MITTHEILUNGEN des historischen Vereines für Krain im Juli 1853. Redigirt vom Dr. V. F. Bildn. V ereinS - Sc crctär und Geschäftsleiter k. rc. Die Decanatspfarre Adelsberg (nach der Reihenfolge der Adelsberger Pfarrer mit den wichtigern Vorfällen, ausgezogen aus den alten Pfarr-Matrikeln und andern alten Urkunden), mitgetheilt Von Anton Kurz, 8. Pfarrer in AdelSbcrg. *) Ursprünglich war Ädelsberg nur eine Filiale von der Pfarre Slavina, und der ganze Gottesdienst mit allen seelsorglichen Verrichtungen wurde von Slavina aus besorgt. In Adelsberg selbst war nur eine kleine niedere Kirche; seitdem jedoch in Adelsberg eine Grafschaft war, und mehrere Aemter ihre Beamten hier hatten, so bestand man darauf, daß jeden Sonn-und Feiertag auch ein Gottesdienst abgehalten würde. Man traf daher die Verfügung, daß von Woche zu Woche ein Pfarrcooperator nach Adelsberg kam, um die gottesdienstlichen Handlungen vorzunehmen. In Adelsberg selbst lebte der edle Herr v. Nicoletti, welcher zu leichterer Subfisten; den Slaviner Cooperatoren, wenn selbe in officiosis in Adelsberg weilten, ihnen sein Haus zur Bewohnung anbot und selbe auch verpflegte. Diese fromme, edle Familie hatte auch in der Kirche St. Stephani in AdelSberg eine eigene Familiengruft, ob welcher noch jetzt die Familien-Namen zu lesen find. Auf dem Grabsteine neben der St. Fran-cisci-Capelle findet man folgendes Epitaphium: D. 0. M. Sebastianus de Nicoletti 1645 dilectis pracmortuis Majoribus Petro Patri 1626 Antonio patruo 1620 et Jacobo avo 1560, verae pietatis Studiosus posuerat. *) Es wäre sicherlich von besondern» Interesse, wenn auch von andern Pfarren Krain'» Beschreibungen nach de», Muster der vorliegenden, für welche der lebhafteste Dank hiermit ausgesprochen wird, für die „Mittheilungen" eingesendet würden; im Laufe einiger Jahre wäre» ancrkennungSwcrthe Materialien für die Geschichte der Kirchen Krain'S beisammen. Biele Vermögen Vieles — viribus unitis ! Dr. K. Antiquitatis restauratores, religionisque a vitae aemii-latores, Joannes Casparus de Nicoletti, nobilis imperii, et cacsareus Lipicae gubernator moriens 23. Februarii 1722, Josephus de Nicoletti ex fratre nepos, raro exemplo patrui successor, ejusdemque Lipicae cacsareus gubernator, vivens sibi et haeredibus posuere 1723. Da es sich jedoch im Jahre öfters ereignete, daß der Slaviner Pfarrcooperator in die benachbarten Filialen an Patrocinien und andern Jahrtagen ercuriren mußte, so blieb den Adclsbergern nichts anderes übrig, als mit dem Pfarrcooperator in die Filialen zu gehen, oder ohne Sonntagsandacht zu bleiben. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, stiftete eine edle, fromme Familie v. Enzthaler ein Beneficium, um doch jeden Sonn - und Feiertag eine sichere heil. Messe zu haben. Diese fromme Familie that auch für die Kirche sehr viel Gutes. Eine reiche Meffenstiftung, die Capelle Sti. Francisci de Assissio und noch andere Dotationen stammen von dieser Familie her. Ein Grabstein links in der Capelle Sti. Francisci mit dem Familien-Wappen sängt an mit den Worten: Deo aeterno et Sancto Francisco etc., ddo. 13. Februarii 1646, und gibt darüber Auskunft. Des jeweiligen Beneficiatcn Wohnung war ein kleines Häuschen, welches zugleich als Meßnerei diente. Als erster Adelsberger Beneficiat kommt im Taufbuche vor: Herr Joannes Sigismundus Hueber, ein Tyroler, anno 1681. Vermuthlich war dieser Herr aus der Familie der jetzigen Adelsberger Postmeister-Familie, welche später in den Ritterstand erhoben wurden, und schon in selber Zeit wohlhabend waren; denn der Beneficiat bewohnte das kleine Beneficiat-Haus nicht, sondern wohnte bei seinen Anverwandten. Dieser Beneficiat lebte in dieser Eigenschaft in Adelsberg 47 Jahre; denn im alten Taufbuche ist seine schöne Handschrift — etwas recht Seltenes für jene Zeiten, unter den gewöhnlich aus dem Venetianischen in dieser Gegend weilenden Priestern — noch anno 1728 deutlich zu lesen. Auf Herrn Hueber folgte, als zweiter Beneficial, Herr Jacob Kuder. Dieser war schon bemüßiget, in das arme Beneficiat-Haus zu dem Meßner einzuziehen, und da dieses Haus auch durch eine Feuersbrunst Schaden litt, ließ es der Beneficial aus eigene Unkosten bewohnbar Herstellen. Um darüber etwaigen Streitigkeiten vorzubeugen, verfaßte er nachfolgende Denkschrift: Cum rationabiliter praevidere possem, ego Subscriptus quaestionem aliquam circa inhabitatam a me domum, hinc bona Conscientia ductus, sequentia pro rei verdate pandere debebam. Neinpe, fuisse quidem in fundo hoc ecclesiae vetustate levem aliquam domum culam, quam inhabitare solebant aeditui et organistae gratis sine censu, infortunium tulit quod post incendium comune, ego pro noviter aedifi-canda domo, pro me Curato locum quaesieram. Hinc voca-tus a Domino Parocho et pro tempore syndicis atque vicinis qui non pcrsuasionibus tantum, sed quasi injungendo mihi assignabant, locum praesentis habitationis meae asserendo et spondendo mihi, si domum pro me in hoc fundo ecclesiae aedificavero, vita durante immunem fore ab omni censu, et sic detrimento meo aedificabam domum, sine reservatione rehabendi Capitale. Succedit aliud infortunium, nempe secundum incendium, consumpta parte domus, parte remanente denuo reparabam domum prout in praesenti videlur, etiam ecclesiae admini-culis semper pro ratione habens vita durante a censu immunem me fore. Provecta igitur senectute mea ne forent vanae lites haeredi, successoribus et ecclesiae inutiles, praesentes manu aliena subscriptas subscripsi et sigillo proprio munivi, testesque ad coroborandum expetii. Adelsbergae die 26. Januarii 1767. Jacobus Kuder Curatus loci. Georgius Leopoldus Skrinar Parochus. Franciscus Michael Mikulitsch. Joannes Zek Parochus Slavinae. Antonius Sigismundus de Nicoletti. Georgius Sigismundus de Garzaroli. Henricus Hueber de Hueb. Jacobus Kuder war über 21 Jahre Beneficiatus Curatus in Adelsberg, und seine Schrift entschied, als später der Verwalter der Grafschaft Adelsberg das Beneficiat-Haus einem jährlichen Zinse pflichtig machen wollte. Auf Jacob Kuder folgte im I. 1767 Herr Josephus Tomšič, ein unternehmender Mann, der auch der deutsche» Sprache kundig, und