistik bearbeiteten Zusammenstellungen sammt der textuellen Ausfiihrung tiber Art and Weise der Vorsorge dem Handels-Mini-sterium iiberreicht werden, dass gleiehzeitig die Organisation einzelner Consum-Vereine, die Uebergabe der Arbeiter-Hauser in das Eigentlium der Arbeiter gegen Annuitiiten hervorgehoben, die thunlichste Cumulirung der Kranken- und Unter-stiitzungs-Cassen im Interesse der Leistungsfahigkeit der Cassen als wiinsehens-werth dargestellt und die Aufmerksamkeit auf jene Fabriks-Scliulen geleitet werde, welehe als Abend- oder Mittags-Schulen in dem Falle kaum den Absichten dcs Unterrichts-Ministeriums entsprechen diirlten, wenn die sie besuchendenKinder nocli nielit dem,Alterder Sehidpiliclitigkeit entwaclisen waren. Weiters beantragt das Special-Comite die gleielizeitige Vorlage der Eingaben von acht galiziscben Salinen-Vervvaltungen behufs deren Uebermittlung an das Finanz-Ministerium wegen Genehmigung der Statuten tur die von denselben seit langerer Zeit errichteten Bruderladen. Endlicb wird der Antrag gestellt, es wolle das Handels-Ministerium von der Zusammenstellung des iiberaus liickenbaften Materials uber die von Corporationen umi Vereinen zum Wohle der Arbeiter errichteten und erhaltenen Einriclitungen fiir diessmal abgehen und eine neuerliche umfassende Eriiebung dieser Anstalten erst dann veranlassen, wenn seiner Zeit die Enquete Uber die Arbeitslohne in's Werk gesetzt werden wird. Gleiehzeitig \volle die Central-Commission gestatten, dass die hiermit dem Handels-Ministerium iibergebenen Nachweisungen in einem der nachsten Hefte der statistischeu Mittheilungen veroffentlieht werden. Die Versammlungnimmt die interessanten, auf miihevoller Bearbeitung basirten Mittheilungen mit ungetheilter Belriedigung zur Kenntniss und stimmt den Antriigen des Special-Comite’s einstimmig boi. Zum Schlusse berichtet Regierungsrath Dr. Ficker iiber die bevorstehende Wiederholung der statistisch-administrativen Vor-tršige im Winter-Semester 1868/69. Bericht des Special-Comite’s zur WiederhoIung der statistischen Tortrage im Winter-Semester 1868/9. Erstattct vom Regierungsrathe Dr. Adolf Fi c k er. In der Sitzung des Special-Comite's vom IS. October 1868 wegen erneuerter Eroflnung der statistischeu Vortrage wurde von den an den Vortragen betheiligten 4* Herren Mitglicdern der stalistischen Cenlral-Commission urul Direction der administrativen Statistik einhellig besclilossen: 1. Auch im Winter-Semester 1868/9 sollwieder einCyklus statistisch-admini-strativer Vortriige abgehalten werden. 2. Derselhe zerlallt in 2 Abtheilungen, deren erste Theorie der Statistik und Beviilkerungskunde, die zweite national-iikonomisehe Gegenstande umfasst. Die Gegcnstande der 2. Abtlieilung bleiben spiiterer Beschlussfassung vorbehallen. 3. Die Vortriige der 1. Ablheilung beginnen am 18. November 1808 und werden jeden Mittvvocb und Samstag abgehalten. 4. Zum Vortrage haben sicli bereit erkliirt: Herr Regierungsratb Professor Dr. Neumann fiber Propiideutik 3 Stunden; Herr Regierungsratb Dr. Ficker iiber Ethnograpliie 10 Stunden; Herr Hof-Concipist S c h i m m er iiber Bevolkerung und deren Bewegung 7 Stunden. 5. Um die Vortriige einem griisseren Kreise der hierzu berulenen Horer zu-giinglicb zu machen, beschloss das Comite die Vortrage in den Abendstunden von 6 bis 7 Uhr abzuhalten. 6. Hierzu sollen Einladungen an sammtliche Miuisterien gerichtet werden, mit dem Ersuchen, sammtliche ihnen direct oder indirect unterstehenden Beamten von der Wiederaufnahme der Vortrage zu verstandigen und die Namen jener, welche sicli zum Besucbe derselben bereit erklaren, der statistisclien Central-Commission rechtzeitig bekannt zu geben. Die Versammlung erkliirt sieh mit diesen Modalilateu einverstanden, worauf die Sitzung geschlossen wird. Silzung voni 14. Novcmher 1868. Der Vorsitzende theilt die Ernennung des Herrn Obersten Ritter von Goutta zum Vertreter des Reichs-Kriegs-Ministeriums, und des Ministerial-Secretiirs Dr. Bi tt n er zum Vertreter des Justiz-Ministeriums mit. Den letzteren, welcher in der Versammlung ersehienen ist, begrusst der Vorsitzende, undbringt auch die Ernennung des Regierungsrathes Professor Dr. Seliiil'fle als ausserordentliches Mitglied zur Kenntniss. Die Einladungen, welche zu den wieder anberaumten statistisch-administrativen Vortriigen ausgegeben \vurden, haben unerwartet reichen Erfolg gehabt, indein schon dermal, wo nocb mehrere AnUvorten ausstehen, die Zalil der angemeldeten Zuhtirer, unter denen sicli sehr ausgezeichnete Namen befinden, 223 betriigt. Der Beginn der Vortriige wird auf Mittvvocb den 25. November anberaumt. Die im Drucke vollendetenllefte des grossenTafelwerkes wurden vertheilt, dem Ministerium des Innern eiu Verzeichniss der in Oesterrejeh bestehenden Genossen-schaften und Arbeitervereine zur Beanhvortung ciner von Aussen lier gestellten Au-frage zugemittelt. Statistiscbe Druckwerke wurden an das Ministerium desAeussern fiir die kaiserlich russische Botschalt und an d a s statistische Communal-Bureau in Leipzig abgegeben. Der k. k. geographisclien Gesellscbaft wurde iiber Verlangen cine Skizze der Thiitigkeit der Central-Commission im abgelautenen Jahre mitgetlieilt. Von eingelaufenen Druck\verken erwiihnt der Vorsitzende iles Jahrbuclies der meteorologischen Reichsanstalt, der Arbeiten iiber Justiz-Statistik in Baiern und Frankreich, dami des Jahresbericlites des statistischen Bureaus inWashington iiber Ilandel und SchiflTahrt. Ebenso liegt eine grapliische und tabellarische Darstellung aller auf den Zuckerhandel des osterreichischen Zollgebietes Einfluss nelimenden Faetoren, fiir 1830 bis 1867, verlasst von Herrn Karl St u miner Uit ter von Traunfels, vor, welelie Vicedirector Sclnnitt umstiindlicb erliiutert. Wenngleich in wissenscbartlicber Meziehung der tabellarische« Darstellung der Daten, \velche b.eim vorliegenden Objeete durebwegs den Publieationen der statisti-scben Central-Commission entnommen sind, der Vorzug eingeriiumt \verden muss, so zeigl. docli die selir sinnreicb und fleissig ausgefiihrte grapliische Darstellung dem Laien auf einen Blick (las seil dem Jahre 1831) stetig gevvordene Emporbliihen der inlandischen Riibenzucker-Industrie. Die Linie des Colonialzucker-Importes ver-schvvindet mit dem Jahre 1804, die Linie der inlandischen Zuekererzeugung kreuzt im Jahre 1865 die Linie des inlandischen Zuckerverbrauches, um von da an stets in einem hoheren Niveau zu verbleiben. In Folge dessen tritt eine neue farbige Linie, jene des Biibenzucker-Esports auf. Audi der finanziellen Richtung vvird durch die farbigen Linien des Zoll- und Verzehrungssteuer-Ertrages Bechuung getragen, so wie aueli die Aenderungen in den Zollen und in der Besteuerung der Bunkelriiben, endlich auch jene Momente, welc.be \vie Haudelsvertriige, kriegerische Ereignisse u. dgl. auf den Zuckerhandel Einfluss nahmen, bildlicli dargestellt sind. Die Versammlung zollt dieser Arbeit des Jlerrn von S tuni mer ihre volle Aner-kennung. Weiter bericbtet Ministerial-SecretarDr. Bittner iiber die Verhandlungen des Special-Comite’s, vvelches die Durchfuhrung der Formulare zur Naclnveisung der Civil-Justizpflege berathen bat. Bericht flber die Verhandlnngen des zur Durchfflhrnng der Formulare liber Civil-Justizpflege berufenen Special-Comite’s. Erstnl tet vom Ministerial-Secretiir Ur. Julius Bit In er. Seine k. k. Apostolische Majestat baben mit Allerhocbstem Entscblusse vom 15. Februar 1854 iiber deuVortrag vom 24. Janner 1854, Z. 959, mit welchem der Gescbiiftsausweis des OberstenGerichtshofes vorgelegt wurde, zu bestimmen geruht> dass es nun an der Zeit sein diirfte, in die von der administrativen Statistik ange-fertigten statistischen Naclnveisungen iiber die Justizpflege jene entsprechenden Ein-richtungen zu bringen, welche bisher darin vermisst \vurden. Die vom Justiz-Minister einverstandlich mit dem Handels-Minister naeh den neuen Verhaltnissen auszuarbeitenden statistischen Tabellen sollen den allgemeinen Z\vecken der Statistik iiberhaupt, insbesondere aber dem Bedurfnisse der Jusliz-Auf- gaben entsprechen und sobald sie — \venn auch nur cinzeln —, d. Ii. nicht mit dem Gesammtvverke der statistiscben Tabellen zu Staadc gebracht sind, Seiner Majestiit vorgelegt werden. Demzufolge bat das Justiz-Ministerium nach Einvernelimung der Gerichte und im Einvernehmen mit dem Ilandels-Ministerium vorerst die statistiscben Tabellen iiber die Straf-Rechtspflege zu Stande gebracht, derenEinfiihrung mit der Allerbbchst genebmigten Verordnung vom 3. August 1854 R.-G.