Arheološki vestnik 65, 2014, 79-100 79 Ein ältereisenzeitliches Gehänge aus Frojach bei Rosegg (Kärnten) Zur Entwicklung anthropomorpher Gehänge beidseits der Alpen von der Spätbronzezeit bis in die jüngere Eisenzeit Starejšeželeznodobni obesek iz Broj pri Rožeku na avstrijskem Koroškem K razvoju antropomorfnih obeskov na obeh straneh Alp od pozne bronaste dobe do mlajše železne dobe Paul GLEIRSCHER Izvleček Na obrežju Drave v Brojah pri Rožeku na avstrijskem Koroškem je bila po naključju odkrita zakladna najdba, v kateri posebno mesto pripada obesku iz zgodnje železne dobe. Podoben je poznobronastodobnim obeskom tako severno (tip Straubing) kot južno od Alp (tip Peschiera) ter zgodnježeleznodobnim obeskom iz Piemonta in vzhodne Francije (tip Reallon). Primerljivi so etruščanski obeski tipa Bisenzio. Deset obeskov tipa Unec so odkrili na območju paleovenetske kulture Este in v jugovzhodnih Alpah. Tako kot podobni bronastodobni so bili tudi ti obeski položeni v ženske grobove. Simbolika okrasa obeskov tipa Unec je povezana z znanim motivom sončne ladje s ptičjimi glavami (Vogelsonnenbarke) pa tudi z antropomorfnimi upodobitvami numina z začetka starejše železne dobe v osrednji in severni Italiji ter na sosednjem alpskem območju. Ali lahko torej obeske tipa Unec, ki se, podobno kot npr. značilni ključi, pojavljajo v grobovih žensk višjega socialnega statusa, povežemo z grobovi svečenic, "gospodaric živali" ali celo z Artemido? To domnevo morda potrjujejo sorodni obeski z območja Alp, natančneje obeski iz zgodnjelatenskih kontekstov, odkritih na Tirolskem. Ključne besede: pozna bronasta doba, železna doba, jugovzhodne Alpe, Broje/Frojach pri Rožeku/Rosegg, obeski, sončna ladja s ptičjimi glavami (Vogelsonnenbarke), antropomorfni motivi, ženski grobovi s ključi, simbol ženske boginje, "gospodarica živali" (Artemida) Abstract [An Early Iron Age pendant from Frojach near Rosegg (Carinthia)] Several archaeological finds were noted on the banks of the Drava River in Frojach near Rosegg, including a pendant from the Early Iron Age. It shows similarities to Late Bronze Age pendants from north (Straubing type) and south (Peschiera type) of the Alps, as well as to Early Iron Age pendants from the Piedmont region and eastern France (Reallon type). They furthermore show relations to Etruscan pendants of the Bisenzio type. Ten pendants of the Unec type have been found within the area of the paleo-Venetic culture of Este and in the southeastern Alpine region. Like the similar Bronze Age pendants, they come from female graves. The symbolism of pendants of the Unec type is connected with the well-known motif of a "Vogelsonnenbarke"[sun ship with bird heads] as well as with the anthropomorphic depiction of numina at the beginning of the Iron Age in central and northern Italy and the neighboring Alpine area. Pendants of the Unec type are primarily connected with high-ranking female graves, as are keys, representing the graves of priestesses for a goddess of "the mistress of the animals" type, perhaps similar to Artemis? Similar pendants from the circum-Alpine area, which can be found in the Tyrol among the Raetians in an Early La Tene context, seem to confirm this interpretation. Keywords: Late Bronze Age, Iron Age, southeastern Alpine area, Frojach/Broje bei Rosegg/Rozek, pendants, motif of the Vogelsonnenbarke, anthropomorphic motifs, female graves with keys, symbol of a female goddess, "mistress of the animals" (Artemis) 80 Paul GLEIRSCHER Florian Schneider aus St. Egyden staunte nicht wenig, als er vor rund dreißig Jahren, Anfang der 1980-er Jahre, einmal mehr in Frojach an der Drau bei Rosegg (Kärnten) zum Fischen war. Das Bett der Drau ist in diesem Bereich kanalartig verengt. Führt die Drau mehr Wasser, steigt sie aus dem schmalen Bett heraus und überflutet die beiden angrenzenden Uferstreifen, deren südlicher bei Fischern als Standort sehr beliebt ist. In dieser Überschwemmungszone liegen mehrere größere Findlinge, deren Anzahl und Standorte sich bei Hochwasser verändern. Unweit eines dieser Steinblöcke fiel Schneider im Sitzen im abgelagerten Kies etwas auf, das sich als Gehänge mit dreiecks-förmigem Zentralteil entpuppten sollte. Beim Freilegen erwies sich der Fundort als seichte kiesgefüllte Mulde im Felsen (Dm. ca. 1 m), in der außerdem das Fragment eines Sichelblattes, eine Lanzenspitze, eine Axtklinge sowie sechs Fragmente von Gusskuchen, alles aus Bronze, ans Licht kamen. Neugierig geworden inspizierte Schneider auch das nähere Umfeld und fand ca. 2 m nordwestlich eine umgearbeitete Axtklinge und eine römische Münze, eine weitere römische Münze etwa 5 m südlich der Mulde (Abb. 1)1. Es handelt sich, wie auch die Patina bestätigt, um Gewässerfunde, wie sie die Forschung seit langem kennt, beispielsweise aus der Ljubljanica2. Die in einer Mulde gefundenen Gegenstände suggerieren insbesondere mit Blick auf die Gusskuchenfragmente einen Hortfund, könnten sich dort aber auch unabhängig voneinander im Laufe der Zeit angesammelt haben. Nachdem Schneider über den archäologischen Park "Keltenwelt Frög-Rosegg" mit dem Autor bekannt geworden war, vertraute er ihm den Fundkomplex an. Am 3. Mai 2013 kam es zu einer gemeinsamen Begehung des Areals, ohne dass weitere Fundstücke erfasst werden konnten. Schneider überließ die schillernden Funde bei dieser Gelegenheit dem Landesmuseum für Kärnten. An dieser Stelle soll das Hauptaugenmerk dem auffallenden Gehänge (Abb. 2: 1; 3: 1) gelten, zumal die anderen Fundtypen leidlich bekannt sind. Diese sollen vorab kurz vorgestellt werden. Als ältestes Fundstück aus dem fraglichen Hortfund von Frojach ist das Fragment einer bronzenen Zungensichel (Abb. 2: 2; 3: 2) zu nennen; es ist 12,2 cm hoch. Dabei handelt es sich um den Griffteil mit Klingenansatz 1 Die beiden Münzen, wohl Sesterzen, gelten derweil als verloren. 