Taibacher «ZettunM -----------------------------.------^H^^ Freitaa den 6. Avril 1821. ^" ' L a i b a ch. ^cn 3. Abends wurde unsere Stadt, aus- eigenem Antriebe der hiesigen Bewohner, beleuchtet, und am 5. geruhten II. MM. der allergnädigstc Kaiser und die aller-gnädigste Kaiserin in Gesellschaft Sr. Mai. des Kaisers Alexander, dann der Erzherzogin Clcmentine, k. k. Hoheit, der italienischen Oper deuoi-oütÄa, zur größten Freude des Publikums, beizuwohnen. Den 6. d. sind S. k. H. der Prinz Leopold von Salcrno hier eingetroffen und haben die Wohnung bezogen , welche früher S. Mai. der König von Neapel und Sizilien, Hochdero erlauchter Vater, i,nne hatten. Herz 0 gthum M 0 dena. Die in Folge der letzten Ereignisse in Picmont von dem gegenwärtig zu Modena anwesenden Her z 0 g von G e n e v 0 i s, als rechtmäsngemThronfolgcr^gcfaßtcn Be: schlüsse haben wir unfern Lesern bereits in Nr. 26 unserer Zeitung mitgetheilt. Hicr folgt nun ihrem ganzen Inhalte nach die merkwürdige P r oklamati on , wel. che der gedachte Herzog-aus Modena erlassen hat, und worin diese Beschlüsse ausgesprochen sind: Wir Karl Felix von Savoyen. Herzog ton Ge nevois :c. lc. lc. Erklären hiemit, daß Wir kraft der unterm »3. März lN2i von Sr. Majestät dem Konige Viktor E manuel von Sardinien, Unserem vielgeliebten Bruder, bekannt gemachten, und von Demselben Uns mitgetheilten Thron-Entsagungs-Akte, die Ausübung der vollen königlichen-Authorität und Macht, me Uns, unter den gegenwartigen Umständen, rechtmäßig zusteht, übernommen haben, jedoch den königlichen T'tel nicht «hcr annehmen wollen, bis Se. Majestät, Unser viel- geden habcn werden, daß dieß Ihr ausdrücklicher Wille sei. Erklären ferner, daß Wir, weit entfernt, zu was immer fur emer Veränderung in der vor besagter Thron-Unseres vielgeliebten Bruders, bestandenen ^eg.eimngsform Unsere Zustimmung zugeben, alle d.eienigen königlichen Unterthanen, welche sich i« den Aufruhrern geschlagen hab,«, oder schlagen wer^ den, oder wclche sich angemasit haben, oder anmaßen werden, eineKonstitution zu proklamiren, oder irgend eine andere,' Unsere königliche Machtvollkommenheit verletzende Neuerung einzuführen, stets als Rebellen b etrach-ten werden, und erklären jeden, blnß der souvcrainen Gewalt zustehenden Akr, der nach mchrerwähnterThron-Entsagung des Königs, Unsers vielgeliebten Bruders, erfolgt seyn, oder noch erfolgen, dürfte, wcnn er nichte von Uns ausgegangen, oder auödr-ncklich von Uns sank tionirt worden, für null und nichtig. Zu gleicherZeir ermuntern wir alle königlichen Un-^ terthanen, sie mögen der Armee, oder was immer fü« einem andern Stande angehören, welche sich treu bewährt haben, in diesen ihren Gesinnungen der Treue zu verharren, der kleinen Anzahl von Rebellen sich thätig z» widersetzen, und allen Unseren Befehlen oder Aufforderungen zur Wiederherstellung dcrtechtmäßigen Ordnung bereitwillige Folge zu leisten, wahrend Wir AlleS aufbieten werden, um ihnen fchleunigcUnterstützung zubringen. Im vollen Vertrauen aus die Gnade mid den Bei: stand Gottes, der stcto die gerechte Sache. .bcschü'Ht, und in der Überzeugung, daß Unsere erlauchten VerbÄnde« ,t!