vermuthlich aus dem benachbarten Markte Planina gebürtig gewesen ist. Unter ihm wurde die Filial-Kirche Adelsberg zu einem Vicariate erhoben, und Tomšič erster Vicarius Adelsbergensis. Im I. 1773 unterbreitete Tomšič mit dem Herrn Pfarrer von Slavina, Joannes Zech, und den Kirchenpröbsten Blasius Milane imb Martin Žužek, einen motivirten Bericht an die damalige hochlöbliche k. k. Ministerial - Banco - Gefällen- Administration im Herzogthume Krain und dem Litorale Aus tria co in Laibach, und schilderte darin den baufälligen Zustand der Kirche St. Stephani in Adelsberg. Dieser Bericht lautet wörtlich und buchstäblich, wie folgt: Hochlöbl. Kais. Königl. Ministerial-Banco-Gefällen-Admiinstration, in Herzogthum Crain. „Wie lebhaft wür noch vergangenes Jahr den Baufälligen Stand der unter die Herrschaft Adelspergische Vogt Gerechtigkeit gehörigen Vicariats Haupt Kürchen St. Stephani zu Adels-perg vorgestellet, wie demüthig wür eben Eine Hochlöbl. Stölie als dessen Vogt Obrigkeit um Ertheilung Eines Jährlich abzustoßenden Baubriefs gebette», wird Hochselben gnädig noch erinnerlich seyn." „Wann die unaußweichliche Noth eines Neuen Gebäudes nicht so dringend wäre, oder wan die Kürche hinlänglich eigenes Vermögen besäße, womit sie sich der neuen Aufrichtung unterwinden könnte wurden wür gewis nicht so kühne seyn Eine Hochlöbl. ©toste so wiederholt anzugehen, Bey denen Umständen aber, die Hochselbte in Unterthänigkcit sich Vortragen zu lassen geruhen wollen, sind wür nothgedrungen ohne Unterlaß Hilfe so lange demüthigst anzuflehen, biß Hochdero Erbarmnuß in Gunst dieser bedürftigen Kürche rühren." „Das dermahlige Gebäu der Vicariat Kürchen St. Stephani zu Adelsperg wie weniges wegen den Baufälligen Gemäuer Dachstuhl und Altären für sich einen Gottes Hauß gleichet, ist für das Volk, das alda dem Gottesdienst abwarten solle um so gefährlicher als es Ja jeden der es Obenhin anstehet in Augen fallet, das außer Umfall nicht so weit entfernet sehe." „Aber nicht diese Ursach ist allein, so die Aufrichtung eines neuen Gebäudes foderet; wan würklich daß dermahlige mit Hilfe einer Ausbesserung und Auflegung eines neuen Dachstuhls (was doch auf dieses Gemäuer aufzulegen schaad wäre) noch einige Jahre sich erhalten könnte, so bleibet doch die bisherige Unbequemlichkeit für daß Volk, daß dessen großer Theil an Sonn - und Feuertäge», wo der Zulauf häufiger ist, ausser der Kürchen bleiben, und Theils bei denen Fenstern den Priester ungebührend beobachten, zum Theil gar ohne selben zu sehen, bloß mit einer den hiesigen Bauern Vielleicht gar fremde» Meinung auf daß H. Meesopfer während solchen sich auf den Gottes Acker begnügen muß, oder gar mit flichiigen Gedanken und flndhaften Werke zubringet, inmittels daß würklich in der Kürche befindliche wegen den viellen Gedräng sowohl ungebüh-ren, als den schmachtenden Drücken u. Ubigkeiten ausgesetzet ist." „Wer die Kenntnus der Größe der Kürchen und der umliegenden Ortschaften obenhin besizet, wird ohne Bedenken schlüssen, daß blos für daß hiesige Land Volk der Raum z» enge sehe." „Der Markt Adelsberg die nächst umliegende Dörfer Altendorf, Salog, Rakitnig, Mautersdorf, Grobsche, Groß-und Klein-Ottog und Sago», obgleich die letzter» Sechse nicht in dem Vicariat liegen, bedienen sich wegen weiter Entlegenheit ihrer Pfarren der Bequemlichkeit in der Nähe allster dem H-Meeß-Opfer beyzuwohnen." „Wie viel Volkes diese Dörfer ausmachen kan nach der Maaß beurtheilet werden , daß blos die Adelsbergische Nachbarschaft auf 1200 Seelen (die Fremde und daß Millitare zu geschweigen) zählet, wann wür viel sagen, so fasset der Raum der Kürchen mit Einschlus der Seiten Capellen gegen 600 Persohnen, wo werden nun die 6 übrige Dörfer so doch auf 1000 Seelen ausmachen, Plaz finden!" „Wan man noch, da wissentlich daß Vicariat an der Comercial-Straffen und eben in einer den Passagiers und Fur-leuthe» gewöhnlicher auch mit Millitare besezten Kriegs-Station lieget, auf deren Bequemlichkeit ein Betracht machen wollte, so wurde eine nahmhaffte Zahl außer der Kurchen bleiben müssen. Aus diesen Ursachen eben unterhaltet zwar dermalen die Adelspergische Nachbarschaft aus freuem Willen einen Fruhe-Meßer, damit durch Hilfe der Austheillung das Volk nicht Hundertweiße außen bleibet, womit doch der Unordnung und Gedränge nicht anßzuweichen ist." „So Nachdrückliche Beweg Gründe machen uns genug beherzet Jene Bitte, so wür bereits vor Einem Jahr gehorsamst eingeleget, zu widerhollen, und Einer Hochlöbl. Stölle Hilfe unterthänigst zuzuruffen, womit Hochselbte gnädig geruhen wollen, durch Einen der Sache Verständigen Bau Meister den Riß und Überschlag eines Neuen Kürchen Gebäudes aufnehmen zu lasse», und daß von Selben bestimmende Quantum mittels Einen gnädig zu ertheillenden Vau Brief vorzustrecken, daran wür uns verbinden wollen Jährlich, und so lang ein gewißes abzustoßen, bis daß ganze Capital getilget werde. Dahin und zu gnädiger Gewährung uns unterthänig gehorsamst empfehlen." Dieser Bittbericht wurde von der k. k. Banco-Gefällen-Administration in Laibach der Herrschaft Adelsberg zur Berichterstattung zugefertiget, und derselben aufgetragen, stch umständlich zu äußern. Erstens: in was eigentlich die Kirchen-Mittel, sie mögen beweglich oder unbeweglich sein, bestehen. Zweitens: was der Bau kosten, und endlich auf welche Art nach und nach der Baubrief und aus welchen Mitteln getilgt werden könnte. Hierauf wandte sich die Kirchenvorstehung an den Baumeister in Laibach, Leopold Hofser, um einen Kostenüber-lchlag, mit Anbetracht, daß das noch brauchbare Materiale von de» zwei zusammengerissenen Kirchen, St. Ursulae am Savie-Berge und St. Andreae am Platze, wo dermalen das Schulgebäude steht, auch in die Verwendung und Einrechnung genommen werde. Leopold Hofser machte nachstehenden Kostenüberschlag: Überschlag bei' Unkosten, welche zu einen neuen erbauten Kierchen zu Adehperg Nöthig seynd, wenn das Materialien von den alten Kierchen auch zu nuzen komt. 2660 Fuhr Stein 480 Fuhr Kalch 1440 Fuhr Sandt 230 Fuhr Tuffstein 12,000 Dachziegel 48 Centner Schließeisen pr. 9 fl. — 432 st. 160 Bäume die Länge 6 Klafter die Dicken 7 Zoll 