kaibachet Wo ch e n b l a t t zum Nuhen und Vergnügen. Mo. 3?. Freitag den ». August ^8'7. __^ .^^, >«» >^^ ^«»» >^M» >«^/^»^>'«U^»»^>»^»^«^»»»»»<» Züge «ms dem Leben berühmter Männer. IN. Moreaus Privatleben in Pcnsylvan'ien, (Beschluß.) ^>on diesem Augenblick an hielr ihn nichts mehr, und er dachte nur darauf, seine Abreift vor dcm Minister Vonapartes bei den vereinigten Staaten verbogen zu halten, denn dieser würde nicht gesämm haben, ihn zurück zu halten, oder einen Korsaren in die See gehen zu lassen, um ihn gefangen zu nchmen. Alles wmde sehr geheimnißvoll betrieben. Der russische Mimfier selbst bath den Admiral Koäbuvn um einen Pah für ein amerikanisches Fahrzeug, das einen Kourier nach Europa bringen lallte. Der Admiral wnDte um das Geheimniß, und beeilte sich alles zu thun, was die Sache erleichtern konnte. In dem Augenblick, wo Morean an Bord gehen wollte, erhielt er vom Ad- miral selbst die Nachricht, daß Bona-> partes Minister beiden vereinigten Staaten sich eben auf den Argus einschiffe, um nach Frankreich abzureisen. Dieß Verzögerte die Abreise noch einige Zeit. Als sich endlich ein günstiger Wind erhob, schiffte Morean zu Haller-Gatc, den 21. Juni, mit Herrn von Somme^ Nach bei der russischen Gesandtschaft, auf dem Schiffe Hannibat, von 50 Kar noneu , ein, welches eines der am schnellsten segelnden amerikanischen Schiffe ist. Kaum hatte man die Anker gelichtet, als Morsau seme Blicke nach dem gast-? tichen Lande richtete, wo er so glückliche Tage verlebt hatte, vergoß einige Th.ä-nen, und bedauerte es ohne Amifäl nicht länger in d'efer friedlichen Abgeschiedenheit leben zu können, indem er den Stürmen entgegen ging, welche in Europa wütheten ^ um wieder aufHer Welr-bühne zu erscheinen, und sich von den Zufallen des Krkges abhängig zu machen. Als Moreau die amerikanische Küste aus den Augen verloren hatte, ward er von ganz entgegengesetzten Empsindun-gen bchelt. Wen.« ?§ Hm eitmseus leid that, einen ruhigen Wohnort zu vsrlas-sen, so überließ er sich anderer Geits wieder gerne seinem Genius , der ihn von neuem in das Getümmel der Schlachten führte, um dem Blutvergießen Einhalt zu thuil, und der Welt den Frieden zu schenken. Die Vorsehung, die ihn zu so großen Zwecken, von einem Ende der Welt zum andern führte, entfernte aus seinem Wege alle Hindernisse, und beschleunigte seine Fahrt. Ein günstiger Wind schnellte die Segel des Schiffes, das den unter vielen ausgewählten Helden trug. Ein dichter Nebel entzog ihn den Blicken der französischen Korsarsn, die gewöhnlich in den nördlichen Gewässern kreuzen. Die Ueberfahrt hatte für Moreau w keiner Art eine Unbequemlichkeit. Er führte eins kleine Bibliothek bei sich und überließ sich ohns Zwang seinem Geschmack an einer geistreichen Lektüre, Gegen Ende Julius signalisnts man die Küsten von Norwegen, und die englische Fregatte begleitete das Schiff. Der Ka-vtain Chatan, der sie kommandirte, wußte daß Moreau sich am Bord befand, warf sich in einen Nachen und both ihm auf die freundlichste Weift von der Welt seine Dienste an. Moreau erfuhr durch ihn mit ungemeiner Freude, daß seine Frau und sein Kind, über die er sich viel Sorge gemacht hatte, glücklich in London angekommen waren. Seine Phantasie mahlte ihm beständig die Gefahren vor, welche diese redliche Gattinn in Frankreich ausgesetzt war, weil sen grausamer Feind an ihnen seine Rache auslassen konnte, wenn er ihren Gatten in der Reihe seiner Feinde erblickt. Den 24. Juli lief das Sckiffin der Rheds von Gochsnburg