LlNbacherWMtung. H>,. GAD?F^ Pränümerationsprei,: Im ?r. AlitbelPostg.iüU.II, >5>, da!l'!.fl.7.5>0. Freitag, !^i. November «m.«0ll.,3m.,ft.:sm,ftpl.>ieilelm..ill.,z!m,l'lr,. 1 ?^N^l Amtlicher Theil. , s^er Iustizminister lzc>t den Slaatsanwaltssul'sti-/'?" ili Cilli Alexander Duller zum Staatsanwaltc ^"'clbsl crnannt. „ Drr Iustizunnister hat den VezirkSgcrichtsadjni,clen ^illlis Kicnzl über sciü Ansuchen voil Tüffcr nach ""ldcm übersetzt ^. Der Minister fii,' Cultus uud Unterricht Hal den ^upplcntc» an der k. k. Obenealschulc in Spalato <,^tl,olon>ä»s Milrovic zum wirtlichen Lehrer an '^r Anstalt ernannt. , Dcr l. k. Ackcrbanmiuistcr hat den Obcrlicntenant ^, ^er Gestülsbrauchc Joseph Diener zum Mimste--'lconcipisic!! im Ackerbaumiliisteriulu ernannt. Nichtamtlicher Theil. Zur KMrmse. :>, , ^^ „Turauie" entnehmcll wir noch folgende Eintheilen .- z ..^m 1. d. M. begaben sich Sc. Majestät zunächst ^°Mito I,, die St.-Gcorgs-Kirchc in Galata, um dort , ! ^'sse zu hören, sodann in das österreichische Spi- , ' Se. Vlajeslät gcrnhtcii, Sich über die inncrc Ein- ^lllng desseibeu lobend zu äußern, trostreiche Worte n., l>lc Kranken zu richten und von cincm derselben eine Zuschrift cnlgcgc»zu»el)men. ^ ^ach einem in Begleitung dcr Grafen Bellcgardc "isss ^"^"ssh' lnchlcrer Adjutanten und einiger oltoma« >Mn, dem kaiserlichen Dienste zugewiesenen Officicrc '^rnommcncn Besuche des Artillcricarsenals von To-^l>e, wo dcr von einem zahlreichen Stäbe umgebene '^,,'l Pascha Sc. Majestät empfing, und nachdem das Kellner im Palast lion Dolma-Vagdschc eingenommen H^en war, fand ein Ausflug nach den Ruinen dcr Verleitung von Belgrad statt. lt>, >^'" Diner Sr. Älajestät in Dolma-Oagdschc wohn ber »^ Sultan, dessen Gefolge, die türkischen Minister, „y. °>te.ri-cichischc Botschafter uud das Botschaftspcl so-^., ^ti. lim <) Uhr nahmen Se. Majestät Abschied vom ^iie-?^' ^' Seinen crlauchteu Gast bis au Bord der iialch ^" 3^^ liegleilcte. Dort sagtcu die beiden Mo« l>Nt>? kinandcr Lebewohl. Freiherr u. Prolcsch« Osten Bn,!. Botschastöpel,onalc verfügten sich ebenfalls an b des ..Greif." schiff ^^^' ^"' kaiserlichen Palast ankernden KricgS-l.^ waren beleuchtet. Die ?)acht mit dcr Flagge Sr. lO w> Majestät ging unter Artillcricsalvcu uin h,,ld ^ in See. ^ci,^' ^ajcslät der Snltan hat sämmtlichen Per-^lli!, ^^ kaiserlichen Gefolges OrdcnSdccoralioncl, »lchr ' Sc, k. uud t. Majestät haben ebenfalls ^'l,s^ ^^°^' ^'^ Commandcurtrcuzc zu verleihen ^lii^.!' ^"' ""^ ^^' ^kvue von Vr'ieos an Bord des ltiz,'. " gcgcdcncn Banket hat der Präsident des östcr-^s V^" ^loyd. Baron v. Morpurgo, einen Toast auf ^lli^^l des Kaisers vou Oesterreich auSgcbraäjt. Herr >>i «, ^hn, Präsident des israelitischen ConsisloriumS ^°h^^' ^'^^lc einen Toast auf das Gedeihen des ^k,v"^' sprach sodann uon den bililisch und historisch vsf^ "^ig^'n Gegenden, die uon den zur Feier dcr El-t>c„ ^ ^cs 3ucz-Eanals Reisenden berührt werden wür- ' ^ sagte hicranf: i>lis ^'e lü„„^> ^^ ^,, ^.^,^,^ Ereignissen sprechen, ohne ^sse ' Wohl dcS Kaisers von Oesterreich zu trinken, h», ui^esenhcit in diesen Gegenden der Anlaß zn unsc-'^es 3'^cn Veisamlnenseiu ist? In der ersten Halste ^', ^ens hat Er so viele peinliche Prüfungen crfah-^'^sprec? ^ "^M besseres thuu kaun, alö deu Wuusch ^lllich^"' ^si die zweite Hälfte langer dauern und sich ^ebene ^cütcu uiögc. Mit dcr alleu Ecillen Böllern ^^täle,/ "'^I)eit, mit der allcu Eonfcssioueu uud Nalio !^ "eu ^llesichcrtcn Gleichheit hat Er für Oesterreich !'"ft ly.. ^ra eröffnet, welche diesem Staate für die gu- "e h^ bei der Ausbreitung der Völker uach dem Osten ^ dcf^^^"ide „nd wohlverdiente Etclluug sichert. Also, >^e>l ^'^s O^^^.^.^ ^^^ Ungarn, virün^ nniti«, iu "e,„s. aste ^mcinsam dem Frieden nud dem Iow ^'ltrebe,,. ^"t" ^' bc»'scll>cu Ba>,let brachle Baron Movpurgo M az,f Ihre M^j»stät die Kaiscrm, ^e^ationS rath Haimcrlc ans den Lloyd und seinen Präsidenten, Varon Morpurgo auf die kaiserliche Botschaft und Hctl A. Eohu auf den Sultan uns. Im österreichischen Bolschaftsholel war unter Anderem auch dcr Präsident dcS dclilschcn Nohlthätigleils-Vereines, Herr Runzlcr, nebst dein Aiztc Dr. Sutlo uüd dcn l'armh^rzig^n Schwestern, dcncn die Leitung des PcicinSspitalS übcrgclnn ist, von Sr. M'-jrstäl empfangen worden. Die Deputation spiach Sr. Majestät den Dank des Vctciüeö für den scit seinem acht-zchnjährigtn Vcstande gcwählten Schlitz ans, worauf dcr Kaiser daS bcsonderc Inlcrcsse, das er nach wie vor dem hllmauilüicn Vcrcinc zolttn werde, zu bclonc» geruhte." Dcr „Tmquie" cxtüehmcn wir noch das nachstehende Berzeichniß dcr vornehmsten von Sr. Majestät dem Kaisir verliehenen OrdcnSdccorationcn: „Omcr Pascha und Haider Effendi das Großkreuz des Sl.-Stlphane-Ordcns. Mehcmct Nuschdi Pascha, Minister dcS Innern; Hussein Avci Pascha, Kriegsminister; Mahmno Pascha, Marincministcr; Davoud Pascha, Niinistcr dcr öffentlichen Arbeiten; Cabnli Pascha, Handclsminisler; Sadyk Pascha, Finaozminister; ^dalil Pascha, Generaldircelor dcr Artillerie; Ncvröö Pascha, Khalil Bey. Aarifi Bey. Fuad Bly. Rcouf Pascha, Emir Btt), Server Effcndi und Hobart Pascha erhieltt-n ebenfalls Großkreuzc verschiedener Orden. At f Pascha, Gencralgouvcrueur des Donau-Pilaycts, und Abdul-licrim Pascha, Eommandant des zweiten Ar-mcecorps, erhielten daS Großkrcuz des Ordens der eisernen Krone. General Mehcmct Pascha, Gouucrueur dcr Festuug Ruslschuk, Tahsiiu Bcl). Mntcssarif des Douau-Vilaycts. Ohaues Effendi, Director der politischen Angelegenheiten desselben BilayetS, Ra'is Effcndi, Adjnnet im Perwal-tungödcpartcmcut von Rustschul, uud Isinail Bei, Gouverneur von Barna, wurden mit Commaudcurkrcuzcu dcS Franz Joseph-Ordens decorirt. Izzct Bey. Commandant dcr Jacht des Sultans, Arif Bey. Commandant dcö ..Eschreffi Nusrett," uud Muli Effendi, Eommandant dcr „Talia." erhielten dcn Orden dcr eisernen ilronc zweiter Classe. Hussein Effendi, Mchcmmed Bey und Mahmnd Aga, Officicrc dcr großhcrrlichcn Z)acht, wurdcn ebenfalls dceorirt, dcSglcichcn die Photographen Abdullah, deuc» die Ehre zu Theil wurde, uach dem Palast von Tolma Vagdschc besohlen zn werden, um dort Sc. Majestät uud die vornehmsten Persönlichkeiten des laiscr-lichcn Gcfolgcs zu vhotogrnphircn, und uon dcncn dcr Kaiser ein Album entgegenzunehmen gctuhtc." Einc neuc Vlwlrbeoldnung. Das wichtigste Gcsetzgcbungswcit. init welchcill sich dcr Rcichsralh wahrschciüliä) auch noch in dcr nächsten Sitzungsperiode zn beschäftigen hauen wird, ist die Gewerbeordnung. Unser dcrmaligcS Gcwcrbegesetz ist so ziemlich nencn DatnmS; abcr dennoch