120 Bäume die Länge 8 Klafter die Dieken 8 Zoll zum Griften und Lehnbögen machen 800 Toppel Bretter zum Gristen 15 Schuh die Länge oder 18 Schuh, die Dieken 1 Vs Zoll die Breite 1 Schuh 300 Kleine Bretter zum Gristen und Lehrbögen machen 6000 Scharnagel a 1000 pr. 1 fl. 42 kr. — 10 fl. 12 kr. 3000 Von großenNägela 1000 pr. 3 fl. 36 kr. = 10 fl. 48 kr. Die Maurer Arbeith macht 2400 fl. Die Nöthige Handlanger Arbeith macht nebst die Bauern 430 fl. Summa 3293 fl. Laybach am 20. July 1773. Leopold Hoffer Baumeyster m.p. Der Bauplan und der Überschlag wurden hohen Orts genehmiget, und nun hieß es aber, woher die Auslagen decke»? Die Kirche hatte kein disponibles Vermögen, die Pfarrgemeinde konnte auch diese großen Auslagen unmöglich bestreiten. Man verfiel endlich auf den Gedanken, die Messenstistungen anzugreifen. Der Kirchenvorstand, int Einverständnisse mit der Vogtei, wußte mit allen möglichen Versprechungen die vorgesetzten Stellen zu bereden, daß die Einwilligung erfolgte, ein Messenftiftungscapital pr. 3000 fl. zu erheben nnd zum Kirchenbaue zu verwenden. Darüber wurde nachstehende Land-Schadenbündige Schuld-Obligation verfaßt: Wir N. N. Pfarrer zu Slavina, Viearius zu Adelssperg, Vogtobrigkcit und Kirchenpröpste der Vicariats Kirche St. Stephan, bekennen hiermit für uns und unsere Nachfolger, daß wir zur Fortführung des bei erstgedachter Vicariats Kirche des zur Lesung der h. Messen der Enzthalerischen Stiftung bei einer Löblichen Lundschaft in Krain mit 3000 fl. angelegt geweste Kapital, Inhalt der uns unterm 27. May 1775 ertheilt gnädigen Verstattung behoben haben, somit obiger Stiftung 3000 fl. richtig und baar schuldig geworden seyen; damit aber diese Stiftung hinlänglich bedecket werde, als wollen wir zur einzeiligen Versicherung nicht nur alle obcndcuter Vicariat Kirch St. Stephani zu Adelsperg was immer Nahmen habende, mit keiner Stiftung oder sonstigen Onere behafftete Realitäten und Einkünften pro omnimodo Hypotheca constituiret, sondern auch uns dahin verbunden haben, daß sobald ersterdeuter Kirch gehörige Realitäten licitando hinangebracht werden, aus den daraus überkommenden Kauf - Schilling obiges Kapital deren 3000 fl. sammt den pro rata temporis ausständigen Interesse * zurückbezahlen und zu Einer Löbl. Landschaft in Krain General Einnehmeramt ad fructificandum anlegen wollen und sollen. Lilles getreulich und ohne Gefährde auch mit und bei Verbindung des allgemeinen Land Schaden Bundes in Krain, auch gnädigen Verstattung der K. Jv. Milden Stiftiings-Hof-Com-mission et cum clausula intabulandi. Urkund dessen unsere und deren hierzu erbetteneu Zeugen Fertigung. Adelsperg am 2. November 1775. Die 3000 ft. wurden erhoben und die Schuldobligation bei dem k. t Landtafelamte am 20. August 1777 iutabulirt zu Gunsten der Enzthalerischen Meffeustistung. Zu finden noch jetzt in dem 1. roth. Quat. sub litt. F. 12. So wurde die jetzige Pfarrkirche aufgebaut und im Jahre 1777 vollendet, recht geschmackvoll im italienischen Style. Die innere Einrichtung erforderte wieder neue Summen; um diese zu decken, verkaufte man die Realitäten, eine der Kirche ungehörige Mahlmühle, sredni Malin genannt, mit den anklebenden Grundstücken, an den Georg Slivar. Diese Mühle mit dazu gehörigen, nächst daran liegenden Gärtchen und eine kleine Wiese, Mala Ločica genannt, so wie die der Kirche gehörigen, in Ersel unter der Herrschaft Wippach gelegenen Weingärten, namentliche Per malinci. Potoknig, Schribarevz, Lukounig gorejni, Lukounig dolejni, per Kovači, Bekarevz und Pod stražam, wurden zusammen licitaudo an gedachten Juri Slivar um 5003 st. 56 kr. 1 dl. verkauft. So kam die Kirche um ihre Realitäten; die Schuld an die Enz-thaler'sche Messenstiftung wurde jedoch nicht abgetragen. Wie viele Sorgen und Arbeiten bei dem Baue der Kirche und der Aufficht über die Arbeiter der gute Vicarius Joseph Tomšič mußte gehabt haben, kann man sich denken. Zur Belohnung aller seiner Mühen jedoch wurde er zuletzt damit gekränkt, daß man ihn über Manches zur Verantwortung und noch zum Ersätze zog, worüber er sich in einer Vertheidigungsschrift an das Hochlöbliche k. k. i. oft. Gubernium bitter beklagt und bittet, ihn in Zukunft mit solchen Unterdrückungen zu verschonen. Tomšič verhoffte für seine gehabte Mühe und Anstrengung eine bessere Dotation und zugleich den Pfarrersrang; allein keines aus beiden erreichte er. In einer Zuschrift an das k. k. Kreisamt in Adelsberg ddo. 26. August 1789 sagt er, daß sein Gehalt von 277 fl. 2 kr., für welche er annoch 305 gestiftete h. M essen zu verrichte» habe, dazu die schwere Seelsorge in Adelsberg von 1500 Seelen, die geistlichen Verrichtungen mit Fremden und mit Militär, die Schulkatecheseu ihm nicht eine hinlängliche Subsistenz gewähren. Sein Alter, feine Seelsorger-Jahre, 22 in Adelsberg, in allen aber 33, erlauben ihm nicht mehr, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Er bittet daher das Löbliche k. k. Kreisamt, einen, Hochlöblichen k. k. Gubernium die Vorstellung zu machen, daß, wenn nicht zwei, wenigstens noch ein kräftiger Mitarbeiter ihm zugegeben würde, und daß man ihm auch den schon gnädigst zugesprochenen Pfarrergehalt anweisen wolle. Tomšič scheint sich in seinen Erwartungen getäuscht zu habe»; denn in den alten Tauf- bücher» kommt als erster Pfarrer Jos. W e n i g a r, gewesener erponirter Kaplan in Nußdorf, vor. Die bischöfliche Intimation lautet: R<1° D"° Jesepho Wenigar Capellano in Nusdorf. Consonc ad Rcscriptum Excelsi Capitaneatus Provincialis Labacensis ddo. 28. practeriti mensis et praes. hodi-erno pro grata notilia sigiiisicatur, rundum Dominum Wenigar sub die 29. 9b;.is elapsi anni, a Supremo Terrae Principe ad Parochiam Adelsbergensem nominatum fuisse. Quo-niam vero LiIIerac Praesentationis praefato Rescripto an-nexae in manibus Nos Iris reperiunlur, eas secura occasione a Nobis petet, ad effectum illas exhibendi Inclyto Capitane-atui Circulari pro nolitia et pro eruendo die ab co sibi de-stinando pro installatione in tcmporalibus, quem illico Nobis indicabit cum reproductione litter arum communicatorum et petitione Installationis in Spiritualibus ut quoad hanc oppor-tuna disponere valeamus. Datum Tergesti ex off° Epe?,11 die 11. Januarji 1794. Jg. Caj. De Bus et in. p. Praep“s et Vic‘;;! Generalis. Sein Jnstallatioustag ist mit diesen Worten angemerkt: Anno 1794 die 2. Februar» installatus suit Josephus Leopoldus Wenigar Ternoviensis primus Caes. Regius Pa-rochus Adelsbergensis ab admodum R,!