EJjjC^T' Anflajge. Lmbaklirr Sod|tnhlatt 1 Drgan der Verfasiungspartei in Krain. Nr.306 06onntmtnt«-S)tblngnil|e: eeniiibrlg: F»r Melba* ft. 1 — Mil Post ft. 5.- 6albi«briB : S.— , , . 2.50 vtrrl-ljidrlg: . . . 1.— , . . 1.2.' Flit gufltUung tn’« ©au!: Bittttljaijtig 10 It. Samstag den 19. Juui. ZnserNoni- Prelsi: Kinlpalttgk Vettt-geite i 4 It., bet Wiedkrholungkn » 3 ft. — Unieigen MS 5 Zeilen 20 It. Ktbaction, Abministtalion u. Gipeblt loti; Hkttcngaffk Nt. 12. 1886. Mr Richligjiellung des Memorandums des Gemeinderalhes wurde heute dem Grafen Taaffe cine mit zahlreichen Unterschriften versehene Darstellung dcs Herganges bei der Enthullung des Anastasius Griin-Denkmals uberreicht. Unter ben Unterzeichneten befinden sich die angesehensten Burger der Stabt, Gutsbesitzer, Landtagsabgeordnete rc. Die bezriglichen Ausfiihrun-gen tauten : Euer Excellcnz! Der Gemeindcrath von Laibach hat am 9. Juni b I Eu. Exc. ein Memorandum zu uberreichen be-schlosicn, worm er seine Beschliisie vom 1. Juni d I. u'nb feme Haltung gegenuber ber Enthiillungs-feier des A. Griin-Denkmales zu rechtfertigen unb ieben Zusammcnhang zwischen seinen Beschlusien unb bcn bebauerlichen Vorfallen in unferer Lanbeshaupt-ftabt am 3. Juni unb ben folgenben Tagen in 2(6= rcbe zu stellen versucht. Dieses Memoranbum ist erst qestern durch Veriiffentlichung in einern hiesigen slovenischen Blatte in fcinem Wortlnute bekannt ge-worden- dasselbe entspricht jcdoch in roesentlichen ftunlten nicht bem wahren Hergange, so bah cine Richtigstellung dringenb geboten erscheint. Nachbem bie beutschen Bewohner Satbachž, roie otte nicht auf cincm ausschliehlich slovcnisch-.nationalcn Stanbpunlte stehenden Kreise fcit Jahrcn im hiesigen $ t u i 1111 a iu Anton Graf Auersperg imb die nationals Bewegung in Krain. In bem vom Siirgermeifter Grasselli bem Ministerprasibenten Grafen Taaffe tiberreichten Memoranbum, worin man bag schmachvolle Vorgehen bet Laibachet ©tabtvertretung gegenuber ben aus Anlah bet Grunfeict vorgcsallcnen Excessen zu rechtfertigen vetsucht, fteht an bet Spitze ber pielen batin corfommenben Denunciationen bie Sehauptung, dah die veranstaltete Feier cine factiose atofebeutfche Demonstration gegen die Slovenen ge-n>esen fer, bah sie einen eminent politischcn Charakter nn sich gctragen unb nicht bem Dichtct Anastasius ©ran, fonbern bem Politiket Anton ©raf Auersperg, bem erbitterten Bekampfet slovenisch-nationaler Bestt ebungen" gegolten Habe. Nut aus Unkenntnih obet Biiswilligkeit fonnte cine solche gehassige Vetunglimpsung eincS ber ebelsten Sohne bes Lanbcs vorgebtacht roetben; wenn sie schon bei bem Verfasset jeneS Schtiftstiickes, ber roahrlich ein Frcmbling in Krain zu sc in fcheint, nicht zu ent-schulbigen ist, so ist der rociterc Umftanb, bah jene ZNihachttmg bes humanen GeboteS: „do mortuis nil jiisi bene" von fantmtlidjen Gemeinberathen gebilligt jvurbe, ein fernercr ©cleg bafiir, in welch' bebenk-licfyem Grabe bie Unbuldsamkeit baS Regiment im ©emeinberathe nicht vcrtreten sinb, so haben es bie Unterzeichneten, wohl oertraut mit ben hiesigen SSer-haltnissen unb mit bcn in Rcdc stehenben Vorgan-gen, fiir ihre Pflicht erachtet, den Sachverhalt klar-zulegen. Jndem sie cs unterlasien, das Vorgehen der nationalen Partei im Allgemeinen, roie bn§ ©e= bahren ber gegenroartigen Stablvcrtretnng im Be-fonberen eingehcnb zu beleuchten, beschranken sie sich barauf, irrthumlichcn Bchauptungcn bes gemeinbet«th= lichen Memorandums entgegenzutrcten unb eine sach-gemahe Darstellung der Vorgange zu geben. Der Gemeindcrath erklart an ber Spitze seiner Dcnkschrift, dah er national sci unb national fiihle. Dieh entspricht belt Thatsachcn nut zu fehr; allein eine Stabtvcrtretung ist eine Korperschnst, welchc am allcrwcnigstcn in unsercr Stabt bctufen ist, einen einfettig politischcn, geschweige berm einen einfeitig nationalen Parteistanbpunkt geltenb zu machen. Wenn ber Gemeinberath ferner, ohne frcilich irgenbroetchen Bclcg hiesiir zu bringen, sich auf sein Einvernehmen mit ber beutschen Bcvolkcrung beruft unb gegen ben Vorwurf einer Fcinbscligkcit gegen bie Dcutschcn sich vcrwahrt, so set hier aus ber Iaitgen Rcihc ahnlichcr Bcschliissc unb Mahnahinen ber jctzigen ©tabtvertrctung nur auf bie Slovcnisitung ftabtifchcr Acmtet unb Anftalten, auf bie Haltung bei Enich-tung beutfcher Volksschulcn in ber Stadt, auf ben Protest gegen ben Bcschluh ber frainifchen Sparcassc, Nathhause fiihrt; nicht Einer ber Stabtvater hat gegen bie Unwahrhcit jener Angabe seine Stimme erhoben. Anton Graf Auersperg roar cine zu ebel ange-legte Natur, um irgettb Jemandcm seine eigene Mei-nung ober seine politische Ucberzeugung aufzubrangen. Der einzige Vorrourf, ben bie Nationalen gegen ihn erheben fonnen, ist ber, bah er bie servile Aufbring-lichfeit ber flovcnischku Volksfuhrer hoflichst ablchnte unb die Jrrpfade nationalcr Politik, roelche zu betretcn mattcher Deutsche zu scinem spiiteren grohen Verdruh sich vcrlcitcn Iich, irotz allcr Lockrufc vcr-mieben hat. So langc er an ben SSerhnnblungen bes Krainer Lanbtages theilnahm, roich er. obfchon sich hiezu haufig Gelcgcnhcit geboten hatte, ben (Srorterungen iiber nationale Fragcn mit einer erfltirlichen Scheu aus bent Wege, inbem ihm bie Neizbarkeit ber fanatischcn Gegtter zu wohl bclmtnt war; nur bctnn, wenn cs ein ©ebot ber Pflicht bes Volksvertrcters war, baS Wort zu ergrcifen, that er es mahvoll unb in frcimtithigcr Weife, ohne auch nur im Ent-scrntcfteii belt wirklich patriotischcn ©cstrebungcn zur Hebung ber Volksbilbung unb ber nationalen Literatur entgegenzutrcten. In belt betrcffenben Rebcn vcr-laugnete er nie seinen ccht beutschen Sinn, jeboch nicht bie geritigfte Spur einer Voreingcnommen-heit, noch roenigcr abcr einer vcrbisscnen Animositat gegen seine nationalen ©cgncr ist batiit zu ent- eine beutsche Volksschulc zu errichten, auf bie Ab-fassung eines neuen, bie Starkung bes slovenischen Ein-flusses bezweckenben Gemeinbcstatutes unb auf AnbereS bis herab zur Ausmerzung jeber beutschen Ausschrist in ben schonstcn unb befuchteften Anlagen ber Stabt hingewiesen. Ueber bie Art ber Achtung unb Aner-kennung, beren sich ber jetzige Gemeinberath nach ber Bchauptung bes Memoranbums in ungeminbertem Mahe erfreut, fei cs geftattet, mit Stillschwcigeir hinroegzugehcn unb cs genuge, hervorzuheben, bah sclbst ein Theil ber slovenischen Prcssc bie Zusammcn-setzung unb Wirksamkcit bcssclbcn wieberholt in bet nbftiCigften Weisc beurtheilt hat. Wenn aber bem vorigen Gemeinberath ber Vorwurf gemacht roirb, dah er mit leibcnfchaftlichem Uebereifer gegen bie slovenische Nation oufgetreten fei, so erheben bngegen namentlich bie unterzeichneten einstigen Mitgliebcr besfelben cntschiebenstcn Einspruch. Dich mit umso grtihcrem Rcchte, al§ auch bieser Vorwurf ohne aUe Begriindung erhoben rourbe; thatsachtich hat die vorige ©emeinbevertrctung mit bcutschliberaler Mehrheit burch volle 13 Jahrc ohne den geringsten Anstanb bie Geschicke ber Stabt ge-leitet unb bei ihrer Verwaltung ben Grundsatz ber ©leichberechtigung stets unb getreu zu roahren sich reblich bemtiht, roahrenb gerabe eine nationalslo-vcnischc Gemeinbevertretung vvr Jahrcn fchon bet cincm bem vorliegenbeit ntcht unahnlichcn Anlasse decken. Erst nach geroonnener Uberzeugung ber Fruchtlosigkcit bes parlamentarischen Kampfes mit ©egnern, bie vor keinem Mittel zuriickschcutcn, um bie freie Meinungsauherung im Lanbtage zu unter: briicken, lehnte er jebe Wicbcrroahl in ben Sanbtag ab. Es ist sehr lehrreich, in ben Sanbtagiberichten aus jener Zcit, als Anton Graf Auersperg Sanbtngsabgeorbiteter fiir Krain roar, Umfchau zu halten. Jnsbcsonbcre roarcn es zroei von ben Volks-fiihrern zu ben roichtigsten Acttonen ber slovenischen Nation aufgebaufchte Fragen, in beitcn bie frei-miithigen Acuherungen unb ba§ mtinnliche Emstehen Auerspcrg's fiir bie beutsche Gultur bie Nationalen auher Ranb unb Banb brachten. Im Jahre 1863 hanbelte es sich gelegentlich ber Bcrathung iiber bie Gefchaftdorbitung bes Lanbtages um bic Art unb Weife ber Veroffentlichung der stcnographischcn Berichte. Die verfasiungstreue Majvritat beantragtc, dah sich bicsclbcn auf ben Gang ber Vcrhandlungcn unb auf die gctreue Wie-bergabe ber gehaltenen Neben zu befchranfen haben, baher feinc llebcrfetzung ber beutschen Reden in’3 Slovenische ober ber slovenischen in's Deutsche statt-zusindcn hatte. Dagcgcn beantrogten Dr. Toman unb Dr. Blciiveis mit Riicksicht auf bets lcbhaste Jntcrcsse, welches ber Baucrnstanb an bcn Verhanb-Iungen nchme unb roeil es bie Ehre bes Land crheische, bah auher ben in obiger Weisc in Dr aufgelost unb zur Fortfuhrung bet Geschafte ein lanbesfurstlicher Commissar ernannt roetben mutzte. Was bie Gestaltung der Zustanbe im Lanbe seit bent Begiirne ber Amtsfuhrung bes Baron Winkler betrifft, so soll nut bas Eine bemerkt roerben, bah es angesichts bes ihm vom Gemeinberathe in so reichem Mahe gefpenbeten Lobes eimgermahen iiber-raschenb ist, bah gerabe auch in bieser Periode so bedenkliche Excesse zu verzeichnen ftnb, ihrem Ursprunge, roie ihrem Verlaufe nach — als Folgen bet von slo-venischen Fanatikern geubten Verhetzungen unb Auf-reizungen — ganz gleich benen, bie vereinzelt auch in stuheten Zeiten vorgekommen sinb. Der ruhige Verlaus ber Lanbtagsverhanblungen beweist keines-roegs eine befonbere Annaherung ber gegnerischen Parteien, sonbern erklart sich einsach bataus, bah bie gegenwcirtige Mindetheit, fast ausschliehlich repra-sentirt butch bie Abgeorbneten aus bent Grohgrunb-Kesitze, eben anbere parlamentatische Gepflogenheiten hat als bie vormalige slovenische Opposition. Der Hauptinhalt bes gemeinberathlichen Mcmo-ranbums ist bent Versuche geroibmet, nachzuroeisen, bah es sich bei ber Aufstellung unb Enthullung bes A. Grun-Denkmales lebiglich unt eine Demonstration im „grohbeutschen" Sinne gehanbett Habe, ein Ausbruck, init bent ber ©enteinberath hier nut ben Aeuhetungen bet slovenischen Presie folgt unb bet, roenn er nicht eine blohe Denunciation sein soll, eigentlich gang miverstanblich ist. Diese unb ahnliche Auslasiungen beburfen feiner besonberen Richtigstel-lung. Nicht tninber wiberspruchsvoll roerben sich ganz von selbst Eu. Exc. bie Behauptungen, ben Saibacher beutschen Turnverein Betreffenb, ergeben. Das Recht einem beutschen Vereine abzusprechen, zu Ehren eines ber bertihmtesten Sohne bes SanbeS, zu Ehren eines bet gtbhten Dichter unb einer ber Zierbcn bes osterreichischen Staates ein Denkmal zu errichten, erscheint ben Unterzeichneten nicht ntinber sonberbar als ber Aussall gegen bie Mitglieber bes Turn-vereines, als ob bie Mehrzahl berselben, bie boch ben gebilbeten Kreisen angehoren, bie Werke A. ©run’S nicht tennen, noch verstchen roiirbe, ein Aussall, roelcher burch seine ©eschrnacklosigkeit sich selbet richtet. Es hiehe enblich bas Anbenken an 2l. Grtin, Gras Anton Alexanber von Auersperg entroeihen, wollte man ihn, ber zubem im Lanbe eine langjdhrige unb erfolgreicht offentliche Wirk- zu tegenben ftenographifchen Berichten auch noch cine ganz slovenische Auslage berselben zu vetanlassen ware. Eine ber roichtigjten bagegen vorgebrachten Einwenbungen roar bet grohe Kostenpunkt eines solchen parlantentarisdjen Luxus, ben sich bas anne Lanb Strain nicht erlauben burse. Die Auslagen einer solchen slovenischen Auslage rourben von einem vetsassungstteuen Abgeorbneten, ber unt bes lieben Friedens roillen bastir stimmte, aus 5000 si. fur jebe Session veranschlagi. Dr. To'-'an mcinte, man roeioe ivohl auch mil 3300 ,"t. bas Auslangen stnbcn. Dieses sonberbare Ansinnen scheiterte an ber Fistigkeit ber liberalen Abgeorbneten, an beren Spitze Auersperg stanb, ber ebenfalls in bie Debatte etngrisf. Ware bet Antrag ber Volkssuhrer ange-nommen roorben, so hatte bas artnc Lanb Ktain vom Jahre 1863 bis zur Lanbtagssession bes Jahres 1885/6 bent Moloch ber nationalen Ehte eine Summe von ininbestens 66.000 sl. geopfert. Wit zroeifeln, ob sich heute im nationalen Sager irgenb ein Slovene sinbet, ber