Nr. «0. PlÄnumelat>on«pre!s: Im Vomptoir ganzj, fl. N, halbj. N. b 50, ylli b!e Zustellunq !«s Hnn« haldj. bo lr. Mit der Post ganzj.fi. l5, b,lrj. fl. ? 50. Mittwoch, 14. März. Insertlonsgebüi: Für tlelne 3nlnate bl» zu 4 Zrilün 25 lr., größere pei Zelli « sr, z bei öltcrei, Wied^r!)olunli«>! p«r Zeile 2 lt. 1883. Amtlicher Theil. ^ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit "."höchst unterzeichnetem Diplome dem Ministerial-rmye,m Ackerbauministerium Karl Peyrer als Ritter ue« osterreichisch.kaiserlichen Leopold Ordens in Gemäß-YM der Ordensstatuten den Ritterstand mit dem Prä' ""'. ..heimstätt" allergnädigst zu verleihen geruht. ««..Der Handelsminister hat der Wiederwahl des ""lyelm Ritter von Zahony zum Präsidenten und "Andreas Pauletig zum Vicepräsidenten der No ' und Gewerbekammer in Görz für das Jahr ^«6 die Bestätigung ertheilt. Erkenntnis. «ln^ ^°2 l. l Uandesgericht Wien als PresHgericht hat ails d.g .°a.der k. k. Staatsanwallschaft erkannt, dass I. der Inhalt 3>,^ Periodischen, in Budapest erscheinenden Druckschrift ers!,« «?"" ^r. 9 von Sonntag, den 4 März 1833. enthaltenen lch'." «rtllcls mit der Aufschrift „Die wissenschaftliche Nicht-II d. ^ ^ Iulimst" das Vergehen nach 8 305 St, G,; wit »5 Anhalt des in derselben enthaltenen zweiten Artikels do.,!. " Aufschrift „Die VertheidiMiinsredc des Fürsten Kra° Lin-nl . angeblichen l^hcfs der Nihilisten" in der Stelle von den s«' 5.'^llh"sl' sagte er fortfahrend" bis „mit meinen Freun-Inlw,?^ b" Vergehen nach §§ 302 und 305 St. (Y ; III. der ..Cuito^ ^ '" ^selben fnthaltcnen slrticels mit der Aufschrift zwar?"".benz" in dcm Absähe überschrieben „Lourin", und ..Vrük^l "' Slclle von „Ich bin so frei als simpler" bis bearimk, ^'t aller Menschen" das Vergehen nach 8 W2 St. G. Neiteihess "'/^ ^^ nach Z 493 St. P. O, das Verbot der ^ "ureiwn^ dieser Druckschrift ausgesprochen. Nichtamtlicher Theil. Wien, 12. März. (Orig.-Lorr.) des 9 V^" heutigen Sitzung gelangte die Zuschrift hebun de^a."'chlk2 zur Verlesung, welche um Auf. sts^der Immunität des Abg. Schönerer behufs lichen m^l Verfolgung wegen Störung der öffent. "itüts.N ^ "^' ^'^ Adrift wurde dem Immu« gesda.,'«!"^'^"^ zugewiesen, auf desse» Anträge mau und sil /.'^ ^le Aufhebung der Immunität hat an diesen, c>''S ^"""^ etwas Penibles an sich, aber in '"Halle ist das österreichische Vefühl so tief ver< letzt, eine so allgemeine Entrüstung hervorgerufen worden, dass die gerichtliche Verfolgung Schönerers nur als eine geringe Sühne erscheinen würde. Das Interesse an dem Meritorischen der Budget« Debatte ist gänzlich iu den Hintergrund gedrängt worden, seit — die Obstruction auf der Tagesordnung steht. Diese neueste Taktik der Opposition findet freilich nichts weniger als Anklang, und vergeblich bemühen sich die Organe, welche seinerzeit die Obstructions« versuche iu Uugarn und England verdammten, die Nachahmung derselben bei uns zu rechtfertigen. In der That darf man auch erwarten, dass diefe Kampf, methode bald aufgegeben wird, die ja nur zur Verbitterung und zur Schädigung der Volksinteressen führt, welch letztere keine Partei außeracht lassen soll. Die Bevölkerung kann umsoweniger an diesem Vorgehen Geschmack finden, als es sich ja eigentlich nur um die verletzte Empfindlichkeit einer Partei han» delte. Die Parteien mögen es aber wohl bedenken, ob es gerathen sei, die sozusagen perfönliche Gereiztheit zum Angelpunkt ihrer politischen Haltung zu machen, denn welchen Eindruck die jüngsten Vorgänge machten, erhellt daraus, dass auf verschiedenen Seiten der Ruf nach Anflösung des Abgeordnetenhauses erhoben wurde. Speciell der Opposition wäre zu empfehlen, jene Mahnung zu beherzigen, welche das Organ ihrer magyarischen Freund? an sie richtete, dass sie sich mit dem Gedanken der Versöhnung befreunden und nicht natio« nale. sondern österreichische Politik machen müsse. Diese Worte des ..Pester Lloyd" waren dem österreichischen Volke aus der Seele gesprochen, welches des klein« lichen Parteigezänles herzlich müde ist. Gerade in letzter Zeit sind bei Slaven und Deutschen Stimmen laut geworden, welche darauf hinweisen, dass zwischen den Völkern keineswegs jene Zwietracht herrscht, welche die Parteien zur Schau tragen und ins Volk verpflanzen wollen. Zur Lage. Der ..Pest er Lloyd" tadelt rückhaltlos die Abstinenz der Linken im Steuer-Ausschusse des Abgeordnetenhauses. Er sagt: „Was soll das heißen, wenn die oppositionellen Mitglieder des Steuer-Ausschusses iu der ersten Sitzung desselben lakonisch er-klären, sie nehmen an den Berathungen über die Dunajewski'schen Steuerreform - Vorlagen gar keinen Autheil und überlassen die Sache ganz den Mitgliedern der Regieruugkpartei? Ist eine solche Demon» stratiou nicht eine schwere Versündigung an den materiellen Interessen von Millionen stcuerzahlender Mitbürger? Wohin gelangt denn ein parlamentarisches Regime, wenn die Opposition in einer hochwichtigen, in alle bürgerlichen Erwerbs- und Vesitzverhältnisse tief eingreifenden Angelegenheit jedes Mitrathen und Mitthaten verweigert und sich auf den Isolierschemel absoluter Negation stellt? Man hat seinerzeit, und mit Necht, den Czechen das Fernbleiben vom Reichs» rathe sehr verargt. Was ist aber ein Beschluss wie der eben erwähnte anderes als der erste Schritt nach einer ähnlichen Abstinenzpolitik, wie sie ehemals von den czechischen Abgeordneten befolgt wurde?" Die „Gazette deHongrie" verurtheilt in entschiedener Weise die Taktik der österreichischen Reichsraths-Linken. „Diese Partei befindet sich — so heißt es daselbst — in einer eigenthümlichen Lage. Sie ist die Minorität im Reiche und wird es allem Anscheine nach noch recht lange bleiben, da sie selbst von einem beträchtlichen Theile der deutschen Bevölkerung, der anderes verlangt als eine engherzige Frac- tionspolitik, desavouiert wird___Man weiß. wie diese Partei den Grafen Taaffe, der ihr die Verständigung entgegenbrachte, aufnahm. Und doch hätte sie im Vereine mit dem Grafen Taaffe auch weiter im Staate eiuen hervorrageuden Platz beibehalten. Dazu hätte sie nur den anderen Nationalitäten jene Stellung einzuräumen gebraucht, welche diese zu verlangen berechtigt sind; dazu konnte sie sich aber, gewohnt, allein zu herrschen, nicht entschließen. Außerstande, die Verlorne Herrschaft wieder zu gewinnen, und beharrlich jeden Compromiss mit den anderen Parteien ablehnend, ist die Linke lediglich darauf angewiefen, Opposition zu machen. Ihre lebendigen Kräfte werden dadurch immer steriler und für das Staatswohl nutz-lofer. Dies die beklagenswerte Lage, in welche das verkehrte Vorgehen einzelner Führer und die unbedingte Nachgiebigkeit der übrigen Mitglieder eine Partei gebracht haben, welche, alles in allem, ein besseres Los verdient hätte." Der „ Osfervatore Romano" bespricht die Budgetdebatte im österreichischen Abgeordneten« hause, skizziert bei dieser Gelegenheit das vom Grafen Feuilleton. Der zerbrochene Sporn. Woman ans dem Leben einer großen Stadt. Von Wilh. Hartwig. (2. Fortsetzung.) 2. Capitel. Nich^z^^^ neuer Hoffnung erhellte momentan den. j^uttrats Seele und schnell entschlossen hob er auf 3 entgegenleuchtendkn Gegenstand vom Boden funden, l^ch^" Augenblicke aber wollte er das Ge< alz he« " wieder fortschleudern, denn es war nichts Wühlst . ^lbrochene Sporn eines Reiters, der ihn diese lur - ^ "N dieser Stelle verloren hatte. Aber Gleich!"'^ ""Wandlung währte nur wenige Minuten, ihn, di<> ?u ^"min wieder die kalte Ueberlegung in lchen.da, "b,°"t> U"d schnell entschlossen ließ'er den seines y. .""bedeutenden Gegenstand iu die Tasche war, «f,, 5. feiten. Er hatte, so jung er auch noch kleine N s^legrnheit gehabt, z,: beobachten, dass . Ra ck^"l.