ist cS bereits sehr dcr Revision bedürftig uud steht fast wie eine Ruiuc in uusercr, vou einem neuen Geiste dcr Volkswirthschast durchwehten Zeit. Die Ursache dieser befremdenden Erscheinung ist wohl darin zu suchen, daß in dcr Gewelbcordiuing vom ^0. December 1858 daS Princip der Gcwcrbcsreihcil wohl proclamirt, alier keineswegs rein nnd conscqncnl dnrchgcführt wurde. Die Gesetzgebung glaubte uämlich die alten Zünfte und Innungeu, freilich unter dem mo dcrn klingenden Titel dcr ..Genossenschaften," aufrecht erhalten zn sollen nnd stellte diesen Corporations die dreifache Ansgabc: deö gewerblichen Unterrichtes, der humanitäreu Austallcu und der Arbeiter-Polizei. Das Recht dcr Entscheidung über die Ausnahme ncner Genossen wurde jedoch — als mit der Ocwcrbcfreihc,t uu-vcrciubar — selbstversläudlich gestrichen. Dicics Recht war abcr sür die Mitglieder der alten Zunft daS einzige Wcrthuolle an dcr gangen Institution, welche ihucn mit dem Wegfalle dieses Mittels znr Fcrnehaltnng oder Mäßigung der Eoncnrrcnz vollkommci. inhaltlos erscheinen mnßlc. Daher ging die Bildung dcr neuen Gc uossenschaflcn in den Städten unter dem gelinde« Zwange der Handelskammer»! nur sehr schwierig uud auf dem ^andc größtenteils gar nicht von statten. ES tral überdies uoch ciu Momeut da^u. welches die Geuosseu-schastsbildung ans dieser Bnsis wesentlich lrschwertc. Die Gewcibcordnuuz, hille uämlich mcht festgestellt, ob ciu Gewerbe auch vou solche» Unternehme!» anögrübl wer- de» könne, welche keiner Genossenschaft angehören. Die Angelegenheit kam im Jahre 1803 vor den Rcichsrath nnd daS Abgcordnctcnhans entschied sic dahin, daß ein Zwang znm Eintritlc in irgend eine Genossenschaft in tViner Weise stattfinden dürfe. Das HerienhauS da< gegen, bestürmt von zahlreichen Pctilioncu, wollte in der Seche keineswegs so entschieden auftreten und verlangte von dcr Rcgicrnng die Vcraxstaltuug cincr umfasscudei, Enquete bei sämmtlichen Handels- und Gcwtt'uekaM' mein dcr — damals noch ungethcilteu — Mouarchie; auf Gruud dcr Ergebnisse dieser Umfrage sollte dann die Entscheiduug gefallt werden. Da kam inzwischen die Sislirmig, dann das Unhcilsjahr I8tt6 und die Enquöle wäre wahrscheinlich »ic mehr vollendet worden, wcnn nicht das Vtinistcrium Plcncr sie aus ihrem Todes-schlafe erweckt und gleich auch auf die übrige» Theile dcr Gewerbeordnung ausgedehnt hätte. Dies war um so uolhwendigcr, als inzwischen ein neuer Factor mit inS Spiel getreten war, welcher bisher nur eine sehr untergeordnete Rolle gespielt hatte, nämlich die Arbeiterfrage. Wenn auch weder die Legislative noch die Regie« luug je daran denken mochte, die lhcils unklaren, theils geradezu den Grundsätzen ciiicr geslmden Wirtschaftspolitik widersplecheude» Postulale unserer SocieU'Demo» traten, wie wir selbe i» den Aibcitcrucrsailimlnngcn bis zmu Ucoerdraße zu hören bekommen, in ihr Programm aufzunehme», so blieb doch so viel gewiß, daß die un» ueläußerlichen Rechte dcr arbeitenden Classe in weit umfassenderer nnd energischerer Weise gewahrt werden müsseu, als dies in der gegenwärtigen Gewerbeorduung dcr Fall ist. Namentlich galt dieö von dcr GeHandlung der Fadriksalbcitcr und von dcr Verwendung dcr Kinder in Fabriken, sowie uon der Bestimmung bezüglich dcr Unterdrückung der Arbeiter < Coalitioncn. Wenn l>un aber die Revision dcr Gewerbloronung so weit ausgedehnt werden sollte, so schien es wohl angezeigt, ein ganz ucucs Gewcrbcgesctz auszuarbeiten; ocm, dcr Rest der alten Gewerbeordnung ist keinesfalls so wcrthuoll, daß er neben dcn neu zu verfassenden Abschnitten r>halten z» weiden verdiente. Ucberdies gibt cS nichts Elenderes und für die Praxis Unbequemeres, als eiu au allcn Orlcn und Enden geflicktes und aimudirlcs Gcsctz, in welches sich der Beamte laum zur Roth, dcr Bürger sein lebelang gar nicht zurcchtsindrt; und dies gilt besonders von einer Gewerbeordnung, welche nächst dem allgemeinen bürgerlichen Glsctzbuche am ticfsteu iu'S prallische Leben eingreift und ihre Nnrzcln bis in die untersten Gesell».chafls-schichteu ciuscl.lt. Es ist also uur dankbar auzuerleulicu, wenn die Regierung, cincm klar formuliltrn Wunsche der Rcichs-vcrtrclung Folge gebend, mit dcr Ausarbeitung riucs neuen GcwcibcgcsetzcS vorgeht und es mö.^c uns ge-staltet sein, hier in Kürze die Principien anzudeuten, auf welchen wir oicscS Gcsey aufgebaut zu sehen wünschten. Du ,st vor allem ein Desiderat die reine Du:ch< fühiung d,s Priücipes der Gcwerblfieihcit, niithin dcr Wegfall dcr bisherigen „Concessionen" für gewisse, einer besonderen ^ordildung bedürfende oder in polizeilicher Hinsicht „bedenkliche" Gewerbe. Es wird genügen, wcnu bei jeu.u Gewerben, bei welchen die Unwissenheit dcS Ansübenden dcr Bevölkerung nachthcilig werden kann, die Anmeldung nur nnter Beibringung legaler AcfähigungSzcugnisse st^llfinden darf und widrigenfalls gar nicht j>llsi»dcn kann. Was die dem Edictal - Verfahren unterliegenden Gcweibe betrifft, so soll daö Bcrzcichniß derselben anf das llcüistc M^ß dcr von aufgetlärlcu Mäuucrn dcr Wissei'schast als der Umgebung schädlich oder gefahrdrohend bezeichnen Unternehmungen, dann auf solche Gewerucanlageu beschränkt werden, deren Betrieb ein l'ffcnbar die Anwohner belästigender ist. Von Zeit zn Zeit soll daS Pcrzeichniß dieser Gewerbe vom Ministerium im Einvcri'chincn mit dcn HandclS- und Ge-wcrbctammern rcvidirt weide», niu sich stets reu wechselnde» Gestaltungen deö industriellen Bclricbeö anzn' schließen. Dic Genoss nschaft^n hallen nur mchr als ficic Vereine zu beslehrn, welche ihre Statuten mit vollster Aulonomie entwerfen nnd ihre An^clcgcnhcilcn selber verwallcn. ')iicmand soll gcz:vn»aen sein, cüier Gcnosse»schifl anzugehören. Al'dcic>sei. Fabriken nnd für die Arbeilslcit jugendlicher Personen wären besonder.' gesetzliche Bestimmungen zn erlassen. Die Arbeitsbücher wäic» abzaschaffen. — Alle Slicili^keilcil ans dcn, Gcwcib Intrude zwischci, Arbeitern nnd Arbeitgebern wäicn düich gclUl-rl'lichc Schicds^crichtc zu entichciden. Eine auf solchen Grundlagen anfgcbante Gewcrbcordnung wird wohl alle billigen Ansplüchc I'efiiedigcn. CMischc Tcndcn)siirllerci. Prag, 9. ^tovembcr. Unter dem Schlagwort: „Journalistische Ehrlichkeit" schreibt das „Prager Abendblatt:" In nnserem Aliendblattc vom 4. d. M. halten wir in einer Eorrespondcnz ans dein Vöhmcrwaldc den dort herrschenden Unfug dcö PechkratzcnS und des häufigen Wilddicbstahlcs besprochen und als Ursache desscl-den die Arbeitsscheu der betreffenden Lcnte angegeben, welche, durch die frühere schwunghaft betriebene Glas-schlcifcrei an leichten nnd