Mibllkhrr Worhrnliliill, Vrgan der Verfassungspartei in Kram. Rr. 8. Abonnemenis-Bedingnisse: Ganzjährig: Fiir Laibach fl. Mit Post fl. S.— Halbjährig: . . . 2.— . . . 2.L0 vierteljährig: . . . 1— , . . 1.25 Fiir Zustellung iu'S HauS: Vierteljährig 10 kr. Samstag, den 9. Oktober. Insertions-Preise: Einspaltige Petit-Zeile L 4 kr., bei Wiederholungen L 3 kr. — Anzeigen bis 5 Zeilen 20 kr. Administration und Expedition: Hcrrengasse Nr. 1. Redaction: Herrengasse Nr. K. 1880. Die Derfaffungspartei und Graf Taaffe. Die Verfassungspartei kann die Voraussicht für sich in Anspruch nchmcn, daß sie der gegen-wärtiaen Regierung gegenüber von allem Anfänge an auf ihrer Hut war. Sie ließ sich von den aus-aeaebenen Schlagworten, daß es nur auf die so wünschenswert^ Versöhnung aller Parteien abge-sehen sei daß der Regierung nichts ferner liege, als die Unterstützung von Bestrebungen, die gegen die Verfassung oder die Staatseinheit gerichtet wären und was dergleichen vager Versicherungen «lebr 'waren, mit denen Graf Taaffe bei seinem Ämtsantritte debutirte, niemals täuschen-, sic sah voraus daß derselbe, wenn auch seine Vorsätze die selten äewesen wären, gar bald gedrängt sein werde. Men Gegnern der Verfassung in die Arme zu werfen und durch wachsende Coneessionen an die Letzteren sich von den Bestrebungen und Zielen der Merfaffunaspartei immer weiter zu entsernen. Wenn aber auch diese in Folge dessen gegen das Ministerium Taaffe von Anfang an eine abwehrende Haltung einnahm, so haben doch gerade die letzten Wochen die Lage noch mehr geklärt und es unzweifelhaft fcstgestcllt, daß zwischen der Ver-fafsungspartei und der gegenwärtigen Regierung niemals mehr ein anderes Verhält»,ß Platz greisen könne als das der entschiedenen Gegnerschaft und Icuilleton. GjneL-ibach-r Industrie-Ausstellung. Der riesige Fortschritt, das unaufhaltbare Vor-»därtsdrängen der industriellen Entwicklung, welche Kch den menschlichen Scharfsinn in den verschiedensten Wissenszweigen dienstbar machte, schasst die ,tvth-^endiakeit, die Leistung des Einzelnen der Allgemeinst vorzuführen, theils damit das Weiterstreben der verschiedenen Individuen sich aneinander knüpfen und Gänzen kann, theils damit dem Publikum eine hebersicht geboten, eine Wahl möglich gemacht werde. Diesen Zweck erfüllen die Industrie-Aus-^ellunqen. Sie sind g-nvissermasien Pausen in immerwährenden Fortschreiten. Einen Moment I^eint Ruhe einzutreten, die Arbeit stille zu stehen; .^s Bild dessen, was geleistet worden, setzt sich aus >^er Menge von einzelnen Bestrebungen und Hervor-tzinzungen zusammen und unter dem Beschauen, ^«leicben und Prüfen glaubt man eine Zeit der ^h°lung zu genießen. Aber das ist "icht richtig. Iporn -um Weiterschreiten wirkt gerade in solchen ^Menten mächtig- Das Ziel der menschlichen Arbeit der wissenschaftlichen Erkenntnis; weicht immer Xhr zurück je mehr man sich ihm zu nähern scheint. eines mit allen gesctzlichcn Mitteln energisch zu führenden Kampfes Die Verfafsungspartei, die Gefahren erkennend die in der immer mehr und mehr im Sinne der momentanen Majorität des Abgeordnetenhauses sich entwickelnden Action der Regierung für die von ihr mühsam erkämpften fortschrittlichen Errungenschaften, für die Organisation der Verwaltung, für die be rechtigte Stellung der Deutsch-Oesterreicher, in letzter Linie für die einheitliche und machtvolle Entwick lung des Staates gelegen sind, ging daran, sich in allen ihren einzelnen Gruppen wieder fest aneinander zu schließen, um als eine engverbundene und mach tige Reichspartei dem Grafen Taaffe und seinem Regime desto erfolgreicher gegenüber treten zu können. In wiederholten, stets zahlreicher besuchten Parteitagen gelangte diese Einigung und Kräftigung zum erfreulichsten Ausdrucke und in der nächsten Zeit wird auf einem allgemeinen deutsch-österreichischen Parteitage in Wien das Werk vollendet und die Organisation der gesammten Verfassungspartei zu einem festen Ganzen und zu gemeinsamem entschiedenen Auftreten vollzogen werden. Dem gegenüber scheint das Ministerium entschlossen zu sein, wider die Verfafsungspartei noch rücksichtsloser als bisher aufzutreten. und cs begann bereits von den jeder Regierung zahlreich zu Gebote stehenden Machtmitteln ausgiebigen Gebrauch zu machen. Die liberalen Blätter werden seit einiger Zeit massenweise eonfiseirt; für den Parteitag be- Jn dieser oft schmerzlich empfundenen Thatsache liegt aber der Zwang zum Fortschritt, der Stolz und die Demuth aller menschlichen Bestrebungen. Die erste eigentliche Industrie-Ausstellung wurde 1756 von einer englischen Gesellschaft, natürlich den Zeitverhältnissen entsprechend, in sehr engen Rahmen veranstaltet. Die dann wieder fallen gelassene Idee wurde nur durch Kunst-Ausstellungen weiter erhalten und erst unter der Directorial-Regierung regte der Marquis d'Avöze die Idee einer mit Preisvertheilungen verbundenen französischen Industrie-Ausstellung an, welche auch 1798, 1801 n- s. w. in Ausführung gebracht wurde. Daran reihten sich bald andere Ausstellungen, z. B. 1818 in München, 1824 in Dresden, 1827 in Berlin, 1828 in Prag und auch Wien hatte 1835, 1830 und 1845 seine Ausstellungen, von welchen Letztere den ganzen Kaiserstaat umfaßte und an 2000 Aussteller vereinigte. Bald wollte kein Land mehr Zurückbleiben, und auch Spanien, Rußland und die Türkei hatten ihre Ausstellungen, ja 1870 während des Concils verschaffte Pius IX. den versammelten Kirchenfürsten durch eine italienische Industrie-Ausstellung das Vergnügen, sich von dem Wirken und Schaffen der Neuzeit zu überzeugen. Epochemachend aber für das Ausstellungswesen war die geniale Idee des Prinz-Regenten von Eng- stimmte Resolutionen, worin die Haltung der Regierung in unzweideutiger, ihr unangenehmer Weise gekennzeichnet war, werden unterdrückt; aus Prag klang die Drohung einer Auflösung des Wiener Gemeinderathes herüber, der bekanntlich den allgemeinen deutsch-österreichischen Parteitag nach Wien eingeladen hat. und verschiedene sonstige Anzeichen deuten darauf hin, daß das Ministerium versuchen will, der Verfassungspartei durch Entfaltung besonderer Energie zu imponiren und zu zeigen, daß es sich in seiner Mission „der Versöhnung aller Par-teien" nicht einschüchtern lasse. Bei dieser Sachlage wird also in der nächsten Zeit und vornehmlich während der bevorstehenden Session des Abgeordnetenhauses die Situation eine immer gespanntere werden und es wird sich zeigen, ob und auf wie lange Graf Taaffe dem ein-müthigen Widerstande der gesammten Verfassungs-Partei sich gewachsen zeigen wird. Wir sprechen es schon heute aus, daß uns der Ausgang dieses Ringens nicht zweifelhaft erscheint. Möglich, daß eS der Regierung gelingt, noch durch einige Zeit ihr Balancesystem fortzusetzen, durch weitere bedenkliche Zugeständnisse an die derzeitige, bunt zusammengewürfelte und dabei winzige Majorität im Abgeordnetenhaus,: ihre Herrschaft zu fristen, allein schließlich wird die Aera Taaffe mit ihrer Programmlosigkeit, mit ihrer gepriesenen Stellung „über den Parteien", mit all' ihren kleinen Künsten und Mitteln nach unserer Ueberzeuguug ein noch weit schmählicheres land, welcher im Jahre 1851 die erste Weltausstellung nach London berief, auf welcher 13.938 Aussteller erschienen. Bald folgte 1855 Paris, 1862 wieder London, 1867 nochmals Paris, welches dießmal schon die Landwirthschaft mit einbezog, die sogenannten Additional-Ausstellungen einführte und 42.217 Aussteller vereinigte, endlich 1873 Wien, wo nebst den eigentlichen Kunst- und Industrie-Ausstellungen noch eine ganze Reihe von Neben-Ausstellungen mitlief, Dutzende von wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Kongressen tagten und eigentlich „der ganze Kreis der Schöpfung" und das Bischen menschlicher Entwicklung nebenbei zur Ansicht, Berathung und selbstverständlich Verbesserung gebracht werden sollte. Wien versammelte 39.500 und wenn die einzelnen Glieder der Collectiv-Ausstellungen gezählt werden, 53.000 Aussteller. Die letzten Jahre brachten die Eentennial-Ausstellung in Philadelphia (1876), eine neuerliche in Paris (1878) j,, allerjüngsten Zeit scheint sich die Idee der Weltausstellungen nach Ausstralien begeben zu haben, um sich dort von dem Zweifel in ihre Nützlichkeit zu erholen. Man kann die gewaltige Idee, welche in einem solchen Rendezvous aller Völker in einer Vereinigung des Schaffens und der Leistungen des ganzen Erdballes liegt, vollkommen anerkennen und dabei doch s -W;.