-B. Nr. 201 erfolgte. Audi die statistischen Tabellen iiber die Civil-Justizpflege wurde zu Stande gebracht und in funt' Tabellen gereiht, namlicb: I. Tab. fiir die Gericblsbiife 1. Instanz, die Einzelgeriebte und Bezirksamter; II. „ fiir Handels- und Seegericbte und Landesgerichts-Abtbeilungen der Gericblsbiife; III. „ fiir die Gerichtshofe in berggericbtlichen Angelegenheiten; IV. „ fiir Oberlandesgerichte; V. „ fiir den Obersten Geriebtsbof. Diese Formularicn und ein Entwurf der Einfiibrungsverordnung \vurden Seiner Majestiit mit dem allerunterthanigsten Vortrage vom 14. August 1856, Z. 11.654, mit dem Anlrage auf Genelimigung der enhvorfenen Tabellen und Verordnung und mit der Ritte vorgelegt, die Bestimmung des Zeitpunctes, \vann dieselben in Wirk-samkeit zu treten liaben, dem Justiz-Minister zu tiberlassen. Denn diese Tabellen seien nur im Wege genauer, durch das ganze Jalir fort-laufender Vormerkungen von Seiten der Referenten, der Einzelriebter und ihrer Hilfsbeamten im Coneeptfacbe zu Stande zu bringen; der bedeutende Aufwand an Zeit und Muhe an diesem Geschiifte lassen die Einfubrung jetzt nicht zuliissig er-scheinen, wo die Gerichte mit Arbeiten so iiberhauft seien, dass eine Personalver-mehrung nothvvendig erscheine; wo mit iiberangestrengten Kraften gearbeitet \vird und dicRiickstiinde trotz Diurnisten und anderen Nothbelielfen stets steigen; wo bei vielen Bezirksiimteru bcsonders in Ungarn aus Mangel an zulanglichen Arbeitskriiften beinahe eine vbllige Geschaftsstockung herrsche, wesshalb auch mit Allerhbchster Entschliessung vom 2. Februar 1856 die Geschaftsvereinfachung angeordnet wor-den sei. Mit Allerhbchster Entschliessung vom 21. September 1856 (Z. 21.024) wurde dieser Vortrag zur Kenntniss genommen und dem Minister aufgetragen, diese Ange-legenheit neuerlich dann vorzulegen, wenn iiber die angeordnete Geschaftsverein-fachung die Bestimmungen getroffen sein werden und seines Erachtens der Zeitpunct gekommen sein wird, in vvelchem die Verordnung in VVirksamkeit zu treten hiitte. Die genannten 5 Tabellen wurden mit geringen Abanderungen der 3.Versamm-lung des internationalen Congresses fiir Statistik, vvelche im September 1857 inWien getagt bat, vom damaligen Herrn Ministerialrathe Ritter von Hye mit dem Reifijgen vorgelegt, dass dieser Entwurf die Grundlage bilden \verde, auf welcher das Materiale fiir Civil-Justiz-Statistik kiinftighin verblTentlicht werden solle. In der Sitzung der II. Section vom 2. September 1857 vvurde der Antrag an-genommen, den Regierungen den Wunsch des Congresses auszusprechen, dass die- sclbcn als Vorarbeiten fiir die internationale Statistik der Civil-Rechtspflegc anzu-nchmen und demnachst fiir diese Letztere statiatische Uebersichten nach bestimmten Formularien einzufiihren und seinerzeit dem Congresse zuzumitteln seicn. Die im Sommer 1868 eingetretene Trcnnung der Justiz von der Administration hat der statistischen Central-Commission Anlass gegeben, beim .lustiz-Ministerium anzufragen, ob es jetzt die Aufnahme der statistischen Uebersichten fiir Civil-Rechts-pflege anordnen wolle. Das Justiz-Ministerium erklart, dass seiner Ueberzeugung nach der gegen-wartige Zeitpunct nicht geeignet ist, bei den Gericbten die Aufnahme statistischer Uebersichten iiber die Civil-Rechtsptlege naeh bestimmten Formularien einzufiihren oder auch nur mit den nach den geiindcrten Verbiiltnissen nothigen Umarbeitungen der friiheren' Entwiirfe zu beginnen. Denn die Gerichtshdfe, deren Geschiiftsvereinfachung noch nicht eingetreten ist, haben seit dem Jahre 1856 durclnvegs eine sehr bedeutendc Geschaftsvermeh-rung erfahren, eine Personalvermehrung von allgemeiner durchgreifender Wirkung ist hingegen nicht eingetreten, so dass die Referate von den Riithen nieht bewaltigt und zu grossem Theile an geringbesoldete Subalternbeamte (bei stadtisch-delegirten Bezirksgerichten sogar anAuscultanten) iibertragen werden mussten, und dass trotz-dem die Bewiiltigung der Geschalte bei der steten Steigerung derselben nur mit der grossten Anstreugung iniiglich ist. Die neuen Rezirks-Gerichte fungiren erst seit Anfang September laufenden Jahres; trotz des gegentheiligen Hestrebens war es unverineidlich, dass bei man-chem Bezirks-Gerichte ein durchaus neues Personale fungirt, bei sehr vielen cin bedeutender Wechsel eingetreten ist; dieser Umstand und jener, dass die sistemi-sirten Stellen noch nicht iiberall besetzt sind, dass fiir Provinzen, wie iSolimcn, Mahren, Galizien die erforderliehen Krafte trotz wiederholtcr Concurs-Ausschreibung nicht gefunden werden, lassen es nicht geeignet crscheinen, den Rezirks-Richtern — und dort, wo ihnen Conceptsbeamte zugetheilt sind, diesen — zu der vielfachen verantwortlichen Obsorge im eigenen civil- und strafrichterlichen Amte und in der Gebarung mit den Pauschal- und Verlagsgeldern, zu den vielen diessfiilligen uner-lasslichen Vormerkungen jetzt schon die Fiihrung der umstandlichen Tabellen uber Civil-Rechtsptlege aufzutragen. Jedocli selbst dann, wenn diese aus dem unzureichend gewordenen Personal-stande der Gerichtshdfe und aus der kaum begonnenen Thiitigkeit der Bcamten der neuen Bezirks-Gerichte abgeleiteten Redenken als nicht vorhanden, mehr oder weniger vorubergehend oder als nicht uniibenvindlich erkannt wurden, miisste dem Justiz-Ministerium die Einfiihrung von statistischen Tabellen fiir die Civil-Rechtspflege gegenwiirtig nicht geeignet erscheinen, weil gerade jetzt an dem so notlnvendigen, vollstandigen Neubaue der osterreichischen Gesetzgebung uber das gerichtliehe Ver-^ahren in und ausser Streitsachen und uber die Gerichtsverfassung, dann an der Ueberweisung eines grossen Tlieiles der Geschiifte aus der Militar- an die Civil-Jurisdiction gearbeitet wird, wodurch sich die Eintheilung der statistischen Uebersichten in den meistenRubriken vvesentlich andern muss, so dass die kaum begonnene Arbeit als den neuen Eintheilungsgrunden widerspreckend zuversiclitlieh ganz unbrauchbar und viillig nul/,los werden wird. Das Justiz-Ministerium hat bereils aus Anlass der Vorarbeiten zu einer neuen Justiz-Organisation und insbesondere zrn* Feststellung der Griinzlinien z\vischen der Competenz der Einzel- und Collegiaigericbte init Verordnung vom 17. Juni 1868, Z. 6.862 Semestral-Ausvveise der Gerichte eingeluhrt, welcbe in Rubriken 1‘iir Klagen, und z\var wegen Geldforderungen nach den Unterabtheilungen von unter 10 tl., von 10 bis 25 fl., von 25 bis 200 11., von 200 bis 500 11. und von 500 H. auf\viirts, fur Klagen auf Anerkennung der Vaterscbaft, wegen Besitzstorung und vvegen anderer Anspriicbe, dann fiirGesuche umPlandungen be\veglicberSachen und urn deren Feil-bietung zerfallen. Diese am 1. Juli 1868 begonnenen Uebersichten werden der Direction 1'iir administrative Stalistik auf Verlangen gerne zur Beniitzung iiberlassen werden, gleichwie diess auch riieksichtlich der mit Justiz-Mini*terial-Erlass vom 5. Octo-ber 1867, Z. 8.113, eingefiihrten ganzjahrigen statistischen Aus\veise der Land-tafel- und Grundbuchsiimter iiber den Verkebr in BetrelF der Liegenschalten und der darauf versicberten Capitalien und sonstigen Lasten der Fali sein wird. Schliesslieh erkliirt das Justiz-Ministerium, dass es, sobald als der geeignete Zeitpunct herangekommen sein wird, die gefiillige, statutenmiissige Mitwirkung der statistischen Ceutral-Commission anzusucben nicht unterlassen wird, um die ent-sprecheude Umarbeitung der vorliegenden Formularien fur die statistischen Ta-bellen der Civil-Rechtspllege zu be\virken, nach deren Vollendung die Allerhochste Schlussfassung Seiner Majestiit behufs der Einluhrung der neugestalteten Tabellen einzuholen sein wird. Uie Versammlung nimmt diese Erkliirung, nach welcher jede weitcre Sehluss-fassung entfiillt, zur Kenntniss. Nachdein der Vorsitzende noch mitgetheilt bat, dass die Ungleichartigkeit der von den Handels- uud Ge\verbekammern beziiglich des Jahres 1865 verfassten statistischen Berichte eine Vervollstiindigung der bereits be-stehenden Instruction nothwendig mache und hierzu ein liesonderes Speeial-Coniite demnachst vvcrde berulen werden, schliesst er die Sitzung. Sitznng vom 5. December 1868. Der Vorsitzende begriisst das neu eintretende ausserordentliche Mitglied, Regierungsrath Professor Dr. Schiiffle und iiber seinen Vorschlag beschliesst die Versammlung, das eingelangte Abschiedsschreiben des Hofrathes Dr. Ritter von Scherzer zu erwiedern. Vom Ministerium lur Cultus uud Unterricht ist die Mittheilung eingelangt, dass die zur Drucklegung der Ausweise iiber den Volksschul-Kataster 1865 erforderliche Summe in das Budget dieses Ministeriums aufgenommen wurde. Es vvird daher die Direction fur administrative Statistik zur Ausluhrung des Druckes schreiten. Dem- selben Ministerium vvurden auf Verlangen Publicationen fiir das Unterriehts-Depar-tement in Washington zur Verfiigung gestellt. Eine vom statistischen Bureau in Munchen eingelangte Anzeige vom Tode des Directors desselben, Staatsrath Dr. von Hermann, wurde durch ein Beileidsschreiben erwiedert, wclelies dem Antbeile der Central-Commission an diesem fiir die officielle wie vvissenschaftliche Statistik schweren Verluste Ausdruck gibt. Von eingelangten Druekwerken bringt der Vorsitzende die Brochure der Landwirthschafts-GeselIschaft in Wien iiber osterreichischen Weinexport, die Volkszablung in Baiern 1867, die Zeitschrift fiir schweizerische Statistik, den Handel von Mecklenburg 1867 und die Ausvveise iiber die deutseben und franzosi-seben Eisenbabnen zur Anzeige. Hierauf erstattet Ministerial-Secretar B uchaczek iiber AulTorderuug desVor-sitzenden Bericht iiber die Verhandlungen des Special-Comite’s, \velches die Erzie-lung von Vollstiindigkeit der statistischen Berichte der Handels- und Gevverbe-kammern berathen bat. Bericht des Special-Comite s fUrErzielang der Vollstandigkeit and Gleichartigkeit der statistischen Berichte der Handels- and Gewerbekammern. Erstattot vom Ministcrial-Secretiir K. ISuchac z ek. Im Jahre 1863 Hess die statistische Central-Commission auf den VVunsch des Handels-Ministeriums den Enhvurf einer Instruction fiir die Handels- und Gevverbekammern behufs derZusammenstellung einer allgemeinen Industrie-Statistik dureb ein Special-Comite ausarbeiten, an dessen BeratbungenDelegirte der Handels-kammern von Wien, Linz,Prag, Reicbenberg, Briinn, Gratz und Essek tbeilgenommen haben. Die Antriige des Speeial-Comite’s vvurden in der Sitzung der statistischen Central-Commission vom 6. November 1863 einer eingehenden Berathung unter-zogen und ihrem ganzen Inhalte nach genehmigt. Audi