großen Verdienst gewöhnt, nunmehr an der schweren Holzhauer- und anderer Wald-arbeit lein Behagen finden nnd lieber zum Wilddieb-stahl nnd zur Pcchkratzcrci grcifcu. Aus diefcr Corrcspon-deuz baben nuu „Potrok" uud „Politik" richtig wieder eine „deutsche WohlstandSstiz^c" fabricirt, in welcher sie gar herzbrechend von „brotlosen Arbeitern nnd hungern» dcn Lcutcu" im dcutschm Böhmcrwalde sprechen, gegen die man statt „zeitgemäßer weiser Maßregeln" Bajon-nette schicke. Daß die „Politik" anö unserer „enlspre chendcn Militär-Abtheilung," um welche dortige Doinä-ncnbcsitzcr zur llntcrslützung ihrcö ForstpcrsonalcS bitten wollen, gleich „größere Trupftcnabthcilnngen" macht und von einer vorbereiteten großen Petition spricht, darf uns nicht Wnndcr nehmen, sie ist ja ein „freics und unabhängiges Journal, das nur den großen Interessen eines VolkcS dient" uud deshalb auch hie und da die Wahrheit ein bischen „corrigircu" darf. Wir fragen aber: Mit welchem Nechte dürfen sich Journale darüber beklagen, daß man sie für die wachsende Unsicherheit auf dem Lande mit verantwortlich macht, wenn sie die Attentate arbeitsscheuer Leute gegen fremdes Eigenthum durch Entstellung der Thatsachen und Verdrehung der wahr"U Sachlage gewissermaßen iu Schlitz uehmcn? Oder sollten die bezüglichen Notizen dcn Beginn jener „materiellen" Bckchrungövcrsuchc signalisircn, mit welchen nnn der „Potrot" die Deutschen in Böhmen für die Declaration gewinnen will? Aus Dalmaticn. Wien. 10. November. Nachdem die Unterwer^ fung der Zupa gelungcu, conccntrireu sich die verfügbaren Truppe» abermals in Eattaro und Nisano und werden von dort nordwärts gegen Ccrlvicc und Dra-galj vorgehen. Da in dcn einzelnen Forts und Ort- schaften der Zufta starte Besatzungstruppen zurückgc-lasscu werden müssen, so scheint es, daß die in den Bocche concentrirtcn Truppen für die neuen Operationen nicht ausreicheud befunden werden. Es dauern daher die Zuschübc und Vcrstärluugeu uoch immer fort. So beförderten Samstag und Sonnlag Lloyddampfcr größere Transporte und Montag, den 8., der Lloydbamftfer „Austria" eine combinirte Abtheilung von mehreren Ossi-cicreu uud 1600 Manu in die Bocca di Eattaro. Aus der Baranya siud vom Negimcntc Erzherzog Franz Karl dieser Tage gleichfalls 1200 Mann — wahrschein« lich Urlauber — »ach Dalmaticn abmarschirt. Das Truppcn-Commando in Monastir gibt dem Militär-Commando iu Tricst bekannt: Gestern (Uten Vlovembcr) nichts vorgefallen, nur von Cosmac 4 Schüsse auf 40 Insurgenten gegeben. — Cantinera bei Vraic angezündet. Brigade Scho'nfcld behielt die vor-gcsttigc Position, rückte Abends nach Budua unter Rück-lasfung eines halben Jäger-Bataillons. Bei der vorgestrigen Expedition ans Eosma? verlor Maroicic-Infanterie: Lieutenant Fricdl todt, Haufttmann Uebcrba-clicr leicht verwundet, 2 Mann todt, 10 Manu verwundet und !l Mann vermißt. Da^z „Neue Frcmdcnblatt" berichtigt ein Tele^ gramm seines gcstiigrn Äiorgc»blattcS ant« Eattaro, 8. November, n^ch ivelchem das Vurlüclcn der t. t. Trup pen von allerlei Verwl>stunljc>> des Operationsgebietes begleitet sei. Die Mcldnng widerspreche ebenso drn Thatsachen wie dcn Befehlen dcS FÄtL. o. Wagne,, der bei Be^in» ocr Opeililiolic» sänruitlichen Trllppcn Menschlichkeit und Achtung frciudcn Eigcnthnms strengstens empfohlen habe. Anch scheine sich die M.Idnüg nbelh.ulpt anf die früher im Kampfe genommenen Ortschaften Poberi n,io Majna za beziehen und cuif die Ollschllft Braic, welche uo,n Fort Kozmac beschossen wnidc. Trieft, 10. November. Der mit einem Passe auf den Namen Dr. VnkalovicS versehene, in Obro-vaz;o verhaftete Abcntcnrcr soll als der bekannte, aus dem Gefängniß entsprnngcne „Wandcrprcdigcr" Milan Subaric erkannt worden fein. Vom Curatoriuin des hiesigen patriotischen Hilfsuercins sind 12 Colli mit verschiedenen Effecten für dcn Svitalsgcbrauch, dann 100 st. zur Be^ schaffnng voll Wci» für die Verwnndctcn in Dalmaticn dem k, t. Militär- und 7. TruppendivifionsCommando ill Triest übergeben wurden. Indem die Absendung dieser Gaben an das k. k. Truppen - Commando Cattaro sogleich verfügt wurde, wird diese ebenso patriotische als Humaue Handlung mit dem gebührenden Danke zur Kenntniß gebracht. Ueber dic Krankheit des Königs von Italien wird der „Tr. Z." aus Florenz, 7. November, geschrieben: Es war ciu furchtbarer Moment, als gestern Morgens um 1l Uhr der Telegraph ans S. Nossorc sehr schlimme Nachrichten brachte. Die Bestürzung war sehr groß nnd mit Bangigkeit sah man weiteren Nachrichten entgegen, die das Traurigste befürchten ließen. Glücklicherweise hat der Ausbruch des Friescls eiue heilsame Krise hervorgerufen und die nun eingc« tretcnc Besserung läßt hoffen, daß bald jede Gefahr beseitigt sein wird. Ich bin im Stande. folgende E'"' zclnhciten über den Ursprung der Krankheit Sr. Ml^ stüt bcrichtcn zu können. Am vorigen Montag (1. ^ l vcmber) begad sich der König auf die Jagd in S' Nossore, trotz des regnerischen Wetters. Auf einM, eben da er sich von seinem Gefolge entfernt hatte, sMle ein ungeheurer Eber auf ihu zu. Dem König gela»s l es, dem Stoß auszuweichen, indem er daS Thicr d»lcl' l einen Schuß zu Aodcu warf. Auf dcu Kuall eilte d^ l Gefolge herbei und das Thicr wurde gttödtet; doch ^ l starke Gemüthsbewegung, die der König dabei cmpfa»^ ' veranlaßte ein hitziges Fieber und Sc. Majestät liu^ gleich zu Bcltc gehen. Dazu gesellte sich ein durch d>/ feuchte Luft verursachtes Bruslnbcl und die Krankt)^ halte Freitag (5.) Abcuds einen so allarmirendcn W' raktcr angenoinmen, daß am folgenden Morgen iu allcl Eile drei Acrzlc aus Florenz nnd Dr. Bruüo auS T»'! rin hcrbcigcrnfcn wurdcu. Gestern Morgens hattc" t^ l Befürchtungen dcn höchsten Grad erreicht, so daß ^! hohe Kranke selbst nach den Tröstungen der Neligio" verlangte. (Vittor Emanucl hatte seit 18'i8 weder li^ beichtet noch comiuunicirt) Eardinal Eorsi, Erzbischl'! vou Pisa, säunltc nicht, trotz seines hohen Alters. s>" nach S. Nossore zu begeben, um dem hohcu Patient die heil. Satramlntc zu ertheilen. Gleich bei Verschliß lncrung des Zustandes wnrdc nach Paris telegraphs Prinz )tapolcon sammt Gcmalin reisten auf der Slcl" ab und werden diesen Abend in S. Rossorc erwa^ Der Prinz Humbert und Prinz Earignano waren scli^ vorgestern angekommen und auch die Generäle Cialdi"^ und Lamarinora sammt allcu Miuistcril sind bcrl>!