- Fiasco erleben, als es seinerzeit mit den Episoden Belcredi und Hohenwart der Fall war. Wie bisher wird auch künftig keine Regierung und am allerwenigsten die jetzige gegen die Opposition der geeinigten Verfassungspartei sich zu kalten vermögen. Die Verfassungspartei begreift vor Allem die Deutsch-Oesterreicher in sich, also den geistig und materiell hervorragendsten und mächtigsten Theil der Bevölkerung; zu ihr rechnen sich auch zahlreiche aufgeklärte und vorgeschrittene Elemente anderer Nationalitäten, die gleich den Deutsch-Oesterreichern die Ueberzeugung hegen, daß nur durch eine liberale Gesetzgebung, durch Festhaltung einer starken Centralgewalt, durch entschiedene Kräftigung des Reichsgedankens, das Wohl und die Zukunft des Staates gesichert sei; zur Verfassungspartei steht ihrer ganzen Vergangenheit und ihrer Aufgabe nach die ungeheuere Mehrheit der österreichischen Beamicnschast, eine feste Stütze der Reiäiseinheit und darum in der neuesten Aera in ihren tüchtigsten Mitgliedern angeseindet und verdächtigt; die Verfassungspartei zählt zu den Ihrigen vor Allem auch die Majorität unseres ausgezeichneten Herrenhauses, in dem altösterreichischer Patriotismus und die besten Traditionen österreichischer Regierungskunst in so glänzen-der Weise vertreten sind. Gegen solche Factorcn möchte ein Ministerium auskommcn, das da meint, gegen die Verfafsungspartei regieren zu können, und während es aus der einen Seite so viel wider sich hat, was echt konservativ ist, was mit den Ausgaben des Gesammtstaates aufs Innigste verbunden, mit der Entwicklung und der Größe des Reiches im engsten Zusammenhange ist, steht hinter ihm eine Gruppe von Parteien die nur einig sind in ihrer Abneigung gegen die Verfassungspartei, gegen Alles, was Fortschritt und Aufklärung bedeutet, im Uebrigen aber getrennt durch Sonderbestrebungen aller Art und Richtung, eine Gruppe von Parteien, mit denen es weder möglich ist, nach innen einheitlich und stetig zu regieren, noch weniger aber nach außen eine für das Reich ersprießliche Politik zu treiben. Damit aber der Ablauf der Aera Taasse möglichst bald herannahe und die dermaligen verworrenen und beklagenswerthen Zustände ein dauerndes Ende finden, ist es zugleich nothwendig, daß die Verfafsungspartei die nun glücklich vollzogene Einigkeit auch für die Zukunft fest bewahre, daß ihre Taktik eine kluge sei, daß sic eingedenk manchen der Ansicht sein, daß beschränktere, nur auf bestimmte Produktionszweige ausgedehnte Expositionen, also Special-Ausstellungen oder solche, welche nur gewisse, eine eigenartige Industrie und specielle Erzeugungsbedingungen besitzende Productionsgebiete umfassen, also Negional-Ausstellungen, dem praktischen Bedürfnisse entsprechender sind. Die Special-Ausstellungen geben das Bild eines einzelnen Produktionszweiges und gestatten daher nicht nur dem Aussteller, auch die Bedingungen, unter welchen er producirt, detaillirter zur Anschauung zu bringen, sondern erleichtern auch dem Beschauer die wirklich nutzbringende Vergleichung. Negional-Ausstellungen aber führen die Industrie nach einer räumlichen Begrenzung vor, sie lehren uns die Hilfsquellen eines einzelnen Landes, deren Verwerthung im Interesse der Industrie kennen, sie repräsentiren ein großes Anbot, welches das ausstellende Land seinen Handelsfreunden macht. Dieser Idee folgte eine Reihe von Ausstellungen in den letzten Jahren, wie jene zu Berlin, Hannover, Heuer fand eine solche in Westfalen, Nassau und Düsseldorf statt und in Oesterreich trat die Hauptstadt der benachbarten grünen Steiermark mit einer Ausstellung, der nicht mit Unrecht das Epitheton „einer kleinen Weltausstellung" beigelegt wurde, hervor, während die Rotunde ihre weiten Räume der Niederösterreichischen Gewerbe- Fehlers der Vergangenheit, mit weiser Mäßigung sich feste Ziele stecke, auf deren Erreichung aber dann mit ganzer Kraft und unentwegt hinarbeite. Und hoffnungsvoll sehen wir auch in dieser Richtung in die Zukunft. Es war der einzige Vortheil, den wir dem Taaffe'fchen Regime zugestehen müssen, daß es die Verfassungspartei wieder geeinigt, daß es ihr gezeigt hat, auf welchem Wege sie unüberwindlich bleiben und die ihr gebührende Stellung zum Heile des Reiches dauernd behaupten wird. Eine Dernrtheilnng der gegenwärtigen Regierung. Am 3. Oetober. in dem weltberühmten Karlsbad, versammelten sich an 2000 Männer, durchaus österreichische Patrioten, beseelt von dem Gedanken der Reichseinheit und dem Hochtragen des österreichischen StaatsgedankenS, um dem gegenwärtigen Regierungsregimente nicht nur ihre Mißbilligung auszudrücken, sondern rundweg die Action des Versöhnungsministeriums als eine ernste und steigende Gefahr für die Einheit des Staates und die Ordnung des Staatshaushaltes, eine Schädigung der freiheitlichen Errungenschaften, wie der geschichtlich begründeten und staatserhaltenden Stellung der Deutschen in Oesterreich zu declariren. Unter den 2000 Teilnehmern des deutsch - böhmischen Parteitages befanden sich nahezu fämmtliche verfassungstreue Landtags- und Reichsrathsabgeordneten Böhmens, sowie mehrere hervorragende Mitglieder des Herrenhauses. Das Präsidium führte der Obmann des deutsch - böhmischen Vertrauensmännerclubs, Dr. Schmeykal, und an der Spitze der versammelten Volksvertreter stand der wackere Kämpe für Freiheit, Verfassung und Deutfchthum, Dr. Herbst. Es war bestimmt worden, dem Parteitage eine drei Punkte umfassende Resolution vorzulegen, nachdem jedoch tagszuvor sämmtliche Wiener Journale, die die vorbereitete Resolution zum Abdruck brachten, dem Staatsanwalte zum Opfer fielen, mußte man davon absehen, da die Abhaltung des Parteitages dadurch zweifelhaft geworden war, und cs blieb nunmehr nichts übrig, als sich einfach den Beschlüssen von Mödling und Brünn anzuschließcn. Der Karlsbader Parteitag hat sich für die Abhaltung eines allgemeinen deutsch-österreichischen Par» teitageS ausgesprochen und ist an dem Zustandekommen desselben nicht mehr zu zweifeln. AIS Ausstellung öffnete. Unser engeres Heimatland war auf der Grazer Lande s-Ausstellung nach jeder Richtung hin ehrenvoll vertreten, mehrere Aussteller krainischer Jndustrieerzeugnisse erhielten für dieselben die höchsten Ausstellungspreise. Von mehr als 200.000 Fremden war die Grazer Ausstellung besucht und zu diesen stellte auch Krain, insbesondere die Landeshauptstadt Laibach ein starkes Kontingent. Jeder der Heimgekehrten konnte nicht genug die Sehenswürdigkeit der exponirten Gegenstände loben, aber auch Manchen beschlich ein wehmüthiges Gefühl beim Verlassen der Ausstellung, wenn er an sein Vaterland dachte, welches nach seiner Anschauung mit dem industriellen Fortschritte und seiner Pro-ductionsfähigkeit weit hinter seinem Nachbarlande zurücksteht. Zu den so Denkenden kann auch ich mich zählen. Die Grazer Ausstellung machte auf Jene, die die Wiener Weltausstellung im Jahre 1873 besucht, einen überwältigenden Eindruck, sie bekundete den großartigen Fortschritt, der seit dem letzten Decennium auf allen Gebieten der Industrie und des Gewerbes entstanden, sie gab aber auch Zeugnih von dem riesigen Aufschwünge, den die Stadt Graz in letzterer Zeit genommen. Die Hauptstadt Mährens rüstet sich ebenfalls für eine Industrie-Ausstellung, die im Jahre 1881 stattfinden soll — und wie steht es mit dem Lande Krain und seiner Hauptstadt Hauptredner sungirte der Reichsrathsabgeordnete Dr» Ruß, dessen Rede nicht nur einen gewaltigen Eindruck auf die Versammelten in Karlsbad hervorbrachte, sondern auch die Pulse jedes Deutsch-Oestrr-reicherS lebhafter vibriren machte. ES waren Worte, die aus innerster Ueberzeugung kamen, kein leeret Phrasengeflunker, nichts Anderes als die Emanation der Gesühle eines von der gegenwärtigen Regierung hart bedrängten Volksstammes. Redner wars einen kurzen Rückblick auf die Entstehung des jetzigen Ministeriums, welche- anfangs „über den Parteien" stehen wollte, bald aber in Allem und Jedem der Parlamentsmajorität gegenüber connivent wurde. Unter solchen Verhältnissen mußte sich daS Ministerium ändern, und eines Tages wurde zum Nachfolger jeneS Mannes, der seine staatsmännische Aufgabe darin zu erblicken schien, daß er in einer halben Stunde wiederholt seine Ansicht änderte (Heiterkeit), eine Persönlichkeit berufen, die durch sechs Jahre die Differenzen im Schöße der Verfafsungspartei zum Objecte ihres Spottes nahm, die uns mit Hohn überschüttete und die mit an der Spitze Derjenigen stand, welche die Grundsteuerregulirung verzögerten; ein Mann, der kleine Deficite durch große zu decken gedenkt, der bezüglich der auswärtigen Politik daran denkt, Polen für Oesterreich wiederherzustellen. Die Ernennung dieses Mannes ist eine Kriegserklärung gegen die Verfafsungspartei, und wir haben den Handschuh ausgenommen und wollen den Kamps weiterführcn. (Stürmischer Beifall.) DaS Ministerium ist also ein vollständig gegnerisches geworden, und wie hatte cs seine konstitutionelle Gesinnung bewiesen? Der Verweigerung des Dispo-sitionssondcs ist es nicht gewichen, ebensowenig ein« gegnerischen Adresse unseres ausgezeichneten Herrenhauses. (Stürmische Acclamation, dreimalige Hochrufe.) Was Hohenwart in mächtigen Zügen mit der Kraft eines Staatsmannes auf dem Gesetzgebung?' Wege zu erreichen suchte, das wird nun auf aiM nistrativem Wege versucht. (Rufe: So ist eö!) Früher wurde nicht so mit Hausmittelchcn, wie Confiscationen und kleinlichen Verboten, gcwirlh' schäftet. (Lebhafter Beifall) Ist es da zu wundern, wenn ein ausgezeichneter Mann, dessen glänzend! Beamtcnlausbahn nur durch eine kurze Episode bei Angehörigkeit an das jetzige Ministerium getrübt wird und der auf seinen Schultern die Durch' sührung der Grundstcuerregulirung trägt, so sehr Laibach? Ist nicht auch hier der erste Impuls zu einer Regional-Ausstellung schon gegeben worden? In einer Sitzung der verflossenen Landtagssession wurde vom Herrn Abgeordneten Dr. v. Savinfchegg ein dießbezüglicher Antrag eingebracht, demzufolge der Landesausschuß ermächtigt wurde, mit den verschiedenen Organen Rücksprachen und Vorkehrungen zur Veranstaltung einer Landesausstellung zu treffen unt» darüber seinerzeit dem Landtage Bericht zu erstatten-Also auch Laibach hätte die Aussicht — freilich nur die Aussicht — eine Ausstellung zu arrangiren-Man wende ja nicht ein, daß die Erzeugnisse der krainischen Industrie nicht so hervorragende wäre», um sie auf einer eigenen Ausstellung zu exponiren, man wende aber auch nicht ein, daß die StB Laibach nicht im Stande