Vaterlmch, KNnst, Vißenfthast und geselliges Leben. M^> HU. G«H222Rt«^- <^Z3 I. H»l». 1 848. Nasche Strafe. Uoucllc non Vustau Mchvhtim l F o i t s <> tz u „ g-) i^etzt saßen sie wieder bei einander; die Seligkeit, die sie für ein Lebcn träuinten, sie sollte sich in diesem'.'lugenblicke concentrircn, er sollte sie dann »ie, nie mehr sehen. Die keusche Marie, von diesen Gefühlen überwältigt, die ihrem Geronte einen einzigen Kuß — es »rar der Abschieds-kusi — einst gewährte, liest sich von seinen glühenden Armen jetzt umschlingen. Es wurde dunkler, immer dunkler, im Abendthauc wurde der Dufr des Jasmin beinahe berauschend, einzelne Sterne, glänzend am wolkenlosen, heitern Himmel, sahen mit ihren blinkenden Aeuglcin auf die Liebende». Diese jedoch sahen nichts, weder das Abcnddunkel, noch die Sterne, rochen nicht den betäubenden Duft des Jasmin, sie sahen, sie lebren nur sich. Sie sprachen nicht, denn die Liebe spricht nie, sie fühlr sich nur! Warum sollen auch Liebende ihre Gefühle in die Zwangsjacke der Sprache werfen, tauschen sie doch Brnst a» Brust, Hand in Hand, Aug' in Aug' Liebe aus! Im Gebüsche rauschte es, die beiden Liebenden fuhren auseinander, gleich als ob sie ein giftiges Insect gestochen. Sie schieden mit dem Versprechen, sich morgen nochmals zu sehen, und eine Haarlocke Marien's sollte ihn an diese Stunde, die glücklichste ihres Lebens, erinnern! Er sah ihr lange nach, bis ihr flatterndes weißes Gewand in den Irrwegen des englischen Gartens seinem Blicke entzogen war, und zerdrückte eine Thräne in seinem Auge, denn erst jetzt wurde ihm sein Verlust im vollen Maße klar, wo der Leit-stcrn seines Lebens ihm für immer entrissen war! — 2. Jetzt, nachdem sich beide entfernt, trat ein Mann aus dem verborgenem Gebüsche, und nachdem er sich sorg^ faltig umgesehen, ob er auch wirklich unbemerkt geblieben sey, schlug er eine helle, gräßliche Lache auf. Der Mann, von welchem wir sprechen, war hoch und kaftig gebaut, in seinen Kleidern zeigte sich die höchste Eleganz, überhaupt sein ganzes Wesen war fein und anmuthsvoll. <^n seinem blassen Gesichte zeigten sich Spuren tiefen Kummers; sein langes, blondes Haa^- fiel ungekünstelt- über die Schläfe hcrab und sein Kinn beschattece ein schwacher Bart. Die Blässe seiner Züge wurde noch mehr durch seine durchgängig schwarze Kleidung hervorgehoben, doch hatte sein ganzes Wesen nicht) Geziertes, Stutzerhafte?, sondern es zeigte sich vielmehr in demselben ein gewisses Sichgehen-lassen, welches ihm bei seiner natürlichen Anmuth ungemein guc ließ. In dein Augenblicke, in welchem wir ihn betrachten, verzerrte seine feinen, reizenden Züge ein unnachahm-licher Ausdruck von Soorr und Hohn, gemischt >nic tiefem Schmerze, so daß, wem, man ihn so sah, man nicht umhin konnre, ihn für einen mir sich und der Welt Zerfallenen zu halten. Nach kurzem Verweilen schn'cr er dem Dorfe zu. Hier war es öde und leer, kein Licht war mehr zu sehen, nur der Mond, welcher in seiner Reinheit am Himmel glänzte, sandte sein blasses Licht zwischen die Häuserreihe. Der Bauer harte sich längst zu Bette begeben, nur zwei Fenster waren noch erleuchtet, eines im Pfarrhause und eines ihm gegenüber, bei Marien's Vater. Ersterer war das