das Handels-Ministerium fand die Instruction ganz zweckentsprechend und gab dieselbe unterm 17. Februar 1864, Z. 1.400-H. M. an sammtliche Handels- und Gevverbekammern mit derWeisung binaus, auf Grund derselben die Industrie-Statistik ihrer Bezirke zu bearbeiten. Bei diesem Anlasse \vies das Handels-Ministerium auf die Wichtigkeit des endliehen Zustandekommens einer miiglichst genauen Industrie-Statistik der Monarchie hin und sprach die Hoflnung aus, dass es der klugen und umsichtigen Einvvirkung der Handelskammern gelingen vverde, »jene ungegriindeten Besorgnisse der Industriellen aufzuklširen, dureb vvelche sie sieh baufig verleiten lassen, den Um-fang ihrer Unternehmungen nicht offen darzustellen, vvodurch leider so oft das Zustandekommen einer vollstiindigen Statistik vereitelt wird“. In Anbetracht des grossen Aufwandes von Zeit, Miihe und Kosten, den die Verfassung der Industrie-Statistik, wenn dieselbe nur einigermassen griindlich vor-genommen vvird, erheischt, wurden die Handelskammern auf Antrag der statistischen Central-Commission der Verpflichtung, jahrl ich einen statistischen Bericht vorzu- legen, enthobea und angevviesen, in Hinkunlt nur von ftinf zu fiinf Jahren einen solchen zu erstatten. Der erste dieser Berichte war in Folge des Erlasses des llandels-Ministeriums vom 14. Juli 1864, Z. 8.770-79, fiir das Jahr 1865 auszu-arbeiten. Die Erwartung, dass die auf Grund der hinausgegebenen Instruction ver-fassten statistischen Berichte der Handelskammern ein brauchbares Material zur Zusammenstellung einer vollstilndigen allgemeinen Industrie-Statistik des Reiches liefern werden, ward getiiuscht. Nur zwei Handelskammern, jene zu Giirz undPilsen, lieferten Berichte, die der erwiihnten Instruction entsprechen und als mustergiltig bezeichuet \verden miissen. Alle iibrigen Handelskammern haben zwar iiber die indu-striellen Verhiiltnisse ihrcr Bezirke einmehr oder minder reichhaltiges Material stati-stischer Daten geliefert; aber dasselbe ist zum Theile sehr liickenhaft, zum Theile passt es niclil in den vorgezeichneten Rahmen und enthalt nicht selten augenfiillige Unriclitigkeiten, die auf den mangelhaften Eingaben der Industriellen beruhen. Auf Grund dieser liiekenhaften und ungleichartigen Elemente kann eine vollstiindige und verlassliche Industrie-Statistik des Reiches nicht ausgearbeitet werden. Allerdings ist nicht zu verkennen, dass die Handelskammern bei der Erhebung verlasslicher Daten iiber die indusIrielleProduction mit sehr grossen Sclnvierigkeiten zu kiimpfen haben. Kostet es schon Miihe, die Indolenz vieler Industrieller zu besie-gen und auf mehrfache schriftliche Anfragen endlich Antwort zu erhalten, so ist es oft unmoglich, die Scheu mit Erfolg zu bekiimpfen, welche nicht wenige Industrielle abliiilt, genaue Auskiinfte iiber die Zalil der in ihren Etablissements beschiiftigten Arbciter, den Umfang und die Leistungsfšihigkeit ihrer Werksvorrichtungen, sowie iiber die Gattung, die Menge und den Werth der verarbeiteten Roli- und Hilfsstofte, dann der daraus gewonnenen Fabricate und Nebenproducte zu geben. Diese Scheu, mag sie in der (unter der notlnvendig gewordenen Anspannung aller Steuerkriifte erklarlichen) Besorgniss vor einer hoheren Besteuerung, oder in der Furclit, den Coneurrenten einen Einblick in den eigenen Geschaftsbetrieb und dessen Umfang zu erofliien, oder in anderen Umstanden ihren Grund haben, ist die Haupt-Ursache der Unvollstandigkeit und Unverlassliehkeit der statistischen H^ingaben, und die bis-lierige Uebung, die vorliandenen Liicken durch annaherungsvveise Schiitzungen aus-zufiillen und augentiillige oder scheinbare Ungenauigkeiten im Wege der Berech-nung richtig zu stellen, ist ein Auskunftsmittel, das zu Resultaten von sehr /,weifel-haftcm Werthe filhrt, daher moglichst vermieden vverden soli. Ein Correctiv kann auch in der Vergleiehung der bei verschiedenen Anliissen gemachten Angaben der Industriellen nicht gefunden werden, theils weil diese An-gaben der Zeit nach auseinander liegen, theils weil sie unter verschiedenen Geschaftsconjuncturen gemacht wurden, theils endlich, weil sie besonderen Um-stiinden zu sehr angepasst sind. Ueber dieselbe industrielle Unternehinung werden zur Zeit einer General-Versammlung der Actionare, einer Iudustrie-Ausstellung, einer Credilbewerbung u. s. w. oft iiberraschend giinstige, wenn es sich dagegen um eine Reform des Zoll-Tarifs, eine Steuer-Regulirung, eine Beitrags-Umlage u. s. w handclt, wahrhaft mitleiderregende Angaben geliefert. Die Wahrhcit ist dabei schwer zu ergriinden. DasMittel, wie die angestrebte Verliisslichkeit der statistischenNachwcisungen liber die industrielle Production erreicht werden kanu, wird in dem Beriehte der Pilsener Handels- uud Gewerbekammer angedeutet. Es wird dort bcmcrkt: „dass „die meisten brieflich erhobenen Auskunfte wegen Unvollstandigkcit nicht ver-„werthet werden konnten, und es sonaeh der Kammer kaum miiglich gewesen ware, „sich des ihr gewordenen Auftrages der Anfertigung derIndustrie-Statistik mitErfolg „zu entledigen, wenn ihr nicht jene Daten, die sie in Folge einer zu dem Zwecke »eigens veranlassten Bereisung des Kammerbezirkes durch den „ Secretariats- Adjuncten Stepanek an Ort and Stelle sammeln liess, za Gebote „gestanden wi»ren.“ Das Special-Comite erachtet, dass es z\veckmassig wiire, wenn alle Handels-und Gewerbekammern ermachtigt und in die Lage gesetzt wiirden, nothigen Falls den von der Handelskammer in Pilsen eingeschlagenen Weg zur Vervollstandigung mangelhafter und Richtigstellung ungenauer statistischer Eingaben zn betreten. Naeh dem Gesetze vom 29. Juni 1868 (R. G. BI. Nr. 85) §. 2, B, a und c sind die Handels- und Gewerbekammern verpflichtet, fortlaufende Naehweisungen iiber die zur Handels- und Gewerbe-Statistik erforderlichen Daten zu fuhren und von fiinf zu funf Jahren einen stalistischen Bericbt iiber die gesammten volkswirth-schaftlichen Zustande ihres Bezirkes an Se. Excellenz den Herrn Handels-Minister zu erstatten. Diesen gesetzlichen Verpflichtungen vermiigen sie nur dann mit Erfolg nachzukommen, wenn sie in die Lage gesetzt werden, richtige Daten zu sammeln und nothigen Falls zur Erganzung oder Richtigstellung der an sie einlangenden stalistischen Eingaben einen Vertrauensmann an Ort und Stelle zu entsenden. Sehr hiiufig wird diese Nolhwendigkeit nicht eintreten, da nacli §. 3 des Gesetzes vom 29. Juni 1868 die landesfilrstlichen und dieGemeinde-Behorden ihres Bezirkes, sammtliche Gremien und Genossenschaften, gewerbliche, industrielle, Handels- und Verkehrs-Unternehmungen, Versicherungs-Anstallen, Spar- und Vorschuss-Vereine, sowie die einzelnen Gevverbe-, Handels- und Verkehrstreibenden verpflichtet sind, den Kammern iiber deren Verlangen die zurErfiillung ihrer Oblie-genheiten erforderlichen Auskunfte zu ertheilen, die nothigen Naehvveisungen zu liefern und die Kammern iiberhaupt in ihrer Wirksamkeit zu unterstiitzen. Zudem sind die Handelskammern berechtigt, correspondirende Mitglieder in beliebiger Anzahl zu wiihleu (§. 5). Bei einer umsichtigen Beniitzung dieses Rechtes werden die Handelskammern bei der Sammlung und Richtigstellung statistischer Daten iiber die commerciellen und industriellen, sowie iiberhaupt iiber die wirthschaftlichen Verha/t-nisse ihres Bezirkes bei ihren correspondirendenMitgliedern eine sehrwirksameUnter-stiitzung finden, zumal die correspondirenden Mitglieder an verschiedenen Orten des Handelskiimmer-Bezirkes wohnen und Manner sein konnen, die den praclischeu Ge-schiiffskreisen nicht angehoren, aber durch Schrift uud Wort fiir die Forderung und EntwicklungdesvolkswirthschaftlichenLebens und fiir Verbreitungrichtigernational- okonomischer Grundsatze und Ansehauungen thiitig sind, daher selbst den hohen Werth genauer und vollstandiger statistischer Erhebungen zu schiitzen wissen. Auch ist niclit zu verkennen, dass durch die im §. 21 des Gesetzes vom 29. Juni 1808 gewiiln'leislete gesichertere Stellung der Beamten der Handels- und Gewei‘bekammern fttr diese tiichtige K raft e gewonnen und erhalten werden konnen, die allmiilig eine genaue Kenntniss der vvirthschaftlichen, namentlich auch der indu-striellen Verhiiltnisse des Handelskammer-Bezirkes sich aneignen, verlassliche stati-stische Daten iiber die industrlelle Production desselben und der einzelnen Etablis-sernenls samrnehi, und daher in der Lage sein werden, die einlangenden statistischen Nachweisungen eingehend zu priifen und mit Beniitzung der gefiihrten Vormerkungen meist auch zu erganzen und zu berichtigen. Gleichwobl diirfte zmveilen, namentlich bei der crsten genaucn Aufnnhme, die Nothwendigkeit eintreten, dass die Handels- und Gewerbekammern durch eines ihrer vvirklichen oder correspondirenden Mitglieder, durch ihrcn Secretar oder einen anderen technologisch gebildeten Beamten an Ort und Stelle Erhebungen oder Richtigstellungen vornehmen lassen, und daraus kiinnen Kosten entstehen, auf welche in dem Budget der Handelskammern Riicksicht genommen vverden muss. In Er\viigung nun: dass eine vollstšindige und verlassliche Industrie-Statistik des Reiches nur auf Grund gleichartiger, vollstandiger und genauer Erhebungen der Handels- und Ge\verbekammern zu Stande kommen kann; und dassnach den bisher gemachtenErfahrungen eine vollstandige und genaue Industrie-Statistik der Handelskammer-Bezirke nur dann zu Stande kommen kann, wenn die Handels- und Gewerbekammern ermachtigt und in die Lage gesetzt werden, die in den Eingaben der Industriellen vorhandenen Liicken und Unrichtig-keiten auf Grund vorgenommener Local-Erhebungen zu beseitigen; in weiterer Erwagung: dass die Kosten, welche tur an Ort und Stelle vorzunelimende statistische Erhebungen erforderlich werden, nach Durchfiihrung der neuen Organisirung der Handels- und Gewerbek;immern im Allgemeinen keinen namhaften Betrag erreichen konnen, in grosserenHandelskammer-Bezirken ausdenergiebigerenEinnahmen leicli-ter gedeekt, und in kleineren Mandelskammer-Bezirken entvveder ganz entlallen, oder doch vom geriiigen Belange sein werden; und dass die bedeutende Ausdehnung des Kreises der Wahlberechtigten den Handels- und Gewerbekammern ohne Auspannung der Beitragspflieht griissere Ein-nabmen zufiihrt; in Erwagung endlich, dass die Handels- und Gewerbekammern die statistischen Berichle nur von fiinf zu fiinf Jahren zu erstatten haben, daher auch die Kosten fiir nothwendige Local-Erhebungen nur von fiinf zu fiinf Jahren vorkommeu \verden, erlaubt sich das Special-Comite den Antrag zu stellen: das Handels-Ministerium miige gebeten werden: 1. Die Handels- und Gewerbekammern zu verbalten, dass sie sich bei Erstat-tung ihrer statistisehen Berichte streng an die mit dem hohen Grlasse vom 17. Februar 1864, Z. 1.400-F.M., binausgegebene lnstruction zu halten umi alle Rubriken der vorgeschriebeuen Formularien zu beriieksichtigen baben. 