“ D“° Petro Alberti Parocho et Decano Hrenovizzae. Wenigar war bis zum 1.1805 Pfarrer in Adelsberg, von da zog er in seinen Geburtsort Dornegg, wo er auch starb. Unter diesem Pfarrer war auch die Pfarrkirche Sti. Stephani in Adelsberg consecrirt, worüber nachstehendes Memorandum vorfindig ist: 11101“1 ac Red““’ Dominus Dominus Ignatius Cajetanus de Bus et in Faistenberg etc. etc. Epe;’ 'serges tinus tempore suae primae Canonicae Visitationis Eccelsiam hanc Paro-chialem Sti. Stephani Protomartyris honor! dicatam, una cum tribus in ea existenlibus Altaribus, nempe S *;■ Stephani P. M, immaculatae Conceptions, et Sti. Francisci Seraphici, existente primo Caes. Reg. Parocho Admod. Rev. D"° Josephe Wenigar consecravit, dedicavitque die 23. Mensis August! Arini 1798. Auf dem Altare 8",; Stephani Protom. sind die Reliquien: S“’; Petri, Sebastian! et Cunigundis. Am Altare B. M. Y. Imac. seu sine labe conceptae, find die Reliquien: 8's Modest!, Theodor! et Yictoriae. Auf dein Altare Sf; Francisci Seraphici sind die Reliquien: S*j; Simpliciani, Valentini et Hilaritatis. Dominica III. Octobris ist als Anniversarium Conse-crationis inperpetuum assignirt, und 40 Tage Ablaß an diesem Tage bestimmt. Ueber den Einbruch der Franzosen nach Jnnerkrain (anno 1797) schreibt dieser Pfarrer als Augenzeuge Nachstehendes : Nachdem die Festung Mantua, nach einer neun Monate langen schlimmen Belagerung capituliren und sich den Fran- jesen ergeben mußte, drangen nun die Feinde immer weiter gegen »ns. Unsere österreichische Armee war bei Baffano geschlagen, und war genöthiget zn retiriren. Ein Theil derselben ging über Pontafel ins Kärnten, der andere über Görz und Wippach hicher gegen Adelsberg. Die ganze Straße gegen uns war mit Retirirenden und Fliehenden bedeckt. Da sah man mit blutendem Herzen Infanterie, Cavallerie, Artillerie und Fuhrwesen, alles untereinander gemengt, in der Flucht das Heil suchend. Am 27. März 1797 um 4 Uhr Nachmittags kamen die ersten feindlichen Husaren über den Ruberniza-Serg unter den NanoS, lagerten sich in Präwald und in Ubelskn am Nanos-Berge. Eben kam die Orclonai i Post von Adclsberg, um von da nach Triest abzugehen; über diese fielen die Husaren her und nahmen sie weg, indem sie wichtige Depeschen zn erhaschen vermeinten. Nun wurden an der Straße gegen Adelsberg die Piquets ausgestellt, und zwar bis zum Dorfe Hrušuje. Bei Adelsberg verblieben von österreichischer Seite, um den Feind zu beobachten, eine Eseadron Husaren und einige Uhlanen, welche hin und her streiften und den Feind im Auge hielten. Auf ein Mal entstand eine ungewöhnliche Stille; die Straße, die Tags vorher noch von Menschen und Wägen wimmelte, war plötzlich leer; in Adelsberg Überfiel alle Bewohner, Beamte und Bürger panischer Schrecken, das Kreispersonale verschwand unbemerkt, und die meisten Hausbesitzer Adelsbergs zogen hinweg in die benachbarten Wälder und Berge; nur ich (Herr Pfarrer Wenigar), der Herr Postmeister Heinrich v. Hneber und ein Amtsschreiber, Namens Schäber, blieben in Adelsberg mit den ärmcrn Leuten, die nichts zu verlieren hatten, und harrten mit bangem Herzen auf unser Los, das wir uns viel schlimmer vormalten, als es nöthig war. Zuerst warfen sich einige Husaren auf das uns nahe liegende kaiserliche Hofgestüt Pröstranek: allein sie kehrten unverrichteter Sache zurück, es war bereits geleert. In der früh zwischen 7 und 8 Uhr traf die feindliche Avantgarde in Adelsberg ein, nachdem in der Nacht alle österreichischen Husaren und Uhlanen abzogen. An der Spitze der Avantgarde ritt majestätisch General Murat als Commandant. Mit beklommenen Herzen gingen wir drei oben Genannten ihm näher, um ihn zn begrüßen. Allein welche Enttäuschung. Ganz freundlich und höflich erwiederte er unsern Gruß, und gab uns die Versicherung, daß wir wegen der Person, wegen des Eigenthums und der Religion gar nichts zu befüchten hätten, daß ich als Pfarrer mein Amt und meine seelsorglichen Verrichtungen frei und unbeirrt ausüben könne und solle. Ein Theil dieser zahlreichen Avantgarde lagerte in der Fiumaner Straße nnd im Dorfe Salog, wo aber die Filialkirche S'j, Danielis als Magazin verwendet, sehr viel litt, und später ganz renovirt werden mußte; der andere Theil bivouaqnirte auf den Anhöhen gegen Planina und Manniz, um so die ganze Passage zn beherrschen; die Kavallerie aber »ahm ihre Beqnartirnng im Markte Adelsberg. Ein Detachement von etwa 800 Mann wandte sich mit zwei Kanonen gegen Fiume, von wo es aber bald wieder ruckkehrte und dann bei Feistritz und Dornegg lagerte. Von Görz aus zogen schon früher bei 200 Mann gegen Jdria, um das dort vorfindige Quecksilber in Beschlag zu nehmen, sie bekamen aber nur wenig, weil der bessere Theil schon ehedem in gute Verwahrung gebracht wurde. Endlich am 2. April, früh Morgens, es war eben ein Sonntag, brach die Cavallerie auf, und Nachmittag zog die Division des Generals Bernadotte mit klingendem Spiele und türk. Musik und mit fliegenden Fahnen durch Adelsberg nach Laibach. Sehr viele von diesen ungebetenen Gästen blieben über Nacht noch in Adelsberg, im Pfarrhofe wimmelte es von Offizieren, man hatte große Noth, um alle zn bewirthen, nachdem schon in den frühern Tagen zehn Offiziere von der Avantgarde täglich zn verpflegen waren, so wurde rein alles aufgezehrt, und in Adelsberg war ehevor nicht viel Vorrath am Lager, doch man that alles gern, um gut auszukommen. Den 17. April 1797 war endlich der Präliminar-Friede zu Leoben in Obersteiermark geschlossen, und die feindlichen Divisionen fingen an, einige über Kärnten, andere über Görz, andere von Laibach hier durch in's Frianl'sche zurückzumarschircn, so daß man am 8. Mai die letzten Franzosen in Jnnerkrain gesehen hatte. Während der ganzen Invasion war immer in Adelsberg ein französisches Commando Infanterie und Cavallerie. Um