°ll 9l"he' W,rkungen haben, dasz sein gn.?"s kl >hn daher in seiner Tasche, ohne bemerkt b«?. ^ ^ Geringste von diesem Vorgange 2 Wefäng/s ^ folgte er fodann dem Beamten ?t'chler"aesM"^ Morgen wurde Richard vor den "Her, nüH s ^ 6 wurde die Anklage wegen absicht-^ Legen ihn erhoben. der Angeklagte dieser An- .^" sagt- „ betheuerte seine Unschuld. Alle Zeu. '"" Veraeb-n ? 'h" aus, der Nichter musste also .""heilte ib.« ,,. strafwürdig betrachten und ver-l" Worten nn^'l"" """yawn Geldfühne. mit fchar-Die Str«?. '"'" Handlungsweise rügend. "äse wurde von Richard Iottrat sofort entrichtet unter lebhaftem Proteste gegen die Eerechtig« keit des Sprnches. Als Richard das Verichtshaus verlassen hatte, nahm er einen Wagen und fuhr nach einem Gasthause in einem entfernten Stadttheile, wo er feine Wohnung nahm. Er ließ feine Sachen aus dem bisherigen Logierhaufe holen, indem er gleichzeitig feiner früheren Wirtin eine freigiebige Bezahlung für seinen zweitägigen Aufenthalt zusandte. „Diese arme Frau hat nach ihrer Ausfassung ganz recht, wenn sie untröstlich über das Unglück der letzten Nacht war, denn ihre eigene Ehre hängt von der Ehrbarkeit ihres Hauses ab," sprach Richard zu sich selbst. „Die Liebe allein kaun solchen Prüfungen widerstehen. Wenn auch die ganze Welt mich verlässt — ich kenne doch ein treues Herz, auf das ich mich verlassen kaun, und so will ich denn auch nicht verzweifeln." Als der Diener, den Richard Iottrat nach feinem früheren Logierhause gesandt hatte, um sein Gepäck nach seiner jetzigen Wohnung zu befördern, mit dem-selben zurückkehrte, brachte er ihm zugleich drei Briefe mit, welche im Laufe des Tages für ihn dort abgegeben waren. Einer derselben machte des jungen Mannes Hand erzittern, als er ihn empfieng. So« bald er sich wieder allein fah, fchloss er eilig die Thür, fetzte sich in einen Lehnsessel und ergriff den kleinsten der Briefe. Ein Schimmer von Freude überzog, während er das Billet öffnete, feine Wangen, aber plötzlich er-bleichte er und in feinem Blick malten sich Verwirrung, Schrecken, Ungläubigkeit und Verzweiflung. Seine Braut fchrieb ihm: „Mein lieber, theurer Richard! Papa hat mir alles erzählt und befiehlt mir, Ihnen zu schreiben, dass er unsere Verlobung aufhebe. Sie wissen, dass Papa stets verlangt, dass man seinen Befehlen Folge leistet. Ich weih mir nicht zu helfen und bin in der That fehr traurig, aber warum mussten Sie auch so etwas thun! Emmy." Richard war außer sich. Wieder und wieder musste er die Worte lesen, ehe er sich von der Thatsache überzeugen koimte, dass das Mädchen, auf dessen treue Li>be er ein felsenfestes Vertrauen gesetzt hatte, sich vou ihm abgewendet hatte. Er begrub sein Gesicht in den Händen und die ersten bitteren, schmerzlichen Thränen, die er vergossen, seit, vor vielen Jahren, die Schollen auf seiner Mutter Sarg niedergefallen waren, rannen jetzt über seine Wangen. Der Treubruch des geliebten Mädchens verursachte ihm den schwersten Schlag. Er sprang auf und durchschritt das Zimmer meh« reremale, um der ihn überkommenen Bewegung Herr zu werden. Die beiden anderen Briefe lagen noch uneröffnet auf dem Tifche. Endlich blieb er stehen und erbrach mit zitternder Hand den ersten derselben. Er war von dem Vater der jungen Dame, deren herzloser Brief den nnglücklichen jungen Mann so tief verwundet hatte. Derselbe forde»te in trockenem und höhnendem Tone die sofortige Auflösung des Verlöbnisses seiner Tochter mit ihm, damit der Name derselben nicht weiter complo-nnttiert werde. Um Richards Lippen spielte ein verächtliches Lä-cheln über den feindseligen Ton dieses Schreibens, als er dasselbe wieder auf den Tisch warf; hatten doch die herzlosen Worte der Tochter ihm eine viel tiefere und tödtlichere Wunde geschlagen. Von bangster Verzweiflung erfüllt, öffnete er den dritten Brief. ^ «, ->>>««, Dieser war von den, Banquier, in dessen Bureau Richard vur wenigen Tagen eine einträgliche Stellung gefunden hatte. Dieser Herr kündigte ihm in küh< lem geschäftsmäßigem Tone oa3 Verhältnis m,d fügte eine Anweisung für das von Iottrat zu beanspruchende Gehalt bei. (Forts, folgt.) Laibacher Zeituug Nr. 6l) 51N 14. März 1883. Taaffe befolgte politische System und bemerkt dies« bezüglich: „Die große Schwierigkeit besteht darin, zum Besseren zu gelangen ohne Gewaltthätigkeit, zu bewirken, dass die angebahnten Reformen nicht bloß dem Wechsel zuliebe, sondern um allgemeiner Zwecke willen unternommen wrrden. Hiezu gehölt ein sicheres Urtheil, um den Zweck zu erkennen und den rechten Moment zu erfassen, ein fester Entschluss, um nicht vor den Schwierigkeiten zurückzuschrecken. Graf Taaffe besitzt beide Eigenschaften: Sicheres Urtheil und festen Entschluss zeigte er, iudem er vorgieng, wie er bisher vorgegangen ist, und es ist gewiss, dass ihn vom Pfade der Gerechtigkeit und ausgleichenden Billigkeit weder Schwierigkeiten, noch die Einwendungen und noch viel weniger die Anfeindungen der Oppositionellen abdrängen werden." Reichsrath. 280. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 10. März. Se. Excellenz der Herr Präsident Dr. Smolka eröffnet um 1l Uhr 15 Minuten die Sitzung. Auf der Ministerbank befinden sich: Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Innern Graf Taaffe, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr. Freiherr v. Ziemial-kowski, Graf Falkenhayn, Dr. Freiherr von Prazük, Dr. Freiherr v. Con rad - Eybesfeld und Dr. Ritter v. Dunajewski. Se. Excellenz der Leiter des Justizministeriums Dr. Freiherr v. Prazäk beantwortet die Inteipellu tion des Abg. Dr. Hirsch, betr^fftud die Ernennung des BezirksrichterK Arthur Hatschier, dahin, dass derselbe zum Bezirksrichter des mährisch-schlesischen Ober-landesa/richtes vorläufig oh»e einen bestimmten Amtssitz und mit der dienstlichen Zuweisung zum Bezirksgerichte in Benisch ernannt wurde, und dass die Ver< anlassung zu dieser ausnahmsweisen Verfügung in dem Umstände lag, dass der für Venifch ernannte Bezirks-richter in Bosnien in dienstlicher Verwendung steht. Letzterem sci wie den anderen zum Dienste in den occupierten Provinzen sich meldenden richterlichen Beamten gegen Zurücklassung der Bezüge längerer Urlaub ertheilt und diesen Beamten für den Fall dcr Rückkehr die früher bekleideten Dicnstposten vorbehalten, und zwar nach dem Grundsatze, dass die auswärtige Verwendung der hierländischen Beförderung nicht hinderlich sein solle. Um nun die Lücken nicht unaus-gefüllt zu lassen, was bei dem stalken Geschäftsgange unlhuulich gewesen wäre, seien in den entsprechenden Kategorien gleich viele richterliche Beamten ernannt worden, welche im Falle der Rückkehr der in den occupierten Ländern verwendeten Beamten auf andere adäquate Stellen untergebracht werden müssen. Zu den in Bosnien befindlichen hierländischen Beamten gehörte auch drr gewesen? Gerichlsadjunct des Kreisgerichtes in Neutitschein und nunmehriger Bezirks' richter voi, Bcnisch, der mit Urlaub als Leiter des Kreisgerichtes von Dolnja Tuzla verwendet ist; an dessen Stelle wurde vorläufig der frühere Gerichts» adjunct in Zuckmantel, Gustav Hatschier, der ein allgemeines Begehren um Verleihung jeder im Ober-landesgerichtssprengel sich ergebenden Bezirksrichler' stelle gestellt hatte, mit der Leitung des Bezirksgerichtes betraut und die nachträgliche Bestimmung seines definitiven Amtssitzes für später vorbehalten. Diese Verfügung stehe mit den Staatsgrundgesetzen und insbesondere mit dem Grundsatze der Unversetzbar« keit der richterlichen Beamten im vollsten Einklänge und sci zugleich den Verhältnissen drr occuftierten Länder die schuldige Rücksicht getragen worden. (Beifall rechts.) Es wird hierauf die Berathung des Unterricht»-Etats, und zwar über Titel „Special« lehranstaltcn" fortgesetzt. Abg. Dr. ViteZie wünscht, dass bei Errichtung von Spccialfachschulen die Bedürfnisse der einzelnen Länder ins Auge gefasst werden mögen. (Beifall rechts.) Abg. Dr. Exn er entwickelt in breitester Ausführung das Programm des Ideals