f ü r Vaterlands Rnnst^ Wijfenschaft und geselliges Leben. ^ Sr. Ercellen;, "H ^ dem hochgebornen Herrn Herrn ^ Leopold Grafen v. Welfersheimb, l k. k. wirklichen Kämmerer, geheimen Rathe, Landes-Gouverneur in Kram und Kärnten, Präsidenten der Herren Stände kc. ke. <^c. bei ehrfurchtsvoll d argebracht. m Mie Muse tritt, die Leier in den Häudcn, Dem, au der Save und der Dräu Gestaden,, V Ü! ^ ?"'" ""^ ^'^ "" Vlütheukrauz umschliugt, Wie staud Gr allgeliebt vou Grosi uud Klein, W 8 1.^^ ° ^"'^ '" Ehrfurcht Dir zu spendeu, llud wer uur Segeu stets auf sich geladen, D ^ Was jauchzend rings das Land entgegenbringt: Sollt' jetzt als Vate r nicht willkommen seyn? — I ' ^ Des Herzens sind es, des Gefühls Ergüsse,, Gepriesen sey des Herrschers weises Lenkeu, ^ Es sind der Weihe, des Willkommens Grüße. Ihn als Gebieter unserm Land zu schenken.' So weit Illyriens ferne Gränzen sehen, Nimm denn die Huldigung von allen Ständen, So weit erschallt das freudige Signal: Die nah' und fern vertrauend Dich umsteh',,; »Der Vater ist nun da!" durch Thal und Höhen, Wohin Du auch den milden Blick magst wenden, ' Und Jubel folgt der Kunde überall. Nur Lieb', Verehrung, Treue wirst Dn seh'n. Wie käm' es anders ? Ist des Hohen Name Und mag Dein jüngster Abschied, Herr, Dich schmerzen, Nicht längst schon hochverehrt vom Wendenstamme? Hier schlagen Dir nicht minder bied're Herzen. — -ö O jauchze auf, Illyrien! — Das Stencr ^, Des rüst'gen Schiffes ruht in weiser Hand; '. W^ Die Muse aber senkt verstummt die Leier, ^. ^« Denn Jubel übertönt sie rings im Land, ^ Des Vaters theurer Ankunft reich gespendet, ^^ lHF' Den uns des Kaisers Gnade hat gesendet. — /^ Leopold Kordesch. 30 Gtwas über strafendes Einschreiten in der Kinderzucht. Von Carl Hroner. «lVir leben jetzt in einer Zeit, wo man jede) ernste physische Erziehungs-Mittel, dem man einst nichr blo'ß m den Kinderstuben der liniern nnd nnttlern, sondern selb»! der angesehenern Volksclassen einen ehrenwerthen PlaH einräumte, immer mehr nnd mehr aus denselben zu verbannen pfiegt, bei vielen Faniilien aber schon lange verbannt hat. Suchen, wir den Grund dieses Verfahrens zu erforsche»,,, welches den, Anschein feinerer Gesittung an sich trägt, so werden wir ihn, nicht so sehr in der scheinbar fortgeschrittenen Volksbildung, als vielmehr in einer rein unrichtigen ErziehunZZ.-Weise auffinden, deren sich mancher um die moralische Entwickekmg. seiner Kinder zu laue V^rer, oder (was leider am gewöhnlichsten eintriffr) manche unverständige Mutter aus übertriebener Zärtlichkeit gegen ihr verhätscheltes Söhnlein oder Töchierchen bedient. Daher muß Jedermann,, der mit beobachtendem Auge sich in der gegenwärtigen Kiuderzucht umsieht, die traurige Bemerkung machen, daß die goldenen Regeln in diesem für das Wohl der Gesammcheic so nützlichen, Zweige des menschlichen Wissens, welche uns sachkundige Männer in ihren Schriften hinterließen, immer noch zu wenig tief und allgemein in das Bewußtseyn ihrer Mitmenschen übergegangen sind. Wäre es dein so, so müßte ohne Zweii-fel dann von den Altern die ernste Wahrheit eingesehen werden : »Es sey nicht bloß nothwendig, Kinder zu erhalten, sondern auch sie erziehen zu können." Ich bin gewiß ketn' Freund jenes Prügelsystems, welches einst in den Kinder- und Volksschulen betrieben wurde, und hie und da nach bis auf