ihre Schwäche zn verbergen, pflegten die Franzosen mit ihren Truppen immerwährend hin und her zu marschiren; bald zog eine Division gegen Görz und auf einem andern Wege gegen Laibach, von dort wieder her und gegen Fiume, so daß man nie die wahre Stärke der Armee wissen konnte; man gab die Anzahl der Division des hier so oft durchziehenden Generals Bernadotte auf 10.000 Mann an, welche jedoch durch die kriegslistigen Schwenkungen eine viel größere Armee vermuthen ließ. Ungeachtet dessen muß man den Franzosen das Lob geben, daß sie sich hier in Adclsberg höflich gegen den Pfarrer bezeugten; sie haben keine Erpressungen weder an Geld noch andern Sachen gemacht; die Kirche wurde von ihnen respectirt, nnd wenn sie an Sonntagen zum Gottesdienste kamen, war ihr Benehmen christlich und schicksam, so daß sie in dieser Beziehung Niemanden ärgerten. Von dieser Zeit an nahm die Theuerung von Jahr zu Jahr zu, das gute Geld, Gold und Silber, war immer weniger zu sehen. In den Jahren 1801, 1802 u. 1803 war fast kein Silber zu habe», nur Papier nnd schlechte Landmünze cursirte unter den Leuten. Ein Merling Weizen kostete 13, auch 16 Silberzehner, halb so viel der Hafer, und der Kukuruz aber kostete so viel als der Weizen. Die Steuern und Abgaben wuchsen nach dem Kriege fort, und es war allgemein Klage im Lande über schweres, armes Leben. Zur Zeit, als noch Wen ig ar Pfarrer in Adelsberg war, brach am 2. Juli 1802, um 12 Uhr Mittags, im Hause des Kupferschmiedes Nr. 52 Feuer aus. Nachdem in dieser Zeit alles durch die Sommerhitze ausgetrocknet war, und die wenigsten Häuser mit Ziegel, die meisten mit Stroh gedeckt waren, so griff die Feuerflamme so heftig um stch, daß bald ganz Adelsberg in Flammen stand, da zum Unglücke noch ein starker Wind sich dazu gesellte. Es brannte im obern Theile, da kamen eben Knechte des reichen Fortuna mit großen Wagen aus Loitsch, beladen mit theurem Fuhrwerke für Triest. Man warnte sie, es wäre gefährlich, durch Adelsberg zu passieren, indem das Feuer vom Winde begünstiget, schon an mehreren Stellen ausgebrochen sei; allein, die übermüthigen Knechte antworteten: ivenn auch die Häuser brennen, so brennt die Straße nicht, und schlugen los auf die Pferde; allein, kaum kamen sie in die Mitte des Marktes, so schlugen schon die Flammen von rechts und links zusammen, und so ginge» Pferde, Wagen und Waren von großem Werthe in Flammen auf, worauf das Fortuna'sche Haus in Loitsch zu einem bedeutenden Schadenersätze pflichtig gemacht wurde. Verschont vom Feuer blieben nur im obern Theile bei zwanzig Häuser, die eben vom Winde weggekehrt standen, dann das Haus von Garzarolli und das des Anastasius Foka, und im untern Theile des Marktes dieHäuserNr. 103 u. 104. Alles übrige, die Kirche, der Pfarrhof, das Post- und Mauth-haus, das Schloß mit allen Stallungen und Heuschupfen, was nur brennbar war, ging im Rauche auf. Da der Wind de» Rauch und Qualm gewaltsam im ganzen Markte herumtrieb, konnte man sogar beim besten Willen keine Hilfe schaffen. Menschen und Vieh suchten in der Ferne ihre Rettung, und die aus den Dörfern herbeigeeilte Menschenmenge mußte nur die Zahl der müßigen und jammernden Adelsberger vermehren und zitternd zusehen, wie das ergrimmte Feuer - Element seine unbändigen Verheerungen fortsetzte. Auf dieses schauervolle Unglück, in welchem Menschen und Vieh in's größte Elend gestürzt waren, folgte noch ein strenger Winter; große Kälte und hoher Schnee stellten sich ein, so viele Menschen ohne Obdach, das Vieh im Freien, große Theuerung brachten Elend und Noth. Es ist bemerkenswerth, daß am 5. Juli 1847 ebenfalls um die Mittagszeit wieder in dem obern Theile im Hause Nr. 184, beim Franz Schibenik, vulgo Kerma, Feuer ausbrach. Nachdem eben in diesem Theile die meisten Häuser mit Stroh und Schindeln gedeckt waren, so fand das Feuer reiche Nahrung, und in kurzer Zeit standen die Häuser Nr. 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26 u. 27 in Flammen, auch brannten die Häuser Nr. 181, 182, 183 u. 184 auch ab. Zu großem Glücke war an diesem Tage Windstille, die meisten Leute waren gleich bei der Hand mit Hilfeleistung, die Feuerspritzen arbeiteten recht leicht, man konnte dem Feuer nahe kommen, und so wurde gleich im obern Theile (stari Mailend) daS Feuer gelöscht. Nachdem mehrere von diesen Abbrändlern auch bei der Feuerassecuranz versichert waren, so legte man gleich Hand an, um die Häuser wieder aufzubauen, welche nun viel schöner und größer sind, als ehevor; die Nichtassecurirten halfen stch nur langsam fort, und blieben den Ersteren bedeutend nach. Seit der großen Feuersbrunst 1802 kränkelte der gute Pfarrer Wenigar, hielt es jedoch bis Ende Mai 1805 aus. Nun verwechselte er seine Station mit seinem Geburtsorte Dornegg, wo er wenige Jahre darauf starb. Ihm folgte zuerst als Administrator Mathias Loren-zutti, ein Triestiner, welcher aber schon am 24. August 1805 als Pfarrer installirt wurde. Mathias Lorenzutti IId"s Caes.. Reg. Parochus Adelsbcrgensis, installalus suit anno 1805, 24. augusti, ab admodum Ra°- Dn°- Petro Alberti, Parocho et Dccano tune temporis jam Dollinae. In der Zeit dieses Pfarrers brachen die Franzosen zum zweiten Male in Krain ein, welche Invasion der Cooperator Andr. Magajna so beschreibt: Nachdem uns die Armee Sr. kais. Hoheit des Erzherzogs Carl am 23. November 1805 gänzlich verließ, traf der Vortrab der Franzosen, aus Chasseurs ä cheval bestehend, Tags darauf, Sonntag den 24.Nov., um 9 Uhr Früh hier ein, und den 25. Nov. die ganze, vom General D'Espagne geführte, uns Alle scharf belästigende Avantgarde. In den darauffolgenden Tagen kam auch die übrige, vom Marschall Masse na befehligte Armee, welche uns Alles nach Belieben und Gefallen wegnahm und die Leute nach Willkür mißhandelte. Als die Leute tut Markte Adelsberg dieses grausame Betragen sahen, flohen sie davon. Dermalen blieben jedoch die Unterbeamten des Kreisamtes, der biedere Herr Kreiseommissär Wilcher, dann der Herr Amtmann der Herrschaft, und erleichterten nach Möglichkeit unsere eiserne Lage. Nach dem Preßburger Frieden zogen endlich im Monate Februar 1806 die Franzosen wieder ab, und wir erfreuten uns der