drr gewerblichen Nildung, wie er es sich vorstellt, plaidiert sodann für eine gründliche Reorganisierung der Fortbildungsschulen und führt aus, dass ein Gegensatz zwischen Gewerbe- nnd Fachschulen nicht bestehe. Nachdem er bereits anderthalb Stunden gesprochen, wendet er sich den Staatkgewerbkschuleu zu und erklärt, sich diesfalls etwas kürzer fassen zu können (Rufe links: Nein, nein ! Das ist sehr interessant!) und hält es für wünschenswert, dass Staatsgewerbeschulen nur in Landeshauptstädten oder in industriellen Centren errichtet werden. Schließlich wendet er sich gegen die Majorität uud warnt dieselbe davor, an der Schule zu rütteln, wie es in der Intention des 8 48 der Volks-schul'Novelle liege. Angesichts dieser sei die Aenderung d«z Gewerbegesetzcs eine Grimasse. Die unerlässliche Voraussetzung der gewerbliche» Bildung sei die freie Volksschule. (Lebhafter Beifall links.) Nach mehreren thalsächlichen Berichtigungen der Abgeordneten Adümel, Dr. Weitlos uud Exn er und nachdem der Specialberichterstatter Iirekel gesprochen, weist Generalberichterstatter Graf Heinrich Clam darauf hin, dass Abg. Exner, trotzdem er ein in den düster« sten Farben gehaltenes Bild von den Zuständen im gewerblichen Unterrichte entworfen, doch zwei Puukle als erfreulich hinstellen musste. Das eine sei dir Vereinigung des gesammten Gewerbeschulweseus in das Ressort eines Ministeriums, was der geschmähten Majorität und namentlich der Regierung zu danken sei, und ferner die Centralcommission für den gewerblichen Unterricht — ebenfalls eine Gründung der letzten Zeit — in welcher eine Garantie dafür liege, dass das, was unter einem früheren Ministerium geschehen, sich nicht wiederhole, nämlich die ungleiche Vetthei-lung der Gewerbeschulen nicht nach den Bedürfnissen, sondern nach einer willkürlichen Conjunctur. (Lebhafter Beifall rechts.) Hierauf wird Capitel IX, Titel 17, fammt den vorgeschlagenen Resolutionen zu den Posten „Kunstschule in Krakau", „Staalsgewelveschule" und „Special-lehrmistalten" angenommen. Bei Titel „Volksschulen" bespricht Abg. Dr. Lusttandl in andrrthulbstundiger Rede die Wichtig-keit der Lehrerbildungsanstalten, den sogar in Nieder-österreich uud noch weit mehr in den übrigen Ländern fühlbaren Mangel an geprüften Volksschullehrern, die Schulgesetz-Novelle, die Ausbildung und Uebcrwachung verwahrloster Kinder, sowie den Religionsunterricht an den Volksschulen, wobei er bemerkt, er wolle diese Fragen jetzt nicht näher ausführen. (Rufe links: Nur gründlich, gründlich !) Er verliest hierauf einige Stellen aus Helferts Geschichte der österreichischen Volksschulen und sagt: Ich könnte das ganze Buch vorlesen. (Große Heiterkeit.) Er wirft hierauf einen Rückblick auf die Vergangenheit des deutschen Volkes, welches bisher in allen Kämpfen ausgeharrt habe und auch den Kampf bezüglich der Schule überdauern werde. (Großer Beifall links.) Abg. Kow alsky führt darüber Klage, dass in Galizien vielfach ruthenische Kinder gegen den Willen ihrer Eltern eine ausschließlich polnische Erziehung erhalten, und dass dies häufig selbst dort geschehe, wo das ruthenische Element iu der Majorität sei. Er beantragt eine Resolution, welche die Negierung auffordert, für die unter der Leitung der Vasilianerinnen stehende Mädchen-Erziehungsanstalt in Lemberg eine Subvention einzustellen, sowie eine weitere auf Errich» lung einer Reihe von Lehrerbildungsanstalten mit ruthenifcher Unterrichtssprache abzielende Resolution. Schluss der Debatte wird angenommen, zu Ge« neralrednern werden Ritter v. Moro und Mitro-fanowicz gewählt. Abg. Ritter v. Moro erörtert die seit Jahren gegen die Volksschule in Kärnten von slovenifcher Seite erhobenen Angriffe, betont, dass in Kärnten seit jeher der Slave mit dem Deutschen geht, weil ihm dieser näher steht als der sprachvelwandte Krainer, und spricht seine Zuversicht darüb?r aus, dass auch gegenüber der südslavischen Agitation, die ihren Sitz jenseits der Karawanken habe, in Kärnten Deutsche und Slaveu zusammenstehen werden. (Beifall links.) Abg. Dr. Mitrofanowicz erklärt, dass nirgends das Schulwesen so zurückgeblieben sei wie in der Bukowiua. Er richtet an die Regierung, deren Bemühungen er anerkenne, die Bitte, für die strenge Durchführung der Schulgesetze zu sorgen. (Beifall.) Es werden hierauf die Titel 18, 19: Stiftungen und Beträge, dann Auslage» zu Kunstzwecken, letzter nach einer Bemerkung des Abg. R. v. Schönerer wegen einiger Bilder aus der Akademie der Künste, welche sich angeblich in der Wohnung des Unterrichts« ministers befänden, und auf welche Se. Exc. Freiherr v. Conrad sofort erwidert, dafs es sich um einige Bilder handle, die schon vor seinem Amtsantritte im Amtslocale des Unterrichtsministeriums waren, angenommen, ebenso Titel 20, Administration der Studien-fonde. Parlamentarisches. Wien, 12. März. Der in der heutigen Sitzung des Abgeordnelenhauses eingebrachte Gescheillwurf, betreffeud die Gewährung von Unterstützungen aus Staatsmittel« zur Linderung des Nothstandes, hat folgenden Wortlaut: ..§ 1. Zur Unterstiitzlmg der hilfsbedürftigen Bevölkerung in den vom Nothstände bedrohten Gegenden einzelner Länder wird die Regierung ermächtigt, die nachstehenden Beträge nach Maßgabe des Bedarfes zu verausgaben. § 2. Zur Beschaffung von Saatgut und zur Wiederherstellung der durch Hochwässer beschädigten Objecte können, und zwar zu dem erstgenannten Zwecke an Gemeinden, zu dem letzteren Zwecke an Gemeinden und Bezirke Vorschüsse bis zu dem Gesammtbetrage von 500 000 st. unter der Haftung der Gemeinden für die an ihre Mitglieder erfolgten Beträge und unter der weiteren Haftung des Landesfouds für die Gemeinden und Bezirke des betreffenden Landes gewährt werden. Die Rückzahlung der Vorschüsse hat in fünf gleichen Jahresraten, vom 1. Jänner 1864 an, 3" erfolgen. ^, § 3. Zur Unterstützung der hilfsbedürftigsten Bevölkerung wird der Negierung ein Credit vou 100(M Gulden gegen Rechnungslegung bewilligt, welche» unter besondris rückfichtswürdigen Umständen M Gewährung von Subventionen an Gemeinden oder Bezirke behufs Ausführung öffmtlicher Bauten, dann z" nicht zurückzuzahlende» Unterstützungln, insbesondere zur Beschaffung von Lebensmitteln verwendet werden kann. 8 4. Die Vertheilung der im § 2 bezeichneten Vorschüsse hat durch die Staatibehöldeu einverstäl'dlich mit den Landescmsschiissen zu erfolgen. § 5. Rechtsurkundkn, Eingaben'und Amtshandlungen inbetrrff der erfolgten Vorschüsse sind stemp"' und gebürenfrei, insbesondere auch inbetreff der Sich^ stellung, welche die Gemeinden und Landesvertretungen für die unter ihrer Haltung gewährten Vorfchüsse fill nöthig erachten sollten. § 6. Rückständige Vorschussraten können mittelst der politischen Execution eingebracht werden. § 7. Die durch dieses Gesetz bewilligte» Ausgabe-Posten sind in den Staatsvoranschlag für das Ia^ 1883 nachträglich einzubeziehen. § 8. Das gegenwärtige Gefetz findet keine An" Wendung auf den Bereich jener Länder, für welche Unterstützungen a»s Staatsmitteln anläsölich der Uebel-schwemmungen im Jahre 1882 bewilligt worden D^ 8 9. Mit dem Vollzuge dies.3 Gesetzes, welches lB dem Tage der Kundmachung in Wirksamkeit tritt, sit" die Minister des Innern, des Ackerbaues und del Finanzen beauftragt. Dem Berichte der Majorität des Sprachen' gefetz »Ausschus ses entnehmen wir: Der vorliegende, wie eingangs dargethan, /Ml fassbaren Grundlage entbehrende Antrag bietet keine" Anläse, um iu eine weitere Erörterung der Competent frage einzugehen, und insbesondere, um auch zu unter-suchen, in welchem Maße die Ausführung des frall' lichen Artikels 19 in den Wirkungskreis der Landtag gesetzgebung gehört und inwieferne diefelbe dem Hoheit»" rechte der Krone anheimfällt. Allein dass die von dem Antrage angerufene Z^ stäl.digkeit des Reichsrathes zur Ausführung des "^ tikcls 19 des mehrberufeuen Staatsgrundgefetzes '" der bestehenden Verfufsung nicht begründet ist, untel" liegt keinem Zweifel. Schließlich möge noch die Frage berührt werde"' ob denn überhaupt für eine gesetzliche Durchfüh"!,^ des in dem citierten Artikel 19 festgestellten P""' cipes der sprachlichen Gleichberechtigung im SlN« des Antrages in dem gegenwärtigen Zeitpunkte el" praktisches Bedürfnis vorliege. Als praktifcher Anlass zu dem Antrage ist w der Begründung desselben die Wahrnehmung ^" gestellt worden, als ob aUe Nationen Oesterreichs elilw Kampf gegen das Deutschthum eröffnet hätten (ste"" graphisches Protokoll. 