.^reihtlt, stl All«." Skr K»A Mittwoch IS. ivktober I8«S. VI» Jahrgang vi« „Marburg» erscheint iede» Sonntag, Mitti«»ch und Sreltag. Preise — sür Marburgs S-n,i-hr>g S fi.. t^l-lbjäh»» Zfl., «ierteliiihrig l«. S0 kr! fSr z»«eNun>> »ns Haut monatlich 10 kr. — mit Postverfendmig : ganzjährig 8 fl., halbjährig 4fl., dierteljähi lg 2 fl. Die rill Mal gespaltent Garmondzeile wird bei einmaliaer Einschaltung Mit Iv, ve» zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung 30 kr. Inseraten-Stempelgebühr kommen. Die Anträge über die direkten ReichsrathSwahlen werden in den v rschiede»»cn Landtage« die verschied««artigste Erledigung finden ; wir können dicseS nicht nur aus den in den VcrfassungSaueschüsskn gemachten Borschlägrn entncdmen. sondern dcr Geist, der die cinz lnen Landtage durchweht, läßt das mit Sicherheit erwarten; ivns ivird die Regierung dann tiiun? Die Reise des Kaisers nnch dem Oriente und zur Suezkanal eröffnung ist nun als bkstimmt anzunehmen und wird der 26. Oktober, als der wahrscheinliche Tag d^r Abreise gen^^nnt. Ob die Anklinft des Kronprinzen von Preußen den Entschluß erst zur Reife gebracht, ist fr^ig lich; jedenfalls wird dadurch wieder ein Wunsch dcs Viz königs von EMten erfüllt und für uns hat dicse Reise, obgleich sie ei .rn Nachtrags-kredit von 500,000 Gulden veranlass n wird, das Gute, daß lvir so uemlich sicher Ntich Außen stehen milffcn. denn sonst tvürde nicht der Reichskanzler und die Ministerpräsidenten in der Begleitung deS Kaisers sein. — In Frankreich melmn sich mit jedem Tage die autorisirten Ltimmeu in der parlamentarischen Linken, lvie in der aufrichtig liberalen Presse, die in der nachdrücklichsten Weise von einer Demonstration am 26. Oktober abmahnen, die. wie jcht die Sache liegt, der Regierung nur Portheil und der demokratischen Eache nur Schaden bringen lvtirde. Das „Journal des Drbats" spricht die Hoffnung aus, daß es mit einer Manifestation am 26. Ottober nichts sein werde. Wenn es Herrn RaS pail unbedingt darum zu thun sei, so möj^e er allein protestiren. Nicht allein „Reveil." „Rappel" und „Reforme" drängen dazu, sondern auch das „Paus." ein Beweis mehr. dtiß. wie die „DebatS" hervorheben, die Regierung einen solchen Akt sehnlichst berbeiwünscht. Eine kleine Emeute vor dem Palais Bourbon käme der Regierung sehr zu statten. „Gerade aber, weil die Sache der Freiheit unS Allen theucr und gemeinsam ist," schreibt das „Journal des Debats." „»vollen wir nicht, daß sie von Leuten, die stets bereit sind. Alles auf Eine Karte zu setzen, tompromit tirt werde." Bericht über die Besichtigung der beiden Rkalitäten. welche zur Errichtung einer Obst' und Weinbauschule für Steiermark bei Malburg in Borschlag gebracht wurden. Die Wirksamkeit einer landivirthsch.iftlicben Anstalt wird nnestheils in der entsprechend, n Ausbildung von Aö.lingcn zu suchen sein, und andersrits soll dieselbe eine Musterlvirtlischast repräsentiren. bei deren B.sichtigung sich auch ältere Landlvlrthe, Bauern und Hauer unterrichten können. Man hat bei Auswahl der Lage landwirthschnftlicher Anstalten nur zn häufig nur allein d^n einen Nutzen, die Ausbildung junger Leute ins Auge gefaßt, und den zweiten sicher ebwso tvichtigen Punkt nicht oder nnt wenig mit in ^Berücksichtigung gezogen. M.'N findet deshalb die meisten