Vas Hanffeld. Gedichtet vom Regierungsrath Dr. Friedrich Rersbachrr, in Musik gesetzt vom Musikdirector Josef Zöhrrr. Einleitung. Kommt, Kinder, zieht mit mir Hinaus uns Held und Hlur Dahin, so herrlich pranget die Natur, Wo Blumen blühen, Früchte reisen, Das Ackerfeld erglänzt in goldnen Ltreifen, Gebettet in das Helle Grün der Matten, Umrahmt von dunklen Waldesschatten. Und seht ihr doch im Windesreigen Auf grünem Halm sich blaue Blüten neigen; Das schöne Held ist euch gewiss bekannt: Ls wird das Hanffeld ja genannt. Ich will euch zeigen nun, was Menschenfleis; Aus diesem Heide Nützliches zu schaffen Weitz. 1. Gesang: Das Mähen. Mägde, kommet unverweilet Rasch mit Lächeln hergeeilet, Lustig jetzt die Lächeln blitzen, Ltürzen hin der Halme Lpitzen. Ist das Held ganz abgefegt, Wird in Reih'n der Halm gelegt. 2. Gesang: Das Vrechelu. Feuer trocknet rasch die Halme Fn des Ofens heißem (Qualms, Kommt zum Brecheln nun herbei, schlagt des Halmes Hüll' entzwei, Dass des Flachses reiche Fülle Goldig blond zutage quille. 3. Gesang: Das Spinnen. Dreh' dich, Rädchen, dreh' dich schnelle, Schnurre Rädchen, schnurre Helle, Dass der Faden ohne Ende Fließe durch die raschen Hände, Dass in üppig reicher Fülle Sich die Spindel weiß umhülle. 4. Gesang: Das Haspeln. Hurtig nun in munt'rer Weise Dreht der Haspel sich im Kreise, Don der Spindel zieht in Lils Fetzt der Fäden lange Zeile, Bis des Haspels lange Sprossen Dicht von Strähnen wird umschlossen. 5. Gesang: Das Weben. Fliege, Schifslein, um die Wette, Fliege durch der Fäden Kette, Die sich senken, die sich heben, Sollen sie ein Linnen weben. web' ein Linnen blank und sein, Nimmermüdes Schiffelein. 6. Gesang: Das Bleichen. Und das Linnen, blank und fein, Breitet aus das Mägdelein, Breitet es auf grüne Wiese, Dass es fleißig es begieße, Dass im Sonnenschein es schimmert, Weiß wie Schnee im Winter flimmert. 7. Gesang: Das Zerschneiden. Und die Ulaid mit klugem Änne Bolt vom ^fslde das Gespinne, Breitet es am Tische aus, schaffet Linnen für das bfaus. Schere, schneide scharf und fein Mir zurecht ein Lsemdelein. 8. Gesang: Das Nähen. Nadel, Nadel, spitz und fein, Äeche in das Linnen ein, Näh' für Rasten und für Schrein Röckchen mir und Lheindelein. Näh' für Tisch und Bette mir, Nähe für des Bauses Zier. 9. Gesang: Das Waschen. Und das Wasser, kalt und heiß, Wäscht mir Rock und bfemde weiß, Dass sie sauber glänzen wieder Wie des Schwanes weiß Gefieder, Lobt mir nun das Mägdelein, Dessen Wäsche blank und rein. 10. Gesang: Das Bügeln. Ist die Masche wieder rein, Ist sie auch getrocknet fein, Zieht darüber ohne Wahl Glättend jetzt der heiße Btahl, glättet nieder Bug und Halte, Dass die Wäsche Glanz erhalte. 11. Gesang: Das Einrämneu. schnell nun kommt ius Kämmerlein, Hüllet Kasten mir und Echrein, Hier die Bchürzen, dort die Tücher, Echön geordnet wie die Bücher, Da die Hemden, dort das Linnen, (Ordnung sei des Mädchens Einnen. Schlu ss. Und ist's bei euch im Hause gut bestellt Und seht ihr wieder des Hanfes blaues Held, Geht achtlos nicht vorüber und denket, Welch schöne Gaben es uns schenket. Drum lasst das Hanffeld uns in Ehren halten Und danket Gott für sein fürsorglich Walten. Im Verlage der Frauen-Ortsgruppe Laibach des Deutschen ^chulvereines.