2 Gaspari 2004; Turk et al. (Hrsg.) 2009. - Grundlegend Torbrügge 1970-1971. Abb. 1: Frojach bei Rosegg (Kärnten). Der Fundort des Gehänges (1) liegt im südlichen Überschwemmungsbereich der Drau. Gekennzeichnet sind auch die zeitgleiche Höhensiedlung am Schlossberg (2) und das Hügelgräberfeld von Frög (3). Sl. 1: Broje pri Rožeku, avstrijska Koroška. Najdišče obeska (1) leži v južnem poplavnem območju Drave. Vidni sta tudi sočasno višinsko naselje na griču Schlossberg (2) in gomilno grobišče Breg (3). einer Sichel vom Typ Uioara der Variante Haidach, mit glatten Rippen an den Griffzungen3. Sicheln dieses Typs finden sich zwischen Südbayern und dem südlichen Ostalpenraum. Sie streuen zeitlich vom 13. bis ins 11. Jahrhundert v. Chr. (Bronzezeit D-Hallstatt A2). Die bronzene Klinge einer oberständigen Lappenaxt (Abb. 2: 4; 3: 4) gehört zum Typ Hallstatt, einer ostalpinen Axtform der beginnenden Eisenzeit (Hallstatt B3-C1 bzw. 9./8. Jahrhundert v. Chr.)4. Sie ist vollständig erhalten, 18 cm lang und hat eine leicht ausladende Schneide. Zwischen den Lappen ist auf einer Seite, wie an einer Reihe anderer Axtklingen dieser Form sowie an Pickeln, ein schriftartiges Zeichen in Form eines X eingeschlagen5. Das Fragment einer anderen, nordwestlich außerhalb der Mulde gefundenen Axtklinge (L. 10,6 cm), gleichermaßen vom Typ Hallstatt, ist am Schaftansatz - wohl absichtlich - gebrochen. Die Klinge ist jedenfalls absichtlich deformiert worden, wovon man noch Hammerspuren erkennen kann. Sie wurde dadurch aufgebogen (Abb. 2: 11; 3: 11). Die bronzene Lanzenspitze (Abb. 2: 3; 3: 3) ist 11 cm lang und einigermaßen oft nachgeschliffen. Sie läßt sich den genannten Funden zeitlich anschließen. Das gilt auch für die 3 Primas 1986, 93-97, bes. 101. 4 Mayer 1977, 167-177. 5 Vgl. Mayer 1977, 230ff. u. 258. Ein ältereisenzeitliches Gehänge aus Frojach bei Rosegg (Kärnten). Zur Entwicklung anthropomorpher Gehänge ., 81 Abb. 2: Frojach bei Rosegg (Kärnten). Hortfund aus der Drau. Alles Bronze. M. 1 = 1:2; 2-11 = 1:3. Sl. 2: Broje pri Rožeku, avstrijska Koroška. Zakladna najdba iz Drave. Vse bron. M. 1 = 1:2; 2-11 = 1:3. (Zeichnung / Risba: H. Mühlbacher, Landesmuseum für Kärnten) 82 Paul GLEIRSCHER Abb. 3: Frojach bei Rosegg (Kärnten). Hortfund aus der Drau. Alles Bronze. M. 1 = 1:2; 2-11 = 1:3. Sl. 3: Broje pri Rožeku, avstrijska Koroška. Zakladna najdba iz Drave. Vse bron. M. 1 = 1:2; 2-11 = 1:3. (Foto: K. Allesch, Landesmuseum für Kärnten) sechs Gusskuchenfragmente aus Bronze (Abb. 2: 5-10; 3: 5-10), von denen eines gebrochen ist. Das bronzene Gehänge aus Frojach (Abb. 2: 1; 3: 1) ist rund 20 cm lang, wobei der dreiecksförmige Zentralteil samt Öse 7 cm hoch und 9 cm breit ist. Es ist in einer zweischaligen Gussform hergestellt worden, die Streben und Ösen haben einen rhombischen Querschnitt. Von der kopfförmigen Öse führen strahlenförmig sechs Streben weg, von denen die vier inneren in kleinen Ösen enden. In diese sowie in die umgebogenen Enden der Ein ältereisenzeitliches Gehänge aus Frojach bei Rosegg (Kärnten). Zur Entwicklung anthropomorpher Gehänge ., 83 beiden äußeren Streben ist jeweils ein Kettchen aus runden offenen Gliedern eingehängt, das in schwalbenschwanzförmigen, gegenständig verdoppelten halbplastischen Anhängern endet. Dabei fällt auf, dass nicht alle Anhänger aus derselben Gussform stammen, teilweise auch Gussnähte nicht abgearbeitet wurden. Hervorzuheben ist schließlich, dass an den beiden äußeren Streben des dreiecksförmigen Kernelements je zwei "ärm-chenartige" Fortsätze nach oben führen. Das dreiecksförmige Kernelement aus Frojach erinnert zunächst an eine Gruppe spätbronzezeit-licher Gehänge im Bereich der nordostbayerischen Gruppe der Urnenfelderkultur (Abb. 4: 1-8; 6). Diese Gehänge vom Typ Straubing sind im Raum zwischen der Isar und der Donau südöstlich von Regensburg konzentriert nachgewiesen. Sie gliedern sich in zwei Varianten. Die Variante Straubing (Abb. 4: 1-3) besteht aus drei mit einem Steg verbundenen Ringen, in welche die Anhänger in Schwalbenschwanz- oder in Lanzettform mittels mehrerer Ringe eingehängt wurden. Die Variante Mintranching (Abb. 4: 4-7) besteht aus fünf mit einem Steg verbundenen Ringen, die nach oben hin in einem aus drei Stegen gebildeten Dreieck enden und an denen mittels Ringen schwalben-schwanzförmige Anhänger befestigt wurden. Das namengebende Gehänge mit zwei lanzettförmigen Anhängern stammt aus Grab 3 der Schwaiger'schen Kiesgrube "Im Königreich" in Straubing (Abb. 4: 1), einem Frauengrab6. Aus Grab 10, einem reichlich mit Ringschmuck ausgestatteten Frauengrab sind hingegen nur drei schwalbenschwanzförmige Anhänger zu nennen7. Das entspricht einem Gehänge aus einem reich ausgestatteten Frauengrab aus dem nahen Ganacker (Abb. 4: 2)8. Namengebend für die Variante Mintranching ist das weitgehend erhaltene Gehänge aus dem dortigen Hortfund (Abb. 4: 5)9. Dem sind die zum Teil stark verschmolzenen Fragmente von wohl zwei gleichartigen Gehängen mit schwalbenschwanzförmigen Anhängern aus einem Doppelgrab vom Großen Kreuzacker 6 Kossack 1954, 20 u. 94 Nr. C37, Taf. 16: 27; Hundt 1964, 56 Taf. 52: 4; Müller-Karpe 1980, 857 Nr. 766, Taf. 422: B. 7 Hundt 1964, 58f. Taf. 56: 11. 8 Kossack 1954, 20 u. 92 Nr. B20; Hundt 1964, 68 Taf. 47: 16-27; Müller-Karpe 1980, 840 Nr. 618, Taf. 422: A6-8. 