landw. Anstalten, bcsonde s Ackert!auschule». ivelche vorzugsweise eine praktische Richtung zu verfolgen halben, und somit, wenn si» überhaupt lebensfähig sein sollen, nn abgelejsenel» Orten, »vohin in F^lge des geringen allgemeinen Verkehres nur tvenig Besucher j,elangrn können, tingerichtet. Indem ich i.i dieser Beziehung auS eigener Erfahrung sprechen kann, halte lch eS für meine Pflicht, darauf aufmerksam zu malien. daß die steirische Obst- und Weinbauschule nur da vollen Nutzen geiväliren kann, wo überliaupt in nächster Nähe ein reger Bertei)r von L-ndwitthen. Bauern und Hanern stattfindet, in Ftilge welchem der Besuch dir Muster-anlagen ein häufiger sein lvird. AuS Erfahrung spreche ich dies auS, denn ich muß die biS jetzt bei der Klosterneuburg, r Weinbauschule erzielten Erfolge weniger den aus der Anstalt her vorgegangenen Zöglingen, als Vielmehr den zahlreichen Besuchen zuschreiben, welcher sich die Anlagen dieser Anstalt erfreuen. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß eine Obst, und Weinbauschule sür Steiermark allein nur im Mittelpunkte des fteirischen Weinbaues, in Marburg eingerichtet lverden kann, einer Stadt, welche sich des regsten Berk'hreS. besonders des Weinbautreibenden Publikums erfreut und in deren nächster Nähe auch die besten Weinberglagen dcs Landes zu finden sind. Vermißt. EnWuilg au« dt« dt>,tsch-a«»rika»ische« vo» ivttv Ruppt«». Fortsktzung.) „Es liegt dem Gerichte eine Angelegenheit vor," begann der Beizte, die Augen ernst auf dem envartenden Gesichte der Frau ruhen lassend, „die es mir vor Einleitung der ersten nöthigen Schritte darin wünsch ns-Werth macht, von Ihnen die Antwort auf einige Fragen zu erhalten. Sie sind nach den angestellten Ermittelungen am 7. d. M. mit einem jungen Gentleman. William Schmidt, von Dodge County. in Two Rivers zusammengetroffen und haben mit ihm die Fahrt nach Manila-woc gemacht. Am nächsten Morgen sind Sie allein aufgebrochen, um angeblich zu Fuße einen Weg nach Fond du Lac zu suchen ; der junqe Mann ist Ihnen indeflen mit seinem Schlitten gefolgt und hat in Ihrer Begleitung den Weg nach dem Walde eingeschl.'gen. Hier aber hört jede lveitere Nachricht auf. da der später gefall, ne Schnee die Spur des Schlittengespannes völlig verdeckt hat. Am darauf folgenden Tage nun, noch vor Anbruch des Morgens, sind Sie auf dem Eise deS Winneba.to-Sees, elwa 10 Meilen von Fond du Lac. allein von einem Landmann, deffen Marktschlitten Sie zur Fahrt nach der Stadt atln.chmen, getroffen worden, haben diesem Ihren jetzigen AusenthnltSort genannt und zuglei.1) angegeben. Ihren bisherigen Bet»ltiter aitf einer dort nahe gelegenen Farm MÜckgelaffen zu haben. Die sorgs.msten Nachfragen auf den wenigen Farmen an dieser Seite deS See'S hinaus hallen indessen ergeben, d.iß dort schon seit Wochen nirgends ein Fremder gesehen worl^en ist. und so »Verden Sie mir zuerst diesen Widerspruch erklären, dann aber angeben, wo und unter ivelchen Umständen Sie den Mr. William Schmidt zurückgelassen haben. Ich mache Sie zugleich aufmerksam, daß die kleinste Thalsache in dem vorliegenden Falle von Wichtigk.it werden und die kleinste Abweichung von der Wahrheit schlvere Folgen nach sich zietjen kann!" Margarethes Auge schien lvährend dieser Ansprache jedes Wort von deS Richters Lippen zu nehmen