wäre, diese Ausstellung z» veranstalten. Es dürfte gewiß die meisten Leser interessiren, zu erfahren, daß in Laibach schon im Jahre 18^ eine sehr gelungene Industrie-Ausstellung stattfand, daß dieselbe 280 Einsender mit 4250 Stücken hattt. wovon 195 Einsender mit 2800 Stücken aus Krain fielen. (Schluß fulgt.) gefürchtet wird, daß er im Centmm des Reiches nicht belassen werden darf? (Rufe: Chertek! Beifall und Zustimmung.) Die schmerzlichste dieser admi-nistrativen Verfügungen war für uns die Sprachen-Verordnung. (Stürmische Zustimmung.) Wir Deutsche haben es nicht nöthig, im administrativen Wege unsere Nation um einige Köpfe zu vergrößern (stürmischer Beifall und Heiterkeit); wir wollen nur den nationalen Status quo, und in unserem Schöße haben nationale Renegaten niemals Aufnahme ge-funden- aber uns wird ein Selbstmord zugemuthet. Der politische Selbstmord ist ein Verbrechen, der nationale Selbstmord eine Schmach! (Großer Applaus.) Nur den Deutschen in Oesterreich wird, wenn sie sich ihrer Nationalität erinnern, Hochverrat vorgeworfen. (Rufe: So ist es!) Die Ver-saffungspartei im Parlamente ist dem gegenüber aeeiniat und staatsmännisch vorgegangen, und sie wird auch geeinigt bleiben, denn es darf dem Ein-»Inen nicht gestattet sein, der Partei ihre Einigkeit kinweazudecretiren. (Lebhafte Zustimmung.) Wir baben auch nicht Opposition um jeden Preis ge-mackt wir sind cs. welche die Erledigung der wich-tiasten Gesetze ermöglicht haben. Aus allen diesen Gründen war beschlossen gewesen, dem Parteitage eine Resolution vorzulegcn, welche nichts Anderes entbalten hatte, als die Resolutionen von Mödling und Brünn. Die Hand des Gesetzes lastet auf uns, und wir haben uns in der vom deutschen Stamme stets aeübten Achtung vor dem Gesetze gefügt. Wir batten eine Resolution vorbereitet und in Druck nelmt aber eine halbe Siunde vor Eröffnung der Nersammlung wurde dieses Schriftstück confiscirt, und wir schlagen Ihnen jetzt folgende Resolution vor: Der dritte deutsch-böhmifche Parteitag er-klärt "daß er den von den Parteitagen in Nieder-Österreich und Mähren beschlossenen Resolutionen ihrem vollen Inhalte nach beitritt. (Stürmischer Beifall) Der Parteitag spricht seine Ueberzeugung aus daß die volle Einigkeit der Deutschen in Böhmen und das Bewußtsein der Solidarität mit den Deutschen in Oesterreich überhaupt nicht bloß dcrs dringendste und unerläßlichste Bedürsmß ist sondern daß sich die Bevölkerung besten auch vollkommen bewußt und diese Einigkeit wirklich vorhanden ist. (Stürmischer Beifall.) Der Parteitag erklärt sich mit dem Vorgehen der deutsch-böhmischen Abgeordneten, insbesondere hinsichtlich der Sprachenverordnung. vollkommen einver-standen und bestätigt, daß die Aufregung und Mißstimmung über die Sprachenverordnung sich nicht vermindert haben, sondern noch beständig im Wachsen begriffen sind." ^ ^ , Wir hoffen, schloß Redner, daß diese Resolution nicht eonsiScirt werden wird. Auch unsere Ovvosition ist nicht confiSmbar (großer Beifall), ^»sowenig wie unsere Ueberzeugung (erneuerter Äeifall) nicht confiscirbar ist. Das deutsche Volk ^rs eiaerter Beifall und Hochrufe), feine Vaterlands-liebe seine treue deutsche Gesinnung (minutenlanger stürmischer Applaus) wird stets so maßvoll wie Entschieden, so loyal wie correct sein; denn mit Stolz kann unser Volk sagen, daß seine Loyalität überhaupt, sowie gegenüber der Krone stets unab-bünaia war vom herrschenden politischen Systeme. ^Stürmischer Beifall und Rufe: So waren wir immer Niemals hat diese Loyalität Unterbrechun-„m oder Nüancen erfahren. Die Achtung vor un-seren politischen Gegnern zwingt mich. Weitere» nickt zu sagen und an Weiteres nicht zu erinnern. Unsere Gegner schmähen uns als Partei der Negation, wir sind eS in mancher Beziehung. Wenn man uns zumuthet. unS zu entnationalisiren und ans die Anrechte de« deutschen Stamme« zu ver-Men so sprechen wir Nein! (Allgemeine Rufe: Mn') Wenn man von unS verlangt, wir sollen selbst da- Trab de« Deutschthum» und des Vater- landes bereiten, so sprechen wir: Nein! (Die ganze Versammlung ruft stürmisch: Nein!) Und so oft man an uns mit solchen Zumuthungen herantreten wird, wird immer als Antwort erschallen: Nein! Diese Negation werden wir niemals aufgeben. Wir empfehlen Ihnen die Resolution, weil wir Deutsche uns drei Dinge nicht schmälern lasten: Staats- einheit, Freisinnigkeit und Deutschthum. (Andauernder, lebhafter Beifall, anhaltendes Händeklatschen und Hüteschwenken ; wiederholt sich erneuernde Hochrufe.) Da sich Niemand zum Worte meldet, wird zur Abstimmung geschritten und die Resolution einstimmig angenommen. Dr. Klier begründete hierauf den Antrag, betreffend die Ermöglichung eines allgemeinen deutsch-österreichischen Parteitages. Die bezügliche Resolution wurde gleichfalls ohne Debatte und unter großem Beifalle angenommen. Schließlich referirte noch Dr. Schlesinger über die Resolution, betreffend die Förderung des deutschen Schulvereines. Auch diese Resolution wurde mit Acclamation angenommen. Das Schlußwort sprach Dr. Schmeykal unter ungeheuerem Beisalle. Die letzten Worte seiner Rede waren: „Es war eine glänzende, mächtige Kundgebung in trüber politischer Zeit. Es werden bessere Tage kommen, dessen walte Gott!" Politische Revue. Oesterreich-Ungarn. Am 19. October treten in Budapest die Delegationen zusammen. Wie man dem „Pester Lloyd" aus Wien schreibt, sind die zur Vorlage sür die Delegationen bestimmten, auf die Budgets des Krieges, des Auswärtigen und des Finanzamtes bezüglichen Entwürfe und Motiven-berichte zum größten Theile bereits gedruckt und auch deren Übertragung in die ungarische Sprache beendet. Nur jene Posten des Kriegsbudgets, welche eine Mehrsorderung gegen den Bedarf des lausenden Jahres enthalten, bilden in einzelnen Details noch immer den Gegenstand von Verhandlungen im Schöße der gemeinsamen Regierung, sowie zwischen dieser und den Regierungen Oesterreichs und Ungarns. Obwohl dadurch die endgiltige Abfassung der Motivenberichte anfgehalten wird, und der Abschluß des Summars noch einige Zeit ausständig bleibt, läßt sich nach der augenblicklichen Sachlage doch behaupten, daß die höheren Ansprüche der Kriegsverwaltung sich ungefähr auf 8 bis 9 Millionen Gulden belaufen werden. Die bezüglichen Summen werden hauptsächlich der Ergänzung des Kriegsmaterial«. der Vermehrung der Reservevorräthe in den Magazinen und Depots, fortifieatorischen Anlagen in Galizien, Siebenbürgen, Südtirol und Krain, endlich der Aufbesserung der Mannschafts-kost zugewendet. Die Berittenmachung der Hauptleute bei den Fußtruppen kommt als Mehrforderung kaum in Betracht, nachdem dieselbe tatsächlich durch die Neuorganisation der Feldjäger eompensirt erscheint- Der Wiener Gemeinderath nahm den Antrag des Clubs der Linken an, welcher die Einberufung eines Parteitages der Versassungspartei nach Wien direct befürwortet. Der ungarische Ministerpräsident Koloman Tisza hat den famosen Beschluß des Municipal-ausschusscs der Hauptstadt Ungarns bestätigt. Pest wird somit kein deutsches Theater mehr haben. In der Orientfrage ist keine neue Phase ein-getreten. Vor Dulcigno steht Alles beim Alten. Die verschiedenen Flotten vertreiben sich die Zeit mit Schießübungen. Deutsches Reich. Das Dombaufest in Köln nimmt allmälig die Dimensionen eine» politischen Ereignisses an, und es bleibt nun abzuwarten, ob die Ultramontanen stark genug sein werden, ihre Rolle als Spielverderber durchzuführen. Frankreich. Wie der „Temps" erfährt, beschäftigte sich der Ministerrath, welcher am 2. d. M. von 10 bis 12 Uhr unter dem Vorsitz Ferry's tagte, in erster Linie mit der Duleignosrage. Außer dieser Angelegenheit verhandelte der Ministerrath über die der Gemeindewahlen und die Wiedereinberufung der Kammern. Die ersteren sind, wie es heißt, definitiv auf den 7., refpeetive die Stichwahlen auf den 14. November angesetzt, und in diesem Falle würden die Kammern aus den 16. November einberufen werden. Locale Nachrichten. — (Namensfest des Kaisers.) Das Namensfest des Kaisers wurde durch ein feierliches Hochamt in der Domkirche, an dem die Civil- und Militärbehörden theilnahmen und durch eine Theater-Pars-Vorstellung festlich begangen. — (Fürst Ernst Windischgrätz auf Wahlbereisungen.) In den slovenischen Blättern war die Nachricht zu lesen, daß die Reichsrathsabgeordneten Fürst Windischgrätz und Pater Klun, die Gerichtsbezirke Großlaschitsch, Reifnitz und Gottschee in Compagnie bereisen, um ihren Wählern oder richtiger gesagt den Pfarrern und Meßnern über die abgelaufene Reichsrathssession Rechenschaft abzulegen. Auf dieser Rundreise besuchten sie auch das Schloß Auersperg, wo sie sich die dortigen Sehenswürdigkeiten besahen. Was mochte wohl Fürst Windischgrätz sich gedacht haben, als ihm die dort aufbewahrten Köpfe des bei Budafchki im Kampfe mit den Türken gefallenen krainischen Helden Herbart Auersperg und seines Adjutanten Friedrich von Weixelberg vorgewiesen wurden? Wahrlich, in den socialen Verhältnissen unseres Heimatlandes ist seit drei Jahrhunderten eine totale Aenderung eingetreten! Damals zog aus dem alten Ritterschlosse der Held Herbart Auersperg in Begleitung des Adjutanten Weixelberg über Reifnitz nach Gottschee an die türkische Grenze zum Kampfe mit den Ungläubigen. Heut zu Tage fährt nach Besichtigung des nämlichen Schlosses einer der Hochtories Oesterreichs nach Großlaschitsch, Reifnitz u. s. w. mit seinem hochwürdigen Adjutanten Klun in die krainischen Pfarrhöfe, um dort sich den