eine solche aparte slovenische Auslage ber ftenographifchen Lanbtagsberichte, roie fie seinerzeit von ben VolkSfuhretn als Wunfch ber Nation verlangt rourbe, nicht als cine uitvcrantroort-liche Verschroenbung ber ©teuergelber bes VolkeS erklaren rourbe; bessen abet sinb roir gcroih, bah, roenn heutzutagc ein beutschcr Abgcorbncter im Lanb-tage roegen Vcrstanblichkeit bet Lanbtagsberichte fur bas gebilbcte Publikum unb namentlich fur bie hohereit sarnleit entfaltet hat, erst gegen ben Vorivurs, er sei ein Feinb bes slovenischen Volkes unb feiner Bestrebungm geroefen, verthcibigen. Seine (Segnerschast richtete sich einzig unb allein nut gegen bie nationalen Fanatiker unb ihr verberbliches Treiben. Gewih auf-fallenb ist es, bah ber ©enteinberath in feinent Memorandum zur SSertheibigung seines Stanbpunktes aus-roartige Zeitungsartikel heranzieht, statt sich an bie einfachen, Karen unb Jebennan.n befannten Kunb-gebungen bes Turnvereines zu halten, bie ohne ben geringften Ausfall auf bie nationale Partei, ben ©enteinberath ober eine Behorbe lebiglich bent ©e-lingen bes Werkes gotten. Wie sollten enblich bie Eingangsroorte bet ©tiftungsurfunbe bie ablehnenbe Haltung bež ©emeinberathes rechtfertigen, bie lebiglich in ber ruhigften unb mahvollsten Weise einer Stimmung Ausbruck geben, bie in unseren Tagcn Tauscnbe unb Tauscnbc von Deutsch-Oesterreichern beherrscht. Dir Einlabung alter Civil- unb Militar-Behorben zur Feiet legt rooht bas befte Zeugnih fur ben ©eift ab, in bem sie gehalten roerben solite, boch bas Memoranbum verbachtigt auch bieses Vor-gehen als einen Kunstgriff, unt ben angeblich bemon-strativen Zroeck zu oerbergen. Allerbings abet haben bie SSertreter etnjelner Behorben im letzten Augen-blicke unter bent Einbtucke ber ©entcinberathsbe-schlusie unb ber Hetzeteien ber slovenischen Ptesse bas Vetsptechen, zu crscheiiten, zuruckgezogen; inroie-roeit bieser Schritt angemessen unb Hug roar, soll hier nicht unterfucht roerben. Das gemeinberathliche Me-ntoranbunt beruft sich roeiter auf bie Einlabung an ben conftitutionellen SScrein. Die benunciatorifche Bemerkung, bie es baran Iniipft, mag ebenfalls iibergangen roerben; hervorzuheben jeboch ist, bah berselbe gleich alien anberen, nicht ausschliehlich slovenischen Vcreincn ber Stabt eingelaben roorben ist. Eine corporative Vcrtrctung bes Vereines roar rnit Riicksicht auf bessen politischen Gharatter in einer Vcrcinsversammlung sogar ausbrucklich als unthunlich erklart roorben. Entgegen ben Behauptungen bes Memoranbunts war ja boch bie philharinonischc ©efellschast, beren Ehrenmitglieb ber gefeierte Dichter geroefen, in ber That bei ber Fcicr burch cine eigene Deputation vertreten. Bekannt bagegen ist es, bah seitens bet ©c-nieinbeoertretung ein Druck auf bas Commanbo bet freiroilligen Feucrrochr ausgeiibt roorben ist, barnit BchStben bie Drucklegung ganz beutfcher ftenographi-fcher Berichte verlangen rourbe, die Slovenen ein cinstimmiges Halloh bagegen erheben unb an bent gesunben Sinne bes Antragstellers zroeifeln rourben. Die turbulenten ©cenen jener Lanbtagssitzung ,varen ber Beginn ber spateren parlamentarischen aSerroilbcrung, bie nolle Wuth ber Nationalen fehrte sich gegen Graf Auersperg, ber rnit olympischer Ntihe bicscin ..Sturm im WasicrglnS" zusah. Wie aus bet Seele gcsprochen unb alien treucn Sohncn bes Lanbes unvcrgehlich roarcit sol-genbe Ausfuhtwtgen in Auctspetg'S mcisterhafter, staatsmannischet Nebe bei jener hitzigen Debatte: „Die Staaten- unb Liinberbilbungen auf cthnogra-phifcher Basis, nach Raccn unb Abftammungen sinb in ber Praxis ein Unbing; sic mufeten namentlich in einctn ©taate roie Defterreich zu einer mobernen Volkcnvanbcrung, sie miihtcn zu einem neucn Batbarcn-thunt fahrcn. Ktain hat seine uralte, sestc unb un-vcrriickbare ftaatSrechtliche Stellung in bem Staats-gebietc Oesterrcichs, befien Sternen es seit Jahr-hunbertcn solgt. Ktain abcr liegt rnit einem grohen Theilc Oesterrcichs unb namentlich mit ber ganjen ethnographifchcn ©ruppe ber Slovenen auf beutfchem Gulturgebiete. Urn nicht tnihucrftanben zu roerben, fiige ich hinzu: auf beutfchem Culturgebiet, ndmlich seine Silbung lcbt unb gcdciht unter bem Einslusic bes beutschen ©cisteS, ber beutschen Bilbung. So roar unb ist es, unb roill es Gott, so soll cs biese, trotz bes schon gefahten Beschlusses, an bee Feier sich nicht betheilige. Die Aufregung ber Massen roirb im Memorandum unter Anberem auch zu erflaren versucht burch bie angeblich aufreijenben Mittheilungen beutfcher Blatter, obivohl boch, abgesehcn bavon, bah nicht ein einziger Artikel provocatorischen Jn-haltes vorlag, bie ungeheuere Mehrheit ber an ben Ausschreitungen Setheiligten deutsche Zeitungen nie-mals, ivohl abet slovenische zu lesen pflegt. Wenn ferner gcsagt roirb, bah bie Aufregung burch Nach-richten hervorgerufen roorben sei, roelche sich auf das Berhdltnih ber krainischen Spatcasse zur Schulc bes Deutschcn ©chulvereines bezogen, ober burch das ©eriicht, bah ber ©emeiitbe bie Benutzung ber Raume ber Obertealschule, bem slovenischen Turnverein „ Sokol" bie ber Turnhalle gekiinbet roorben sei, so ist, abgesehen con bem Mangel eines Zusammenhanges bieser Umstanbe rnit ber Feier, bie Haltung bes ©emeinberathes baburch roohl am afferroenigften gerecht-fertigt. Der roeitere Versuch bes Memoranbums, die Aufregung ber Massen aus bem Nachegesuhl gegen bie Sillier Turner zu erklaren, fuht auf unrichtijen Voraussetzungen berselben Art, da die Mitglieber des slovenischen Turnvereines „Sokol" bei ihrent Besuche in Cilli feiner ernsten Behclligung ausgc-setzt roaren. Wie solite sich abet bataus auch noch bie Zerstorungslust ber Massen gegenuber bem Denkmal erklaren? Die Kunbgcbung bes ©emeinberathes schlicht mit einer Neihe unberoiesener Verbachtigungen, wie beren auch an anberen Stcllcn bes Memoranbums vorkomnten; biefctben cinjeln unb eingehenb zuriick-zuroeisen, roiirbe nicht nur zu iveit fiihren, fonbern hiehe ihnen auch eine roahrlich unverbiente Bcbcutung beilegen; mihlich abet muh cs mit der vom Gemeinberathe oertretenen ©ache ftehen, roenn er biese in einem ©christstuckc so roichtiger Act nut mit ber-art!gen Mittetn zu vertreten raeih. Es sci bahcr lebiglich noch gestattet, zu einer gebrangten Darstcllung ber ganjen Angclegcnheit, ihres Ursprunges unb Vcrlaufes uberjwgehen. Der Saibacher beutfche Turnverein hat bereits vor mchr als 2 Jahren beschlossen, bas Anbenken an A. ©run burch eine an seincm ©eburtshause ober an ber baSselbc umgebenben SDZauer anjubringenbe ©ebenktafet ju ehren. Dicscr Beschluh sand in allen auch bleiben. Was Strain an Wohlfahrt, an gcistigen ©iitcrn, an Ncchtsinstitutioncn unb an anberen Vor-ztigeit besitzt, roelche es zu seincm Vortheile von anberen slavischcn ©tammcn unterscheiben, das hat es bem Einslusse bes beutschen Geistcs zu verbanten, roelcher ihm burch Bermittlung Oesterrcichs zugesuhrt rourbe. Das rocih unset Sanbmann seht gut zu roiitbigcn. Er rocih, bah cr gerabe dicscr Bilbung cs verbankt, bah er unter alien slavischen Stantmen sich vortheilhast auszeichnet, bah er mit keinem ben Vcrglcich zu schcucn brauche. Die deutsche Sprachc ist hier zu Lanbe bie Mitgabc jedes ©ebildeten, sie ist cin ©cmeingut geroorben, sie lcbt neben ber Sptache des Landes cin lebenbigeS Leben f°r* > fie ist cs, roelche unfcrcm Volke die Schliissel zu den Neichthiimcm der Wisscnschastcn, bie ©chlussel zum Wcltvcrkeht bietct. Fragen Sic unfcre Aerzte, unsere Techniker, fragen Sie unfcre Jnbustricllen unb die Angehorigcn ber Handels- unb Berkehrsroelt, tons sic roaren, roenn sie nicht aus ben Oucllcn beutfcher Bildung gcschopst hatten, roas sie roiirbcn, roenn ihnen biese vcrspcrrt roaren. Sic ist im gesunben Sinne des Volke« datum nicht so, roie man glaubcn machen mochtc, verhaht, sic ist ja die Sptache bes constitutioncllen Kaisers, auf bessen Thtonrede man hingeroiesen hat mit Recht, abcr gctabc btc citirten Worte sinb in beutfcher Sptache gcsprochen roorben, hinbeutenb, bah bas Herz ber ostettcich'schen Monarchic ein deutsche« ist. Bloh auf bie einhemttsche kra.n.sche Arisen bet deutschen Bevolkerung lebhcrfte Zustim-mung und freudige Unterstiitzung. Behufs Aufbrin-aung bet erforderlichen Miltel fanden unter ollge-meiner Theilnahme mehrere offentliche Veranstaltunqen, darunter cine glcinzende Akademie im hiesigen Theater start, welcher die Vertreter aller Vehorden bei-wo'hnten/ Diese, foroie das ganze Unternehmen rour-den auch in der amtlichen ,.Laibacher Zeitung" in anerkennender und forderndster Weife besprochen. So kam es allmcilig zu der unmittelbaren Vorbe-reitung fur die Aufstellung der Gedenktafel. Mit Zustimmung der Behorden und mit Bewilligung bed deutschen Rittcrordens ward der Bau in Angriff ge-nommen. Endlich nahte die Enthullungsfeier heron, das Programm war in alien f einen Theilen behord-lich gepriift und genehmigt, die entsprechenden Ein-tadungen ergingen, ohne dah irgendroie bas geringfte Sebenfen sich ergeben hatte. Da brachten einige Tage vor bet anberctumten Feier bie slovenischen Blatter, vor allen bas ver-breitetste berselben, „Slov. Narod", von Fanatismus und Hah erfuCte Artikel gegen die Feiet, ben Lajbacher deutschen Turnverein, gegen die deutschen Kreife der Stabt. Zwar wurden die wuthschnaubendsten Auslasiungen bes Blattes von ber Staatsbehorbe mit Beschlag belegt, dennoch geschah es, dah bie belreffenben Nurnrnern bes Blattes in ber Stabt vielsach circulirten unb so bie beabsichtigt geroescnc aufreinenbe Wirkung hervorbrachten. Bemerkenswerth ist bie Thatsache, bah vielsach im Gebankengang unb stellenweise sogar im Ausdtuck das Memorandum des Gemeinberathes mit ben gefennjeichneten Btanb-attifeln iibereinftimmt, was sreilich insoserne mcht uberraschenb ist, als bie mcihgebenben Petsbnlich-feiten ber Leitung bes genannten Blattes auch mah-gebenb im oerzeitigen Gemeinberathe stnb So war burch bie Haltung ber Presse bie Beweauna eingeleitet. Am 1. Juni b. I. solgten nun die Beschlusse bes Gemeinberathes m bieset Anaeleaenheit. Dieselben oerbienen, vollinhaltlich mit-notLilt ui roetben. Sie lauten: 1. Det ©emrinbe-?atb kann sich an ber fiir ben 3. Juni b. I. beob-Mtigten Feier nicht betheiligen; 2. er iibermmmt die bent A. ©run gesetzte Gebenktasel nicht in sein Eiaenthum; 3. bie hohe Lanbestegietung witb etsucht, die Feiet im Hinblicke aus ben provocatorischen Gljarofter bieset bfsentlichen Demonstration foroie in Sprache beschranft, roate bieses Lanb in semen roichtigften Beziehungen auf einen Jsolitschamel ge-ftellt, es ware feinen Angehorigen bte roeite Welt uetsperrt unb bas ist bcnn boch nicht ein Vortheil, welcher ihm zugewenbet roerbcn will. Moge man bie wohlklingenbe schone Lanbessptache cultiviren, ent-wickeln, bereichetn, bilben, moge man iht Recht in Schule, Kirche unb Arnt wahten, moge man iht auch die Flugel bieten zu einem hoheten Ausschwunge in die ibeale Welt, abet man lasse baneben eben die beutsche gelten in ihtet Bebeutung, in ihtet grohen Aufgobe, in ihtet Bestimmung auch fur bieses Lanb. c*n biefem Sinne, meine Hetten! in diefem echt notionolen Sinne haben Manner geroirlt, die noch iefet in Stain unvetgehlich find und barunter Namen roie • Dobnik unb Kopitar, Zois, mein unoergchlicher Sehret Prešern, Vega u. A. Jch weih nicht, was diese Manner zu ben exclusion Besttebungen, zu bem zu weit gehenben Eifet gesagt hatten, abet bas weife ich boh es unset Betuf fein kann unb barf, ibrem Beifpiele zu folgen. Das ist nicht germanifiren, meine Hetten! bas ist, dem Volke tin kostbates Gut, welches es bereitS hat, wahten, es barin zu schiitzen. ES ist in flvvenifcher Sprache bas Wort etklungen unb an und gerichtct roorben: „@ebet bem Voile, was bes Voiles ist " Nun wohlan I ©it wollen ihm ja bad geben unb wahten, namlich beutsche Bilbung unb beutsche Cultur. Im Jnteresse unb im Namen unb zum Wohle bes VvlkeS Anbetracht, bah burch bieselbe bei ber Auf regun g ber nationalen Burgerfchaft bie offentliche Sicherheit gefahrbet roetben konnte, in Gemohheit bes § 6 bes Gefetzes com 15. November 1867, R.