und noch, als er bereits geendet, sah sie mit gespanntem Blicke in sein Gesicht, als erwarte sie jetzt erst die nö-tliigste Hauptsache. „Sie haben zu sprechen, Miß!" sagte der Verhörende Mlt einem kurzen Zusammenziehen der Augenbrauen. „Ich soll sprechen? tch weiß ja doch noch gar nicht, um waS es sich handelt. Sir!" erlviderte das Mädchen, während sich eine völlig naive Verwunderung der Erivartung in ihrem Gesichte beimischte. „Es muß doch irgend etlvas Besonderes sein, das Alles, lvas ljier geschieht, noth-lvendig macht. Darf ich denn nicht gleich erfahren, waS sich etwa zugetragen, damit ich von der Ungewißheit, die mich peinigt, befreit lverd. ?" Der Richter schien jede Miene ihres Gesichts mit scharfen Augen zu versolgen. „Sie werden bald genug den Gi^und des jetzigen Versah-rens erkennen." gab er mit unverändertem Gesichte zurück, „halten Sie sich nur string an meine Fragen oder Forderung'n. Antivorten Sie j.pt. wie ich es verlangte." Und er wiederholte langsam und bestimmt seine srüh.rn Worte. „Der Widerspruch bernht nur darin. Sir!" versetzte das Madchen ruhig, tvenn auch sichilich unbesri digt. „daß eS nicht eine Kt'rm, sondern eine Äudianerivohnung. ern Stück .n den Wald hincin gelegen tvar. in der tvir den Rest der Nacht veibringen »rollten." Und sie begann in kurzen Umrissen erzählen, lvie che Begleiter den rechten Weg veifelilt. lvie die Pserde üiiermüdet den Dienst verweigert und tvie sie gliicklich gewesen ieien. durch den Feuerschein aus dem v rsall.nen Lchornnein oie Hütte zu eutdick.n. Ein leichte» Roth aiier stieg n ii?rem G.sichte auf, als sie der Einrichtung.» zur Nachtruhe neben dem Lager der Indianerfrau erwähnte und einfach angab, daß sie. da sie nicht zu schleifen vermocht. es vorg.zogen h.^be. ilirea Weg allein, und ohne die Riihe des jntlgen M.nincs zu slören, fortzusetzen. „Ich dachte an nichts Böses, Sirl" schloß sie. als ich eine Faim als unser Nachtquartier angab, um damit schnell den Fr.'ger zu befriedigen.' Der Verhörende schüttelte kurz den Kopf. „Es sind mir hier zwei llmstÜnde unklar," sagte er. „In dieser Nähe der Stadt haben keine Neben der richtigen Auswahl dc? Ortes im Allgemeinen hängt das Gedeihen einer landw. Ansialt und inSbesonders dasjenige einer Obst-und Weinbauschule wesentlich von dcr richtigen Auswahl deS speziellen Orte» ab. 3ch lege hierauf ein besonderes Gewicht, da man häufig die Anficht vertreten findet, eine solche Anstalt solle an einem geringen Orte, d. h. in ungünstigen klimatiscden und Bodenverhältnissen errichtet werden, damit ma» durch Kunst zeigen könne, was man zu leisten vermag. Ich Kimme dieser Ansicht nicht bei. denn eine solche Anstalt soll auch zugleich Musteranstalt sein, soll die besten Produtte als nachahmungswürdiges Beispiel eräugen, md soU in die Lage verseKt werden, entscheidende Vtr« suche anzustellen! Wie fann man aber z B. Ncbsorten prüfen, wenn die Verhältnisse ungünstig find ? Wie wären wir z. B. im Stande in Kloster-nerchurg den Vesuchern charakteristische Proben von Weinen der einzelnen TrauVmgattungen vorstellen zu können? Das Gleiche ist auch mit dem Obst der FaU> wo unbedingt nur in gunz entsprechenden Verhältnissen etwas Entsprechendes geleistet werden kann. Bli Beurtheilnng des entsprechenden OrteS muß somit in erster Reihe die allgemeine