9 Kossack 1954, 94 Nr. C28, Taf. 15: 8 (noch ganz); Müller-Karpe 1959, 285f. Taf. 150: A13; ders. 1980, 850 Nr. 706, Taf. 419: C6. in Unterparkstetten (Abb. 4: 7) anzuschließen10. Dazu kommt ein fragmentierter Anhänger aus dem Hortfund von Winklsaß (Abb: 4: 6)11. Beide Varianten sind mit schwalbenschwanzförmigen, in einem Fall doppelt und gegenständig eingehängten Anhängern im Hortfund von Stare Sedlo (Abb. 4: 3-4) im westlichen Böhmen vertreten12. Die gegenständige Verdoppelung der Anhänger kehrt im Hortfund von Mintranching (Abb. 4: 5)13 ebenso wieder wie an der "Nadel" aus dem Hortfund von Eßlingen im Altmühltal (Abb. 4: 8)14, wo die Anhänger um stilisierte Ärmchen erweitert sind. In Anlehnung an skandinavische Bildgeschichten vermutet Rupert Gebhard in der schlangenförmig gestalteten Nadel eine Schlange und demnach das Symbol der Nacht, das die Sonne auf ihrer Fahrt durch die nächtliche Unterwelt begleitet. Die "menschengestaltigen Anhänger" deutet er als Anch-Symbole in altägyptischer Tradition15, womit er die eigenwillige "Nadel" als Zeichen für das Leben bzw. Weiterleben im Jenseits verstanden wissen will. Dem ist im weiteren ein Radanhänger aus Auvernier am Neuenburger See in der Westschweiz (Abb. 4: 9)16, an dem sich doppelt eingehängte Anhänger in Schwalbenschwanzform sowie in Schwalbenschwanzform mit stilisierten Ärmchen finden, ebenso anzuschließen wie ein Anhänger mit dreiecksförmigen Kernelement aus Gaj in Serbien (Abb. 4: 10)17, dessen Quersteg die Form eines Bootes hat; an diesem hängen vier Scheiben mit konzentrischer Zier und suggerieren eine Art Sonnenbarke. Fragt man nach der geschlechtsspezifischen Zuordnung der dreiecksförmigen und damit vermutlich anthropomorphen Gehänge vom Typ Straubing aus dem Bereich der nordostbayerischen Gruppe der Urnenfelderkultur, weisen die Grabfunde durchwegs auf Frauengräber. Das mögen zwei 10 Kossack 1954, 94 Nr. C39; Hundt 1964, 84f. Taf. 81: 13-19; Müller-Karpe 1980, 859 Nr. 780, Taf. 422: H5-9,10-11. 11 Müller-Karpe 1959, 285 Taf. 148: 21. 12 Kossack 1954, 94 Nr. 36b; Kytlicova 1955, 74 Abb. 4: 2-3; Müller-Karpe 1980, 825 Nr. 488, Taf. 401: F5-7. 13 Wie Anm. 9. 14 Gebhard 2010a; ders. 2010b, 45ff. - Vgl. zum Fund u. a. Kossack 1954, 94 Nr. C14; Müller-Karpe 1959, 289 Taf. 159: C3; ders. 1980, 839 Nr. 608, Taf. 417: D3 oder Kubach 1994, 78f. Abb. 72. 15 Vgl. Müller-Karpe 1978-1979, 26f. Abb. 7: 1-2. 16 Kossack 1954, 93 Nr. C2; Mottier 1971, 154f. Abb. 13; Müller-Karpe 1980, Taf. 434: J. 17 Kossack 1954, 16 Abb. 1; Müller-Karpe 1980, Taf. 332: C2. 84 Paul GLEIRSCHER Abb. 4: Spätbronzezeitliche Gehänge aus dem nordöstlichen Bayern und Böhmen sowie aus der Schweiz und Serbien. Alles Bronze. M. = 1:3. Sl. 4: Poznobronastodobni obeski s severovzhodne Bavarske in Češke ter iz Švice in Srbije. Vse bron. M. = 1:3. (Nach / Po: Müller-Karpe 1959, 1980) 1 Straubing; 2 Ganacker; 3,4 Stare Sedlo; 5 Mintranching; 6 Winklsaß; 7 Unterparkstetten; 8 Eßlingen; 9 Auvernier; 10 Gaj Ein ältereisenzeitliches Gehänge aus Frojach bei Rosegg (Kärnten). Zur Entwicklung anthropomorpher Gehänge ., 85 Abb. 5: Spätbronzezeitliche Anhänger aus Oberitalien. 1,2,4 Peschiera; 3 Cremona. Alles Bronze. Div. M. Sl. 5: Poznobronastodobni obeski iz severne Italije. 1,2,4 Peschiera; 3 Cremona.Vse bron. Različna merila. (Nach / Po: Fasani 1984 [1,2,4]; Müller-Karpe 1959 [3]) weitere Beobachtungen beispielhaft untermauern. Ein schwalbenschwanzförmiger Anhänger fand sich auch in Grab 2 von Landau-Wollmesheim in der Pfalz, einem überaus reich ausgestatteten Frauen-grab, das vermutlich Teil einer Doppelbestattung unter einem Grabhügel war18. Zwei lanzettförmige Anhänger stammen aus dem gut ausgestatteten Frauengrab 25 aus der Fiechter Au bei Schwaz im Tiroler Inntal19. Die Gehänge sind demnach als Brustschmuck ausgewählter Frauen zu betrachten, und man darf vermuten, dass sie deren Rang und/ oder Funktion mit zum Ausdruck brachten. Blickt man in den südalpinen Raum, so finden sich unter den spätbronzezeitlichen Anhängern im Bereich der mittleren Poebene (Abb. 5; 7)20 auch solche (Abb. 5: 1-2), die eine anthropomorphe Grundform zeigen und damit Ähnlichkeiten zu den genannten Gehängen vom Typ Straubing aus dem Bereich der nordostbayerischen Gruppe der Urnenfelderkultur aufweisen, wenngleich sie über keine Kettchenzier verfügen. Sie haben - wie zum Teil auch die Gruppe der länglichen Anhänger mit knopfförmigem Ende (Abb. 5: 3-4) - einen durchbrochen gearbeitetem Mittelteil und finden hinsichtlich der Form wie auch der Innengliederung außerdem Ähnlichkeiten in den wohl noch spätbronzezeitlichen Gehängen mit lanzettförmigen Anhängern vom Typ Réallon aus Piemont und den französischen Alpen (Abb. 6). Zuletzt wurden fünf derartige Anhänger aus einem umfangreichen 18 Sperber 1999, 614ff. Abb. 5: 12. 19 Sölder 2007, 9f. Abb. 6. 20 Müller-Karpe 1959, Taf. 85: D3, 86: 33, 88: 4-7 u. 103: 12-16. - Zuletzt De Marinis, Salzani 2005, 423f. Hortfund am Monte Cavanero bei Chiusa di Plesio (Prov. Cuneo) in Piemont (Abb. 6: 4-8)21 bekannt gemacht. Dessen jüngste Stücke stammen erst aus der frühen Eisenzeit. Bei den Gehängen vom Monte Cavanero gehen von der Aufhängeöse am dreiecksförmigen Kernteil Streben weg, die in vier kleineren Ösen enden, in denen die Kettchen mit den auffallend groß gehaltenen lanzettförmigen Anhänger einbinden. Mittig sind sie durch eine durchlaufende, einseitig in einer Öse endende bzw. in drei Fällen durch eine zick-zack-verlaufende und an einen Anhänger aus Peschiera (Abb. 5: 2) erinnernde Strebe verstärkt bzw. gegliedert. Das etwas massiver gearbeitete Gehänge aus der Dauphine (Abb. 6: 3) hat ein dreiecksförmiges Kernelement. Dessen Innenzier könnte man unter Einbeziehung der Kopföse vielleicht sogar als "Strichmännchen" interpretieren. Bei den beiden leicht unterschiedlichen, namengebenden Exemplaren aus Reallon (Abb. 6: 1,2) hat das Kernelement wie beim Anhänger aus Peschiera (Abb. 5: 1) eine glockenförmige Grundform. Erneut könnte man die mittig eingefügten Verstrebungen als "Strichmännchen" einschätzen. Ideelle Verbindungen zwischen den spätbronzezeitlichen Kulturen nördlich und südlich der Alpen zeichnen sich für die Spätbronzezeit beispielsweise an den bronzenen Anhängern in Form von Speichenrädern oder an den bronzenen Aufsätzen mit antithetischen Vögeln ab. Beide sind beispielsweise sowohl im Hortfund I von Kanalski Vrh im westlichen Slowenien (Abb. 8: 1)22 als auch 21 Venturino Gambari (Hrsg.) 2009, 80-92. 