-G.-Bl. Nr. 135, zu untersagen; 4. ber hohen Negierung ist zugleich anzuzeigen, dah, roenn bie Feier trotz ber gebachten Aufregung bennoch ftattfinden sollte, die Stabtgemrinbe bie SSerantroortlichfeit fiir bie offentliche Ruhe unb Drbnung bet bieset gtohdeutschen Provocation nicht ubetnehmen kann unb baher bie biehftillige Sorge ber hohen Negierung allein itbet-laht; 5. ber Herr SBurgermeistet hat, begleitet con ciner Deputation von pier Gemeinderaths-Mitgliebern, biefe Beschlusse ehestens ber hohen Negierung be-kanntjugeben; 6- falls die Lcinbesregierung dem Wunfche des Gemeinberathes nicht entfptechen konnte j odet rooHte, wird der Herr Surgermeifter ermachtigt, j sich fogleich telegraphifch on das hohe Minifterium urn Abhilfe zu roenden. Wenn man bie Beschlusse unbefangen pruft, so roirb fofort liar, bah felbe vollauf geeignet ronren, bie Situation zu compliciren, bie allgemeine Anfchauung iiber bie Feier zu verwirren unb bie ©ereiztheit unb Aufregung zu fteigern. Wit sehen ab von bem erften unb zweiten Beschlusse, so selt-fatn unb unpassend bieselben auch angesichts bes Falles, urn ben es sich hanbelte, lauten mogen. Wenn abet ber ©emeinberath unmittelbar vor ber Feier ohne jeben ©runb im ©egensatze zu seiner Haltung roiihrenb bet ganjen Entwicklung bes Unter-nehmenS bosselbe pliitzlich ols ein provocototisches erUort, roenn er — ein in ber Geschichte bet Com-munalvertretungen unerhorter Fall — hiebei bie Verantroortung fiir Nuhe unb Dtbnung nblehnt, ja sogar von ber hoheten Behiitbe im letzten Augen-blick bie Unterfagung ber Feiet verlangt, sollte ba ber ©emeinberath nicht vorauSgefehen haben, bah biefe Beschlusse, mit bcnen bas Fest unb seine Theilnehmer von Seite bet Stabtvertretung gleichsam vogelfrei erklart rourben unb bie, am Morgen bes 2. Juni roie ein Lauffeuer burch bie Stabt ver-breitet, uberall Erstaunen unb Ueberrofchung unb in ben Kreifen ber beutfchen Bevolkerung gercchte CSnt-rtiftung hervorriefen, auf ben zu Ausfchreitungen geneigten Theil bet Bevolkerung gerabezu eintabenb unb anfpornenb roirken muhten ? Dah biefe hier oertretene Auffaffung bie rich- biirfen rotr bieses beutsche Culturgebiet nicht aus-geben, roir miifien unb sollen es feflhalten. Die Sprache, meine Hetten! ist nut ein Mittel, sie ist nut ein Wetkzeug, sie kann ein Selbstzroeck fein. Wollen Sie abet ber beutfchen Sprache bie hohere Bebeutung, bie ich iht beilege, nicht einraumen, fo roetben unb miiffen Sie sie boch als bos einzige Verstanbigungsmittel, welches uns geboten ist, als eine eblere Art von lingua franca gelten lossen. In bieset Sprache oetftonbigen sich bie verfchiebenartigsten Notionalitaten im Driente burch freieS Ueberein-kommen, unb beshalb hort boch Derjenige, ber ein Jtoliener, ein Deutfchet, ein Ftanzose, ein Englcinbet, ein Tittle ist, nicht auf, seine Nationality zu be-wohren. Wit Defterreicher halten uns nicht an ben Aussptuch, welcher jenem Mephisto unter ben ston-zosischen ©taatsmannern in ben Mund gelegt roirb: „bie Sprache sei bem Menschen gegeben roorben, um seine ©ebanfen unb Jbeen zu verhullen"; wit roollen uns an einen onberen Aussptuch halten, roelcher seinem Utheber, roct er auch sei, jebensolls zut Ehre ge-reicht, roeil er einen Kern von tiefer Wahrheit ent-halt; boppelt bebeutungsvoll ist es jeboch, dah bieset Aussptuch einem Sloven, bem Bohmen Putkinje zugeschtieben roirb, er Iautet: „Es gibt nut eine einzige mbgliche panflaciftifche Sprache unb biefe ist bie beutsche." Eine ebensalls seht ertegte Debatte, an bet auch AuetSperg theilnahm, fanb am 12. Februar tige ist, haben die nachfotgenben Eteignisse bestotigt unb es hot die offentliche Meinung in ben Slattern ber verfchiebenften politifchen Nichtung bas gleiche Urtheil bariiber gefaQt. Ttotzbem hatten bie siattgehabten bebauerltchen Vorfalle oetmieden odet boch geminbert roetben fonncn, roenn an mahgebenber Stelle bie nothroen-dige Energie entroiielt roorben roate. Eine ent-fchiebene Wetfung an den ©emeinberath betrep bet ungliidfeligen Beschlusse, unter Umftanben Aushebung ' einzelner berselben, eine unzroeibeutige Kunbgebung im Amtsblatte hatten ohne alien Zroetfel beruhigend unb etniichtetnb auf bie Mossen geroirkt; allein jeber folche Schritt unterblieb unb bis heute Iiegt noch keine offentliche Kunbgebung von autoritatioer Seite vor, roelche ber Entrustung unb bem Tabel iiber bie vorgefallenen Ausfchreitungen, iiber beten Utheber unb Theilnehmer, geschweige denn iiber die Haltung des ©emetnberathes entsprechenben Ausdtuck gegeben hatte. Die bebeutenben Ausschreitungen unb Ruhe-stbrungen, bie mit ber Enthullungsfeier begannen unb am Abenb bes 3. Juni unb ben folgenben bis lange noch Mitternacht bie Bevolkerung in bet hochften Aufregung erhielten, bttrfen roohl als be-kannt vorausgefetzt werben. Unter ben vielen beklagensroerthen Etfcheinungen, bie sich hterbei roahrnehmbar machten, ist vielleicht bie beklag:nSwetthefte, bah in ben Reihen bet Icir-menben Menge auch ©chiller bes hiefigen Gymnasiums unb ber Sehrerbilbungsanftalt zu finben ronren, ein trou-tiges Zeichen ber ©eifteSrichtung, roelcher ein Theil bet ftubirenben Jugenb feit Jahten verfallen ist unb zu deren Besserung nochtrogliche Untetfuchungen unb Ahnbungen allein niemals ausreichen roetben. Eine anbere in ihtet Art hochst bezeichnenbe Etschei-nung roar, boh man bei jebem Tumulte mahgebenbe Mitglieber bes Gemeinberathes mit behaglicher Ruhe unter ben aufgeregten Mossen umherroandeln sah, ohne bah von einem befchroichtigenben Eingteifen ber= felben bos Getingste zu merten geroefen roate unb es bilbet ficher nicht bie roenigst bebeutenbe Episobe unter be it Votfallen ber erften Junirooche, bah am 1 Abenbe bes 4. Juni einem ber prononcirteften slovenischen Parteiganget von einer tobenben unb joh-lenben Menge eine Ovation borgebrocht rourbe von einer Art, bah bie Behotde sich genothigt fah, zut Beendigung derfclben Militcirmacht aufzubieten. 1866 im fianbtage ftatt; sie betraf ben von Dr. Bleiroeis cingebrachtcn vetungliiiten Sptachengefetz-entrourf zut Negelung ber UnterrichtSfproche in den Volks- unb Mittelfchulen Ktains. Det Landtag ging biehfolls zut Togesorbnung iiber. Ware bieset Ent routs ongenommen roorben, so hatten sich bie Nationalen bei beffen ©urchftihrung in ber peinlichften SSerlegenheit befunben. Es sollte bamit ber Unterricht in slovenischet Sprache fiir einzelne Sehrfaher an Mittelfchulen becretirt roetben, roofitt noch gar keine Lehrbitchet p^thonben roaren. Graf Auersperg hatte sich iiber die Mreffende Schulbucherliteratur seht etngehenb informirt, er hatte olle aufzutreibenben flovenifchen Sehrbehelfe in ben Lanbtag mitgebradjt. Zum grohen Aerget bet nationalen Schultefotmo-toren etgriff er ebensalls bas Wort unb roies on bet Hanb bes Bkeiroeis'schen GesctzentwurfeS bie biinnen erschienenen Biichelchen vor, lauter Ueber-setzungen aus bem Deutschen. bei mehreren Seht* fachern konnte er nut bemerken, bah noch gar nichts vorhanben fei. Man vetnahm unter ben oetfaffuttgs-treucn Slbgeorbneten, unter bem gebilbeten Theite ber Zuhotet Ausrufe des ©taunens, roie man Bei folcher Durftigkeit an Sehrbehelfen on eine totale Reform des ganjen Unterrichtsivesens in Ktoin zu gehen wage. Die nationalen SBortfiihrer konnten die Rich-tigkeit biefer vorgebrachtcn fchlagenben Argumente nicht Ieugnen, in ihren Mienen fpiegelte sich die unbehagliche Situation eines kiihnen Reiters, der Als von allgemeiner Wichtigkeit datf auch nicht verschwiegen roerben, dah selbst dann, als die Menge slch nach Tausenden angesammelt hatte, noch immer nicht in der entsprechenden Weise vorgegangen rourbc und bah namentlich bie Haltung ber berusenen Communalorgane bas Meiste zu wiinschen ubrig lieh. Es rouibe untetlassen, bie Masien in kategori-scher Weise auszuforbern, sich zu zerstreuen, Platze unb Strahen vollkommen frei zu machen, was bet der vorhanden gewesenen Militarmacht ohne gewalt-fames Einschteiten, das gewih Jedermann so lange als moglich vermieden wissen wollte, ein Leichtes gewesen ware; man belies} vielmehr die larmende Menge auf Strahen unb Platzen unb beschrankte sich auf bie Verhinberung etwaiger groblicher Thiitlich-keiten unb roenig eindrucksvolle Beschwichtigungsver-suche. Der Schluh ber Action war ber, bah bie Festtheilnehmer zum Auseinandergehen genothigt unb unter Militcirbebeckung aus bem Festraum auf ben Bahnhof ober in die entsprechenden Stabtviertel escortirt wurden. In ahnlicher Weise wie am Abend des 3. Juni vor dent Casino spielten sich die lanncndsten Auf-tritte in ber Nahe bes Denkmales unb in ben bahin-fuhrenben Strahen in den darauffolgenden Abenben ab. Eine abmahnende unb ouf’S Nachdriicklichste ver-warnende Kunbgebung bcs Burgermeisters, wie sie nach den Geschehnissen bei ber Enthullung bes Denk-mals, spatestens aber nach ben nachtlichen Tumulten am 3. Juni unbebingt nothwenbig gewesen ware, erschien nicht unb erst am Abende bes 6. Juni fanb sich berfelbe bewogen, in roenig entsprechender Form ein? Art Mahnung an bie sriedliebende Bevolketung unb die Neugierigen zu erlassen. Eu. Exc., das ist in kurzen Ziigen, ntit Ueber-gehung zahlreicher unb bezeichnender Nebenumstande, der wirkliche Hergang bei der Vorbereitung unb Ent-hiillung bes A. Griin.Denkmales in Laibach, ben wir gegeniiber dent Memorandum des ©etneinde-rathes festzustellen fur geboten erachtet haben. Laibach, am 16. Juni 1886. (Folgen die Unterfchriften.) t Konig Ludwig II. von Gaiern. Am 10. d. M. Morgens meldete die Munchener „Allg. Ztg.", dah ber Konig ubercinstimmenben Gutachten cirztlicher Autoritaten zusolge burch ein von seinern Pferde zu Boden fallt. Unter Anderem bemerkte Auersperg Folgendes: „Fiir Zoologie unb Botanik existirt nur ein Lehrbuch, narnlich die Ueber-setzung nach Pokorny, diese beiden Bandchen um-fasscnd (zwei Biichelchen vorzeigend), die Mineralogie ist jedoch noch im Ausstande. Es ist aber fur ben lernbegierigeit unb namentlich fiir ben im Unten'ichte unb in ber Selbstbilbung roeiter vorriicken wollenden Schuler wirklich traurig, im Besitze bieser beiden Blicher sagen zu miissen ivie ber gricchische Philosoph: „Oi>inia mca mecum porto. “ (Grohe Heiterkeit.) Alls Diese ^leuheiung ist die in bie Zeitungm tibcr-gegangene Notiz zuruckzufuhren, Auersperg Habe ertlart, bie ganze slovenische Literatur tonne man unter bem Arme bavontragen. Vollkommen zutreffenb war folgender, von ihm bei die'em Anlasse gemachter Vergleich : „Es ist ein Problem, welches bie Mechaniker schon lange Zeit beschastigt: bie Luftschifffahrt. Man ist noch nicht so roeit gefommen, diese Frage in jenem Sinne zu loscn, bah sic ber Menschheit nutzlich werde, allein wenn es hiezu nur eines ©csctzes bebiirfte, nun, so moge man ein Gesetz iiber bie Regelung bed Post-unb Polizeidienstes bei bet Luftschifffahrt zuetst becie--tiren unb burnt wirb bie Luftschifffahrt von selbst in's Leben trcten, bann ist fie in ber nothigen Voll-kommenheit erfunben unb alle Schroierigkeit beseitigt." Soll in bieser Beiveisftihrung ad oculos cine Verbissenheit gegen nationnlc Bestrebungcn gelegen fchwercs Leiden an ber Ausiibung ber Negicrung > bauernb verhinbert sei unb bie Uebernahme ber Regentschast burch ben Prinzen Suitpolb unb die Einberufung des Landtages unmittelbar bevorstchcn. Noch im Laufe bieses Tages erschien im bairischen Gesetzverordnungsblatte die beziigliche Proclamation, womit Prinz Suitpolb bie Regent-schast antrat. Prinz Suitpolb , geboren am 12. Marz 1821, bisher General-Jnspector der bairischen Armee unb Prasident bes Staatsrathes, routbe berufen, die Regentschast iiber Baiern sogleich anzutreten. Das Aiinistctium, welches bas voile Vertrauen bcs Re-genten besitzt, verbleibt im Amte. Die Grasen Holnstein unb Terring wurden zu Curatoren ber Civillistc ernannt. Die Behandlung des unglucklichen geisteskrankcn Konigs iibernahmen Director Gudden uni) zwei Jttenarzte. Der Konig wurbe bewogen, in bent ihm liebgeworbenen Schlosse Berg am Starnberger See Aufenthalt