>n, einzig und allein in der, edelmüthigen Absicht, wel» che Sie immer an den Tag gelegt, haben, die Nechtmä° ßigkeit der Throne, die Fülle der königlichen Gewalt und die Integrität der Staaten aufrecht zu erhalten, UnS schleunig mit aller ihrer Macht,zu Hülfe kommen wer« den, hoffen Wir in kurzcrZeit imStande zu seml, die Ordnung und Ruhe wieder herzustellen/und diejenigen zu belohnen, welche sich unter den gegenwärtigen Um» ständen Unserer Gnade besonders verdient gemacht ha> ben werden. Wir machen hieniit allen königlichen.Unterthanen, diese Unsere Willensmeinung zur Richtschnur'ihresBe- nehmens kund. Ocgeben zu Modena am »6. März 162,. Königreich Sardinien., Den neuesten Nachrichten aus Ma i la nd^yo'm ,«2. V.M. zufolge, scheint der Aufruhr in,P i^e.m o nt weuig Fortgang zu hab-u, und vietteicht von seinem E«5e nicht „6 " «veitt entfernt zn seyn» Der Sih derselben ist auf Turis. ^d-'aufA.llessandr),a bMränkt. Hn Turin behaup«. ten die aufrührerischen Truppen die Citadelle und in Alessandria haust eine eigene Negierungs« Junta, welche sich den Befehlen der revolutionären Regierung von Turin-nicht fügt. Der Prinz von Carignan hat bereits dieRegentschaft niederlegen wollen, hat sich jedoch bewegen lassen, selbe noch zu führen, um zr. ver-hindern, daß die Hauptstadt nicht der Anarchie Preis gegeben werde. > Im Genuesische» herrscht nicht nurdie vc^kom» menste Ruhe, sondern die Anhänglichkeit an den König, n elcher diesem Lande seit dessen Vereinigung die größten Wohlthaten zufließen ließ, spricht sich laut auö. Am 2,.^ ließ derGouverncur vonGenua die unten fotgcndcProkla^ mation, welcher zugleich die erste am »6. v. M. von dem Herzog von Gcncvois erlassene obige Erklärung beige-: fügt war. — Eben so haben wir aus der Granzfestung Novara die beruhigendsten Nachrichten. Der dc^tigc Gouverneur und die sich täglich mehrende Garnison ha-, ben.bisher nur allein den direkten Befehlen des Hcr» zogsvon Gencvois, Folge geleistet. — Savoycn ist ruhig. Das Regiment Savoyen, welches sich inAlessan» dria befand, als die dortige Meuterei ausb^ach, hat sich sogleich gegen die-Sache der Revolution erklärt, und wurde entwaffnet cittlassen. — In Turin hat die Rc< gicrungs< Junta die erste am 16. d.M. erlassene Deklaration des Herzogs vo» Genevois auf alle Weift zuun« . tcrdrücken getrachtet, sie wurde aber von dem Landvoll kc selbst >m dcr Stadt verbreitet. — Der Prinz von 3 a, rignan, har fein« Gemahlin und feinen Sohn zu dem Könige Mkto? AmadeuZ nach Nizza geschickt. Auf der Gränze der Lombardei Herrschi überall die tiefste Nuhc. Nachstehendes ist die oben crwahnts Proklama» tion des Gouverneurs von Genua: DerGene r al-Gouverneurdes Herzogt h ums Genua an dic Einwohner. Genueser! Ihr habt mir so viele und so schmeichelhafte Beweise eures Zutrauens gegeben, daß ich nicht säumen darf, euch von den großen Ereignissen des Tages in Kenntniß zu sehen, und euch über eure wahren Interessen zu be» lehren. Se> königl. Hoheit der Herzog von Genevois hat beifolgende Erklärung (vom 16. v. M.) erlassen, »nd mir befohlen, ihr die größte Publicitat zu geben. S> Durchlaucht der Prinz von Carignan hat nur zu erkennen gegeben, daß er sich, geleitet von den "Gesinnungen der Ehre und derTreue, die ihn auszeich» nen, den in oßgedachter Erklärung eingeschärften Ve-fehlen vollkommen gefügt habe. )hr, Ger gutcn Ordnung, die ihr aufrecht erhalten, und zur Unterwürfigkeit, die ihr gegen die Behörden bewiesen habt; ihr habt euch dadurch das Recht erworben, mit Vertrauen jene Beweise höchster Huld zu erwarten, die euch gewiß nicht entgehen werden. Die Ruhe nnd Mcistignng, die ihr stets bewährtes und die ihr, wie lch hoffe, me verletzen werdet, geben mir die Hoffnung und das gegründete Vertrauen, daß wir,das Bedürfniß irgend einer Mitwirkung von Aussen, um diese Gesinnungen zn befestigen, entfernen, und den Einmarsch