Laibllchn '>^I^ ^^ATA^AH^ Nr. 12. Plänumeiationsprci«: Im Lomptolr ganzj. fi. 11, halbj. fi. 5.20. ssllr die Zustellung ins Hau« halbj. Zu ll. Mit der Post ganzj. ft. 12. halbj. fi. 7.20. Dienstag, 15. Jänner Insert! «nsgevühl bis 10 Zeilen: imaleolr., »m. 80 li., lim. 1 fl.! sonst pr. Zeile Im.«lr., Lm. 8 lr., »m. io lr. u. s. w. Hnsertionsstempcl jedcsm. 20 li. 1807. Amtlicher Theil. 3c. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung uom 4. Jänner l. I. die vom akademischen Nathc der Wicncr Knnstakadcmic vorgenommene Wahl des Historienmalers und Mitgliedes dieser Akadcmie/Fcrdinand L a itfbcrgcr, zum Mitglicdc des genannten ^tathcs allcrguädigst zn bestätigen gcrnht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller^ höchster Entschließung ooin 2. Jänner d. I. den anßer-ordcntlichcn Professor der classischen Philologie an der Universität in Prag, Johann Kvicala znm ordentlichen Professor dieses Faches an der genannten Hoch» schnlc allcrgnndigst zn ernennen gcrnht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 1. Jänner d. I. den Vaitzucr Dompwpsl Michael Müller von der bisher bekleideten Stelle eines Diöccsanschnlcnobcranfschcrs der Wailzncr Diöccsc über sein Anfuchcu in Gnaden zu entheben nnd für diese Stelle den dortigen Domherrn Bartholomäus Virtcr allcrguädigst zn ernennen geruht. Der Iiisti.zmiuistcr hat den Ralhsscerctär bei dem Preisgerichte in Nicd Emanucl Kumpfmillcr nun Krclsgcrichtsrath daselbst ernannt. ^ ^ Am 13 I«mn>r I8«7 wurde in der l. l. Hof» lmd Slants-brückt' ui W.m das V. Sttkt de« Nsicheaeschblattcg a„?al< Dabseldc cülhlilt nnter Nr. ,2 dnS Gcsch vom 8. Illnncr 1^7 n, Vstrrfs dcr Ans-iwiiüg der der Commission zur Eoiürolc der Staatsschuld olilü'nciidcn Uclicrwachmin. dcö Umlanfcö dcr Etacn^iwten - - llilüg fllr da« aa»ze Reich. _____lWr^Ztg. 3lr, N u. 13.Jänner) a.^H^„^^^.,^^"" ""' """'^ """"'schem Tek.c Gesetz, nnd Vcrordnnngs-Blatt fnr das sscr- zogthnmKrain. IV. Stück. Jahrgang 1^.7 I"hal!e.Ucl«!ssicht: >vod»rch di< Z"^'"nn/'l?7' H"5°l'W" Klai.,, > 33 ^.' nnd 14 der Lundta^wahlorduuug abgetlnderl «°.n f^^V^" '"' ^"'"^7, l, i. ^dattwnsbiirlau des Gesrl/c .,nd Vcrorduun^blattts ^^^^ fllr Krai». Nichtamtlicher Theil. Laibach, 15. Jänner. In politisch bewegten feiten, wie die gegenwärtige, wo die nackte Negation als politisches Programm auftritt nnd der Pessimismus den klaren Blick in die wirk« lichen Verhältnisse verwirrt, dürfte die Stimme der auö-ländische n Pvcssc über unsere Vcrfassuu gsfragc nmsomehr Beachtung ansprechen, wenn sie von einer Macht ausgeht, welche die Gemeinsamkeit ihrer Interessen >mt denen Oesterreichs stit dem Ende des letzten Feld-zugcs so oft und so nachdrücklich betont nud ihrer freuud-schaftllchen Gesinnung Ausdruck gegeben hat. Mit Bezug auf die Neujahrsansprache des Kaisers '.'iapoleou, deren gutcu Eindruck bei allen Vl'ächtcu der „Moniteur" constatirt, begrüßt derselbe als ein glück-llchcs Zeichen die Wiederherstellung der guten Beziehungen zwischen Oesterreich lind Italien dnrch die gegenseitigen Ncujahrsbcgrüßuugcu der Herrscher nnd die Verwirklichung der Bestimmungen dcö Handelsvertrages. Zu der Einberufung des außcrord cutlich cn Reichsrathcs in Oesterreich, bemerkt das eitirtc Blatt: ..Mau uuiß dcn vollständigen Erfolg dieses Vclsnchcö und die Befestigung der Oruudlagcn eines Reiches wünschen, welches 'in 'dem europäischen Gleichgewicht einen so wichtigen Platz einnimmt." Die „France" widmet der österreichischen Vcr-sassnngsfragc cincu eigenen Artikel, welchen wir hier nach cincr Analyst der „Wr. Abdpst." wiedergeben. Wer unr immer die iuucrc Geschichte Oesterreichs verfolgt hat, so hcißt cs im Beginne dieses au die neueste Phase anknüftfcudcn Artikels, kennt die zahlreichen Schwierigkeiten, auf wclchc dic unzweifelhaft höchst patriotischen Intentionen der kaiscrlichen Regierung stoßen, Hemmnisse, die zum größten Theile, wo nicht ganz und gar ihrc Ouellc iu der Vcrschicdcuhcit der Natioualitätcu hadcu, aus welchcu der österreichische Kaiscrstaat zusammcuge« setzt ist. Die dcrmaligcn Minister des Baisers zeigen sich entschlossen, diese Hindernisse endgültig zn beseitigen. Das Zcrwürfniß zwischen Ungarn und den andern Mi^ dern erzeugte seit laugem die Schwäche des östcrreichi-^ scheu Eabiucls. Diesem Streite ciu Eude zn mache» ^ und einen dancrhaften Zustand der Dinge zn schaffen/ welcher, so weit cs möglich, allen berechtigten Ansprüchen Rcchnuug trüge, dies ist die einzige jetzt mögliche Politik, von deren Erfolg sogar das Schicksal Ocstcr^ rcichs abhängen kann. Das System, welches mit der Verfassung vom 2(>ten Fcbrnar inaugurirt wurde, ist vollständig gescheitert. Die Thatsachen lieferten dcn Beweis, daß' dcr Vcrsnch einer absoluten Ecntralisation unausführbar sei. So hat dcuu die gcgcuwärtigc Regierung, aufgeklärt durch diese schmerzliche Erfahrnng, zn dem einzigen Mittel gegriffen, das ihr geblieben zn sein scheint, jede Nation zu hören uud dcreu Stclluug nud Größe iu gerechte Würdigung zn ziehen. Die Ungarn wurden zncrst gehört. Allein cs war nothwendig, zn gleicher Zeit auch die Ansprüche dcr andcrn Länder kennen zn lernen, nnd darum wurde, während die Berathungen in Pest noch fortdauern, ein Neichsrath llä lioe nach Wien bcrnfen, um