Ziel, nach welchem mit langsamen Schritte jener Mann zuschritt. Ein ums andere Mal war er stehen geblieben und stöhnte tief auf; doch plötzlich, als wollte er sich mir Gewalt ermannen, drückte er den Hur riefer in die bleiche Stirne und beschleunigte seinen schwankenden Gang, bis er zur Thüre des mir Reben auf's Freundlichste bekleideten Pfarrhauses gekommen war. Auf sein Klovfen öffnete ihm eine alte Frau, die Wirthschafterin des Pfarrers, und lies; ihn mit einer ehrfurchtsvollen Verbeugung ein, indem sie ansrief: »Aber Mylord, so lange sind Sie noch me ausge^ blieben, doch die Nacht ist schön und nach langem Gehen ruht sich's gut!" Er jedoch antworte nicht ein Wort, sondern schritt hastig die wenigen Stufen in das Stockwerk hinauf, in welchem sich das Zimmer des Pfarrers befand. Dieser, ein alter silberhaariger Mann, saß noch bei einem Gläschen echten Champagners, als die Thüre plötzlich aufgerissen wurde und Lord Carrington, denn er war jener Mann, außer sich, vom Schmerz überwältigt, hinein stürzte und sich laut weinend auf einen Sessel warf. 210 „Aber um Gotteswillen, Mylord, was ist Ihnen geschehend Ich habe Eie, der sonst so phlegmatisch u„d ruhig zu Werke gebt, nie in solcher Verfassung gesehen," sag« er, indem er aufsprang und liebevoll auf den Verzweifelten zueiltl'. ..Fragen Sie mich noch, was könnte mich sonst in solchen wahnsinnigen Schmerz versetzen, als die Untreue meines Weibes, der Einzigen, die mich noch an diese elende Welt tettere!" »Wie, verstehe ich recht? Marie, einst das Muster aUer Madchen im Dorfe, die gure, brave Marie —" „Ist eine Treulose! Mann, sagen Sie, ist's nicht zum Tollwerden ?-' »fassen Sie sich, Sie sind Mann, und dies; Weib Ihrer nicht würdig. — Kommen Sie doch her zum Tische, wir sasien ja hier oft so traulich beisammen; erzählen Sie mir, was vorgefallen, vielleicht ist'5 Tauschuug." Und der liebevolle Greis führte den armen reichen ^ord an den Tisch, bei welchem er gesessen und ih» erwartet harre. »Täuschung, Täuschung! waö ich mit eigenen Augen gesehen? O, ich möchte »reinen, denk' ich der Zeit, wo ich Marie zum ersten Male bei der Rückkehr von der Jagd entdeckte! Betroffen von ihrer Schönheit tauchte damals in nur der Gedanke auf: Sollte ich jetzt erst gefunden habeu, was ich so lange suchtet Der alte Vater wäre beinahe vor freudigem Erstauueu iu die Erde gesunken; als ich ihn um die Hand seiner reizenden Tochter bar. Doch ihr konnte natürlich der liebevolle, wenn gleich stumme, phlegmatische Vord nicht gefallen. Hundert lliiglücksialle baben meine jugendliche Fröhlichkeit darniedergebeugr, und von Allen, die mir lieb, getäuscht, har eine durch selbstsüchtige Grundsätze gebildete Erstarrnng meinen Charakter mit einer kalten Rinde, einer eisigen Außenseite, eingerahmt!" »Aber Herr, wie konnten ^ie sich, der bei den ertra-vagantesten Vorfallen ruhig, und wie die Welt glauben wollte, cheilnahmslos erschien, letzr so vom Schmerze überwältigen lassend »Sehen Sie nicht, daraus, wie ich dieß Weib liebe? War sie doch »nein einziger Trost, der mich abhielr, die Welt zu verfiuchcu! Nehmeu Sie d^m blinden Bettler seine Krücke und lassen Sie ibn stehen in kalter, finsterer stacht; cr wird vielleichr standhaft den