den heutigen Tag, besonders im untersten Volke, so eifrige Verehrer und Vollstrecker zählt; doch hat mich dieß nicht abgehalten, die Ansicht zur Ueberzeugung in mir heranreifen zulassen, daß ein manchmal selbst streng strafendes Einschreiten in der Kinderzucht nie ganz beseitigt werdenkönne, noch dürfe, solange nicht eine bessere Erziehungs-kundc und die damit eng verbundene Kraft, selbe auszu« üben, Gemeingut aller Glieder der bürgerlichen Gesell-jchafr geworden sind. — Sehen wir nun auf die Folgen jener Kinderzucht, deren Haupt-Maximen die sind, bloß mittelst Güte Alles bei den Kindern zu bewirken, ohne Rücksicht auf ihre Temperamente, Anlagen und Lieblings-Neigungen. — Starrsinn, tief gewurzelter Ungehorsam, der loseste Muthwille, die größte Roheit nnd gänzliche Nichtachtung der ätterlichen Autorität sind die unausbleiblichen Folgen davon, mit denen sich jene Altern selbst schwer bestrafen, welche das früh sich zeigende rauhe, unftiedsame und selbstsüchtige Gemüth des einen Kindes mit dein sanften und willigendes andern einer gleich gütigen Behandlungsweise unterziehen. Da wirft sich nothgedrungen die Frage auf: »Legen solche Ältern dem Begriffe »Älternliebe» wohl die wahre Bedeutung unter? Wissen sie wohl, daß sie nur höchst ungerecht und lieblos gegen solche böswillige Kinder handeln, wenn tte wähnen, die schiefe Herzensrichtung solcher Kinder dadurch auf den Pfad des Guten umlenken zu können, daß sie die strafende Hand immer und immer zurückhalten ! — (Fortsetzung folgt.) Die Lomdardstraße zu Brüssel. > Uebersetzt aus dem Französischen. (Fortsetzung.) Während Belgien diese große Bahn der Besserung eingeschlagen hatte, wurde in Frankreich noch zu 40 vCt. geliehen. Es war zu Paris schon im Jahre 1626 ein Lombard eröffnet worden, das aber, statt dem Wucher zu steuern, selbst Wucher trieb. Gesetzlich wurden diese Anstalten erst im Jahre 177? durch königliche ^6l,!<'68-z'»I«nl68 eingeführt, und sie haben fünfzig Jahre hindurch außer den Kosten l2 pCt. Interessen genommen. Seit einigen Jahren, wo Gelder zu 4 pCt. zu haben sind, nehmen die Lombard's bei gutem, solidem Unterpfande doch noch 9 pCr., woraus in gewissen Fällen mit den Nebenkosten 18, 30, 40, 50 pCt. und selbst darüber werden. Seit der Umbildung vom I. !809 steht es mir der Philanthropie in Belgien leider eben so. Aber wir wollen zu unsern beiden Strauchdieben zurückkehren. Die Nacht war so finster geworden, daß es nur den Katzenaugen eines Knops möglich war, einen Schritt weit zu sehen. Da hörte man in dem morastigen Boden den schweren Tritt eineö schon ermüdeten Pferdes. Der Strauchdieb, der immer mit Vorsicht zu Werke ging, schlug schnell einen an seiner Kaputze befestigten Florstreifen über's Gesicht, trat leise, wie cm Wolf, herbei nnd sagte, indem er sich vor dem Pferde hoch aufrichtete und diesem in die Zügel fiel: »He, guten Abend, mein Herr!" »Guten Abend," antwortete ihm der Reiter in unruhigem Ton. »Er ist es," flüsterte der Buckelige vom Fuße des Baumes mit veränderter Stimme her. Es war verabredet wordeil, daß dieser die Auskunft geben sollte, weil der alie Räuber sich durch das Anhalten eines Unrechten nicht compromirriren wollte. Letzterer saqte dann weiter: »Ihr seyd der Bote des Herzogs Albert. — Seyd unbesorgt. Aber zieht Eure rechte Hand von dem Holster zurück; denn wenn ich