Freitag den 26. Mai i8^iH!^ L a i d a ch. ^>einc Majestät haben n-!t a. h. Entschließung vom i5. April d. I. dem Ainon Tedeschi, Besitzer eines Stein: l'ohlcn - und Alaunwerls zu Hartberg im Marzthale, ein ausschließendes Privilegium auf seine angeblich neue Entdeckung, welche wesentlich darin bestehet: „daß Ab. fälle von allen Gattungen Leder zu einem Fabrikate bc-. arbeitet weiden, welche nach den verschiedenen Sorten dieser Abfalle nnd nach der verschiedenen Bearbeitung theils Pappe, theils ein lederartigcs zu verschiedenem Gebrauche geeignetes Papier bilde", auf die Dauer von einem Jahre, für den gesammlen Umfang der Monarchie, unter den gesetzlichen Bedingungen zu verleihen geruhet. ^ Ee. Majestät haben mit a. h. Entschließung vom i5. April d.I. dem Wiener Bürger und chemischen Waaren-Fadriknntcn Franz Weikmaun, ein ausschließendes Privilegium auf seine angeblich neue Erfindung, welche wesentlich darin besteht: „Daß er ohne allen Holzbedarf aus einem, Erdstoffe eine vortreffliche Schwarzfarbe erzcuge, welche Farbe nicht nur a!le Eigenschaften des .^ien- und Flammrußes vesihe. sondern auch, statt dcvsclden, von Künstlern nnd Professionisten zu allen wie nnmc? gearteten Maiereyeu in Wasser und Ohl, dann z:nn i,'ackiren, Drucken und Färben nnt größtem Vor- r' ""' Mch'ina, mit Limonen,,Pomeranzen, Noceo "v"^ ^'"«""n, auf Rechn, des Joseph de Kav-t V f^."^^""' ^"g^utine, der heil. Nikolaus, Uo,laus Andrea, von Tini, mit Galläpfeln, Baumwolle und Seifen, auf Nechn. des Nikolaus de Giovanni. Die ncapol. Brigantine, die neue Freimüthig-, -kcit, Kap. Konstant. Amadeo , von Messina, mit Man» deln und Baumwolle, auf Rechn. de5 F. Holzfnccht. Die neap. Schamdck, das Glück, Kap. Sonto Micale, von Messlna, mit Limoncn, Pomeranzen, Baumwolle und Wein, auf Nechn. verschiedener Handelsleute. Der östcrr. Piclego, die schöne Thcrcsc, Kapit. Konstantin Oswaldclla, von Venedig, mit Papier, auf Ncchn. dcS I. Sandrinclli. Die östcrr. Brazzera, von Zara, mit Rosoqlio. Die österr. Brigantine, Saturn, Kap. Mar« lus Miovich, von Odessa, mit Getreid uild Gummi, «uf Nechn. der Gebrüder Levi Mandclfo. Die östcrr. Brigantine, Achilles, Kap. Matthäus Radomicich, von Moöconissi, mit Ödl. Der österr. Schoner, Hanau, Kap. Io,!'. Foribautd, von Saloniki, mit Wachs, Ohl und Tabak, aus Rechn, deo A. Salem. Die österr. Brigantine, der <5>fer, Kap. Lukas Covorich , von Smyrna, mit Vaunnuoüe und Gallnpfeln, auf Rechn, mehrerer Handelsleute. Die sardin-.Polaire, die Standhastigkcit, Kap. Jakob Dcmoro, v?n Odessa, mit türk. Weihen, aus Rechn, des Fr. Gactorno. Die ottom. Goelcttc, die Hofnung, Cap. N'.kolaub Gialnssi, mit Baumwolle und Galläpfeln, auf Rechn, des M. Panimandi. Die neap. Brigantine. Ruzzicro, Kap.Kasp. Nuzzicro, von Otron,-to, mit Ohl, auf Rechn, dcs P. Scorzia. Die ottom. Brigantine, der heil. Johann, Kap. 2i>agnosti Rizzo^ pulo, von Smyrna, mit Baumwolle und Galläpfeln, auf Rechn, mehrerer Handelsleute. Mehrere Barken. Königreich beider Iizili'on. Den neuesten Berichten aus Neapel zufolge haschte in dem ganzen Königreiche die tiefste Ruhe, und die Bewobner der Hauvtstadt erwarteten mit Sehnsucht die nahe bevorstehende Rückkehr des Monarchen. Die Stadt traf großc Anstalten zum ssmpsange Sr. Majestät. Päpstliche Staaten. Sc. königl. Hoh. derHerz 0 g von Calabrien sind am 9. d.M. in Rom angekommen und in dem kön, niglichcn Pallastc Farncse, welchen Se.Ma/. der König «on Neapel bewohnen, abgestiegen. ;i3 ^ Der König und der Herzog werden am »'. d, M die Rückreise nach Neapel an:reten, die erste Nacht jn Velctri, die zweite zu Mola di Gaeta zubringen, und am i5. werden Se. Majestät Ihren Einzug zu Nea^ pel halten. Der