Verlust der Augen, die Hartherzigkeit des Menschcngesmdes, seinen Hunger ertragen, er wird eine Thräne weinen'/' ..Docii, wie baben Sie sich von ihrer Treulosigkeit überzeugt V" »Sie wissen, das: ich nur deschalb so lange unbekannter Weise unter Ihrem Dache wohnte, um meine Gattin beobachten zu können; Sie wissen, das; ich täglich Abends den Schlcs'garlen aus demselben Gruude besuchte, und so mußte ich sie heurc im Arme ihres Buhlen siuden.'' »Aber Mann, Sie hätten unter andern Umständen eben so viele Tugenden bei den Menschen finden können; ein treues, liebendes Weib hätte die Furchen Ihrer Stirne geglättet, Ihre Gefühle wären im Freundesbusen gebor- gen gewesen." Hier unterbrach sich der Pfarrer, indem er bestürzt die ganz verschiedene Wirknng auf dem Gesichte Carring-tons bemerkte, die er von seinen Worten hoffte. Aller Schmerz war nämlich ans seinen Zügen gewichen nnd machte einem furchtbaren Hasse Platz. Die Augen rollten wild, die Blasse seines Gesichtes wurde halb geröthec und seine Fäuste ballten sich krampfhaft. »Das ist'5 eben," schrie er, vom Stuhle aufwringend, »weil die Menschen gegen mich Tieger waren, so will ich jetzt Löwe seyn. Sie haben recht, es ist weibisch, zu weinen, ich werde es nimmer thun; das Gefühl beleidigter Ehre beschwört meine Rache herauf nnd sie soll sich auf die Häupter dieser beiden Elenden zuerst entleeren. Ich bitte Sie bei unserer Frcundschast, lassen Sie mich letzt," sagte er zum bestürzten Greife, der vergebens seine Wuth zu beschwichtigen suchte, und stürzte hinaus über den Corridor auf sein Zimmer, welches ihm der freundliche Wirth eingeräumt. Hier angekommen, warf er sich auf das Ruhebett und suchte seine wild durcheinander stürmenden Gedanken ;u ordnen. Ja, rächen wollte er sich, dieser Entschluß stand bei !!>!>, fest, doch wie? Bald wollte er die Treulose durch seine Großmuch strafen und il>r einen Brief schriibeu, in welchem er ihr entsage lind ;nm Besitze Geronre'5 Glück wünsche; ja er ^hatte sich wirklich bereits zum Schreibtische begeben, doch da trat sein beleidigter Stolz «nächtiger deuy je bervor nnd flüsterte ihm ^lor,! und Grimm in die ^hre»i. Er mochte sich seine Ausregung um solche elende Erearuren selbst nicht gesteheu uud nabm, um Alles zu vergessen, ein Buch in die Hand. Vergebens, die Buchstaben tanzten vor seinen 'Augen und er glaubte nichts als »Marie" zu lese». Bald sprang er anf nnd schivor, den Buben, der sich erfrechte, sein Nebenbuhler zu werden, mir eigener Hand zu ermorden; er würhere, tobie auf die Gefahr hin, das ganze Haus die Nacht über wach zu erhalten; aber da er endlich sah, das; er sich durch all' dieses, stacr seinen Schmerz zu tilgen, noch mehr in Wuth versetzte, trat er ans Fenster, öffnete dasselbe und blickte hinaus in die stille, heilige Nacht. Der Mond svicgelt? sich mir seinen, sanften dichte auf der Wasserfläche des Bassins, welches sich dem Pfarrhause gegenüber befand, und beleuchtete das bleiche, verzerrre Gesicht des leidenden. Die Nachr war ruhig und still, nur hin und nneder streifte ein leises Lüftchen, mir dem Dufte von tausend Blüthen gesättigt, an seiner sieberisch brennenden Wange vorüber. Da I>eugre er sich weirer zum Fenster hinaus, mn seine wogende Brust im kühlen Nachtwinde zu baden, strich sein verwirrtes, ordnungsloses Haar aus der Stirne zurück;-—eZ war Alles so feierlich stille, nur in der Brust dieses Menschen wühtele Schmerz und Menschen-Haß mir allen seinen Schrecken. (Fortsetzung folgt.) 