22 Čerče, Šinkovec 1995, Taf. 99: 18,19; Žbona-Trkman, Bavdek 1996, 35, 65; Turk 2001, 260. 86 Paul GLEIRSCHER Abb. 6: Spätbronzezeitliche Gehänge aus dem südlichen Westalpen. Alles Bronze. M. = 1:3. Sl. 6: Poznobronastodobni obeski z območja južnih Zahodnih Alp. Vse bron. M. = 1:3. (Nach / Po: Audouze 1976 [1-3]; Venturino Gambari [Hrg. / ur.] 2009 [4-8]) 1,2 Champs-Colombe di Réallon (Dép. Hautes Alpes); 3 Dauphiné; 4-8 Monte Cavanero (Piemont) Ein ältereisenzeitliches Gehänge aus Frojach bei Rosegg (Kärnten). Zur Entwicklung anthropomorpher Gehänge ., 87 Abb. 7: Verbreitungskarte zu den spätbronzezeitlichen Gehängen vom Typ Straubing (1) sowie verwandter Gehänge aus der Schweiz (2) und aus Oberitalien (3). Sl. 7: Karta razprostranjenosti poznobronastodobnih obeskov tipa Straubing (1) in njim sorodnih obeskov iz Švice (2) in severne Italije (3). (Zeichnung / Risba: H. Mühlbacher, Landesmuseum für Kärnten) in Grab 1 von Grünwald bei München (Abb. 8: 2)23 nachgewiesen. Das ältereisenzeitliche Gehänge aus Frojach (Abb. 2: 1; 3: 1; 9: 4) ist demgegenüber jünger. Es steht aber unverkennbar in Tradition der genannten spätbronzezeitlichen Gehänge nördlich und südlich der Alpen. Die langen Zierkettchen machen eine typologische und chronologische Nähe zu den Gehängen vom Typ Réallon (Abb. 6), die ins 10./9. Jahrhundert v. Chr. datieren, wahrscheinlich. Die Verdoppelung der halbplastischen Anhänger am Ende der Zierkettchen wiederum scheint in den Gehängen vom Typ Straubing (Abb. 4: 3,5,9,10) in der nordostbayerischen Gruppe der Urnenfelder-kultur vorweggenommen. Das Gehänge aus Frojach fügt sich in eine, die früheisenzeitliche Datierung absichernde venetisch-südostalpine Gruppe von zehn weiteren Exemplaren (Abb. 9-11). Damals begann im übrigen auch der Aufstieg der unweit von Frojach gelegenen zentralörtlichen Siedlung am Burgberg von Rosegg, von deren Bedeutung das zugehörige Hügelgräberfeld von Frög zeugt (Abb. 1: 2).24 Für die südostalpinen Gehänge vom Typ Unec zeichnen sich vorerst vier Varianten ab, die verschiedene Überschneidungen aufweisen: Die Variante Trichiana, die Variante Frojach, die Variante Vinica und die Variante Cerknica. Die Variante Frojach (Abb. 9: 4-5) wird dadurch charakterisiert, dass der dreiecksförmige Körper des Gehänges durch eine oder mehrere radiale Streben gegliedert wird, die in Ösen enden. An den beiden außenseitigen Streben finden sich in symmetrischer Verdoppelung eine oder zwei, mehr oder weniger aufgebogene kurze Fortsätze. Gehänge der Variante Frojach sind im Bereich der südostalpinen Hallstattkultur nachgewiesen. Die Variante Trichiana (Abb. 9: 1,6) ist den Gehängen der Variante Frojach sehr ähnlich. Die radialen Streben können allerdings im Unterteil 23 Müller-Karpe 1959, 299 Taf. 183. 24 Tomedi 2002; Gleirscher 2011. 88 Paul GLEIRSCHER Abb. 8: Vogelbarke mit Ring ("Sonne"?). Alles Bronze. M. = 1:2. Sl. 8: Ladja s pticami z obročkom ("Sonce"?). Vse bron. M. = 1:2. (Nach / Po: Čerče, Šinkovec 1995 [1]; Müller-Karpe 1959 [2]; v. Hase 1992 [4,5]; Kossack 1954 [6]. Zeichnung / Risba: I. Murgelj, Narodni muzej Slovenije, Ljubljana [3]) 1 Kanalski Vrh I, Hortfund / depo (SLO); 2 München -Grünwald, Gr. 1 (D); 3 Unec - Stari grad (SLO); 4 Bisenzio (I); 5 Gorszewice (PL); 6 Rosegg/Rožek - Frög/Breg (A) Die beiden Exemplare stammen aus Slowenien und Kampanien. Die Variante Cerknica (Abb. 10: 3-5) ist ähnlich im heutigen Westslowenien beheimatet. Mit den vier Streben und dem gelochten Balken zur Aufnahme der durchwegs verloren gegangenen Zierkettchen -mit fünf bzw. zehn Löchern - steht sie der Variante Vinica sehr nahe, doch fehlen dieser gegenüber die seitlichen Fortsätze. Das verbindet sie mit dem Exemplar der Variante Trichiana von der Gradisca sul Cosa (Abb. 9: 3), in der Ausführung des Kernelements aber noch mehr mit den Gehängen vom Typ Reallon mit ihrem "Strichmännchencharakter" (Abb. 6: 1-2,7; vgl. auch Abb. 5: 1). Man wird sie aus typologischen Gründen derweil ähnlich den Gehängen der Variante Reallon datieren dürfen, also an den Beginn der Eisenzeit. Zu den Fundumständen der Gehänge vom Typ Unec ist leider nur wenig bekannt. Das Gehänge aus Trichiana bei Belluno (Abb. 9: 1) in den Ampezzaner Dolomiten wurde im Winter 1994 zusammen mit einigen anderen eisenzeitlichen Gegenständen am Monte Nenz gefunden25. Es war mittels mehrerer Ringe in die fächerförmig gestaltete Grifföse eines bronzenen Hakenschlüssels eingehängt, dessen Griff zudem von einem aufgesetzten Pferdchen geziert wird. Der dreiecksförmige Körper des Gehänges gliedert sich in sechs Streben mit rautenförmigem Querschnitt. Sie gehen in je zwei gegenständig angeordnete, halbmondförmige Ausnehmungen über, ehe sie wie die beiden mittleren Streben schließlich in sechs runden Ösen enden. Die darin befestigte Kettchenzier endet jeweils in zwei gegenständigen schwalbenschwanzförmigen Anhängern. Wegen der Griffgestaltung des Schlüssels, 25 Bonomi, Ruta Serafini 1994; Ruta Serafini 1996; Gambacurta 2003; dies. 2013. des Gehängekörpers komplexer gestaltet sein. Der Unterschied zur Variante Frojach liegt insbesondere im Fehlen der seitlichen Fortsätze. Sie sind kulturell der venetischen Este-Kultur zuzuordnen. Die Variante Vinica (Abb. 10: 1,2) hat demgegenüber einen stärker geometrisierten Körper und nur drei bis vier Streben. Diese enden nicht in Ösen, sondern in feinen Lochungen, in welche die Zierkettchen eingehängt sind. Außerdem verfügen sie über drei symmetrisch angeordnete Fortsätze, die nicht nur seitlich sondern auch an der Unterseite des Kernelements auftreten können. ->■ Abb. 9: Venetisch-südostalpine Gehänge der älteren Eisenzeit. Alles Bronze. M. = 1:3. Sl. 9: Venetsko-jugovzhodnoalpski obeski iz starejše železne dobe. Vse bron. M. = 1:3. (Nach / Po: Bonomi, Ruta Serafini 1994 [1]; Chieco Bian-chi, Calzavara Capuis 1985 [2]; Cassola Guida, Vitri 1983 [3]; Salzani 1985 [6]. Zeichnung / Risba: H. Mühlbacher, Landesmuseum für Kärnten [4]; I. Murgelj, Narodni muzej Slovenije, Ljubljana [5]) 1 Trichiana; 2 Este, Casa Muletti, Gr. 259; 3 Gradisca sul Cosa; 4 Rosegg/Rožek - Frojach/Broje; 5 Unec - Stari grad; 6 Oppeano, Le Franchine, Gr. 1 90 Paul GLEIRSCHER 1 4 5 Abb. 10: Eisenzeitliche Gehänge. Alles Bronze. M. 1,2 = ca. 1:2; 3-5 = 1:2. Sl. 10: Železnodobni obeski. Vse bron. M. 1,2 = pribl. 