Ruhe bis zum I. 1809. Am 10. April 1809 brach der Krieg wieder aus. Am 16. Mai schlugen sich unsere Krieger, meist Landwehristen, auf dem Reberniza-Berge, bis die Franzosen unter General Macdonald den Nanos-Berg erstiegen und unsere Oesterreicher im Rücken überfielen. Dieß verursachte eine schreckliche Verwirrung; unsere Leute flohen haufenweise gegen Adelsberg, Verwundete aller Art gab es in Menge, Alles schrie und jammerte. Die gutgesinnte Volksmenge in Adelsberg leistete unter der Leitung des Herrn Verwalters von Adelsberg, Carl Schmol, alle mögliche Hilfe und verband menschenfreundlich die verwundeten Krieger. In der Nacht zogen die Oesterreicher gegen Zirkniz und weiter gegen Reifniz; die Straße gegen Loitsch und weiter gegen Laibach war schon von den Franzosen besetzt, welche über Zoll und den Birnbaumer Wald vorgedrungen waren und so die Unserigen verdrängten. In dieser Nacht stürmten die Franzosen die Verschanzungen hei Präwald, wurden aber mit großem Verluste zurückgetrieben. Wir, so schreibt Herr Andr. Magajna, der damals die Pfarre Adelsberg administrirte, der Herr Cooperator von Slavina, Joseph Gnllig — damals war Herr Magajna allein, ohne Cooperator; daher mußten wieder die Slaviner Cooperatoren oder gar der Erpositus von St. Peter, Joseph Persig, zu Hilfe kommen, um auch die Blestrten, deren mehrere in Adelsberg liegen blieben, zu versehen und auch zu begraben — wir sahen von dem Thurme der Pfarrkirche bis 1 Uhr Nachts das schreckliche Spectakel, welches sich in Präwald zutrug. In der Früh erneuerte sich der Kampf; der Donner der Kanonen war nach Adelsberg gut zu hören; die Feinde litten sehr; endlich ergab sich die Verschanzung, nachdem die Feinde bei 800 Mann eingebüßt hatten. Am 18. Mai 1809 kamen nach Adelsberg die ersten Franzose», nämlich das sechste Husaren-Regiment, unter Anführung eines gewissen Sinn, der quasi toni Satan besessen war; zu unserem Glücke marschirte er Tags darauf ab, sonst hätte er uns mit seinen Husaren ganz ausgezogen. Nach ihm kam die Division Brv ussier, welche sich aber, gleich ihrem Chef, so ziemlich leidentlich aufführte. Am Frohnleichnamstage kam Marmont aus Dalmatien, der auch gute Mannszucht hielt. Seit dieser Zeit waren wir lange ohne Militär, bis die kroatischen Jusurrections-Husaren den Hereinmarsch der italienischen Brigade Bertoletti veranlaßten, welche Lahoni uns nicht wenig mißhandelten, bis der Wiener Friede uns den Franzosen überließ. Im I. 1813 verließen uns endlich, unter der Leitung des Birekönigs Eugen, am 2. October Morgens um 4 Uhr, die Franzosen auf immer, nachdem sie Tags vorher bei Rakitnik und oberhalb Adelsberg, von Gauge bis Maunitz, tüchtig gerauft hatten, so zwar, daß viele Verwundete und Todte nach Adelsberg, sowohl Franzosen als Oesterreicher, gebracht wurden. Um 7 Uhr Früh des nämlichen TageS rückten nach Adelsberg die ersehnten Oesterreicher ein, bestehend in Radetzky-Husaren und 1500 Mann Eroaten unter General Zivic. In der Zeit, als die Franzosen unser Land im Besitze hotten, wurden mit Ende August 1812 alle Tauf-, Trau- und Sterbbücher an die Mairien abgegeben. Die Seelsorger konnten die Notizen davon nur zu ihrem Privatgebrauche führen. Herr Pfarradministrator Andr. Magajna und später Pfarrer in Adelsberg, führte ungeachtet dessen die genaue Einprotocollirung aller Gebornen, Getrauten und Gestorbenen. Auf Befehl Sr. Crcellenz des Herrn Hoscommissärs Grafen v. Saurau und Anordnung des illyr. provisorischen General-Gouvernements in Laibach, ddo. 14. Juni 1814, wurden die Tauf-, Trau-und Sterberegister vom 1. Juli 1814 wieder von den Seelsorgern übernommen und von ihnen gesetzlich geführt. Herr Pfarrer Mathias Lorenzutti, der im I. 1805 in Adelsberg als zweiter Pfarrer installirt wurde, vertauschte die Pfarre Adelsberg mit der von Slavina, wo er auch im I- 1822 starb und am dortigen Friedhofe beerdiget wurde. Sei» Porträt hängt zum immerwährenden Andenken im Pfarr-hofe zu Slavina. Ihm folgte, als dritter Adelsberger Pfarrer, der allgemein beliebte Andr. Magajna, der in Adelsberg Pfarrcooperator, Administrator und zuletzt Pfarrer war. Anno 1810, die 2. Septembris installatus suit Rd°s-D""s- Andreas Franciscu« Magaina, Carniolus Vremi-nsis, tertius Ca es. Reg. Parochus Adelsb er gensis, ab lllustrissimo ac Reverdissim° T)\° Dn* Libero Barone ab Argento, Praepo-sito Capit. atquo Vicario Generali Tergesti. Im 1.1816, den 18. April Nachmittag, kam die Leiche unserer geliebten Kaiserin Maria Ludovica, die am 7. April Abends in Verona verschied, auf der Reise in die Kaisergruft nach Wien hier an, und hielt Nachtstation in unserer Pfarrkirche. Nachdem vorher unter die Pfarrarmen 100 fl. C. M. vertheilt wurden und ein Trauergerüst mit 86 brennenden Kerzen errichtet wurde, ist die Leiche, die in ihrem Galla-Wagen fuhr, unter dem Geläute aller Glocken, beim untern Burger von folgenden Priestern mit dem »De profundis“ empfangen, und unter Gesang des Miserere in die Kirche geleitet worden, als: Herr Jacob ©»žic, Kreisdechant und Pfarrer in Hrenoviz; Herr A»dr. Magajna, Pfarrer in Adelsberg; Herr P e t e r A l e sch, Pfarrcooperator in Adelsberg-, Herr Joh. Schutz, Cooperator in Hrenoviz; Herr Joseph Sadnik, Beneficiat in Rakitnik, und Herr Mathias Doles, Frühmesser in Hrenoviz. Beim Empfange waren gleichfalls der k. k. Gubernlalrath nud Kreishauptmann, Balthasar v. Zirnfeld, sammt allen Kreis- und Herrschaftsbeamten, wovon sechs brennende Fackeln neben dem Wagen trugen. Am Hauptthore der Kirche wurde der Sarg von zwölf Soldaten aus dem Trauerwagen gehoben, unter Gesang des »Subvenite« in die Kirche getragen und neben dem Trauergerüste auf einem schwarz bedeckten Tische, seiner Schwere wegen (er wog 6 Centner und 80 Pfund), sammt dem Eingeweide-Topfe und dem Herzbehältniß niedergelegt, von zahlreichen Militärwachen und zweien betenden Priestern die ganze Nacht hindurch bewacht. Um 4 Uhr Morgens begannen die stillen heil. Messen; um halb 7 Uhr erschien Se. Ercellenz der Obersthofmeister Graf Wurm brand und die Gräfin Odonell. Nun las der Herr Dechant assistente parocho et coopcratore locali die letzte stille Messe, nach Deren Beendigung sich alle