21t Käse als Kanonenkugeln. Der berühmre Eommodore Eoe, im Dienst vc» Montevideo, hacre in einem Gefecht mir Admiral Bro,v.-«e, der im Dienst von Buenos Ayres stand, alle seine Munition Verbrauchs. „Was sollen wir rhun'i" fragre sei» erster ^ieur„'uanr. „Wir haben keinen einzigen Schuf: mehr c>.m Bord." — „Auch kein Pulver inehr'l^ fragte Eoe. „Davon ist noch viel vorhanden.'' „harren wir uichr heure zu Mircag zum Nachtisch einen verziveifelr harren holländischen Käse'?" „Ja wob!, ich zerbrach nur niein Messer daran.'" „Haben n'ir »och mehr davon'i" »Mehr als zwci Duzend." „Gehen sie wohl in einen Achrzehnpfuuder?" „Donnerwerrer, Eonllnodore, Sie haben da einen Zureu Gedanken; ich wiU'ö versuchen," rief der erstc ^ieu-lenaur. lind einige Minureu darauf begann die a!re „Sanra Maria," das Echiff des Eonimodore, da? nur Echießen ganz alifgchölr darre, das Feuer von Neuein. Eiu Schuß rraf den Haupcmast vou Brown's schiff und zerstiebre dabei in rausend kleine Sruckchen. ..Wonur mag der ^emd zehr schießen'i'' fragre Brow-ue, doch Nienland konure ihm Anrworr geben. Ein anderer Schuf; tödrere zivei ^.','amicr iu seiner Nahe, schlug lann an den gegenüberliegenden Planken an m>d zcrborst ebenfallö. ,/Da? ist zu arg," rief Brown, ..ich glaube, da5 ist eine neue Arr Pairhanö oder envas dergleichen. Da? 5ann ich leiden ^' Und a!5 vier oder fünf Schusse seine Segel zerrissen, zog er fich an5 der SchufUinie, lvahrend er noch eine Breir-seile von holländischem Käse znin Absä)iedögrusi erhielt. Die Sache ist begninder, denn der Erzähler war der erste ^ieurenanr auf Coe'5 Schiffe selbst. Da? kouncen wohl auch die Donau - Dampfschiffe mir ihrer altgebaä'enen Bordinunirion versuchen. <^esckicbeli. Kaiser Heinrich lll. inachr den päpstlichen ^tuhl von sich abkanqig. !!-<>. Friedrich ll., der Iel)re Hobenstaufc, verliert, t l>». Februar) die Schlacht bei Parma wodurch seine Machr m ^raüeit lmrergehr. l.'iK l^ar! l V., an? dem Scamllie der ^uremburger, stifrere die Prager Universttar, die erste im deutschen Reiche. (Stifrungöbrief vom l. April j>!»l48.,> l-!45 i.«?. Februar.) Abschluß der Wiener Coocordate mtter Friedrich lll. (Habsburger), durch welche die deut- sche Kirche die Freiheit verlor und abermals dem Papste unterworfen wurde. Ü548. Kaiser Carl V., (Habsburger) der Urenkel Kaiser Friedrich l!l., erlaßt zu Augsburg das Interim, eine einstweilige Vorschrift in Neligionssachen. l<>48. Am 24. October wurde der westphalische Friede geschlossen, der dem dreißigjährigen Kriege ein Ende machte. »748. Am 2ä. Mai. Abschluß des Friedens zu Aachen, durch welchen der Kaiserin Maria Theresia und ihrer Nachkommenschaft der Vesiy der österreichischen Staaten mir 'Ausnahme Schlesiens und Parma's zugesprochen wurde. (»Der Freund des Volkes.") Brosamen aus der Vergangenheit. Die Akademie der Aparbisten in Siena. In dieser Akademie wurde einst die Frage aufgeworfen, welch?» Frauen äugen der Vorzug gebiwre, den blauen oder