1:2; 3-5 = 1:2. (Nach / Po: Mahr 1934 [1]; Kilian 1970 [2]; nach Fotovorlagen / po fotografijah: P. Turk, Narodni muzej Slovenije, Ljubljana [3-5]) 1 Golek pri Vinici, Gr. 323 (SLO); 2 Acerra (Suessula) (Campania; I); 3 Cerknica? (SLO); 4,5 Vipavska dolina? (SLO) die im Bereich der venetischen Este-Kultur auch an Messern wiederkehrt, kann das Gehänge aus Trichiana etwa in die 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts v. Chr. datiert werden. Das Kernelement des Gehänges aus Grab 1 aus dem Friedhof von Le Franchine in Oppeano Veronese (Abb. 9: 6)26, einer stadtartigen Siedlung im westlichen Grenzbereich der venetischen EsteKultur, besteht auch aus sechs radialen Streben, deren innere vier in Ösen enden. In diese wie auch in den äußeren umgebogenen Rahmen - und darin entspricht es den Exemplaren aus Frojach (Abb. 9: 4) und Unec (Abb. 9: 5) - waren ursprünglich sechs Zierkettchen mit Anhängern eingehängt, von denen fünf fragmentarisch erhalten geblieben sind. Die Anhänger am Ende der Zierkettchen fehlen gänzlich. Das Grab, von dem auch die Miniatur eines bronzenen Sieblöffels vorgelegt wurde, wird von Luciano Salzani ins 7. Jahrhundert v. Chr. datiert27. Dieser Gruppe wird derweil und mit Vorbehalt ein Gehänge aus Friaul angeschlossen. Der fragmentierte dreiecksförmigen Anhänger mit acht astragalierten Streben endet in einem ausgehämmerten Balken mit Lochungen für zehn Zierkettchen (Abb. 9: 3)28, was ihn typologisch zugleich den Gehängen der Variante Vinica sowie der Variante Cerknica annähert. Der Anhänger ist bereits im Jahre 1880 bei Bauarbeiten am Fuße der Gradisca sul Cosa, einem dominanten Sporn an der Mündung der Cosa in den Tagliamento, zusammen mit anderen Bronzeobjekten und Tonscherben ans Licht gekommen. Paola Cassola Guida erwog eine Deutung der Lesefunde als Gießerdepot, wobei die Bronzen vom 11./10. bis ins 7. Jahrhundert v. Chr. streuen. Das muss eine Vermutung bleiben. Zur Variante Frojach zählt neben dem namengebenden Exemplar (Abb. 2: 1; 3: 1; 9: 4) insbesondere ein im Jahre 1994 am Stari grad oberhalb von Unec in Innerkrain (Notranjska) zusammen mit einem massiven Armring aus Bronze gefundenes Gehänge (Abb. 9: 5)29. Der dreiecksförmige Körper des Gehänges aus Unec gliedert sich in sechs Streben mit rautenförmigem Querschnitt, deren innere vier in Ösen enden. In diese wie auch in den äußeren 26 Salzani 1985, 73ff. Abb. 97: 1. - Vgl. im weiteren auch die Fibel mit anthromorphem Gehänge: ebd. Abb. 108. 27 Bonomi, Ruta Serafini 1994, 11 mit Anm. 4. 28 Cassola Guida 1980, 26 u. 29 Abb. 10: 5; Cassola Guida, Vitri 1983, 191 Taf. 45: 6. 29 Der Finder: Dimitrij Kebe aus Laibach (Ljubljana), mit Hilfe eines Metallsuchgerätes. Freundl. Hinweise zum Objekt wie auch zur Fundstelle werden Dragan Božič, ZRC SAZU, Inštitut za arheologijo, Ljubljana, verdankt, der auch die Dokumentation des Gehänges im Narodni muzej Slovenije in Ljubljana durch Ida Murgelj veranlasst und die Bilder weitergeleitet hat, ebenso wie Tagebuchaufzeichnungen von Alma Bavdek, Notranjski muzej Postojna. - Zum Fundort zuletzt Gaspari 2009; Bavdek 2009 u. Laharnar 2012, 90-100 mit Taf. 29-39. Ein ältereisenzeitliches Gehänge aus Frojach bei Rosegg (Kärnten). Zur Entwicklung anthropomorpher Gehänge ., 91 umgebogenen Rahmen - und darin entspricht es den Exemplaren aus Frojach (Abb. 9: 4) und Oppeano Veronese (Abb. 9: 6) - waren ursprünglich sechs Zierkettchen mit Anhängern eingehängt. Diese sind wie am Gehänge aus Oppeano Veronese verloren gegangen. Die am dreiecksförmigen Kernelement hoch angesetzten seitlichen "Ärmchen" erweisen sich allein an diesem Exemplar dank der plastisch geformten Augen als aufgebogene Schnäbel von Wasservögeln. Die Köpfe der Wasservögel verdeutlichen in Verbindung mit der Kopföse, dass es sich um das seit der Spätbronzezeit weit verbreitete Motiv der Vogelsonnenbarke handelt (vgl. Abb. 8). Das Motiv des von Wasservögeln gezogenen Sonnenschiffes gilt als Heilszeichen und Symbol für die lebensspendende Wirkung von Sonne und Wasser30. Die Vogelsonnenbarke bzw. Schwäne brachten die Sonne während der Nacht vom Ort des Untergangs zurück an den Ausgangspunkt, damit sie wieder aufgehen konnte. Vergleichbare Anhänger ohne Zierkettchen (Abb. 8: 4-5), die eine ringförmige Kopföse, einen dreiecksförmigen Körper und doppelte seitliche Ärmchen besitzen, kannten die Etrusker im 8. und 7. Jahrhundert v. Chr., wobei sich Einzelstücke bis nach Griechenland (Delphi) und in einer lokalen Variante bis nach Polen (Gorszewice) fanden (Abb. 11)31. Bei diesen Anhängern vom Typ Bisenzio, die den italischen Charakter der Anhänger vom Typ Unec verdeutlichen, kann der dreiecksförmige Körper wie bei einem Fragment aus Frög (Abb. 8: 6)32 auch "rockartig" in Volutenform ausgeführt sein - Kossack sprach von eingerollten Hörnerenden - und so möglicherweise die weibliche Symbolik verstärken. Wie das Gehänge aus Unec machen die Anhänger vom Typ Bisenzio deutlich, dass die seitlichen Köpfe von Wasservögeln zusammen mit der Öse als Symbol der Vogelsonnenbarke zu verstehen sind. Zudem erhellen sie, dass mit den verdoppelten seitlichen Fortsätzen tatsächlich Ärmchen - wohl weniger Anch-Zeichen, wie an der Nadel von Eßlingen (Abb. 4: 8) - gemeint sind, die den anthropomorphen Charakter der Anhänger unmissverständlich zum Ausdruck bringen. Damit fügen sie sich in jene seltenen und schillernden Zeugnisse der älteren Eisenzeit ein, die in Mittel- und Oberitalien wie 30 Kossack 1954, 45-53 mit Taf. 6-9. - Zur Deutung auch ders. 1999, bes. 23-27 u. 96-99 oder Lang 2002. 