die Wüusche dcr von dcr Krone dcs heil. Stephan unabhängigen Bänder auszudrnckcn. Nicht darnm handelt cs sich, einer Nationalität das Ucbergcwicht über die andere zn geben, sondern ein Ein' vcruchmcn nntcr allen im gemeinsamen Interesse zn erzielen. Die Deutschen sollten begreifen, daß ungeachtet der Eigcnschastcn, die sie anszcichnen, nnd ilircr fortgeschrittenen Enlturcntwickluiig sie doch nicht ans-schicßlich das herrschende Element der Monarchie sein köuncu. Eben so gerecht ist die Fordcrnng, daß Ezcchen und Polen die Rechte der Volksstämmc achten, die in ihrer Mitte leben. Was dic Ungarn anbelangt, so ist cs schwer, sie nicht iu einem Athemzuge zu loben wegen ihrer Ausdauer auf dcm gcsctzlichcu Wcgc und zu tadeln um dcr Unbcugsamkcit ihrer exccssivcu Prätcnsioncn willen. Wie, oder scheu sic dcnu uicht cin, daß es ihr cigeucs Intcrcssc und ihrc Ehre erheischt, mit cincm frcicn, starken Oesterreich vereinigt zu sein? „La France" constatirt nun, daß die Ungarn die Bande heilig haltcn, welche sie an die Dynastie knüpfen. Abcr, so fährt das französische Blatt fort, wenn sie mit Oesterreich leben wollen, so müssen sie ciucn solchen gemeinsamen Hanshalt anch möglich machen. Jede öffentliche wie jede privative Verbindung erheischt reciproke Temperamente, nnd cs ist nicht billig, daß von einer Seite alle Conccssioueu, vou dcr anderen nnr alle For-dcruugen ansgchcn sollcn. Concert. dad.nch nncchtfmiqt >^ ^ ' l>c, m,,c«„ «csn» w°I,l ».dich,.« ..bmd/ dn, ^'^ d7, ^ ,^'^"°' «anglich gemacht, l,t ciue dcr tiefst cmvfund n ,, ^/-Pfuugcu dicscs Vülsikhcros, welche deu^lichc^ wortcu wohl die schöustc Illustration, gcumlt mit /n' pracht.gstcn Klangfarben, bietct. Ist schon die anfangs >' langsmu majestätischem Rythmus sich bcwcgcudc, gcgcu O.v7,t '.') ^"" "" ^" höchsten Jubcltöuen sich stc.g „d W'do7'?''5^''!'"' ^'f'hl zll erwärmen und zu "'"'dm Tm ^n // ""/"".l" Saitcn des Herzens po-dicse selbst, A Hs .?'!"'/' ""^" "" ^'^1 bcn ist, anf das nHl/ ''>' 'V">; n.cht ganz crstor. „iß zu Klärchcn, Eq ,n , > "".^ ^ zarte Verhält. Freiheit seines für Nccht nnd hereinbrechenden Geschickes, dic f.n".s^'''^.^^ "'"' '^" selben wird uns in dcr ergreift!? ,^' ^süll""g ^''' die wir uns unwillkürlich in d! v^''"I" "'"' ^''rch mithandelnd, miwupfindcnd Vildcr zwifchcn erklingen in wohlthncndcm Wcclnc, ^i. / ^ Wciscn des lieblichen Soldatenliedes und dic herr^ Romanze Klärchcns im innigsten Liebcsjudcl iii! ^. ! erfchütterude Vcrhäugniß, der Schluß des musikalischen Drama's in dcn gewaltigen Accordcn dcs Schlnfnn /s der Onvcrtnre wieder an unser Ohr klingt und damit tue ganze mnsilalifchc Scenerie in einen würdigen Ral,. wen eingeschlossen wird. ^ Die Ausführung dcs Wcrkcs war cinc in jcdcr Vc° zichnng gelungene, sowohl was das Orchester anbelangt, als auch durch dcu trcsflichcu Gesang des Frl. Eber hart, welche Klärchcns Viedcr mit so innigem Ans-druckc saug, daß das Pnblicum wiederholt in cincn Beifallssturm' losbrach. Zu der vortrcfflichcn Wirkung, wclchc daö Ganze anf das Publicum sichtlich hervorbrachte, trug die ganz vorzügliche, von dein innigsten, wärmsten Verständnisse dnrchwchcte Declamation des verbindenden Gedichtes durch Herrn Burggraf bei, dcm wir für seiuc Vcistuug zum w'ößtcu Danke verpflichtet sind, dcn ihm auch das Publicum durch dcu reichlich gc-spcudctcu Beifall anssvrnch, welch' lctztcrcs zugleich abcr auch dcu vcrdicustlichcn Vciniihuugcu dcs Mnsikdircctors )lcdv»!d scinc aufrichtige nnd vcrdicntc Ancrkcnnnng dadlirch zollte, daß cs dcnsclocu am Schlussc dcr Ausfich ruug stürmisch hervorrief. Diesem Tonwcrkc schloß sich würdig an die Auf< führuug von Max Bruchs ..Sccucu aus dcr Frith-jofsage,'" das crstc Wcrk dieses Eompositeurs, welches hier 'zur Alisführuug gelaugte, dahcr einige Worte über denselben hicr erwünscht scin dürftcu. Ntax Bruch, im Jahre i^ ^i Köln gcborcu, cr-hiclt durch Ferdinaud Hillcr (l«4!>) Unterricht iu dcr Eompositionslchrc und bekundete bald cin entschiedenes uud uicht gewöhnlich^ Eompositionstalcut; schon 1^2 crhillt cr dcn vou dcr Mozartstistuug für das bcstc Streichquartett ausgcftl,ricbcucu Prcis. Sciu crstcs Wcrk ist cinc Operette: „^6,"';, List und Rache," Tcrt vou Göthc; daun folgtcn Elnvicrslückc, Licdcr, streich-gnartettc, cin Elavicrtrio, daS „Jubilate, Amcn" für Solo, Ehor uud Orchcslcr, cinc Opcr: „Lorclcy," die insbesondere in Köln nnd Mannheim mit Bcifatt gcgcbcn lvnrdc, u. s. w. DaS bedcutcudstc Wcrk abcr sind die uutcr seiner Leitung zuerst iu Aachen, dann im vorigcu Jahre iu Wicn nnd Gra; aufgeführten „Sccncn aus der Frithjofsagc," die in lantalcumäßigcr Form von 12 Nnmmcrn sechs Sccncn umfassen, in deren Ausführung sich cin Solo^Sopran, (IiMborg), ci„ Bariton (Frithjof) lud dcr Chor (Priester, Volk), sowie das Orchester theilen. Mit gewisser Vorlicbc bringt Bruch im „Frithjof" jene zwischen Recitativ nnd Arie schwankende Mclodicn-bildnng znm Ausdruck, der wir iu Echnmauu's Balladen und dcr Wagncr'schcn Zuknnftsmusik bcgcgucn und die anf dcn Zuhörer einen ganz nugcwöhnlichcn Reiz übt. Dabci ist cs die meisterhafte Behandlung des Orchesters, welche die prächtigsten Mangwirknngcn hervorbringt, die freilich zuwcilcu für cincu numerisch stärkcrcu Ehor bercchuct zu scin scheinen, als ihn