Kirchenpröpsten vorzeigen zu lassen. Noch origineller wird die Situation, wenn man in Betracht zieht, daß eigentlich Fürst Windischgrätz der Adjutant des Pater Klun ist, wenigstens hatten es die pfiffigen Reifnitzer gar bald herausgefunden, daß bei diesen Vereisungen Pater Klun die Hauptperson und der Träger eines erlauchten Fürstennamens nur eine Art Mitläufer sei. Bei den deutschen Gottscheern wurde übrigens nur in Windischdorf unter Pöller-schüssen von den Clerikalen eine Empfangsscene vorbereitet. Den übrigen Gottscheern erschien es als eine große Tactlosigkeit des Fürsten, sich den deutschen Wählern in Begleitung eines geistlichen Herrn vorzustellen, dessen Journal „Slovenec" vor ein Paar Wochen das deutsche Gottscheer Gymnasium ausgerottet wissen wollte, und den Leiter dieser Anstalt, der mit großen persönlichen Opfern sich der Unterstützung der armen Gymnasialjugend aus den be> nachbarten Gottscheerdörfern angelegen sein läßt und auch sonst für das Gymnasium Propaganda macht, in der unwürdigsten Weise beschimpfte. — (Dr. Vosnjak als Festredner.) Am verflossenen Sonntag fand in St. Veit nächst Laibach die feierliche Einweihung der Fahne der dortigen Bauern-öitalnica unter Assistenz der Laibacher Sokolisten statt. Dr. VoSnjak, der unter freiem Himmel die Festrede hielt, pries den versammelten Landleuten die Glückseligkeit des einstigen großen SlovenenreicheS unter ihrem Herzoge Samo. Leider zerfiel dieses Reich, von dem die ehrenwerthen St. Veiter Bauern zum ersten Male in ihrem Leben etwas zu hören bekamen, durch innere Zwietracht, und die spätere Geschichte der Slovenen bildet nur eine fortlaufende Kette von Bedrückungen und Unglücksfällen. Das slovenische Landvolk möge daraus die Nutzanwendung schöpfen, daß es Leute, welche Zwietracht stiften, worunter offenbar nur die argen Nemschkutars gemeint sein können, in seiner Mitte nicht dulden dürfe. Der slovenische Volksstamm habe es nur seiner Geistlichkeit zu verdanken, daß ihm seine Muttersprache noch erhalten blieb, daß er nicht gänzlich vom Erdboden vertilgt worden sei. Dieß die kurze Skizze der VoLnjak'schen Rede. Wie man daraus ersieht, ist der importirte untersteirische Agitator in der Geschichte Krams sehr schlecht bewandert, oder ist es nur Eonnivenz gegen die krainische Geistlichkeit, in deren Augen sich der einstige Friedensstörer des Bleiweis'schen Regimes vollständig rehabi-litiren will, indem er sich den Anschein gibt, gar nichts davon zu wissen, daß die ersten gedruckten krainischen Bücher erst während der Reformation erschienen sind, und zwar mittelst reichlicher Unterstützung des krainischen Adels, der Stünde und der deutschen Fürsten im Reiche, so wie, daß die damaligen Reformatoren, denen zuerst die Einführung der krainischen Schriftsprache zu verdanken ist, von der krainischen Geistlichkeit die erbittertsten Verfolgungen zu erdulden hatten. Uebrigens erwies der Festredner dem urwüchsigen Bauernstande in Krain ein schlechtes Compliment, indem er ihm vorhielt, daß er seine Muttersprache nur den Herren Pfarrern und Caplänen zu verdanken habe. Auffallend ist es, daß Dr VoZnjak bei seiner dem Landvolke gegebenen Belehrung über die slovenische Geschichte der geraumen Zeit, seitdem sich die Slovenen unter dem milden Scepter Oesterreichs befinden, auch nicht mit einer Silbe gedachte, dagegen den Schwerpunkt seiner Ausführungen auf Samo's Reich legte, von dem auch nicht die geringste historische Erinnerung sich unter den Slovenen erhalten hat, wie es denn sehr zweifelhaft ist, ob sich Samo's Herrschaft auch über Krain erstreckt habe. Herr Voönjak pflegt ja bei anderen Anlässen sich als eine der Hauptstützen der jetzigen Regierung zu präsentiren, als einer jener Führer, die die Fahne des wahren Oesterreicher-thumes entfalten, sein Leibjournal verdächtigt bei jeder Gelegenheit die Deutschen Oesterreichs, daß sie für den Gesammtstaat kein Herz haben, daß sie ihr Vaterland an Preußen ausliefern wollen. Man durfte daher vom slovenischen Agitator erwarten, daß er den St. Veiter Bauern die Erinnerung an Kaiser Josef, den edlen Freund des Bauernstandes, an die freie Bewegung, deren sich das Landvolk seit der Aufhebung des Unterthänigkeitsverbandes erfreut, zu Gemüthe führen, daß er ein klein wenig auch des österreichischen Staatsverbandes gedenken werde. Es wäre dieß um so mehr am Platze gewesen, da die einseitige Hervorhebung der nebulöse Herrlichkeit des Slovenenreiches Samo's in den Köpfen der unerfahrenen Bauern den Glauben wachrufen könnte, daß sie in dem nächstbesten Abenteurer, der ihnen die Gründung eines großen südslavischen Reiches vorschwindelt, den Erretter aus ihren Nöthen erblicken könnten. — (Der mittwöchige Wahlsieg) der deutschliberalen Partei in der untersteirischen Städtegruppe Marburg, wobei der Candidat der Verfassungspartei, Dr. Schmiderer, mit 656 Stimmen gegen den clerikal-slovenischen Eandidaten Bindlechner, bürgerlichen Seifensieder in Marburg, der es nur auf 257 Stimmen gebracht hatte, zum Reichsrathsabge-ordneten gewählt worden ist, hat wie ein Blitz aus heiterem Himmel auf die national-clerikalen Führer in Krain gewirkt Gaben sie sich doch bis zum entscheidenden Momente dem Wahne hin, daß die Chancen für ihren Eandidaten sehr günstig stünden und derselbe sicherlich, wenn auch nur mit der Majorität von einigen wenigen Stimmen gewählt werde. Den empfindlichsten Schlag hat durch diesen Wahlsieg der rührigste unter den klerikalen Agitatoren, Dr. Voänjak, erlitten; seit Monaten hatte derselbe Alles aufgeboten, um an Stelle des abgetretenen, ihm in die Seele verhaßten Dr. Duchatsch, von dem er gelegentlich seiner slovenischen Schwindeleien im Reichsrathe ein kerndeutsches „Merk's" als Antwort erhalten hatte, einen Gefälligkeitsslovenen d. la, Baron Gödl in das Abgeordnetenhaus zu bringen, und den Völkern Oesterreichs den Beweis zu liefern, daß die untersteirischen Städte nichts Sehnlicheres wünschen, als der ihnen durch die Dr. Vosnjak'schen Resolutionen zugedachten Slovenisirung der Mittelschulen und der slovenischen Amtirung ehebaldigst theilhastig zu werden. Die Propaganda für Bindlechner wurde im „Slov. Nar." von Dr. Vosnjak mit all' jenen verwerflichen Mitteln der Heuchelei, der Verdächtigung, der Denun-ciation und der infamsten Lügen betrieben, worin die Leistungen dieses Jmportslovenen unerreicht dastehen. Vor Allem versuchte er mit Liebkosungen den ehrlichen deutschen „poLtöni Xsmci" beizukommen, sie mögen ja durch die Wahl des biederen, für den Aufschwung des Gewerbes begeisterten Marburger Seifensieders den so nothwendigen Frieden zwischen beiden Nationalitäten im steirischen Unterlande Herstellen, dagegen wurde der treffliche Ausspruch des liberalen Eandidaten Dr. Schmiderer, daß man in dem jetzigen politischen Kampfe nur Hammer oder Amboß sein könne, als Verbrechen der Aufreizung der Nationalitäten, als Hochverrath an Oesterreich bezeichnet. Als es nun verlautete, daß die Mehrzahl der Lehrer an Mittelschulen für Dr. Schmiderer stimmen dürfte, denuncirte Dr. Vosnjak flugs einen Mittelschuldirector im „Slov. Narod" als unverbesserlichen Störefried. Sogar die jüngste Verleihung des Ordens der eisernen Krone II. Elasse an Baron Gödl wurde im Vosnjak'schen Blatte als Anerkennung seiner politischen Haltung gedeutet und nebenbei darauf angespielt, daß damit die Regierung die ihr sehr willkommene Entdeckung des Herrn Bindlechner als Reichsrathscandidaten durch Gödl-Lannoy belohnen wollte. Auch an Verdächtigungen der Ehrenhaftigkeit des Dr. Schmiderer fehlte es nicht, „Sl. Narod" denuncirte ihn als Mitschuldigen der unredlichen Gebahrung mit öffentlichen Geldern wegen einiger angeblicher Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung der früheren Marburger Bezirksvertretung. Auf alle diese Infamien, die nur eine Revolverjournalistik produciren kann, wurde den clerikal-nationalen Wühlern durch den eclatanten Wahlsieg mit der erdrückenden Majorität von 400 Stimmen eine echt deutsche Antwort ertheilt. Auch die Deutschkrainer haben vollen Grund, sich hierüber zu freuen. Ist ja doch das intelligente Bürgerthum der Städte und Märkte in den slovenischen Landestheilen zunächst berufen, den Schwindel, den unsere Volksbeglücker mit der sogenannten Versöhnungsära treiben, aufzudecken. Auch die Städte und Märkte Krains, die aus eigener Anschauung den nur mittelst clerikaler Beihilfe sein Scheinleben fristenden Humbug der Volksführer zur Genüge kennen, werden, im entscheidenden Momente dem Beispiele der untersteirischen Städte folgend, den panslavistischen Wühlern in dem gut österreichisch gesinnten Lande Krain den Boden entziehen. — (Rufe nach der Polizei.) Die Vermehrung der Sicherheits-Wachmannschaft in Laibach ist im Gemeinderathe jüngst von einer Seite begehrt worden, von welcher man dieses Postulat am allerwenigsten erwartet hätte. Meister Regali, welcher bislang stets nur Klagen über den Uebereiser unserer Sicherheitswache vorzubringen hatte, welcher jeden „Staatsbürger", so wegen unbefugten Schnalzens, gromovitui Livio-Rufes oder ähnlicher Ruhestörungen wegen beanständet wurde, in Schutz und die Polizeiwache hiesür in's Gebet nahm, dieser nämliche Herr Regali findet urplötzlich, daß die Sicherheitswache in Laibach unzureichend sei, alle turbulenten Elemente, die sich, namentlich in dem engeren Wahlbezirke Ncgali's — Petersvorstadt, Kuhthal u. s. w. — sehr hörbar zu machen verstehen, zu bändigen. Wie geben Herrn Regali insoweit Recht, als das Bedürsniß nach Ruhe