sehe, daß Ihr nur ein Endchen von einem Pistol oder Dolche hervorholt, so zerschmetrre ich euch die Faust mit diesem Knittel, und das sollre mir leid thun. — Ihr habt ein Perlen-Halsband bei Euch, das brauche ich, und eine Börse, mit der ich Bekanntschaft zu machen wünsche. Diese beiden Theile fordere ich von Euch, sonst nichts." Diese Worte wurden mir einer solchen Entschlossenheit ausgesprochen, daß es dem eingeschüchterten Boten gar nicht mehr einfiel, an Widerstand zu denken. Er suchte sich aber anderweitig aus der Schlinge zu ziehen und sagte: »Aber bedenkt, daß das Halsband dem Herzoge zugehört, und daß ihm scharf nachgespürt werden wird, wenn Ihr mich seiner beraubt." 31 »Man möge ihm und mir nachspüren," antwortete K n op s, »aber man wird weder eins, noch den andern finden." »Ihr könnt ja mit dem Halsbande doch nichts anfangen; so begnügt Ench denn mit meiner Börse, die noch 60 Gulden enthält, und die ich Euch willig abtrete. —" »Es ist recht brav von Euch, dasi Ihr mehr in Eurer' Börse habt, als ich erwartet hatte; aber das Halsband muß ich darum doch haben." »Nehmt Euch in Acht," begann der Reiter wieder, indem er eine neue Kriegslist anwenden wollte; »es folgen mir noch zwei Bewaffnete, die mir zur Bedeckung mitgegeben worden sind." »Da verrichten sie ihr Amt sehr schlecht; denn ich höre nichts von ihnen. Aber keine Ausflüchte! Ihr seht, daß ich ohne Gewalt verfahre. Aber wenn Ihr wüßtet, wer ich bin, so würdet Ihr auch wissen, dasi ich mich nicht vor drei Männern fürchte. Nun, her mit dem Halsbande!" Seufzend holte der betrübte Bote die Börse und das Halsband hervor. »Ich bin ein verlorener Mann," sagte er; »man wird cs mir nicht glauben, daß ich beraubt worden bin. Es wird ein schmählicher Verdacht auf mich fallen ! Wir leben in einer Zeit, wo sich schon mehrere ungetreue Diener des Vorwan-des, beraubt worden zu seyn, bedient huben, um sich das Glit ihrer Herren anzueignen." »Ich weiß cs wohl, daß man uns verleumdet," antwortete Knops gelassen; »aber Ihr sollt darum nicht in's Verderben stürzen. Ihr kehrt zu unserer lind Eurer eigenen Sicherheit erst morgen nach Brüssel zurück. Jetzt, wo wir mit einander im Reinen sind, sollt Ihr mit uns zu Abend essen, und morgen früh, ehe Ihr weiter zieht, will ich Euch mit meinem Aushilfsmittel bekannt machen." Ohne erst des Reiters Antwort abzuwarten, ließ der Räuber das Pferd eine halbe Wendung machen und leitete es auf ungebahntem Pfade mitten durch das Gehölz. Nach einem halbstündigen Marsche hielt er am Eingänge einer kleinen, aus Lehm und Erde aufgeführten und mit Moos bedeckten Hütte an. Mehr als ein Mal hatte auf diesem schweigsamen und langsamen Zuge den erschreckten Boten Albert's die Lust angewandelt, sich verstohlen zur Erde herabgleiten zu lassen und zu entrinnen. Aber wohin in einer stockfinster!, Nacht und in einem Theile des Waldes, wo er keinen Ausgang kannte? Ueberdieß däuchte es ihn, als ob noch eine menschliche Gestalt schwankenden Schrittes hinter seinem Pfcrde herging; so überließ er sich denn in Geduld seinem Führer. Vor der Hütte hieß Knops den Reiter absitzen, zog sem Pftrd hinein und sagte zu ihm: »Nehmt dem Gaul den Zaum ab, da ist Heu und Stroh; es wäre unrecht, wenn das Thier nicht auch sein Recht haben sollte! Ich will unterdessen Feuer anmachen, und dann sollt Ihr unsern Pallast