den schwarzen? Die Verfechter der blauen Augen führten an, daß diese die Farbe oeö Himmels trugen, sanfter waren , so wie ihr Feuer gemäßigter uud milder. Die Gegner erwiederten: die schwarzen Auaen w.u'en lebhafter, feuriger und ausdrueksvoller, und conrrastirren wundersam mit der Hallt. Eiu einziges Mitglied der Akademie schwieg. Aufgerufen, fich zu erklären, saare der feine, aber beschei-dene Mann- „Ich gebe den, Auge den Vorzug, welches glltig und gewogen auf mich Hinblicks, unbekümmert, ob es schwarz oder blau ist." — Die versöhnten Feinde. Am Tage vor der Sck'achr von Trafalgar hatre fich der Admiral Collin-qwood mic einigen Capirains an Bord des Admiralschiffes ^'l'lxl Vl'<'ll»!'v'' begeben, um von Nelson die lehren Ver-halrungsbefehle zu empfangen. Rorherham, der (iapi- rain vou Co I l ingw ood's Schiffe, fehlre. ..... Nelsoner- kundigre fich nach ihm, und als man ihm sagte, daß der Cavitan und Admiral nichr im besten Einvernehmen ständen, rief er-. „Was, nicht im besten Einvernehmens Er sandte sogleich ein Boot ab, den Eapira» zu holen. So wie er das Schiff benereu hatte, faßre ihn Nelson an der Haud, fuhrie ihn zu Collingwood, und inben« er nach der französischen Flotte zeigte, rief er- >.Seht, dort sind die Feinde!" Die beiden Herren schüttelten sich die Hände nnd waren versol'nt. Wii würden jetzt lnehrere versöhnende Nelsons in Oesterreich brauchen können!! Feuilleton. Tftirner Zeitung Man erzählt sich, daß vom Juli an Herr Kuranüda die Redaction der »Wiener ^eimü^," übernehmen, und dieselbe das ministerielle Organ werden wird. — Die Opposition hat dann in Knranda einen sel>r gesäiicklei, Kämpfer verloren. Als neueu Unterrichtsminister nennen Ei niae den Dr. Feuchterslebeu, Andere Herrn Erner, Professor in Prag. Die liberale Mehrzahl wünscht sehnlichst einen so geistvollen Manu wie, Feuchrersleben. Doctor Eruer aus Prag kaun hier weniger Sympathien sinden. Der Abt ;n Keßthely.- Als dieser am l. Juni die Fahne der Freiwilligen einweihte, sagt der „Spiegel" vom 20. Juni d. I., äußerte er sich, daß das Vaterland nicht nur der schützenden Armee, sondern auch materieller Opfer bedürfe, und nahm von seinem Halse sein an einer goldenen Kette hängendes, 52 Ducaten wiegendes Kreuz 212 herab, zog seinen werchvollen Ring vom Finger und übergab diese Kleinodien den Freiwilligen mit dcr Weisung, selbe an Franz Deük in Pesth einzuhändigen. Wir bedauern, diesen wackern Mann der Kirche uichl namenrlich den, Pu-blicum vorführen zu können. Gin Kaufmann in der Alservorstadt in TVien -- hatte dieser Tage seinem Lehrling auf rin Wägelchen sieben Cen tner Ware zum Verführen aufgeladen. Die Garden des Bezirke) nahmen die Ladung in Gewahrsam als <>»l'l»i« tollet!, stießen den menschenfreundlichen Kaufmann an5 ihren Reihen, und zwei Mal wurde ihm eine solenne Katzenmusik gebracht. — Verdient! — Papierkorb des Amüsanten. ' Ein Fürst äußerte sich gegen seinen Vertrauten über die llnwisscnheir eines bei ihm angelangren Gesandten und wie man diesem Menschen einen so bedeutenden Posten habe anvertrauen können. „Was chut das," antwortete lächelnd der alre Hofmanu, »Eure Majestät werden sich überzeugen, daß er der Vetter oder Neffe eines Ministers ist." Das Amr