9. Session, Seite3418). Die"'' Anlasse verdankt auch der Autrag seiueu deutsch-nat'" nalen Charakter. .^ Der sogenannte Kampf der Nationalitäten ' Oesterreich, welcher übrigens nicht erst in der liem" Zeit eröffnet wurde, vielmehr mit dem allgeine»' Erwachen des Nationalitäts-Vewusstseins infolge o eigenthümlichen Gestaltung des österreichischen Staa^ sofort zutage treten musste, und welcher im Hw'"'^ auf die der Nationalitätsidee innewohnende iM Kraft durch keinerlei künstlichen Zwansz niederzuhal . ist, ja im wohlverstandenen Interesse des Sta<" selbst nicht niedergehalten werden soll, gehört M" ^ denjenigen Erscheinungen des politischen Lebens, welchen sich die verfassungsmäßig verbürgte Selvi bestimmung freier Völker bethätigt. Dieses N'"li nach Rechten, sofern es sich auf legalem Boden ^ wegt, kann an und für sich zu keinerlei einse'"» Einschränkungen irgendwie berechtigten Anlass b>e ^ Der nationale Sprachentampf findet von selbst >^, Grenze in der natürlichen Gliederung der ^^ stamme, in welcher jede Sprache denjenigen >p^ finden mufs, welchen derselben unter Veachtm'g ^, gegebenen öffentlichen Zustände sowie des lh „<< lichen Bedürfnisses, die innere Bedeutung der Sp»"" als reale Grundlage des Rechtes anweist. yhl Von diesem Gesichtspunkte aus kann doch "^ von einer Schmälerung oder auch nur G^ayr cht der deutschen Sprache in Oesterreich wahrlich ^j, die Rede sein. In keinem derjenigen Länder, lN^ chen die Deutschen sich in der Minderheit ^"^M kann die der deutschen Sprache eingeräumte ^, ^te« gegenüber den unter gleichen Vedinguugen v^' ) ,^ Minoritäten anderer Nationalität irgendwie als 5 ^ gesetzt bezeichnet werden. In manchen jener ^^e genießt die deutsche Sprache noch immer, .^^^hr-überall dort, wo die deutsche Bevölkerung dle ^ ^ heit bildet, das einer Majorität gebürende ^5^ Soferne die deutsche Sprache in einzelnen >"^„ nicht eine zweite Landessprache ist, bildet st^^tel' obligaten Lehrgegenstand im Lehiplane der ^lche schulen. Sie ist die Dienstsprache der Armee, Laibacher Zeitung Nr. 60 5,1 14. März 1883. uvrlgens kein Gegenstand der gesetzlichen Regelung U". lann. sie ist die Amtssprache für Centralbehörden, "eichlüsse des Reichsrathes sowie für den auihenti« AN Text der ReichLgesetze, endlich auch thatsächlich ""t außerordentlich seltenen Ausnahmen allgemeine Verhandlungssprache in dem Parlamente. Aus der staatsrechtlichen Vereinigung der Länder, , .selchen verschiedene Vollsstämme vertheilt sind, "gibt sich eine natürliche Interessengemeinschaft, welche w einzige Sprache als allen Völkern gemeinsames "erständigungsmittel zu einer stetigen, über momen« «ane politische Fluctuationen erhabenen Staatsnothwen. "Niett macht. Als die einheitliche Sprache in diesem "'une ist die deutsche Sprache, ohne dass sie je der "g'slatwen Stütze bedurft hätte, von allen Vulksstäm-">en stets und freiwillig anerkannt worden. Iu der dem österreichischen Staatswesen innewohnenden Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit uer Vollsstämme einerseits und in dem geistigen "ttrte der deutschen Sprache andererseits ruht nun 'k innere Kraft, welche der deutschen Sprache die ihr » vurende Stellung auf dcm Gebiete der gemeinsamen Interessen dauernd sichert. Die hervorgehobenen Mo« ?ente sowie die langjährige Uebung und Gewöhnung n, !!k "^ km*-' Weit höhere Gewähr, als ein Gesetz, Elches durch seinen Zwang das Nationalgefühl nicht» sicher Voltsstämme leicht verletzen, die Grenzen des da» "^chen Sprache zu überweisenden Gebietes gegen di m?^!'He Bedürfnis verrücken könnten, ohne doch h" -^üglichkeit oder sogar die Gefahr eines durch ^"tische Stiömungen vielleicht gegen das allgemeine ^aatklnteresse hervorzurufenden Wechfels auszu« . Aus diesen Gmnden erlaubt sich der Ausschuss, « lemer Mehrheit den Antrag zu stellen: Das hohe ^geordnetelchaus wolle beschließen: «Ueber den An-lu^ ^ ^^ Regierung wird aufgefordert, in Nusfüh» ""9 des Artikels 19 des Staatsgrundgesetzes vom ^- Dezember 1867 über die allgemeinen Rechte der ^/?"bürger einen Gesetzentwurf einzubringen, wo» El« . r""t"' Ftsthaltung der deutsche,, Sprache als in U ^°che ^^. ^^^^^ h^ landesüblichen Sprachen ^«lnt. Schule und öffentlichem Leben geregelt wird ^^rde zur Tagesordnung übergegangen." Vom Ausland. zu n s^aris kam es angekündiglermaßen wieder Ny^. . Ninenrottungen, bie jedoch von der bevor s''"""" ^"^ ""^ energisch zerstreut wurden, Die N / ^ ernsteren Unordnungen geführt hatten, alle »5^ Hatte umfassende Volkehrungeu getroffen, Notl,fn^"a.e zllm Stadthause besetzt und für den Piket« """ Rückhalt am Militär, welcher in Reiter« hernn."" ^" Concorde, und Invalidendrü'-ke sichtbar genon ^' ^ wurden etwa 1b Verhaftungen vor« übtic, » "' ^ bisherigen Slraßenkundgebungen sollen arn n/i'^""l das Vorspiel für diejeniae sein, welche ^ussta >. Sonntag, dem Jahrestage des Commune- wer i«? ^" italienischen Abgeo rdnetenkam- Erüs»- ^ endlich zu den seit langem angekündigten Wär i«° Zk" "ber die auswärtige Politik des gegen-zuerst >." ^"binets gekommen. Am 9. d. M. begründete 8ekü iki? ^geordnete Marselli seine schon früher an-das m l^" Inlerpellation über diese Politik. Er belobte herzl^e m "l" H^Uch wegen der Aufrechthaltuna DeutsA .Beziehungen zu Oesterreich. Ungarn und deng x^a !. '"'^ ^"^"^" Italien im Interesse des Frie« auch s.z ,'n Hand gehen müsse, und zwar so. dass Er !M / '"nere Politik der auswärtigen entspreche. Ntluss'« "'"^" bie Herstellung eines besseren Ver< Taljen , ^^antreich, führte aber auch aus. dass Utiltelm Nahrung seines berechtigten Einflusses im M die m ^"^ England auf gutem Fuße stehen müsse, 'hr ann^ .U'"""a. daher sehr unrecht gethan habe, die Egypten ^ Theilnahme an der Expedition nach gestern ""h""'- — Dieser letztere Punkt wurde Und Vtirms."^ ^°" ^" Abgeordneten Sonnino-Sidney Nische V^ ^ discutiert. Sonnino erörterte die italie-bis heut, ^°'" Anfange der egyptischen Bewegung '^lüssias,i/"°^"f dem Minister des Aeußern Un-Sache sy ^""d Rathlosigkeit vor. Mancini führe die !"U Enalnn! i. ^^ die Intervention gemeinschaftlich Achtsam :m.'^^^lsen gelte, ziehe sich aber plötzlich l". Italic« ,. ""b lasse noch dazu in London erklä-Znwächti" l - "^ "'Hl mitthun, weil Heer und Marine .tpreliz. >>.""- ^ lobe die innere Politik des Herrn !^«e ihm ^ ^"^" Politik von Mancini geleitet, Nch der N'?°Z keine Achtung einflößen. Nun erhob KMocnt 3,' /s ^" ^echle" und frühere Ministrr-^'"'fter M '"^M- Er billigte es zwar, dass der Zeschloss "lunmn stch dem europäischen Concerte an-"' Wisset' tadelte aber, dass derselbe nicht ^9.esrh,, ,.H der Constantinopler Conferenz vor-ß°U ^,n v"r^^ ^"^Uen Italiens für diesen Mands cL.^us bestlmmt habe. Das Anerbieten Lehmen l. s « "" der Intervention in Egyptcn ^ftsbeweis ,in'^..