^ worden. In S. Nossore herrschte große Vcrwirn»^ da es ein einfaches Jagdschloß ist, mit weuigcn A'"' mcrn nnd noch weniger Möbeln versehen, so daß l^" aus Pisa und Florenz alles Nöthige nnd sogar ^ Betten für die Prinzen und ihr Gefolge holen lF" mußte. Kaiser Napoleon hat gestern mehrmals t^' ^ grafthirt, um sich über das Befinden des hohen Kralw' zu e>kundigen. Anch die Präfectcn aller größcru Stüd tclcgraphirtc», um Nachrichten zu habcn, vorzüglich 1^ in Tnrin, Mailand und Neapel. Hier in Florenz ze>6 sich große Theilnahme für dcn König, und die Hoffn»^ daß er bald vollends genesen und sein Leben noch la>'ö zum Besten Italiens erhalten bleiben wird, theilt j^' wahre Patriot ohne Unterschied der Parteien. ,. Ans Florenz, 9. November, wild feiner ae»'^ dct: DaS Hanplcrcigniß des Tages isl natürlich ^ l schwere Ertranlnng des Königs nnd bei dieser Gclcge hcit zeigt es sich nun, wie nncndlich populctt der K^' ^ im ganzen Lande isl und mit welcher Theilnahme " ^ Bevölkerung die Krankheit des Königs verfolgt. ^ .s mit Rücksicht auf die außerordentliche Theiluahme Bevölkerung hat denn anch der Ministei- des I""/., die Veranlassung getroffen, daß iu allen Städten, l»c> , der Sitz einer Präfectnr oder Uittcrpläfeclür si"d,^'^ mal täglich telegraphische Bulletins über das Mfu' , desselben aufgegeben werden. Achtundvicrzig S»»' ^ hindnrch und zwar am 5. und 6. d. M. schwebte König wirtlich in änßcrster Lebensgefahr und die Ae i begannen bereits das Schlimmste zu befürchte!', "ls . fiebcntcn Tage eine wohlthätige Krise eintrat, s" ^, .imM'lml. Urwald. Sli;;e von iludwiss Dimitz. Die charakteristische deutsche Vorsilbe „Ur" an und sür sich erweckt schon eine sehr lebhafte Vorstellung dessen, was sie bezeichnen will. Wenn ich dein Nachhall dieser Silbe in mich folge, fo will mir immer scheinen, als blickte ich ins dnnkclwirre Gcwogc des kreisenden Chaol», mitten ins räthsclhaftc Werden der Welten nnd in das düstere Geheimniß dcS „Anfangs," in dem das menschliche Wissen endet. Und füge ich der kleinen Silbe den „Wald" au, so birgt dies Wort cincn ganz eigenthümlichen dämonischen Zauber in sich, es wird zu ciuem nncrschüpsti-chen Vorne der Fantasie! — Aehnlich, wie mit dem Begriffe „Ocean" dem Binnenländer gewaltige Bilder und erhabene Gedanken vor die Seele treten, so führt da« Titclwort dieser Skizze wohl jeden, der cs gewohnt ist, ernster zu denken, — auch tief und tiefer in sich selbst, und die Vorstcllnngen. die sich mit solcher Betrachtung verbinden, leiten ihn auf einer Kette irrender Gedanken doch immer wieder zu dem zurück, von dem er selbst ciu Atom: zu Gott! Und sürwahr! Kanu cs ein Bild geben, gc dantcngcstnltcnocr, düstcrgewaltigcr, goltcsgrößcr, als daS dcs brausenden Urwaldes? Die Vorstellungen aber, in welchen wir Europäer uns über allcS materielle Wesen dcs Urwaldes ergehen, sind meist nur sehr nnvolltommc». Wir haben aber keinen eigentlichen Urwald mehr und so kömmt cs, daß wir nicht selten irgend ein entlegenes Stück lange unbenutzten, verwilderten uud vermodernden Waldes für einen Urwald halten. . Und doch kann man im strengen Sinne des Wortes nur jenen Wnld einen Urwald nennen, den, seil er — nicht aus dem Samentcrnc, sondern durch die erschaffende Kraft -- geworden, kein Mcnschcnfuß betreten und keine Axt durchkluugcn hat; der auS sich und in sich wnchS; den nichts berührte als die Luft, im Wehen des Zephyrs uud im Braufen des Orkanes, — dic Nicdcrschlägc der Atmosphäre, der stürmcude Wollenbruch und der stille Thau, — das Thicrlcben iu, über uud unter ihm. Dies ist der Urwald, wie wir ihn denken: das ans dem Schutt des TodcS und Vergehens sich bauende Leben! — Dies ist der Urwald, wie Lenau, dessen dü stere Phantasie dieses Bild so vorlicvevoll sich malte, sich ihn gedacht hat als die Stätte, wo ungestört da« Lebcn mit dem Tod Icchrtcmscndr schon kämpft die erxstc Wcttc,... ocr dämonische Zauber aber, in den das Titclwort gekleidet, der liegt in dem Moment der unberührten, gewaltigen Natnraeslaltung, iu dem sichtbaren Ineinandergreifen von Urzeit nnd Gegenwart, die im Urwald zu einem ii'ächtigcn Bilde zusammenfließen. — Doch sind Sie, meine Leser, mit diesen Reflexiv» ncn nicht zufrieden, nicht wahr? Ich soll Ihnen cincn Urwald schildern mit a!!' seinen Ncizcn und Schauern, mit dcn gigantischen Wölbn»a,cn seines Laubdnnkcls, dem wirre» Gcthürmc von Modcr und verwitlerudcn Baumlcichcn, mit all' dem „Hochromaulischen" Chaos ovu Lcbcn und Tod, von Werden und Vergehen? - Da mnß ich denn leider bekennen, Ihnen aus eigener Anschauung nichts erzählen zn können; ich habe nnr urwald-ähl'lichc 'Wälder, aber keinen cigcnllichen Urwald gesehen. Urwälder und Folstlcute vertragen sich eben nicht g»t mit einander; mitten in die Pracht' volle Schaue,Poesie dcs U'waldcs fallen wir ein mit Waldstiaßen und Nicswclten, mil Aft und Säge, — wo wir nnr cincn finden. Enropa hat gegenwäitig anch nnr mchr wcuig, vielleicht nichts mchr anfznweifen von dem, was man mit Fug und Necht mit dem Tilclwort dieser Sk'i benennen könnte. :Hl Weil ich Ihnen aber selbst cincn Urwald " ,,, schildern, sondern darüber nnr mcditircn kann, s° .,,, ich vorerst dem k, t. Forstrathe Albert Thieriot (9^ wältig iu Tricst) einiges nacherzählen, was ^,. dcn berühmten Bialovitzcr Urwald in Russisch-^ schreibt. .. ^ Dieser Urwald lag — denn er ist cs s^ z,„ zweiten Hälfte dicfes Jahrhunderts nicht mchr ^^,c Pruziauer Kreise dcS Groduocr Gouvernements. ^,, AnSdchnung betrug noch in der ersten Hälfte ^ ,,g„ft Iahrhundcrtcs über 30 Qnadratmcilen, also b« ^ '/„ der gcsammtcn Fläche Krains und circa /'.^0!' tiainischen Wälder, — dies notabenc in einem U> ^ scnen Complex. Der Bialovitzcr Wald war c) ^> Eigenthum der Polen . Könige, doch fielen M' ^ Theile davon an angrenzende Herrschaften a -^ ^,> der letzten Theilung Polen?, schenkte Katharina ,F nicht undcdentcnocS Terrain an den Grafen N" ^ ^ Die größte Länge dieses UrwaldtolosscS betragt größte Breite 0 Meilen. zssialo^' Der Wald, in dessen Mitte das Dorf ^ „^ liegt, hat seinen Namen von einem im ^^."