zu nehmen. Welche tragischen Wenbungen hier am 13. b. M. in bent ©c-schicke des unglucklichen Konigs eintraten, melben die nachftehenben Dcpeschen: Munchen, 14. Juni, 7 Uhr 45 Minuten Morgens. Kbnig Ludwig ist todt, er hat burch Sclbst-morb geenbet. Gestern AbenbS sprang ber Konig in ben Starnberger See; ber ihm beigegebene Jrrcnarzt Dr. ©ubben sprang bem Konig fofort nach, um ihn zu retten; Bcibe, noch lebenb aufgefunben, ver-schieden um Mitternacht. Munchen, 14. Juni, 8 Uhr 30 Minuten Morgens. Ueber ben Selbstmorb bes Konigs ver-lautet: Schon in Hohenschwangau wollte sich ber Konig, als er seine Ohnmacht gegenubcr ben Ab-sichten des Ministcriurns und den zur Einsctzung einer Regentschast geplanten Mahregeln erkannte, von bem Aussichtsthurme des Schlosses herabstiirzen, wurbe aber noch rcchtzeitig burch seine Umgebung baran verhinbert unb burch gutlichen Zuspruch be= ruhigt. Wahrend der letzten zwei Tage schien sich der Konig ganz in fein Schicksal ergeben zu haben. Er sprach in sreunblichftcr Weise tnit Dr. ©ubben, ber vom ersten Augenblicke an burch fein offenes Wesen einen gunftigen Eindruck auf das verftorte Gemiith des Konigs gemacht hatte. ©ubben berichtete ben anberen Aerzten, bah ber Konig sich ruhig mit ihm unterhalte; nur von Zeit zu Zeit beginne ber fein ? Wir glauben, ebensowenig, als man eincm Er-zieher, roeil er die Kartenhaufer seines Zoglings als solche ertlart, eine Gehassigkeit gegen denselben vor-wersen lonnte. Ein rciches Materiale zur Beurthcilung ber Anschauungen des SSerewigtcn in feincn letzten Lcbens-jahren iiber die Iiterarifchen Bcstrcbungen ber Slo^ venen ist in bessen mit bem nationalen, von Sicch-thlim befattenen Dichtcr Josef Zimperman gepflo-gener Eorresponbcnz hinterlegt, welche Letzterer in banfbarer Erinnerung an bie ihm von seinern ©bnner zu Theil gcicorbenc Aufmunterung unb Unterftiitzung in dern Feuilleton ber „Laibacher Zeitung" Nr. 1 72 bis 177, Jahrgang 1877, unter bent Xitel „Anastasius ©run's Briefwechsel mit einem Lanbsmann" ver-offentlicht hat; von ber slovenischen Presie wurbe selbstverstandlich htcriiber keine jiotitz genontnicn. Ueber den eben bieser Tagc aus Anlah seines 25jdhrigcn Schriftstcllcrjubilaums von ben Nationalen gcseierten Dichtcr Stritar, bem es baran gelegen war, mit ©run in persbnlichen Verkehr zu tretcn, tvas ihm auch burch hierortige Bennittlung gelungcn ist, spricht sich Lctztcrcr in einem Schrcibcn vottt Neu-jahr 1874 also aus: „Hcrr Stritar hat auf mich ben vortheilhafteftcn Eindruck gemacht unb obwohl ich nur einmal, unb bieh auf nur zicmlich lurze Zeit, mit ihm zu fptechen (Selcgenheit hatte, so glaube ich boch in mcinetn Urtheilc nicht zu irren, wenn ich in ihm ben Mann von tiichtigev Bilbung Hiezu ciit Biertel Bogcu Beilagc. • Konig plbtzlich wie im tiefsten Schmerzc zu erzittem unb aufzuseufzen. ©estern Abcnbs erklarte ber Konig, er wiinsche ben schonen Abend am Seeuser zu geniehett. Be-gleitet von Dr. ©ubben, ging der Konig spazieren. Als Beidc auffallenb lange Zeit nicht zurtickkehrten, rourbe Larin gcschlagen. Man fanb bie Verungluckten enblich auf, unb zwar murben somohl ber Kbnig als ©ubben ohnmachtig aus bem See gezogen. Die Aerzte boten bas Aeuherste zur SBieberbelebung bes Konigs unb seines Arztes auf. Allein es gelong nicht, bie entfliehenben Lebensgeister zuriickzuhalten. Die Athemziige ber beiben Patienten rourben immer schivacher unb kurz cot Mitternacht verschieben bet Konig unb ©ubben. Munchen, 14. Juni, 9 Uhr Morgens. Hier erregte bie Nadhricht von bem Selbstmorbe be8 Konigs ungeheuere Aufregung. In den Strahen wirb bas Ereignih von ©ruppen biscutirt; man sieht allscits verstorte Gesichter, ja viele Personen tvetnen lout, ergriffen von bem tragischen Schicksale des Konigs. Munchen. 14. Juni. Laut einer affichitten Kunbmachung ber Polizei-Direction hat Kbnig Ludwig sich gestern um 6% Uhr AbenbS bei einem Spazier-gange im Schlohparke von Berg in ben Starnberger See gestiirzt. Leibarzt Dr. v. ©ubben crtrank gleich-salls bei bem Rettungsvcrsuchc. Munchen, 14. Juni. Die polizeiliche Bekannt-machung lautet roortlich: „Nachbent Se. Majestat ber Kbnig feit seiner Anfunft in Schloh Berg den arztlichen Nathschldgen ruhige Folge geleistet, machte berfelbe gestern Abcnbs 63/4 Uhr in Beglcitung des Dber-McbicinalratheS Dr. v. ©ubben einen Spazier-gang im Park, von tuelchem ber Kbnig unb Dr. ©ubben langere Zeit nicht zuriickgekchrt sinb. Nach Durchsuchung bes Parkcs unb des SecufcrS rourbe Se. Majestat mit ©ubben im See gefunben. Sc. Majestat gaben cbenfo roie Dr. Gudden anfangs noch fchwache Lebenszeichcn. Die von Dr. Muller Dorgcnontmencn Wicdcrbclcbungsvcrfuchc waren jedoch vcrgcblichc. Um 12 Uhr NachtS routbe der Tod Sr. Majestat conftatirt. Ein ©leiches war bei Dr. ©ubben ber Fall. Konigliche Polizei-Direction." Munchen, 14. Juni. Ueber bas Ungluck ver-lauten folgenbe Details: Der Konig hatte sich beiber Node entlebigt. Zuerst folgten zwei ©enbartitett in unb rocitercm Klarblicke, neben geroinnenben Uingangs-formen erblicke, mit bem ich unfchrocr mich vet-stanbigcn zu konncn glaube. Bei allet Warme, welche ihn fiir fein Hcimatlanb unb feincn Volksstamm befcelt, gibt er sich boch bariibcr ivohl kcincr Tauschung hin, bah die grohcit civilisatorischen Aufgaben des Jahthunderts nur dutch das Zufammenwitken allet Eulturvolkcr gclbst roerben kbnnen unb bah biefen Aufgaben gegeniiber ein klcinct Volksstamm, bet sich ifoliren wollte, ohnmachtig basteht unb «n Niickschritt und Lerwilberung vcrsallen muhtc. Die Menschheit steht benn boch etivaS hoher als bie Natioimlitdt." ' In cittern fpatcren Briefe vom 30. December 1875 heiht es: „Aus Sttitat's „Zuon" bin ich sehr begierig unb hoffe, infofernc bet Hetausgcber batin zwei ©tundsdtze ucrwcrthet, roelche ich au8 ^em fliichtigcn, miindlichen Vetkeht mit ihm kennen letnte, nut ©utcs unb Gcbcihliches von bem Unternchmcn. Wenigstens roirb es auf jedcn Fall von ivohlthucnder Witkung fein, einen Niantt von Bildung auf bem Bodcn der slovenischen Joutnalistik, roelchet schon so oft dutch Nohheit unb Kutzsichtigkelt cntweiht tuurbc, bas Wort fiihrcn zu sehen." Die in ben Siebziget-Jahten cingetrctenc Bil-bung einer jungslovenischen Fraction unter Fiihrung des Dr. Razlag erschien auch bem ©rafen auersperg cine jtndeutung zu einer bcssercn Wcnbung der nationalen Bcwegung zu fein, leibet etfuht bet Beilaae zu Nr. 306 beg „Laibacher WochenblatteS^. lleiner Entfernung, der Konig verbot sich diese Be-gleitung unb Gudden gab nach. Das fuhrte die Catastrophe herbei, die, so Diet bekannt ist, keine Augenzeugen hatte. Vieles ist noch unklar, wahn-sinnige Geruchte find verbreitet, darunter auch dieses, datz der Arzt den Konig umgebracht, der ihn mit-getifien Habe. Miinchen, 14. Juni. Das officielle Gutachten iiber den Geisteszustand Konig Ludwig's, von vier Jrrenarzten gezeichnet, lautet: „1. Se. Majestat find in sehr weit vorgeschrittenem Grade seelengestort und leiden an jener Form von Geisteskrankheit, die den Jrrenarzten aus der Erfahrung irohlbekannt und mit dem Namen Paranoia (Verrticktheit) bezeichnet n>iib. 2. Bei dieser Form der Krankheit, ihrer all-maligen unb fortschreitenden Entwicklung und iiber eine grohere Reihe von Jahren sich erstreckenden Dauer ist Se. Majestat unheilbar zu erklaren und steht tin noch weiterer Versall der geistizen Kraste mit Sicherheit in AuSsicht. 3. Dutch die Krankheit ift die freie Willensbestimmung vollstandig ausge-schlossen und Se. Majestat als verhindert an der Ausiibung der Regierung zu betrachten und wird diese Berhinderung die ganze Lebenszeit andauern." Miinchen, H- Juni. Der bairischen Versassung rusolge ist des verstorbenen Konigs Ludwig Bruder, Prinz Otto, obwohl geisteLkrank, Nachsolger unter der Regentschast des Prinzen Luitpold. Heute Vor-mittags wurden die Truppen aus Konig Otto be-eidet Regierungsrath Leinselder in der Tracht eines mittelalterlichen Reichsheroldcs tuft aus ben sBlfifcen Otto zum Konig auS. Prmz Luitpold richtete an sammtliche Negenten eine Depesche mit her aimeiae beS plotzlichen Hinscheibens bes Konigs unb mit ber Mittheilung, bah Prinz Luitpolb int Namen beS Konigs Otto bie Regentschast iibernehme. Miinchen, 15. Juni. Konig Otto diirste faum lange im Besitze der Krone bleiben. Seit Wochen vermeidet er angeblich ben Genutz von ©perse und Trank unb scheu druckt er sich in die Ecken seines Appartements. Miinchen, 15. Juni. Das Ministerium wird der Form halber seine Demission geben. In Kammer-kreisen verlautet, Prinz Luitpold trage sich mit der Absicht in der nachsten Zeit einen Theil des Mini-sterium's zu entlassen. Andererseits wird sogar von FUhrer^r^ungslovenen feitenS seiner Gesinnungs-genossen nut Undank und muhie, vollig vereinsamt, mit gebtochenem Herzen den Kamps gegen bie In-toletanz bet alien Fiihrer aufgeben. Ein Brief des Anastasius Griin vom 26. Juli 1874 enihali sol-aenbe Sielle: „Sie sragen mich, „was auS unferem atmen Volke werden witb?" — Nur ein Prophet fonnte sich vermessen, eine solche Frage zu beant-worien Aber konnen Sie mit die Wege unb Fiihrer nennen denen unset Volk solgen wird, so werde ich, obne Prophet zu sein, Jhnen mit ziemlicher Sicher-beit das Ziel bezeichnen, zu welchem cS sriiher obet tpater steiwillig oder unfteiwillig, gelangcn burfte. Die chaotischen Zustande, die luir burchzumachen hatten waren nur bie naiurliche Folge jenes etsien arofeen Mihgr'ffcs, welchen bie barnalS noch vcr-einiflien Alien unb Sungen gememsam begtngen, in-Lm fie bo8 Werkzeug (bit Sprache) hoher siellten als bus eigenilich zu schnffcnbe Werk (die Cultur-arbeii). Die Lerhaischelung unb Anbeiung bes Werk-zeugcs' schaffi noch lange nichi bas zu gesioltenbe SBert, wahrenb mit bet thatigen Arbeit an biesem die Erhaliung unb Vervollkommnung bes WerkzeugeS nothroenbig unb naiurgematz verbunben ist. Damals gesellten sich zu jenen Worifiihrern auch bie bckann-ten Pseubo-Alliirien, benen vot Allem batunt zu thun ist, datz das eigeniliche Wetk gat nichi zu Ktande komme. ES ist daS unbeftreitbote Verbienst bet Jungen, die gesohtliche Allianz etkanni unb iht einem in nicht zu setner Zeit bevorstehenden System-wechsel gesprochen. politische Wochenuberjicht. Die „Deutsche Zeitung" brachie eine Erklarung bes Deutschen Clubs, burch welche sie als Organ ber Pariei erklari wirb. Das Blatt wirb vor Allem die nationalen Jnteresseu ber Deutschen Oesicrreichs ruckhalilos vetiteten unb jebem unlautcren ©ebcthter, aus wirthschastlichem unb sinanziellem Ge-biete enifchieben entgegentrelen. Der »Poster Lloyd" will etsahren haben, bah in Folge ber Janski-Asfaire eine Armee- unb Cab in eissrage nicht exist ire. Erstete set bloh eine Erfinbung einiger Wiener Blatter, welche dutch eine salsche Datstellung ber Situation bie ungatische Ptesse zut Abweht niithigtcn unb eine Erorterung in Fluh btachten, fur welche jebe positive ©runblage sehlt. Die Besttebungen zut Ettichtung eines selbststandigen ungctrifchen Heeres bilben seit 1867 einen Theil bes Programmes der Una&himgig-teitspartei, welche seldst an die Moglichkeit einet Verwitklichung in absehbarer Zeit nicht glaubt, wahrenb bie Beziehungen ber Bevolkerung zu Mit-gliebern ter gemeinsamen Armee im gtohten Theile des Landes sich bis zut Herzlichkeit enudrmen. Die sta nzosische Rammer genehmigte nach Vctwerfung des Cornrnissionsentwurses das von ber Regierung befiirwortetc Project Brous se aus Ausweisung ber Pratendenten unb beren Erstgebotenen, facultative Ausweisung ber iibtigen Prinzen, Aufhebung bes Wahlrechtes bet Prinzen unb Etlah von Strafbestimmungcn flir bie Riickkehr ausgewiesener Prinzen. Det Belgtabet Berichterstatter ber „Pol. Cott." consiatirt, bah bie liberate Partei in Setbien, nachbem bie Fusion mit ben Rabicaten vollstanbig unb besinitiv gescheitert ist, nichts unversucht laht, urn bie Nachwirkungen dieses Mihersolges in der osfenrlichen Meinung so viel als rnogtich abzuschwachen, und als bestcs Mittel hierfiir bie fanatische Pftege des panslavistischen Gedankens anzusehen