eine Proviuzstadt aufzustellen iu dcr Lagc ist. Das Touwcrt wurde übrigens, was wir mit Ve fricdignng coustatircn, voul Publiciim, das den einzelnen Nummern mit lcbhaftcm Intcrcssc folgte, mit cntschie-dcn!,m Beifalle anfgcnoüimcu. Wie früher als „Klär-chcu," so hattc Frl'. Eberhärt hier als „Ingcborg" und Hcrr Podhorsky, dcr dcn „Frithjof" saug, imstrcttig ciu wcscnttichcS Verdienst, zum guten MliiM'n dcs Gauzcn in hcrvorragcndcr Wcisc beigctragcu zu habcn. Wic Frl. Ebcrhart uut dcr entzückend schönen .,Klage Ingcborg'S" (l?. Sccnc), so hatte Hcrr Podhorsty ius-bcsoudcrc in dcr drittcu Sccue („Wo mein Vater rnht, mcinc Wirge stand") uud mit dcm Abschicdslicd der fünftcu Sccue cinc hiurcißcndc Wirkung crziclt. Die durchweg gut studirtcu Ehöre, vou denen wir dcu Pricslcrchor dcr drittcu Sccnc: „Mittnachtsonn' anf den Bergen liegt" mit dcn cigcuthümlichcu Klangfarbcn dcr Instrnmcutalbcglcitilug, dcr hcrrrlichcn Illustration dcs „scltsamcn GraucnS" zwischen Tag nnd ^iacht, dauu dic Schilderung des TeuiPclbrandcS uud dcn gewaltigen Schlußchor dieser Scene: „Flieg, Rauch, nud smhe im Wirbclflugc" als die wirksamstcu hcrvorhcbcu, wurdcu, wic das mit ganz lobcnSwcrthcr Präcision slndirtc Ganzc — cin Hauptvcrdicnst unseres tüchtigen Musikdircctors ~ übrigens mit so hübscher Nüauciruug und mit cincm bc'i dcr Schönheit dcs TonwcrfcS woh! crllärlichc!! Fencr gcsuugcn, daß mau des gutcu Erfolges wohl vou varuhcrciu sicher scin konnte. Dcn Eonccrtsaal hat darum dicSmal wohl niemand unbefriedigt verlassen. 74 Wir glauben, daß niemals ciuc Gelegenheit für die Völker Oesterreichs fcü'rl icher war, als die jetzige. Jetzt sind sie beruseu, nicht ihreu Kirchthurulpatriotislilus zll cutlvickelu, der mir zu sehr betont wird, sondern ihre politische Intelligenz zn bewähren, indcin sic dem großen alla/mcincn Interesse, das von der Integrität der Monarchie nnzcrtrennbar ist, alle Sondcrintcrcssen hint« ansehen. Der wahrhafte Ersatz für Sadowa ist die Vcr-cinbarnug der Boiler Oesterreich«!. ... Jetzt, wo d i e K r o n e sclbst an sic herantritt n nd ni ch t s sehnlicher wünscht, als ihren berechtigten Wünschen zu gcnngen, müßteu sie nur sich selbst dafiir verantwortlich machen, wenn ihr Hader die Action Oc st crrci ch s i n E n -ropa lähnien würde. Die „France" erwähnt dann noch dic vielen schweren Prüfungen, von denen Oesterreich in ben letzten fahren hcimgesnchl N'ar, nnd schließt mit folgendem Appell: Angesichts der lobcnswcrthcn Anstrengungen, N'clche nach dem lebten Kriege von Seite des Wiener Eabinets gemacht lvorden sind, vermögen wir nicht gleich-gültig zn l'leiben, nnd alle jene, die mit nns den Wunsch theilen, daß dieser Kaiserstaat im Herzen Europa's den Platz bewahre, der ihm angewiesen ist, müssen ihre Stimme erheben, ans daß diese Bestrebungen von dem - Erfolge getrollt werden, dessen sie würdig sind. Dlak9 Idrcsicntumrs lautet nach der Uebersetzuug des „Lloyd:" ,,^'nere kaiserliche Apostolische königliche Majestät! Als wir in unserer jüngst nntcrbrcitcten uuter» thänigeu Adresse auss neue und wiederholt Ew. Ncajestät in huldigender Ehrfurcht baten, daß Ew. Äiajcstät jenen feierlichen Etaatsvertrag, welcher die Grundlage nnsercr gegcuscitigeil ^ccchlsverhältuissc bildet, die verletzte Prag malische Sanction nnd die in derselben garautirle, aber durch absolutistische Macht suspeudirtc Verfassung iu ihrer vollen Integrität thatsächlich wieder herzustellen geruhen mögen, als wir es anseinandersrtztcn, daß wir, so lange wir außerhalb der Verfassung stehen, nicht be rechtigt sind, irgend einen entscheidenden Schritt zur Bcwerlstelliguug des geun'inschten Ausgleichen zu thnn: >>a konnten wir mit Necht erwarten und hofften wir mit Zuversicht, daß nnsercn gründlichen Motiven die Würdigung, daß uuscrer Bitte die baldige Erfüllung solgcu werde. Au die Stelle der Hossnnng treten jedoch Bc sorgniß und Zweifel, indem wir scheu, daß sowohl aus dem (Gebiete der Legislation, wie auf dem der Ercentivc, fortwährend nnd jetzt neuerdings dnrch cmc anf die Znllillst sich crstreckcnde Bcrorduuug dic absolute Gewalt ilber unsere heiligste» Interesse» schaltet. Iencs un;wciselhaste siecht Ungarns, nnmach die Feststellung seines Wehrsystems nnd jegliche Unigestal' lnug desselben nnr mit Zustimmung des Neichstages zn Slande lonimen kaun, ist so alt, als die Verfassung dcs Landes: unsere Gesetze, königlichen Diplome, die pragmatische Sanction nud die immerwährende Praris unseres conslitulioncllc» Lebeiis haben dieses iicecht gleich mäßig garautirt. A!»