^ l/i ein hochwichtiger Freund-> gewesen, den die Regie- ""cini. d«r s^. ^"^kn verstanden habe. Minister , Yeute ausführlicher auf diese Angriffe antworten wird, berichtigte schon vorgestern in be< stimmter Weise die Behauptung des Deputierten Son« ninv'Sidney, dass Graf Menabrea dem englifchen Staatsfecretär des Auswärtigen erklärt hätte, Italien könne wegen des Zustandes seiner militärischen Kräfte nicht intervenieren. Das Grünbuch gebe dieser Be« hauptung ein Dementi. Es geht im Gegentheile aus einem englischen Documente hervor, dass Menabrea erklärte, Italien würde eventuell 20- bis 25000 Mann abschicken. Der Minister behauptete, dass in militärischer und finanzieller Beziehung alles zur raschen Expedition dieses Armeecorps bereit war, wie dies die Minister des Krieges und der Marine be« zeugen können. — Der Kriegsminister bekräftigte die Ausführungen Mancinis. Sonnino-Sidney erwiderte, das Blaubuch spreche von dem Mangel an militari» schen Hilfsquellen in Italien. Mancini protestierte dagegen und sagte, der Wortlaut der betreffenden Stelle weise bloß auf den Mangel an Hilfsquellen im Budget für die Kosten einer militärischen Expedi« tion hin. Eine Depesche Lord Granvilles vom 29. Jänner an den britischen Gesandten Morier in Madrid con« statiert. dass die im Monate August v. I. erfolgte Ausweisung des aus einem spanischen Detentionsorte iu Nordafrika nach Gibraltar entkommenen cub anischen Flüchtlings Maceo aus britischem Gebiete einem Irrthume der britischen Beamten in Gibraltar zuzuschreiben sei. welcher durch das von den spanischen Behörden gestellte Ansuchen hervorgerufen wurde. Lord Granville appelliert daher an die Großmut!) der spanischen Nation. Der Gesandte Morier meldet unter dem 8. d. M., Spanien weigere sich, dem Wunsche Englands nachzugeben, und es hat dazu auch allen Grund, wenn es den Aufstand in Cuba nicht abermals ausbrechen fchen will. Gerichtshalle. Wien, 9. März. Das gestrige Verhör verlief, ohne dass weitere interessante Daten, die nicht schon aus der Voruntersuchung bekannt sind, zutage gefördert worden wären. Heute, als am zweiten Verhandlungstage, verwahrte sich Pfleger dagegen, dafs seine Handlungsweise gegen Merstallinger eine gewaltthätig« gewesen und behauptete, dass niemand außer ihm, Engel, Hotze, Domes und Vernt auch nur die geringste Kenntnis von dem Attentate gehabt habe. Der Angeklagte Wilhelm Bernt (zu Neustadt iu Böhmen geboren, 40 Jahre alt, confessionslos, ledig, Tischlermeister) sagt aus, dass man bereits im Jahre 1881 mit der Idee an ihn herangetreten sei, auf gewaltsame Weise Geld herbeizuschaffen. Von dem Naubattentate auf Merstallinger habe er keine Kenntnis gehabt. Die Verbindung mit der Londoner «Freiheit" sttllt der Angeklagte in Abrede und erklärt als Ziel allcr Arbeiterbestrebungen, denen er nahe gestanden, die wechselseitige Hilfeleistung zum Zwecke der Fortbildung der Arbeiter betrachtet zu haben. Alles über diese Deposition Hinausgehende, behauptet der Angeklagte, sei ihm von der Polizei durch die Drohung, seine Angehörigen zu verhaften und feine Kinder in das Waisenhaus zu geben, erpresst worden. Hierauf wurde zum Verhöre des Ludwig Som mer (zu Hl-rmanitz in Böhmen geboren, 31 Jahre alt, confessionslos. ledig, Tischlergehilfe) geschritten. Der Angeklagte erklärte, es sei ihm bekannt, dass im Sinne der'Tendenz der ..Most'schen Freiheit" die Organ,sa» tion der österreichischen Arbeiter angestrebt wurde, doch sei er diesem Streben fern geblieben, weil er den Zweck desselben für unzeitgemäß gehalten habe. Von dem Raubattentate habe er erst durch Zeitungsnachrichten erfahren. Anna Heitzer (zu Wiesmat in Niederösterreich geboren, 32 Jahre alt, katholisch, Witwe, Tintenerzeugerin), die nunmehr an die Reihe kam, versicherte, der Meinung gewesen zu sein, das ihr anvertraute Geld stamme aus einer Sammlung, auch will sie von dem Attentate auf Merstallinger zuerst aus den Zeitungen erfahren haben. Die Angeklagte Iakobine Hotze (zu Wien geboren, 32 Jahre alt, katholisch. Gattin des flüchtigen Tischlergesellen Heinrich Hotze) sagte aus, sie habe, als sie in den Zeitungen von dem Naubattentate und insbesondere die Beschreibung der Pretiosen gelesen, den Zusammenhang der Dinge insoweit erkannt, als es ihr klar war, dass die beschriebenen mit den in ihrer Ausbewahrung befindlichen Pretiosen identisch feien. Zum Schlüsse sagte sie, sie wäre mit der agitatorischen Thätigkeit ihres Mannes keineswegs zufrieden gewesen, weil er sein Geschäft vernachlässigt und sie dadurch in Noth gerathen sei. Nachdem noch der Miederfabrikant Franz Gams (zu Weißenkirchen in Niederöfterreich geboren, 32 Jahre alt, confessionslos. verheiratet), derjenige, bei welchem ein Begrüßungsschreiben des socialistischen Clubs in London gesunden worden, in dem mit ihm angestellten Verhöre erklärt hatte, dieses Manifest bloß abgeschrie. ben zu haben, wurde das Verhör um 4 Uhr nach. mittags geschlossen und die Fortsetzung desselben auf heute bestimmt. Tagesneuigkeiten. — (Hofnachricht.) Aus Wien wird unterm 12. März gemeldet: 2. Bulletin. Das Befinden Ihrer k, und l. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Clotilde sowie jenes der nengeboinen Erzherzogin ist den Umständen gemäß befriedigend. Alcsuth am Uten März 1883. Professor Dr, Gustav Braun m. p. Dr. Anton Bauer m. p. — (Von der Wiener Universität.) Am 12. d. M. mittags erschienen in der Kanzlei des Rector Magnifims die Senioren der Wiener CorvS: Alemannia, Amelungia, Cimbria. Danubia. Saxonia, Der Senior des Corps Danlibia, Herr Hans Fiala, richtete im Namen der Wiener Corps an den Rector folgende Ansprache.- „Euere Magnificenz! Die bedauerlichen Vorfälle der jüngsten Tage und die infolge deren erlassene Proclamation Ew. Magnificenz an die akademische Bürgerschaft veranlassen uns durch mich. den derzeitigen Präsidierenden des akademischen S, C, Ihnen unseren wärmsten Dank zu sagen für die Worte, die einen Theil der Wiener Studentenschaft von dem Vorwurfe entlastet, den die Organe der öffentlichen Meinung derselben zu machen sich bemüssigt fanden. Die Corps von Wien haben ihren vornehmsten Stolz stets darin gefunden, im Sinne der Pflege des patriotischen Gefühles und im Sinne der Aufrechterhaltung der akademischen Würde zu wirken, und demgemäß erachten wir es für unsere Pflicht. Enerer Magnificenz die Schritte zur Kenntnis zu bringen, die wir in dieser Affaire zu unternehmen beschlossen. Außer einer Erklärung, die gegen die von den Tagesblättern provocierten Angriffe, deren Ziel die gesummte Wiener akademische Jugend gewesen, gerichtet ist, erlauben wir uns zugleich eine an unsere Vommilitonen erlassene Proclamation der Genehmigung Euerer Magnificenz zu unterbreiten." Seine Magnificenz der Herr Rector antwortete darauf folgendermaßen: „Meine Herren! Ich bin sehr erfreut über Ihr Erscheinen und über den Ausdruck Ihrer patriotischen Gesinnung. Aber ich gestehe Ihnen auch aufrichtig, ich habe es nicht anders erwartet; ich wusste, dcss ich auf den gnten Geist in der Studentenschaft zählen dürfe. Commilitonen! Ich habe ernste und strenge Worte autoritativ gesprochen, ich weiß es; aber ich weiß auch, dass es meine Pflicht als Rector war, so zu reden. Ich bin selbst jung und selbst Student gewesen. Ich habe nicht vergessen, dass in der Jugend die reale Welt uns in ganz anderem Lichte erscheint als im späteren Leben. Aber auch der Idealismus der Jugend hat seine äußeren Schranken, die er nicht durchbrechen, sein inneres Gesetz, das er ungestraft nicht verletzen darf Zu allen Zeiten und bei allen Völkern hat der Mangel an Hingebung für da3 Vaterland, geschweige die Missachtung und die öffentliche Bloßstellung des Vaterlandes für unrühmlich gegolten. — Wohl bin ich überzeugt, dass die meisten der jungen Männer, welche an dem Commers im So< Phien-Saale theilgenommen, sich den für das Patriotische Gefühl verletzenden Charakter der Vorgänge jenes Abends nicht in feiner ganzen Grüße klar gemacht haben, Aber. Commilitonen. wie die Freiheit überhaupt, so bringt auch die akademische Freiheit ihre Verantwortlichkeit für den Einzelnen mit sich, Wenn wir der Freiheit unS erfreuen wollen, fo müssen wir auch ihrer würdig, ihren Anforderungen gewachsen uns erweisen. — Und nnn. meine Herren und Freunde, danke ich Ihnen vom Herzen. Ich weiß, dass