dcr verbündeten Armee, die sich be« reits an dcn Gränzender tcmglichen Staaten sammelt, vermeiden werden. Unterstützt mich also, und euer Scchandcl wird nicht gestört, unsere Flagge wird geachtet werden, und ich wcrdc mich glücklich schätzen, euch vollkommen ruhig und glücklich zu sehen. Genua, den 21. März 1821. Graf Georg Des>Geneys. Im östcrr. Beobachter lesen wir aus Mod°en« nachsteheuoe zweite Proklamation, welche der' dort anwesende Herz 5 g von Gcnev 0 is unterm 22. v. M. erlassen hat. Wir Karl Felix von Sav 0 yen, Herzog von Genevois!c. In der von Nn» am 16. dieses Monats erlassenen Bekanntmachung haben Wir Unsere Gesinnungen in Betreff der rebellischen und"aufrührerischen Unterthanen sowohl, als hinsichtlich der Regierungs-Form zu crkcn» -nen gegeben, die nach Unserem Willen ganz dicjemgs^ seyn soll, welche vor dcr Thron-Entsagung ^'.Majestät, Unseres vielgeliebten Bruders, bcstanoen hat. Durch Gegenwärtiges ernennen Wir nun einstweilen und bis auf weiteren Befehl drei General-Gouverneure, näm» lich einen für das Hcrzogthum Savoyen, einen für das Herzogthum Genua, und einen für Unsere übrigen Staaten auf dem festen Lande, von denen Jeder die volle Civil», Militär- und Administrativ-Gewalt in sich vereinigen, und nur Unseren unmittelbaren Befehlen gehorchen soll. Demzufolge ernennen und vertrauen Wir das Gouvernement von Savoyen dem General < Lieute« nant Grafen Salmour di Andezeno, das von Genua dem General Grafen des Geneys, uno das Unserer übrigen Staatendes festen Landes dem GeneralUclU tenant Grafen Sallier de l» Tour, und befehlest "7 allen und jeden Gouverneurs, königlichen Beamten, Intendanten, Präfclten, Schatzmeistern, Richtern:c>, wie «uch allen übrigen Dil'astericn, diZ cuf weitere Verfügung den erwähnten General-GouverneurenFolge zu leisten. Un'cr WiUe ist, daß sämmtliche Justiz-Behörden, wessen Ranges sie auch immer seyn mögen, die dem königlichen Throne trcu geblieben sind, nach wie vor zu Gericht sitzen und schleunige und unparteiische Justiz aus-spenden sollen. Da Wir jedoch vom Himmel den kräftigsten Bei« stand erwarten müssen, so machen Wir den Erzbischöfen und Bischöfen Unserer königlichen Staaten hicmit be-tannt, daß es Unser ausdrücklicher Wille ist, daß dieser Beistand sowohl von ihnen a^s von den dnter^hrcr Lei» tung stehenden Seelsorgern in der Art, wie sie es am heilsamsten erachten, angerufen, vnd deßhalb Gebete zum Allerhöchsten und znr allerseligsten Jungfrau Maria, die stets als Beschützerin Unserer Staaten verehrt worden ist. geschickt werden mögen. Gegeben zu Moden« den 23. März iß«». Karl Felix. Königreich bcidee Sizilien. Über den Stand dcrDinge in Neapel theilen wir uusern Lesern folgendes Schreiben aus dicsirStadt, vom!l. ». M., mit: Neapel, den n. März »62». ssö war am 6. Abends als der Prinz »Regent die ersten Exemplare der Proklamation des Königs von Nea-pcl O'aibach den .23. Febr.'», und die deö Generals Fr i» mo n t an d^e Neapolitaner (Foligno dcn 2?. Febr.) cr-hielt und dem Parlamente mittheilen ließ. Es ist bc> schössen worden, keine wcgenerttnrnng zu machen, son-dcrn diese Schrift für ein Machwerk der Österreicher aus-zugeben, um die Truppen zu verführen. Nichtsdestowe-mg r fürchtet man, daß ste Eindruck auf diejenigen ma-chcn wird, die oloß einen Vorwand suchen« sich davon zu machen, und deren es nicht wenige gibt. Der Schluß einer Addressc des Prinzen «Regentenvom 7. deutet darauf hin, daß er den ausgesprochenen Willen seines Vaters, alser sich z u m C 0 n g r e sse nach 