ein allgemeines der Stadtbewohner ist, welchen dergleichen Polterer den Aufenthalt in der Landeshauptstadt in der That nicht sehr angenehm machen. Allein wir fürchten, daß auch die Vermehrung der Polizeiwache diesen Uebelstand nicht beheben würde. Letztere wird niemals allgegenwärtig sein, noch weniger Stehposten zum Schutze des Schlummers einzelner Gemeinderathsmitglieder abgeben können. Was vor Allem noth thut, ist die Bildung, die Hintanhaltung der in unheimlichen Progressionen steigenden Verbauerung eines Theiles der städtischen Bevölkerung, ist die Einwirkung auf dieselbe, daß sie Gesetz und Behörden achte und unterstütze. Herr Regali wäre zunächst in der Lage, die nach seinen Aeußerungen ihm so nahe stehende Bevölkerung auf diese staatsbürgerlichen Pflichten aufmerksam zu machen, er möge es, ja nicht unterlassen. Im Uebri-gen sind wir sehr gespannt, auf welche Weise Herr Regali die Vermehrung der Sicherheitswache durchführen wollte, ohne seinen Wählern, respective Steuerträgern neue Lasten aufzubürden. Das Budget der Stadtgemeinde vertrüge kaum eine solche neue, in die Summe von mehreren tausend Gulden reichende jährliche Belastung. Wird Herr Regali auch nicht anstehen, die Einführung einer Gemeindeumlage in Vorschlag zu bringen? Die liberale Gemeindevertretung hat die Bevölkerung bisher mit einer solchen Belastung zu verschonen gewußt und wird es wohl auch weiters zu verhüten wissen. — („R echtaus Wahrheit.") Die „Wiener Abendpost", die bekanntlich seit Beginn dieses Monats eine andere Gestalt angenommen hat und aus ihrer „Passivität herausgetreten" ist, führte in dem Programmartikel, worin sie dieß anzeigte, auch an, daß die Bevölkerung allen Denjenigen gegenüber, welche berufen sind oder sich berufen fühlen, sie zu führen, befugt sei, das „Recht auf Wahrheit" zu erhe^ Solche wohlgemeinte Mahnungen des eigensten 8*' ganes des Grafen Taaffe sollten sich unsere sog^ nannten nationalen Führer doch zu Herzen nehmen-Wie es aber diese Herren mit dem Rechte des Volkes auf Wahrheit halten, zeigte wieder einmal recht drastisch eine neuliche Notiz im „Slov. Narod' über den letzten Beschluß des Gemeinderathes in der Einquartierungsfrage, worin sie sich erdreisten, die Lüge aufzutischen, daß der Ankauf des Eoliseunis um theures Geld beschlossen worden sei. Bekanntlich ^ war davon keine Rede, sondern der Gemeinderath hat sich beim dießsälligen Beschlüsse nur das Recht! Vorbehalten, künftig einmal, wenn es nach erfolgter Adaptirung des Coliseums als Normalkaserne sich zeigen sollte, daß es zum Vortheile der Stadtgemeinde wäre, dasselbe unter gewissen Bedingungen kaufen zu können. Und eine solche total unwahre Nachricht bringt der „Sl. Nar.", obwohl verschiedene seiner Patrone sogar in der betreffenden Gemeinderathssitzung anwesend warm! Das ist doch schon das Aergste an Fälschung der Thatsachen! Wir behalten uns übrigens vor, in einer der nächsten Nummern auf den neuesten Stand der Einquartierungsfrage nochmals ausführlich zurückzukommen, damit die Bevölkerung klar sehe, von welcher Seite auch in diesem Falle dag Recht auf Wahrheit und die Schonung der Steuerträger beachtet wurde. : — (Zur Stadtverschönerung.) Gleich Herrn Malitsch hat sich nun auch Herr Dr. KoSler entschlossen, sein Haus an der Ecke der neu er-öffneten Knafselgasse weiter auszubauen und mit den entsprechenden Vorarbeiten ist bereits begonnen worden. Von Seite der Bevölkerung wird der neuerliche Fortschritt in der Verschönerung dieses belebten Stadttheiles sicher mit ungetheilter Befriedigung be-grüßt werden und nach Vollendung der beiden Umbauten wird dergestalt die neue Gasse einen besonders hübschen und stattlichen Anblick gewähren. Die beiden Mannten Herren Hausbesitzer haben, wir wiederholen es sich wirklich vollen Anspruch auf die öffentliche Anerkennung erworben. .— (Laibacher Postamt.) Man ersucht uns mitzutheilen, daß vom 1. Oktober d. I. an die Geldbrief- und Frachtenausgabe des k. k. Hauptpostamtes Laibach dem Publikum von 8 Uhr Früh bis 12 Uhr Mittags und von 2 Uhr Nachmittags bis 6 Uhr Abends geöffnet bleibt. (Laibacher „Lieder tafel".) Der sechste Unterhaltungsabend der Laibacher „Liedertafel" findet als „Willkomm" dem k. k. 26. Jnf.-Neg. Großfürst Michael heute Samstag den 9. Oktober im Casino-qlassalon unter gefälliger Mitwirkung des Fräuleins v Endler, Opernsängerin, und des Herrn Schultz, Opernsängers, so wie des Herrn Zithermeisters Blumlacher statt. Programm: 1. Vaterlandslied, Mottochor von Sarsen. 2. Waldesweise, Chor von Enaelsberg. 3. Solovortrag des Fräuleins von End ler. 4. RoLmarin, Quartett von Jenko. 5 Hithersolo, vorgetragen von Herrn Blumlacher. S Romancapitel mit unpassenden Mottos, Quadrille für Männerchor mit Clavierbegleitung, von Engels-tzera 7- Solovortrag des Herrn Schultz. 8. Wanderers Nachtlied von Goethe, Chor mit Soloquartett, 1>iriairt von dem Componisten, Capellmeister Herrn E Krones. 9. Nächtlicher Gruß, Chor mit Tenor-lo'lo (Herr Aemilian Böhm), von Storch. 10. Solowortraa für Streichzither mit Clavierbegleitung, vor-qetraaen vom Componisten Herrn Blumlacher. 11 Sterne der Nacht, Quartett von Tauwitz. 12.' Danici, Chor mit Baritonsolo (Herr Lorenz) von ^pa ^ ^ ^ H ^ tiH e g The § jx ^ der Revrise der „Hugenotten" debütirte Frl. Erl als Naae und errang den entschieden günstigsten Erfolg. Das Fräulein, welches zum erstenmale die Bretter eines Thalientempels betreten haben soll, bekundete entschiedenes Talent. Die gesangliche Durchführung ilires Partes war eine correcte, ihr Spiel elegant und aail. Herr A u e g g (Marcel) entzückte auch bei -er zweiten Aufführung nicht. Sein Tenor ist keinesfalls sympathisch, seine Textaussprache eine unverständliche. Auch gelingt es dem Sänger nicht, den Ton zu halten und Recitativ zu singen. Herr Schultze dem wir nach dem ersten Auftreten ein schönes Mognostikon stellten, distonirte an diesem Abende in sehr auffälliger Weise. — Die alte Anaot" befriedigte die Anforderungen des Publikums nicht. Wenn auch Frl. Wide mann (Lange) und Herr König (Ange Pitou) vorzüglich waren, so konnte dich die sehr mittelmäßige Leistung des cvrl Mikola (Clairette) nicht vergessen machen. Die Stimmmittel dieser Sängerin sind wohl für i>as Possen-Couplet genügend, für die Operette jedoch Dicken sie nicht aus. Auch im Chore zeigten sich bedenkliche Lücken. Der schöne Verschwörerchor wurde effectlos abgesungen. Die Komik des Herrn Frank /Üarivoudiöre) erregte viel Heiterkeit. Das Haus ivar ln beide» Abenden gut besucht. - M. v. Ernst's Lustspiel ,.M>t dem Strome" erhielt von einem Meisrichtercollegium, wenn wir nicht irren in Münzen den ersten Preis unter Hunderten zur Preis-Lewerbung vorgelegten deutschen Lustspielen. Unser Referent war so glücklich, dieses Lustspiel von den eminenten Kräften des Wiener-Stadttheaters dargestellt zu sehen und kann nach der damaligen Auf-siibruna das Urtheil der Jurr, nur billigen. Hätten wir es in Wien in derselben Weise aufführen ge-s wie in der Theater-Par6-Vorstellung am 4 October in Laibach, so wäre unser Erstaunen, wie einer so langweiligen Mache ein Preis zuerkannt werden konnte, ein eben so großes gewesen, wie unsere Enttäuschung durch die wirklich mangelhafte und langweilige Aufführung auf unserer Bühne. Das Stück hat allerdings seine Fehler, wie manches andere das uns trotzdem prächtig amüsirt. Die Expo- sition ist eine viel zu schleppende; gar nicht interes« sirende Personen drängen sich beispielsweise im letzten Acte überflüssiger Weise in den Vordergrund u. s. w. Deshalb muß auch dafür gesorgt werden, daß die Aufführung die Mängel des Autors, rsets der Autorin (M. v. Ernst ist königl. sächs. Hofschauspielerin) so viel als möglich verdeckt, nicht aber das ohnehin langsame Vorwärtsschreiten noch hemmt. Mit Ausnahme des Frl. Kühnau (Lillir) entsprach unter den Vertretern der ersten Rollen Niemand. Dem Frl. Patzal (Gabriele) mangelt das unentbehrliche Feuer einer Liebhaberin. Auch ihre Vortragsweise klingt äußerst monoton und das sehr schwache Organ ist einer Steigerung nicht fähig. Daß Herr Schmelzing (Graf Bassendorf) nicht gut war, ist überflüssig, zu erwähnen. Uebrigens sah er an diesem Abende noch leidlich gut aus, was man von Herrn Zerr (Felix) keineswegs sagen konnte. Auf den Hochgenuß, Herrn Brackl in einer größeren Nolle im Lustspiele verwendet zu sehen, verzichten wir. In den ersten zwei Acten hielt sich das Publikum sehr kühl; erst die beiden letzten Acte brachten etwas Leben in den Zuhörerraum. — Wäre Fräulein Amann im Besitze des zur Ausführung einer hervorragenden Gesangspartie erforderlichen Elementes, wären dieser Sängerin Stimme, Leben, Vortrag und Spiel eigen; — hätte Herr Auegg dem leider bereits nothwendig gewordenen Forciren und dem Herausschreien markanter Stellen entsagt; — hätte Fräulein Rabitsch den Part der „Jnez" besser verdaut, — so könnten wir die am 5. d- erfolgte Aufführung der Verdi'schen Oper „Der Troubadour" als eine gelungene bezeichnen, denn Fräulein v. Endler (Leonore) und Herr Baum (Gras Luna) brachten Vorzügliches und wurden Beide mit stürmischem Beifall ausgezeichnet; auch das Orchester, namentlich die Holz- und Blechharmonie, leistete Lobenswerthes. Hoffen wir, daß der eingeleitete Personal-Purisicirungsproeeß unserer Bühne zum Nutzen gereicht. — Die in L'Arronge's superbem Lustspiel „wohlthätige Frauen" in Scene geführte „Anstandsdame" — Fräulein Seebach — steht in keiner Hinsicht auf jener Höhe, um die Rolle der „Geheimräthin von Praß" recht und