? im Jahre 1715) da,? flehende Hccr als ciuc ncne und zweckmäßigere Art dcs Wehr» systems eingeführt wurde, da war cs die legislative dcs Landes, ivclchc cs für Ungarn anordnete. Jede, auch noch so geringe Aenderung, die seitdem bezüglich des Wehrsyslems bei nus ciugctretcu, ist durch deu 8ceichs' tag beschlossen worden. Dieses Necht ist eiuc Lebens» bediugnnsi unserer Verfassung nnd jedes Couslituliona' lisiuus überhaupt, anf die das Land uiiumermchr vcr> pichten lauu. Die allerhöchste Verordnung, die jüngst über das Wehrsystcui erlassen wordcn, ist ciuc ncnc, thatsäcizliche ^irgierung dieses uubeslrcitbarcn Nrchtes des Laudcs. Und wir, die wir es für nnscrc heiligste Pflicht gehalten, wiederholt darauf zn dringen, daß vor allen, die suspeudirle Verfassuug vollständig wieder hergcslcllt werde, wir würde» uus am Vaterlandc versündigc», das uils dic Vertheidigung seiner Rechte anvertraut hat; wir würdeu uns auch an der Ew. Majestät schuldigen hul-digendcn Ehrflircht, dic uns Aufrichtigkeit gebiert, ver-süudigeu, N'enl, wir diese neueste Maßregel des absolU' tislischcn Systems mit Schweigen übergehen wollten. Die erwähnte absolutistische Verordnung wurde gerade zu einer Ait erlassen, wo wir um die Wiederherstellung nnscrcr Verfassung mit Necht gebeten lind sie wie billig erwartet hatten; zu cincr Zeit, wo wir zufolge des allerhöchsten Versprechens Ew. Majestät glaubeu, daß imscrc Verfassung jc früher wirklich wieder hergestellt und der Constitutionalismus auch in Ew. Majestät anderen Ländern thatsächlich ins Leben geführt fein werde. Sie wnrde nicht erlassen als Vorschlag einer vcrant wörtlichen Negicrnng, desscu obligatorische Kraft an die gesetzmäßige Annahme der betreffenden Bänder geknüpft ist, soudcru als ein Gesetz, das sofort auszuführen ist, das in allen seinen Theilen verpflichtet und in seinen Folgen auch auf die Zukunft sich erstreckt. Den Gegenstand dieser Verordnung bildet der edelste und schwerste Tribut, den dic Bürger dem Staate schulden : Blut und Leben der Landcslinder; die Bestinimnn« gen der Verordnungen greifen tief in die heiligsten Vcr. hallnisse des Familienlebens ein und berühren die wich, tigstcu geistigen und materiellen Interessen des Landes. Nicht nur jene erste und höchste Nücksicht, die „ach Necht niemals unbeachtet bleiben darf — dic klare Bestimmung ' dcr Fundamcntalgcsctze uuserer Verfassung, sondern überdies auch die Billigkeit und die Zweckmäßigkeit fordcru es, daß bei Feststellung von derartigen Anordnungen dcr Wille des Landes mitwirke, nnd daß ohne diesen nnd vor der gesetzmäßigen Acnßcrnng desselben jene Auord-nnngen nicht znm thatsächlichen Vollzüge gelangen. Nicht die Zahl nnd Tapferkeit dcr Armee ist es allein, was dein Staat anch nitter den schwersten Gefahren auf die Dauer Sicherheit gibt. Mag das Wchrsystcm wie immer sei», so wird die Kraft und die ausdaucrude Eutschlos-senheit der Armee zumeist dadurch gehoben, weuu hiuter ihr der begeisterte Voltswille steht. Auf dicseu begeister-teu Willen läßt sich aber nur dann mit Sicherheit rechnen, wenn das System, gemäß dessen die Staatsbürger den Staat zu vertheidigen verpflichtet sind, dem Ver-traucu der Natiou begcguct; — was aber uur dann zn erreichen ist, wenn das in seinen Ncchtcn nnd heiligsten Interessen nicht verletzte Volk, überzeugt vou der Zweck' Mäßigkeit des ^ystcms uud eiuscheud die Nothwendigkeit dcr zu bringenden Opfer, dnrch seine gesetzmäßigen Kuud' gebnngen beillitt nnd das System aooptirt. Wenn aber selbst in dem Augenblicke, wo jeder Bürger des Vaterlandes auf das cinestheils mit Necht geforderte, anderutheils wiederholt versprochene factische Inslcbeulreten der Verfassung billiger Weise schon rccl> ucu zu dürfen glaubte; weuu selbst noch an der Schwelle der Erfüllung des fürstliche, Versprechens, und zwar in einer so hochbedeutsamen Angelegenheit, dic nach allen Begriffen von Eoustitutioualisiuus auf deu uormalcn Weg der Legislation gehört, wenn da noch allerhöchste Verordnungen mit absolutistischer Machtvolllommeuheit als Gesetze erlasseu werden uud, ohue daß das Laud die Motive, die Nothwendiglcit, die Zweckmäßigkeit uud die Tragweite derselben vorhcr hätte erwägen nud seinen Willen darüber anf vcrfassmigsmäßigcm Wege halle aus' sprechen köuueu, auch deren sofortige thatsächliche Aus-sühruug anbefohlen wird: dann ist es uumöglich, daß das zu erwachen beginnende Verträum uicht wieder ver» schwinde. Für solche Verorduuugeu wird uiemals Begeistc-ruug crsteheu; ja es ist nicht ciumal die Beruhigung des Volles dabei zn erwarten. Denn die verfassungs-widrige Weise, in welcher diese Anordnungen geschahen, ist an und für sich schon geeignet, anstatt Bernhignng lind Begeisterung nnr Erbitterung zn wecken. Wenn die gc< gcnwärtigc Lage solche Maßregeln dringend erheischt, welche eine wesentliche Umgestaltung des Wehrsystems beanspruchen. so ist dies ein nener gewichtiger (^rund dafür, daß Ew. Majestät uuscre suspcudirlc Verfassung sofort thatsächlich wieder herstellen. Inmitten der drin» gendcn Nolhwcndigleit wird ein außer der Verfassung stehendes Ungarn uur ciue schwache Stütze des Thro ues seiu. Der Neichstag kanu das Gesetzgcbuugsrecht der Nation uur auf Gruud der Verfassung ansüben; außer» halb der Verfassung ist er dazn nicht berechtigt nnd lann er uicht Lasten für das Land übcruehmeu, dessen Nechtc snspendirt sind. So langc dic Grnndbedinguug dcr pragmatischcu Tanetion, welche die Selbslständigkeit, die Ncchtc nnd die Verfassung unseres Vaterlandes garautirt, faetisch außcr Wirlsamteit ist: so wugc ist es rechtlich uumöglich, daß dcr Neichstag im ^iiuic dieses verstümmelten Gruudvertrages Verfüguugcu treffe; einen anderen Boden aber lann er nicht bctretcu. Wir wifseu, daß das ehemals bcstaudeuc Wehr^ fystem bei allen Völlcru Europa's vou Zeit zu Zcit )ve-scutliche Umgestaltungen erlitten hat. Die zeuweiligcu Aendcruugeu dcr Politischcn Orgauisatiou dcr Läudcr, die allmäligc Eutwickluug dcr itriegöwisseuschast haben