Lage, und in zweiter die speziell günstigen Verhältnisse derselbfn ins Auge gefaßt werden. Bon den beiden in Vorschlag gebrachten Objekten, dem Natzerhof und anderseits der Pikärdie wird fich in Betreff der allgemeinen Lage die Pikardie als vortheilhafter erweisen, da dieser Grundkomplez- mit Gebäuden näher bei Marburg gelegen ist. und ein kurzer und gut gth.'ltener Weg die Verbindung mit der Statt sehr erleichtert; zudem ist bei dcr Anstalt neben den Besuchen de» Publikums auch noch die Benützung dnz zu verber^n. So nahm ich die Gelegenheit wahr, unbemerkt uiid allein meinen Weg fortsetzen zu können. „Ehrenh.ifte Antrügewar die kurze Frage des Richters. „Sicherlich. Sir, sicherlich!" gab das Mädchen von Neuem mit Purpur Übergossen, zurück, „ich achte Mr. Schmidt so hoch, als ich nur einen anderen Mann in dieser Welt achten könnte." „Und was waren dann die Gründe, die Sie zu einer so unge-tvöhnlichen Art der Ablelznung vermochten? Waren Sie schon andertvärts gebunden? — Um Ihrer selbstwillen lassen Sie über Ihre Handlungs-lveise nichts dunkel!" fuhr der Sprechende milder fort, als er in die zitternden Augen der Verhörten lilickte. welche mit einem leisen Kopf-schütteln seiiie le^te Krage zu beantworten schien Und mit lialber. doch deutlich vernehmbarer Stimme, mit anfäng-iichem Z^ern. das bald von ilirer innern Belvtgung verdrängt ward, begann Margarethe mitzutheilen. wie sie mit dem jungen Manne zusammengetroffen und er s0tem Wein- und Obstbau zum Nutzen, dem Lande zur Ehre «ereichen werden. Marburg am N. Oktober 18S9. August Freiherr von Vabo, Direktor der Obst- und Weinbauschule in Klosterncuburg. Anmerkung. D^iS Vorst.hende Gutachten drs gefeierten Fach-Mannes Freiherr» von Bado wird dem hohrn Landtage mit einer Pcti-tion überreicht werk'en. zu deien Unterz ichnung alle Bewohner Marburj^S. denen an dem Gedeihen der Obst- und Weinbauichule gelegen ist. ein geladen werden. Marburg am 12. Oktober 1869. Dr. Mulle Tteiermärkifcher Landtag Dreizehnte Sitzung am 8. Oktober Borfitzender: Landeshanptmann Graf Gleispach. Am Rcgierungs« tische: Statthaltereirath R. v. Reupauer. Schriftführer Friedr. Brandftetter verliest das Protokoll der letzten Sitzuna. Unter den Vorlagen, welche heute aufgelegt wurden befindet sich der Bericht des B?rfassungSansschuffes über Schloffers Antrag betreffend direkte Reichsrathswahleu und der Bericht dcs LandeSansschussts bttref ftnd den Bau eines Irrenhauses. Dr. Woschnjak tneldet im NMen dcr Llovenen im Landtage eine Interpellation betreffs Bildung einer slovenischen StaatSgrnppe und Ein« führung der Sprache für dieselbe in Schule und Amt an. Dann foljlt die Namhaftmachung eingelan^tter Petitionen u. z. durch Abg. Dr. Graf jene des Grazer deutschen Demokratenvereines bezüglich der Wahlreform; durch Baron Hammer die des Pettauer Fortfchrittsver.incs um Aufhe-bung der Klöster; durch Dr. Schloffer die der Wundärzte Stciermarks um das aktive und passive Wahlrecht ohne Rückficht auf den Steuer-Eenstts. Dr. Joseph v. Kaiserfeld beantwortet im Namen des Landesaus-schusses die Interpellation Herman's, betreffend die Besetzung des Lehrkörpers am Pettauer Realgymnasium. Die slovenische Sprache ist in Pettau nicht Unterrichtssprache; als solche wurde die deutsche eingeführt, was anch an den beiden StaatSgymnasien