gerecht zur Ausführung bringen zu können. Die übrigen Bühnenkräfte: die Herren Bocka (Major Rodeck) und Frank (Hubert) spielten vorzüglich; überraschend munter gaben Fräulein Mikola die Nolle der Gattin des Lederhändlers Möpfel und Fräulein Kühn au jene der Pantoffelschwingenden „Anna Werner". — (Von der Grazer Ausstellung.) Mit Ehrendiplomen wurden prämiirt: Fidelis Ter-pinz in Laibach (Kaltenbrunn) für Erzeugnisse der chemischen Industrie; die Aktiengesellschaft Leykam-Josefsthal für Papiererzeugnisse; das Fabriksetablissement des k. k. Hof-Glockengießers A. Sa-mafsa in Laibach für kunstgewerbliche Gegenstände; Johanna Föderl in Laibach für Leistungen auf dem Gebiete des Unterrichtswesens. Ausstellungs-Medaillen erhielten A. Samassa in Laibach die silberne Staatspreismedaille für kunstgewerbliche Gegenstände; für solche Fanziska Margreiter in Jdria; Karoline L apaj ne in Jdria die silberne Staatspreismedaille für Stickereien; I. Somuck in Stein für Holzarbeiten. Anerkennungsdiplome empfingen: I. Javornigg in Oberlaibach für Leder; Gebrüder Kurzthaller L Co. in Domschale für Strohhüte; Emma Rauch in Jdria für Stickereien und weibliche Jndustriearbeiten und die Aetiengesell-schaft Leyk am - Ios efsth al für graphische Kunst. — (Von der Südbahn.) Vom 15. d.M. ab werden die Wien-Triester Tageseilzüge Nr. I und 2 bis auf Weiteres nur mehr zwischen Wien und Graz verkehren. Ferner wird vom 15. d. an auf der Strecke Mürzzuschlag-Graz der Verkehr der Secundär-Personenzüge Nr. 81 und 82 ebenfalls eingestellt werden. Hingegen werden die obenerwähnten Tageseilzüge vom 15. d. an nunmehr auch in den Stationen Peggau, Frohnleiten und Kindberg Aufenthalt nehmen. Der um 3 Uhr 15 Minuten Nachmittags von Graz nach Pragerhof verkehrende Se-cundär-Personenzug bleibt aufrecht. Auf der Strecke Cilli-Laibach unterbleibt mit 15. d. auch die Personenbeförderung mit den Zügen Nr. 124 und 161 — Abfahrt von Cilli 5 Uhr 30 Minuten früh, Ankunft Laibach 9 Uhr 38 Minuten Vormittags, Abfahrt von dort 5 Uhr 45 Minuten Nachmittags, Ankunft Cilli 10 Uhr 3 Minuten Abends. Die Einstellung der Tageseilzüge auf der Strecke Graz-Triest, welche im verflossenen Winter noch zwischen Wien und Marburg verkehrten, steht jedenfalls im Zusammenhange mit der Aufrechthaltung der Nachteilzüge, die bekanntermaßen in Folge einer Petition der Triester Handelswelt unter Einflußnahme des Ministeriums von der Südbahngesellschaft eingeführt werden mußten. Original-Correspondenzen. Laibach, 29. September. (Zur Frage der Mo rastcultur.) In der letzten Sitzung des Morastcultur-Ausschusses gab es eine heftige Debatte wegen der von den ländlichen Vertretern beantragten sofortigen Beseitigung des Udmater Wasserwerkes, welches zwar nur bei niedrigem Wasserstande sunetionirt, indem es bei eintretenden Hochwässern behufs unbehinderten Abflusses der Laibach geöffnet wird. Die Gegner dieser Wehre führten an, daß die seit einigen Jahren sich häufig wiederholenden Überschwemmungen des Morastes derselben insbesondere zuzuschreiben sind, daß außerdem sich die Experten für deren Beseitigung ausgesprochen haben; während die städtischen Vertreter im besagten Ausschüsse diese Angaben bezweifelten und die Nothwendigkeit jener Wasseranlage für den Fortbestand der Zeschko'schen Kotzen- und Tuchfabrik, wo viele Arbeiter ihren Broterwerb finden, hervorhoben. Schließlich wurde ein Vermittlungsantrag mit der Majorität von einer Stimme angenommen, man möge vorerst noch ein technisches Gutachten über die angeblich durch das gedachte Wasserwerk verursachten Rückstauungen einholen. Wäre auch der gestellte Antrag auf Abtragung des Udmater Wasserwerkes angenommen worden, so hätte es immer noch seine guten Wege bis zu dessen Durchführung gehabt, allein immerhin ist es für die Anschauungen der ländlichen Vertreter im Morasteultur-Ausschusse bezeichnend, daß sic in völliger Verkennung der eigentlichen Ursachen, der häufiger auftretenden Moraftüber-schwemmungen, einer gewissenhaften Prüfung der Thatsachen aus dem Wege gehen und den gleichberechtigten Interessen der Industrie gar keine Beachtung schenken. Schon vor mehr als 10 Jahren, als zum erstenmale von Seite der bäuerlichen Morastbesitzer Beschwerden erhoben wurden, daß die Udmater Wasseranlage eine Rückstauung der Laibach, bis in die Morastfläche zurückreichend, verursache, hat man unter Jntervenirung des Baudepartements der k. k. Landesregierung genaue Erhebungen dießfalls gepflogen, und es ist die Haltlosigkeit dieses Einwurfes zur Evidenz constatirt worden. Das im heurigen Frühjahre eingeholte Gutachten der auswärtigen Sachverständigen lautet zwar auf die Beseitigung des gedachten Wasserwerkes, jedoch unter der Voraussetzung, daß die von ihnen beantragte Tieserlegung der Sohle des Laibacher Flußbettes von der Ausmündung des Gradaschzabaches flußabwärts bis zur Gruber'schen Kanalausmündung durchgeführt wird. Ob und wann diese Tieferlegung des Flußbettes der Laibach realisirt wird, hängt von anderen Vorfragen, namentlich aber von der Beschaffung der hiezu erforderlichen bedeutenden Geldmittel ab. Was jedoch die Überschwemmungen auf dem Moraste anbelangt, so sind sie, abgesehen von den Sandablagerungeil des „kleinen Grabens" in dem Flußbette der Laibach, vorzugsweise der durch eine planlose Cultur des Morastes hervorgerufenen bedeutenden Senkung der Oberfläche des Morastterrains zuzuschreiben, und ist dieß auch durch die neuerliche Expertise anerkannt worden, indem sie sich dahin aussprach, daß „Jnun-dirungen namentlich an jenen Stellen hervortreten, wo die Abtorsung (richtiger gesagt das Moorbrennen) und die Cultivirung des Moorbodens intensiver war und größere Fortschritte gemacht hat". Ein Beweis für die seit ein Paar Decennien fortgeschrittene bedeutende Senkung des Moorbodens ist der Umstand, daß noch in den Fünfziger-Jakren, somit schon zu einer Zeit, wo das Udmater Wasserwerk bestanden hat, die Ueberschwemmungen auf dem Moraste erst nach mehrtägigen anhaltenden Regengüssen eintraten, während jetzt ein 24stündiger starker Niederschlag von etwa 70 Mm. Höhe genügt, um ausgedehnte Moorstrecken unter Wasser zu setzen. Damals trat diese Calamität erst ein, wenn die Laibach den am Steinpfeiler der Franzensbrücke befindlichen vergoldeten Lorbeerkranz etwa zur Hälfte benetzte, während dermalen die Hochwässer kaum zur Basis jenes Kranzes steigen. Es kann demnach von einer Rückstauung der Hochwässer durch das Udmater Wasserwerk gar keine Rede sein, indem die dem Laibacher Moore zuströmenden Gewässer schon bei ihrem Eintritte in das Moorbecken sich über die tief gelegenen Culturgründe ergießen. Ein sehr nahe liegendes Beispiel liefert der Jschzafluß, dessen Flußbett außer dem Pomörium der Stadt Laibach von wuchernden Wasserpflanzen so vollgefüllt ist, daß ein kurzer Landregen genügt, um dessen Austritt über die User zu veranlassen. Es ist eine notorische Thatsache, daß insbesondere jene Morastriede von Ueberschwemmungen heimgesucht werden, wo durch fortgesetztes Abbrennen die Torfschichte fast ganz beseitigt ist, und bereits der einstige Seeboden, conchylienreicher Letten aufgedeckt erscheint. Ein berühmter Lehrer der Landwirthschaft, der gegen Ende der Dreißiger-Jahre am Laibacher Lyceum angestellt gewesene Professor Dr. Hlubek, der zugleich als Secretär der krainischen Landwirthschastsgesell« schaft fungirte, erhob schon damals seine warnende Stimme gegen das ohne Rücksicht auf die Zukunft des Laibacher Morastes betriebene maßlose Moorbrennen, um ja nur fortgesetzte Getreideernten zu gewinnen, er bezeichnet« diesen Vorgang als einen Raubbau, der schließlich dahin führen müsse, den Morast in ein allen Ealamitäten der Ueberschwemmungen ausgesetzteS Terrain umzuwandeln, während es doch Aufgabe des rationellen Landwirthes sein sollte, den Morast vor Allem als Wiesland zu verwenden, den Boden durch Aufführung von alkalinischen Substanzen als Schutt u. s. w. zu entsäuern, ihn durch Erhöhung der über dem Letten befindlichen Eulturschichte vor Jnundationen zu schützen. Hlubek's Prophezeiung, wohin der Raubbau des fortgesetzten Moorbrennens führe, hat sich leider erfüllt. Auch aus der letzten Expertise, worin es heißt, daß unter allen Bedingungen auf eine Hebung der Viehzucht, oder richtiger gesagt, auf die Benützung des Morastes als Wiesland das Augenmerk zu richten sei, da in dieser allein für das Gedeihen des Moores das beste Mittel vorhanden ist, geht hervor, daß die Frage der Morastentsumpfung nicht bloß eine hydrotechnische, sondern vor allem eine eminente Agriculturfrage sei, welcher, wir wollen es hoffen, der Morastcultur-Ausschuß sein besonderes Augenmerk zuzuwenden, nicht vernachlässigen wird. In dieser Beziehung erscheint die Bestellung eines tüchtigen MorastculturingenieurS und die Handhabung einer strengen Morastculturpolizei dringend geboten. Namentlich wäre ein Regulativ über die Anlage der Abzugsgräben und deren Instandhaltung, mögen dieß nun Hauptkanäle, Neben-kanäle oder Parcellengräben sein, dringend geboten, denn eö läßt sich nicht läugnen, daß für die Jn> standhaltung eines entsprechenden Wafseradernetzes auf dem Moraste seit Jahren fast gar nichts geschah. Die vor längerer Zeit auf Kosten der Grundbesitzer einzelner Riede hergestellten Hauptkanäle sind meist ganz verschlammt und verwachsen, ebenso verhält es sich mit den Nebenkanälen und Parcellengräben, daher es auch gar nicht zu wundern ist, daß bei etwas stärkeren Niederschlägen die Hochwässer, anstatt in einem