2. Den Handels- uud Gewerbekammern zu gestatten, dass sie niithigen Falls durcli eines ihrer correspondirenden Mitglieder, durch ihren Secretšir oder einen anderen dazu befabigten Beamten an Ort und Stelle statistisehe Erbebungen vornehmen lassen und fiir derlei Local-Erhebungen ein den Verbiiltnissen entspre-chendes Erforderniss in den Kosten-Voransehlag, zunachst fiir das Jalir 1870, ein-stellen. Naelidem Sectionsratli Dr. Klun als Vertreter des Handels-Ministeriums bei der Central-Commission die Geneigtheit des Ministeriums, in dieser Angelegenbeit das Erforderliche vorzukehren, betont bat, werden die Antriige des Special-Comite's einstimmig angenommen. Auf Wuuscb desselben Ministeriums wird die Central-Commission zur Ver-handlung iiber den zweiten Theil der angeregten Enquete, betrelTend die Arbeiter-verhaltnisse, die Erbebung der Lobne, sebreiten, wozu vom Vorsitzenden ein be-sonderes Special-Comite berulen worden ist. Scbliesslicb stimmt die Versamluug den Modalitiiten zu, vvelche Seitens der Direction der administrativen Statistik zur bevorstebenden Drucklegung des statistisehen Jahrbuehes 1867 in Vorscblag gebraclit werden, worauf die Sitzung gescblossen wird. ■ A n h a n g. A. Nachtraglich festgestellte Formulare zur Durchfiihrimg der Volkszahlung. (Sitzung vom 8. Februar 18(>8.) Die iibrigen Formular« sind in »len Verhanrilungen der statistisclien Central-Commissinii 1865 und 1867 Mittlieiliingen aus dein Gebiete der Statistik, 12. Jalirg. 3. Heft uud 14. Juhrg-. 2. ileft enthalten. Statist. Mittheil. XV. Jahrg;. 3. Heft. Ausweis liber die Wohnungs-Verhaltnisse in.......................... mu li dem Stande vom IM. December IH . . . tlieser auf die Wohmings-Verhiiltnisse Bezug nehmende Ausvveis, fiir dessen Verfassung die auf der ersten Spite dcs Anzeigezettels I. a. angegebenen Frage-Puncte (unter I., U. und lil) dienen, liat nur fiir jene Stiidte /.u gelten, fiir welche die Erliebung dieser VerhSltnisse angeordnet wird. Stadtbezirk, Strasse, Haus-Nr. U *> S e r. i bo a 3 a M o »j 1. bo a 3 a ji o £ CT at 60 J II. Bostandtheile der Wohnung III. Dio Wohnung wird bentitzt IV. Bewohncr -) S S 1 c* 2 ^ i z 1 a tS a M o IS us h 1/ 3 J U o > a M O H 1? ‘Z 5 3 N zum Wohnen und zum fiesobliftsbetriebe, uud zwar zu wel-cliem GesebKfts-betriebe u 15 bc a S U. a> 3 4» 3 a> 5 u a> JZ a> 'e 01 Gcsammt- zahl der Bewohner i 2 3 4 5 6 7 8 «.* 10 u 12 13 1) lleziiglich der Luge musscn tlic NVobnungen im Koller (K), lOrdgeschosse (K). Ilalbatoeke (l/2 St.J, im 1., 2. etc. Stockwerke (I., 2. etc. St.) und unter dem Daclie (D) unterseliieden werden, was einfacli dureh die Kinsrtzung der angegebenen liezcichnungen geschoben kanu. >) Div in dem Anzeigezettel unter der llubrik <*. „Naiue“ cingetragenen l*ersoneu, w o le lic zur Zeit der Zablung in der \Vobnung a n w e s e n d wareu, sind hier naeb deu Spalten 10, ti uud 12 zilTormassig einzustelleu, so dass die ZiflVr in der Spalte 13 mit der Sumiiie der in den Anzeigezettel eingetragenen a n ure 8 en d en Personen und dir Scbluissumme dieses Ausvveises mit der Summe der anwesenden Ilevolkerung in dem Formulare VII, Spalte 3, Ubereinstimmen iuuss. Vil. * Gemeinde-Uebersicht. (2 llogen zu 8 Seiten.) Land..........................—....... Bezirk................................ Ortsgcmcindo (Gutsgcbiet)............................ Furtlaufende Zahl Name und ( Imraktcr der Ort s c lin It (Stadt, Markt, Dorf, VVeiler, Rotte, Kinsobicbte) (in alpbabetiscber Ordnung) Mit bewobnten unbewohuteu II a u s e r n Diese Uebersicht ist in allen Theilcn der Orts-Uebersicht VI gleichzuhalten, doeli entfallt die Uelelirung auf Seite 1 und K, und die crste Rubrik der 'l., (i. und 8. Seite wird in: „Name der Orl-sehaften" umgewandelt. Die Nach\vcisung naeh dem Alter vertbeilt sicU auf die beiden Seiten 4 und !) in der Art, dass die 4. Seite die miinnliclio, die i>. die weiblie.be Itcviilkerung, in Vertieal-Columnen, entbiilt; jedem Orte der (Jemeinde ist dabei einc eigene Zeile zuzuweisen. Audi der Gemeinde-Uebersicbt ist cine Iteilapje iiber die amvesendon Fromdcn und ab-wesenden Einheimiseben an/.usebliessen. IX. Bezirks-Uebersicht. Land............................ Bezirk ......................... Der Bezirk entliiilt folgende Ortsgemeinden (Gutsgebiete): i Fort-laufende Zalil N a m c n in alphahetisclier Ordnung (zuerst die Namen der Ortsgemeinden dann jene der Gutsgebiete) M i t Stiidten Mlirkten Dorfern ete. l»ewolinten unbe- wo!uiten llausern Diese Uebersielit umfasst 3*/3 Bogen mit 14 Seiten; ihro Kintlieilung ist jener der Orts-Uebersicbt VI gleicli. mit naelistebenden Aenderungen. Die erste Rubrik der Seiten 2 mid 12 iindert sich in: „Namen dor Ortsgciucindcn (Guls-gebiete)“. I)ic Alters-Nachweisung vvird auf 8 Seiten, vou Seite 4 bis 11 ausgedebnt, so dass atif' Seite 4 die niiinnliclie Bevolkerung bis zum 18. Lcbensjabre, auf Seite ;> jene vom 19. bis 4. und auf Seite 7 jene vom 70. I>is zum biichslcn Lebens-jabre aufgefiibrt wird. In gleieber Ari vertlieilt sich die Alters-Nacbweisung liir das weibliche Geschlecht auf die Seiten 8 bis 11, so dass die Spalte liir jedes Altersjabr beider Goscblechter dureb die ganze Seite des Bogens verticai fortliiuft. Die Seiten 12 und 13 sind (ur die Naeli-weisung der Bevolkerung naeb dem Berufe, gleicb (len Seiten (i und 7 der Orts-Ucbersicbt VI, bestimmt. Die letzte Seite lin t den Viebstand des Bezirkes, doppelspaltig gesetzt, zu enthalten. Audi der Bezirks-Ueliersiebt ist eine Boilage liber die amvesenden Fremden und abwe-senden Kinbeimiselien beizusehliessen. • Landes-Uebersicht iihei* die Krgehnisse der Volks- mul Vielistaiids-Ziililiiiig vom 1(1. December 18 . . . Land............................. Das Land entliiilt folgende Bezirke : Fort- laufende Zalil Name der II ez Irk e (in alpliabetiseher Ordnung) Mit S iiid te ii Mlirkten Dorfern ete. hewohnten unbe- ; wohnlen Hiiusern Diese IJebersicht ist vollstiindig der Bezirks-Uebersicht IX glciebzubalten, umfasst also ebenfalls 3V2 Bogen zu 14 Seiten mit gleiehem Arrangement. Nur iindert sich der Ti tel der crslen Spalle auf Seite 2 und 12 in: Name der Bezirke. XI. (t. Kocen.) Volkszahlungs-Buch fiir die im Auslaiidc lebciidcn (isterrcichischen Staatsangehorigen. Mach dem Slamle voin 31. Ucccmber 18 . . . Zahlungsort: (3. Hild :t. Spite 1 l>.s t s tn ml i simi. S o n b t i g- e in geineinachaft-1 i c h e r II a u 8 h a 11 u u g 1 e-b e ii d (* A n v i* r w a n d t e, V e r-*chwiigerte oder andrre P e rion e ii , einschlies.slieh der gegen Bezahlung oder ohne Be-z ali lun g- in Pflege Aufgenom-inenen. N ur zcitweilig mveieude F a m i 1 i e n g 1 i e d e r oder G ii s t e. 1) i e n s 11 e u t e u n d 11 i 1 f s a r-b e i t e r (Gesellen , Lehrlinge, Coni m is u. dgl.) der Wohnpartei, vrelehe bei ihr vrohnen. Da s Ge-schlerht jeder vcr-zeichne-ten Per-Non ist d uri* h die Ziffer 1 in der i hreni Ge-achlechtc entspre-chenden II uliri k eraieht-lich zu machcn Hier iat auf-zufiihren, ob die Peraon Komisch-katholineh Griechiach-ii ni rt Arincnisch-unirt Grieehiach-nicht-unirt Armcniach-nicbt-unirt Evangeliaeh Augahurger Confcssion (Kutheraner) Evangeliaeh hel vet ischer ('onfession (He formi rt) Anglieaniseh Mennonit Unitnriscli Israel i tiaob Mobameda-niach u. a. w. ist llier ist ein-zuaetzen, ob die Peraon L e (lig Ver- heiralet Ver- witwet oder durcb Auf- loSII lig der Ehe getrcnnt ist Von Tiseh und IJetl goseh ie-ileue Ka-tlioliken sinil des-senunge-achtet als verheira-tet einzu-tragen Aint, Nahruiigazweig, (iewerbe. Uit* Art desselhen ist moglichsl genuu zu bezeichnen, z. B. die Kategorie dea Beamten, ob er noch im Dienatc oder pensionirt u. dgl. ist, in ureaaen Dienate er sich befindet; derGegen-• tand des Gewerbea oder der Fahri-eation, die Gattung dea Ilandcls-befugnisses, der llandarbeit u.dgl. die Art der Beaehaftigung des Tag-lohnera u. s. w. NV e n ii Jemand meh r ere Nahrungs-z\veige bal, ao ist nur jener ein-zutragen, welcher aeinen llaii|it-erwerb bildet. Peraonen ohne beatimmten Erw#rb haben die Art namhaft zu machen, in welcher sie ihr e n Lebensunter-balt heziehen, z. B. Hentenheaitzer, ArmenpfrGiiduer u. dgl. W en n Frauen, Kinder oder andere a n der Wohnung theilnehmende Perao-nen im Alter liber 14 Jalire eine hes ti m m le