L a i b a ch e r. W o ch c n h l a t t z u m Nußcn und Vergnügen. Nw 25. F r c y t a g d e >i 2Z I u i^ y. ' 8 i s- Merkwürdiges Manifest des Königs vou Spanien. ^)u Madrid erschien unter dem 2. May folgendes Manifest: Manifest der Gerechtigkeit, Wichtigkeit und Nothwendigkeit, welche der König , unser Herr findet, um sich dem Angrisse des Usurpators Vonaparte zu widersetzen, Europa den Frieden und die Ruhe zu verschaffen, und die Rechte der Menschheit und der Religion zu beschützen, in Uebereinstimmung mit den Souverai-nen, welche zu Wien die Erklärung vom 13 März d. I. gegeben haben. Der König! „Einer der besten Könige, welchen Franke -reich jemahls gehabthat, Ludwig ^^/., wurde das Opfer grausamer Königsmörder. Dieses Verbrechen war ein Entsetzen und Schrecken für die Welt, und die Verzweiflung Frankreichs, welches mit tiefem Schmerze die Reihenfolge der Souveraine aus dem Hause Bourbon . unterbrechen sah; dieser Könige, welche die Beynahmen der gerechten, frommen nnd vielgeliebten verdient haben, und dis immer die Väter ihrer Unterthanen gewesen sind, immer Gott gedient, und über den Gottesdienst gewacht, in ihrem Königreiche die Gerechtigkeit, den Frieden und die Ruhe aufrecht gehalten haben, welche das Glück der Staaten ausmachen, und stets .das Bestreben einer jeden Regierung seyn müssen; dieser Souveraine, welche immer Gefühl für Verantwortlichkeit, der Liebe und des Zutrauens ihres Volkes gehabt haben, und die, indem sie ihren Ruhm in dem Wohl ihrer Staaten suchten, Frankreich von dem zweyten Range, welchen es unter den Mächten einnahm, zur herrschenden Macht in Europa erhoben. Das unglückliche Henkerbeil machte den Tagen des bedauernswürdigen Ludwig xvi. ei« Ende-seine königl. Tugenden entflohen aus Frankreich , und suchten eine Freystatte in Ludwigs XV «U. Seele. Seit jenem gräßlichen Tage wurde dieses Königreich der blutige Schauplatz der Gesetzlosigkeit und des Bürgerkrieges; die innerlichen Gegner vereinigten sich zuletzt um die Tyrannen Bonapartes zu schassen, und in seiner Hand die willkürliche Gewalt zu vereinigen welche fie bis dahin einander streitig gemacht hatten. Durch Hülfe der Verführung, der Hintsrlist und der Gewalt, wurde dies Geburt aller Parteyen von dem Französischen Volke zum Kaiser ausgerufen: und durch die Zufalle des Krieges begünstiget, gelang es ihm, sich von den Soaverainen verschiedener Europäischer Staaten anerkennen zu lassen , welche zwar nicht die Macht hatten, die ewig n Entschlüsse der Gerechtigkeit zu verändern, allein auch dieselben auf das Aeusserste;u behaupten, die Unabhängigkeit ihrer Staaten und die Existenz ihrer Unt rthanen, die erste Pflicht der Regierungen, nicht auf daö Sv'el setzen konnten. Spanien hat allen Völkern gelehrt, sich von dem Ruhestörer der Welt zn befreyen, und seitdem die inneren Spaltungen zu ersticken, alle Kräfte gegen den gemeinschaftlichen Feind zu vereinigen , und das gereckteste Bündniß zu schliesset?, um Frankreich seinen gesetzmäßigen und geliebten Beherrscher wieder zu geben, und den gotteslästerlichen Usurpator vom Throne zu stossen. Dieser an Mitteln eöen so fruchtbare, als in der Wahl derselben gewissenlose Mann, gewohnt mit dem Nahmen eines Vertrages die Frucht des B truges und der Gwalt-thättgkeiten zu beschönigen, glaubte das Un-gswitter, welches ihn beorohte, zertheilen zu können, indem er mit mir zu Va-lenc y zu unterhandeln versuchte, und erhielt dadu eh nicht; als die Demüthigung, seinen Anschlag mißlungen zu sehen. Der Treulose glaubte, mich zum zweyten Mahle betrugen zu können, oder hielt mich für fähig, meine Freyheit auf Kosten der Freyheit memes Volkes und der Ruhe von Europa zu erkaufen. Der Himmel mußte das Unternehmen der verbündeten Monarchen begünstigen, weil Sittlichkeit Religion und Menfts>lichkeit dasselbe forderten. Die gute Sache siegte, und die Volker athmeten ftit langer Zeit zum ersten Miyle wieder ftsy, als sie lyrer aller Rehte d.i.