zu sehen bekommen. Ganz so glänzend, als der des Prinzen ist er nicht; aber es wohnen auch keine Herzoge darin. Eins laßt Euch indessen noch gesagt seyn: sucht nicht unsere > Gesichter kennen zu lernen. Im Übrigen seyd Ihr hier so ! ! sicher, wie wenn Ihr von einer Schwadron von Isabel-' len s Dragonern bewacht wurdet. Wir leisten Euch zwar nur ' selbander Gesellschaft, können aber auf's kleinste Signal, und > wenn Gefahr droht, Succurs bekommen." Bis der Nänber Feuer angeschlagen und eine kleine Lampe '' angezündet hatte, gewahrte der Bote I>ohann Brink noch ein Paar, Knops wedelnd umkreisende, große Hunde, deren Anwesenheit er vorher nicht bemerkt hatte, weil sie von ihren: Herrn abgerichtet waren, bei seiner Ankunft nicht zu betten. »Jetzt Feuer angemacht, Marquis!" sagte Knops zu dem Buckeligen, dessen Gesicht sich ebenfalls hinter einem schwarzen Flore verbarg, »und Ihr, Herr Gast, sorgt für Euer 'Pferd." Der Buckelige that, was ihm geheißen worden war, und das dürre Holz loderte auch bald in lichten Flammen lustig in dem kleinen Ofen auf. Johann Brink aber nahm seinem Gaul den Zügel ab, wonach dieser, als echter Philosoph, sein Bündel Heu, dem er sich sogleich näherte, in der elenden Hütte sich eben so gut schmecken ließ, wie wenn es ihm in einem herzoglichen Stalle aufgetischt worden wäre. »Marquis, den Tisch bereitet! wir wollen essen!" sagte der Räuber weiter, indem er sich auf einen Augenblick entfernte. Er kehrte bald mit einem Schinken, einem frischen Brote und einer gefüllten riesigen Flasche zurück. (Schluß folgt.) Brosamen aus der Vergangenheit. Wir lesen in der beliebten »Wiener Zeitschrift:" Man weiß, daß Peter der Große lind sein Alliirter, König August von Polen, Ehurfürst von Sachsen, eine sehr ungewöhnliche, fast übermenschliche Körperkraft besaßen. Eines Abends war der Erstere bei dem Letzteren in einer kleinen, dem Fürsten Radziwill gehörenden Festung an der churlandischen Gränze zum Souper. Während der Mahlzeit bemerkte August, daß ein silbener Teller, den man ihm gereicht hatte, unrein war; sofort bog er den Teller zusammen, daß eine Rolle daraus ward, und warf ihn auf die Seite. Peter glaubte, der König wolle nur mit seiner Stärke vor ihm prahlen, darum drückte er auch seinen Teller zu einem Klumpen und legte ihn vor sich hin. Jetzt wurde August hitzig und zermalmte einen großen, silbernen Napf zwischen den fiachen Händen, doch Peter blieb auch in diesem Experimente nicht hinter ihm zurück; er that von seiner Seite ein Gleiches mit einem andern Napfe. Die beiden Potentaten waren auf dem besten Wege, das ganze Tafelservice zu zerstören, hätte nicht Peter dem curiosen Wettkampfe mit folgenden Worten ein Ende gemacht: »Bruder August, wir kncren und verbiegen Silber, dasi es eine Lust ist, aber ersprießlicher würde es seyn, wenn wir'das schwedische Eisen zu krümmen versuchten." Ein anderes Mal, als beide Monarchen in Thorn verweilten und zu ihrer Er-getzung einen Stierkampf mit ansahen, wollte August dem Czaar beweisen, dasi zu seiner Heldenstärke auch Heldenmuth sich geselle. Er packte eine der wüthendsten Bestien bei einem Horn, holte mit dem Arme, ans und hieb mit einem Säbelstreiche den Kopf des Stieres vom Rumpfe. »Warte, Bruder August, auch ich verstehe etwas,".rief ihm Peter zu. »Befiehl einmal, dasi man mir einen Ballen Tuch