alle Staaten gezninngcu, ihr Wehrsystem den Anforde-ruligen der allgemcium Sitlialion gcmäj; zli modifieiren, weil sie sonst ihre eigene Sicherheit gefährdet hätten. Anch Ungarn ist in dieser Beziehung niemals zurückge^ bliebeu uud hat jederzeit spontan, alls freiem Willeu die den Anforderungen der Zeit entsprechenden Abäuderuu gcu begrüudet; die Abänderungen siuo jcdoch sle.S im Wege des NciclMages geschehen. Das Land wird anch fernerhin bereit sein, scm Wehrsystem so zu gestalten, wie das Bedürfuiß, die Zweckmäßigkeit, die Situation des Laudcs, sciuc eousti-tutioilelle Stclluug, sciue ualioual'ölouomischeu uud staatsrechtlichen Verhältnisse es erheischen; aber Verfü< guugeu, welche iu diescr Beziehnllg ohne die direele nnd ausdrückliche Eiuwilligung des Neichstagcö wauu imiucr getroffen werden, kaun es nicht als berechtigt ansehen. In tiefster Ehrfurcht bittcu wir daher Ew. Majc» stät, allerguädigst berücksichtigen zu wollen, daß es nn-scre Pflicht ist, die Ncchtc des Landes, welche anch die pragmatische Sanction feierlich garantirt hat. unverletzt zu wahren, nnd daß wir diese Pflicht nicht vcrabsänmen dürfen; gestatten Ew. Majestät nicht, daß dnrch diese und ähnliche Angriffe anf die Gruudvrmeipien uufcrer Vcrfasslmg das Ausglcichswcrt unmöglich gemacht werde; hcbcu Ew. Majestät diese jetzt erlassene Verordnung und überhaupt alle Verfügungen auf, welche mit Umgehung, ja Verletzung unserer Vcrfasfnng durch die absolute Gc< walt erlassen wurdcu, uud stellen Ew. Majestät factisch und vollständig chcmöglichst unsere Vcrfassuug wieder her, damit wir auf Grund derselben im Stande seien, rechtmäßig zu beschließen uud zn verfügen über alles, was die Sicherheit uud die geistigen und materiellen Interessen dcö Landes erheischen. Wir sind überzeugt, daß das in dcr pragmatischen San ction vorgesteckte Ziel ulir so wird erreicht werdcu, wenu die Vcrfassuugsmä-ßigteit sowohl iu Uugaru, als auch iu deu übrigen Ländern Ew. Majestät vollkommen und in klarer Wirtlich' kcit ins Leben tritt." ^ Opposition gegen die ^MMimlöliilUlMii Mr den Stlmtslll! vom 2. Mnm. Laibach, 14. Jänner. Wir haben in diesen Vliw tern uuser Urtheil über deu 'Staatsact bereits nllsge^ !sprochcu, uud daß uuscv Urtheil trotz deu vielen oppositionellen Parleistimmen das richtige ist, beweisen die ülicrciustimmenden obgleich cutgcgcugesetztcu Stimmeu, die wir beifügcu. Dcr „Sürgöuy" schreibt: „Die Einberufung des anßcrordcntlichcu Ncichsrathes machte in den Wiener Blättern wohl viel Lärm, machte aber auf das große Publieum einen in keiner Weise beuuruhigeud zu nennenden Eindrnck. Hoch vor allem lxrtüudcu die das große Wort führenden Opposilionsblätter das Princip der Nechlscoutiuuität; doch weil das Eiue das Nechls-coutiuuität ueuut, was iu den Angeu des Andern pnrc nnd simple Vcrfassnngsbrnch ist, so beginnt das große Pnblicnm es eiuzuschc» , daß dies uur eiu eitles Spiel mit ciuem Worte sei, welches uutcr den obwaltcudcn Umstäudcu weder priucipiclleu, noch haudgreiflich pratti-schell Werth besitzt. Die Anwendung des starren Buchstabens dcr Ncchtscontinnität bei dem wcitcrn Neichs-rathc bedeutet nichts weiteres, als dic Eontumaciruug ciues überwiegcndcu Theiles der Monarchie. Bei Erwähnung des engeren Neichsrathes zugleich mit der Ver-fafsuugorcr'isiou — kaun von Nechtscoutinuität wieder iu teiucr Weise die 9tcde scin. Als gewiß können wir annehmen, daß diese Ucbcrzcngnng langsam anch das Publicum durchdriugen werde. Schon heute ist es klar wahrzunehmen, daß die Wiener uicht in eine patriotische Aufregung hineingesprocheu werden können, durch jene sür deu subtilisireudeu Iuristeu verstäudlicheu, übrigens aber von dcu Uugaru erborgten Lehren, mit welchcu dic Politiker <'.v i>>-<>i"<^>!, gcgcu jeileu Puult des Paleutes sich auflehnen, welchem zufolge es der freien Wahl der Provinziallandtagc überlassen wurde, ihre Adgeorduetcu nach Eurieu oder aus dem Pleuum zli n.'ähle>l. DieS aber ist der Gruud des gauzeu Lärms. Dic Opposition, welche aus solchen uutcrgeordueteu Motiven die gesammtc ,«raft ihres Widerstandes schöpft, kann keinesfalls anf eine tiefe uud dauernde Wirkung zähleu. Uud mögen wir die Sache vou welcher Seite immer bctrachteu, so müßte» wir jcue politische Partei eiucs bcispielloseu Leicht-siuues beschuldige», welche mit solchen Ansflüchten ailch nnr für eine Stunde die cndgiltigc Umgestaltung der Monarchic hintanhieltc. Auch cinc lange N'eihe von Hionden klagte die Wiener Presse: Siehe, den Ungarn gab die Negierulig das Los der Monarchie ill die Hände; was der ungarische Landtag mit der Kroue gemeinsam beschließen wird, das wird anf die zweite Hälfte dcr Monarchie mit zwingender Gewalt wirken. Mit den verbotciisttn Waffe» der Nabulistil brachte mail es zuwcgc, daß das im September-Manifeste erwähnte lind „gleichwichlige" Volnm nichts weiteres als schöne Versprechung sei, dercn Werth jeder einzelne Beschluß des uugarischcu Laudtags aufhebt! Uud als das Neseript vom U. November erschien, gestaltete sich dic klagende Besorgnis; znr qnalvollcn Ueberzeugung um, uud allerorts wurden die im ersten Momeute der Erbit teruug fallen gclasscne» ungerechten Anklagen Kaiser-fcld's eitirt: „Ohne Necht, ohne Verfassnng, als Bettler sendet uus die Negieruug dcu Uugaru eutgcgeu." ..... 