Sie keinen Commers feiern, auf dem Sie nicht entweder mit Ehrfurcht und Begeisterung das österreichische Lied singen oder doch auf irgend eine andere Weise Ihrer patriotischen Gesinnung Ausdruck geben. Schließen Sie sich mit Ihrem ganzen Herzen ans Vaterland, ans theuere, an; ihm zu dienen, ihm Kraft und Leben zu weihen, sei Ihr höchstes Glück, Ihr größter Stolz. Leben Sie wohl, Commilitonen! auf Wiedersehen!" Die in der Universität affigierte und auch den Rec< toren der beiden anderen Hochschulen zum Zwecke der Veröffentlichung überreichte Proclamation lautet folgendermaßen: Commilitonen! Die Kritik. welche die jüngsten Vorfälle erfahren, ist nicht geeignet, das Ansehen der akademischen Bürger zu erhöhen; das herbe Urtheil der öffentlichen Meinung richtet sich gegen die gesammte Studentenschaft. Wir Corps von Wien suhlen unS nicht berufen, für oder gegen die zum Ausdrucke gebrachten Ideen uns zu erklären; als treue Verfechter der Corps» Principien aber fühlen wir unS verpflichtet. Euch zu bitten: Erkennet endlich, dass die Studenten nur um« schmeichelt werden. fo lange sie zustimmen. Erkennet endlich, welche Rolle der politisierenden akademischen Jugend in dcm Getriebe deS Tages zufällt. Lasset ab uon Demonstratiunen. die, von Studenten veranstaltet, Euren Ideen keinen Erfulg bringen. Wir verlangen das von Euch im Interesse der akademischen Würde. Wir fordern das von Euch im Namen der Ideale, die Ihr im Herzen traget, Wien, den 12. März 1883. — Die Wiener Corps: „Alemannia". „Amelungia". „Cim« bria", „Danubia". „Saxonia". Aaibacher Zeitung Nr. mt>n, und Schnee war hier auf den Dächern der Häuser sichtbar; die umliegenden Berge sind mit Schnee bedeckt, und auch in der Gegend von Nizza soll Schnee in größerem Maßstabe gefallen sein. Vor einigen Tagen hatten wir gar einen rauhen Mistral zu bestehen, doch wurde die Temperatur bald darauf wieder milder. Locales. — Gestern sind beim Herrn l. k. Landes-präsidenten nachstehende Deputatiouen aus Ober-laibach erschienen, um anlässlich der Decorierung die Glückwünsche darzubringen: von der Gemeindevorstehll»g, vom Ausschüsse der Aushilfscasfe, von der Tilalnica und von der Filiale des patriotischen Vereins vom rothen Kreuze — (Versetzung.) Dcr Minister und Leiter des Justizministeriums hat den Bezirlsgelichtsadjuncten Karl Vtl auf sein Ansuchen von Ndelsberg nach Marburg l. D. U. versetzt — (Der Handels-Kranlen« und Pen« sions-Verein) in Laibach hält am Sonntag. 18ten März, um 11 Uhr vormittags im Sitzuugbsaale dcs Rathhcmses die ordentliche Generalversammlung ab. Dir Tagesordnung lautet: 1) Belicht d?r Direction: a) ilber die Geschäftsführung und über den Stand des Vereines am Schlüsse des Jahres 1882; b) über die Geld-gebarung im Jahre 1882; e) über den Vermögenöstand am Schlüsse 1882. 2) Bericht des Nevisionscomites: a) über die Prüfung der Rechnungsabschlüsse pro 1882 und d) über die Scontrierung der Vereinsfonde. 3) An-irag der Direction nuf Annahme eines Zufatzes zu den Vereinsstatuten, 4) Allfällige Abträge der Vereinsmitglieder. 5) Wahl des Nevisionscomitcs pro 1883, bestehend aus drei Nechnungsrevioenten uud zwei Ersatzmännern. — (Sterbefülle.) Am 10, d. M. verschied in Graz Herr Anton Naimuud Neichsgraf Lamberg, Freiherr auf Ortencgg und Ottensteiu. Obcrst°Erblcmd-stallmeister in Krain und der wiudischen Mark, k. k Kämmerer und Major a, D.. im Alter von 59 Jahren. — In Graz starb am 12. d. M. nachts in der Villa Auersperg am Graben Frau Charlotte Gräfin Welse rsh ei mb geb. Gräfin No rm a nn-Ehrenfels, k, l. Sternkreuzordensdame, Witwe des am 4. August 1863 verstorbenen Grafen Vincenz Welsersheimb, k. k. Kämmerers und Oberlandesgerichtsrathes, Schwägerin Sr. Excellenz des Herrn Landesvertheidigungs-Ministers FML. Zeno Graf Welsersheimb. — (Gemeinde wahl.) Bei der am 15. v. M. stattgehabten Neuwahl dcs Vorstandes der Ortsgemeinde Stockendorf. Bezirk Tschernembl, wurden zum Gemeinde« Vorsteher Johann Num aus Stockendorf, zu Gemeinde« rätheu Andreas Luzar von Sporeben, Mathias Ster« benc von Mitteuwalo und Andreas Luzar von Lahina gewählt. — (Aus den Nachbarländern.) Aus Graz fchrcibt man nntcrm 11. März: Nnlässlich des von der steirischen Landschaft beschlossenen Festes der feierlichen Begehung der sechshundertjährigen Zugehörig, leit der Steiermark zur Dynastie Habsburg ist aus dem Schützenvereine der Landes Hauptstadt Graz ein Comite zusammengetreten, welches über Einladung des Landesausschusses für die Tage dieses Festes ein allgemeines Fest-Freischießen auf dem Landeshauptschieß» stände in Andritz bei Graz arrangieren wird. —-Für dieses Festschicßen. welches bereits mit 590 Stück Ducateu dotiert ist, werden die Tage vom 5. bis 12ten Juli l. I. in Aussicht genommen, wenn nicht dnrch eine nllfällig veränderte Bestimmung in der Neise Seiner Majestät des Kaifers. Allerhüchstwelcher diefes Fest durch Allerhöchstseine Anwesenheit verherrlichen wird, eine Aenderung eintreten müsste. Die „Klagenfurter Zeitung" berichtet: „Bekanntlich haben Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin am 7. September 1856 von Heiligenblut aus den Pa-sterzeugletschcr bestiegen; daselbst angelangt, geruhten Ihre Majestäten im Freien auf einer Wiefe ein Früh. stück einzunehmen. Ez waren keinerlei Vorbereitungen getroffen worden. Bänke und Stühle wurden aus der nahen Wallner-Sennhütte gebracht und aus einer alten Thüre wurde ein Tisch improvisiert, an welchem sich Il)n> Majestäten niederließen, um das frugale Frühstück zu verzehren Diese Thüre nun bewahrte der Wolfgang. Bauer wie ein Heiligthum in feinem Hause auf und übergab sie schließlich, um diesen Schatz auch kommenden Geschlechtern zu überliefern, dem Herrn Baron L. May de Madiis, damit er den Kaisertisch in das historische Landesmuseum sende, wo derselbe sorgfältig aufbewahrt und von jeoermann gesehen werden solle. Dieser Tisch ist n»n in der That, wohlverwahrt in einer Kiste, in Klagenfurt angelangt und wurde, dem loyalen Wunsche des Gebers entsprechend, numeriert, registriert und in die Sammlungen des historischen Landesmuseums eingereiht," — (Landschaftliches Theater.) Gestern nnd vorgestern gab es Nepcisen. Am Montag gieng „Neif-Neiflingen" zum Benefiz nnserer wackeren Feuerwehr in Scene, und gestern war „Ein Aähm in Amerika" als Aexesiz des Hnrn Hopp. In beiden Stücken wusste Herr Neu ho ff als Gast durch charakteristische Maske uud treffliches Spiel die Ailfmerksamkeit des Hauses auf sich zu leoken und den „Kurt von Folgen" (in Neif-Neif» lingen) wie den Capital» in der Zappert'schen Posse zu Gestalten des allgemeinen Interesses herauszuarbeiten. Frl, v, Wagner excellierte trotz ihrer merklichen Indisposition wie immer und war speciell gestern in dem Couplet: „Da liegt uns gar nix d'ran" unermüdlich, unermüdlicher als gewisse Herren, die recht gut bei Stimme, desto weniger aber bei Üauue Waren! An beiden Abenden wurden schöne Kränze hinaufgereicht dem „Neif-Neiflingen" (Director Mondheim) fowie gestern dem Benefiziantei' Herr« Hopp, der auch beim Entree auf das lebhafteste empfangen wurde. —C3. — (Literatur.