machr den Mann, wie es so meist gebräuchlich ist. Ein Berliner Arbeitsmann wollte am l. Avril seinen Wirth mit einem Wechsel bezahlen, den er auf den Magistrat ausgestellt hatte. Er schrieb darin: »An den hiesigen Magistrat Wohlgeborcn. Haben Sie die Güte, meinem Wirth 5 (schreibe fünf Thaler zu bezahlen, die ich ihm für Miethe schuldig bin. Es ist mir gesagt worden, daß der Magistrat Alles bezahlt, was die Barricadenbauer schuldig sind. Ich werde mir die Freiheit ei tauben, Ihnen auch noch den Kaufmann, den Bäcker und den Schlächter hinzuschicken, die schon auf Pfändung bei mir angetragen haben. Gleichzeitig bitte ich um eine kleine Unterstützung von etlichen Thalern, um Erlaß der Abgaben und um frei Brot, bis ich wieder Arbeit habe. Daß ich wirklich an den Barri-caden mitgeholfen habe, kann ich beweisen durch zwei Eame-raden, die neben mir todtgeschossen worden sind." Eorresponden; vom Lande. Gin Schreiben an dle Nedaclion der „Lailwcher Icilung." Unlängst hab, ick »inen Aufsatz an die Redaction inil dem Ersuchen eingesandt, ihn in einem der nächsten »Liibacher Z/ilunqsblatter" veröffentlichen zu wollen; allein sie fand es für nicht angemessen , rs >i, thun- Ich ,bre die Rücksicht aus dem Grunde, weil einige Ausdrücke l^rin vorkommen, die etwas grell laulen, und für Manchen vielleicht be-, leidigend seyn könnten, was durchaus nicht mein Wille ist. Der Aufsatz besprach etliche zeitgemäße Fragen, worunter die Verhältnisse Deutschland'S zu Rußland und die Beleuchtung des Benehmens Pius IX. !n diesen Zeitumständen, dem man Schuld gibt, daß seine Hand-lungswei!« die ominöse Veranlassung zu den allgemeinen Bewegungen in Europa gegeben habe, woran er nach meiner Ansicht so wenia 2cl'ull> trägt, als ich. Es freuet mich, daß dieses liebenswürdiae Oberhaupt der kath. Kirche, dieser vor wenigen Monaten noch in der ganzen Well mit Recht hochg«feierte oberste Kirchenfürst Pius IX, in seiner ehiwürdigen AUocution »do, 29. April <> I.dies, ungerechten Beschuldigungen ganz nach meiner, im obgenannten Aufsatz, auseinandergesetzten Ansicht widerlegt, und abgelehnt hat< und zwar bevor ich davon Kunde hatte- Ich habe sehnlichst gewünscht, den heil- Vater in dieser aufgeregten Zcit, wo die Wahrheit durch erhitzte Leidenschaften so leicht verdunkelt wir?» gegcn so falsche Beschuldigungen, die zum großen Skandale in den bizarresten Formen bis zum gemeinen Volke sich verbreitet haben, zu vertheidigen; nun finde ick aber dieß für überflüssig, nachdem der heil- Vater es selbst in seiner Allocution besser und gründlicher gethan hat. Daher ersuche ich die Löül. Redaction der »Laibacher Prov. Zeitung" nur noch. sie wolle die Güte haben, meine Ansicht über die in den deutschen Zeltungsblättern, namentlich in den «Gratzer Tagesblätlern" noch immer vorkommenden beleidig,nücn Aeußerungcn und. nach meinen Dafürhalten, unsinnig,» Neckereien gegen diü Kaiserreich Rußland, zu veröffentlichen , wi« folgt; Vorerst möchte ich wissen. welchen Nutzen die in d.n d.'utschc» Zeitungen noch immer vorkommend,',, N.cker.ien inid eiaenilich schimpfe« reien aeaen Rußland für uns haben sollten. (5s i!t wahrlich b?l7Üde^d. darin noch immer zu lesen von ein.r russischen Knute, und n^ch einer