1»iuu bcwics cs die Ncgieruug, daß all' diese viclcn Weh' klagen uuuützer Zeitverlust seieu. Das Patent volu 2tcil Iäliuer ruft die Vertreluug dcr cislcilhauischeu Neichs-» Hälfte zusamiiien, uud dies iu eiucr Gestalt, welche iü ihrer Allgemeinheit neuerdings dic Sanctionirung des Eonstitutionalismus ist; specialitcr aber bezüglich der transleithauischeu Eoustitutiuu ihre Forlueil bis au die Greuzeu der Möglichkeit wahrt. Die eisleithauische Ncichshälfte kaun demuach ucuerdings die Bahn betrete», deren Verschließung sic als größtes Uuglück bejauililcrte; die constitntioncllc Organisirnng der Monarchie erfolgt nicht, ohnc daß das glcichwichtige Votliu, der Erblauder uicht iu die Wagschale der Elttscheidliug fiele. Ill der That, wer iu die Frage des Seins oder Nichtseins d'rcin zu spreche» hat uud dies aus Grüudcn uicht thut, wie wir ihuen in den Wiener Blättern begegnen: der verdient das Nccht dcs D'reinsprechcns nicht und bricht selbst den Stab über sciu gauzcs politisches Streben." — So das uugarischc Blatt. Nuu perhorrcscirt aber Hcrr uou Kaiscrfcld au dcr Spitze sciucr Partei die Wahlcu iu dcn Ncichsrath. Dic Argumeiltc dcs Herrn vou Kaiscrscld werden von dei» dcutschcu Wiener „Fremdcnblatt" ganz umgestoßen. D>^ „Frcmdcnblatt" schreibt: „Dic wichtigste Stimme, welche bisher öffentlich vernommen wnrdc, ist dic des HcN'» Moriz von Kaiserfcld. Hcrr von Kaiscrfeld erklärt si") persönlich für Nichtbcschickung dcs „außerordentliche» Neichsraths," weil cr dessen Existenz für illegal hält. Aber bezüglich der Neuwahlen zum Laudtag erhebt HeN' vou Kaiscrscld kciucu Eiuwaud nnd Widerspruch, vicl' mehr fordert das Wahlprogramm, das in Graz verc»'' bart wurde, ausdrücklich die Wahl von „vcrfassuug' trcnen" Mäuncru in die Landtage, allerdings iu dcr Vol' auSsctzung, daß dann dcr Ncichsrath, wic cr nach dc" 75 Patente vom Februar 1861 bestanden, einberufen oder beschickt würde. Wenn aber Herr von Kaiscrfeld das yauzc Patent uom 2. d. als eine „Illegalität" erklärt, so ist es wohl nicht begreiflich, daß Herr v. Kaiscrfcld nicht auch die Wahl zu den Landtagen als illegal Per-horrcscirt. Wer den ganzen Staatsact 00m 2. d. fnr illegal ansieht, der kann nicht einen einzelnen Artikel desselben fiir legal erachten nnd einen andern dagegen für illegal, das wäre vom strengen Ncchtsstaudpuultc ans durchaus inconsequent." Soviel über die cigcuen Widersprüä)c des Ferrit uon itaiserscld. Nnd warum sollten die Deutschen sich absentircn?! Befürchten sie, ihr Eintritt könnte als Aufgeben chrcr bisherigen „Verfassnngstrenc" angesehen und daraus Fol< ncrungen zn ihren Ungunstcn gezogen werden? „Diese Annahiuc, sagt das ..Nene Frcmdcnblatt," ist aber eine durchaus irrige. Durch deu Eintritt iu deu außerordcut-lichen Neichsrath kauu sich kein politisches Olanbcns-bekcnntuiß altcrirt fühleu. Auch die Deutschen tonnen in den Adrcßdebatten ihren Standpnnkt präcisircn, auch sie können, iusolaugc cbcu die Vcrständignng uicht cr^ zielt uud die Verfassung nicht gcäudert ist, an den Februar sich anklammern, dabei aber doch thätig eingreifen in das große Wert der Einigung nnd wenigstens den Versnch machen, ob sie nicht im Staude sind, ihre An-schauungcu zur allseitigen Anerkennung zu bringen. Es scheint 'übrigens, daß diese Ansicht immer mehr Boden gewinnt uud daß die Deutschen unter Festhaltnug ihres bisherigen Slaudpunltes diesen Versuch machen werden. Sie werden erkennen, daß die Tribime des Reichsrathcs der geeignetste Ort ist, von wo ans sie nicht nur zur Negierung, sondern auch ;n deu übrigcu Völkern sprechen können." - Uud darum ruft cin anderes deutsch-österreichisches Blatt: „Nn dein kaiserlichen Pateute mäkeln, dcsseu Wortlaut mit dem Secirmcsser der Kritik zerschneiden, die Gesetzlichkeit und Vcrfassungsgcmäßheit des ..außerordentlichen Neichsralhes" bcstreiten oder auch unr iu Zweifel ziehen, die Zweckmäßigkeit desselben im Voraus verdächtigen, wie es leider geschieht, ist nicht mir unnich, sondern geradczn schädlich, es erzenst Miß-tränen uud Gleichgiltigleit. Se. Vlajcstät der Kaiser will das constitntionelle Prineip entschieden gewahrt nnd für die Znknnft s.esichert; lassen wir nns das kaiserliche Wort genüge». Und nnn fort mit allem Mißtrauen und unnützen Wortspaltercicn ; schreiten wir ,;u der Wahlurne: auf gnlc, glückliche Wahlen kommt vorläufig alles an. Gute Wahlen erfordert dic Erhaltung des Gcsammt-reiches." Oesterreich. VZien, 12. Jänner. Die ,.Wr. AbdPst." schreibt : Wir sind in der Lage zn versichern, daß nn dem von einem hiesigen Blatte jüngst nach einer Vocalcorre-spondcnz gebrachten Gerüchte, nach welchem die Erzeugung nnd Emission der Ttaatsnoten k 1 ft. in Folge von -> isserenzcu zwischen der Natiouallmnk nnd der Staatsverwaltung sistin worden wäre, kein wahres Wort ist. Lemberss, 11. Jänner. Die „Gazcta Narodowa" Meü't: „Die Polcu wcrdcu streben, daß ans dem ^eichsrathc cin wirkliches Parlament, ein Neichsratl werde, während den Centralisten cin schwacher Reichs-rath imt dem Verfasfuugs-Paragraphc l^l genüge, wenn U)r Ucbcrgcwicht gewahrt bleibe. Eine Vcrständignng > zwl,chcn den Polen und den liberalen Deutschen sei nicht «Meng; nnr nn.