in Cilll und Marlznrg der Fall ist. Deshalb wurde die slovenische Sprache nicht als noihwendiges Elforderniß bei Besetzung der Lehrcrst.llcn angesehen. Um die Direktor-stelle h'chen sich lediglich drei Bewerber gemeldet, unter diesen iiabe der Landesausschuß den Cillier Gymnasialprofessor Ktchna als den fähij^sten und aeeignetsten zum Direktor gemacht. Die Direktorftette ist im Wege des Konkurses besetzt worden; zwei Lel)rerstellen wurden wegen Dringlichkeit im Berufungswege besetzt. Ueber Antrag des Finanzausschusses (Berichterstatter Dr. Graf) wird dem zweiten Benefizlanten des allgemeinen Krankenhauses eine in seine Pension nicht einrechenbare Iahresremuneration von 150 fl. auS dem Landesfonde bewilligt. Ueber Antra , des Abg. von Feyrer als Berichterstatter des Finanzausschusses wird der Landesausschuß angewiesen, beim Ftnanzministerinm dahin zu wirken, daß die im Eilasse vom 16. Oekiober 1868 für das Jahr 186S versuchsweise den Finanzbehörden für die Sicheistellung der Berzehrungssteuer vorgezeichneten nnd vom Lande m t B friedigung auf-genommenen Grnndsätze noch fernerhin aufrecht erhalten bleiben. Dr. Moriz von Kaisers, ld referirt im Namen des Landesaussäiusses über die Regulirung des Drannflusses. Er sagt im W»sentlichen: Der Landtag hat in der Vorjährigen Session dem Landesausschusse die Vor-nähme von Erhebungen darüber: ob und welche Regulirungen am Drann-fiusse in seinem Laufe von Studenitz bis Monsberg auf Landeskosten zu erfolgen hätten und die Berictiterstattung hieriiber aufgetragen. Der LandcSauSschuß wendete sich an den Bezirksausschuß in W. Feiftritz, um die Bornahme der Erhebungen und eventuell um die Vorlage eines technischen OperateS hinsichtlich der Wußkorektionen. Der Lan-drSausschuß bemerkte dem genannten Bejirksausschusse. daß das Begrh-cn einer Regulirung deS Drannflusses ausschließlich auf Kosren des Landes-fondeS keine Aussicht auf Erfolg haben dürfte, daß vielmehr ein nicht unbedeutender Theil dieser Kosten von der Bezirksvertretung und den An-rainern zu übernehmen sein werde, daher der Landesausschuß wünschen müsse, die Beschlüsse der Bezirksvertretung über diese Angelegenheit zu kennen. Die Gemeinden erkannten aber die Regulirung nicht für nothwendig. es lehNte daher die Bezirksvertretung W.-Feistritz in ihrer Sitzuna am 14. August l. I. jede Betheiligung an der Regvlirung des Drannflusses als nicht nothwendig einstimmig ab. Pcof. Peters stellt den Antrag: „Der h. Landlag nehme diesen Bericht zur Kenntniß und beauftrage den Landesausschuß. den Gegenstand neuerlich in Erwägung zu ziehen und auf Grundlage deS ReichsgrsetzrS vom 30. Mai l. 2. sowie in Hinsicht auf daS zu berathende Landetge-sitz über Benützung. Leitung und Abwehr der Gewässer seinerzeit darizber Bericht zu erstatten." Dr. Woschniak tritisirt den Weg. den der L. A. in Verfolg des ihm gewor-denen Auftrages gegangen, der gelautet habe: „der L.A. habe die Bornahme von Erhebungen zu pflegen, ob und welche Rcgulirungen am Drannflusse in seinem Laufe von Studenck bis Moniberg auf Laodes-kosten zu erfolgen hätten, und hierüber Bericht zu erstatten." dem ent-gegen die Bez Vertretung in W.