-h d^n Pariser Vertrag anerka mt n id b^tNig't sahen. Und dieses si ld nu l Iie Anspühe, auf welche Boaaparte und der verdorbene Theil der Naz'wn seine Rechte an die K.'one stützen, und seine Behauptung sich derselben wieder bemächtigen ;u können, während der rechtliche Tyeil d.s Volkes in Thränen undV^zwe'ftung ist, und nur einen W.Mi'ch kennt, nämlich den, unter der Regierung des gerechcen un) gütigen Ludwig des X/il>. zu leb.«." „Als die Treue und Tapferkeit der Spanier, u w der Beystan'o der Machte, die Kettcn zerbrochen, welche mich zu Va-lencay zurückhielten, kam ich, um mich in die Mitte meiner Unterthanen, wie ein Vater unter feine Kmder zu begeben. Zu dem Vergnügen mich wieder unter euch zu befinden, Spanier, gesellte sich der Entwurf und die süsse Hoffnung, während eines langen Friedens die Verwüstungen des beklagenswerthesten und blutigsten Krieges, der jemahls gewefen ist, wieder gut zu machen. Ich wurde durch nichts gehindert, als durch die Schwierigkeit des Unternchmens ; der Krieg hatte die Provinzen entvölkert, die fruchtbarsten Gegenden in öde Wüsten verwandelt, den Handel zu Grunde gerichtet, die Künste unterdrückt, die Sitten verderbt, die Religion erschüttert und den Gesetzen ihre Kraft benommen. Wieviel ernste Gegenstände um die Aufmerksamkeit eines Herrschers zu beschäftigen, welcher nicht für sich allein leben will, fondern um für das Wohl der Völker zu arbeiten, welche die göttliche Vorsehung seiner Sorge anvertraut hat. Es braucht wenig Zeit um das Werk mehrerer Jahrhunderte zu zerstören, aber es braucht deren schr viel, um dasselbe wieder herzustellen. Dessen ungeachtet hoffte ich alls diese Schwierigkeiten durch Standhafng-kcit, einen dauerhasten Frieden uno die Wachsamkeit einer väterlichen Negierung, vom Hmmiel beschützt, zn überwinden; alicin Gott hat in seinem hohen und un-erg.ündlichen Schlüsse erlaubt, daß Bo-napatte zurückkehre, um Europa in Unruhe zu setzen, und sich als dessen Feind zu e' klären, indem >.r den Pariser Vers trag unter die Fusse trat." „Die Gegenstände der Verhandlung:«, ans denen der Pariser Friedensschluß hervorging , waren Frankreichs Wohlfahrt uuo die Sicherstellung der allgemeinen Ruhe; sie fährten die abgesetzte Dynastie w.eder zu dem Thron zurück^ setzten den gerechten, den ersehnten, den friedfertigen Ludwig XVIll wieder auf denselben, und befreyten die Welt von einem Eroberer, welcher nur im Kriegführen seinen Nuhm su hte, Frankreich zu Grunds richtere, um diejenigen Mächte zu - Ver-zweiftung zu bringen , deren Unterjochung er beschlossen hatte. Der Krieg, zu welchem Bonapartcs Angriff herausgefordert hat, ist daher wegen der heiligen Pfticht eines jeden Regenten, seine auf sich genommenen Verbindlichkeiten ml) abgeschlossenen Verträge getreu zu erfüllen, und vor allem für die Sicherheit seiner Volker zu wachen, ein in jedem Betrachte gerechter Krieg." „An und für sich selbst ist jeder Krieg ein grosses Uebel, und jeder gute Regent darf sih nur dann dazu verstehen, wenn er von seinem Volke dadurch noch grössere Ucbel abwendet. Spanier! gegenwärtig befinden wir uns in dieser Lage. Schon hat Vonaparte Frankreich und dessen recht-mässigcn Beherrscher angefallen, den von ihm abgeschlossenen Traktat verletzt, und dennoch hat er die Kühnheit , behaupten zn wollen, er sey keiner Nation zu nahe actreten, er hätte sich nur wieder in Besitz desjenigen gesetzt, was ihm von Rechtswegen gebühre, was Niemand ihm streitig machen könne, und wolle nim fortfahren, mit alien Mächten in F.