^ h" , ! dort erbauten Jagdschlösse, das weiße Thu' ^W (diulo weiß, wi^u, Thurm). - Alan cutdcal ^ auch viclc heidnische Gräber, woraus gcM°n,^ ^''c daß dort die heidnischen Litthaucr in uorchrliu'^ ,^ll" ansässig waren. Schon im 18. Iahrhunt" ^V' dieser Wald von der polnischen Regierung ^h,ite H der lltthauischc Hofkanzlcr Anton Tyzcuhaus ^» thcilwcifcn Anfschluß seiner Schätze an. "° ^d' nur um der Jagd willcu. Der Wald bo ^^,,,3 ^ Wilduiß dar, in dem Tanscndc von Stamu'^^ > und dcn Elementen gebrochen übereinander ^,M' für das Wild: Bären. Wölfe. Luchse uuu ^ unzugängliche Schlupfwiulcl bildeten. , ^je/^ Ein Theil des Waldes trug den "a. 1903 nun die äußerste Gefahr beseitigt ist uud die Krankheit ihren regelmäßigen Bei lauf zn nehmen beginnt. Die Krankheit des Königs ist die Migliara, cine in den Po«, Etsch- und Ainogcgendcn sehr häufig, oft cvide-wisch auftretende Maserokrantheil, welche in Italien lährlich Tausende von Opfern fordert. Man kann eigentlich den Verlauf dieser Kränklet ine bestimmen, da die Erschcinnngen derselben so hänfig und schnell Achseln, daß oft, wo schon die vollständige Genesung '" Aussicht scheint, plötzlich ohne eine ä'nßcrc VcraN' l«ss»ng ein RückfaU eintritt. Die Krankheit hat ferner d>c Eigenheit, daß sie meistens Nachwchen mit sich bringt, die sehr unangenehm sind, und daß bei der getupften Vcrkühluug, bei dem geringsten gastrischen Hehler ein Nuckfaü eintritt und sich die von ihr Befallenen anch schr schw-r erholen. Im besten Falle dauert die Behandlung mehrere Wochen, ja selbst Mo-Nute, und wird daher von der projectirtcn Zusammen-klü'ft des Kö, igs mi! dem Kaiser Franz Joseph taum lnehr die Ncdc sein tonnen. Oesterreich. TVieu, 10. November. (Ein Dem cut i.) Die ..Wr. Abdp." schreibt: Ein hiesiges Blatt erzählte schon vor einigen Tagen von Verhandlungen, welche Fürst Carlos Auer sperg mit verschiedenen Mitgliedern des böhmischen Adels zu dem Zwecke gepflogen haben soll, Um diese in das verfassunMlcne Lager helübclznziehen. Neuerlich fügt daS gedachte Vlalt in seinem heutigen ..Nachtrage" hinzu, daß jene Unterhandlungen Erfolg ^habt haben und die Bedingungen von den „ansgleichs-lMuidlichlrcn" Mitgliedern dir Negierung, zu welchen ^"" die Herren Grafen Taaffe und Potocti nnd ^l. Berger zähle, acceptirt worden seien. — Wir ^ lü'sercn Theil können nnr erklären, daß Fürst Carlos "llcrsvcrg der Regierung weder von irgendwelchen Vcr-"l»'dlungcn, noch von einem Erfolge del selben, noch von Wellten Bedingnngcn irgend eine Mittheilung gemacht "°t>c und daß daher auch alle weiteren hician geknüpften 'lwsächlichcn Belichte und Vermuthungen jedes GrnndcS entbehren. Uusland. Vrüssel, 9. November. Die Kammer wnrdc ohne Thronrede eröffnet. Paris, 9. November. Ein Bericht des Fi-^nzministcrs beantragt eine Enquöte über die Münzwage uud die Prägung von Goldstücken zu 25 Franken. Hagesneiugkeiten. ,, — (Personalnachricht.) Die politisch selbstän-"^e israelitische Gemeinde Lomnitz in Mähren hat Sr. Er-^llenz dem Herrn Minister des Innern Dr. Giskra das ^renbürgerrecht verliehen. — (Aufgelüste Bezirksvertretung.) Die ^' Ztg." schreibt: „Nachdem die Versammlung der mit 7"ahlcertificaten versehenen Vertreter des Raudnitzer Bezirtcs ^ der Ergänzungswahl eines Mitgliedes der Vertretung l^. ^r Gruppe der Landgemeinden den in Folge rechts- ^'Ier Verurtheilung wegen des Verbrechens der Störnng ,^-unbekannt, da er für Menschen ganz unzugäng- ,^, Die russische Regierung begann im Jahre 184^i s. bcr Vermessung uud Vctricbscinrichtnng dieses For-?. ' von welchem sie jetzt eine Fläche von 10<.>.5(»^ .Minen (202.28 8österr. Joche) in guter Verwaltung ^'"hschaftct. yj Dieser Forst, erzählt Thicriot, ist oder war wc . Ostens bis in die neueste Zeit, für dcu Iagdfrcnnd ^, " großem Interesse, da er eine äußerst reiche Aus-H le bot. Es ist der einzige Wald iu Europa, in wcl-h '^ sich der Auerochs erhalten hat. Außer diesem kom-^." vor: Bären. Wölfe. Luchse, Füchse. Dachse, Mar-H' Fischotter; an Federwild: Auerwild. Birlwild. l, ?^hühner, Haselhühner, Schneehühner, Schnepfen Hz'.' w- — Die Könige von Polen haben in diesem ^ch? < ^^ ^^ großer Vorliebe gejagt, was auch mehr-wu ^ucalbcnennungeu nachweisen. 5iönig August II. ^tt/ ^^ ^^"' einem Bären verwundet. Am 27tcn ^"NNbcr 1752 hielt August I11. eine glänzende Jagd. li»,er m " ^ Ancrochsen und 12 Elcuthiere, nebst »lig^ ^lenge anderen Wildes erlegt wurden. Die Kö-i»i ^'^vst erlegte 20 Auerochsen. Eine steinerne Säule I^s )^ Bialowitz hat diese Jagd verewigt, Stanis-tti^.""9ust jagt 17«3 ebenfalls mehrere Tage und " ^ Auerochsen. ^ch ^°5,. ^" Bialowitzcr Auerochsen wurde ein Paar '^l)rt b "v"'"" versendet, das sich seither dort vcr- sclbst^ '^ selbstvcrstäudlich, daß dieser kolossale Urwald 5°ch /^' nachdem er in forstlichem Betriebe steht, nur ?^nlti' ^"^ aufgeschlossen ist und daß wohl noch Hleit h. drecken das Bild unangetasteter Ursprung- ^te,/. verwegensten Jäger des vorigen Jahrhunderts M l i2,/^ wit ihren Kreisjagdcn doch nnr den Rand M "Nalen Wildniß bestrichen haben. M (Schluß folgt.) der öffentlichen Nuhc und Ucbertrelung des Versaullnlungs- > gesetzes aus der Reihe der Bezirtsvertrelcr ausgeschiedenen Wenzel Kratochvil aus Launten erneuert gewählt und über die Vorstellung des t. k. Bezirlshauptmanneö, daß diese Wahl ungiltig ist, die Vornahme einer neuen Wahl abgelehnt hat, wurde diese Versammlung, sowie die iu Naudnitz noch functionirende Bezirksvertretung, an deren Spitze Herr Wenzel Kratochvil als Obmann stand, von der k. k. Statt-halterei aufgelöst." — (Die Banken und die Negierung.) Der „Wdr." schreibt: Die um ernannten laudesfürstlichen Com-missärc für die verschiedenen jungen Bankinstitute haben ihre Thätigkeit bereits begonnen und werden überall die genauesten Erhebungen gepflogen. Bereits hat man sich dafür entschieden, diejenigen Gesellschaften, welche statt des eingezahlten Actiencapitals Bons ihrer Actionäre in den Eas-sen liegen haben, unbeschadet der Ereditfähigkcit der Vons-ausstcller, zum Nachweise ihres Capitals zu verhalten, widrigenfalls gegen die Personen, welche durch einen falschen Ausweis die competcnte Behörde und das Publicum getäuscht, eine auf ein anderes Gebiet gehörende Untersuchung eingeleitet würde. Anläßlich der vorgekommenen Fälle, daß Venualtungsräthe aus naheliegenden Gründen auf chre Posten resignircu, soll ferner als Grundsatz aufgestellt worden sein, daß bis nach Abhaltnng der, erstell Gcncralversamnl' lung dieselben trotz ihres Austrittes jcuc persönliche Verantwortung zu tragen haben, welche ihnen das Handelsgesetzbuch auferlegt. Auf diese Weise dürfte wenigstens dem Unfug, daß die Herren Gründer, nachdem sie ihren Grün« dcrgewiu» eingestrichen, die in eine schiefe Bahn gelangten Unternehmungen im Stiche lassen, vorgebengt werden. — (Ueber ein tragisches Ereigniß) wird uns aus Bukarest berichtet: Der Präfett von Doljin, Josef Locusteanu, befand sich am 1. d. auf einer Soiree bei der reichbegüterten Familie Valimerescu; am Schluß des Festes, und zwar iu dem Momente, wo er sich von den Wirthen empfahl, streckte er die älteste Tochter mit einem Revolver-schusse todt zu Boden. Der Mörder hatte die That aus Rache darüber verübt, weil er von dem Mädchen mit feinen Bewerbungen um ihre Hand zurückgewiesen worden war. Die Mutter und zwei Schwestern der