eigene Beaehaftigung hetreiben oder dem Pamilien-Ober-haupte in seiner Beaohiiftigung regelmiissig beiatehen, so ist dieas ausdrueklieb anzugeben; im ent-gegengeaetzten Falle ist die Ffili-rung dea llaushaltea, der Sohul-hesueh u. dgl. in dieser Bubrik ersichtlich zu machen. Nur bei Peraonen von oder unter l t Jaliren kaun die Bubrik mit einem (Juerstriche auagefullt uerden. Sinil sie jedoch bei einem beatiniuiten Erwerhe (z. B. bei einer Fahrik, bei Gevverben, beim Bergbau) hesehaf-tigt, so ist dieaes anzugeben. miinnlich JS _o 'Z it a 1» C (1 O i* K i 2 3 4 Ilgllllg Golili rfsorl llriiiiatsgoiiiciiidr Aiifrnthalts- »rt .4 ii m r r k u 11 g Arboits- oder Dienst-verliiiltniss. Hier ist anzugeben, oh dir Person a 11 <1 er nelion be-zeichneten Brscbiiftigung sclbststandig- oder nur ah 11 i ITna rl»«*i t<*r betlieiligt iat; ob aie z. H. Eigentbiimer oder 1’aebter (les Uriind-stiickes, oder im iMonats-(J ali res-) Lobn, oder im Taglohn bei der Land-wirlliscliaft beHchiiftigt ist; ob sie Unternebmer — (*e-schiiflsfuhrer — Arbeiter einer Fabrik; ob sie Meister — Geselle — Lebrling— Taglobner u. s. w. eine« Gewerl*es ; ob sie Besitzer — Buchhal-ter — Commis u. s. w. einer Handlung ist; ob sie im Dienste bei der llaushaltuug slelit u. s. f. Land, Be/.irk, Ortschaft llier ist anzugebcn , in \velebem Orle (Bezirk, Land) der osterreichi-sehen JVlonarcbie die Person boimatsberecb-tigt i s (• Ist eine Person in kciner Gemeindc der osterrei-chischen Monarcbie lieimatsberechtigt, so ist diess ausdriieklicb bicr zu bcmerken. tl i k l 111 B. Todesfalle durch Epidemien im Jahre 1866. Mit einer Karte. Nadi eilf .laliren scit 186S ist dic Cbolera-Epidemic, obwoliI sie in den Rubriken der Todesfalle eine stStige Erscheinung bildet, im Jahre 186(5 vvieder zu so erlieblicher ZifTer angestiegcn, dass dieses.lalir unter d’ic verheerenden Seuchen-jabre zu reilien ist. Die Zalil det- Opler, welclie dieSeuebe in diesem Jalire liinraftle, ist wenigstens in den Liindern, \velelie im Keiclisralhe vertrelen sirid, eine so grosse, dass bierdurch der Entwicklungsgang der lleviilkerung unterbroeben wird und statt der Zunahine ein Ablall um 57.861 eintrilt. Die aul' Grundlage der Ziililung vom Jalire 18157 fiir Ende 18(515 bereelinete Zalil von 19,7150.!118 Bewohnern Ciir jenen Liindercomplex isl namlicb wiilirend des Jabres 18(5(5 dureli 746. 1507 lebende Neu-geborene angewachsen, wogegen 804.1538 Verstorbene in Ablall kamen. Dielelzleren iiberwogen also und liihrten den olien bezilTerten Hiickgang, auf 10,602.487 Ein-\voliner, lierbei. In den einzelnen Kdnigreicben und Liindeni ergab sicli die Zalil der Todesfalle 1866, verglielien mit jener des vorausgelienden Jabres, in folgender Art: Todesfalle im (ianzen L a n d 18(56 1863 1866 mehr weniger Oesterreieh unter der Enns 70.773 38.128 21.645 Oeslerreicli olier der Enns 20.124 21.014 890 Salzburg 4.260 4.693 . 435 Steiermark 29.436 28.941 495 Karnten 9.081 9.561 480 Krain 13.342 12.041 1.301 . Triest, Gfirz und Gradišča, lstrien . . . 18.236 17.934 302 Tirol 23.473 24.058 . 583 liohmen 202.023 148.339 53.684 Miihren 117.429 57.537 59.892 Schlcsicn 17.233 13.125 4.108 Galizicn 218.446 176.913 41.533 # Bukowina 40.907 15.470 25.428 Dabnatien 10.373 11.098 . 523 Summe. 804.338 598.863 205.475 DieUebersicht zeigt, dass besonders fiinf Lunder, Oesterreich unter der Enns, Biihmen, Miihren, Galizien und die Bukowina, cine sclir grosse Zunahme der Todes-falle 1866 gegen das vorausgehende Jahr aulVeisen, unddiese sind es auch, \velche einen Riiekgang der Beviilkerung Ende 1800 gegen 1805 mit so erheblicher Zalil erlitten haben, dass hierdurcb nicliL allein die Zunahmen der Bevolkerung in den iibrigen neun Provinzen verscblungen, sondern noch der Abfall von 57.831 Kiipfen fiir den ganzen Complex bervorgerufen wurde. Es zeigt sicli niimlieh bei der Bevolkerung Ende 1866 gegen 1865 cine Zunahme cin Abfall von in Oesterreicb unter der Enns.................................... • . . 10.538 „ „ ob der Enns.........................................2.170 . „ Salzburg..............................................................148 . „ Steiermark......................................................... 5.000 . „ Karnten 836 . „ Krain 1.201 . „ Triest, Giirz und Gradišča, Istrien................................ 3.000 . „ Tirol.............................................................. 2.563 . „ Biihmen..................................................................... 4.110 „ Miihren.............................................................................. 39.926 „ Sehlesien 2.905 . „ Galizien.............................................................................. 1.892 „ der Bukowina......................................................................... 23.998 „ Dalmatien 4.696 . Summe 22.639 . 80.470 Also im Ganzen ein Abiall von 57.831 Kiipfen. Dieses Ansteigen der Todes-fiille im Jahre 1866 ist allein in den Opfern der Epidemie und namentlich der Choleraseuche zu suchen, welehe dem gewi)hnlichen Stande solcher Todesfalle, und jeneni des Vorjahres 1865 insltesondere gegenuber, sieh zu selir betraehtlieber Zalil erhoben. Die Zalil der Todesfalle durch Epidemien slie^ 1800 gegen das Vorjahr um 21.558, jene durch die Cbolera um 104.870, zusarnmen also um 180.428 Todesfalle mehr, so dass durch die Seuchen allein jene Zalil von 205.475 nahezu erreicht wird, mit vvelcher das Jahr 1866 iiberhaupt das Vorjahr in der Sterblichkeit iiberragt. Nach den einzelnen im Reichsrathe vertretenen Landern stellt sieh dieser Verlust durch Seuchen folgenderArt: T o d e s f ii 11 e d u r e h L a n d Epidemien Cimi era Epidemien u. Cliolera zusani. 18G6 18G!> 1800 1860 1865 1806 1800 1865 1860 melir P melii* n raelir n Oesterreich untcr d. Enns 782 149 033 15.114 58 15.051) 15.896 207 15.689 Oostcrrcicli olier d. Enns 41 50 9 153 2 151 194 52 142 Salzburg . . 17 110 99 1 1 18 110 . 98 Steiermark . 241 11 tl 122 200 0 254 501 125 376 Karnlcn . . 134 12S 9 40 40 , 174 125 49 . Krain . . . 781 449 332 930 18 912 1.711 407 1.244 . Triest,liorzetc. 180 3!i8 172 1.007 104 903 1.253 402 791 . Tirol . . . 28!» 030 343 25 4 21 . 310 634 324 liohmeu . . 1.231 817 434 42.730 51 42.079 43.981 808 43.113 . Miihrcn . . 690 021 09 55.527 19 55.508 50.217 640 55.577 Sclilesien . . 2S4 98 ISO 2.919 1 2.918 . 3.173 99 3.074 Galizien . . 16.027 o.844 11.083 34.887 158 34.099 51.784 6.002 45.782 liukovvina . . 9.707 347 9.420 11.050 1 11.055 21.423 348 21.075 Dalmalien . . 63 138 73 13 13 • 70 138 62 Sumine. 31.419 9.801 21.SS8 105.292 422 104.870 190.711 10.283 186.428 Es simi also wicder jene geiiannlcu (lini 1’rovinzen, Oesterreicb iiuler (ler Enns, Bijliinen, Maliren, Galizieu umi die Uukovvina, \vozu mit erbeblicberZiller noch Schiesien tritt, in \velclien die Seucbe verheereml aufgetreten ist, vvabrend dieselbe in OestciTeich ob der Enns, in Steiermark, Kiirnten, Krain umi iin Kiistenlande, wenn aucli intensiver als im Jalirc 1? 43 rt ,, „ Brzezan 46 n „ „ Tarnopol 49 n „ „ Caslau ...... • 49 n „ Comitate Csanad . . . . «0 rt „ Kreise Neutitschein . . . . 52 n ji Comitate Gran 53 n in der Stadt Troppau . . . . rt 56 rt im Kreise Czortkow . . . . 61 V Jičiu 62 n Iglau 63 rt Prag ... • . . . • n 70 M „ „ Cbrudini 74 M in der Stadt Pest-Ofen . . . • rt 74 Vt im Comitate Weissenburg . . • w 77 M Bars 79 M „ „ VVieselburg . . . , 93 M in der Stadt Prag 104 rt im Kreise Tabor 106 »* „ „ Koniggratz . . . 108 H im Comitate Pest-Pilis-Solt . , * • n 116 n im Kreise S a a z a ul' 119 Bewoliner „ Comitate Tolna n 124 „ ltitab . 11 134 11 „ „ CsongrsSd n 1415 99 „ „ Torontal 11 149 n Liptau n 150 n „ Kreise Bunzlau 99 151 n „ „ unter Wienerwal(l . . 91 157 n „ Comiiate Vesprim 99 157 n „ Lande Schlesien 91 105 ii „ Kreise Slry 19 173 n „ Brooder Regiment 99 174 n „ Comitate Saros n 180 » in der Stadt Wien * 19 188 n im Comitate Arad ...... rt 190 n „ „ Gomor n 196 n „ Kreise ZIoczow n 202 11 „ Comitate Zips n 233 n in der Stadt Laibach 9i 235 n im Comitate llont v 245 n in der Stadt Triest sammt Gebiet . 91 258 T) im Comitate Neograd 274 11 * Lande Krain n 281 91 „ Kreise Leitmeritz 91 295 n „ Districte derJazygenundKumanen 99 295 n „ Comitate Temes 11 323 n „ Kreise K ra kan 91 327 91 „ „ Budweis n 338 n „ „ ober Manliartsberg . . 91 344 n „ Comitate Abauj » 353 M „ Kreise Sambor H 356 11 „ Comitate Bacs-Bodrogh . . . 99 356 11 in der Stadt Krakau 91 356 91 im Comitate Thurocz 11 372 n „ Kreise Lemberg 11 403 99 „ „ Sandec n 409 T) „ Districte der Haiduken .... 417 91 „ Comitate Bekeš n 430 99 im Kreise Zofkiew n 431 99 „ „ (.01 z 11 432 99 „ Comitate Solil 91 457 99 Torna 11 471 91 „ Slttiner Regiment * 474 99 im Kreise Pisek....................ant’ 477 Bewohner „ Comilate Szaboles................„ 480 „ Kreise Tarn6\v.................................... 508 „ Comilate Oedenburg . . . . „ 514 „ Kreise Sanok.....................n 563 „ Oltoeaner Regiment..............„ 592 „ » Kreise Pilsen....................„ 630 n Przemjsl................................... «48 „ „ ober Wienerwald . , . „ 662 „ „ Tiller Bataillon................„ 688 „ „ Comitate Bihar...................„ 720 „ 2. Banal-Regiment 738 „ „ Kreise Istrien ....... ,, 743 „ Comitate Borsod.................n 747 „ in der Sladi Lemberg...............n 780 „ im Kreise Wadowice................„ 851 „ „ deutseb-banater Begimeiit . . „ 864 „ „ Kreise Rzeszow................................. 926 „ Comitate lleves.................„ 930 „ Peterwardeiner Regiment . . „ 949 „ „ Kreise Marburg 1.122 „ „ Oguliner Regiment 1.196 „ „ Comitate Zempliu................