*) Allgemein berechtigtes Aufsehen erregen die Briefe von Karl Gutzkuw an eine befreundete Dame, welche Sacher'Masoch mit einem warmen, den Manen des Dichters geweihten Vorworte im Märzhefte von „Anf der Höhe" veröffentlicht hat. Es ist tragisch, ja geradezu entsetzlich, wie Gntzlow in seinen letzten Lebenstagen zu kämpfen hatte. In steter Gefahr, zu erblinden, musste er Brot für sich und die Seinen am Schreibtische schaffen. «Mein Augenleiden", schreibt er am 30. Jänner 1871, „hat sich verschlimmert nnd einen noch strengeren Arzt gesunden, der mir alles Lesen uud Selbstschreiben verbietet. Ich dictiere. Jeden sechsten Tag wird mir überm Auge au der Stirue Blut weggenommen, worauf ich 24 Stunden ganz im Dunklen v>rnie,len muss. So morgeu wieder. Nun kommt zu dieseu so ungünstigen Bedingungen für eine Beschäftigung mit Briefbogen eiu Drang, der mich mit wahrer Peinlichkeit überfallen hat, nämlich die großen Pausen, die ich im „Arbeiten" gemacht habe, nachzuholen. Ich bin nämlich coutractlich verpflichtet, bis Anfang Mai eincn dreibändigen Noman für eine Wiener Zeitung fertig zn haben. Meine Existenz zwingt mich, diesen Contract einzuhalten." Und unter diesen schrecklichen Verhältnissen fand er lyrifche Töne des Herzens, wie sie Goethe kaum jemals schöner zngebote gestan« den. Der Brief in Verfcn vom 16 Jänner 1871 ge» hört zu dem Wuuderbacsten, was deutsche Poesie geschaffen Er lautet: Nie sah ich dich und weiß es doch, Wie deine Locke wallt, Nie hört' ich dich und weiß es doch, Wie deine Stimme schallt. Wie dir im Auge hin und her Die hellen Sterne geh'n, Und an der Wimper groß und schwer Noch hcll're Thränen stch'n. Ich lenne deines Lächelns Huld — . Den Vlick, der Zürnen schien — Als hättest du mir Licbesschuld Vor Iahrcu schon verzieh'». Ich sichle deine weiße Hand, Die Zauberin der Ruh', Und alles, eh' ich vor dir stand Und fragte: „Das bist du?" Außer diesen wahrhast aufregenden Briefen Guh» kows bringt das Märzb/ft von „Auf der Höhe" noch die ungarische Prcisnovelle „Der Extraneus" von A. Tüth. ein Bild altungarischen Lebens mit dem kräftigen Colorit Victor Scheffels, eine reizende Novelle „Raymonde" von dem Pariser Romancier Theuriet, bedeutsame wissenschaftliche Arbeiten von Paolo Lioy (Vicenzc,), „Auf den Bergen" und von M. Grasch (Leipzig) „Die Idee des ewigen Friedens," Anßerdcm noch inhaltreiche Berichte auZ Kairo, Kopenhagen, Wien nnd Berlin, sowie eine Bücher-Revue. * Alles in dieser Rubrik Angezeigte ist zu beziehen durch die hiesige Buchhandlung I«. v. Kleinmayr 6r Fed. Vambera. Neueste Post. Original'Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 13. März. Das Abgeordnetenhaus erledigte in der Abendsitzung den Voranschlag des Fiuauzmi» nisteriums und begann die Debatte über jenen des Handelsministeriums. Beim Capitel „Lotto" empfahl Roser eine Resolution auf Aufhebung des Lottos und erklärte, wenn fein Antrag auch diesmal fruchtlos sei, so werde er beantragen, die Abgeordneten möchten an dcu Kaiser die Vitte richten, derselbe wolle dem Ministerium auftragen, eine Vorlage auf Abfchaffung des Lottos einzubringen. Die Refolution wurde dem Budgetaus-sä/üsse zugewiesen. In vertraulicher Sitzung beschloss das Abgeordnetenhaus nach zweistündiger Berathung mit 156 gegen 107 Stimmen, die Zustimmung zur strafgenchtlichen Verfolgung Sälömrers zu ertheilen. Berlin, 13 März. Di^! Annahme der Demission des Admilalitätschefs Stosch gilt als sicher. Als even« tuelle Nachfolger werden Vice-Admiral Vatsch ""0 General Caprivi genannt. Wien. 13. März In der heutigen Sitzung del Abgeordnete» ha uses wurde die Spec'aldebattt über den Etat des Ministerium« der Finanzen fon-gesetzt. D!> selbe gediel, bis inclusive Capitel 18: „Tal" und Gebiuen von Rechtsgeschäften". Abends «M die Discussion fortgesetzt, und zwar gelangen zunächst die Capitel „Lotto". „Mauten", „Puuzierung" :c. z"l Verhandlung. Außerdem wird in der heutigen Abend-sitzimg die Angelegenheit, betreffend die Zustimmt zur strafgerichtlichen Verfolgung des Abg. Ritter von Schönerer, in vertraulicher Verhandlung zur Erlebe gung kommen. Salzburg. 14. März. Für weiland Se. kaiserliche Hoheit den höchstseligen Erzherzog FraN) Karl wurde heute um 9 Uhr im Dome ein feierlich" Trauergottesdienst von dem Weihbischofe HaU" in Anwesenheit des Domcapitels celebriert. Se. kaiserliche Hoheit der Großheizog von Toscana mit oll durchlauchtigsten Familie sowie der Hofstaat, ser'w der Statthalter, der Landeshauptmann, die Stadtgemeinde-Vertretung, Repräsentanten der Behörden U^ des Osficierscorps, die geistlichen Ordeusconvenle »M zahlreiche Andächtige wohnten der Trauerfeicr bei. Prag, 13. März. Se. kaiserliche Hoheit Kr^ Prinz Erzherzog Rudolf und Se. kaiserliche HoA' Erzherzog Friedrich sind heute nachts aus 3ieA stadt Hieher zuriickiirkchrt. Erzherzog Friedrich relsl heute nach Pressburg ab. Statthalter Varon K^ und der Polizeidirector wareu auf dem Bahnhöfe anwesend. , Rom, 13. März. Der „Moniteur de Non" meldet in einem Privattelegramme aus Warschau, da! derPipst am 15. März zehn russifch-poluifche B>M präcouisieren werde, nämlich die Erzbischöfe von Mo hilcw und Warschau und die Bischöfe von KM' Plock, Hyloinir, Saudomir, Wilna, Samogitien, Ki^ und Lublin; ferner wird der Papst Coadjuwren " Bischöfe von Tiraspol und Seyny ernennen. ^ Petersburg, 13. März. Der augeblich dltt" Selbstmord herbeigeführte plötzliche Tod des Staa>« secretärs Makoff wird einer moumüal'en Geists störuug zugeschrieben. Der gestern abends stattgei^ denen Seelenmesse wohnten viele hohe Würdenträger^ ' Handel und Unwirtschaftliches. Mubolfswert, 12. März. Die Durchschnitts-Prclse ste^ sich aus dem heutigen Markte wie folgt: ___< _ _^____ ^. Weizen pr. Hektoliter 7 48 Eier pr. Ttück . . "" g Korn „ 5 86 Milch pr. Liter . . ^ ^ Gerste „ 4 71! Rindfleisch pr. Kilo . ^^g Haser „ 2 44 l Kalbfleisch „ ^ yalbfrucht „ "" — , Schweinefleisch „ ^ Heiden „ 4 71 j Schöpsenfleisch ,, ^ gO Hirse „ 4 55 i Hähnocl pr. Stück . "" zl> Kukuruz „ 4 88 Tauben „ "" ^ Erdäpfel pr.Meter.Ztr. 2 61 Heu pr. 100 Kilo . "" ^ Linscu pr. Hektoliter — — Stroh 100 „ . ^ Erbse» „ — — Holz, hartes, pr. Cubil- . ^ Fisolen „---------Meter .... ^ Nindsschmalz pr.Kils — 88 — weiches, „ ^ ^ Schweineschmalz „ — 96 Wein, roth., pr.Hcltolit. l" ^, Speck, frisch. „ - «0 — weißer. „ l" Speck, acräuchert, „ — 80 Verstorbene. «, Den 12. März. Simon ssozjek, Schuhmacher, 2^s) Neber Nr. 11, Lungeutuberculosc. — Pater Ioachi" ^. ß. Iereli, Franciscancr°Ordcnspriester, 38 I., Maricuplal? LungencntzmidlMl!. c,s..slcb^ Den 13. M ä r z. Gertraud Fiala, Strafhaus-Aus!^ Witwe, 37 I, Krakaucrgasse Nr. 17, Lungentuberculose- Im Spitalc: ^s« Den 8, März. Iquaz Vrencc. Wagmcister, 76 ^'chh!^ zufällig erlittener Vcrlehuua,. — Philomclia Schmalz, ".^ dcrsgattm. :w I,, chronische Liingcntubcrculose. — ^^are" Baliuik, Pfründneriu, 69 I, Lungenentzündung. -" ^" " Steftic, Inluohncrin, 65 I,, Nil,r?l8mu8 geuili8. ^^«^ Meteorologische Beobachtungen in^aibaH>- . -l W U . ^ D Z 5Z W I: Z ^,k -5 7 U. Mg. ^ 726.44 —3,8 W. schwach ganz b"0. > ^ 13. 2 „ N. ! 727.80 ^. U.I N. mäßig thciliv. !>.""', 9 „ Ab. l 730,00 — 5,0 W, mäßig zieinl. hc't"^ ^' Vormittags ganz heiter, nachmittags etwas bcw 'V" pfindlich kalt, gegen 7 Uhr Wetterleuchten im N"^' .gzol Tagesmittcl der Temperatur - 2,9«, um 5,7° unter " male._________ Verantwortlicher Redacteur: P. v. Nadle?. 513 ÄmlMall M Laibacher Zeiluna Nr. 6V. Mittwoch, den 14. März 1883. " «) 5traßenmeifter«ftette. Nr. 1712, Niels."" ^"zugthlime Kraiil ist eine StraheN' 250 fs''^ ">it deui Achalte lwn jährlichen an^w.ss "proc. Activitätszulage nebst einem Mi, d<> «"^, Straßeiibcgchungsp'auschale und schalt«« „.^"'ülkungsrcchte in die höheren brs^n/^egorictt von 400 fl. und 450 sl, zu ""spru^i^" "l" l,'es"l den ausgedienten tc»r,, ^"cchtigten Unterosficieren vorbehaL uich «üt >i c,^^^oric der Diener gehörigen ^icnsidnn Pellsionsbcrechligung verbundenen Gcscbedl«' ?aben ihre Gesuche mit den im 1872, N. G. Bl, Nr. «0. 3">i 1872 ^Uihrungövcrordnnng vom 12tcn ,^"egcn. i,',^^' Vl, Nr. 98. vorgeschriebenen utarbehürd, '"'^"e "ut dem von der l. l, Mi-Ul'd mit dp, ^Ncstl!lltcn Besahiqunqscertificate ^Neiben ,^H""se der Fertigkeit im Lesen, distich. "" Wech'ien, dann der Kenntnis ?"lc n^ s'^' >" weit dies zu einem Äauhand. .wuschen ,!,^'N 'st. und der Neuntnis der ^" Maurrr ' ^"u^>cn Sprache, des gclern» ^ndwcrlsg ' "^lmcrmanns- oder Steinmetz-Aler. ,,-_, ",ud den Documcnteu über ihr "hlverN He Rüstigkeit und bisheriges b°M ii ^!.'"cn sech, Wochen, ^r yli'..v"5 1883 an gerechnet, unter ge^ ^ieruiw^ ")rcr Adresse bei der l. l. Landes- Lllib^ "'bach einzubringen, «on d7/ a" 5. März' 188Z' ^---^_^^«audesregierung für Krain. . Laut W'<.l^"'"1maekunss. Nr. 2519, n" Tllbakre^^'?"'N der l. k, Gencraldircction 0 2ü05"r^,c ddto. Wien 27. Febrnar 1883, ."