Weile abermals etwas von einer russischen Knute. Der erlle Protest d.r Gratzer im Utzten, ol> verhängnißuullen od?r glücklichen (bi? Zukunft wild eä sagt»), jedenfalls aber mcrkwürrigln Monate Mär; war: Keine Allianz mit Rußland! - Eeit derselben Zeit kommt in ^deil »Gratzer Tagesblättern" und andern Zeituna.'n. besonders so oit v»!l Blovenen, Slave» eis Zi^de ist. immer wieder ctwas von d.r li,>n!'chen Knute uor. O Knute! tu lieber Wott, das muß gewiß etw.is SH'ümmes seyn. Allein von wem kommt tiefes Bchvecktnlt'? Inimer nur von den Deul« scheu. An w<» ? An die Slovrnen, Zlav.n. Wesiniessen ? Um sie als Kin» der mit einem Wauwau zu schrcck.n. O il,r quten Deutschen, wir furch» le» uns nicht so sehr, als >hi' zu c>la»ben icheint, vor dielein euern Wauwau, !'o wenig, als unsere tapferen Trurl'en in Italien vor den italienischen Teufllsmabkrn sich gefürchtet haden, Vlaul't nicht, daß wir Kindel sind, die man mit einem l>eutschcn Wauwau schrectrn kan». Wir sind Slaven, junge, muthige Leule; wir ehr?,, „nd ürbcn uns. nnd wifflN gar wohl , da? die Knute nicht für die (Üulen. sondern für die Böi'cn d« sey. Soll den» der Vöse f»in< Strafe leidr» ? Euer berühmter teutscher Stock ist ja doch auch nicht uirl beffli. ,»>s »ine Knute. Und eiiere Gasse? — Enthalt»-! euch also. ikr lieben, gulen Deulschen, dieser Dummheit»» < und bichanpell uns Slovan.'« ja nicht mehr als Kinder, die man mit cin»m Wauwau schreckt. Wir fl»o ja Sievenen, Slaven; wir lieben unser» wahrhaft guten Kaiser, den österreichischen Kaiser, der eigentlich mehr ein slovenifcher, slavischer, als deutscher Kaiser i!i; wir sind s.iü« treuen Unt.rlhanen. wie es unserc Väti-r seil j>-t!er waren ü»d wir blci-' ben es, so lange ein osterrtichisches Reich br-stebt. Wir wollen ja k.inc Nüssen seyn, und ich w^lt^, daß d»r ehrenwerlbe Kaiier Nicolaus es nicht zulassen würd?, unftrm Kaiser untreu zu werden, solange ein österreichisches Reich besteht; ab»>r Rusilanb, das uns »ie beleidiget, uns nie was Böies gethan h^t, auf eucre Einladung zu verach!,-», und es deßwegen zu verachten» weil es,noch nicht die neuen Ideen ron der glückbringend«'« Freiheit angenommen, weil ,s noch nicht nach euerem Sinne umgsmodelt ist. weil es noch nicht nach der allerletzten Pari!« Mode sein Kleid sich hat zuschneiden lassen, sondern einstweilen lieber noch bei einem allen gewohnten Eostume bleibt, —ti^ß können und dürfen wir nickt—Ihr mißhandelt Rusjlanl» auf eine recht verächtliche Weise. Was antwortet euch Rußland auf dics« grellen Beschimpfungen? Nichts, gar nichts. Und darin isl's grosj, größer als die Schimpfer u»d Verachter. Es sammelt aber bedeutende Streit-, lräfte an der Gränze, vielleicht zu euerem Wchle, wenn ein Mal wie« der die neuen sosehr erhitzten Leidenschaften sich legen. Glaubet aber nicht, daß wir abhold sind wahren Verbesserungen, einer wahren Freiheit. Nur sind wir in der Bestimmung der Freiheit und der Verbesserungen wahrscheinlich nicht gleichen Sinnes. Und „un, ihr lieben, guten Deutschen, saget uns gefälligst. — denn ihr habet es uns ja nochnicht gesagt, ihr habet nur geschimpft. — sagt uns: was bat d.nn eigentlich Rußland euch Böses gethan? — Ihr wisset es selbst nicht. Nun. ich w.iß es ab