kaiserl. russische Gesandte bei Sr. siiziliani» schen Majestät, Hr. v- Dubril, hat Rom den n-verlassen um sich nach Neapel zu begeben. Der ßönigl. französische Botschafter, Herzog von'Vlaca^s, und der königl.'preußische außerordentliche Gesandte, Graf v. Truchscß, werden zugleich mit Er, Maj» demKö» nige beider Sizilien nach Rom abgehen. Frankreich. Unter derNubrik: >,Polillsche M'szellen," sagt der Monlteur: ^DieMorning-Chronicle kündigte vor kur» zem an, die verbündeten Machte hatten von Frankreich die Festungen Lille, Metz und Straßburg gefordert, um als Stützen für den Durchmarsch einer russischen Armee zu dienen. Diese abgeschmackte Nachricht, die sich selbst widerlegt, war in einem jener authentischen Briefe aus Paris enthalten, deren wir schon einigemal Erwähnung gethan haben. Alle Nachrichten aus Deutschland stimmen gegenwärtig darin übcrein, daß die russischen Truppen, welche, auf die Kunde von der militärischen Insurrektion in Picmont sich in Bewegung geseyt hatten, Gegenbefehl bekommen haben, und Die Gränzen ihres Landes nicht überschreiten werden. In keinem Zeitpunkte der Geschichte sind große militärische Bewegungen mit mehr Klugheit und Edelnutth geleitet worden. Es ist wohl ohne Beispiel, daß ! 1^2 Millionen Krieger sich ihrer Waffen nur zur Wiederherstellung und Erhaltung des öffentlichen Friedens bedienen. Man denke sich an die Stelle dieses oder jenes Souveräns einen sehr wohl bekannten Mann, und frage sich, was dieser bei der jetzigen Lage einiger Theile Europa's thun würde." Preußen. Am 2, Mai, Nachmittags um drei Uhr, stürzte in Münster der Thurm der Ägydi-Kirche ein, und zerstörte die Kirch.e fast ganz und gar. Da er bereits vor Ostern mit drm Einsturz gedroht hatte, so war der Gottesdienst bereits vor dem Feste eingestellt, und es ist, Gottlob! kein Mensch dabei zu Schaden gekommen. Zu Lüdenscheid, in der Grafschaft Mark, wurde am 18. April, von halb 12 Uhr bis 1 Uhr Mittags, die Frau eines armen Fabrikarbeiters von vier gesunden und wohl-gcdildetenkindcrn, zwei Knaben und zweiMädchen, glücklich entbunden. Alle vier sind völlig ausgebildet, wohl, gestaltet, wiegen über 12 Pfund, und waren am 2a. noch «m Leben. Auch die Mutter ist völlig wohl, obgleich sie sonst eine schwächliche Frau ist, und vor einem Jahre sehe krank an einem heftigen Nervcnfiebcr darnieder lag, voll welchem sie nur langsam genas. Vereinigtes Königreich Portugals, Brasilien und Algardien. öffentliche Nachrichten aus Lissab 0 n vom 16. April erzählen: »Das Schiff Bomsim, das Bahia am l8. Februar verließ, ist fo eben, mit einem Stabsoffizier am Bord, eingelaufen, welcher die offizielle Anzcige vcn dcu dort ersclgten Annahme der portugiesischen >lonst!tnnon überbringt» Zugleich erhielten wir die erste Nummer der in Bahia erscheinenden konstitutionellen Zeitung ; sie ent> hält ausführliche Angaden über tie daselbst vorgefallene Revolution, alZ dcrcn vorzüglichster Nrhedcr der Ari^l» lcrie-Kommandant Marcha bezeichnet wird. Eben so ist zu Oporto am i/j. die Brigg Felix-Ventura mir der offiziellen Anzeige von der zu Pernamduco am 7, März erfolgten Revolution eingelaufen." Großbritannien und Irland. Che in der Sitzung des Unterhauses vom 4. d. M, zur Dislnssiyn über das Marine-Budget, die .an der Tagesordnung war, geschritten wurdc, machte Herr H u t-chinson den Antrag, daß sich das Haus in einen all» gemeinen Ausschuß bilden solle, um den politischen Zustand des Continents von Europa in Erwägung zu ziehen. Der M.a rquis von L 0 n 0 0 ndcrry hiet dad^i eine lange Rede, worin er die von Herrn HutchjlNVm aufgestellten Sätze und Behauptungen bekämpfte und widerlegte. Herrn Hutchinson'ö Vorschlag wurde ohne Theilung verworfen. Der