31 Vgl. Kossack 1954, 42f. u. 44 Taf. 12 oder v. Hase 1992, 249f. Abb. 13-14. 32 Kossack 1954, Taf. 12: 18. auch im angrenzenden Alpenraum den Wandel der spätbronzezeitlichen Numina zu anthropomorphen Göttern illustrieren33. Zwei weitere Gehänge vom Typ Unec werden unter der Variante Vinica zusammengefasst. Das namengebende Stück (Abb. 10: 1) stammt angeblich aus dem latenezeitlichen Gräberfeld von Golek bei Vinica in Slowenien, wo im Auftrag der Herzogin von Mecklenburg vor dem I. Weltkrieg ausgegraben wurde. Es lag demnach zusammen mit zwei gerippten Armreifen, mehreren filigranen Fibeln und einem Stift, der in einem "Löwenkopf" endet, in Grab 32334. Doch ist der Grabzusammenhang nicht stimmig und selbst der Fundort anzuzweifeln. Der dreiecksförmige Körper des Gehänges gliedert sich in drei Streben mit rautenförmigem Querschnitt. Die beiden äußeren Streben tragen außenseitig jeweils zwei kurze, nach oben gebogene Fortsätze, wie je einer und gegenständig an der abschließenden unteren Querstrebe wiederkehrt. In vier kleine Ösen waren Zierkettchen eingehängt, die sich nur ansatzweise erhalten haben. Und sechs dornartige, nach oben und außen gerichtete Fortsätze an den äußeren Streben charakterisieren ein vergleichbares Gehänge, das im Bereich der Ruinen der griechischen Stadt Suessula beim heutigen Acerra in Kampanien gefunden wurde (Abb. 10: 2)35. Der Körper dieses Gehänges gliedert sich in vier Streben, der untere ausgehämmerte Querbalken erinnert an das Exemplar von der Gradisca sul Cosa (Abb. 9: 3) und weist sieben feine Lochungen für Zierkettchen auf, die gänzlich verloren sind. Beziehungen zwischen Unteritalien und dem Caput Adriae sind für die ältere Eisenzeit durch das Vorkommen daunischer Feinkeramik bei den Japoden und Histrern sowie in Slowenien belegt36. Zu den drei Exemplaren der Variante Cerknica, angeblich aus Cerknica (Abb. 10: 3) sowie aus dem Bereich der Vipavska dolina (Abb. 10: 4-5), liegt kein Befund vor. Sie stammen aus Sammlerkreisen, mit einiger Wahrscheinlichkeit tatsächlich aus dem Bereich Notranjsko (Innerkrain)37. 33 Gleirscher 2009, 37-66; ders. 2011, 93-96 u. 123-136. 34 Mahr (Hrsg.) 1934,105 nr. 112/323. - Hinweise und die Abbildungsvorlage werden Dragan Božič, Ljubljana, verdankt, der als tatsächlichen Fundort Stična oder Magdalenska gora für gut vorstellbar hält. 35 Kilian 1970, 289 Taf. 265: 32. 36 Bergonzi 1984. Vgl. auch Siegfried-Weiss 1979. 37 Freundl. Hinweis von Peter Turk, Narodni muzej Slovenije, Ljubljana, der auch Arbeitsfotos zum Erstellen der Zeichnungen zur Verfügung gestellt hat. Die Stücke sind in Privatbesitz. 92 Paul GLEIRSCHER • Bisenzio ❖<><►❖ Unec A Réallon K A» Monte Cavanero Trichiana„ Dppean^ dolina tJnecr Vinica SV > V O Abb. 11: Verbreitungskarte zu den venetisch-südostalpinen Gehängen der älteren Eisenzeit. Sl. 11: Karta razprostranjenosti venetsko-jugovzhodnoalpskih obeskov iz starejše železne dobe. (Zeichnung / Risba: H. Mühlbacher, Landesmuseum für Kärnten) Die Gehänge vom Typ Unec datieren, soweit derweil begründbar, ins 7. Jahrhundert v. Chr., wobei deren Aufkommen durchaus noch im 8. Jahrhundert v. Chr. liegen und sich ihre Verwendung bis ins frühere 6. Jahrhundert v. Chr. hingezogen haben mag. Das Gehänge am Schlüssel aus Trichiana (Abb. 9: 1) zeigt einen engen Bezug zu hochrangigen Frauen mit wohl priesterlicher Funktion. Das erhellen im Bereich der venetischen Este-Kultur Darstellungen von Schlüssel tragenden Frauen auf Bronzescheiben, von denen allein vier angeblich aus Montebelluna unweit von Treviso am südlichen Rand der Alpen stammen38. Sie wurden erst in jüngster Zeit um die Exemplare aus Musile di Piave, Ponzano Veneto, Auronzo im Cadore 38 U. a. Calzavara 1984, 860-862 mit Abb.; Mastrocinque 1987, 26 Abb. 2 u. 4-6; Kossack 1999, 76 oder Teržan 2004, 225f. Abb. 4. Ein ältereisenzeitliches Gehänge aus Frojach bei Rosegg (Kärnten). Zur Entwicklung anthropomorpher Gehänge ., 93 sowie aus Rosa und Marostica im Umland von Bassano del Grappa erweitert und führen einheimisches Gedankengut von der jüngeren Eisenzeit in die Römerzeit fort39. Dabei gilt der Schlüssel als Symbol einer jener weiblichen Gottheiten vom Artemistyp, die mit dem Öffnen und Schließen der Natur bzw. dem Lebenszyklus verbunden waren40. Die Variationsbreite der Idee, die hinter den eisenzeitlichen Gehängen vom Typ Unec sichtbar wird und die sich bis in die Spätbronzezeit zurück verfolgen lässt, verdeutlicht neben einer Reihe von Gräbern aus der venetischen Este-Kultur mit vergleichbaren Gehängen - darunter beispielsweise das gut ausgestattete Frauengrab Este, Casa Muletti 259 (Abb. 9: 2)41 - das Inventar aus Grab 1229 aus Most na Soci im Isonzotal. Hier war im frühen 7. Jahrhundert v. Chr. eine Frau mit umfangreicher Schmuckausstattung beigesetzt worden (Abb. 12: 1-18)42. Abgesehen von mehreren Fibeln und Ringschmuck verdient mit Blick auf das Gehänge aus Trichiana (Abb. 9: 1) der eiserne Hakenschlüssel (Abb. 12: 1-5) Beachtung. Auf ihn waren dem Grabungsbericht zufolge vier eiserne Ringe aufgeschoben. Und neben dem Schlüssel verdient eine bronzene Halbmondfibel (Abb. 12: 11) Beachtung, an deren Kettchenzier schwal-benschwanzförmige Anhänger in gegenständiger Verdoppelung befestigt waren. Dem sind aus dem Südostalpenraum im weiteren drei Funde aus dem Raum Kranj anzufügen: Ein Kettchen mit ähnlichen schwalbenschwanzförmi-gen Anhängern stammt aus der Siedlung Vrticnik bei Tupalice43, ein Webstuhlgewicht aus Grab 5 in Hügel 8 aus dem Hügelgräberfeld Vrticnjak bei Tupalice44, einer Doppelbestattung von Mann und Frau aus der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr., sowie eine zweischleifige Bogenfibel mit Ringzier aus Grab 1 des Hügelgräberfeldes im Bereich der Vila Prah in Kranj (Abb. 12: 19), in die auch ein schwalbenschanzförmiger Anhänger eingehängt ist und das ins 8. Jahrhundert v. Chr. datiert45. 