scheint. Jnsb.sondere tichtet sich die Agitation detselben gegen Oesterteich Ungatn, doch bleiben die diehbeziiglichen Gnunciationen ohne Echo, weit die Nothwendigkeit, mit bun Nachbarstaate loyal - sreunbfchaftliche Be- ben Niicken gewenbet zu haben. Die glciche Erkennt-nijj bnmntert schon langst im Volke, bas im G runde viel fluget ist ats manche seiner Fiihrer. Unb bieh A lies ist schon ein Schritt auf bent Wege zum Besseren, welchem, roenn alle Symptoms nicht tau-schcn, balb noch iveitere ©chritte solzen roerben. Unb bieh etroiigenb, sihe ich unseres Volkes Zukunst nicht so schivatz roic Sie unb viellcicht auch Hert N." Griin's Hoffnungen rourbrn ivohl org enttfiufcht! Det beste Beweis, welche ©chonung Auersperg offenbaven Mihgtiffen in ben nationalen Iitera-tischen Besttebungen angebeihen tich, liegt in seiner Seurtheilung bes slovenischen Theaters. Der Schrist-steller Zimperman war vam slovenischen bramaiisdjen Verein siir bie Uebersetzung bramatischer Wetke anberet Naiionen engagiri ivorben; er hatte das spanische Lustspicl „Donna Diana" nach det deutschen itebertragung ubelsetzt, Auersperg sptach ihnt hiefiir, obwohl mit einiger Reserve, seine Anerkennung aus, bemerkte jedoch in dem Schreiben vom 16. Sept. 1874 FolgendeS: „Jndem ich Sie zu ben bereits vollenbeten Uebersetzungen unb zu Ihtet bnburch be-iviefenen Atbeiislust unb Leisiungsktasi begliickmiinsche, kann ich zugleich mein Bebnuetn nicht unterbrtiden, bah man burch unoerniinstiges Vorgchen Ihte Tha-tigfeit mihbraucht unb Jhnen Aufgaben stelli, welche Ihte Atbeii zum litetarischen Ftohnbienst etniebrigen, wahrenb sie boch bei einer verstanbigeren Wahl Jhnen wahreS Vergniigen unb geistigen Gewiim verschaffen ziehungen zu unierhalien, von alien serbischen Siaats-mdnnetn anerfannt wirb. Die osterreichifche Regierung beabsichtigi, wie bie „Bubap. Cott." ersahri, bem Abgeotdnetenhause bei ber Specialverhandlung des Zolttarifes die vollig unveranberte Annnhme bet Regierungsvorlage mit der Motivirung zu empfehlen, dah in diesem Falle die Zollnovelle noch am 1. Juli in's Leben treten konne, neve Verhanblungen mit bet ungarischen Regierung abet beziiglich Aenbetung des Rohpettoleum-zolles hieburch keineswegs auszeschlossen waren unb im Hetbste sobann ohneweiters wieber Stenberungen einzelner Tatifposten, bemnach auch bes Rohpetto-leumzolles vorgenommen roerben tonnten. Auf biese Weise roiitbe ben jetzt herrfchenben Uebelstanben ein Ende gemacht unb auch beziiglich des Rohpetroteum-;olles ein giinftigerer Zustand als ber biSherige ein-treten, wahrenb bei Abanbetung auch nur eines Punktes bes Zolltatifes im giinstigsten Falle erst im Hetbst bie Aufnahme never Verhanblungen ersolgen lonnte. Der am 13. b. M. in Briifsel fiatigefunbene Arbeiter-Congreh nahm fotgenbe brei Resolu-iionen an: 1. Forisetzung bet Propaganba zu Gunsten bes allgemeinen Stimmrechtes; 2. allgemeiner Strike, sobalb bie Arbeiterpartei bie noihige Macht ertungen haben wirb unb fiir ben Fall, als bie Regierung fortfcihren solite, baS allgemeine Stimmrecht zu verweigern; 3. Organisirung einet neuetlichen Kund-machung fiir ben 15. August, als ben nachsten belgischen Nationalsesttag. Wochen-Chronik. Se. Majestat ber Kaiser hat aus Anlah bes Ablebens bes KonigS Ludwig von Baiern eine 16tdgige Hofirauer angeorbnei. — Kronprinz Rubolf hat sich am 18. b. M. AbetibS nach Miinchen he-geben, urn ber Leichenfeicr bes KonigS Subroig bei-zuwohnen. — Die „ Wiener Abenbpost" bringt iiber biesen ungtticftichen Tobesfall sotgenben Rachtus: „Das unferem ertauchien Kaiserhause so eng befreunbeie bairifche Konigshaus sowie bad ganze Baierlanb sinb am Pfingftf onntag burch ben jah ersolgten Hintritt Sr. Majestat bes Konigs Lubwig II. von einer ties traurigen Kata-strophe betroffen roorben. Die Kunbe von diesem erfchuttetnben Ungliicksfalle hat allenthalben ben lonnte. Ein Verein, ber sich, wie Jhr Austtaggeber, als „btamatischer Verein" proctamirt, sollte boch nach Grunbsdtzen, nach einem sesten System vor-gehen. Die Aufgabe kann boch nut sein, entroeber burch witkliche Meisterwetke ber fremben Literatur ben nationalen Schtiftenschatz litetarisch zu bereichern, ober burch bas Bilbungsmittel theatralischer Dat-fictlungen zut Veteblung bet Sitten unb LebenS-fotmen, zut Kldrung ber Anschauungen u. s. w. auf das eigene Volk civilisatotisch einzuwitken. Dazu ge« hort aber eine tiichtige sachkunbigc Auswaht bes sich aus fremben Sptach- unb Siteraturgebieten An-zueignenben. Ein bunteS Satnrnelfuriurn, ein unkti-tisches Dutcheinanbet wirb ba eher fchabeti al3 niitzen unb manche gute Kraft sowoht in ber Bear-bcitung wie in der Darstellung bes unzweckmahig 2luSgewtihlten ersolglos abniitzen unb lahmtegen. Ich kann keinen Sinn, kein System batin erblicken, roenn man Sie heute „ Donna Diana", was ich nur als gute Wahl bezeichnen kann, morgen aber „Montjoye" unb bie „ ©chime Spanierin" iibersetzen heiht. Das neuere corruptc franzosifche Genre sollte man in Anfangsperioden, in roelchen sich ba8 slovenifche Theater befinbet, sich ganz vom Leibe halten; eS wirb butch felbes roeber fiir Literatur, noch fiir Volksgesittung irgenb ein Geroinn erzielt." Auersperg ging in seiner Connive«;, biehfallS eine bessere Richtung anzubahnen, so roeit, bah et bem genannten Schriststeller, bet von ihm einen Rath herbsten Schmerz und die warmste Theilnahme wachgerufen. Jnsbesondere ist es die durch so manmgfache Bande mit dem bairischen Ncichbarvolke verknupfte Bevolkerung Oesterreich-Ungarns, welche gleich ihrem erhabenen Herrscherhause anlahlich dieses Trauerfalles von dem innigsten Mitgefuhle beseelt ist, das auch in den Spalten der gesammten heimi-schen Presse das entsprech?nde Echo findet." Jm Wiener Gemeinderathe wurde unter ein-gehender Motivirung von einer grohen Anzahl von Mitgliedern der Dringlichkeitsantrag eingebracht: „Es sei die Portratbuste An a stas i us Grun's in dem Arkadengange des Rathhauses aufzustellen". Einen hochst gunstigen und auherordentlich er-sreulichen Verlauf nahm die am 14. d. M. in Salzburgstattgesundene Hauptver sammlung des Deutschen Schulvereines; es waren 668 Ortsgruppen durch 1400 Delegirte vertreten. Aus dem zum Vortrag gebrachten Rechenschafts-berichte ist zu ersehen, bah der Deutsche Schulverein in Oesterreich 1114 Ortsgruppen zahlt, u. zw. in Niederosterreich 187, Oberosterreich 63, Salzburg 10, Steiermark 107, Karnten 42, Krain 8, Gorz und Triest 3, Bohmen 493, Mahren 151, Schlesien 47 und Bukowina 3. Der Verein dolirt derzeit 38 Vereinsschulen mit 85 Classen und 43 Kindergarten mit 57 Abtheilungen und gewahrte 143 Schulen Geldunterstutzungen und Subventionen zu Bauten; im Jahre 1885 betrugen die Einnahmen 279.889 fl. und die Ausgaben fur Schulzivecke 186.630 fl. — Dr. Weitl os's Festrede sand stmmischen Beifall. Der T r i eft e r Gemeinderath beschloh in seiner am 10. d. M. abgehaltenen Sitzung die Absendung der folgenden, im Vereine mit der Handelskammer ausgearbeiteten Petition an beide Hauser des Reichs-rathes: 1. Der Stadt Trst sei das hunde rtjahrige Freihafenrecht zu belassen. 2. Falls dieses Ansuchen abgelehnt wurde und Triest trotz des hundertjahrigen Rechtes und gegen seinen Willen die Aushebung des Freihafens dulden miihte, moge die Aushebung nicht friiher ersolgen, bevor folgende Vorkehrungen durch-gefiihrt find: der Ausbau der Nudolsbahn bis Triest. der Bau der Tauernbahn, die Errichtung neuer Schifffahrtslinien nach Westen, die Einsuhrung neuer Zollbegunstigungen fur die Waareneinfuhr zur See, wegen der aus dem Englischen in's Slovenische zu iibertragenden dramatischen Werke sich erbat, die Zu-sage machte, in seiner Sammlung englischer Werke Umschau zu halten und ihm, falls er etwas fur die Zivecke des Ueberfetzers Geeignetes vorsinden follte, gelegentliche Mittheilung zu machen. Das in der oberwahnten Corrcspondenz mit Zimperman zum Ausdruck gelangende zuvorkommende Eingehen aus die von einem nationalen Schriftsteller angeregten Jdeen beweist zur Geniige, ivie sernc dem Grafen Auersperg das Gesuhl irgend einer Erbitterung gegen nationalc Bestrebungen lag. Wie ihn, namentlich bei seiner vielseitig.'N Unterstutzung der studirenden Jugend, bis zu seinem Lebensende einzig und allein die erhabenen Ziele der Bildung und Wissenschaft leiteten, erhellt am bcsten aus 8 11 seines Testamentes vom 24. Janner 1876, welcher lautet: „Da ich die Honorarssumme fur meine Schriften, welche ich von verschiedenen Ver-legern auSbezahlt erhielt, nutzbringend an die Wissenschaft und Bildung zuruckzuerstatten wunsche, so bestimme ich die entsprechende Summe hiemit zu Stipendien fiir hoffnungsvolle Studirende incincr nachsten Heimat. Es sollen demnach 30.000 Gulden C--M. Nennwerthes in GrundentlastungL-Obligalionen oder in sonstigen Schuldverschreibungcn gleicher Sicherheit und ErtragShohe aus metnem Nachlasse ausgeschieden und derart vinculirt irnbcn, das; deren Gesammtzinsen in Stipendien von gleicher Grohe die Purification der Frachtsatze nach und von Triest und Fiume im Verkehre mit dem Jnneren von Cis-und Transleithanien, Begunstigungen fur neu anzu-legende Fabriken und Zollrestitutionen (wenn deren Erzeugnisse fur den Export bestimmt find), Errichtung eines Freipunktes fur die Schifffahrt, Regu lirung der Hauszinssteuer und Belasiung des gegen-wartigen Verzehrungssteuersystems in Triest. In der Pionnierkaserne zu Klosterneuburg nachst Wien ist die G eni ckst ar r e - E p id em ie ausgebrochen. Am Pfingstmontag find 244 C z e ch e n aus Deutschland zum Besuche des bohmischen Theaters in Prag angekommen; es fanden sich am dortigen Bahnhofe circa 3000 Czechen zu deren Begruhung ein. Der Einzug in die Stabt gestaltete sich unter Larm und Gejohle zu einem derart excessive,, und demonstrativen, dah die Polizeiwache mit dem Sabel einschreiten und zahlreiche Verhastungen vorgenommen werden muhten. Die Excesie wiederholten sich am Psingstdienstag. In Belfast kam es am 9. d. M. in Folge andauernder Neibungen zlvischen ben Protestanten und den Katholiken zu ernsteren Ruhestorungen. Eine grohere Anzahl von Katholiken griff die Polizei an, welche der Uebermacht weichen muhte und Zu-flucht in der Kaferne suchte, von wo sie aus die Volksmenge feiu-rte. Funs Peisonen wurden getodtet und viele verwundet. Schliehlich wurde Militar zur Herstellung der Ruhe icquirirt. Wahrend der Ruhestorungen wurden mehrere Hauser zerstort und eines in Brand gesteckt. Am 15. Mai l I. sand in Chicago die seierliche Enthullung des Schillerdenkmales ftatt. Provim- und Local-llachrichten. Die erste Auflage wurde wegen der Localnotiz „Undank ist der Welt Lohn" von der k. k. Staatsbehorde confiscirt. — (Der Herr Burgermeister von Laibach) hat den offentlichen Slattern, welche zu erzahlen wuhten, dah viele Fremde in Folge der scandalosen Deutschenhetze in Laibach die Absicht, hier den Sommer zuzubringen, ausgaben, eine Be-richtigung zugeschickt, in welcher er von 88 Freinden, zerfallen, womit vier talentvolle, fleihige und wohl-gesittcte Jungliuge zur Unterstutzung in ihren Studien zu betheilen find. Zwei dieser Stipendien sollen vor-zugsweise an jungeLeute ausKrain, wobei die 92 a ch f o in nt c n ehemaliger Unter* th a n e n meiner G liter thunlichst zu beriicksich-tigen kommen, die beiden nnderen aber an junge Leute aus Steiermark, vorzuglich aus der Landes-hauplstadt Gratz vcrliehcn werden." Schliehl-ch mochten wir alien Jenen, welche in blinder Parteileidenschast das Andenken des gcfeierten dcutfchen Dichters dadurch cntiueihen mochten, das; sie gegen ihn den Norwurf der Gchassigkeit gcgen die slavische Landessprache seiner engeren Heimat zu crheben sich erkiihnen, die schbnen Worte in's Gedachtnih zuruckrusen, die er seinem einstigen Lehrer, dem unvergehlichen Jreunde und Dichter Dr. Franz Prešern in seinem poetischen Nach-ruse *) an diefen als Mahnruf an sein Nolk in den Mund gelegt hat: »Die flintQC loft’ ich Dir mit iiiciiicm Liede Bit voller'n itlaiiflcit glcich kryslnll'nci, SUichen; Ich mar ciii Schinicd, der Dir die Pflngschar schniiedc, Der Gprnchc lann vcrudct fteld zu brechen; >>»d mi 11 ft Du frul) an’« Bmlcfcft schoii dcuken, Noch manches Horn mufit Du zur Furche fciifcn. *) Sicfjc WobiiiMillmiti. Her>iii«geaclte» lion Dr. L $>. finihnrfi. Ifthfl. 