„ 1.358 „ „ Gradiseaner Regiment . . . „ 1.482 „ in der Stadt Linz..................................1.564 „ im Comitate Arva..................„ 1.853 „ in der Stadt Gratz............................... 1.873 „ im Lande Kiirnten.............................. 1.894 „ „ Kreise Innsbruck 2.119 „ „ Miiblkreise.....................„ 2.210 „ Comitate Marmaros . . . . „ 2.211 „ „ Kreise Ragusa...................* 2.385 „ „ Brixen 2.449 „ Eger.....................„ 2.519 „ Comitate Eisenburg . . . . „ 2.568 „ „ Traunkreise................. „ 2.755 „ „ Comitate Krassd 3.120 „ * Kreise Bregenz 3.266 „ „ Comitate Baranya.................„ 3.291 „ „ Kreise Trient....................„ 3.696 „ Bruck.................................. 4.284 „ illyrisch-banater Regiment . . „ 4.415 „ „ Kreise Gratz....................... „ 6.316 im Kreise Zara aul (5.37(5 Ke\vohner n Likkaner Regiment .... - 0.(544 >1 Lande Salzburg 7.207 M rt Kreise Spalato 7.443 V n Hausruckkreise 8.(502 n rt Comitate IJnglivar .... 0.(574 rt „ Zarand 10.781 »» n Innkreise 10.919 rt St. Georger Regimente . . • M 12.854 n n Comitate Szathmar .... • r> 14.9(59 }) u 1. Hanal-Regiment .... 17.027 n Comitate Zala • ji 2(5.332 rt rt „ Heregli 27.530 » M Kreuzer-Regiment .... 33.335 rt rt Rainanen-Ranater-Rcgiment j? 101.328 »i An die letzten Glieder dieserReihe, in welchen mir sporadisch einzelne Todes-ialle dureli Seuchen vorkamen, seliliessen sicli dic Sta d te Salzburg und Innsbruck, der Kreis Cattaro, die Comitate Somogy, Ugoesa, Kraszna, Miltel-Szolnok und dec District Kiivar, in welchen 18(>(> gar kein Todesfall dureli Epidemie oder Cholera vorgelallen ist. Nacli dieser Stufenleiter der lntcnsiliit, \velche in der Karte mit ilircu dureli die in den Zahlen selbst markirten 10 Abstuiungen von einem Todesfalle bis aul' 32, 3(5 bis 50, 52 bis 94, 100 bis 134, 150 bis 100, 200 bis 3(50, 400 bis 500, 5(50 bis 050, 1120 bis 3700 und liber 4000 Imlividueu zur Anscbauung kbintnt, ist die. Seuelie dic; iinzertrennlicbe liegleiterin der lleeresziige gevvcsen. Und niebt dort, wo die leindliehen Armeen uumiltelbar auf einander stiessen, sind die epidemisehen Krankbeiten am sliirksteu aufgetreten, sonderu iu den Kreisen, dureli \velehe der Vor- und Riickmarsch stattfand, \voselbst die lleeresmassen am langsten verweilten. Aul’der Karte bildet sieli bierdureb cin Kern griissler Seuelienintensitat, vveleber dic Kreise Hrumi, Ungarisch-IIradiscb und miter Manbartsberg umlasst und aucli in dic ungarisclien Comitate Neutra und Komorn iibertritt. In den beiden Armcn mit nachsl starkem Verluste dureli dic Seuchen, deren eiuer den Osten und die Mitte Bohmens, der andere den Nordeu Mahrens und Scblesien durcbzicbt, lassen sieli die Rayons der lleerstrassen und starken Hesatzungen nieht verkenuen; je weiter dic iibrigen Kreise Hohmens undNieder-Oesterreicbs vom Kriegsschauplatze abliegen, desto geriuger ist das Auftreten der Seuelie. Im westlieben Galizien zeigt nur der Kreis Krakau, den lliatsachlich leindlicbe Truppen betraten, einen (ublbaren Verlust dureb Opfer der Cholera. In Ungarn aber ist die Intensitiit der Cholera dureli dieLage der Comitate be-dingt. Sie tritt am lieftigsten in den an Oesterreich und Miibren griinzenden auf, welehe zum Scliauplatz von Kiimpfen und grossen Truppenansammlungen wurdcn, und folgt wciter der allgemeinen Vcrkchrsstrasse im Itonauthale, dureli \velebc sie der ungarisclien Tiefebene zvvischen diesem Flusse und der Theiss und Stat. Mittlieil. XV. JriirR. :i. Ileft- t> dem Banate zuzieht. Dic starke Besalzung von Komora bewirkt in dieseni Comitate einen ungewohnlich grossen Verlust durcli Seuchen und auch das inselartige Hervor-rageu des Comitates Csanad beziiglich der Seuchen-Intensitiit ist durcli diis in dem-selben gelegene grosse Militiirgestilt Meziihegyes, vvelches in jenen Tagen natiirlieh eine wiclitige Rolle spielte und eine gegen die gewohnliche Zalil sehr gesteigerte Besalzung umfasste, zn erkliiren. In minderem Maasse zeigt sicli das Auflreten der Seuchen iin Siidcn. Gurz, dessen Griinzc noch von feindliclien Streifcorps beriilirl \vurde. Triest und Krain, sehr stark von den nach und aus Italien beforderten Truppen belegl, litten in fiilil-barer VVeise durcli Seuchen, \veniger ist diess bei Untersteiermark, Karnten und Tirol der Fali, wogegen die von beiden Kriegstheatern gleicli weit abliegenden Kreise Bruck, der Inn- und Mausruckkreis umi das Laud Salzburg bis auf einzelne sporadische Fiille, vvie sie in jedem Jahre vorkommen, verschont blieben. Eine Completirung vviirden die Zilfern aus der Provinz Venetien bilden, wahrscheinlich mit ziemlich grosser Intensitiit der Verluste durch Seuchen, von \vo aus die Quote gegen Norden eben so sliitig abninimt, als jene des Kriegsschauplatzes gegen VVeslen und Siiden. Eine dritte, gesouderte Gruppe sehr heftiger Seuchenverluste zeigt sich im Osten Galiziens und in der Bukowina. Daselbst traten dicEpidemien am verheerend-sten auf und rafftenin der Stadt Czernowitz 1 Be\vohner von je 13. im Lande Bukovina 1 von je 24, im KreiseKofomea I von 21 als Opfer \veg. Hier traten neben der Cholera auch sonstige Epidemieu mit grossen Ziilern a ul'. Es war diess der Ilunger-typhus in Folge der Notli und Theuerung, welche in Ostgalizien im Jahre 1S6(! herrschte, die 1’reise der wichtigsten Lebensmittel auf das Doppelte gegen das Vor-jalir hinauftrieb ') und die Landesvertretung zum Abselilusse eines eigenen Noth-staiidsanlehens zwang. Die Cholera selbst aber grift' auch aus der angriinzenden Moldau, aus Podolien und Volhynien, woselbst gleiclifalls erhcbliche Truppenauf-stellungen stattgefunden bal,ten und liierdurcli die Seuelie in liohem Grade zu gras-siren begann, nach der Bukovvina und den ostlichen Kreisen Galiziens iiber, und so vereinten sicli zwei Uebel, um den Menscheuverlust in jenen Reichslheilen zu einem Grade zu steigern, wie er selbst im grossen Seuclienjahre 1855 daselbst nicht ein-getreten war. Ju Ungarn dagegcn waren die Folgen des Notlijahres 1803 bereits (iberwundeii und die Karpathen gaben eine iniielilige Schutzmauer ab, so dass die an Galizien griinzenden Comitate, vvie der ganze Osten des Landes, uur selir wenig von Seuchen zu leiden hatte, ja theiUveise ganz seuchenfrei war. Die erwahnte Naclnveisung iiber das Auftreten der Cholera im Konigreichc Ungarn ist besonders lelirreich, iudem sie nicht nur die Todeslalle, sondern auch die Zalil der Erkrankten und \viederGenesenen, die Zalil der von der Seuelie ergrif-lenen OrlschaHen mit ihrer Bewolinerzahl und den Zeitpunct des Beginns und Endes der Seuelie in den Comitaten und konigliclien Freistiidten enlliiilt. Diese ') VVeizen auf 4‘12 II. gcgdn 2 90 11., Itoggen auf 2*98 11. gegen 1 *88 fl., Mais auf 3.41 II, gegen ‘-i‘31 II. Naclnveisung folgt mit allern Detail in der beigegebenen Tabclle III. Nacb derselbcn von der Cholera ergrillen, von veleli e n 1515.705 erkrankten, 84.077 genasen umi tiO.628 starben. Es erkraiikte also iu den von der Senche betroffenen Orten 1 von Opler. Aucli der Zeitpunct, mit welchem die Cbolera in Ungarn auftrat, ist beacb-tenswertb. Nur in den uninitlelbar von deu Kriegsereignissen betrollenen Comitaten und deren niicbster Umgebung fiillt der Begirin der Seuclie in das Eude des Monats Juli oder die erste lliilfte August. Je weiter die auderen Landestheile vom Kriegs-scliauplatze abliegen, desto spater gelaugte die Seuclie iu dieselben, so dass sicli damil deutlieli das Hild der allnialigen Versclileppung der Cholera von ibrem eigent-lichen Herde ergibt. Das Erloschen der Seuclie dagegen liiingt von dem Grade der Iiiteiisitiit ab, mit vvelcbem sie in den eiuzelnen Landestheilen auftrat, und zielit sicli mehrfach bis in das beginnende Jalir 1807 biniiber. Das Verbaltniss der Erkrankten und Gestorbenen in den von der Cholera ergriirenenen Orteu der Comitate und den koniglichen Freistiidten zur Bevdikerung. zeigt die iiachlolgende Uebersicht, wobei die Intensitiit der Todesfiille zur Grund-lage der Scala genommen \vurde ')• Es entfiel: 1 Erkrankung 1 Todesfall auf Personen Hayduke-District . Stadt Skalitz . . Comitat Pressburg Sladt Kremnitz Comitat Oedenburg Stadt Komoru . . Comitat Gran . . Stadt Altsohl . . . Comitat liorsod . . Stadt Trencsen . . Comitat Wieselburg „ Stuhhveissenburg . Pest................. Raab................. Trencsen Neutra Komorn . Bars . Saros . , Csanad Solil . 7 8 13 11 13 13 14 18 12 14 16 18 20 20 20 14 34 25 16 21 23 8 17 24 25 26 27 32 35 37 39 39 41 42 45 45 4G 48 50 50 51 51 ') Ausser IterpRli und Unghar, fiir n elclio ilio Bpviilkcriing der von der Cholera erpriflenen (trle nieht anp:ef;el>en ist. C* 1 Erkrankung 1 Toilesfall auf Pcrsonen Comitat Zips........................... 15 Sl „ Zarand............................ 22 53 Tolna......................... 22 S ti „ Giimor................................. 26 58 Sladi Tyrnau 31 58 „ Neusolil............................... 31 58 „ Bartfeld.............................. 1(5 5'J Comitat Neograd 26 C3 „ Vesprim .............................. 2(5 G5 Stadi Ofen . 33 08 „ Pest................................... 34 69 „ St. Georgeu............................ 43 70 XVI Zipser Stiidte.......................... 30 77 Comitat Bihar 38 78 „ Abauj ................................. 33 79 „ Liptau................................. 30 80 Stadt Zelieu 37 81 „ Szegedin............................... 54 83 „ Raab................................... 41 80 Comitat Torontal ........................... 