Priester zum Sarge verfügten und oas »Libera« absangen, dann die Leiche einsegneten, worauf Dieselbe gehoben und unter dem Gesänge »ln paradisum« in de» Trauerwagen getragen, dann mit bent „Miserere" bis zum Schlosse geleitet wurde. Besondere und thätige Beweise von Patriotismus für Oesterreich hat in dieser Gegend geliefert: Matth. Premrou von Groß-Ubelsku, Pfarre Hrenoviz, im dermaligeu Decanate Adelsberg. Dieser, des Lesens und Schreibens kundige Mann, Besitzer der schönsten Realitäten im Dorfe Groß-UbelSku, am Fuße des Nanos-Berges (geb. am 11. Februar 1783), bis nun obwohl ein Siebenziger, doch noch ein rüstiger, angesehener Mann, allgemein unter freut 9?ameii Cesar iz Ubelskiga (Jtuifcr von Ubelsku) bekannt, war laut Secret vom 8. October 1800 zum Quartiermeister und Zupan aufgestellt. Dieses Amt brachte ihm von Seite der Franzosen viele Unannehmlichkeiten und versetzte ihn sogar einige Male in Lebensgefahr, weil die Franzosen bald merkten, daß dieser Mann den Oesterreichern zugethan sei. Man ging ihm auch stark zu Leibe, und requirirte in seinem Hause alles, was nur zu haben war. (Schluß folgt.) Verzeichniß der vom historischen Vereine für Krnin erworbene» Gegenstände. (Fortsetzung.) Nr. 53. Von der königlichen Societät der Wissenschaften in Göttingen: Nachrichten von der Georg August's Universität und der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen. Vom Jahre 1852. Nr. 1—14. Nr. 54. Vorn löbl. Vorstande des historischen Vereines für Niederbaiern zu Landshut: Verhandlungen dieses Vereines. HI. Band. I. Heft. Landshut 1853. 8. Nr. 55. Vorn löbl. Vorstande des Vereins für rnek-lenburgssche Geschichte und Alterthumskunde zu Schwerin: Jahrbücher und Jahresbericht dieses Vereines, herausgegeben von G. C. F. Lisch, und W. G. Berger, Se-cretären des Vereins. Siebenzehnter Jahrgang. Schwerin 1852. Nr. 56. Von der löbl. Direction der Unterrealschule in Laibach: Erster Jahresbericht der k. k. Unterrealschule, veröffentlichet ant Schluffe des Schuljahres 1853. Nr. 57. Vont Herrn Valentin Perdan: Patent der Kaiserinn und Königinn M. Theresia cido. Wien 15. Juni 1762, betreffend die Ausgabe von Wiener-Stadt-Bancozetteln, in der Gesammtsuinme von 12 Millionen Gulden, und zwar: 900,000 Zettel von 5 fl. . . 4% Millionen, 350,000 ft ff 10 fl. . . 3% ft 100,000 ft l) 25 fl. . . 2V2 ft 20,000 ff ff 50 fl. . . 1 ff 5000 ff ff 100 fl. . • X ft 1,375,000 Zettel 12 Millionen. Nr. 58. Vom Herrn Sigmund Bals: Original-Urkunden, enthaltend Correspondenzen der Bischöfe zu Freisingen, mit ihren Pflegern und Kästnern zu Lack. Aus der Mitte des sechzehnten JahrhunderteS. 32 Stücke. *) Nr. 59. Vom löbl. Vorstande der Gesellschaft für vaterländische Alterthümer in Zürich. Achter Bericht über die Verhandlungen der antiquarischen Gesellschaft in Zürich, vom 1. Juli 1851, bishin 1852. Zürich 1851. 8. Nr. 60. Vom löbl. Vorstande des historischen Vereins der fünf Orte Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug. Der Geschichtsfreund. Mittheilungen dieses Vereins. Neunter Band. Einsiedeln, 1853. 8. Nr. 61. Von der kais. Academic der Wissenschaften in Wien: a) Sitzungsberichte der kaiserlichen Acadeinie der Wissenschaften. Philosophisch - historische Classe. Band IX. Jahrgang 1852. III., IV. und V. Heft. b) dto. dto. Band X. Jahrgang 1853. I. Heft. II. Heft. (Februar) III. Heft. (März) 1853. c) Denkschriften der kaiserl. Academic der Wissenschaften. Philosophisch-historische Classe. Vierter Band. Ausgegeben am 28. Mai 1853. Folio. d) Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsguellen. Herausgegeben von der zur Pflege vaterländischer Geschichte aufgestellten Commission der kaiserlichen Academic der Wissenschaften. Neunter Band I. Ausgegeben ant 17. März 1853. c) dto. dto. Neunter Band. II. Ausgegeben am 6. Juni 1853. f) „Fontes rerum Austriacarum." Oestcrreichische Geschichtsquellen. Herausgegeben von der historischen Commission der kaiserlichen Academic der Wissenschaften. Zweite Abtheilung. VI. Band. Nr. 62. Vom löbl. Secretariate des Vereins für sieben-bürgen'sche Landeskunde zu Hermannstadt: a) Statuten des Vereins für siebenbürgen'sche Landeskunde. 1842. b) Bericht über die Entstehung, die Schicksale und Leistungen des Vereins für flebenbürgen'sche Landeskunde bis zum Jahre 1853, vom Vereins - Vorsteher, mit bem SKotta: Vires unites valent. Hermannstadt, 1853. c) Archiv des Vereines für siebenbürgen'sche Landeskunde. Neue Folge. Erster Band. Herausgegeben vom Vereinsausschuß. Kronstadt, 1853. (Fortsetzung folgt.) *) Wurden glücklich in einer Spez ere! b and lung vom Untergange gerettet! Die Red. Druck von Jgn. v. Kleinmayr 8t fttbot Bamberg in Laibach. statute n DMEkMsV Weelees fire Strnite C?ll ;» Laibach. EA (Laut Erlaß ded h. k. k. Ministeriums bed Innern ddo. 30. Juni 1853, Z. 16900/818, intim: mit h. k. k. Statthalt. Präs. Erlaß vom 5. Stili 1853, Z. 2791/P., sind diese Statuten in Folge allerhöchster Entschließung vom 9. Mai 1853 genehmiget worden.) I. Abschnitt. Zweck ö es Vereines. §> 1. Mer historische Verein für Krain, unter seinem selbstgewählten Protector, macht es sich zur Aufgabe, für die Erhaltung und Aufhellung der Geschichte Krain's in der Vergangenheit und Gegenwart zu sorgen, alles darauf Bezügliche aufzufinden, zu sammeln und bekannt zu machen. §. 2. Behufs der Erreichung dieses Zweckes durchforscht der Verein alle Quellen und Materialien, welche auf die innere und äußere Geschichte der Vergangenheit und Gegenwart Krain's Bezug haben, bewahrt sie in Sammlungen, verbreitet sie durch Abschriften und verarbeitet sie zu größeren geschlossenen Darstellungen. §- 3. Zur Aufbewahrung des Gesammelten legt der Verein ein Archiv an, welches je nach der Beschaffenheit des Gesammelten in eine der beiden Sectionen: a) Bibliothek, oder b) Antiquarium, eingetheilt wird. §. 4. Da ein weiterer Zweck des Vereins in bet möglichsten Verbreitung historischer Kenntnisse liegt, so veröffentlicht er deßhalb jeden Monat ein !wissenschaftliches Blatt unter dem Titel: „Mittheilungen des historischen Vereines für Krain.« §. 