07 k Costa. Laibach, 1859, S. 97. die in ben fritifchen Tagen Laibach befuchten, zu erzahlen wuhte. Wir loniien biefe pompose »amt-liche" Berichtigung wohl nur von der humoristischen Seite ausfasien und gratuliren dem Herrn Burgermeister, welcher, „heiter auch in ernster Zeit", so rasch mit statistischen Daten beunruhigende ©eruchte iiber das Fremdendeficit in Laibach zu dementiren wuhte. Wenn wir auch die von einer Seite ausge-fprochene Ansicht, boh in biese 88 Fremben die beim Stabtmagistrate eintreffenben Schiiblinge ein* gerechnet wurden, nicht recht ernst nehmen koimen, so halten wir es boch fur moglich, ja fiir sehr wahrscheinlich, dah sich unter diesen 88 Fremden nicht nur die zu alien Zeiten hier eintreffenben ©e* schaftsreisenben unb Durchreisenben, sondern geradezu auch die anlahlich der Anastasius Grunfeier Zugereisten, sowie die Theilnehmer an der Leichenseier des P. 9taič besanden. So war es dem Biirgermeister leicht moglich, mit S8 Fremden zu paradiren, womit jedoch nichts bewiesen ist, da nicht die Zahl der passageren Fremden, sondern jene der zur Sommersrische sich hier ansiedelnden mahgebend ist. Unb in dieser Richtung war die blirgermeisterliche Berichtigung wirkungslos, da es bekannt ist, dah thatsachlich eine grohe Anzahl gemietheter Sommerwohnungen in Folge der Communal-Excesse vom 3. Juni abgesagt wurde. — (Der „Pester Lloyd"), die „doppelt anwibernben Laibacher Excesse" verurtheilend, regi* strirt die iibereinstimmenben Urtheile ruffifcher Blatter iiber biese unb die Budapester Unruhen. Die russische Presse erkennt in benfelben eine solche Schwiichung der Actionskrast Oesterreichs, welche es gar nicht nothwendig machen burfte, gegen biefen, burch innete Zerwurfnisse geschwachten Staat mit ber Gewalt der Waffen aufzutreten! In Nuhland meint man also osfenbar, dah die Excesse der Slovenen den geheimen Absichten des Panslavismus zu Gute kommen. Es ist wohl sehr fatal fur die slovenischen Regierungs-stiitzen, dah russische Zeitungen derlei aus der Schule schwatzen! — (Anlahlich der Vorfalle bei der Enthiillungsfeier des Anastasius Grun-Denkmals) fahten die Gemeindevertretungen von Linz, Klagenfurt und Cilli den einstiminigen Be-schluh, uber die Laibacher Exceste ihre vollste Ent-rlistung, dem Laibacher Deutschen Turnvereine aber die grohte Anerkennung auszusprechen. — (Spenden.) Der Ortsgruppe Laibach des Deutschen Schulvereines find in letzter Zeit an Spenden zugekommen: Vom „Sammelschiitzen* im Casino 3 fl. 20 tr., von „Blauen Augen" 1 P., von George Albrecht aus Bremen 4 fl., Strafgelder vom Kegelschieben der Turner 2 fl. 29 kr, vom Turnertisch im Casino 5 fl. 40 kr., fiir einen kiihnen Sprung 40 kr., Kneipe der Carniola 1 fl-34 kr, von fiinf Flaschen Wein 1 fl. 20 kr. — (Der A u s s ch u h der F r a u e n - O r 18-gruppe des Deutschen Schulvereines) hat angesichts der feindseligen Haltung, welche ber Laibacher Gemeinderath gegen offeniliche deutsche Feste iv. Laibach cinnimmt, unb angesichts ber Auf-reizung bcs Stabtpobels beschlossen, von^ber Ab-haltung bcs fiir ben Sommer projection Festcs im Casinogarten, beffcn Ertrag dem deutschen Kindergarten zukominen solltc, Umgang zu nehmen. Der slovenische Terrorismus hat also vorlaufig das crreicht, was er allein b absichtigte; wir zweiseln jcboch, bah bic Freube hieriiber eine dauernde sein wild. — (B o m Deutsche,, S chulvereine.) Angesichts der mancherlei Anfcindung, welche die segenSreiche Wirksamkcit des Deutschen Schulvereines bei lins zulande zu erleiden hat, verdict die An* sprache, womit ber Landesches von Salzburg, Statt-halter Graf Thun — der aus Anlah der Haupt-vcrsammlung bcs Deutsche,, Schulvereines eigcnS feinen Urlaub in Karlsbab unterbrochu, hatte — die Versammlung b.-griihte, gerade auch bet unS besondere Beachtung. Der Statthalter sagte unter sturmischem Beifalle FolgendeS: „Mit lebhafter Befriedigung begruhe ich die dichjahrige Hauplver-sammlung des Deutschen Schulvereines im Namen der Salzburger Landesregierung. Die Stimmung, rvelche hier herrscht, wird ben Delegirten ben Be-njeiS liesern, bah ben Aufgaben bes Vereines in dieser Stadt lebhafte Sympathien entgegengebracht werden. Die grohe Zahl dec Mitglieber unb die bebeutenben Mittel eroffnen dem Deutschen Schul-vereine ein weites Feld gebeihlicher Wirlsamkeit. Mogen bie Bestrebungen bes Vereines stets non warmem, werkthatigem Jnteresie fur die Schule und von Liebe zum osterreichischen Baterlande erfullt sein. Daim kann e§ nicht fehlen, bah sich ber Derein mi e urn bie Jugend auch urn den Staat und dessen Culturaufgaben we-sentliche und dankenswerthe Verdienste erroirbt. ©omit wunsche ich ben Berhanblungen des Vereines den besten Erfolg " (Die Geineindevertretung der Stadt Stein) ist von der Regietung aufgelost nnd der penfionirte Bezirkssecretar Troha als Regierungscommissar zur Lenvaltung der Ge-meindeangelegenheiten bestellt ivorben. Letzterem wurden auch die Gemeinderechnungen zur Prusung ilbergeben. Das Geineinberegime in Stein war ein ausschliehlich slovenisches. Der Burgermeister Dr. Samec, welcher seit mehreren Jahren fungirte, hatte seine Stelle schon vor einiger Zeit niedergelegt, wegen Diffmnzen, in die er als Prases der Ver-'rnogensverwaltungs - Corporation init der Majoritat ber Letzteren wegen der Holzbezugsberechtigung bes Pfarrhofes gerathen war. Bei ben Neuwahlen — gleichzeitig mit Dr. Samcc war ein Gemeinbc-ausschuh aus dem Amte getreten — suchten bie Clerikalen, einen Sieg in der Geineindevertretung zu rrkampfen, was zu sturmischen Sitzungen und schliehlich zur Absentirung vieler Gemeinderathe von ben Sitzungen unb in Folge bessen zur Beschluhunsahig-keit der Gemeindevertretung fuhrte. So blieb denn bet Regierung nichts tibrig, als die Letztere auf-zulosen. Es geminnt also ben Anschein, bah die friedliche Berwaltung bes Gemeinwesens in der Stadt Stein butch die dortigen Clerikalen gestort wurde, welche materieller Jnteressen ihres Pfarrers wegen'die Herrschaft in berfeCben an sich zu ziehen ftieben. Die Slovene,, werden wohl noch oft genug bie Erfahrung machen, roie kostspielig sich bie Allianz mit der Clerisei gestaltet — sreilich, ohne dadurch bekehrt zu werden. — (Krainische Sparc as sc?) Am 10. d. fand abermals cine Versammlung der Mitglieder ftatt, wobci cine Reihe wichtiger unb gcmeinniitzigcr Angelegenheiten zur Vevhnnblung gelangte. Bother spradj Herr Dr. Suppan unter allgemeinem, leb-haftem Beifalle fcincn Dank aus fur seine in dcr tetzten Versammlung einstimmig crfolgte Berusung aus ben Poftcn bes ArntsbirectorL. Sobann inurben zahlreiche Beitrage stir wohlthatigc unb gemein-niitzigc Zivecke — -bie bisher wegen ber ausstehenb geroesenen bckanntcn Recurserlebigungen nicht bewilligt werden konnten - im Gesammtbetrage von 36.610 fl. yotirt. Eine Iaitgerc Debatte fanb hiebei iiber die Hohe des Beitrages zu den Kosten der Tracenrevision fur die Unterkrainer Bahn ftatt, lvostir die Direction ursprunglich 1000 fl. beantrngt hatte, welcher Beitrag jeboch iiber Antrag bes Herrn Karl Luckmann mit Stim-rnenmehrheit aus 3000 fl. erhoht wurbe- Ueber Antrag des Herrn I- Baumgartner unb v. Gutmannsthal tuutben hier auch 200 fl. fur ben arztlichen Serein ringestcllt, als ein Beitrag zu ben eoentuellen 9teise= foften fur von wtithenben Hunben gebissene unb zu *TWcaci, Rauminaiigcl lit Nr. 305 Ucrfpatet. Anmcrk. d. Red. Professor Pasteur nach Paris zu entsenbende Personen. Hieraus wurbe nach etnem Referate Dr. Suppan's noch ein letzter Beitrag von 20.000 fl. — zu ben bereits erfolgtcn 110.000 fl. — zu ben Kosten bes Baues unb ber Einrichtung des Rudolphmums in dem Falle bewilligt, bah die bindende 33erfiigung getvoffen wird, bah das Smole'fche Erbschafts-vermogen nicht etroa zur Refundirung der B-m-kosten, sonbern nur zur Vermehrung der Satmn-litngen unb des Musealfondes iiberhaupt verwondet werde; Herr Deschmann unterstiitzte die Angelegen-heit auf's Watmste unb Herr Dr. v. Schrey sprach unter ntlgnnciner Zustimmung bie Erwartung aus, dah bet der Beniitzung bes Museums (bet Ansgabe von Katalogen, Anbringung von Aufschriften rc.» der deutschen Sprache die gebiihrende Wiirdigung werde zu Theil werden. Ferner wurbe gleichfalls nach etnem Referate Dr. Suppan's bie Direction ermachtigt, in Ansehtmg bes Vertragsverhaltnisses zwischen ber Stadtgemeinde unb ber Sparcasse betreffs des Nealschulgebciudes ein neues Abkommen zu treffen, eventuell den Vertrag zu kiindigen. Weiters referirte Amtsvirector Janefchitz iiber das Gesuch des Credit-vereines um Freigebung des gewidmeten Reserve-fondbeitrages per 15.000 fl. und beantragte, biesem Ansuchen Folge zu geben. Der Antrag, vom Prasi-benten Herrn Dreo unb dem Obmanne des Credjt-vereines Herrn Treun unterftiitzt, wurbe zum Be-schlusse erhoben. Schliehlich wurbe nach einem Be-richte Dr. Suppan's zur Erbauung von Arbeiter-hausern cine Beitragsleistung von 50.000 fl. beschlossen, in Uebereinstimmung mit dem schon im Iahre 1884 gesahten Bcschlusse, der nber bisher wegen ber barnals ersolgten Sistirung durch die 8anbestegierurtg, die erst butch die jiingst herabgelangte Ministerialentscheidung behoben wurbe, nicht zur Aussiihrung gelangen konnte. Wir theilen hier das Verzeichnih der fur gernein-niitzige unb wohlthatige Zwecke dotirten Beitrage mit. Fur das hiesige Armen-Jnftitut 2350 fl.,^ fiir Weihnachtskleiderbetheilung dh Kinber in der Čitalnica pro 1885 250 fl., fiir die Weihnachtsfeier in der Klcinkinderbewahr-Anstalt 200 fl., der Kinder des deutschen Kindergartens 250 fl., fiir Unter-ftiitzung bediirftiger Schuler des Gymnasiums in Laibach 200 fl., in Krainburg 50 fl., in Gottschee 100 fl., in Rudolsswerth 100 fl., der k. k. Realschule in Laibach 200 fl., ber Lehrerbilbungsschule in Laibach 100 fl., der ersten stadt. Volksschule 150 fl., der zweiten stadt. Volksschule 250 fl., fiir die Anfchaffung der Lehrmittel an ben Volksschulen Krains: a) bem Schulpfennig 200 fl,, b) der Narodna Šola 200 fl., fiir Betheilung ber Schulreqmsiten an arrne Madchen ber hiesigen Ursulinerschule 200 fl., ber Urfuliner-fchule in Bifchoflack 100 fl., ber evangelischen Schule in Laibach 350 fl., fiir Unterstiitzung arinet Schul-jugend an bet Knabenvolksschule in Rudolsswerth 100 ft., der Madchenschule in Rudolsswerth 50 fl., fiii' diirftige Schtiler der hiesigen Hufbeschlags-Anstalt 50 fl., fiir nrmeSchiilcriniicn an der hiesigen Mcidchen-fchule 100 ft., fiir diirftige Candidatinnen unb Schulerinnen an ber Lehrerinnenbilbungsanstalt 100 si., ben ©chiiterinncn an ber Mabchenschule in Gottschee 50 ft., fiir bie bic obcrcn Classen ber Btirgerschule in Gurkfeld besuchenben krain. Schuler 50 fl., fiir die die Schule ant Moorgrundc befuchenben Schiiler 50 fl., ber DrtSgtuppe Laibach des „ Deutschen Schul-vereines'’ als Unterstiitzung fiir ben deutschen Kindergarten 150 fl., fiir Unterstiitzung ber die geiverb-liche Vorbereitungsschule an bet ersten unb zweiten stadt. Knabenvolksschule befuchenben LeHrjungen zur Anfchaffung bet Schreib- unb Zeichentequisiten fiir jebe Schule 50 ft., zusammen 100 fl., fiir Unter-stiitzung der Musikschule der philharmonischen Gesell-schast 200 fl., der philharmonischen Gesellschaft zur Erhaltnng der von ihr in's Leben geiufenen Blaser-schule 600 fl., fiir Unterstiitzung des VereineL nglasbena matica" 200 fl., fur die Erhaltung ber hiesigen Kleinkinderbewahr- Anstalt 200 fl., dem hiesigen Kranken-Unterstutzungs- und Versorgungs-Vereine 100 ft., ber hiesigen sreiwilligen Feuerwehr als Beitrag zum Vereinssonbe 500 fl., fiir bie Erhaltung bes hiesigen Elisabeth-Kinberspitales 200 ft., fiir bie Unterstiitzung bebiirftigcr, aus bem Civil-spitale cntlasiener Reconvalescenten 200 fl., bet Armenhaus-Jnspection Laibach als Beitrag zur An-schaffung von Leibes- unb Bettwasche 100 fl., der Byrstehung