Adernetze von Rinnsalen sich auszubreiten, ausgedehnte Eulturstrecken über-fluthen. ___________ Gottschee, 6. October. Jedermann erinnert sich, daß voriges Jahr, als Fürst Ernst Windischgrätz in den Neichsrath gewählt werden sollte, sich auf Verabredung sämmt-liche Gottscheer ihres Wahlrechtes enthielten, bis auf drei Abtrünnige, welche, von den Clerikalen beschwatzt, in heiliger Einfalt dem angepriesenen Candidaten ihre Stimme gaben. Der durch Dr. Bleiweis' Gnaden in den Reichsrath geschmuggelte Fürst traf nun am 29. September in Gesellschaft des widerhaarigen Kaplans Klun in Windischdorf ein, um sich seinem dortigen Wähler, dem Gemeindevorsteher Joses Perz, vorzustellen und sein volksbeglückendes Programm zu entwickeln. Sein Adlatus, der gewaltige Kanzelredner Klun, fungirte dabei als Dollmetsch, stellte den wenigen, zusammengetrommelten Ortsinsassen die Vortheile eines Bündnisses mit den Slovenen in's rechte Licht, versprach Herabminderung der Steuern, Anlegung einer Reichsstraße und drosch alle die für solche Gelegenheiten hervorgebrachten Phrasen marktschreierisch herunter. Wahrscheinlich als Entlohnung dafür, daß er sich hiebei der „Sprache der Hausknechte" bedienen mußte, wurden einige Pöllerschüsse abgefeuert, die aber der Fürst auf seine Rechnung nahm und mit dem Ausdrucke seines ferneren Wohlwollens quittirte. Weniger gut sollte es den beiden Fetirten in Gottschee selbst ergehen, wo bloß ein politischer Barbier ihren' Auslassungen über Volksökonomie und speciell über den Hausirhandel beiwohnte. Die kleine Demonstration, die bei ihrer Abfahrt stattfand und von den hiesigen Nationalen zweckentsprechend verdreht und als „ruchlose Behandlung friedlicher Reisender" gebrandmarkt wurde, war nichts, als das nothwendige Pünktchen auf dem i, der Dämpfer auf den Festjubel von Windischdorf und galt selbstverständlich nicht der Person des Fürsten, sondern den von ihm vertretenen clerikalen Anschauungen, wie ja auch unser Landespräsident die ihm dargebrachten Ovationen nur der Negierung zu Gute kommen lassen will. Wünscht Fürst Windischgrätz aufrichtig, sich um Gottschee Verdienste zu erwerben, so wissen wir ihm ein würdigeres Ziel zu bezeichnen, ein Ziel, womit er sich im Sturme unsere Sympathien gewinnen könnte: er trachte, die willkürlich anderen Bezirken zugetheilten deutschen Grenzgemeinden, die sprachlich und rechtlich zu uns gehören, zu einem Wahlkreise zu vereinigen und es wird ihm an anerkennenden Kundgebungen und Zurufen der Deutschen in Krain nicht fehlen! Kraillburg, den 6. Oktober 1880. Dienstag den 5. d. M., Morgens, als einige Landleute aus dem nahen Dorfe Huje die Kankerbrücke passirten, gewahrten sie auf einer trockenen Stelle des Baches nächst der Brücke die Leiche eines jungen Mannes. Derselbe gehört der Dorfgemeinde Primskau an und war in der Mühle, welche in das hohe Kankerufer hineingebaut ist, bedienstet. Der Leiche fehlten Stiefel, Ohrringe rc. In der Rocktasche fand man einen mittelgroßen Stein vor. Es liegt die Vermuthung nahe, daß der Verunglückte bei einem Raufexcesse aus Eifersucht erschlagen und dann von zweiter Hand später ausgeplündert wurde. Vom Büchertische. Neueste Erfindungen und Erfahrungen auf de» Gebieten der praktischen Technik» der Gewerbe,In» dnstrie, Chemie, der Land- und Hauswirthschaft rc. Das soeben auSgegebene elfte Heft, des v II. Jahrganges, 1880, dieser Zeitschrift, welche die wärmste Empfehlung verdient, bringt auf 48 Seite» mit vielen Abbildungen folgen!» interessante Artikel: Neuerungen au Fcnster-Lonstructioncn. — Neues Verfahren, auf mechanischem Wege ebene Fläche» mit ganz gleichmäßigem Farben- oder Lackübcrzug zu versehen, dieselben gleicherzcit z>» bronziren, zu desfinire» und mit eingestreuten Metallflimmenr zu verzieren. — Einiges über da« Celluloid. — Die Schreib-tintcn der Neuzeit. — Praktische Reinigung von Tropföl. — Praktisches Verfahren zum Biegen des Bernsteines. — Notizen über die Quellen und die Zubereitung des Schellacks. — Neuer Motor für das Kleingewerbe.—Niiiversal-VerkorkungSmaschine. — Praktische Rathlchläge für die Anschaffung von Motoren iw mittelgroße» Fabriksbetriebe und im Kleingewerbe. — Neuer Spannrahmen. — Neuerungen in der Herstellung künstlicher Butter. — Neuer Milchkühlapparal.— Anleitung zum Baue billiger EiShäuser für kleinere Brauereien. — Verfahren, Bier zu behandeln zum Zwecke, Trübung oder Bodensatz desselben bei längerem Lager» z» verhüten. — Neue Verbesserung an Kind«' wagen. — Neue Methode der Oellack- und Oelfirniß-Bereituna. — Neue, oxydfreie Bleiröhren. —Neuer Firniß für Papierdrua. — Neue LompressionS-Pumpe zum Reinigen und Prüfen von Rohrleitungen. — Neues Verfahren und neuer Apparat zur Herstellung von Eis und zum Abkühlen, Verdunsten und AuS-trockuen von Substanzen. — Praktische Bemerkungen zum Ab-sprenge» der Gläser mittelst Sprengkohle. — lieber eine lehr vor-theilhafte Verwendung alter, abgenutzter türiischroth gefärbter Zeuge. — Neue KnopfbearbeituugSmaschine. — Praktische Neuerungen i» der Stärke-Fabrikation mit Wiedergewinnung des dabei verwendeten Ammoniaks. — Fabrikation der Glasperle». — Neuerungen an Maschinen und Apparaten zum Bedrucken von Geweben. — Bezugsquellen. —Praktische Neuerungen. — Prüfung der Verfälschung des Kaffees mit Cichorie. — Lösungsmittel für Schießbaumwolle. — Für die Haus- und Landwirthschaft. — Vertilgung der giftigen Herbstzeitlose.— Molkerci-Planzc». — Glasur für Bierfässer. — Neue» elastische» Heftpflaster. — Säurefreie Guttapercha-Glanz-Stiefelwichse, — Hlaschenlaek. — Kleinere Mittheilungen. — Neuigkeiten vom Büchermärkte. — Patent- und Musterschutz-Ausstellung- — Neue Erscheinungen auf dem Patentgebiete. — Fragekasten. — Beantwortungen. — Briefkasten. Pränumeratiouspreis ganzjährig für 13 Hefte franc» 4 fl. 50 kr ö. W. - 7 Mark 50 Pf. Einzelne Hefte koste» 86 kr. 60 Pf. (M. Hartleben'S Verlag in Wien.) Witternngsbulletin aus Laibach. « Luftdrucl inMilli-metern auf 0 reducirt Tage«. mittel 742-8 738 8 73» 1 734 4 735 2 735 2 Thermometer »ach Celsius Tage«- Mari» Mini mittel mui» m»m >11-3 >170 -I- K V V'O >11S >12 3^ >12-1 >17B 734-4 >18-6 >23-0. >1S-4 >16-4 >180 >1S-4 >2»-8 >210 > 7-8 > 4-8 > »-4 > so >13-4 Nieder-schlaq in Milli-metern Morgennebel, wolkenlose Tag. 0-0 0-0 14 o-o Witterung«-Charaktlk Morgennebel, heiter, rasche« Fallen de« Barometer«^ Morgennebel, wechselnd» Bewölkung, heiliger SSW. Trübe, rkgnerisch, Nachm. Winddrehung von «L!>. nach O- Warmer angenehmer etwa« windig- Tag«über bewölkt, st-r»' " " helle Nacht. SW, mLs'g. Dünn bewölkt, Süd«"» mäßig, wurm. Im abgelaufenen September betrug der Luft 738-9 mm., die mittlere Lufltemveralur > der Niederiq de« ganzen Monate« 134 mm-, e« gab im Ganzen S Aegenlagr. Verstorbene in Laibach. Den 29. Septembcr. Franziska Cniiacora. Kunfl-gärtnerSgattin, 43 I., Burgstallgasle Nr. 10, Tuberkulose. Anton GneSda, Hotelbesitzer und Lasötier, 54 2-, Wlenersttas Nr. 2, Auszehrung. ^ Den 3g. S e p t e m b e r. Johanna Belö, Schmie»» tochter, 7 Wochen, Burgstallgasse Nr. 10. Dariiitatarrl,. , Philippine Lampiö, NüherinStochter, 2 3.9 M., Gradaschj» gasse Nr. 8, Zehrfieber. ^ Den 2. October. Bertha Frühwirth, LebrerSgam», 26 I., Congreßplatz Nr. 13, Lungentuberkulose. r Den 5. October. Johann Stabeuthenier, gewe> Tischlermeister, 73 I., Lhrvngasse Nr. b, WaraSmuS. Im Li v > l sp i t a le: . Den 28. Septembe r. Anna McLnar. J''woh"»M. 74 I., MaraSmuS. — Mathias Wolf, Gastwirth, 44^-, o»" vosis vLlvuIav bicuSviäLlis. ^ Den 30. September. Thomas Werk, 283., MI Hauer, paralytischer Blödsinn. — Georg Reigl, Tagw»ne» 49 I., Bright'sche Nierenentartung. Den 1. October. Maria Lachen, KeuschlerSwei»' 61 I.. Pneumatyphu«. „ . - Den 2. October. Ursula Hacin, Inwohnerin. bt>2-> Lungentuberkulose. Den S. Oktober. Franz Hribar, KeuschlerSsohn, I. Polanastraße (SpitalSfiliale). Rupia. Den 4. Octobcr. Maria Tomic, SchuhmachcrSgattin, 46 3-, 6arcinomL depLtis. Telegraphischer Kursbericht am 8. October. Papier-Rent: 70'87. — Silber-Rente 72'20. — Gold-Rente tze.gg — 1g60er StaatS-Anlehe» 129'—. — Bankactien 818. — Er-ditactie» 280.10. — London l>8'40. — Silber—.—. K. k. Hrünzducaten 5 84. — 20 Francs-Stücke 9.43. — 100 Reichs-Work S8 30. _______________________________________ Wichtig für Damen! Beehre mich die geschätzte Damenwelt bei meiner soeben erfolgten Rückkunft aus Wien zum Besuche deines mit allen Neuheiten bestens assortirken Dsmen-Modenisaren-EtMUkMknts höflichst einzuladen, und erlaube ich mir die P. T D^nien auf die überraschend große Auswahl von ^ M«I »Uv ^srvvnitrsnl«-^gitin keilt drioNivk >1sr 8p«vi«I»r-'.t „s. X 11 l I » e Ii in Vrvtiävn (K«u-öorolts üdsr 11,000 k'ällo bstiaudslt Ke^iAI» »MII8- Dir öffentliche l.estnimltw» und LasKafferhlNis im Lasmogeluiude in Marlnirg werden -»r Pachtung vom 1. April 1881 auf 3 Jahre auSge ^"Se'lbc bestehen ans folgeude« Piece»: Das große Restau-»..innalocale, der ,,,os>e KaffechauSsaal. eine große Küche, eine Mffcekiiche. Speis, Kcller, Mskeller -c.. nebst Wohuung 1 Pächter ulid die Dienerschaft. Die Restauration n»d das Kaffeehaus sind vollkommen tl-tztereS mit zwei Billards» eingerichtet und alle Räumlich- Uten mit GnS beleuchtet. . . - ^ . r ^ . Dem Pächter obliegt es auch, bei de» »nterhaltnnaen des tzosino-VerrineS die Restanratiou uud Conditorei in den VereiuS- ^^M^Bediimn^s^ sowic nähere Auskünfte wollen beim Vor-Konde des Lasino-^creineS, Herr» Dr. M. Reiser, euigeholt a rburg, den 15. Septen.ber 1880. <17v> ^Ileu Vorvitnäten und I'rLuuctvll xur Kacli-rickt, «lass niomv iunigstgeliLiitv 'I'oclitor Loaise Lollrrrik L«IlL V«I» 8t« I^I>I>«»I, eostorn ^vcwds um Imlb 12 Ulir, im ^Vltvr von ^Llir^n AbötokliLN i^ Vas vliieliondegüiigniijs sa>»1 rmi 7. d. M«. „rn !