-Feiftritz in Kenntniß gesetzt worden sei, vaß auf einen Beitrag auf Landeskosten zu dieser erientuelt wünschenswert^ erscheinenden R«gulirung nicht gerechnet wcrden könnte. Die Bt^. Vertretung stellte überdies in ihrer di sfälligeu. Zuschrift an die betreffenden Gemeinden Forderungen, denen sie nicht entsp echen konnten. Redner schießt sich endlich dem Antrage deS Herrn Vorredners an. Lohninger hält nochmalige Erhebungen für überflüssig und konstatirt aus eigener Erfahrung, daß die Durchstiche mit sehr geringen Kosten von d n G'Meinden gemacht weiden könnten und diese seien (^uch dazu zunächst berufen. D S Land habe damit Nichts zu thun. C. Seidl M'inl. daS Wahre werde wohl in der Mitte zwischen den Ansichten der beiden Herren Vo redner liegen. Die Schäden diirfte!» ivahifcheililich eben so ivenig von großer Bedeutung sein, als oic Befruth' tungslrast der DrannUebeischwemmungen. Die geäußerte Abneigung der Gemeinden beruhe wohl »lur aus der Furcht vor der etwaigen Höhe noch unbezifierter Kosten d.r Dur^filhrung. Es existire kein technisches Operat. Redner schließt sich dem Äatr^^ge Peters an, der ja nicht dahin gehe, gleich .i.ehrere tausend Gulden zu votire-i, sondern nur die Angelegenheit nochmals zu berathen. Es erhält der Antrag des LandesauSschusseS: „Der Bericht werde zur Ketlntniß genommen" vom Hanje die Majorität. Der Gegenantrag des Abgeordneten Pros. Peters auf neuerliche Erhebuiigen bleibt in der Minorität. Ueber Antrag deS Dr. v. Wasserfall wird hierauf nachstehendes Gesetz j^um Beschlüsse e'hoben: Den nachbenannten zwei Gemeinden deS Herzogthums Steiermark tvird zur Dicckung ihrer Erfordernisse für das Berivallungsjahr 1870 die Einhebung von Umlagen auf die direNcn Steu rn (ohne Zuichläge) mit folgenden Perzenten bewilligt: 1. der Gemeinde Dretfultigkeit im Beziike St. Leonhard mit 10ö Proz.. 2. der Gemeinde Unter Rothsätüjjen in» Bezirke St. Leonbard mit 91 Proz. Nach zwei finanuellen Gegenständen wird der Marktgemeinde Feld-bach eine Auflage auf den B sitz von Hunden (2 fl. jahrlich) bewilligt. Hierauf wird die Wahl eines LandeSausschußt»eisitze>S vorgenommen. Zu wählen haben die 25 Abgeordneten der St.»dt Graz, der H.»ndel<-kammer und der Städte und Märkte. Davon find 24 anw send und es werden 24 Stimmzettel abgegeben. Gelvählt wurde der Abg. Dr. Alois Gchloffer mit 18 Stimmen. Marbllrgcr Berichle. Marburg, 12. Oktober. (Aus der G e m e i n d e st u b e.) Am Montag Nachwittag 3 Uhr sollte eine Sitzung deS Gemeindeausschuffes abgeiialten werden, in welcher nach Vornalime der regelmäßigen monatlichen Borlagen das neueGemeindestatut in ziveiter Lesung hätte vor,tetrngtn und angenommen werden sollen, doch wurde die Bersamnilung nicht beschlußfähig, iiidem neun Aussliüsse theils mit, theils ohne Entschuldigung fehlten; dadurch kann eS geschehen, daß das Statut hcuer nicht mehr zur Voilage »'n den Landtag kommt. Mehr Eifer für das Gemeindewoljt wäre ir'ünschens-Werth, während einzelne Ausschüsse Z.it und Geld opfern, um ihr Ehrenamt auch mit Ehren auszusullen. (Theater.) Samstag: „Rapiiael Santio" von Dr. Wollheim de Tonseee, ein romantisches Volksstück mit mitunter blühender Sprache, doch im Ganzen nicht sebr ansprechend; gespielt wurde recht brav und verdienen insl)esondere die Damen Töldte und Treumann, die Herren Fri^derich und Rotter sen. genannt zu »Verden; b'sonders hinreißend ivar in Spiel und Mimik in einz lnen Szenen Frl. Töldte. schade uur. daß je besser sie spitlt. sie auct» desto Mehr auf ihre Aussprache zu vergeben scheint, denn sie wurde dann nal)ezu unverständlich. Der Regi, niüss n wrr ab r diesmal einiges vorwerfen; erstens der hölzerne Seiiel. der mährend der ganzen Vorst llung im Proseenium st nd. stölte ung niein. ztveitens die Szene der Räuber »vurde duich den Ausruf deS „Einen für Alle" lächeilich und drittens, das Tableau hätte an» Acklujse und nicht ivahrend des Dtalo.,es gezeigt werden sollen.