Unglücklichen waren bei der That zugegen. Das Mädchen war erst vor Kurzem aus einem Pariser Institute heimgekehrt. Der Präfect wurde sofort seiner Stelle entsetzt und verhaftet. Derselbe ist ein Bruder des Senators Locusteanu. — (Die Theorie von Nud. Falb in Graz), von der neuerdings vielfach die Rede war, weil sie die großen Erdbeben in Südamerika im September und October vorausgesagt, beruht auf der Aunahmc einer Flutbewegung des hcißflüssigen Erd inner», die durch die Attraction von Sonne und Mund hervorgebracht wird. Diese Flut kann durch das Zusammenwirken verschiedener Momente hervorgerufen und sehr verstärkt werden: wenn nämlich 1. der Mond in der größten Erdnähe ist (Perigäum); wenn 2. eine Mondwelle mit einer Sonnemvclle zusammentrifft; 3. wenn der Mond im Himmclsäquator steht, und 4. wenn die Declination (Abstand vom Aequalor) deS Mondes gleich der der Sonne ist. Es werden also heftigere Erderschüttc-rungen eintreten: zur Zeit des Perigäums, bei Neu- oder Vollmond, beim Stande des Mondes im Aecmator und im vierten Falle. Nun treffen in den Tagen des 2. bis 4ten November der erste, zweite und vierte Fall zusammen. Ist also die Fcüb'sche Theorie begründet, so liegt hier die Wahrscheinlichkeit heftiger Erdbeben für uuscrc Gegenden nahe. — (Auerochscnjagd.) Schlesischc Blätter berichten in etwas byzantinischen! Styl über das Jagdglück des Königs von Preußen bei der am 6. d. in den Proß-nitzer Forsten abgehaltenen Aucrochsenjagd. Da heißt es nntcr Andern,: ,.Als ein besonderes Jagdglück ist es zu bezeichnen, daß es gelungen ist, die Auerochsen so zu Schuß zu bringen, daß einer derselben uou Allerhöchster Hand erlegt werden tonnte. Von den Wildmeister» aufgetrieben, rannte das wilde Thier gerade auf Ee. Majestät zu, der ihm, als es in der Schußlinie angelangt war, eine wohlgczicltc Kugel gerade iu das Brustblatt schuß. Eiuc zweite Kugel, von» König abgeschossen, brachte das Thier zu Falle. Hieranf raffte sich der zu Tode getroffene Auerochs nochmals auf, doch schon nach einer kurzen Strecke stürzte er in Folge des Blutverlustes todt zusauuucu. Der Jubel von Seile des Iagdgefolgcs über die guten Schüsse wcir ein allgemeiner. Die Strecke dieser Jagd ergab iu Summa 1 Auer, v Hirsche. 30 Stück Rothwild, 21 Stück Damwild, 62 Eaucu, zusammen 123 Stück, von denen Se. Majestät der König selbst 1 Auer, 1 Hirsch von 1« Enden. 1 Hirsch von 16 Enden, 1 Hirfch vo» 10 Ende», 2 Hirsche von je « Enden, 12 Stück Rothwild, 5 Stück Damwild, 1 Haupt-schweiu, 4 angehende Schweine, 11 grobe lind U geringe Sauen, zusammen 48 Stück erlegte. — (Tunesisches Unterthancnglück.) Aus Tunis, 2, November, wird geschrieben: Verflossene Woche floh von hier ein gewisser Kcnd Drid, der reichste nmscl-nlännische Privatmann, dessen Vermögen auf 70 Millionen Piaster geschätzt wird. Er verließ das Gebiet der Regent» schaft, um von der Rcgicruug uicht ganz ausgeplündert zu werden, und soll bereits in Bona angekommen fein. Hat er dort das französische Bürgerrecht erlangt, so kann er in ^ ein paar Monaten wieder Hieher zuriicklc'hrcn, ohne eine ^ Erpressung von Seiten des Bcyö fürchte» zn müssen. Wenn ^ die Dinge so fortgehen, wird die tunesische Regierung bald keinen Unterthan mehr haben. ^ — (Ein entsetzlicher Tod.) In der Provinz Velluno waren am 3. d. M. in der Nähe von Auronzo, drei junge Erdarbeiter in einem Tunnel mit Wegschaffung von Gestein beschäftigt. Plötzlich stürzte ein Theil der Tunneldecke ein; zwei von den Arbeitern, die eben an einer entfernteren Stelle beschäftigt waren, kamen mit leichten Beschädiguttgen davon; ein dritter wurde bis an den halben Leib verschüttet. Die Entkommenen holten schleu-nlgst Hilfe herbei uud nun wurde durch 12 Stunden um so mehr mit dem Aufgebote aller Kraft an dem Nettungs-werk gearbeitet, als man den Unglücklichen fortwährend ru. fen horte, man möge sich sputen, da die fortwährend fallenden Erdschollen ihn zu ersticken drohten. Plötzlich verstummte er, und als man ihn endlich ausgrub, war er bereits eine Leiche. Gin ««garischer Nedner. Dem in Maros-Vasarhely zum Reichstags-Deputirten erwählten Ladislaus Berzenczey, wurde vor seiner Abreise von der dortigen Linken noch ein ssackelzug gebracht. Im Namen des „Volkes" hielt die Anrede an den „Gefeierten" Herr N. Tolnai. In seiner Erwiderung sagte Berzenczey, er sei stets ein Mann der Reform gewesen, nnd die von ihm verkündeten Idee» habe er bei Fackelschein vom großen Wesselenyi, vom berühmten Johann Bethlen, von Karl Szaß, Dyonis Kemeny gehört, doch gehöre er nicht zu jenen, die mit lhrcm Siege Vcrsteckens spielen. Er habe unter dem Volke gelebt und frage, wo denn die Herren wären, die gegen seine Erwählung sind, die dem Einen mit dem Russen drohen, wenn er ihm seine Stimme gebe. dem Andern damit, daß er seinen Proceß verlieren werde? Und dag thun die Richter! Oh. diese Richter! Man sage, daß er Nationalitäten schmeichle. „Ich und schmeicheln? Kann mir gar nicht einfallen; wird mir auch nie in den Sinn kommen-ich pflege Jedem feine Fehler von der Leber weg, ohne Fare» uud Umschweife vorzuhalten. Ich will Sie, meine Herren, gleich davon überzeugen, daß das leine leere Re-densart, keine alltägliche hohle Phrase, was man schlechthin i'ilsoi» ä^ purler nennt, ist." — (Eine Stimme.' Sprechen Sie nicht so garstig; denn es können auch Damen auf der Gasse sein! Sprechen Sie verni'mftig Ungarisch uud nicht von Fa^on! __ Gelächter.) — „Sehen Sie, wie Ungarn sind stolz auf unser Ungarthum." Rauschendes Eljen. — (Eine Stimme: Ist das auch ein Fehler? — Gelächter.) — „Die Romanen treiben feindselige Politik und sind Ezinyeminlyes; die Sachsen sind Manteldreher und Eircumspektusse." — (Eine Stimme: Auch die Szaßregener? — Heilerkeit.) — Die Armenier trachten zunächst dahin, sich Vermögen zu erwerben." — (Eine Stimme: Wär's besser, wenn sie schnorren gingen? — Gelächter.) — „Die Inden sind Wucherer; die Zigeuner Lügner. Ich will aber auch den Eonfcssionen den Text lesen. Die Katholiken glanbcn. daß nnr sie allein selig werden können -die Calvincr, daß nur sie allein Freunde der Reform sind ' der Eocinianer reitet immer sein confcssionclles Steckenpferd; der Jude hält nur sich für rein, weil er beschnitten ist; der Zigeuner hält unter allen Religonen (villas) den Schaden lMi'Vlülä.») für die schlechteste Religion; der Lutheraner meint, er sei der ausschließliche Verbreiter der Bit-dutlg. Oh, wenn das Alles nicht wäre, wie glücklich könnte das Land sein! Jetzt komme ich anf die verschiedenen Classen der Gesellschaft zn sprechen. Wenn es unter der Aristokratie nicht so viel preußische