?"cn,i'i'^^,°°s hohe !. t. Finanzministerium >"at. das« ^^"llr 1883. Z. 3856-190, ver» ^ nllnen,^. ""trieb der Drama-Cigarrettcn >^^"tt Verschleißes, welcher gegen- wärlig auf die Grenzbezirle gegen das Ausland beschränkt ist, ab 1. April 1883 auf das ganze Monopolsgcbict ausgedehnt werde, ferner, dass diese Vigarretten, deren Detailverkanf gegenwärtis, nur in geschlossenen OriginaI«Aüch° sen zu 10 Stück gestattet ist, von nun ab stück-weise zum Preise von V« Kreuzer pr, 1 Stück an die Cunsumentcn hintangegcbcn werden, endlich dass infolge dieser geänderten Verschlciß-weise die genannten Eigarretten künftig nicht mchr iii Büchsen zu 10, sondern in Cartons zu 50 Etücl verpackt werden. Der Beginn des Verschleißes der Cigar» retten in Cartons wird später bekannt gegeben werden. Laibach am 9. März 1883, K. l. Finnnzdirection.________ (1018-2) ckunämllHunu. Nr. 944. Vom k, l. Bezirksgerichte Lack wird bekannt gemacht, dass die auf Grundlage der zum Behufe der Anlegung eines neuen Grundbuches fiir die Catastralgcmcindc Sguruarowan, Hotaulje und Dolcjnadobrawa gepflogenen Erhebungen verfassten Bcsitzbogen nebst den berichtigten Verzeichnissen der biegen» schuften, der Copic der Cataslralmappe und den Erhcbungsp^otokollcn hicrgerichts bis 27. März 188:5 zur allgemeinen Einsicht aufgelegt werden, an welchem Tage auch im Falle gegen die Nichtig« keit der Vesitzbogen Emwendungcn erhoben werden sollten, die weitem Erhebungen werden vorgenommen werden. Die Uebcrtragung amortisierbaren Förde» rungen l nn unterbleiben, wenn der Verpflich» tetc vor der Verfassung der neuen Grundbuchs^ cinlagcn darum ersucht. K. k. Bezirksgericht Lack, am 10. März 1883. . Bom, Kundmachuna. ^'^^' Ü'°l8ten Nl,s c ^berlandesgerichte für Stciernmrk. Kärntcn und Krain in Graz werden über w ""dbiich» s-""l der Edictnlfrist zur Anmeldnng der Belastungsrcchtc auf die m dem neuen ^!che stchV'" °'c Nllchbezcichnctcn Catastralgemeinden enthaltenen Liegenschaften alle diejenigen, lV^bt era^t " Vcstand oder die bücherliche Nangordoung einer Eintragung in ihren Rechten ^ ^ bttrcffe,,?'' aufgefordert, ihren Widerspruch längstens bis letzten September 1883 bei l'Lenfalls? ^' ^richte, wo auch das neue Grundbuch eingesehen werden kann, zu erheben. W Eine 3n-^'"l"llungctt °ie Wirkung gruudbücherlichcr Eintragungen erlangen. "e Verlaß dcrei!chlM"N ll^gen das Versäumen der Edictalsrist findet nicht statt; auch !^^ «gerung der lchteren für einzelne Parteien unzulässig. ^- ' ^ ^-------____________________________^^__ »««»^_______^ H ^ ^ "^slralgemeinde Bezirksgericht NathsbeschlusS Mannsburg Siein ?. Februar 1883, g. 1537. Tchmarza Stein 7, „ 1883. g. 1533. 4 ^lsbach Stein 7. . 1882, Z. 1539. ^ Etefan3berg Krainwrg 7. « 1883, Z. 1898. ^ ^"bnapoliza Laas 7. „ 1883, Z 1899. , ^"llinden Vo^ '- - 1863. Z. l936. Sele g Gottsch« 7. ^ 1883. I. 1937. , ^""" 2dri» 7. . 1883. Z. 1939. ^ La«l 14. . 1883. Z. 2024. ^ ^""^ Lack 14. . 1883. g. 2025. Walitsch^^ ^ ^ ^ 1883. Z. 2165. Euschit l '" Sittich 28. . 1883. Z. 2726. Wraz an, ?, März 1883. (1038—2) Kunzmackung, Nr. 1611. Vom k. k. Bezirksgerichte Wippach werden die Localerhcbungcn zum Zwecke der Anlegung eines neuen Grundbuches für die Catastralgemeinde Loie auf den 20. März 1883 und die darauffolgenden Tage, jedesmal 8 Uhr vormittags, hiergcrichts mit dem angeordnet, dass bei denselben alle jene Personen, welche an der Ermittlung der Bcsihverhältnissc ein rechtliches Interesse haben, erscheinen und alles zur Aufklärung sowie zur Wahrnng ihrer Rechte Geeignete vorbringen können. K. k. Bezirksgericht Wippach, am 10. März 1883. (1016—3) HunämaHun». Nr. 2173. Von dem t. k, Bezirksgerichte Stein wird hicnut bekannt gemacht, dass die Erhebungen zur Anlegung eines neuen Grundbuches fiir die Catastralgemeinde Nasfowitsch am 20., 21., 27. und 28. März. am2tcn 4. und 5. April l. I. uud im Bedarfsfälle an den darauffolgenden Tagen, jedesmal vormittags 8 Uhr. in der diesgcrichtlichcn Amtskanzlei stattfinden werden, wozu alle Pcrsouen. welche an der Ermittlung der Besihvcrhältnisse ein rechtliches Interesse haben, erscheinen und alles zur Wahrung ihrer Rechte Geeignete vorbringen können. ! K. k. Bezirksgericht Stein, am 9, März , 1883. (1041-2) KuudlUachUNg. Nr. 3253. Vom l. k. steierm.'lärnt.'krain, Oberlandesgerichte in Graz wird bekannt gemacht, dass die Arbeiten zur Ncuanlegung der Grundbücher in den unten verzeichneten Catastralgemeinden des >her-zogthnms Krain beendet nud die Entwürfe der bezüglichen Grundbuchscinlagcn angefertiget sind. Infolge dessen wird in Gemähheit der Bestimmungen des Gesetzes vom 25. Juli 1871 R. G. Nr. 96. der 1. April 1888 als der Tag der Eröffnung der neuen Grundbücher der bezeichneten Catastralgcmeindcn mit der allgemeinen Kundmachung festgesetzt, dass von diesem Tage an neue Eigenthums«, Pfand» und andere bücherlichc Rechte auf die in den Grundbüchern eingetragenen Liegenschaften nur durch Eintragung in das bezügliche neue Grundbuch erworben, beschränkt, aus audcrc übertragen oder aufgehoben werde» können. Zugleich wird zur Richtigstellung dieser neuen Grundbücher, welche bei den unten be» zeichneten Gerichten eingesehen werden können, das in dem oben bezogenen Gesetze vorgeschriebene Versahren eingeleitet, und werden demnach alle Personen: ».) welche auf Grund eines vor dem Tage der Eröffnung des ncnen Grundbuches erworbenen Rechtes eine Aenderung der in demselben enthaltenen, die Eigenthums' oder Äesitzvcr-Hältnisse betreffenden Eintragungen in Anspruch nehmen, gleichviel, ob die Aenderung durch Ab», Zu» oder Umschreibung, durch Berichtigung der Bezeichnung von Liegenschaften oder der Zusammenstellung von Grundbuchskörpcru oder in anderer Weise erfolgen soll; K) welche schon vor dem Tage der Eröffnung des neuen Grundbuches auf die in demselben eingetragenen Liegenschaften oder auf Theile derselben Pfand», DienstbarkcitS' oder andere zur bücherlichen Eintragung geeignete Rechte erworben haben, sofernc diese Rechte als zum alten Lastenstandc gehörig eingetragen werden sollen und nicht schon bei der Anlegung des neuen Grundbuches in dasselbe eingetragen wurden, — aufgesordcrt, ihre diesfälligcu Anmeldun.qen, und zwar jene, welche sich auf die Belastuugsrechte unter d beziehen, in der im 8 12 obigen Gesetzes bezeichneten Weise längstens bis zum letzten März 1884 bei den betreffenden nnlcn bezeichneten Gerichten einzubringen, widrigens das Recht auf Geltendmachuna der anznmcldenden Ansprüche denjenigen dritten Personen gegen« über verwirkt wäre, welche bücherlichc Rechte aus Grundlage der in dem nenen Grundbuche enthaltenen und nicht bestrittenen Einlraguugen ill gutem Glauben erwerben. An der Verpflichtung zur Anmeldung wird dadnrch nichts geändert, dass das anzumeldende Recht aus einem außer Gebranch tretenden öffentlichen Buche, oder aus einer gerichtlichen Er» Icdignng ersichtlich, oder dass ein auf dieses Recht sich beziehendes Einschreiten der Parteien bei Gericht anhängig ist. Eine Wiedereinsetzung gessen das Versäumen der Edictalfrlst findet nicht statt; auch ist eine Verlängerung der letzteren für eiuzelne Parteien unzulässig. ! H. Catastralgemeinde Bezirksgericht Rathsbeschluss vom D ^ 1 Vodice Wipftach 7. Februar 1883, Z. 1324. 2 Podobenim Lack 7. „ 1883, I. 1483. 3 Soica Laibach 7. .. 1883, 1.1688. 4 Topol . ?. , 1883. g. 1669. b Ooloberdo „ ?- . 1863, g. 1690. 6 Studmu Laa« 14. . 1663. I. 1995. 7 Nadlel . ". . 1683, Z. 1996. 8 Nussdorf Landstrah 21. „ 1883, g. 2295. 9 Oberh Tschernembl 21- . 1883. 1.2296. ! 10 Podsmrel Laibach 28. , 1883, 1.2755. Vraz am 7. März 1883.