38 87 Stadt Arad 38 88 „ Gran 41 89 „ Kecskemet.............................. 56 90 Comitat Bacs-Bodrogh 42 100 „ Zemplin................................ 43 102 District Gross-Kikinda...................... 40 103 Comitat Arad................................ 43 108 „ Honth.................................. 43 109 Temes.............................. 48 117 Stadt Bijsing........................ 71 120 District Jazygien-Kumanieu . ... 48 134 Comitat Marmaros..................... 07 135 Stadt Briess 84 136 „ Eperies 45 140 Comitat Arva......................... 57 143 Stadt Modem.......................... 08 148 Comitat Eisenburg.................... 01 152 Stadt Kasmark 70 152 „ Grossvvardein ........................ 66 156 „ Libethen............................... 20 159 Comitat Csongrdd...................... . 78 164 1 Erkrankung 1 Todesfall auf Personen Stadt Stuhlvveissenburg . ... 112 207 Comit at Torna .... ... 78 211 99 Ileves .... ... i)8 221 99 Szabolcs . . . ... 106 231 99 Thurdcz .... . . . 108 240 Stadt Oedenburg . . . . . . 105 256 Comil at Kraszna . . . . . . 56 271 Stadt Konigsberg . . . . . . 118 303 Comil at Bekeš .... ... 121 322 n Szathmar . . . ... 12i> 326 Stadt Maria-Theresiopel . ... 206 330 99 Kaschau .... ... 198 340 99 Temesvar .... . . . 240 391 Comit at Barany .... ... 170 407 Stadt Debreczin .... . . . 278 431 n Zombor . . . 274 437 99 Neusatz . . . 3.30 439 99 Pressburg .... ... 102 443 Comit at Zala . . . 375 580 Stadt Karpfen .... ... 250 667 99 Schemnitz . . . . . . 365 1.043 99 Hukacz . . . 800 1.333 51 Eisenstadt .... . . . 1.000 1.500 I. Todesfalle durch Seuchen. im Jahre 1866. Land und dessen Unter-abtheilung lie- volkerung Todesfalle Bevvohnor auf einen Tudesfall durch 1866 Epide- 1 mien | Cholera j Zu- 8nmm<*n Epide-in i en Clioleru lieide Oeslcrrcich uliter der liims. Wien 496.222 100 2.541 2.641 4.962 195 188 Krcis unler dem Wienoi'wald 417.526 130 2 525 2.655 3.212 165 157 „ ober „ „ 272.400 114 314 428 818 33 32 „ unter Manhartslierg 296.758 363 9.025 9.388 2.389 868 662 » ober „ 269.340 75 709 784 3.591 380 344 S11 m m e . 1,752.246 782 15.114 15.896 2.241 116 110 Ocstcrrolrli ob der Emis. Linz (Stadt) 28.150 18 18 1.564 1.564 Miihlkreis 201.109 20 71 91 10.055 2.833 2.210 Hausruckkreis 223.660 2 24 26 111.830 9.319 8.602 Traunkreis 126.728 14 32 46 9.052 3.960 2.755 lnukreis 141.950 5 8 13 28.390 17.744 10.919 S u m m e . 721.597 41 153 194 17.600 4.716 3.720 Salzburg. Salzburg (Stadt) 17.283 Uebriges Laiid 129.735 17 1 18 7.631 129.735 7.207 Suinme . 147.018 17 1 18 8.648 147.018 8.612| Mrlmnark. Gratz (Stadt) 65.562 1 34 35 65.562 1.928 1.873 Kreis Gratz 429.516 20 48 68 21.476 8.948 6.816 „ Bruck 209.919 27 22 49 7.774 9.542 4.284 „ Marburg 391.650 193 156 349 2.029 2.510 1.122] S u min e . 1,096.647 241 260 501 4.55(1 4.218 2.189 Karnten Klagenfurt (Stadt) .... 13.922 . Uebriges Land 329.57C 134 40 17 4 2.459 8.239 1.894 S u m m e . 343.492 134 40 174 2.563 8.587 1.974 Krain. Lnibach (Stadt) 21.88’ . 93 9.' . 235 235! Uebriges Land 454.81: 781 837 1.61Č 582 543 281 S u m m e . 476.69? 781 93( 1.711 61( 513 279, ; Land und dessen Onter- Be- vdlkcrung T r d e s f a 1 1 e Bevvobner auf einen Todesfal! durcb abtheilung 1866 Epide- inien Cholera Zu- Ep Menil en Cholera beide Tricsl, Gtirz und Gradišča, Istrlrn. Triest sauimt Gebict . . . 114.526 9 435 444 12.725 263 258 Krcis Gdrz 203.275 75 395 470 2.710 515 432; „ Istri en 251.925 102 237 339 2.474 1.063 743i S u m ni o . 569.726 186 1.067 1.253 3.063 534 455 Tirni und Vorarlberg. Innsbruck (Stadt) . . . • 14.732 . Krcis Innsbruck 199.210 74 20 94 2.692 9.960 2.119 „ Brixcn 230.199 92 2 94 2.502 115.099 2.449 „ Trient 332.657 89 1 90 3.749 332.657 3.696 „ Bregenz ...... 104.498 30 2 32 3.483 52.249 3.266 S u in m c . 881.296 285 25 310 3.092 35.252 2.843 Iliihnien. Prag (Stadt) 156.040 1 1.503 1.504 156.040 104 104 Krcis Prag 561.406 141 7.898 8.039 3.982 71 70 „ Budvvcis 295.430 82 791 873 3.603 373 338 „ Pisek 327.028 97 589 686 3.371 555 477 „ Pilsen 392.472 48 575 623 8,176 683 630 K Ser 385.407 26 127 153 14.823 3.035 2.519 „ Saaz 262.371 14 2.195 2.209 18.741 120 119 „ Leitnieritz 450.188 41 1.484 1.525 10.980 303 295 „ Bunzlau 440.982 94 2.821 2.915 4.692 156 151 „ Jiein 336.587 79 5.338 5.417 4.261 63 62 Koniggriitz 372.937 164 3.289 3.453 2.274 113 108 „ Chrudim 384.406 169 5.008 5.177 2.275 77 74 „ Caslau 388.133 218 7.743 7.961 1.780 50 40 „ Tabor 366.099 77 3.369 3.446 4.755 109 106 S u ni ni e . 5,149.486 1.251 42.730 43.981 4.116 121 117 Mahrcn. Briinn (Stadt) 62.008 16 1.501 1.517 3.875 41 41 Krcis Briinn 429.942 149 16.216 16.365 2.885 27 26 , Olmiitz 458.468 300 10.358 10.658 1.528 44 43 „ Ncutitsc.hein .... 275.763 103 5.178 5.281 2.677 53 52 „ Hradisch 307.356 72 12.968 13.040 4.269 24 24 „ /naini 204.150 24 5.656 5.680 8.506 3f 36 ,, Iglau 230 959 26 3.650 3.676 8.883 63 63 S unun e . 1,968.646 690 55.527 56.217 2.853 3b 35 Land und dessen Dnter-abtheilung Be- volkerung T o d c s 1' ii 1 1 c Bewobner auf cinen Todesfall durcli 18(56 Epide- mien Cliolera Zu- sammen Epide- inicn Cliolera beide Sclilcslcii. Troppau (Stadt) 14.031 250 250 50 50 Uebrigcs Land 482.699 254 2.609 2.923 1.900 181 165 S u m 1110 . 490.730 254 2.919 3.173 1.950 170 150 Oalizien. Krakau (Stadt) 45.983 10 116 120 4.598 390 365 Krcis Krakau 349.865 527 542 1.009 604 040 327 „ Wadowice 312.240 236 131 307 1.323 2.384 851 „ Sandcc 291.83(1 190 517 713 1.489 504 409 „ Tarnow 356.414 208 494 702 1.714 721 508 „ Ilzeszow 348.180 236 140 376 1.475 2.486 926 Lemberg (Stadt) 78.774 16 85 101 4.923 927 780 Kreis Lemberg 131.(>35 65 202 327 2.025 502 403 „ Przomyšl 2(18.078 377 37 414 711 7.245 648 „ Sanok 329.349 290 289 585 1.113 1.140 503 „ Sambor 287.942 500 309 809 576 932 3561 „ Strv 272.962 570 998 1.565 479 274 173 „ Stanislau 334.044 4.359 6.274 10.633 77 53 31 „ Kolomea 3)9.929 5.601 9.413 15.074 56 34 21 „ Czorkovv 308.70S 1.345 4.045 5.390 230 76 61 „ Tarnopol 2715.432 933 4.739 5.672 295 58 49 „ lirzr/.an 260.8K4 422 5.306 5.728 018 49 46 „ Zlo/.6w 300.679 559 957 1.516 549 320 202 „ ŽoJkievv 265.628 411 206 017 040 1.289 431 Z ii s a m m c n . 5,145.129 16.927 34.857 51.784 304 148 99 lliikoHlna. Czernovvitz (Sladt) . . . 28.396 987 1.170 2.163 29 24 13 Uebrigcs Land 464.024 8.780 10.480 19.200 53 44 24 S u m m c . 492.420 9.707 11.050 21.423 50 42 23 Dalmatini. /-ara (Stadt) 20.670 { 20 6 20 8.289 27.630 ti.376 Krcis /ara „ Spalata 145.108 193.515 ) 19 7 20 10.185 27.045 7.443 « Ragusa 57.240 24 24 2.385 2.385 „ Cattaro 34.823 • S u m m e . 451.356 03 13 76 7.104 34.720 5.939 Suinmc der im Reichsratlie vertretenen Liindcr . 19,692.487 31.419 165.292 190.711 627 119 100 1 Land und dessen Unter-abtheilung Bc- volkerung T o d c s f a 11 e Bewohncr a u C cinen Todesfall durch 1S66 Epide-mie ti Cliolera Zm- summen Epide- inieu Cholera beide Slilltargraiiie, kroatisch - slavonisches l.imdes-(ieneral-Commando. Regiments-Bezirk: Likkaner 86.370 13 , 13 6.644 6.644 Oltočaner 78.7K2 133 133 392 , 592 Oguliner 82.490 9 60 69 9.166 1.374 1.196 Sl uiner (17.810 19 124 143 3.569 547 474 1. Hana!- 68.107 , 4 4 17.027 17.027 2. Banal- (52.020 2 82 84 31.010 756 738 St. Georgcr 8!).!)70 2 3 7 44.989 17.996 12.854 Kreuzer (1(1.(170 . 2 2 33.335 33.335 Gradiscaner 39.28(1 21 19 40 2.823 3.120 1.482 Brooder 77.634 23 421 446 3.106 184 174 S u m m c . 739.144 224 717 941 3.300 1.031 785 Serhisch-banatisches Kandes- General-Commando. Pctervvardeiner Reg.-Bez. . 94.923 66 34 100 1.438 2.792 949 1 Titler Bataill.-Bez 31.636 46 46 688 688 i Deiltsch-Bauater Rop.-Bez. . 104.589 8 113 121 13.074 925 864 Illyriseli-Bni)aterRc('.-Bcz. . 83.888 14 3 19 5.992 16.778 4.415 Komancn-Banater Keg.-Bcz. 101.328 1 • 1 101.328 • 101.328 S u m m o . 416.364 89 198 287 4.678 2.103 1.451 Zusammen . 1,1115.308 313 913 1.228 3.692 1.263 939 II. Todesfalle durch Cholera in Ungarn im Jahre 1866. Gomitat Kinuohner- Znhl Stcrblulle Ks kommt cin Sterhfall anf Bewohner Sladt Ppst-Ofen 192.505 2.611 74 Comitat Pest-Pilis-Solt 496.234 4.273 1 16 Baes-Bodrogb 568.799 1.597 356 Gran 72.590 1.364 53 Neograd 196.774 717 274 Baru 150.376 1.906 79 Hont 120.859 434 245 Sohi 98.713 216 457 Liptau 78.147 522 150 Arva 77.833 42 1.853 Thuroez 45.440 122 372 Trencsžn 246.017 6.815 36 Neutra 352.928 12.662 28 Pressburg 306.451 8.688 36 Dislricl dlessclts dcr Diinau . 3,003.666 42.029 71 Oedenburg 229.407 446 514 Wics6lburg 81.067 869 93 Raab 100.869 750 134 Komorn 138.866 4.318 32 Veszprim 201.313 1.281 157 Weissenbui,{’ 195.775 2.540 77 Eisenhurg 313.357 122 2.568 Zala 289.656 11 26.332 Somogy 271.868 283.053 86 3.291 Tolna 232.970 1.877 124 Illstricl jcuselts der Donau . 2,338.201 12.300 190 Aba-Ujvar 155.499 441 353 Torna 24.038 51 471 Borsod 188.236 252 747 Hevcs mit Acusser-Szolnok 320.835 345 930 Gomor 170.516 870 196 Zips 172.563 740 233 C o m i t a t Einuohner- Zalil Sterbfiillts Ra kommt cin Sterhlall tiuf Uewohnei' Saros 157.916 895 180 Zompiin 260.758 192 1.358 Unghvar IOti.413 11 9.674 Beregh S 27.530 Distrid dlessells der Tlidss . 1,694.425 3.802 446 Ugocsa 01.249 Marmaros 196.743 89 2.211 i Szathinar 269.436 18 14.969 Szahoics 182.894 381 480 Bihar 809.476 791 720 Bekeš 208.333 484 430 Csan.id 98.612 1.975 50 Csongrad 801.835 1.386 145 A rad 284.474 1.497 190 | Tomcs 345,512 1.071 323 Torontal 420.530 2.831 149 Krasso 252.681 81 3.120 Kraszna 64.140 . Mittel-Szolnok 103.492 Žarami 53.931 5 10.781 District Kovar 55.686 Distrid jenseits der Theiss . 3,368.724 10.009 318 District der Jazjgicr uud Kiinianler . 