—Sonntag: „H.idemann und Sohn" von Langer, ein Lebensbild nach neuestem Zuschilitte. Riihrszenen und komische Episoden wecliseln in gemüthlichster Harmonie, so daß manchmal ein Äuge weinen möchte, wäljrend das andere noch lacht; nun doch es ist so gut ivie alle derariigen Stiicke aus den Wiener Theat.rjaliriktN und gefällt, das ist sirr den Theaterdirektor und — die Gallerie die Hauptsache; gespielt wurde recht brav, selir gnle tomische Figuren ivaren die Herren Rotter jun. und Zöllner. Herr Rotter sen. und Frietierich gefielen ebenfalls, die Gesänge fanden Beifall; Frl. von Radler, von dem wir bisher so «venig gesagt, w.il wir genau überzeugt sein wollten, was an ihrem Spiele Natur. waS einstudirt sei. müssen wir dieß-mal für diese und frühere Vorstellungen das Zeugniß geben, daß sie mit ihren Leistungen unS immer mehr überrascht, insbesondere, da wir fit vor einigen Jahren «och die ersten schüchternen Versuche auf unserem Theater machen sahen; sie spricht sehr deutlich und ist für naive Liebhaberinnen sehr gut verwendbar. — Montag: „Der Liebesbrief" von Benedix ; wir sagten schon öfters, daß das feine Lustspicl die gor^r unserer Theatergrsellschnft sri und muffen dieses um so mehr nach diesem Lustspiele sagen; die Herren Holzgartner und grirderich. die Damen Töldke. Dnrmont, Frl. v. Radlcr und selbst Frl. Rheinfeldeu trugen ihr Bestes zum Gelingen des Ganzen bei. ^ Z) Si oIK 1 Alle« Kwohmrii Marbmg» nn htylichcs Ltbtvohl! 672) Rehm, Oberst. QaUV» (654 kemii- II. liiz^kiltkiilei'. kWeii'^iiellei unck KtoWv n»vli U»ss sur ^okertix^unx, «ut uock dillix, ewüellt Gvliellil» Em außergeWHMcher Bertauf von ^656 Leiatwaarr, Altidtrstofft», Cvchvaart, ZopPt» Sr Mälltel si>det kurze Zeit i« dem Lokale Herrengaffe Nr. IIS statt, und verde« sämmtliche Waare« tief unter dem Fabrikspreis sowohl 0Q xro» als eu äetaU ausverkauft. ?r«is-Loar«i»t. MM'L et«enwaar e.^Wl 1 Stück 30 Ellen halbleinen ... von fl. S auswärts. 1 Stück 39 Ellen Creas von fl. 7 „ 1 Stück 38 Ellen Lederleinen . von fl. 11 „ 1 Stück 50 Ellen Holländer . . von fl. 18 „ V« Dutz. Leineutüchel 99 tr. 1 Elle Chisfon. Toileforte, Naturell 15 tr.I eine große Auswahl, besonders für Damen, sehr billig. ^ Tischzeuge und Servietten. _ eine immense Auswahl zu 10. 12. 14. 18 kr. bis zur seinsten Sorte. 'Tuchftoffe, als: Rock« und Hosenstoffe, Pelze, Doubl, Belonr staunend billig. Zoppen und Mäntel zu allen Preisen, großer Borrath. Regenmäntel (wasserdicht). Mehrere IVOS Ellen Leinwände in Resten ^ zu ü, 6, 8 und 10 Ellen werden staunend billig verkauft. Briefliche Aufträge werden gegen Cafsa odcr Nachnahme bestens ausgeführt. W^Wir machen auf diesen außergeivohnlichen Bertauf ein ?. ?. geehrtes Publikum befonders aufmerksam und fügen noch bei. daß für jede bei uns gekaufte Wanre garautirt wird. vi« Wienei' Vssr«»llslle. 8eliaei