Kourier vom 5. äußert sich darüber folgendermaßen: Ein ehrenwerthes Mitglied (Hr. Hutchinson) hielt gestern Abends, im Unterhause eine Rede, in Betreff der letzten Ereignisse auf dem fe« sten Lande, die mit der Motion endigte, daß sich das Haus in einen allgemeinen Auüschuß bilden solle, um den gegenwärtigen Zustand von Europa zu untersuchen. Diese Rede veranlaßte von Seite des Marquis von Lon, doudcrry (Lord Castlereagh) einige Bemerkungen von sehr großer Wichtigkeit, wovon die vorzüglichste sich auf den Marsch der rMschen Truppen nach dem südlichen Theile von Europa bezog. Der edle Marquis sagte, daß djese Truppen auf Verlangen Österreichs und Sardiniens in Bewegung gesetzt worden seien. Als der Marschbefehl an selbe erlassen wurde, hatten die neapolitanischen Patrioten noch nicht gegeigt, welche Helden sie auf dem Schlachtfelde seien, und die piemontesische Revolution war eben auSgcbrochen. Man konnte damals wohl befürchten, daß die italienischen Angelegenheiten einen Cha» rakter annehmen durften, der einen solchen Beistand vbn '73 Seite Nuss zehntägigen Amtsverwaltuug, ganz unvermuthet sciaer Würde entsetzt, und nach Cypen verwiesen worden sei. Zu große Härte in Ausübung seines Amtes scheint ihm die Ungnade des Großhcrrn zugezogen zu ha» den. Indessen faßt ihm das Publikum die Gerechtigkeit widerfahren, daß während seiner kurzen Administration die Excesse nud Gewaltthätigkeiten der bewaffneten Haufen bcrcitZ seltener zu werden anfingen. Zum Nachfol, ger in je-.ler hohen Würde wurde derselbe Salih Pa« sch a ernannt, der vorAnkunft des nunmehr abgesetzte« Großwesirs die Vlelle des Kaimakam versehen hatte. Die Unruhen auf der Halbinsel Morea scheinen um sich zu greifen, und von unerhörten Grausamkeiten von Seite der Empörer begleitet zu ftyn. (Ostr.H.) Kaiserthum Feß und Marokko. Schreiben aus Tanger vom 6. März. Folgendes sind die nähexen Nachrichten über dic in hiesigen Gegenden vorgefallene Thron - Revolution : „Die in.iern Theile des Reichs, besonders die Hauptstadt Feß und die am Flusse Scbu liegenden Provinzen, hatten sich schon im vorigen Jahre der kraftlosen Regierung des Sultans Soleiman entzogen. Ein gewisser Sw El-Lnschi, an der Spitze eines Schwarms von wilden Kergoewohncrn, verbreitete Schrecken und Entsetzen über das ganze Land, wah; rcnd Soleiman mit einer erstaunlichen Trägheit sich in seinem Harem in der Stadt Marokko eingeschlossen hielt. 'Aber anstatt eine entscheidende Unternehmung zu wagen, beschäftigte ex sich nur damit, sein Beilager mit einem sechzehnjährigen Mädchen zu feiern, woraufdie gsnze Armee, .nit Ausnahme von S00 Negern, ihn verliess, und sich theils nach ihrer, Heimath, theils nach dem La,: ger des Sid El-Luschj begab. Indessen hatte dieser Leh, terc den großen Heiligen Sid El Hadsch Scherif- el -. Wa<-zuni, der, in diesem Lande größeres Ansehen und grö-, ßeren Einfluß als der Sultan selbst besitzt; und der vom Mulei Soliman auf verschiedene Art beleidiget worden. i3o «uf seine Seicc gebracht. Auch wußte man, daß die Stadt und Provinz Fcß, und was noch wichtiger ist, die Kö« nigreiche Tafilet und Sedschelmessa, die Erbländer der Scheriffe, schon im September und Oktober des vorigen Jahrs den Neffen Soleilnans, Mulai Ibrahim, den ältesten Sohn des verstorbenen Sultans <3l I'c^id, der im Anfange Februars die Residenz Feß verlassen und mit oben genanntem, Heiligen in dem Lager des S>d» El: Luft), angekommen war, um seinen unglücklichen Oheim vom Throne zu stc^cn, zum Kaiser ausgerufen hatten. Der hiesige Gouverneur brach am 22. Februar ^cm hier auf, und huldigte mit seinen Truppen dein neuen Kaiser, der den Tag darauf ausgerufen und mit einer Artillerie-Salve der Stadt als regierender Scheriff und Sultan begrüßt wurde. Den 24. kam der Kaiser selbst '«n, »>er sich mit seincm Heere auf der Ebene bei Mords' jan, lwhe unter dem Castell von Tanger lagerte, wo-' hin er den 26. die christlichen Konsuls dcrief mid auf offenem Felde sie emvsi'.'