219.849 745 295 Distrid der Hajdukon . 59.646 143 417 S u m m c . 279.495 888 315 Zusammen . 10,684.511 69.628 153 III. Cholera-Epidemie in Ungarn im Jahre 1866. Comitat t. a sS s -M Einvvohner- zahl derselben Begina der Kraiikheit Er- kriinktti Ge- nesene Ge- storbene Erloschung der Kraiikheit Stadt o < w P e r s o n e n Conillalc. Pressburg .... 224 201.903 23. Juli 15.765 7.430 8.335 10. November 1800; Neutra 321.918 28. „ 24.682 12.417 12.265 18. „ Pest 97 192.840 lO.August 9.335 5.528 3.807 11. Januar 1807 Trencsen 334 165.840 16. „ 14.611 7.800 0.751 5. December 1800' Wiesclburg .... 29 43.448 20. „ 1.749 880 869 13. September „ Komora 82 110.457 21. „ 8.361 4.328 4.033 13. November „ Gran 41) S 1.796 21. „ 2.801 1.527 1.274 io. „ Vesssprim .... 40 83.02’i 24. „ 3.153 1.872 1.281 25. Januar 1807 Tolna 41 106.237 25. „ 4.822 2.945 1.877 10. November 1800; Neograd .... 45 44.930 25. „ 1.702 985 717 28. December „ Stuhhveissenburg (il 121.443 28. „ 7.468 5.031 2.437 30. November „ Heves 20 76.169 30. „ 770 431 345 30. Mar/. 1807 Ui.cs 24 137.312 31. „ 3.300 1.921 1.379 29. December 1866 Csanad 21 82.903 1. Sept. 4.182 2.207 1.975 21. November „ Torontal 90 21 5.050 3. „ 5.005 3.135 2.470 14. Januar 1807 G 6 nuji' (14 50.523 21. „ 1.953 1.083 870 19. Februar „ Bekeš 17 150.057 3. „ 1.285 801 484 28. November 1806 Temcs (59 118.1H8 7- „ 2.463 1.450 1.007 23. „ liorsod :i 11.680 7- „ 813 501 252 21. Januar 1807 Liptau 56 41.863 8. „ 1.401 879 522 31- » Arad 56 125.030 8. „ 2.889 1.722 1.107 20. December 1800 Saros 47 24.719 8. „ 1.401 702 099 29. „ Bars 80 54.992 8. „ 3.882 2.139 1.743 i. Eisenburg .... 12 12.044 8. „ 197 118 79 28. November „ Uontli 70 52.209 11. „ 1.203 726 477 1 *’* n » Zala 3 6.380 12. „ 17 6 11 «• „ Bihar 37 50.242 13. „ 1.313 069 644 4. Januar 1807 Baranja 21 35.036 15. „ 200 120 86 12. December 1866 Sohi 1 1.500 25. „ 76 43 33 8. November r Raab 27 27.751 29. „ 1.222 682 540 2. December „ Zips 54 30.718 19. „ 1.994 1.388 606 20. MSrz 1807 Torna 16 10.777 2.0ctoh. 138 87 51 8. December 1866 Marmaros .... 0 12.023 22. Sept. 181 92 8!) 30. „ Thuroez 36 29.293 23. „ 271 149 122 2- „ Csongrad 9 89.480 ‘)‘i *■ » 1.146 002 544 d >> Zemplin 11 14.119 24. „ 328 190 138 9. November „ Ocdenburg .... 10 14.291 24. „ 1.020 658 368 31. Dccember „ Beregh 3 24. „ 11 6 5 11. October „ Abauj 45 30.976 . 26. „ j 932 541 391 21. Januar 1807 C o m i t a t Bi Eirnvoliner- 21,1,1 lleginn Kr- krunkte fie- nesene Ge- storliene Erliischung der Krankheit oder Stadt ns derscllien Krimkheit 1* e r s o n e n Szabolcs 27 61.193 29. Sept. 576 311 265 3. April 1867 Arva (i (1.017 80. „ 105 63 42 18. November 18(56 Szatbmar .... 5 ■5.870 4. Octob. 47 29 18 '3. „ Zar.ind 267 T. „ 12 7 5 4- n n Krasso 18 21.937 13. „ 395 314 81 9. December „ Unghvar 25. 22 11 11 4 r* » n Districtc. Jazigicr-Kumanier . 10 9!).(i48 27. Aug. 2.068 1.323 745 I®- n n Gross-Kikindn . . . 37.010 10. Sept. 804 443 361 9. Februar 1867 XVI. Zipser Stiidte . 8.(500 19. „ 290 179 111 28- „ Ilajduken .... 1.200 2. Octob. 184 41 143 (i. December 1866 kiiii. Frelstiidle. Skalilz kun. Freistadt (5.800 26. Juli 870 473 397 15. October „ Komorn 11.000 13. Aug. 695 410 285 25 **''• n h Trencsen 3.083 13. „ 92 28 (54 15. November „ Ofcr ') 42.000 13. „ 1.273 653 620 Ji l'est J 136.5(56 lit. „ 4.075 2.084 1.991 17- „ Sanet Georgeu . . 3.000 19. „ 69 26 43 15. October „ Gran 8.000 25. „ 195 105 90 3. „ Debreczin .... 50.000 26. , 180 (54 116 17. November „ Oedenburg .... 1 9.943 26. „ 190 112 78 21. Februar 1867 Tirnau 10.413 28. „ 337 156 181 9. Novemeer 1866 Itaab 18.000 1. Sept. 443 233 210 21. October „ Szegcdin 70.000 7. » 1.2K8 446 842 3. November „ 'femesvar 25.000 8. „ 104 40 64 15. December „ Stublweissenburg 20.940 8. „ 187 86 101 2. November „ Kascliau 17.000 8. „ 86 36 50 13- „ Arad 29.000 13. „ 761 431 330 26. „ Ncusatz 15.822 14. „ 48 12 36 17- „ Bartfeld .1.019 15. „ 305 220 85 22. Januar 1867 Kecskemet .... 41.651 13. „ 740 274 466 10. November 1866 Schernnitz .... 14.(100 15. „ 40 26 14 3. December „ Modern 4.900 21- „ 72 39 33 15. November „ liosing 4.800 23. „ 68 28 40 „ Karpfen . . 4.000 24. „ 16 10 6 27. October „ Kperies 10.34(5 24. „ 230 156 74 30. Januar 1867 Zombor 23.580 24. „ 86 32 54 11. November 1866 Altsoli 1 1.500 25. „ 76 43 33 8- n l*ressburg .... 43.803 26. „ 429 330 99 29. Januar 1867 ') Dur Untersehied dcr llewolinarzalil ler Sfndt Pest-Ofen gegen jene der rorau.sgehenden Ta- belle 11 riilirt dalier, dass in dcr letztern dic bereclinete, liier -.ib er die in der OriginalUbelle angegebeno Zilfer eingestellt " urdi' C o m i t a t «- C V ns a Sle S ► d ._ fco c Einwolmer- Zlllll derselhen Beginn der Krnnkheit Er- krnnkte | Ce-| nesene Ge- storliem Erloschung der Krankbeit Stadt •€ * g S j: *■ rt • * 08 57 11 13- „ Z u s a m m e m . 2.30!) 3,318.780 153.70"» 84.077 09.028 I n h a 11. Seite Personalstand der k. k. statistischcn Ccntrnl-Commission........................................... I Sitzung vom 11. Januar.....................................................•....................... 1 Promemoria vvegen Organisution der statistischcn Central-Commission .......................... 2 Sitzung vom 1. Februar............................................................................. 7 licriclit: Durchfiihrung der Congress-Beschliissc (Vlil. Scction).................... 8 „ » » „ » (I. Section) 10 „ Erhebung der Arbeiterverhiiltnisse......................................... 12 Formul are zur Erlicbung der Arbeiterverhiiltnisse....................................... 14 Sitzung vom 8. Februar (ausserordentliche).................................................... 18 Bericbt: Aenderungen der Formulare zur Volksziihlung............................... 18 Sitzung vom 7. Miirz.............................................................................. 20 Bericlit: Ermittlung der Schlitzungswerthe fiir die getrennt von den Bcstirurnungcn dcs allgemcinen Zolltarifs nachzuvvcisenden Waarengattungen................ 21 „ Aufklarung zur Nacbweisung der Besit/.veriinderungcn....................... 23 Sitzung vom 4. April.......................................................................... 25 Bericlit: Fortsetzung der Statistik der SehiflTahrt und dcs Verkchrs aul' der Uonau . 26 Sitzung vom 2. Mai................................................................................ 28 Bericlit: Mortalitats-Nachvveisungcn in den grosseren Orten................................. 29 „ Durchfiihrung der Congress-Beschliisse (V. Section)............................ 31 „ Statistisch-adminislrative Vortriige 1867 bis 1868 ................................ 34 Sitzung vom 6. Juni................................................................................ 36 Bericlit: Gemeinde-Statistik................................................................ 37 Sitzung vom 4. Juli................................................................................ 40 Bericlit.: Bewertliung der im Handelsvertrage vom 9.Mfirzl868 bcgiinstigtcnWaaren- gattungen.......................................................................... 41 Vortrag: Grundziige cincr teclinisch-industriellcn Calculationslehrc..................... 43 Sitzung vom 17. Octobcr........................................................................... 46 Bericht: Humanitfire Einrichtungen zum Bestcn der Arbeiter................................. 47 „ Wiederholung der statistisch-administrativen Vortriige......................... 51 Sitzung vom 14. November.......................................................................... 52 Bericht: Durchluhrung der Formulare iiher Civil-Justizpflegc............................... 53 Sitzung vom 5. Decembcr............................................................................ 56 Bericht: VervollstSndigung der statistischen Bcriclite der Handels- und Gewerbe- kainmern........................................................................... 57 Anhang............................................................................................ 63 A. Nachtriiglicli festgestcllto Formulare zur Durchfiihrung der VolkszShlung ... 65 H Todcsfiille durch Epidemien im Jahre 1866 .................................................. 73 C' TODESfAIIE dureh E P I D E M 1 E N im Jahre 1866. w ■ 'Ky.HS7.OW Prr.rmyil ; Wndoc J Sanilor. ^ Sit hok V' 'j Ham bor J ^ rvu t 3u '} tlj»t;ui \ \ \ l’ n *i h v a r ■ k\\W'v\N vi»ck rs>t':S: Arvn.l 7 v i*’ Saro s .-■ ‘-s N ; Kcn,plia'7" \ / 8tPW v AjpA \ '"■' , iNA \.( \ \ Un^hvnr / VV^ V\1 Bu4»rfiji/ Sohi . , /vT \69mSrf'^ ff'i ./ '7' 97 wl '? iu rs-,«** Inn Kr i j' jj, :d Cv, ; .. \ _ .. ,/ i n) *Ugoc.sui -M ar mar o h Xiiu«ruck/ r-- r-cft V. O. Yf. W. / 'S»JlbolrM v- 5?V?*Sl§ ^ ____ v {> x*'Zi- \ >,Oedfenbur^ V i o ' Grah S z alhmar ' 'C-^ r 1 •' M>1 S/.olnok : 'y > W/ ,eBt .V ,/mA. C" / { V*»r.pi.ini \ ; \ S..,/ X ... Jlrasna/' ■“v.. v~n ?\ ■ j ? \ v / * Vorarl Bruck Salr. bur * Innsbruck .Bvire* /\s B e k c s / ✓ ura i 'L { JCdrntMi ? Zala ... k ' - - - f |P>n,fr~r_ t fcs&em. ®U Somo*V :!li \ S V ' IliilLili\ \\B.O90rf\_ (Cno&i r A**d \jarand\^ A/ * rJ Trimt MM?« •0».rj\ C „ C ^ \ Krni« ( Toronta! » w \ 1—1 Jtrruli«-K^w,-J Tries Istri cn f ..V.-" / Rom. ^ Ajanalil/ / j anrpR T\.-5 ' ji). Bajti V.( V. .;r..'"'i»prb lfnu ( K . ! !■ O^ul.R ".v Likaner R.:« Ein Todesfall auf Bi»wohner Sl - 9H Z a r a —1 1120 3700 iiber *ooo 'JOO 360 400 500 ~-.TVTT Raima ucneirhnel v A.DoIrial Zusamrarn^rstellt v (r.Sciliramrr. C attaro Lith. Anst .v. F. Kiike in Wien