ßten letztere ihren hegemonistischcn Gclnstcn entsage». Eine Ausuah.usstclluuq Gali iens genüge lemeswegs. Die Polen würden weder, falls eine lavischc Majorität im Neichorathe wäre, einer Vcr-lur;ung der '^eutschcn, „och entgegengesetzten Falls cmcr Verknrzuug der andern historisch-nationalen Indi-vidnalilatcn Oesterreichs znstimmen. ßasscbneuigkeiten. — Ee. l. l. apostolische Majestät haden mit allerhöchster Entschließung vom «. Jänner d. I. allergnüdi.ist aiizuordnen geruht, dah del Stadt G ü r z für ihre während der jüngsten Krisgscpuche bewährte Lokalität, Treue u»d hingebende Opferwilli^teit der Ausdruck der allerhöchsten Zusriidenbeit belannt geqcden werde. — (Räuber eingebracht,) Aus Pal > ac (Ela. vom,,,) wi>d uns geschrieben: Sonntag anl (i. Iliuner gelang e-, riinr starten vereinlcu Genda»mcnc- und Mililar. Patrouille dlei^r der berüchtiglfstcn Räuber Slavoniens (zwei m^?." """'' ^" den, 3lm.de a» dem zeilungödc.ühmlcn Müller von Palrac en^gir.) l,abl^f. zu werden, die in dem den Wechnacht^ag nach ihrer Weise sciern wollten. Nach! vergeblicher Au!wd.'N»,g, sich zu „gebe.,, wurde das.s>auZ! des Bäumten, m dcm sie Unlelslcmh gesunden haltet in ^ Arand gcstecll und »nn zwei der Flehenden, darunter'rer wegen seiner Grausamleit gcsürchtcte Pane Zevalo. erschösse» der drille, Namens Ianjalovic, sckwcr verwundet nach Po^,g gebracht. Leider ist bei differ Affaire der Tod des allqe.! wein geachteten Gl'NdariNl'licwachlmeisters Fischer zu bellagsu, ! der elwa5 zu scharf und hijjig i»s Gefecht ging. Er halle! edcn seine zwnte (lavilulalion ausgedient und lies; r^ si^ ^ nicht nehmen, die, wie cr sich aufdrückte, l) estimmt lclzte Strcifung seines LedenS milzumachen. - ^ic l'üll» lui<, <>. ^ Locales. — (Laibach-Vill acher Vahn.) Gestern hielt ,das zur Zustanbebringung dieser Bahnstrecke, der nothwen-, digen Ergänzung der 3tudolf-?bahn, belufene Comit« abermals eine Sitzung. Wic wir vernehmen, ware die Predil« ^bahn wegen der weitau-Z gröheren ssosten (ungefähr 29 Millionen), bedingt durch die Tesrainjchwicriglciten und wegen dcr unvottbcilhaflcn lilichlung, welche eine Strecke lang am Isonzo hinsührt „no hiedurch im Falle eines Krieges dem Feinde die gröhle Aluhe daihielen würde, definitiv beseitigt. Die silr die Laidach.Villacher Route fprechende slratcgischc Rolhwcndigteit wird selbst von ihren Gegnern ancrlannt. NaS die Auefilhnmg der Aahn anbelangt, so wird die Tracirung jcdensalls noch im Laufe oieseS Jahres stall-sindeu und spätestens im Jahre 1869 die Vahn dem Vcr< lehre übergeben werden lönnen. Man glaubt, dah die Südbahngesellschaft, deren Interesse mit dieser Zweigbahn in untrennbaren/ Zusammenhange steht, sich veranlaßt sehcn werde, den Vau selbst in die Hand zu nehmen. Die Gewerken Overtrains werden jedenfalls schon aus dem Vaue selbst Nutzen ziehen. Wir brauchen schlichlich wohl laum beizufügen, dah die Vahn M'ler den obwaltenden Um-stünden nicht in kleine m M ahstabe, sondern als Welt' Handelsbahn gebaut werden wird. ^- (Kalisler'schc Stiftungen.) Am 17. Te-cember 1864 starb in Tries! der zu Slavina, im Bezirke Adelsberg, gcbornc Haus- und Realitätenbesi^er Johann 6 a list er, welcher, von annen Mtern geboren, sich durch eisernen Fleiß, rege Thätigkeit u»d Unternehmungsgeist ein bedeutendes Vermögen erwarb sich aber anch in seinem Testamente der Arnlen seiner Gcburls- und Psarrgemeinde, dann der armen studirenden Jugend erinnerte und sich durch Errichtung von reich dolirlcn^Stiftunglu sur immerwährende Zeiten die dankbare Erinnernug sicherte. Dem Dorfe Slavinn, seinem Grburlsorle, vermachte er den Betrag von 20.000 sl., mit dem Beisätze, dah die jährlichen üperceutige» Interessen an alle Besitzer einer Hausnummer gleichmäßig ohne Unterschied, ob dieselben Hubenbesitzer oder Keuschlcr sind, auszubezahlen kommen. Unter gleichen Bedingungen erhielt das Dorf Koce, i»i Bezirke Adeldberg, den Betrag uo„ «0.000 fl. und die ilbrigen dcr gegenwältig zur Pfarre Slavina gehörigen Dörfer (mit Ausnahme uon Slavina ""d Koce) den ^Betrag von 50.000 fl. Nach dem Willen dec- Testators soll die Verteilung der Intenssen am ILten Mai jeden Jahres stattfinden. Ferner wurde cin Capital von 40.000 fl. bestimmt, von dessen Interessen zehn Stu-dentenslistungeu von je jährliche" 200 fl. sm cnmc studi-rende Jünglinge in Laibach, welche unter dem Laibachcr Gubernmm geboren wurden, zu bilden sind. Im Adels-bcrger Bczirle Geborene hqben den Vorzug. Da« Verleih-ungsrecht steht der Landeobehörve zu. Den Armen der Stadt Laibach wurde der Benag von 3000 fl., dem Adels' bcrger Spital der Betrag von 1000 st., den nolhdürftigcn Witwen katholischer Religion in Laibach der Betrag von 2000 sl., cndlich der Pfarrtirchc zu Slarina der Betrag von 2000 sl. tes'irt. Wie wir vernehmen, haben die Universalerben erllart, alle diese Beträge sogleich bar zu »rlegen. Ueberdics werden die Universalerben verpslichtcl, »ach dem Tode der Gemalin des Erblassers folgende Legale zu berichtigen: An die Pfarre Slavinn ist sür immerwährende Zeiten jährlich der Betrag von 2000 fl. zu bezahle», welcher u»ter ric Armen der Pfarrgemcinde zu vertheilen ist. Unter ganz gleichen Bedingungen wird di.' Psarrgcmeinde Adelöberg jähllich den Bel rag von 1000 fl. u„d die Stadt-gemeinde Laidach cbenfallö l000 fl. erhalten. Die Verlhei» lung dieser Beträge unter die Armen soll am 10. Mai jeden Jahres stattfinden. — (Benefice.) Heute findet die Beneficcvorskllung der Opclnsängerin Frl. Colestme Pilchler stall, welche hiezu die Oper „Marlha" gewühlt hat. Bei der Beliebtheit der Beiilfkicuitin dürfte dieselbe wol'l mit Sicherheit aus ein voIle-3 Haus rechnen tonnen. — (Obst bäum schulen.) Nunmehr ist auch für die Pfarrschule in Savenslem von der dortigen Gemeinde ein zur Anlegung der Obstbaumschule geeigneter Ackergrund gewidmtt worden und wird wegen Instaxdstlnüig der sür die Obslbaumschulen in Savexslein und Iohmmk-lhal gewidmeten Ackergründe die Vorsorge im kommenden Frühjahre Strossen werden. M'enso steht die Anlegung einer Obstbaumschule sür die Pfallschule in Neumarlll mit kommendem Flühjahre in bestimmter Absicht.