39 Gangemi 2003; Petteno 2006; dies. 2013a-f; Gerhardinger 2013. 40 Bonomi, Ruta Serafini 1994, 13; so u. a. auch Terzan 2004, 225f. - Vgl. auch Anm. 33. 41 Chieco Bianchi, Calzavara Capuis 1985, Taf. 249: 9. 42 Terzan, Lo Schiavo, Trampuz-Orel 1984-1985, 215f. Taf. 118: 5,10; Terzan 1990, 87f.; dies. 2004, 224 Abb. 3: 5,10. 43 Vojakovic 2008, 166f. Abb. 9. 44 Vojakovic 2008, 166f. Abb. 8 u. Taf. 4: 3. 45 Gabrovec 1960, 27 Taf. 1: 1; Vojakovic 2008, 166 Abb. 10. Biba Terzan hat schon vor einiger Zeit vergleichbare hallstattzeitliche Gehänge aus dem zirkumal-pinen Raum zusammengestellt (Abb. 13)46. Dabei kehrt an einer Gruppe von späthallstattzeitlichen Gehängen die sakral-symbolische Bedeutung von Ohrringen wieder, die man - ähnlich den Gehängen - aus hochrangigen Frauengräbern mit goldenen Ohrringen bereits seit der Bronzezeit kennt. Die hallstattzeitlichen Gehänge finden sich in unterschiedlicher regionaler Ausformung zwischen dem Südostalpenraum, dem Karpatenbecken und Mitteldeutschland. Die südostalpine Variante hat als Kernelement entweder ein Speichenrad (Abb. 13: 2), das auch halbiert sein kann, oder ein Element in Form einer Halbmondfibel mit antithetischen Tierköpfen (Abb. 13: 1), womit sie an eine Vogelbarke erinnert. Wie an den Halbmondfibeln tauchen an diesen Anhängern menschliche Köpfe auf, zum Teil mit Ohrringen, was auf Frauen hinweisen sollte. Im Oberteil des Anhängers von Vinkov vrh bei Dvor (Abb. 13: 2) ist - wohl entgegen Kossack und Terzan - aber kein weiblicher Oberkörper sondern ein Stieroder Widderkopf zu sehen47, der auf eigenwillige Art und Weise mit dem Speichenrad verbunden ist. Darüber hinaus sind diese Gehänge mit einer breiten Palette an Klapperelementen verknüpft. Terzan hat vorgeschlagen, dass es sich um stilisierte göttliche Wesen handelt, die auch eine Komponente einer "Herrin der Tiere" aufweisen. Die entsprechenden Gehänge aus dem mittleren Donauraum (Abb. 13: 3) datieren ins 7. und frühere 6. Jahrhundert v. Chr. Sie bestehen aus zwei bis fünf Ringen und einem darauf aufsitzenden stilisiert-anthropomorphen, dreiecksförmigen und zugleich antithetischen Element. Dieses endet in einem Vogelkopf oder im Kopf eines Hornträgers, womit sich erneut eine Verbindung zur "Herrin der Tiere" abzeichnet48. Die Gehänge zwischen dem Ostalpenraum, insbesondere Hallstatt, und der Oberpfalz schließlich (Abb. 13: 4)49 datieren ebenso ins 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. Markus Egg hat sie in drei Varianten gegliedert, wobei der ringförmige Mittelteil auch als Speichenrad gestaltet sein kann. Auch sie zeigen eine antithetischer Anordnung von Vögeln oder Horntieren, wobei die Vögel auch mit einem, den 46 Terzan 2003. - Zu den Gehängen bereits Kossack 1954, 44f. Taf. 17. 47 Vgl. den auch noch in diese Gruppe zu stellenden Anhänger aus Safforze: Calzavara 1984, 860. 48 Kossack 1954, 44; Griesa 1995; Terzan 2003, 70 Taf. 7. 49 Kossack 1954, 44; Egg 1988-1989; Terzan 2003, 70f. 94 Paul GLEIRSCHER Abb. 12: 1-18 - Most na Soči, Gr. 1229 (Slowenien), u. a. mit Schlüssel mit aufgeschobenen Ringen (1-5) und Gehängefibel (11). 19 - Kranj, Vila Prah, Gr. 1 (Slowenien). Bronze u. Eisen, M. = 1:3. Sl. 12: 1-18 - Most na Soči, grob 1229, med pridatki sta ključ z nadetimi obročki (1-5) in fibula z obeski (11). 19 -Kranj - Vila Prah, gr. 1. Bron in železo. M. = 1:3. (Nach / Po: Teržan, Lo Schiavo, Trampuž-Orel 1984-1985 [1-18]; Gabrovec 1960 [19]) Ein ältereisenzeitliches Gehänge aus Frojach bei Rosegg (Kärnten). Zur Entwicklung anthropomorpher Gehänge ., 95 Abb. 13: Ältereisenzeitliche Gehänge aus Mitteleuropa. Alles Bronze. Div. M. Sl. 13: Starejšeželeznodobni obeski s srednjeevropskega prostora. Vse bron. Različna merila. (Nach / Po: Teržan 2003 [1,3]; Kossack 1954 [2,5]; Egg 1988-1989 [4]) 1 Vače - Klenik, Gr. 46 (SLO); 2 Dvor - Vinkov vrh (SLO); 3 Slowakei? / Slovaška?; 4 Kirchenreinbach, Beckerhölzl (Bayern; D); 5 Hallstatt (Oberösterreich; A) 96 Paul GLEIRSCHER Abb. 14: Jüngereisenzeitliche Gehänge aus Mitteleuropa. Alles Bronze. Div. M. Sl. 14: Mlajšešeželeznodobni obeski s srednjeevropskega prostora. Vse bron. Različna merila. (Nach / Po: Gleirscher 1986 [1,2]; Turk 2012 [3]; Teržan 1990 [4]) 1 Tirolo/Dorf Tirol, Hochbichl (Südtirol; I); 2 Sanzeno? (Trentino; I); 3 Golek pri Vinici, Gr. 323 (SLO); 4 Fie allo Sciliar/Völs am Schlern, Peterbichl (Südtirol; I) Halbmondfibeln (Abb. 13: 5)50 vergleichbaren Element verbunden sein können. Bei den Halbmondfibeln verdient schließlich das erst frühlatenezeitliche Exemplar mit Gesichtsapplik vom Peterbichl bei Völs in Südtirol (Abb. 14: 4) Erwähnung, weil diese Fibel das Bindeglied zu den frühlatenezeitlichen 50 Teržan 1990; Glunz 1997, 50-58. anthropomorphen Anhängern aus dem Alttiroler Raum darstellt, die wiederholt als "Herrin der Tiere" bzw. als "Göttin vom Artemistyp" interpretiert wurden51. Die stilisierten Arme enden entweder in 51 Vgl. u. a. Gleirscher 1986; ders. 2002, 614-618; ders., im Druck; Egg 1986; Terzan 1990, 87f.; weiters Kossack 1999, 35f. oder Lang, 2010. Ein ältereisenzeitliches Gehänge aus Frojach bei Rosegg (Kärnten). Zur Entwicklung anthropomorpher Gehänge ., 97 Vogelköpfen (Abb. 14: 1) und knüpfen an das Motiv der Vogelsonnenbarke an, oder im Pferdeköpfen (Abb. 14: 2). Und diese Anhänger finden Parallelen in stärker stilisierten Gehängen aus dem Bereich der Liburner und Japoden, wovon ein Exemplar mit pferdegestaltigen Armen deutlich weiter im Norden, in Vinica in Slowenien (Abb. 14: 3), gefunden wurde. Im Bereich der Räter hat eine Verbindung dieser weiblich anthropomorphen Anhänger mit Artemis nicht zuletzt in den Funden des MinervaHeiligtums von Breno in der Valcamonica (Prov. Brescia) eine gewichtige Untermauerung gefunden, führt der römische Tempel doch den eisenzeitlichen Brandopferplatz fort52. 