bringe!" Der Ballen wurde gebracht; Peter warf 32 ihn in die Luft, zog dann mir Blitzesschnelle seinen Pallasch und führte, ehe das Tnch wieder zum Boden kam, einen so gewaltigen Hieb gegen dasselbe, daß es in zwei Stücken niederfiel. König August bot nun alle seine Stärke und Gewandtheit auf, um erwas Ahnliches zu leisten, aber er beschädigte bloß die Ballen, ohne sie entzwei zu hauen. Feuilleton. Die Frauen — schildert der geniiith- und geistreiche Carl Herloßsohn folgendermaßen: »Eine herz-- und gefühllose Frau gleicht einer Claviatur ohne Saiten, zu welchen auch der Resonnanzboden fehlt. — Ein sanftes Weib ist ein holdes Schlummerlied, ist die Blumensprache der Liebe, ist den, Zephyr unter Rosen gleich. — Ein gefühlvolles Weib ist dem bekannten Wiederhall in den heimarhli-chen Bergen gleich; er klingt mir wundcrsüßem Reiz an unser Herz. — Ein treues Weib ist der Felsengrund, »vorauf wir unser Haus und sein Glück bauen. Ein geduldiges Weib ist ein Edelstein, der, selbst in Blei gefaßt, seinen echten Glanz behält. — Ein häusliches Weib ist eine Taschenuhr, welche uns richtig alle Stunden zeigt; es ist die Taube, welche nicht vom Neste weicht, so lange ihre Jungen nicht flügge find. — Ein bescheidenes Weib ist gleich dem Blatte Papier, worauf ein großer Mann Wahrheiten der Welt geschrieben; sie ist der einfache Einband der Bibel. — Ein schamhaftes Weib ist äußerlich gleich der Nachtviole, einer Lilie und einer Mairose, während sie innerlich doch die wahre Rose voll Duft und Glanz, die Prachtblume ist." Dieser Tage ereignete sich zu Ofen ein schau-dervoller Vorfall. — Ein Weib wurde plötzlich von Wuth befallen und biß ihren Mann und ihre Tochter in den Arm. Man erkannte, daß das Weib von der Wasserscheue ergriffen war, und erfuhr, daß sie vor mehreren Jahren von einem Hunde gebissen wurde. Sie ward sogleich in's Spital gebracht, woselbst sie unter fürchterlichen Convulsio-nen bereits gestorben ist. Diebeiden von ihr Gebissenen sind noch unter ärztlicher Psiege. So berichtet der »Spiegel." Auswärtige Kuust- uud Theaterrevue. 5 Herr Thomü, bekanntlich gegenwärtig technischer Director des gräflich S kar b e k'schen deutschen Theaters in Lemberg, wird zu Ostern d. I. von der Direction abtreten. -j- Ein Herr W ied ema nn , Regisseur des Vreslauer Theaters, steht gegenwärtig mit Herrn Pokorny in Wien wegen des Kaufes des Iosephstädter Theaters in Unterhandlung, welche sehr eifrig betrieben wird. -j- Der Athlet Rappo, der, wie es hieß, auf unserer Vühne hatte Vorstellungen geben sollen, ist bereits in Wien angekommen, j -j- Herr Wilhelm Kunst ließ die Klagenfurter Theaterfreunde sitzen und begab sich von Agram nicht nach Wien. sondern nach Pesth, wo ec am 29. Jänner als «Hamlet" zum ersten Male auftrat und noch jetzt dort gastirt. -j- Eine ungarische Sängerin, Dlle. Hollossu in Pesth, erhielt kürzlich von dem Impresario des San Carlo - Theaters in Neapel einen Engagements-Antrag von 30.000 Francs jährlich. Sie will jedoch 60.000 Francs, tz Monat Urlaub, freie Wohnung und Equipage haben. Das ist doch billig genug! Wie leicht hätte sie nebstdem noch einen Hofstaat, fünf Herrschaften und eine Insel verlangen können.------- -j» Friedrich Kaiser in Wien, hat ein neues Stück geschrieben, dessen Titel „Mannerschonheit" lautet. Ein anziehender Titel für Thea-tcrfreundinen! — Desselben Dichters Charakterbild: »Die Schule des Armen," oder »zwei Millionen," macht jetzt die Runde durch ganz Denlschland. ' -?