______________________ wicstr Post. Neber das Schicksal des von Seilen dcs^Wicncr Cam'ncts vor Kurzem erfolgten diplomatischen Schrittes in der orientalischen Frage werden znfolgc einer (5orrc-spondcnz ans Wien in der „y. B. H." bereits cln-,;elnc Daten laut, die zur Beurtheilung der Sachlage dienlich erscheinen. Wic cs heißt, hätte das Tnilerieu-cabinet in einer an den französischen Botschafter Herzog von Grammont gerichteten Dcpefche, die au den Fürsten Metteruich gerichtete Note des Frcihcrru u. Bcnst bereits beantwortet, nnd >war in einer fnr die Intentionen Oesterreichs so günstigen Weise, wic sie nntcr den obwaltenden Umständen unr immer gedacht werden kann. Frimkreich soll sich mit der auf Erziclnng eines (5ollec-tmcinvernehmens der Arosnnächlc in der oricnlalischen Frage absehenden Idee des Wiener Cabinetcs vollkommen einverstanden erklären, die aber znr Verwirklichung der« selben führenden weiteren diplomatischen Schritte einer ferneren Entwicklung dcr Dinge in der orientalischen Frage vorbehalten wollen. In Paris wird bereits das Scheitern des Ausstellung spr oje ctcs offen discutirt. So schreibt cin Corresvoudcnt: Inmitten dcr Ansstcllilngsrcclamcn tauchen Besorgnisse auf: die Ausstellung werde uicht stattfinden odcr einen noch kläglicheren Erfolg haben. Die Schreibereien nnd Verrechnungen scheinen die Aus-stellnngs-Eentralcommissiou nnd ihre Kanzleien überflügelt zn haben, so daß man nnn am Vorabend einer heillosen Verwirrung steht. Die Ansstellnngsgebändc miß« fallen dein Kaiser nnd der Fortgang dcr Arbeiten läßt sehr viel zn wünschen übrig. Die bisherigen Erkundigungen über den Zudrang von Ausstellern und Besuchern müssen ebenfalls die ealifornischcn nnd sonst glorreichen Erwartungen herabstimmcn. Endlich ist man der politischen Ereignisse noch keineswegs sicher. Bei Hof selbst und nngcachtct der Ausstcllnngsrcclame am NenjahrS-tage vermerkt man mit dcr Wiederherstellung der Ge< snndhcit des Kaisers auch das Wicdcrcrwachcn seines Untcrnchmnngsgcistcs. Geschehen muß etwas, uud die Lage würde den neuen Thatendrang des Kaisers hin» länglich erklären. Allerdings scheint sie ihn zn einer neuen Actionspolitik nm so mehr zn drängen, als nicht sehr viel Zeit mehr zn verlieren ist. Belgien, Luxemburg n. s. w. schweben anf den Lippen aller politischen Persönlichkeiten, welche sich in Staatsgeheimnissen ge» fallen. Sie versichern: es habe wenig gefehlt, so hätte der Kaiser am Neujahrstagc die militärischen Worte fallen gelassen, welche dcm König Victor Emmanuel in den Mund gelegt wurden, weil Herr Saatsmiuister Ronher ihre Verschwiegenheit in den Tnilcrien durchgesetzt hatte. In den Pariser A rbciterk r c i s e n herrscht Mf-regnng wegen dcr Theuerung. >. Gradisca eröffnet. Telegraphische TUeckselsonrse vom l-4. Jänner. lipcrc. mil Mai- und Mveiiilu'l-Ziiisen li^.25>. — 5>perc,-. Nalwual Aulchen«^,:^, — Bant« acticn ?.!0. — ^redilattien 158. — 1800er Slaalöa'llelM «4,20, -Silber i:N.^5>, - ^'oudon 1^2.10, — K. l.Ducntrii u Mnilua. -v, Brrnmiul s. Familie, t. l, Gencraldri^adirr, und v. Bcuna», l. l. ^ieilt., von Karlstadt. — Hm'cr, Rcuicrfurstcr, von Kreuz in Kinnten. -- v. Btt-iimn, k. l. ^iniciischiff^fiihnrich, v. Trieft. Frl. Oeifzkl', n»d Hol;cr, Schichhinldleri!!, auö Tirol, -^ Or-schwifler Sdouschrl. von Sauerbrnnn. TUildcr Man». Herr Dr. Sa,;, von Ottrz. Mohre». Die Herren: Hcßcl nnd Kulicsch, Vcrpflcgsmeister. Nm I!i. Jänner. 2tadt Mie». Dir Herren: Pola». Postmeister, von Tessann, Brand, Daichcniscr und Fischrr, ilanflrutc, lwn Wicu. (?lcpl,a>'t. Die Herren: Ncl'rl, ^ailfi».. von Vclliü. — Hinzo, Blnitcr, roii Haat«bcrg. -- Mi;ti, Kaufm., vuu ("roßtanißa, ^oivolili, Hnüdl-l^ni,, von Neilc'lburg. — l'licter. l. l. Pcr-waürr, von Mclodcrg. — Dr. Spazapan, uo» Wippach. — Baron Val>. OüXchss., uon Pest. — Oustcl, Handelöm, von Grn^, — Hoifchcl, Handi-löm., von Idria^______________ Lvttoziehu»ss vom lük. Jänner. W icn : 70 77 70 44 3!). Graz: «5 ^4 18 20 70. _____ Theater. h en t e Di e ua tag den l 5. Iänner : Zun! Vorlheile der Opttüsän^üliil Frl. Cökstinc Pnchlcr: Martini. Oper in 4 Actcn von Flotow. Morgen Mittwoch den l,'sehliffcnrr Dian,a»t. ^ ! » ,5 A Z « ______"______^"- "'^l7Mg"^2'5Il7"s"<>^ ^miiidM ^l'll)ci ^^ 14. 2 „ N. ! ^21.«3 - >»- 4,o windstill Nsli.-!>ege>l ^ „ !i<)„ Ab. i N2.5<-j- ii„» windstill, ttübe , " tt Trllbrr Tm^. Wollenzlig aus SW. Drr Schnee schmiszt starl ab. ^. Verantwortlicher Nedäcteur': Ignaz v. .»lri « m a u l.