Junker, unter den gnädigen Herren weniger Flausen machende und aufschneidcrliche Gas» cogner, unter dem Militär uicht gar so viel Rummclvuff, nntcr den Geistlichen, wornnter ich nicht blos die katholischen verstehe, weniger Icsniten, unter den Professionisten nicht so viel Lmnpazi - Vagabunden gäbe, dann, oh wie schön wäre dann das Land! Uebrigenö versprach Verzcnczey am Schlüsse seiner Rede, seinerseits alles thnn zn wollen, damit das Vaterland glücklich werde; er wünsche für dieseö Bemühen keinen andere» Lohn, als daß man auf seinen Grabstein schreibe: „Er war ein ehrlicher Mensch!" — Der Mann ist sehr bescheiden, ihm kann geholfen werden. locales. — (Interessante Theater-Nachricht.) Das in Graz bereits vielmals unter ungeheurem Zulauf des Pnblicums und mit riesigem Erfolge aufgeführte Seusa-tionö-Drama: „Barbara Ubryk, die Nonne von Krakau, oder 21 Jahre eingemauert," von I. A. Laug, wird nächster Tage auch an hiesiger Bühne iu Scene gehen, und zwar, wenn uns richtig mitgetheilt, am Mittwoch den 17. d. M. Der fleißige Regisseur und Schauspieler, Herr Moscr, hat sich dieseö Drama mit großen Kosten erworben und zu seiucm Benefice bestimmt; bei dem so sehr spannenden Titel des Stückes und der großen Beliebtheit des Beneficianten dürfte an einem vollständig ausverkauften Hause nicht zu zweifeln sein, was wir Herrn Moser, als einem der angestrengtesten und verdiellstvollsten Mitglieder vom Herzen wünschen. Soeben erfahren wir noch, daß Herr kapellmeister Müller auS Gefälligkeit für den Bencficianten die Lieder, Chöre und Actfchlußmnsik zu „Barbara Ubryk" trefflich componirte; es steht somit um so mehr ein genußreicher Abend in Aussicht. 1904 — (Auszeichnung.) Der k. k. Regierungsconcipist Heinrich Ritter v. Alpi, bekanntlich auch auf journalistischem Felde thätig wurde zum Mitgliede der ttoeiotu i^nn'iii in Veroua ernannt, nachdem ihm schon früher dieselbe Auözcichuung von der 8ooi 4. Von der Schuhdaim Frau Fiuanzräthiu Bauer . . 5 5. Durch die Schuhdamc Fräulein Louise Orel: von Frau Iosefa Noner.........I uom Herrn Dr. Orel..........2 von Fränlein Louise Orel........ 3 Snmlne 36 Hauplsnnnne der milden ciugcgangeu, Spenden: 292 st. 50 lr,, 2 Silbcrthalcr nnd 3l> Franc« in Gold. Filr alle diese milden Spenden staltet den tiefgefühltesten Danl ab die Direction des Elisabeth-Kindcrspitalö. Dr. .Novatsch. Ncnestr Post. Jerusalem, 10. November, Mittags. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich licsnchlen die hcili^c Grablirche, das Flancistaucrklostcr, die protestantische Kirche, die mmcmsche Kirche, die Synagogen, die mi> uom Volle festlich empfanden. Cattaro, 10. ^tovember. Die „Austria" hat zweitausend Mann Ergäuziu^ötrupften gebracht. DaS Hailptquartici- ist in Cattaro eingetroffen. Vom Wiener Hilfscomitö ist eine Sendung angekommen. Da>< Truppe»-Commando in Cattaro ailit dem Militär-Commando in Trieft bekannt: Das Kanonenboot „Möoc" feuerte gestern Nachts (9. November) auf Insurgenten, welche Baosich nächst Komlilu bedrohten. Heule ist wieder ein Ucbcrfal! angesagt; ich cittscndc das Jäger.Bataillon van Castclnuuuo oahi». Dic Tc-legrapl)cnleilul>ss nc>ch Äudua ist wieder hergeslcllt; dic Truppenbewegung in die ncum Dislocationcn wurde ohne Störung durchgeführt. Einem ungarischen Blatte wird aus Cattaro berich» tet, daß GM. Graf AuerSpcrg zwei Hinrichtungen, die am 8. daselbst stattfinden sollten, sistiren ließ. Die Grazer Monturscommission hat Befehl erhalten, mit größter Cile 5)000 complete Monturen nach Cattaro zu fenden. Auch zur Aufstellung eines Feldspitals werden daselbst Vorbereitungen getroffen. Aus Cattaro, 6. November, wird geschrieben: Gestern wurden hier standrechtlich drei Risanoteu hingerichtet, zwei Burschen von 20 Jahren, der dritte Z6 Jahre alt. Alle drei heißen Znftccvich, zwei sind Brüder, der dritte ihr Vetter. Sie starben mit einem Gleichmuth, der heroisch genannt werden könnte — wenn sie für eine bessere Sachc gestorben wären. — Die Montenegriner ließen während der dreitägigen Gefechte in der Zufta keinen flüchtigen Zupauer auf ihr Gebiet; ja, sie schössen selbst auf solche, die übertreten wollten und dräugtcn sic so zurück. — Das 8. Iägcrbataillon soll sich in den letzten Tagen in der Zupa ganz besonders ausgezeichnet haben. Der „A. A. Zig" wird aus Trieft, 7. Nooeni-bcr geschrieben: Auch für die nächsten drei Tage siud wieder ^loyddampfcr gemiethet, welche Truppe» nach Dalmatien befördern sollen. Dicse neue Vermchiniig der dortiqcn militärischen Macht, hat aber nicht mehr die Bewältigung des localcn Anfstcmds im Kreise von Cal-taro, sondern andere Eventualitäten im Auge, von denm sich dic Regierung nicht so überraschen lassen darf, wie es von der Erhebung der Bocch^scn geschah. Daß man cö mit einer längst vorbereiteten, umfassenden Bewegung an der illyrischcn Halbinsel zu thun h.tt, l>cgt jetzt llcir am Tag'', Kcmbcrg, l0. November. Grocholöki legt sein Vandcsausschußmandat und Wcuzyt sein Neichsraths-lnaudat nieder. Bochcusti erklärt lein Wahlmaudat anzunehmen. C^crkawski rcfcrirt übcr die Ncorgauisalion der technischen Institute in Lembcrg und Kratau; die Vorlage wurde genehmigt, obwohl dic Regierung anräth, das Ergebniß der Reorganisation der Wiener tcchuischcu Hochschule abzuwarten. Zybliliewicz referirt übcr das ^andcspräliminarc pro l870, welches genehmigt wird ; als Lllndeszuschlägc zu den dircctcn Steuern werden Ili'/^ Proccnt bewilligt und Vircments gestattet. Ag r am, 10. November, Bischof Soic liegt schwer ertrankt darnieder und man zweifelt an seinem Aufkommen. Agram, 10. November. Nach kurzem Leiden ist der Bischof Wenccdlans Soic verflossene Nacht um 11 Uhr verschieden. Berlin. 10. November. Oberst v. Werder, Flügcl-adjutaut dcs Königs, ist zum Militärbevollmächtigten in St. Petersburg crnauut. Berlin, 10. November. Dcr Schillerpreis von 1000 Thalern ucbst der goldencu Denkmünze wurde vom Könige von Prcußeu auf Vorschlag der Prüfuugscom-missiou dem Verfasser dcs Trauerjftiels „Sophoniovc," Emanucl Gcibcl, verliehen. Großycrau, 9. ^lovcmbcr. Die hessische Pro< vinz Stllllenburg ist von fortdauernden Erderschüttcrun-gcn hcimgcfucht. Die Bewohner sind in großer Angst Heule Nacht wurden 15> Erdstöße verspürt. Florenz, 10. November. Im Falle dic Prinzessin von Picmont von einem Prinzen entbunden werden sollte, wird derselbe den Titel Prinz von Neapel erhalten. Florenz. 