5. Zur weitern Förderung der Vereinszwecke wird sich derselbe auch mit Vereinen des Auslandes in Verbindung setzen, besonders mit jenen, welche zunächst für die Landesgeschichte K rains von irgend einem Einflüsse sein können. ZI. Abschnitt. Wal) [ her 31t(tgsieb er. §. 6. Die Mitglieder des Vereins theilen sich in wirkliche, in correspondirende und in Ehrenmitglieder. §. 7. Als wirkliches Mitglied kann Jedermann beitreten, der sich im Genusse der bürgerlichen Rechte befindet, und eines unbescholtenen Rufes sich erfreut. Die Aufnahme der wirklichen Mitglieder geschieht von Seite der Direction durch Abstimmung. §. 8. Der Protector, die Ehrenmitglieder, so wie die correspondirenden Mitglieder, werden von der allgemeinen Versammlung über Antrag wirklicher Mitglieder erwählt, und zwar solche Männer des Jn-und Auslandes, welche entweder durch historische Forschungen sich um die Geschichtswissenschaft verdient gemacht, oder solche, welche wegen ihrer einflußreichen Stellung die Zwecke des Vereins fördern können. §. 9. Jedes Vereinsmitglied erhält zur Bestätigung der Aufnahme in den Verein ein von sämmtlichen Directionsmitgliedern unterfertigtes Diplom III. Abschnitt. Verijte uiib pffirOtcn her Mitglieder. §. 10. Die wirklichen Mitglieder haben überhaupt gleiche Rechte und gleiche Pflichten, insbesondere aber haben sie a) das Stimmrecht bei den allgemeinen Versammlungen des Vereins; b) das Recht der Beantragung der Wahl von correspondirenden und von Ehrenmitgliedern; c) das Wahlrecht für die Directionsmitglieder; d) das Recht, die Hilfsmittel des Vereins zu geschichtlichen Studien in den Vereinslocalitäten zu benützen, oder solche auch, mit Ausschluß von Originalurkunden, gegen Recepisse nach Hause zu nehmen; e) das Recht der Einsichtsnahme in die Vereinsrechnungen und Vereinsinventare; f) das Recht, Anträge an die Bereinsdirection zu erstatten, und selbe zur Berathung und Abstimmung bringen zu lassen. §. 11. Die Pflichten der ordentlichen Mitglieder sind: a) Förderung der Vereinszwecke nach ihren Kräften: b) lebhafte Betheiligung an den Vereinsversammlungen; c) Entrichtung eines jährlichen Beitrages von mindestens zwei Gulden C. M. für die Rea-lisirung der Vereinszwecke; dieser Beitrag muß jedenfalls auch für das Jahr entrichtet werden, in welchem der Austritt Statt gefunden hat. Ein mehr als einjähriger Rückstand wird, nach vorausgegangener schriftlicher, fruchtloser Erinnerung, als Beweis des Austrittes aus dem Vereine angesehen. §. 12. Die correspondirenden und Ehrenmitglieder haben in Bezug auf den wissenschaftlichen Zweck gleiche Rechte mit den ordentlichen Mitgliedern. Auch haben sie bei den allgemeinen Versammlungen das Stimm- und das Wahlrecht. §. 13. Sowohl die wirklichen als die correspondirenden und Ehrenmitglieder erhalten die monatlichen Vereinsmittheilungen unentgeltlich. IV. Abschnitt. £ c t tu n o b cs Vereines. §. 14. Die Leitung des Vereines besorgt ein Director, dem ein Secretär und Geschäftsleiter mit einem Ausschüsse von drei Mitgliedern zur Seite steht, welche zusammen die Vereinsdirection bilden. §. 15. Die Direction wird von der allgemeinen Versammlung durch relative Stimmenmehrheit gewählt. §. 16. Der Director wird auf fünf Jahre gewählt, von den übrigen Directionsmitgliedern tritt alljährig Eines aus, welches durch das Loos hierzu bestimmt wird; doch kann das Austretende wieder gewählt werden. §. 17. Die Wahlen finden bei der jährlichen allgemeinen Versammlung Statt, und zwar durch persönliche Abgabe des Stimmzettels. §. 18. Ueber den Wahlact wird ein eigenes Protocoll aufgenommen und von allen Mitgliedern der Direction unterfertiget. §. 19. Die Direction vertheilt unter sich die zu besorgenden Geschäfte, verfaßt die bezüglichen Instructionen, und hält in der Regel alle 2 Monate eine Directionsversammlung. Der Director ist jedoch berechtiget, außerdem, so oft er es nöthig findet, eine Directionssitzung einzuberufen. §. 20. Zur Förderung der allgemeinen Zwecke ernennt sie die erforderliche Anzahl von Vcreins-mandataren, und ertheilt ihnen die nöthigen Instructionen. §. 21. Die Direction ernennt ferner den Cu-stos für das Archiv und einen Bereinsdiener, welche beide aus der Vereinscasse vertragsmäßig zu besolden sind. §. 22. Alle den Verein betreffende Einlagen sind an die Direction zu richten, und von ihr gehen die bezüglichen Erlässe aus, welche vom Director und vom Secretär unterfertiget werden. §. 23. Der Direction ist in Bezug auf die Vereinszwecke dem Vereine verantwortlich, und erstattet in der allgemeinen Versammlung den Bericht über ihr Wirken im vergangenen Jahr. '¥» Abschnitt. Vermögen hes Vereins imh dessen Vcrmnftnng. §. 24. Das Vermögen des Vereines besteht in der Bibliothek, der Münz- und Antiken-Sammlung, in den Einrichtungsstücken und sonstigen Gerathen, sowie in den entrichteten jährlichen Beiträgen und den aus diesen bewirkten Ersparnissen. §. 25. Sämmtliches Vermögen wird von der Direction verwaltet, und einer der Herren Ausschüsse mit der Cassaführung und Verbuchung betraut. §. 26. Aus diesem Vermögen werden die currenten und außergewöhnlichen Auslagen, welche die Realisirung der Vereinszwecke ermöglichen, bestritten. Das Präliminare über die jährlichen Einnahmen und Ausgaben ist von der Direction zu entwerfen, und in der allgemeinen Versammlung zur Prüfung vorzulegen. §. 27. Auslagen bis zum Betrage von 16 fl. kann der Director, Auslagen über 16 ff. nur die Direction bewilligen. §. 28. Alljährig wird vom Vereinscassier die documentirte Rechnung vorläufig der Direction zur Prüfung vorgelegt, und in der allgemeinen Jahresversammlung sämmtlichen HH. Mitgliedern zur Einsicht unterbreitet. §. 29. Jedem Mitglieds steht es frei, während der nächsten acht Lage seine dießfälligen Bemerkungen schriftlich der Direction vorzulegen. Nach Ablauf dieser Frist wird dem Herrn Cassier von Seite der Direction das Absolutorium ausgefertiget. Beschluß. §. 36. Sollte dieser Verein in Zukunft durch irgend eine innere oder äußere Veranlassung aufgelöst werden, so entscheidet eine allgemeine Versammlung der wirklichen Mitglieder über das sämmtliche Vermögen, doch bleibt unter allen Umständen die wissenschaftliche Sammlung Eigenthum des Landes. Jgn. u. Mcinmayr & /cd. Damlierg'r Vuchdruckkr-i.