bes Dienstboten-Ast)les in Laibach als Unterstiitzung 50 fl., fiir ben Grazer Freitisch mit Hinweis aus atmere Universitcits-Stubirenbe aus Krain 100 fl., bet Arbeiter-Kranken- unb Jnvaliben-Casse 100 fl., dem Unterstiitzungs-Vereine ber Buch-drucker, Sieindrucker und Lithographen in Krain 50 fl., bem beutfchen Turnvereine als Beitrag zur Errichttmg ber Anaftasius Griin-Gebenktasel 140 fl., fiir bie Unterstiitzung bes hiesigen Theaters 800 fl., bem fatholifchen Gesellen-Vereine: als gewohnliche Unter-stiitzung 200 fl., als Beitrag zum Baue bes Vereins-hauses 1000 fl., bem Vincenz-Vereine stir Unter-stiitzung bes Siechenhauses 200 fl., bes KnabenasylS 200 fl., bes Knabenwaisenhauses 500 fl., stir bie Unterstiitzung bes Mabchenwaisenhauses 200 fl., fiir Unterstiitzung ber Vincenz-Conferenz zum HI. Jakob 100 fl., zum HI. Nikolaus 100 fl., bem Vereine ber Aerzte in Krain als Beitrag zur Loschner'schen ©tistung fiir Witwen unb Waisen von Aerzten 300 fl., bem krainischen Landesmuseum zur Fortsetzung bet prcihistorischen Nachgtabungen 300 fl., bem patriv-tifchen Frauen-Hilssvereine fiir Krain zur Unterstiitzung der Invaliden, Militarwitwen unb Waisen, eventuell fiir bie zu treffenben Vorbereitungen unb Vorkehrungen im Kriegsfalle 300 fl., bem patriotischen Lanbes-hilssvereine im Kriegsfalle 300 fl., Beitrag zum Refervefonbe bes hiesigen Spar- und Vorschuh-Ver-eines (registrirte Genosienschast mit beschrankter Haftung) 100 fl., als Subvention ber Fachschule fiir Holzindustrie in Gottschee 500 fl., fiir Unter-stutzung des krainischen Fischerei-Vereincs 50 fl., bem Vereine bet Damen ber christlichen Liebe vom hl. Vinccnz von Paula als Beitrag zur Unter-stiitzung armer Familien 200 fl., zur Erhaltung des Madchenasyls 200 fl., der Arbeitsschule fiir arme ber Schule entwachsenen Mabchen 200 fl., zusammen 600 fl., bem Latbachet Hanbels-Kranken- unb Pensions-Vereine 300 fl., bet k. k. Landes-Regierung fiir Krain zur Etmoglichttng bet Errichtung von mehreten dringlich gewordenen Schulen im Sande Krain pro 1886 6000 fl., dem Frciulein Foderl zur Unterstiitzung ber Jndusttieschule 100 fl., dem Volkskiichen-Vereine als Beitrag zur ©tubentenverpflegung 100 fl., der Section Krain bes beutfch - osterr. Alpm-Vereines fiir locale Zwecke 300 fl., bem krainischen Lanbes-lehrer-Vereine in Laibach als Unterstiitzung 100 fl., der Feuerwehr in Treffen zur Anfchaffung der Feuerloschrequisiten 50 fl., in Weixelburg 150 fl., in Vigaun 100 fl., in St. Martin bei Littai 100 fl., in Prcsser 50 fl., in RaDmonitSborf 50 si., bem Herrn Franz ©chumt als Unterstiitzung behuss Her-ausgabe ber Geschichtsquellen Krains 100 fl., bem Consortium fiir bie Localbohn von Laibach nach Rubvlsswerth unb von Laibach iiber Reisnitz nach Gottschee zur theiliveisen Deckung ber Auslagen fiir Vorarbeiten und Tracenrevision 3000 fl., an das Localcomit6 ber Laibach-Steiner Bahn fiir 50 Stiick Acticn ži 200 fl. zusammen 10.000 fl., fiir Unterstiitzung jener Volks- ober Siirgerfchullehrer, welche ben Ferialcurs an ber Staatsgewerbeschule in Graz im Inuscnben Iahre zu besuchen beabsichtigen, 100 ft., an bad Comito bes Seehofpizes in Grabo fiir bie Unterbringung eines ober zweier skrophuloser Kinder aus Krain in biesem Seehospize 100 fl., fur ben bem Universitcits-Asylvereine in Wien unterm 6. Miirz 1885 ausbczahlten Unterstiitzungsbetrag per 20 fl., die beziiglich ber Feuerwehr in Franzdorf Iflut Beschluh vom 17. Juli 1885 bewilligten 50 fl., bezuglich des fur Unterstutzung der Ueberschwemmten in Oberkrain mit Beschluh vom 29. October 1885 bewilligten Betrages per 1000 fl., fur den laut Beschluh vom 16. September 1885 bewilligten Beitrag fur Lehrmittel an time Kinder der deutschen Schule 100 fl., bent arztlichen Vereine als Kosten-beitrag fur eventuell nach Paris zu Prof. Pasteur zu entfendende Kranke 200 fl. Totalsumme 36.610 fl. — (Die Zahl der Gewerbe-Jnspec-toren) wurde um drei vermehrt. Der vierte Auf-sichtsbezirk umfaht nun das Gebiet der Stadte Graz, Cilli und Marburg, die Bezirkshauptmannschaften Cilli, Feldbach, Graz, Hartberg, Deutfchlandsberg, Leibnitz, Luttenberg, Marburg, Pettau, Radkersburg, Rann, Weiz, Windifchgraz, dann Krain. — (Ernennunge n.) Zu Bezirksrichtern wurden ernannt die Herren Gerichtsadjuncten: Karl Eckel fur Kronau, Alois Gregorin fur Gurk-feld, Ludwig Perko fur Seifenberg und Albin Smola fur Mottling. — (Ster be fall.) Am 14. d. M. verfchied nach langerer Krankheit Frau Grafin The rese Auersperg, geborne Grafin Auersperg, eine Schwester des Grafen Anton Alexander Auersperg (AnastasiuS Grun), ini Alter von 78 Jahren. Die Verftorbene war eine feingebildete, liebenswurdige Dame, die in Folge ihrer ausgezeichneten Charakter-und Herzenseigenfchaften unv ihres edlen Wohlthatig-keitssinnes die allgemeine Hochachtung und Ver-ehrung genoh. :— (E v a n g elischc Gemeinde.) Donners-lag den 24. d. M. findet hier die diehjahrige Ver-sammlung des slldosterreichischen Zweigvereines der Gustav-Adolf-Stiftung statt. Das Programm ist folgendes: Um 9 Uhr Vorversammlung. um Halb 11 Uhr Festgottesdienst, nach diefem Verfammlung, um 2 Uhr gemeinfchaftliches Mittagmahl in der Casino-Restauration. — (DerMaler Herr Georg Schubitz) hat dies« Tage die Ausfuhtung von Frescogemalden in der hiesigen St. Jakobs-Pfarrkirche in Angriff genommen. — (Bezirkslehrer - Confe renz in Laibach.) Am 17. d. M. tagte die hiesige k. k. Bezirkslehrer-Conferenz im Rathhaussaale unter dent Vorfitze des Herrn k. k. Beznksfchulinfpectors Director Bl. Hrovat. Nach der tiblichen Darlegung der Wahrnehmungen des Vorsitzenden, die er bei den Jnspectionen der hiesigen VolkSfchulen machte, referirte Herr Zumet lang und breit uber den Plan eines zu verfassenden deutsch-slovenischen Sprach-bucheS. Herr Prof. WilhelmLinhart gab seiner Verwunderung Ausdruck, dah jene Enquvte, die am 20. December 1883 behufs Verfassung von Volks-schullehtbllchern gewahlt wurde, nach nahezu drei-jahriger Thatigkeit erst mit der Berathung uber den Plan deS betreffenden Lehrbuches und nicht schon mit dnn fertigen Lehrbuche selbst komme; ubrigens bringe er riniges Mihtrauen den aus dieser Enquvte hcrvorzugehenden Lehrbiichern entgegen. Dieses sein Mihtrauen begrundet Redner mit einer ebenso ver-nichtenden als den thatsachlichen Verhiiltnissen ent-sprechenden Kritik der slovenisch-deutschen Fibel der Herren Rasinger und Žumer, Mitglieder dieser En-quete. Besagte Fibel enthalt namlich eine solche Fiille von grammatischen, sprachlichen und orthographischen Fehlern, dah es wahrhaft staunenswerth ist, wie tin solcheS Lehrbuch zur behordlichen Approbation vor-geschlagen werden konnte. Nachdem nun Redner eine grohe Anzahl dieser Fehler an der Hand der betreffenden Fibel von ©cite zu ©cite anfuhrt und betont, dah zur Bearbeitung dcrselbcn zwei P a -dago gen nothwendig roaren, von denen der eine sogar die ©telle eineS k. !. BezirksschulinspectorS bekleide, dah dicsclbc serner sammt ihren Fchlcrn be-reits die drittc Auflage erlebt Habe, ermahnt er die Herren Mitglieder der Enqu«tc, bei neucrlicher Verfasiung von Lehrbiichern mit etwas weniger Leicht-sinn, Oberflachlichkeit und Schleuderhaftigkeit und etwas mehr Grundlichkeit und Gewissenhaftigkeit zu Werke gehen zu wollen. Diese Worte und Thatsachen, an denen es nichts zu miikeln gibt, brachten einen wahrhaft constermrenden Eindruck hervor; lautlose Stille folgte denfelben. Endlich meinte Herr Praprotnik, dah diese Angelegenheit nicht zur ©ache gchore, und Herr Žumer sprach zum Schlusie seines Referates folgende classifchen Worte: „Jch Habe eine viel zu grohe Achtung vor dieser Versammlung, als dah ich den Bemerkungen des Herrn Professors Linhart irgend etwas antworten wiirde!!" — Was hatte er auch antworten sollen? — Nachdnn nun noch Frau Uebungslehrerin Suppantschitsch Treffliches zur ©ache sprach, wurde der Plan ofjnc Abstimmung zur Kenntnih genommen. Es solgen nun nc>ch die Festsetzung der Lehrbucher fur's nachste Schuljahr, Wahlen in die verschiedenen Commissionen u. dgl., worauf die Conserenz geschlossen wird. — (21 us Oberlaibach) wird uns ge-schrieben: Am 15. d. M. fanden hier unter ganz auherordentlicher Theilnahme der Wahlerschast die Gemeinderathswahlen statt. Nach hartem Wahlkampfe gelang es den Candidaten der liberalen Partet, im 2. it. 3. Wahlkorper durchzudringen, die national-clcrikalc Partei vermochte nur im 1. Wahlkorper das Uebergewicht zu crlangen, so dah sic in der kiinftigen Gemeindevertretunz in der Minderheit sein wird. Es erschienen zur Wahl: im 3. Wahlkorper von 613 Wahlern 478, das Stimmenverhaltnih zwischen den liberalen und den national-clcrikalen Candidaten war 244 gegen 234; im 2. Wahlkorper kamen von 105 Wahlern 87, Stimmenverhaltnih 50 liberate, 37 national-clerikale; im 1. Wahlkorper wahlten von 40 Wahlern 32, und zwar 12 liberal, 20 national-clerikal. — (Von der Save.) ^Original-Correspondent] Es ist nicht unintcressant, Aeuhe-rungcn von Slovene«, die inter pocula uber die jungsten Excesse in Laibach geschehen, zu vernehmen, namentlich wenn der Betreffende dern Kreise des hochvertnogenden Gemeinderathes der Landeshauptstadt angehort. Eine solche Aeuherung bin ich in der Lagc mitzutheilen. Jringst beehrte das Savethal Gemeinde-rath X aus Laibach, den sein geschaftlicher Beruf unter dem Schutze des h. Florian ofters auf das Land fuhrt. Im Gasthaufe tarn man ouch auf die Unruhen in Laibach zu sprechen und da war es der gestrenge Herr Gerncindcrath, wclchcr erllarte, dah sich die Laibacher Slovenen eigentlich nut an den deutschen Turnern von Cilli rachen wollten, weil seinerzeit die Sokolisten in Cilli, welche sich zur Bc-grabnihfeier eines Dr. Kočevar dort einfanden, unfreundlich behandclt wurden. Aber nicht nur offcn-herzig, fondern auch fehr pfiffig ist dieser Herr Ge-meinderath, denn er wuhte das Pfcifcn der slo-venischcn Jugend gelegentlich der Grunfeicr auf fehr einfache Wcifc dadurch zu crklarcn, dah er fagte, eS gebe in Laibach viele Hunde, welche von ihren Herren an dern fraglichen Tage mitgenoil.men wurden, und da sich dieselben in dern „Menschengewimme[" verloren, so habcn die Hundebesitzer ihren Hundcn gepsiffen. Daraus erklare sich das Pfeifen, welches die Deutschen auf sich bezogenl Die Stadt Laibach mag sich zu diesem, wenn auch geistreichen Gerneinderathe kaum begluckwunfchen, denn cs fcheint, dah derfelbe in camera caritatis Sachen ausge-plaudert hat, die auf die Vorgange in Laibach kein schoncs Licht roerfen, nur dah er mit seiner Ofsenherzigkeit dem Gemeinderathe einen schlechten Dienst erwiesen hat, denn wer wird es dem „ Memorandum" dieser ehrenwerthen Kiirperschaft glanben, dah die Grunseier dutch ihren demonstrativen Cha-rakter den Laibacher Pobel in Harnisch brachte, wenn tin Mitglied der Gemeindevertretung selbst ertlart, dah es sich um einen Nacheact gegen die Cillier Turnerschaft handelte? So unkdeutend die betreffende Perfonlichkeit auch ist, so hat sie doth dutch ihre Plauderhaftigkeit einen wesentkichen Beitrag zur richtigen Beuttheilung der Vorgange in Laibach ge-liefert. — (Vom Perilnik.) Die Felswand, woruber der PeriLnik fallt, hat am oberen Rande zwei tiefe, dutch einen schmalen Felspfeilet getrennte Einschnitte. Dutch die rechts vom Beschauer gelegene Spalte sturzt die Wassermenge in die Tiefe; anfang-lich als Rutsch-, sodann als freier Fall. Die Hoch-wcisser zu Ende September des letzten JahreS ver-ursachten eine interessante Veranderung im Laufe des Peričnik, cine Theilung des Wasserfalles. Ein Larchenstrunk keilte sich in die Abfluhspalte ein und nachfolgender Gebirqsschutt verlegte bitfelbe derartig, bah die Wassermasse nicht mehr qenugend Raum zum Ausflusse fanb. Die bebeutenb grohere Wassermenge sturzt jetzt butch den linkcn, etwas hohcr ge-legencn Einschnitt und nur ein getinger Rest hat den bisherigen Lauf beibehalten. Det Peričnik sallt dahcr gegenwartig durch jene Abfluhspalte, die er wohl in fruhcrcr Zcit inne hatte, bis ein iihnliches Ercignih die Gewasser zur Seite drangte, worauf das