ein, zwei Tage darauf trat Morea» in's Land und stat- tete bei bäm Gouverneur einen Besuch aö° Alle Klassen von Einwohner drängten sich um dsn General und empfingen ihn mit Iubcl. Wie Moreau sich den europäischen Ufern näherte, so horte er schon den Freudenruf, der von allen Seiten ihm entgegen scholl, uno welcher bald sich i» wehmüthige Klagen verwandelte. Abmtheuer und wunderbare Rettung der Mannschaft des an der westlichen Küste von Afrika gescheiterten Schiffes Commerce. Herr Rolsy war Herr und Kapital« des Kauffarthsy-Schiffes Commerce, welches von der Mündung des Connectitut am 6. Mai auf eine Reise nach News Orleans aussegelte. Nach einer kurzen aber sehr gefährlichen Fah^t, gerieth das Schiff auf Klippen und wm-oe total leck. Nur mit der äußersten Anstrengung ge/ lang es der Mannschaft fünf oder sechs F.M- Wasser, eben 0 viel Wasser-Wein/ drei Fäßer mit Wem, und einige mit gesalzenem Fleisch in das Boot zu retten» Dte Kleider, Kästen und Koffer wurden ebenfalls gerettet, und die Bücher, Kari ten und See-Instruments in ein Faß gebracht, um sis späterhin wieder brauchen zu können. Da man in nicht großer Entfernung Land erblickte, so wagte sich Roley und Porter, einer der Mannschaft, in ein lleines Boot, in welchem sie ein Schtffstau an's Land zu bringen versuch-ten; sie erreichten glücklich die sandige Bay, befestigten daselbst das Tau an singe" Stücken Hvlz und trieben das Wrack so auf den Sand. Mit Hilfe eben die,es Taues gelangte die übrige Mannschajl mit dem gwßen Boot an das Ufer, unv mit der äussersten Lebensgefahr landelsn sie die geretteten Vorräthe. Ihr "!"» Bsmutzm war nun, da das Land ganz öde und wüste schien, die Vorräthe in Sicherheit zu bringen, und zu diesem Endzweck errichteten sie etwa fünfzig Schritte vom Ufer ein Zelt von ihren Rudern und Segeln. Während sie noch damit beschäftiget waren, gewährte man in der Nähe ein menschenähnliches Wesen, welches emsig beschäftiget schien, alles zu plündern, was es habhaft werden konnte. He>.r Roley näherte sich ihm mit Zeichen der Freundschaft und des Friedens, welche aber mit sehr unfreundlichen und abstoßenden erwiedert wurde. Es schien etwas über fünf Fuß groß zu seyn, und die Farbe seiner Haut war eine Mischung Von dsr eines amerikanischen Wilden und eines Negers; seine' Blöße war mit einem Stücke groben Tuches bedeckt, welches von der Brust bis auf die Knie reichte, Am Haar war l mit Tages Anbruch wieder ein in Begleitung zweyer junger Männer. Der alte Araber schwang einen Speer, als wolle er ihn gegen die Mannschaft werfen, deutete nach dem Wrack hin, und zeigte mit der andern Hand nach einem Zug von Kamselsn, welcher in einiger Entfernung den Hügel herab kam, nach welcheni zn die Weiber mit einem durchdringenden Geheule liefen, Sand in die Luft warfen und den Treibern winkten schnell herab zu kommen. Die Mannschaft gerieth dabei in Furcht, re-tirins sich nach dem Boote zu, und Roky vertheidigte sich gegen des Alten Speer mit einem Span Holz, der einzigen Waffe,deren er habhaft werden konnte; das kleine Boot sank jedoch sogleich und füllte sich mit Wasser; man versuchte nun das große Voot fiottzu machen, und in diesem gelang es der sämmtlichen Mannfthaft das Wrak zu erreichen. Die Kameele waren unterdessen angekommen, wurden mit Verrathen beladen, und als dieß geschehen war, zerschlug der alte Bösewicht die Boden oer Wn, eundWasser-saßsr und lies alles auf den Boden aus-laufen; darauf trug er alle Koffer, Instrumente, Bücher und Charten auf einen Haufen und verbrannte sie alle zusammen. Ictzt war den Unglücklichen kein Ausweg mehr gelassen, als sich in ihrem lecken Boot nochmahls in die See zu wagen; sie versuchten es, all in bald fiel es auf ein Niff, füllte sich schnell bis zum Nande mit Wasser, und m:t genauer Noch erreichten sie das Wrak wieder. Nun schienen selbst die Araber die furchtbare Lage der Unglücklichen zu bemitleiden, mach« ten ihnen Zeicben des Friedens, und luden den Kapi^ain Roley ein, wieder an's Ufer zu kommen. Nach einigem Zandern entschloß er sich dazu; die Kinder und Weiber näherten sich ihm öei seiner Ankunft sogleich mit allen möglichen Zeichen der Freundschaft, drückten ihm die Hände, und streichelten seine Arme. Dieß dauert? jedoch nur ss lange, bis die beiden jungen Männer herbei kommen konnton, welche seine Arme sogleich mit L^wcnsiärfs faßten; jetzt änderten auch die Weiber auf einmal ihr Betragen, zogen ihre Dolche und Messer und zuckten sie nach seinem Kopf und Brust; ihre Gesichter nahmen einen wahrhaft teufiijcken Ausdruck an, sie knirschten mit den Zähnen , und weisser Schaum bedeckte ihre"Lippen. Der Alt» Araber packte ihn bei den Haaren, zog sein Scbwert, hielt es nahe an die Gurgel des Unglücklichen und gab ihm zu verstehen, daß auf dem Schiffs noch Geld sey und daß er es ohne Verzug sogleich haben müsse. Rolsy rief jetzt seiner Mannschaft zu, was die Wilden begehr« ten, und man sandte ihm sogleich eincn Beutel mit tausend Dollars/ D«r Alte nahm ihn mit Gierigkeit in Empfang, zwang Roley ihn zu begleiten, sie zogen sich hinter einen Sandhügel zurück und theilten ihren Raub. Hier fühlte sich Kapitain Noley nickt fthr sicher, um nun sich von den Unmenschen los zn machen, sagte er ihnen, es sey auf dem Schisse poch mehr Geld; sie erlqnbtcn ihm demnach, seinen Leuten noch einmal zuzurufen, welches er auch that; allein anstatt Geld zu schicken sandten sie einen alten Passagier Antonio Michael an's Ufer. Als die Araber bei seiner Ankunft fanden, daß ev kein Geld gebracht habe, fielen sie alle über ihn her, nssen'chm seine Kleider vom Leibe, und stachen ihn mit ihren Messern ; diesen Moment benutzte Rol^y, riß sich los, stürzn sich in die See und erreichte glücklich das Wrak wieder. Die MNosen'Unmenschen aber ließen nun ihre ganze Wuch an dem armen Antonio aus, rannten einen Sp?e? mitten durch seinen Leib und streckten itzrz lodt zu Boden. (Dic Fortsetzung folgt.) Das Leder wasserdicht zu machen. Am 20. Februar i3i6 hatderChe-n^ist Vayrham zu London nn Patent für seine Art Leder, Zeuge, u. d. m. wasserdicht zu machen, erhalten. Sem Verfahren dabei ist folgendes. Sechs Gallonen Leinöhl, I. is2 Pfund Harz, 4 N2 Pfand Mennige, Vleyglätte oder ein anderer austrocknender l^örper werden so lauge mit emc;;der gekocht, bis sie an den Fingern Faden ziehen, wenn man sie auf einem Glas etwas kühl werden laßt. Dann wird die Mischung vom Feuer genommen , zum Abkühlen hingestellt und ms zu der Dicke des gewöhnlichen Oehls nnt Terpentmötzl verdünnt, wozu gewöhnlich 6 Gallonen von l^^em nöthig sind. Man läßt sie einen oder zwey Tage stehen, damit sich alles Unreine absetzen ka,m, sondert dies gehörig ab,, und mischt M letzt i is2 Pjm,d Elfenbeinschwarz un^ i zf2 Pfund Böiliuerblau damit. «5!? dieß geschehen, so ist der Firmß ftrNg, und das Leder oder Tuch wird dam^ überzogen, indem man ih» mit ewev Dürste auftväqt, dann das Led« aup hängt, trocknen läßt, »nd am andern ^^ das Aufstreichen wiederhohlt. Dieß g^ schieh: so lange bis es das vsrlana/c Aussehen hat.