10. November. (Pr.) Die Besserung im Befinden dcs Königs macht konstante Fortschritte. Nach dcr Anschauung der anf San Rosforc behandelnden Acizlc dürfte dcr König bereits in circa zehn Tagen sich nach Neapel begeben können. Im Ministerium des Acnßern hält man demgemäß an der Entrcoue zwischen dem Könige und dem Kaiser von Oesterreich fcst. Als positiv ist zu betrachten, daß f>"«r den Fall der Verhinderung des Königs dcr Kronprinz Humbert sich in Brmdisi zur Begrüßung dcs Kaisers einfinden wird. San Ross ore, 10. November, 6'/^ Uhr Abends. Die Besserung im Befinden des Königs ist andauernd. Paris, 10. November. Der „Temps" veröffentlicht einen Artikel von Ncfftzer, welcher s^gt, daß daS Manifest ^edru Rollins nur ein roher Appell an die Revolution und im Widersprüche mit dem allgemeinen Stimmrcchte sei. Das ..Siecle," das ..Avenir national" nnd andere demokratische Journale bekämpfen gleichfalls die Candidalur Lcdru Rollins. Das Posldnmpsschiff Hammouia, Capital, Meier, ging am 3. November mit 533 Passagieren von Hamburg v<^ Havre nacli Newport ab. DaS Postdampsschifs Cimbria, Capitän Haack, welches am 20. October von Hamburg abgefangen, ist am 2. b. M, wohlbehalten in New-?)orl angetommcü. Handel und Wolkswirthschastliches. Telear,lpl)ische Wechselcourse uom 11, November. 5pcrc. MetalliqucS 59.25. — 5>pere. Metalliques mit Mai-uud ^ioveniber-Zlnsen 5)'.»,25, — 5perc. National^Inlehen l!8.75. I8l^0l>r Siaui^aulehen W.50. -- Bautlll'lil'i! 709. - CredN-Äclirn 22«. . — London l2.-i.70. — Silber I'^l.75). -- K, l Dueaten 5>«4,^. (??ationalba„k.) Der letzt ausgegebene Wochenausweis constatirt uur geringe Veränderungen in der Gebarnng der Aanl. Der Banliiotenniulanf hat sich um 663.i)10 fl. verwindet, bei einer Verinelnnng deö Metallsckatze'o nm 3I l.^t>6 st. Die Me° lallweckscl dcr Baut zeigen eine neuerliche Abnahme v»u 2Il).tt78 fl-llud die im Besitze der Banl befindlichen Stacitsiwten eine ZU' nähme ooil 11tt.««>l fl. Der (iscompte crfnhr eine Nednction uM 5»7^.04^ fl. und dcr Lombard eine Steigerung von 1<>4.1»>() st-— Das von der Nationalbanl zur Begntachtnug der Älechtsfragt über die Pauschalvcr^iusung der tt0 Millionen Schnld des Staa lec- berufene Cousiliuni besteht aus dru Herren Dr. Franz. NeäB ^inoalt der Bank, Dr. Baron Härtet »eu., Dr. ^,'. ^ichtcnstern, jais. viath Dr. I, 9lcumann, Dr. Tremmcl nnd Hofrath Ung"' Bei ibrer vorgestern stattgefundcncn ersten Znscmiinentrrlung lvurdr Herr Hosrath Nngcr mit der Aufgabe betrant, uach cin' gehendem Studium dcs von der Direction zur Perfiiguug ß^' stellten Materials in einer ocmnächst stattfindeuden zweiten S>^ zuug varübcr zu ivseriren. 2lngekom»leue Fremde. Am 10 November. Stadt Wien. Die Herren: Hruat, von Kropp. Ni)!»^ Kausln., von Verliu. — Schweiger, Reisender, uou Wien. "7 Ascher, Vuchhalter, von Sava. — Die Frauen: Raupet, Pl>' ! vate, von kiltai. — Rudolf, Private, von Wieu. (5lefa»t. Die Herren: Herbst. Lommi^, uon ^'in,;. — NibiM' von ^'nsthal, - Deutschmauu. ilaufm., von Görz. — Fis«" v. Rö^lerstain, — Jak. Besitzer, von Unterlrain, Molivcu. Herr Streicher, t. l, Hafen- und Sanitäts-AgeN" von Aeglia. ___^. Theater. Heute,- Er ist nicht eifersüchtig. Lustspiel iu l Act^ Honntaysräuschchen, Lustspiel in 1 Act. Hochzeit bel ilaternenschein, Operette in 1 Act Morgen Der Hchwnr oder die Falschmünzer, große Qpcr ill !i Acten. Venefiz de<< Herru Fried. M>lllc>- ^telouroloqilchl? Hielillachlnllill'il iil l^lMmH^ l ^ UPZZ2Z! " "^ 5Z5 6 Ü. Mg. 323.72 — 5.» O. mäßig Regen ,1.,^ , II. 2 „ ^1i.' 325.40 -^ 0.5 O, mäßig Schnee ss.«^' > !0„ Ab. 325),-5> -s- t.^< O, schwach diinn bew. ^c- ' Nachte starle Giisze. Vormittag« seit 8 Uhr dichter S°)> „ fall biö Nachmittags.'t Uhr anhaltend. Frische Schneedecke''-^„ »lächtig. Das Tngcömiltcl der Wärme ->-0-7", nm 3" >ib" Normale. Verantwortlicher Redacteur: Iguaz v. Klcinmau r^^ > Veränderungen. Devisen und Camptanteu. bei letzteren daö Silber ansgenommeu, ermäßigten sich nm etwa /, Mt. ^U. Allgemeine Staatsschuld. Fl!r 100 si. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5» pEt.: in Noten verzinst, Mai-November 5i!,30 59,40 „ „ '„ Februar-Angnst 59.25 59.35 « Silber „ Jänner-Juli . tt«.9<) 09. - .. „ „ April-October. «V.70 l^.80 Strueranlthcn nlclzahlbar (?) - 97.»- 98.— ^K u I. ltt'jl, . . . 235.-23»!.^ ,. » 1«54 (4 °/..) zu li50 fl. 88.50 59,5l> ,. » ^60 zu 500 fl. . . W.10 93 25 « « Iij60 zu 100 fl. . . 9«.^ 96,5« „ ,. 1»<^4 zu U»<) ft. . . ,15,75 116.- Staats-Domäuen-Pscmdbriefe zu 120 ft. ü W. i,l Silber . . 116.75 117,25 ». Orundentlastunsss-vbliftationen. Fiir 100 st. ^ Geld Waare! 'Vilhmm .... z"')pCt "2-^ W.-. Galizien......5.. 7.70 73.^ Niedcr-Ocsierrclch. . „ 5 „ ^7» 9<,.25 Ober-Oesterreich . - « -' " ^" '>4^ Siebenbürgen.....5„ 7 50 75.25 Slnermall ... ,/ ^ ,, i7^.>"^ ^— 2N,— Carl-Lndwig-Bahn.....230.— 231.- Douau.-Dampsschifff. Gcscllsch. . 537,- 539,- ENsabelh-Westbahn.....l79.50 180.- Fcrdiuaudt!.Nordbahn . . . 2055,-2060,— Fllust,rchcu-Barcser-Vahu . . 166.— 167.-- Frauz-IoscphS-Äahn .... 173.- 17.l.50 ltteml,era.-(5zeru.-Illssv.er-Aahn . 190.- 191.— ^ Geld Waare , Lloyd. iifterr........317.- 318.— Omnibus lerste Emission). . .120.-121,— Rndolfs-Vahn......158.50 159.— Siebcnbilrger Vahn . . . .159.50 160.— Slaatsbahn ....... 375.50 376.50 Slidbahn.......246.25 246.50 Sild nurdd. Verbind. Bahn . . 156 50 157.- Theiß Bahn.......237, - 238.— Tramway........137.- 137,50 «. Pfandbriefe (snr 100 st.) Allg. Ust, Vodcu-Tredit-YInstlllt Geld Waare > uerl^bar zn 5 pCl. in Silber 107.— 107 50 dto.in33I.rilckz.zu5pCt,ino.W. 89.50 90,- Natioualb. auf ü. W. uerloöb. zn 5 pCt........93.50 93.80 Ocst. Hypu. zu 5'/, pEt. rilckz. 1878 —.— —.- Ung.B°d.-Ercd.-Anst.zu5V, pCt. W50 91.— l<'. ^>rioritätsoblinationen. ü 103 fl. ü. W. Geld Waare! Elis.-Wcstb, iu S. vcrz. (I. Emiss.) 90,— 90 50 FcrdiuandS-Nordb. in Silb, verz. 105.— 105.25 Franz Josephs Bahn .... 92.— 9250 G.Earl-Ludw.B.i.S.verz.l.Eul. 101.50 102.50, s--------------------«^ , Oesterr. Nordwestbahn . . . . A^, ß^ Sicbcnb. Bahn in Silbei verz. - ^/.l» .^;, ^ Staatöb. G. 3«/.. /. 500Fr.,.!. Em. 1^' ^7,20 S«db.G.3^!.500Frc. „ . - Ub,?^ Sl!db.-Bonö 6 «/.. (1870-74) ^,_ ^ 24^ i.500FrcS......24^. «. Privatlose (per Sliict.) ^^sl Ereditanstalt f. Handel u. Gew. ^ 15^ zu 100 st. ÜW. . . - - l>'^ l5. Rudolf-Stiftung zn 10 st. - - ^' W,V Wechsel(3M°n) Il^ ^. Augsburg fllr 100 st Mdd. W. "!> ^. ^ Franlimtll.M.100 st. delta ^/'^ öl„, Hamburg, für 100 Mark Vcn-co ^-^ i^',, London, filr 10 Pfund Sterling ^ .^, 4» Paris, filr 100 Francs . - - 6our« "er ^ldsorte» ^, ^ Geld ^ss." K. Münz-Ducat«: . 5 st- 85 ^. ^ ^ !^ , Napolconöd'or - -^ " ^.' ! " 71', ^ VerciuSthaler . . .1 " M',. liiÄ . Silber . . ^5^, at>°""'' Kramische Grn«dcnllaNu.'!ls^bl^^r« , viMlolnuug.: 86-iu ^