Auswaschen der rechtsseitigen Spalte begann. Unseres Erachtcns hat der schone Wasiersall durch diese Veranderung nur gewonnen. Das Wasscr sturzt nicht nur in grohere Tiefe, fondern auch vollkommen frei hetab; ferner ist die friihere Falltichtung dutch den scitlichen kleinen Wassersall und die Abmaschung der Felsgehange beutlich kenntlich. Diese Vettiickung bes Peričnik machte einige ptovisotische Veranbe-rungen ber butch bie Section Krain beforgten Weg-anlage nothwenbig. Die abstllrzenbe Wassermasse ist bet Btiicke, wotuber ber aus betn Peričnik sich k>il-benbe Wildbach uberschritten wird, so nahc geriickt, dah sie vollstandig im Bercichc bcs bcim Ausfalle zerstaubenden Wassets liegt. Es wurbe daher auf ber rechten Seite des Falles ejn Steig hergerichtet bis zur ©telle, wo man den Peričnik ruckwiirts umgehen kann; sodann gelangt man zu der vor zwei Jahren hergestelltcn Weganlagc, die zur AussichtS-watte auf halber Hiihc des Falles und auf die Felswand, zum oberen Fall fuhrt. — (Bahnproject Tri e st - G orz - Wifist a ch.) Jene Gemeinbcn im Wippachthalc und im Kiistenlande, welche an dem Zustandekommcn dieser Localbahn ein unmittelbares Jntercsse haben, richtetcn an die Regierung Pctitionen betreffs des Zustandc-kommens dieser Bahn. Officios wir vcrsichcrt, dah dassclbe gesichert fei. — (Der Turnrath des Laibacher DcutschcnTurnvereineS) hat in seiner letzten ©itzung am 15. d. M. Herrn Josef ©transky auf Vorschlag deS Turnwarts zum Vorturncr ernannt. — (AnastasiuS Grlln-Denkmal.) Nach vollzogenem Rechnungsabschluh ergibt sich, dafc die Gesammtausgaben fur daS Denkmal und fur die Enthullungsfeier 1540 fl. betragen, wclchcn eine Einnahmc von 1576 fl. gegenttbersteht. Det Uebcr-schuh wird zur Bildung eines ErhaltungsfondcS verwendet werden. — (Ra ubmord.) Der aus Krain gebiirtige Missionar Valentin Lah wurde in der Nacht zum 25. v. M. im Bezirke Dubica (Bosnien) be-raubt und grausam gemordet. — (Die Pramiirung) fiir Mutterstuten, junge ©tuten und Stuifohlen findet hcucr m Jtad-mannsdotf am 1. September, in Krainburg am 2., in Reifnitz am 4., in Oberlaibach am 6. und in St. Barthelma am 9. September — »berall um 9 Uhr Vormittags — statt, wobei 54 Pramieit von 10 bis 40 fl. in einem Gcsammtgeldbetrage per 1045 fl. und 30 silberne Medaillcn zur Ver-thcilung kommen werden. und bet Am der __ (3 ur Trie ster Eis enb ahnfrag e.) Der Eisenbahnausschuh des Abgeordnetenhauses be-scklotz die Petitionen betreffs der Herstellung einer directen Bahnverbindung zwischen Triest und der Rudolfbahn der Regierung zur eingehendsten Wiirdi-auna abzutreten, mit der dringenden Aufforderung, bezuqlich der fur die Herstellung einer neuen Bahn-verbmdung mit Triest vorgeschlagenen Projects em-qehende Studien vorzunehmen, fte betreffs ihrer Kosten und Nothwendigkeit und voraussichtltchen Rentabilitat, rote nicht minder in Bezug auf die Northeile, die fie dem allgemeinen Jnteresse der diekseitigen Reichshalfte und insbesondere zur Hebung des Seehandels-Emporiums Triest zu bieten im Stande find, untereinander in Vergleich zu brmgen und hieruber dem Neichsrathe mit thunlichster Be-schleunigung die' geeigneten Vorlagen zu machen. — (iA e i m VII. o st e r r c i ch i s ch en Aerzte-Ver einstag in Innsbruck) ivird der Verein der Aerzte in Krain durch Herrn Rcgierungsrath Dr Valenta, in dessen Verhinderung durch Herrn Regimentsarzt Dr. Thurnroald vertreten sein. — (Schulgeld-Erhohung.) Das Unter-ricktsministerium setzte vom nachsten Schuljahre an Dds halbjahrige Schulgeld an Mittelschulen fur Wien mit 25 fl., ftir Orte mit uber 25.000 Ern-wobnern mit 20 fl. und fur die ubrigen Orte nut 15 fl. fest. Zur Einhebung des Schulgettes rocrden Schulgeldmarken eingefuhrt. — (Viehkrankheil.) In Gorica Dernowo (Bezirk Gurkfeld) herrscht derzeit Rothlauf beim Borstenvieh. — (31 u 5 der T o u r i st e nroelt.) 12. d. M. rourde das Touristenhaus auf Koralpe eroffnet. (3) e m Turnerfeste in Graz) roerden dem Dernehmen nach auch zahlreiche Turner aus Sachsen anwohnen. Das Programm ift folgendes: Sonnabend den 17. Juli Empfang am Bahnhofe und Bearuhung; Sonntag ben 18. Juli Fruhconcert unb Fruhstuck auf dem Schlohberge unb ,m Stadt-{. 9 uBr Wettturnen; Nachmittags 3 Uhr Gau-turnen- Abcnbs 8 Uhr Festkneipe; Montag ben 19 guli Ausfluge unb Turnfohrten untcr Fuhrung von Grazer Turnern. Unter Anberem ift auch ein aiuSflug in die Adelsberger Grotte projectirt. (3 u r 316 ro e h c gegen die Cholera.) Das osterreichische Handelsministerium hat ben Ver-lehr italienischer Vergntigungszuge auf osterreichischen Bahnen bis auf Weiteres verboten. Vom Buchertische. Die Alven. Handbnch bcr gesammteii Alpcn-,„„dc Von Professor Dr. Friedrich 11 ml auf t. Mil 80 Vollbilbcrn. 75 Te^bilberu nnb 25 Karten (won- ™ -»-A Harileben'S Verlag in Wien. Liceriin. fltnnfifinbirt tn 15 Licfemngen L 30 fr. Bon bem in, Lrfchcinen bea? ff°n°!.°Ho.,bbuche Professor llmlouf.'« .Die Alpe^ liegcn l/n» die zulept nnSflcncbencu fcicfcrungcn 7 btS 10 »or. ©tesclbcn die in bem Vorangelienbeu liegonncnc topographifche Lchil-der ,g der »Upen fort und si,hren fte zu 6-.be. An bcr 6anib be« ».irthineii fficrfnsscte durchwandern wir all die §crr!i*feitcn itiifereS AortmcbirgcS, bit Thaler mit ihren bluheiiben ©elonben, inlenben Sccn und lofcubcii Wasserstnrzcii, dringen tn bn« ssmmtrinc Dunkcl bcr Schluchten unb Klamnien. fdjromgen nnS nnf hie bochlhroneuden GIpfel, I,IN von iljittn llmfdjau zn halten fib r die rccitacticbntctScbirflSmelt, die inis zuFuhen licat, rings nn ben feriten Horizont. Noch Iitraeiids hat ba6 Hochgcbtrge foumfofftnW Darstellnng crfabmi. Bei reicher Detail-f* ihJrui a bat dev Vcrfasfer bic fdiiiuftcn Partien befonber« [,rhnrneho6eii. DaS herrliche Berner Oberlaiib mit ben, Hanbeck-bem Staubbachfall, bic utivciglcichlichen AuSsicht»bcrgc sr ?n*n« Riai hohe Salve. Schafbcrg.btc tvtldc Raunraschlucht, E, , nfftf*c ai cnUlbft5tterfcc, ba» schwabische Meer. bic Arl-h! nrm.tc ber oenmltiflc Ortlcr, baS Wunberwerk bcrSttlfser-ioAftraSc' ber Bintschgau. Oarbafce unb Monte ffialbo, bic 'Tauern mit bem domiiiirenben Grohglockner, daS 9rimmclllial und daS Miillthal mit ihren grobarligcn Wasier-, dic Mangarlgrnppe vom Prebil au», der Konigrfee unb die auVntbni Epicgel be* Saljfammerfliitc«, die subttrolischcn Dolomiten mit @d)lcrii, Roseiigarten unb Monte Eristallo, fie „n, i,i ben oorlicgcnben fficfcrmiQen befonbtre Mcochtuiifl v , Prof- Nntlauft einen bcicbteii Jntcrpreten ihrer Schon-u,,b Eigeiithunilichkeiten. Jnbctn abtr der Berfaffct in feiiict Schilderung ber Alpen alleErscheiiiungen ftet» zusammei,. fatzt und cbensowohl die Hohenznge alr and) bic Thaler, die ®e-tvfiffer unb bic $cflc!ntioii6bcc!e,bie Wohnortc, mic bic Vcrkchrs-rocge *um ©egciiftoiibe bcr Bctrachtung macht unb znglcich vicl-fadjc historische RcniiniSecnzen roccft, » cip er bcr Darstellnng reiche Abwechslnng zu gcbcit und ftets ba6 Sntcrcffe rege zu erhaltcn. Wir cmpf.hlm unseren Lescrn bar Wcrk auf ba» Warmstc. Briefkasten der Redaction. An Her mi . . z in linibaeli. Sic fragcn it it 8 ob wir bic Bekriteliing bc8 DfficiofuS bcr „Laibachcr Beitiuig" U out 15. d. MtS. uber unfcrc Notiz, bctrcffcitb bic Theilnahnie bc8 Herrn LanbeS-Prasibentcn Baron Winkler an bem Scgrabniffe bc$ Reichsraths ■ Abgeordnctcn Božidar SSaič, gclefcn fjabcn unb biefclbe richtig ftcllen wollcn. Wir halten IcbtereS fur ubetfliifftg, iubcnt wir getroft bem gebilbctcn Publikum bie Enischeibnng iiberlaffen, ob bic ben Herrn LanbcS-Prasibentcn betreffcube ©telle auch mtr im entsernte stcn den Anschein bcr Bcrbachtigung eincs Actes ber Pietat on stch tragi. Wochenmarkt-Dnrchschnittspreise. Laibach, 16. Juni. Gumpoldskirchner Wolle, bestes Banm-wollstrickgarn, weiss und in alien Farben. Echt einzig und allein bei Heinrich Kenda, Laibach, Posamentier-u. Damenmodewaaren-Handlung. (1945) Mkt' Mgz. Mkt. Mgz. ff.Ikr. fl.'Er. ft. ft. ft.lit. 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Reg. tie 711., ban* «echselndeBewolkung,fer-ner Gewitter,Abd«.heiter. 12 732 3 16'8 235 110 00 Nebet, wechselnbe Bewol-kung. 13 730-3 18-6 240 11 2 00 Morgen« bewolkl, taguber ziemlich heiter. 14 731*4 16-8 230 115 00 TagLber bewolkl, ferner Donner. 15 732*3 20*9 2B'S 11 5 00 Ziemlich heiter, Mondhof. 16 734 5 151 185 138 18 0 Lorm. ». 7—11 U. Regen, Nachmiltag Aufheiterung, Abkuhtung 17 731-6 1 13 g 19-0 10'8 0.0 ! Wechselnbe Bewolkung, j kuhter Qstwind. Eingesendel. tint Hell! Der Laibacher deutsche Turn-Verein fpricht filr die thatkraftige Unterstiitzung, die er bei seinem Unlernehmen der Errichtung der Gedenktafel siir Anastasius Grim, Graf Ant. Alex. v. Auersper seitens der deutjchen Burgerschaft der Stadt gesuu den hat, wie nicht minder siir die zahlreichen Be weise herzlicher Anerkennnng, welche ihm in den letzten Tagen aus allen Kreisen entgegengebrach wurden, den warmsten Dank m Mil Iren ienlftficm flrufi tint Hell Der Turnratli des Lailacher ientschen Tum-veroines. Kied«rlSndl8eh- Amerlltanleelie Damiifeeliiirfalirts - Gesellseliaft. Soncefflonirt von der k. k. Oesterreichischkn Regierung. *<5 wochentliche Fahrt mit erster Klaff« Postdampfer. ROTTERDAM WV W% WIT 17 A D 17 AMSTERDAM Absahrt Samstags. Rascheste Beforderung. Killigste Prrise. Worzugliche Verpflegung. lte, Ste u. SteKlasseinclus.allerSchiffsutensilien. Nahere Auskunft uber Passage und Frachten er-theilt die Direftion in Rotterdam und deren tieneral-Agent JT. <5-. "Wfc7"Siae, Spediteur, I, Au-gustengasse, Wien. (1884) ller nenerfnndene §piritn§ - Hochapparat mit 3 regulirbaren Ttichflammen. Hochelcgant. au< Supfet, e.Zierdejeden TischeS, per Stiiek fl. 3.80. 2 Sit. Waffer werden in $ Min.kochend. 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Schwieger- und Grossmutter zu Theil wurden, sprechen wir alien Verwandten, Freunden und Bekannten unseren warmsten Dank hiemit aus. Alfom CSraff Auersper*. Sofle •irRllii Auersperg, geb. Graf in Chorinsky, Cabrlelc und Ifiarlauna CJrUllmem Auersperg. (2060) Wem ist cs nicht anfgefallen, batz man dti nafftm Witter jetzt fo vitle $erfontn mit spiegetblankem Tchuhwerk steht! Diestlden binutzen anischlievlich Gaertner’s ftusftg# franzosische Moment-Glanzivichse, mil wtlcher man, o hnt zu b Listen, in einer Minute sriegtldlonke Ltiesel erzielt. Dienlbt erhUlt nučfrbem ba3 Cebtr geslbmcidig, macht il wasserticht, farbt nie ab nub trocknet sofort. EinzigeS untersiichtcs und dcm Leder nicht schadlich bcfundenes Prnparat, cingtfuhrt 6ti ten k. k. Triippcn. Prels ver Flasche (lange aiifrtichtnb) 50 j?reu*it. 5-trfantt 2 iUa-schen 6. 28. fl. 1 30, 6 glafden ft. 3.— pottoftei. 2BiebmttEiUiftr hohen Rabatt. 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Jnternati0«ale8 Weinhandelsblatt. Journal fur Welnconsumenten. HStel- »ud Gafthof.Zettung. Stttacttur: Prof. Dr. Josef Berseli. ©cBftt Seltmtg fttr Weindau unb Krllerwirthschast, SBetnbonbtl ant Ottoconfumttoej Segrllndet 1884. Srfdjeint jkbkn Dounerstag in @c.«Rollo. Vitrtelj. (I, a. Probeuummern liter Verlangen gratii und franco._____________ Siclierer Venlienst! Solide Personvn allt p Stande, die sich mit deni Verkaufe gost'tz.lich crlaubler Staats- b. Pramieu-Lose geg. Rutenzahlungen bt-fa^sen wollen, word on von eirem In-landisvhvn Bankhavae er-.sten Kan^rs unter sehr gn-tvn Bediiigungeii ube rail angestellt. Rei cinigem l'l< i*ae sind monatlioli olmc Capital 11. Hi.tico fl. 100—300 leit ht zu verdicnen. 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Bureau in Laibach btforgt honorarsrei PrSnumero-tiontii unb Annoncen in Wiener, Grader, Triefter, Prager n. nnbtrt SIJtttr. todtrt die lastlgen Fliegen mit qtrabtju frawirtnbtr Schnrlliflftit unb ©iditrhef1' J man fchon nach tetnigtn Minuten von bitftr so wittrulve Plagt voUflJnbig btfrtit ist. UT 'SI«n btaibtt gtnau: TOO . ...„ 9tur in Original-Alaschen echt unb bitlifl J« ttjit?*«. : (1805) Il iču. I., Holdschiittedgaffe M- ~- Depots in l,alliacli bti (S. Itnrinfler, Mich. Kastn", Schuschnik t» Weber unb Job- JBuitmann! i" bti E. Schnunig: in Radmaon*