-jeden -zu leben. Wer glaubt wohl, daß es diesem Usurpator um den Frieden zu thun sey? Er denkt nicht da:an, er will sich nur von allen Besorgnissen von auffenher befreyen, um den bewaffneten Theil der Französischen Nazion zur Unterdrückung der unbewaffneten Mehrzahl zu gebrauchen. Um seine Unverschämtheit auf das Höchste zu treiben, wagt es dieser Mensch vorzuspiegeln, er sey Willens, mit an dem Frieden und dem Glück von Euwpa zu arbeiten, als ob Europa vergessen könnte , daß, seitdem er die Zügel der Regierung ergriffen hatte, em fürchterlicher Krieg auf den andern folgte, und daß in allen den Ländern, auf welche er einen Emsinsi hatte, alle Quellen der öffentlichen Wohlfahrt versiegt sind. Gibt es wohl noch einen Menschen, der kurzsichtig genug wäre, im Ernste zu glauben, Bonaparte könne sich von den Grundsätzen losmachen, welche bisher die einzige Richtschnur seines Betragens gewesen sind ? " (Die Fortfttznng folgt-) Sonderbarer Dirbstal. In der Nähe von Erlau trug sich vor Kurzem folgende empörende Begebenheit zu, deren Erzählung zugleich als Warnung dienen kann. Der Pleban zu T** erbte von seinem Verwandten, dem Ti-tular - B?fthofZ.., Großpcopst von Erlau, 6,0oo Gulden in klingender Münze. Drey Fremde kamen bald darauf zu ihm in einer stattlich n Equipage, und bathen um Nachtquartier. Sie wurden von dem Landpsacrer gut aufgenommen, und das » fatale Kartenspiel fällte die leeren Stunden. Das Gesinde des Pfarrers legte sich noch vor Mitternacht zu Bette. Gegen i Uhr in der Nacht sagte Einer der Fremden zum Pleban: „Herr Pfarrer, dieß mag genug seyn. Wir sagten Ihnen , daß wir hierher kommen ,um sicher zu übers nackten , weil wir Conventionsmünze nach Pesth führen. Es ist nicht an dem; wir kommen, um solche von Ihnen zu holen. Her mit der Z .. 'schen Erbschaft! , Bey ^ diesen Worten zogen die Fremden Dolche und Pistolen hervor. Der Pfarrer glaub« tc anfangs, daß dieß Scherz sey; als er über nicht zweifeln konnte, daß ihnen damit Ernst sey, gab er ihnen das Geld. Sie zählten es auf und forderten die abgängigen 500 si. ; der Pfarrer ligitimirte sich, daß er diese Summe ausgegeben habe. Einer dcr Fremden fuhr fort: „Sie haben einen garstigen Bart; Sie sind lange nicht rasirt worden; Setzen Sie sich. " Der Pfarrer bath sie um Schonung und warf sich vor ihnm auf die Knie. Es yalf nichts, er ward rasirt. „Nnn aufrichtig gestanden, wann haben Sie sich mehr gefürchtet: beym Rasiren, oder als wir Ihnen Ihr Geld abforderten? Aus ist es aber noch nicht." Man brachte ein Glas Wasser und schüttete eine gute Dosis Opium hinein ohne zu sagen, daß es blos Opium sey. Mau zwang den armen Pfarrer, das Glas auszutrinken. Als das Opium wirkte, ward er entkleidet und zu Bette getragen. Die Fremden ließen nun einspannen, beschenkten die Leute des Pfarrers, und sagten ihnen: dcr Pfarrer schlafe noch aus Müdigkeit, weil er bis an den Morgen spielte. — Als der Pfarrer endlich spat am Morgen aufgeschüttelt ward, griff er noch halb im Traume und schlaftrunken nach dem Barte und fand sich rcisirt. Seins Schatulle war leer Nun siel ihm die ganze Begebenheit bey. Er macht? sogleich zweckmässige Anstalten zur Entdeckung der Thäter, allein biv jetzt sind sie no ch un entdeckt. ______ Ncue Erfindungen. Neuer Wagen. Der königl. Kreis-Bauinspector v. Sanson zu Passau hat ein Modell einer ganz einfachen Maschine öffentlich vorgezeigt, welche mittelst einer Kraft von 10 bis 12 Pfund eine Last von 300 Pfund mit der Geschwindigkeit eines Pferdes im Schritt nach allen Richtungen fortbewegt. Läßt man in dieser Maschine einen Menschen, dessen Gewicht nicht unter eincm Centner ist, nach seiner Schwere wirken, und geht dieselbe auf einer hatten Bahn, so kann sie niit derselben Geschwindigkeit eine Last von 20 bis 25,000 Pfund fortbewegen. Auf einer Eisenbahn verhältnismäßig noch mehr. Verbessertcs Waldhorn. Der Kammermusikus Srölzel aus Pleß in Ober-scblcsien hat, zu Vervollkommnung des Waldhorns, einen einfachen Mcchanis-mus, ncmlich zwey Hebel angebracht, (welche durch zwey Fin.qer der rechten Hand dirigirt werden). Vermittelst dieser Vorrichtung darf, zur Hervorbringung gewisser Töne, das Schallstück nicht mehr wie bisher mit der reckten Hand verstopft werden, sondern alle Töne der chromatischen Scala in einen Umfang von beynahe drey Octaven, kommen durch den neuen Mechanismus, den natürlichen Tönen des Waldhorns gleich, ganz im Charakter dieses Instrumentes, zum Vorschein. Auflösung des Logvgryphs u. Anagramms in Nr. 2Z. Weisel. Weise. Wiese. Wiesel.