52 Rossi (Hrsg.) 2010. AUDOUZE, F. 1976, Les ceintures et ornements de ceinture de l'âge du Bronze en France. - Gallia préhistoire 19, 69-172. BAVDEK, A. 2009, Pregled skozi najstarejšo zgodovino Planinskega polja. - In / V: P. Jakopin (Hrsg. / ur.), Planinska dolina. 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Približno dva metra severozahodno od globeli sta ležala rezilo plavutaste sekire tipa Hallstatt in rimski novec, približno 5 metrov južno od globeli pa še en rimski novec. Novca sta danes izgubljena, vendar ju po najditeljevem opisu verjetno lahko opredelimo kot sesterca. Članek se natančneje posveča zgolj obesku (sl. 2: 1; 3: 1), ki je trikotno oblikovan in meri v višino 20 cm. Šest koncentrično položenih prečk se na vrhu združi v večji zanki. Iz šestih manjših zank, povezanih v spodnji rob obeska, visi šest verižic, s po dvema polplastičnima priveskoma v obliki lastovičjega repa. Ramena trikotnega obeska krasita na vsaki strani po dva ročicam podobna izrastka. Med analogijami je treba najprej omeniti po-znobronastodobne obeske tipa Straubing (sl. 4; 7) z območja žarnogrobiščne kulturne skupine severovzhodne Bavarske. Obeski tipa Straubing (sl. 4: 1-3) so sestavljeni iz treh s paličicami povezanih obročkov. S pritrjenih verižic visijo različno oblikovani priveski. Različica obeskov (tip Mintranching; sl. 4: 4-7) je izdelana iz petih obročkov, povezanih s paličicami, ki na vhu oblikujejo trikotnik. Z verižic tudi pri tej različici visijo priveski v obliki lastovičjega repa. Vsi omenjeni obeski so bili odkriti v ženskih grobovih in zelo verjetno označujejo visok družbeni položaj - poseben status pokojnice. Sorodni omenjenim obeskom so verjetno tudi tisti kačaste oblike, ki so bili odkriti na najdišču Effling (Almuhltal; sl. 4: 8). Nekoliko se razlikujejo poznobronastodobni obeski tipa Peschiera iz osrednje Padske nižine (sl. 5; 7). Ti nimajo verižic s priveski in niso sestavljeni iz med seboj povezanih obročkov, so pa prav tako odkriti v ženskih grobovih. Primerjave jim lahko iščemo v obeskih z južnoalpskih najdišč starejše železne dobe in v tipu Reallon z najdišč vzhodne Francije in Piemonta (sl. 6; 11). Trikotni osrednji del teh obeskov s prečkami in z obročkom na vrhu spominja na stilizirano antropomorfno figurico. Na čezalpske kulturne povezave v pozni bronasti dobi ne kažejo zgolj našteti obeski, ampak tudi magična motivika okrasja in simboli, kot je npr. kolo z naperki ali antitetično postavljene vodne ptice (sl. 8: 1-2). Obesek iz Broj sodi v skupino starejšeželezno-dobnih obeskov tipa Unec, ki se pojavljajo na 100 Paul GLEIRSCHER območju paleovenetske kulture Este in v jugovzhodnih Alpah (sl. 9-10 in 11). Večinoma so datirani v 7. st. pr. n. št. Tiploške značilnosti kažejo na poznobronastodobno tradicijo, simbolika je podobna kot na etruščanskih obeskih tipa Bisenzio (sl. 8: 4-6). Trenutno nam je znanih deset obeskov tipa Unec, ki jih lahko podrobneje razdelimo na štiri oblikovne različice. V nasprotju z različico Broje (sl. 9: 4-5) z jugovzhodnoalpskega območja zelo podobna različica Trichiana (sl. 9: 1 in 6) iz paleovenetskega območja nima izrastkov v obliki ročic. Osrednji del obeska različice Vinica (sl. 10: 1,2) je bolj geometrijski in ulit samo iz treh ali štirih prečk. Verižice so obešene na predrtine. En primerek variante Vinica je bil najden v Sloveniji, drugi izvira iz Kampanije. Različica Cerknica (sl. 10: 3-5) je tipološko blizu obeskom tipa Reallon zaradi njihove značilne antropomorfne figurice (sl. 6: 1,2,7; prim. sl. 5: 1), in različici Vinica, vendar brez stranskih izrastkov v obliki ročic. Obeski različice Cerknica so znani samo iz zahodne Slovenije. Tako kot pri obesku iz Unca (sl. 9: 5) lahko tudi v izrastkih v obliki ročic na stranicah osrednjega dela drugih obeskov prepoznamo kljune vodnih ptic, najverjetneje labodov; podvojeni izrastki na etruščanskih obeskih tipa Bisenzio (sl. 8: 4-5) pa lahko nakazujejo tako kljune kot roke. V prvem motivu slutimo dobro poznano poznobronasto- dobno simboliko sončne ladje s ptičjimi glavami (Vogelsonnenbarke). Drugi nas vodi do antropomorfnih upodobitev numina, na začetek železne dobe osrednje in severne Italije in mejnih alpskih območij, kamor sodi tudi najdišče Breg. Obeski tipa Unec so povezani s pokopi žensk visokega statusa, ki jim je tako lahko pripadal tudi ključ, kot npr. v grobu 259 iz Casa Muletti, Este (sl. 9: 2), ali grobu 1229 z Mosta na Soči (sl. 12: 1-18). Ali lahko torej obeske povežemo z grobovi svečenic, z "gospodaricami živali", in potemtakem tudi z Artemido? Biba Teržan je tovrstne obeske z alpskega območja natančneje preučila (sl. 13; 14: 3) in ugotovila, da se na tirolskih najdiščih (sl. 14: 1,2,4) pojavljajo tudi še v zgodnjih latenskih kontekstih. Na take povezave in razvoj pa je pred nedavnim opozorila najdba predrimskega in rimskega svetišča Minerve iz Brena v Valcamonici. Prevod: Anja RAGOLIČ Paul Gleirscher Landesmuseum fur Kärnten Museumsgasse 2 A-9021 Klagenfurt a. W. paul.gleirscher@landesmuseum.ktn.gv.at