> HI>r ^soIiiuittngL von der 'l'odtoulckpollo nu 1, u. i b a e t», 6. Ovtoliur 1880. »«II« V«»»» 8««,,»I,,»t. l. Die kIs»Lr-VersammluiiK findet «>< »» L 1. Oelolkvi 18 8V um Uhr Vormittags in den Vereinslocali-lätcn, Herrengasse, Fürstenhof, 2. Stock, statt. Tagesordnung: 1. Bericht des Gesellschafts-Directors über das abge-laufene Vereinsjahr. 2. Revisionsbericht über die Vcreinsrechnung pro 1878/79. 3. Vorlage der Vcreinsrechnung pro 1879/80. 4. Voranschlag sür das Vereinsjahr 1880/81. 5. Wahl des Gesellschaftsdirectors und der Dircctions-mitglieder. 6. MsäUige gemäß tz 24 der Statuten anzumeldende Anträge der Mitglieder. Laib ach, den 5. October 1880. (,72) Die Direction. .... Lutlösuntz äes kedus 7: „Eine überspannte gelehrte Pompadour". U71) kauft man billige Zerren-, Raken-«.Mer-MM Bei (152) 12-2 ist die größte Auswahl in Damen - Lonfection ? Bei AI. Laibach, Elephantengafse Nr. 11. Feinsten KazerZWel-Zmsz (sogen. ILiei»»8Sr) in vorzüglichster, haltbarster Qualität empfiehlt Nud.M. Schoflem'Witwe Baierdorf. ^ ILttlt- ,,i»,K t», n»,v»«8vit» «>«» «ü s ». In der schönsten Gegend der unteren Steiermark, 1 '/> Meilen von der letzten Südbahnstation Spielfeld, wo Fiaker und Omnibus zur Fahrt bis Klöch bercitstchen, in einem nur gegen Süden geöffneten Gebirgskessel, dem sich Fichten-und Laubholzwälder mit echten Kastanienbäumen, Obstgärten, HH K« anreihen, beginnt die > n-I rii. -GSL unterstützt mit warmen und temperirten Badern und verschiedenen Proccduren am 15. September und endet am 15. November. " Die Luft ist eine vorzüglich gute, welche für jeden Kranken in kurzer Zeit erneuerte Kraft bewirkt und daher jeder Kranke einer sicheren Genesung entgegen sehe» kann eine renomnnrle ärztliche Behandlung ist zugesichert,für komfortable Wohnungen nnd auSuchinend gute und billige Verpflegung ist bestens gesorgt, zum Vergnügen Clavier, Billard und Zeitungen unentgeldUch. — l rostete gratis. Il^äropatli ILl I , 1) 3—3_ Leiter dieser Anstalt. wie TIttle L » ivl»1 in der Harmonie- nnd (155) 8—3 Composttions-Lehre im OlLvivrspiel u. vesaaß ertheilt der Gefertigte je nach Uebereinkommen entweder m seiner, oder in der Wohnung de» Lernenden. Anträge nimmt entgegen ergebenster lLk>M Arines, Kapellmeister am landschaftlichen Theater. LUNv rt xt I»»»8!8lNv der Kram. InÄuslriv-vesellsvlLLN in LaibLok am 28. Oktober 188Ü um 4 Uhr Nachmittags im «Lor IL 8 e 8 0 r a II u u ß: L) Bericht über die Ergebnisse des Geschäftsjahres 1879/1880. d) Bericht des Revisions-Ausschnsses. Die Herren Aktionäre, welche ihr Stimmrecht auszuüben beabsichtigen, werden im Sinne des tz 10 der Statuten ersucht, ihrc Actien bis 25. October ». o. bei der Gescllschaftseasse zu deponiren und die Legitimationskarten daselbst zu beheben. c»-i) B e i M>N kmüivlM, Laibach, Sternallee 8: S«I»nviev »»»»-«IiolliDii« ^Pariser Kunstnhr), feinste amerikanische u. französische NN «n, IL»- 2—1 Lpilep8ie, Fallsucht, Krämpfe, auch die hartnäckigsten Fälle, heile ich in kürzester Frist »ach einer mir allein eigenen und stets erfolg reichen Methode, auch brieflich Specialarzt I» i». H,«I in Berlin N. W.,Louisen-Straße Rr. Z2. Schon Hunderte geheilt <165) 24—l von KllOmchimg. Bei der am 2. October 1880 nach dem Verlosungsplane vorgenommenen Ziehung von fünfundsiebzig Losnummern des «lei» sind gezogen worden: Nr. 51129 mit dem Gewmne von T S.EVttO Ll. Nr. 30146 mit dem Gewinne von tvttO K. Nr. 40332 46949 48919 49281 65182 mit dem Gewinne ««» N. Nr 4683 4761 5019 5946 6393 7718 8165 8715 9189 12389 14362 16573 17270 18673 18847 19897 19945 20033 23167 23487 24668 25463 25842 27107 30135 30741 31018 33218 33763 35009 35153 36825 36832 37428 38826 39239 39546 40180 41493 41523 41588 42247 42668 44604 45216 45561 46381 48255 49960 51615 54795 55606 55814 60500 63850 64252 65131 65510 65917 66839 67038 68822 68963 69013 72514 73183 74248 74836 mit dem Ge Winne von je Stadtgemeinde Laibach, am 2. Octobcr 1880. Der Bürgermeister i«4) ällk ^Il6ili»c!i8t6li Kelklil 8kili6l' HA!i. Iilil! I(. HsWloüzeliöii ^68liik. Reich auSgeftattcte, von der k. k. Lotto-GefällS-Directio» garantirte XX. Staats Wohlthätigkeits Lotterie für Civilzwecke der diesseitigen Reichshälfte, deren Reinertrag zunächst dem Lande Bukowina behufs Errichtung einer Irren- und Kranken-Anstalt und dem ruthenischen National-Jnstiture in Lemberg, dann nach Maß des Erträgnisse» der LandeS-Jrren^ Anstalt zu Valduna in Vorarlberg, dein Badener WohllhätigkeitSkeitShause, einer behufs Ausbildung der weiblichen Zugend der Arbeiter-Bevölkerung in Ebensee zu errichtenden oder zu unterstützenden Anstalt, dem mährisch-schlesischeu Blinden-Jnstitute. dem katholischen Vereine der vehrerinen und Erzieherinen in Wien, dem Zehnkreuzer-Vereine zur Errichtung höherer Schulen für Beamtentöchter in Wien, der Gefelllchaft adeliger Frauen in Wien zur Beförderung des Guten und Nützlichen, dem HilfS- und Spar-Vereine in Wien, endlich dem Krankenhause der Elisabethinerinen in Klagenfurt zugewendet werde. 7421 Gewinnste im Gesammtbetrag von 220.600 Gulden. 1 Haupttreffer mit 00.000 fl. Gold-Rente 1 Haupttreffer mit 20.000 fl. G.-R. j 1 Haupttreffer mit 10.000 fl. G.-R. Ferner 18 Vor- und Nachtreffer zu 1VOO ff., 40Ü fl. und 200 fl., 10 Treffer K 1000 fl-, 15 Treffer L 400 fl., S5 Treffer » 200 fl. Gold Rente, endlich Baargewinnste zu 80 fl., vo fl., 40 fl., so fl. und 10 fl. im Gesammtbetrage von 100.000 fl. Die Ziehuug erfolgt unwiderruflich am II. November 1880. D I», I ««« « N. «». KV. Staats nen Die näheren Bestimmungen enthält der Spielplan, welcher mit den Losen bei der Abtheilung für Stac Lotterien, Stadt, Riemergaffe Sir. 7, r. Stock, im Jaeoberhofe, sowie bei den zahlreichen Absatzorga unentgeltlich zu bekommen ist. (IS7) 3—2 Lo,« »«rüen portokr«» Von der k. k. Lotto-Gefälls-Direetion. Wien, am 1. September 1880. Varl l-atour von Vdiirinblil'ß, k. k. Hofrath und Lotto-Director. Wichtig für Kammacher! v., Rößlmühlgasse Nr. 5, hat stets ein großes Lager von -euWil «Mil- n. Zkllljhömcrn, und verkauft solche zu den billigsten Preisen. Briefliche Aufträge werden schnellstens ans-gesiilirt. NR) z-2 Irlichleiilklidkil empfehle mein neu verbessertes elast. Bruchband, welches sich zum Gebrauche sowohl bei der anstrengensten Arbeit als auch des Nacht« im Bette ganz vorzüglich eignet, ohne auch nur die geringsten Schmerzen zu verursachen, und wird sogar durch das beständige Tragen desselben in den meisten Fällen eine Heilung deS Leidens erzielt Bei der Bestellung bitte anzugeben, ob rechts, links oder auf beiden Seiten, Größe des Bruche» und Hüsten-Umfang. Versandt promvr gegen Nachnahme Außerdem noch großes Lager aller Gattungen Bruchbänder mit Feder, nach den verschiedensten Constructionen. Suspensorien i.Tricot, Hirschleder» Gummi, welch letztere beide hauptsächlich bei Hodenbrüchen, wo das Tragen eines Bruchbandes nicht mehr angezeig« ist, zu emvfehlen sind, ferner Ge barmutter-Vorfall-Bandagen, Ärampsadernstrümpfe. 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Ü.70, als kaum der Hälfte des WertheS des bloßen Arbeitslohnes, erhält man nachstehendes äußerst ge-diegeneSBritanniasUb.-Sveise> seevice. welches früher 3 Off kostete u. wird für das Weißbleiben der Bestecke 25 ßarautirt. 6 Tafelmeffer m. vorzüglicher Slahlkliuge, 8 echt englische Brltannia Silber-Gabeln, K massive Britanuia-Silbev Speiselöffel. 8 feinste Britannia-Silber, Kaffeeiösfel, I schweren Britannia-Silber- Supvenschöpser, 1 massivenBritannia-Silber-Milchschöpser, « feinst ciselirte Präsentir-Tabletts, 6 vorzügl. Mefferleger, Bri-tanuia-Silder, z schöne massive Eierbecher, 3 Pracht», feinste Zuckertaffeii, 1 vorzüglichen Pfeffer- odtr Zuckerbehälter, 1 Tbeeseiher, feinste Sorte, 2 effeclvolle Salon - Taf"' leuchier, r feinste Alabaster-Leuchteraufsätze, 5V Stück. Alle hier angeführten so 8t. Prachtgegenstäude kosten zusammen fl. 6.70. -«l Bestellungen gegen Nachnahme oder vorherige Geld-einsendungwerden, so lange der Vorrath reicht, effectuirt durch die Herren Blau A Kann, ni» r ^i>» I», ^liüiiln lli'itr. 6. Hunderte von Danksa-gungS- und Anerkennung»' driefen liegen zur öffentlichkN Einsicht in unserem Bureau auf. Bei Bestellungen genügt die Adresse -»ln» »! Iin»n. VI««. E- Wiederholt preisgekrönt! K E. ZWi''8 RiMkl - RhiiiiiWeil! Die Jury der steirischen Landesausstellung in Graz ertheilte der^ von mir vertretenen Vkv 8VVL IllLsvd. Oo.I-tck. für die mit vielen Neuerungen und Berlicsserunffen ausgestellten Familien- und Handwerker-Nähmaschinen den höchsten Preis, das deri Elirt»k»ipUim."ML Das Hauptdcpot für Krain bei: Frauz Detter in Laibach. Geschiifts-Eröffnunk. Ich mache hiermit die ergebene Anzeige, dass ich m» ü. October l. I. am hiesige» Platze, « »It, ei» ganz neu und bestens assortirtes vLlLnterie-, ölürabsrAer- »»««> »«rrvLLron-KvsodLN eröffnet habe »»d erlüube mir, dasselbe zu zahlreichem Z»spructie mit der Versicheriuig bestens aiizliempfeble», daß es stets mein Bestreben sein wird, meine verehrten P. T. Kunde» in jeder Hinsicht zufrieden z» stellen. Laibach» im October 1880. HochachtnngSvollst s. Mirnttllrnsir Kr. >0 »ex, ii all, ,,z» .IIümi>°W". Druck von Leykam-Josefsthal in Gmz. Lerleger Franz Müller in Laibach. Verantwortlicher Redacteur Karl Konschegg-