.g und ihre GcfHcntc mit deson-derer Güte entgegennahm. Als die Reihe an den schwedischen Konsul Gradcrg kam, ward er hervorgerufen, «nd hatte die Ehre, im Namen Sn'. kömgl. schwedisch?!! Majestät und in seincm eigenen Namen vor dem Sultan eine Glückwünschungs-Adresse in arabischer Sprache hcnulesen, die Sr. Majestät viel Vergnügen zu machen schien, von welcher er cii'c Abschrift begehrte und dieselbe mit vieler Zufri/denheit entgegennahm. In seiner Antwort versicherte er dem Consul, daf>, weildic schwedische Nation uon scmem seligen Vater Mulay El Iezcd sehr geliebt und geachtet gewesen, so wolle er auch nut Gottes Hülfe in derselben freundschaftlichen Gesin« «ung fortfahren; nm indessen'seinem großinächtigsten Freunde und Bundesgenossen ,d^m Könige von Schweden und Norwegen . seine Hochachtung zu geigen , wolle Fr ihm einen Brief an S?. kömgl. Maj-'stät'zustellen lassen, worauf der Cousul in der Folge um die Beitä'l ligung des FriedenS'Tractats mit Schweden und Mr» wegen ersuchte. Als Herrscher und Regent ist der neue Sultan, sei-nem Charakter nach, noch nicht bekannt, v,m aber nach der von den Mauern von. ibm gebcqten Meinung zu schließen, scheint er cir,.' kräftigere und ruhlgere Regierung, als dic seines Oheims war, zu versprechen. Von Sultan Solciman ist biv jeht keine weitere Naa):icht eingegangen, als daß- er zu Nabat seine gan^ z« Garde verabschiedet und sich mit seiner neuen Vrant in ein. beim Grabmahle seines Vaters liegendes Hei: ligthum zurückgezogen habe. (Bekanntlich hat man ihn in der Nacht aufden i5. März todt im Vette gefunden. (Lemb. Zeit.) Fremden - Anzeige. A !! gek 0 m ln e l> den 21. MaI: Herr Alexander Graf v.Coullemont, Privater, uon Trieft. — Frau Margaretha Grüner, k. l. Stadt« und Landraths-Witwe, von Fiume. Den 22. Herr von Kankrin, kaiserl. ruff. General-Lieutenant, mit dem Staatsrathc Herrn Ritter v. Engeldach, H^'rr von Tschuikewih, und Bibifoff, kaiserl. russ. Oberste, und Herr Kmasckewitsch, kaistrl. russisches Kollegien-Sekretär, alle von Venedig nach Wien. — Herr Jakob Rechfeld, Professor der Grammatik, von Prag nach Gör;. — Herr Vinzen; Hrcyhain, geweftner Rech-nungs-.Adjunkt, von Karlstadt. D^n 23. Hcrr Ferdinand Freiherr von Hingenau, :. k. Gubernialrcith, von Tricst nach L',n>. — Herr Alexander von Ganl, gewesener Oberst, und Herr Anton Gotsä), verabschiedeter Fähnrich, beide von Trieft nach Wien. —Herr Emanuel Bclö'e!-, f. k. Hoflieferant, von Trieft. — Herr Kyriati Ollaron, griechischer Doktor der Medizin und Chirurgie, Von Wicn. — Frau Margaretha Äusserer, Lederfabrikanccns-Gattin, von Trieft. Abgereiset dcn 21. Mai: Herr Franz Graf von Hohcnwart, k. k. Gubcrnial? rath, nach Venedig. — Herr Franz Wiscr, k- k. Hof-Juwelier, nach Modena. Dcn2L-. Hccr Joseph Seidel, Handelsmann, nach Fiume. —H-rr Stephan Kappler, k. k. Gubcrniallanzcl-list, nach Kappcl. — Herr Johann Bisazzi, Kassehsicder, nach Schulst. Wechselkurs. Am 'c>. Mai war zu Wien der Mittelpreis der Staatsschmdverschrcibungen zu 5pCt. in C.M. 7ö,/9; Darleh.mttVerlos. V.J. isi2a,f. »ooft.iüCM. ,07; detlo detto 1821, detto detto' 96; C.'rtific.f.d. Darleh. v.J. ili2, , detto dctto 965/8; Wiener St. Vanko» Oblg. zu 2 1/2 pssl. in CM. 3^ 7/ 9; Ku'-s auf A ugsb u r g, für ,,on Guld. Courr. Gulden 9^ i/L N'o. — Con^entionbmün!>c pCt. 2^9 7/lj. Vank - Actieu vr. Stück H79 2/5 in CM. Ignaz Aloys Odl. ». Klcii^mayr, Verleger und Ncdaltcuv.