3 aibach bcgud, die spanische K 0 nstituti 0 n zu Neapel a u fr e ch t z u erhalten, für dessen wa h-re und ursprüngliche Absicht halte. Die königliche Famiiic ist hier. Aber im Schlosse wird cingcvactt, und dic besten Effekten amBordengli« scher und französischer Schiffe gebracht- Man hat dcm englischen Minister Sir. W-A'Court abermals angelegen, sich zwischen Neapel und dcn hohen Alliirtcn ins Mittel zu schlagen. Er hat solches jedoch abgelehnt. Am drückendsten ist der Geldmangel. Die gezwungene Anleihe. d»e,n der Stadt Neavcl eine Million Ducatl abwerfen sollte, hat nicht den dritten Theil ?in« anragen. Die Fonds vor der Revolution auf 8o"/„ sind jetzt auf^7 /<, gelunken. Dic Bewohner von Ponttcorvo haben sich ,m Augenblick der Gefahr aeroeigelt, die Waffen zu ergreifen. > > ^ » u Die neue Isa akskirche in St. Petersburg. Zu den Wundern, welche Alexander der Erste und ^nzige, Rußlands Selbstherrscher, dort für Staat und K'rche nut weisem und frommem Sinne in immer stci, gendem Glänze hervorruft, gehört die neue Isaakskirche auf dem großen Admiralitatsplatze, der Statue Petcrs des Orostcn, und der großen Newadrückc gegenüber. Bekanntlich war Peter der Große am 2o. Mai 1678 a. St. geboren. Der Heilige dieses Tags ist in der gricchi^ schen Kirche der heil.Isaak, der Dalmatier. Ihm zu EH^' rcn wurde also schon unter Peter demGroßen durch derr italienischen Baumeister Matcrnoni eine Kirche in Holz-und Mauerwcrl erbaut, die aber i?35 abbrannte. Dar« ans ließ Kaiserin Katharina die Große von 1768 an durch R,naldi eine Isaaksti'.'chc ganz aus Marmor baue«. Doch dieser Bau schritt so langsam fort, daß b?i ihrem Tod dic Mauer erst bis zum Dache fertig war. Paull. ließ sie rücksichtlos auf dcn eigentlichen Plan schnell üderdae chen. Ls war kein Denkmal, wie es auf diesem Platz stehen konnte. Emcn weit angemessener» Vau beschloß Alexander. Erließ sich viele Risse vorlegen, und wählte wegen seinei Großbeit dcn, welchen der kaiserl. russische Baumeister August v> Montferrand ihm vorlegt?, der nun auch, mit der Ausführung beauftragt, sogleich zum Werke schritt. Er hatte durch den geschmackvollen Bau des Ladanoffschcn Pallastcs auf demselben Platze, und durch eine große Zahl anderer, sehr glücklich gelöster Ausgaben seinen Beruf dazu vollkommen erwiesen. Eine c-gene Kommission wurde vom Kaiser ernannt, wobei die Grafen Golowin und Kosadawlcff den Vorsitz führen. Dcn2L. Iul. a. St> 1619 wurde der Grundstein gelegt. Der Bau wird mit dem größten Eifcr betrieben, und Petersburg dürfte bald ein Denkmal der Baukunst besitzen, welche? mit dcn prachtvollsten und größten K>'-> chen in Europa wird verglichen werden können. Mon -fcrrand hat sich bci den zwei Portiken auf den znxi Hauptseitcn des Tempels den Portikus des Pantheons oder'der Notunda in Rom zum Muster genommen. Es wird ein Oktostylos-SystoloS, und alle Fehler, die Soufflot bei dem Pariser Pantheon verschuldet, werden hier vermieden werden. Montfcrrand ist der wärmste Verehrer der klassischen Baukunst. Zwei französischeMa!)-.' ler, Brulo uno'Fremn, mahlten die au)t großcn Gemählde sl, ll-l>5c:u, dic dasInnere der Kirche zieren werden. Die Verzierungen in den Frontons über dcn Portiken werden in Bas-Relief nach Montfcrrands Erfindung in Mar-mor ancgeführt werden. Nicht Heiligen-Legenden, son» dern die Hauptszenen aus dem Leben Jesu sind der Gegenstand dieser Kunstgcbilde. Montfcrrand hat uns dieß allcö schon im Voraus veranschaulicht, und vors Auge gebracht in eincm Prachtwerk-, welches im größten Fo-lioformatc vor wenigen Wochen erst in St. Petersourg UNter dem Tttcl: ^8>-^° cla ^^. I»»'c r«8i,aul^o et an^-inc'ul^c: 'l"^,!