- Fri e d r i ch H a l m hat ein neues Drama vollendet. »Gebot und Verbot" ist der Titel. 1- Der berühmte Vosco, der jetzt seit längerer Zeit in Wien seine Zauberkünste ausübt, wird am 20. Februar von Wien nach Paris abreisen. < -j- Herr Kastner, dessen sich unsere Theaterfreunde noch crinneri». befand sich in Nürnberg und ist gegenwärtig für das Fach der ersten Licb-^ Haber beim Carltheatcr in Wien cngagirt. -j- Was sind unsere Orchcsterdiener gegen den der grossen Oper in Paris! — Dieser hält sich einen Bedienten und eine Equipage und vel- dient sich mit Paletots, Opernguckern ic. ein jährliches Einkommen von 18.000 Francs. -j- Die österreichische Nachtigall, Herr Pigall, mer der „Laibacher Zeitung", wo die Feierlichkeit umständlich beschrieben erschien. -j- Der berühmte Geograph und Statistiker, Herr Adrian Balbi, einer der ausgezeichnetsten Gelehrten der Gegenwart, Mitglied dcr k- k- Acaocmie der Wissenschaften :c. :c,, befindet sich in Wien, -j- Der französische Lustspieldichter Scribe ist so eben Commandeur des Ehrenlegion-Ordens geworden, O Seligkeit, sagt der „Wanderer" ein Dichlcr Frankreichs zu seyn! Ei,, derartiger Dichter würde in dem lieben D?u:sch!an0 verhöhnt, unbeachtet dastehen. Da kann man wieder mit Hcrwegh ausrufen: «Deutschland, o Deutschland, mein Dornroslein !" — -j- Der berühmte und beliebte Romanschriftsteller Carl Spind-ler arbeitet, wie man liest, an einer Art Selbstbiographie, die in ein romantisches Kleid gehüllt, unter dem Titcl: „Städte uüd Menschen" erscheinen soll. Das Werk wir» 3 Vande entHallen, und es ist vorauszusehen, daß es elwas Gediegenes bieten wirb. -j- Der tüchtige Redacteur' der „Prager Zeitung", Herr Eduard , Brei er, auch als Romanschriftsteller sehr vorlheilhaft bekannt, hat so eben i>: Wien bei Stöckholzer sein neuestes Werk: „Alt und Jung Israel" erscheinen lassen. -z- Wiest's gesammelte Schriften werden zu Ende Februars in in Wien erscheinen. -j- Rusjland weiß seine vaterländischen Dichter zu ehren! für das dem verstorbenen Dichter Kryloff zu errichtende Denkmal hat die Nation 29.310 Silderrubcl zusammengegeben. Sehr ehrenvoll das! — -I- In Kaschau erschien mit 1. Jänner dieses Jahres die erste illu-strirte Zeitung in ungarischer Sprache, Man prophezeiht ihr, das, sie starken Abgang finden würde; Glück auf! — ^ Der bekanntcWienerLiterat, Franz Gräffcr, beabsichtigt in Kürze S on n e » feld's Schriften in neuer Ausgabe und in einem Bande Herauszugeden und zwar auf Subscription. Gräffer ist ganz der Mann dazu, uno es läßt sich eine große Theilnahme erwarten. -!- Der geistreiche Schriftsteller Prutz in Dresden schreibt eine interessant«: Geschichte des deutschen Journalismus, welche bald vollendet seyn dürfte. -I- Die bekannte Zeitschrift «Theater-Chronik» von Kaffka ist mit Ende Decembers eingegangen. Leopolo Kordesch. ' Benefice - Anzeige. Heute findet die Ncnesice - Vorstellung dcr beiden Dlles. I o h a n n a und Netti Melchior Statt. Sie haben R a i m u n d 's treffliche Zauberposse: »Das Mädchen aus der Feenwelt, odcr: der Bauer als Millionär" gewählt, und dürften damil einem zahlreichen Theaterbesuch erzielen. — d — Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmayr.