wL" Dienstag ven i8. Necember 1832. An das wohlchätiOe Wublirum 5U Naibach. 'Mie schon seit mehrcrn Jahren hierorts besiehende löbliche Eitle, sich von dcn lästigen 3c euj a h rs-G ra tn la t io lie n durch Abnahme der E'lasifarten bcim Armcninsittute zu entbinden, veranlaßt die Armeninstttuts, Commissou das wohlthätige Publicum ?mbach's auf dcn herannahenden Jahreswechsel nur der Bitte aufmerksam zu machen, der vorbelobten S'tte noch fermr huldigen, und durch zahlreiche Abnahme der Evlaßkarten ergiebige Gaben zum Bt-sien der Stadtarmen darbringen zu wollen. Diese Erlaßkarteu können von heute angefangen, im Comptoir des Armcninsiituts-^ass.ers, Herrn Leopold Frörentcich, geae" den flfwöh«Iichcu Erlag von 20 kr. für 0»e Person, ohne jedoch der gewohnten, bisher so rühmlich bewiesenen ^roßmuth der m,ld:t). f, Von der Armcninssituts-Commission zu Laibach den 7. December 18Z2. N a i b a ch. Am 14. Dec., Nachmittags um 1 Uhr, l,1 die zweite Abtheilung der nach Griechenland bestimm» ten f. bairiscbet, Truppen, bethend aus dcm zweiten Bataillon des Infanterie. Regiments, ,,Kö» nig Otto von Griechenland", in dieser Hauptstadt eingetroffen. Das BataiNen hatte am i5>. hier Rasttag, rmd setzte den wcitcrn Marsch Nclch Tliest am andetn Morgen fort. An eben diesem Tage, den ,6. d. M. langte auch die dritte Abtheilung, bestehend aus dcm'i. Bataillon des 10. Infanterie - Rcg^ncntS, einer scchöpfündigcn Fußbattcrie und dem nöthigen Train hier an. Dicse Trupen hielten am »7. hier Rast« tag, und traten heute t^n Rest ihres Marschet nach ihrem Bestimmungsorte^ Triest an, rro sie sogleich nach Griechenland eingeschifft werden. Die k. k. illyrilche La»,dessieNe zu Laibach- ^ia bat mit BcsHlusse vom 22. November 1802 die er« leligt gewesene Kreisarztesstelle zu Laibach dem bis« herigen. Kreisärzte zu Adelsbcrg, ^^. Ludwig Nagy, durch Uedersetzung in gleicher Eigenschaft, verliehen. V^ v r 0 l. Innsbruck, den 10. December. Am 7. e.M^-Abends trafen Se. Majestät dcr König Otta r^ll Griccsenlani), unter dem Namen eines Gra-f.'l, von Kellheim, in Begleitung Sr. königlichen Hoheit des Kronprinzen von Baiern, uncer dem 3i^ametl eines Grafen von Werdensels, hier ein, nahmen Ihr Absteigquartier im Gasthof zum gol« cencn Aoler, und sehten vorgestern Mittags uin 1 Uhr die Reise nach Italien forc. An diesem Tage t'ainen auch die Deputirten Griechenlands auf der Rückreise von ^!ü,lchen hier an, uno reisten zum Tdeil nach einem kurzen Aufenthalt, zu:n Theil gestern früh wieder oon hicr ad. (B. v. T.) A c u t s ch l a n V. Die Münchener politische Zeitung vom 5. December meldet: »D«e crei Hp. Depu« ^lten Griecdcnlanoü erhielten am vorigen Sonn« tag das (Hommandeurkreuz ocä t^mglichen (Zlvllver-dienstordenv und jcocr oerscloen eine goldene, reich mit Diamanten veie^te Oose init oem Bildnisse Sr. Mazei'lac unserü RonigS. Dle drei Adjutanten erhielten tolivare Orlllantringe. Die Deputation hatte an demselben Tage oie Ehre, zur königlichen Tafel gezogen zu weroen. — Se. Mazestäl der Kö» uig Ottl?, welchen He. königl. Hoheit der Krön-pllnz.biü Neapel beglenct, w^rd das erste Nacht« lager in Innsbruck hallen. Iin Gefolge Sr. Mcije« stät werden sich cer General von Heiöegger, dann Ällerh!)chsidcssen Aejutanlen, Baron von Asch und Graf von Sapo rta, und in der Suice Sr. lönig« lichen Hohelt oeü Kronprinzen Hochlioesjelden Adju.< tanten, Baron osn Q c s> e re'r uno ^rafoon H u t t» ler liesinoen. lHl,^ige ^,age nach ccr Ao-else des Königs ron Grlea?enland werden cte udrigen Mit« glicd.r der Negentjchast Mlt lhrem Vo,!ianre Sr. Maniac „ach Zicapel folgen. Der,^ünig Otto N>.l0 orei Tage >n Florenz, acht Tage in Nom, uno m Neapel soeann dlü zur ^nkunst oer englischen Fregatte lm Hasel» üon H?rin0l!i verlvellen. Die HH. Deputlrcen^irlca)ci!lanoö weroen am 7. d. M. von hler nach Trie,i adrelsen, und mn der übrigen Suiic Sr. Majestät und dem Militär dls gegen den 4. Jänner von dort absegeln. So wie die eng« lische Fregatte, eine VchnellseMmn^im H^en von Brindist angekommen ist, wird sich der Capi« län unverzüglich nach Neapel begeben, um Sc. Maiestät uoil ^er Ankunft scin^ö Schiffcö inKenntlüß zusehen, worauf der Konig nachBrinoisi abreisen, und dortzur^ahrt nach Griechenland sich einschiffen rrird. Daö udrlge befolge Sr. Majcsiat rrird bis zur Ankunft des Honigs Otto in Bnndisi auf tcr Hohe dieses Hafen eintreffen." (Oest. B.) HZ e l g l e n. Bericht auö dem französischen Hauptquartier Borgcrhout vo>n 3u. November ir Uhr: «End^ lich ist der sehnlichst erwartete Augenblick gekommen; der Befehl zuin Angriffe ist gegeben. Gestern Abend sind die Truppen, die an de» Belagerung Theil nehmen sollen, vereinigt worden; ein Tagsbefehl dcöMarschalls hat ihnen angezeigt, dasj die Operationen beginnen, und daß die Transchcen untcr dem Befehle des Herzogs von Orleans eröjfüit werden. — Um 6 Uhr haben ^5ao Mann die Tran-schccn eröffnet; die Parallele ist zu gleicher Zeit in einer Ausdehnung von 2000 Metres eröffnet wor-den, cben so zwcl Oommunicationsciste für tie O-ueucs der Transchecn in einer Ausochnung von Zoo Mtircs ; die rechte Seite dcr Transchcc stül'ü sich auf das Glacis des Forts Montcbeüo, die linse ab'cr geht über die Chaussee von Boom hinaus. Der Herzog von Orleans, der die ersten Ocfuhren theilen wollte, und in ter Transchee befehligte, hat unter seinem Befehle die Obristen : Haro die Linie der Arbeiter besichtigt; überall hat deren Anwesenheit den lebhaftesten Enthusiasmus erregt, und trotz des Regens, der die ganze Nacht hindurch herabströmte, haden oic Soldaten mit einem beispiellosen lZlfer gcardenet. In dem Augenblicke, wo r.,s i?te und 2^,ie ^iniinrcgimelU, die zuerst aufgeboteil waren, jlch verewigten, rrurden aNe nach dcr (Zitadelle vorgciucklen Posten der Stadt und das Fort Moncebcllo von den französischen Truppen besetzt. Die E'lllencompaHnien der beide« Transcheenregimenker, welche vor den Arbeitern aufgestellt waren, occ^en dieselben, wenn ein Aui» fall erfolgen sollte; sie yaccen Befehl, dai tiefste Stillschweigen zu hesbachtm uno auf, dem Bauche 4ü liegen zu bleiben; dieSchildwachcn lagen nochwei« ler ror auf den Knien. In diesem Augenblicke (n Uhr) befindet sich Obnst Ruvray in der lZitadelle, wol'in er ci„e Aufforderung an General 6hasse gebracht hat. Man sieht Mit Ungeduld dcr Antwort entgegen, nach deren Eintreffcn ohne Ziveifel das Icucrn beginnen wird. Bis jetzt ist noch kein Ka< noncnschuh weder «on dcr einen noch uon der an» tern Seite gefallen. — Mittags. Die Transcheo «rächen sind abgelöst worden; die commandirten Stabsoff,ciere sl,ld: der General Z^fcl, Obrist vv Nettencourt, vom «ttten Linienregiment, unv iie Bataillons^efö Minaugoy, vom Gcneralstabe; Ncuville, vom i6t.n Linicnregimcnt und Beuger »cm iten. Die adwechsclndzu gebrauchenden Trup. ^rcn bcstchen aus dcr Brigade Rapatcl (^les und 2^tcz Li,'icnrcgimei,t); BrigadeHincourt(6istcs und tjiistesLinicnrcgimcnt/. — i Uhr. So eben re.lasse ich Bcrchcm, welches den Arbeiten näher liegt, als Sorgerhout, und wo sich fast immcr der Marschall befindet. Seit einer Stunde schießt die (Zitadelle mit Kanonen auf die Arbeiter; aber das Feuer ist nicht unterhalten, kein Schuh ist auf die Sta^t zefallen. Man erfahrt, oah (Zhasse die Zchlcus. sen nach derScite tes Forts von Burght hat spren« gen lassen, um Ullcs so weit als möglich zu über. schwemmen. Dl« Aachener Zeitung meldet aus Li'lltich vom ,. December: „Wir hadcn einen Brief aus .Ant« rverpen, datirt ron gestern Mlttagö, ror Augen; es heißt darin : die Franzofen haben aNe Posten gegen die (Zitatelle zu, selbst im Innern dcr Stadt beseht; die ganze Nacht haben i2> biö l5,oao Mann an der ^ranscheo gearbeitet; diesen Morgen i i Uhr a»!)cite:c„ sie noch ungestört, 7, bis 6000 Mann an der Zahl. Mittagö hat General (Zhasse «uf die Arbeiter jnit, Kartätschen schießen lassen; in diesem Augenblicke herrscht ei» ziemlich hefuglö Kanonenfeuer; Pun.'t 12 Uhr haben die Hollan« zer z'rel Schleusen in den Poldern, unterhalb der Flandrischen Spitze nach '.cair, der gestern Morgen fünf Uhr die Aufforderung an General (Zhasfe überbrachte, wurde nicht eingelas. sen, doch eine Antwort im Laufe de6 Tagcö rer« sprocden, und auch um l»,)2 Uhr oem franzosi. scher» Offliiere auf den Barpostcn überliefert. Heule sind die französischen Arbeiter bereits gedeckt; ge< stcrn wurden zwei Kanoniere getödlet. Die ersie Nacdt hat man angefangen, zehn Batterien zu er> richten, in der zweiten sind die (Zdemmements (die Spitzen aller auf der Kapitale fortgeführten Zikzaks) fortgesc!'.t worden. FolgendcS ist der genauere Stand der Operationen: In der ersten Nacht eröffnete man die erste Parallele auf der Ironie der.Ba« siioncn Toledo und Padalo. Sie stützt ihre rechte Flanke auf das Fon Montebelio, in einer Entfer-. nungvon 4!)noMetresron der Lunette St. Laurent. Die linke Flanke der ersten Parallele erstreckt sich über die (Zhaussce von Boom hinaus. Zu gleicher Zeit hat man die Verbinduogsgange eröffnet, die zu den DcpotS des Laufgrabens führen. Die Artillerie arbeitet Tag und Nacht, und wird bald ihre Ardcit vollenden. M^n >st erstaunt über die Unthatigkeit dcr (Zitadelle. Die Stadt ifi ruhig und voll Vertrauen. Um 2 Uhr hat man Flinten» schüssc nach dem Deiche von Flandern zu, zwischen Fort Isadclle und Pip dc Tabak, gehört. Die Holländer haben den Deich zwischen Burght und dem Fort durchstochen, um sich gegen einen An» griff zu sichern. Die Franzosen stehen auf dem Deiche zwischen Pip de Tabak und dem Fort Isa-ttlle. 5oc>u Franzosen stehen bei » getauft; ein Artillerist habe sich vor ihm niedergeworfen^ Der Moniteur Bclge vom 6. December (den wir durch a u sserordc«, tllche Gelegenheit erhalten haben) cnchält nachstehendes erste Bul. lecin der Belagerung der (Zitadelle voil An twc rpc n : „Vo»l /,. Dcc>:!ubcr 2 Uhr Nachxnttqgs,^ „In der Nacht vom 3. auf den 4^und ain Morgen des 4. haben die verschiedenen Batterien, die noch nicht armin waren, ihr Geschütz erhalten. -— Um il Uhr 2., Minuten ist das Signal, ?az! Fcuor zu b.'gü'nen, i>n (Zentrum der Angr!ss''ar-bciten gegeben worden; unmittelbar darauf wur« den alle Batterien dcmaskirt. Die im Fort M o n< tebcllo aufgepflanzten Geschütze, die von fram,'-Nschco Kanonieren bedient werden, haben gegen die (Zitadelle gefeuert. — Die Festung crwieoene das Feuer nur langsam; um 3 Uhr war noch kein Schuf; auf die Stadt abgefeuert worden. Inzwischen sind alle ^lsichtsmaßregeln getroffen; die belgischen Kanoniere sind bei ihren Stücken, bercil, die Angriffe, welcho von der (Zitadelle gegen den Platz gerichtet werden dürften, kräftig zu erroie-dern. Die holländische Flotte hat keine Bewegung gemacht. — Der Oberstlieutenant, Untcrchef des Generalstabs: (Unterz.) (^hapelie." Die Aachener Zeitung vom 6. Decvmber gibt folgende N a ch r ick t en aus dem französischen Hauptquartier Berchcin rom 3. d. M. : „Um ,» Uhr heute Morgens ist unscr FklHu5 brennen, welches eine unserer Bomben wah,lschem° lich angezündet hat. Man versichert, daß auf der Lunette St. Lau. rent schon drei Stücke oemontirt sino. Das Feuer der Franzosen ist hauptsächlich auf die Lunette» St. Laurent und Kiel un.' die vorgeschobenen W^se der (Zitadelle gerichtet. Gestern haben die H^lläij. der nach eincm Hause in der Nähe der Transä'cö heranrücken wollen; General Napatel hat sie jedoch mit einigen Freiwilligen sogleich zurückgetrieben. 5 Uhr Abends. Seit Mittag haben die Franzosen ununterbrochen geschossen. Um 4 Uhr hat das Feuer auf beiden Seiten etwas nachlassen. Gestern Abends habe», die Polizeicommissare von Antwerpen angezeigt, daß vielleicht auf die Stadt geschossen werden dürfte. Noch cm Theil der Einwohner hat die Nacht und heute Morgens die Stadt verlassen. Da die Franzosen aus dein Fort Moi,ce. bcllo geschossen haben,, welches zu den Befestigung», werken der Stadt gehört, so erwartete man, das; (5hasse, seiner Antwort gemäß, die Stadt bombar. diren werde : bis je^t ist aber noch nichts crfolqt. Hcutc bcfchligt General Woircl in 5cr Trau-, schcc." (Test. B.) NlVsctcur: H"r. 5'av. Wcinrich. Verleger: Dgnaz Al. Evler v. Rltinmaur.