«» 1c,8 «rcirl)» cle 1' Umi^erour «I, kui s»ar ^V» äe UonU'ürraucl (Pluchart 1820. 21 Kupfertafcln und 3 Bogen Druck) erschien. Es wird auch als erster Theil d« von demselben Architekten zu unternehmenden Werkes angesehen. Die nur in radirtcn, aber sehr saube?« llmrisseu guLgeführtcn Kupfer stellen theils die frühere Isqatskirche nebst Ansicht und Aufrisse, theils den ncuen Bau in allen seinen Theilen, nebst den dazu bestimmte« Gemälden und Sculpturarbeitcn vor. Ein großes Modell des ganzen Baues dient bei allen diesen Vorstellungen zum Hörbild. Die fünf Kuppeln, die nach dem Gesetz der griechischen Kirche in Anocumng des Kreuhes anf jeder Hauptkirche stehen müssen, geben freilich diesem, in scimm untern Thc^l nach der Antike geformten Tem. n3 pel eine eigene Vermischung der orientalischen und alt-griechischen Baukunst. Ailein dieß muß sich crst im Gro--ßen zeigen. So auf dem Papier nimmt sich alles nnr kleinlich aus. Über die Größe und Umfang des Tempels (von 2c)8 Fuß Länge, 178 Fuß Breite im Innern, die Kuppel 83,F,:ß im äufiern Durchschnitt, die Höhe ohne t>a) Kreutz 2^N Fuß) sind in öffentlichen Blattern schon ausführliche'Nachrichten mitgetheilt worden. Die voc^ züglichste Herrlichkeit devselden entspringt ausden prachtvollen Jaulen, und den manigfaltigsten Marmordec kleidungcn der innern Hände,,den Bronzen und ver« goldeten Kapitalcrn u. s. w. AmHochalrer werden allein acht von sibirischem grünen Jaspis, von 10 Fuß Höhe, und vier andere von Porphyr, von 7 Fuß Höhe, pran» gen. Ader die unvergleickli'hste Zierde wird durch die ZL korinthischen Aranitsänlen in den zwei Vorhallen entl stehen, alle auS einem einug'en Oranitblok gehauen, alle von 55 Fuß Hohe, Basen und Kapitaler von ver; goldeter Bronne. Da die H iulen des Pantheons in Rom nur 46^ 9" 11 i,2'" halten, so und sie durch diese Gra: nitkolosscn auch in der Höhe überboten. Den neuesten Nachrichten aus Petersburg zufolge sind bereits vier derselben zu Wasser aus Finnland in Petersburg angc; kommen. Dock es verlohnt sich wohl der Mühe, die ganze Manipulation kennen zu lernen, durch welche der Unternehmer dieser, nur durch die ägyptische Obelisken«-«uöhauung noch übertroffenen Rlesensäulen, der Kauf^ mann Ssuchanow, dieß Wunder be.virken kann. Da sie selbst als Parallele für die Säulend-earbeitung bei Griechen und Römern, worüber wir unserm Hirt in Berlin in feiner Vn,^nn5l n»ck c1«u sirnnclsn^en 6«^ ^It«n so schöne Aufschlüsse verdanken, von großer Wlch-tiqkeit ist, so maq die gründlichste Nachricht davon, die welche in der, zuPei-erSburg in derKricgSbuchdruckerci deg, Generalstal's des Kaisers unter dem Namen der Invalide oder die Kriegszeitung ta'alich in Quart erscheinenden deuts-hen Zeitung vom ä. Nov. 5820 enthalten ist. hier eine Stelle finden : „Die hiestqe Isaakskirche soll 58 Gra-»litsäulen. aus einem Stück bestehend, jede über 56 Fuß koch und etwa 6 Fuß dick, erhalten; zwei darunter Nnd 66Fu5 und iol^2Zo'l hoch und gegen ?!Fusi dick. Die Granitblöcke dazu werden von dem Kaufmann 2ter Gilde Glu chanow imFriedrickShamschenKrei''e ausgebrochen. Vloss durchl^rfahnlng geleitet, ist er dahin gelangt, ci< »nen Vlock von jeder beliebigen 3änge und Dicke ^u er». Hatten, sobald die Fel^enschicht nur diesem Maße ent» fpricht-. Die frühere Methode, den Felsen durch Pulver zu syrengen, ist gefahrvoll, und ^.lr Erreichung des von Vsuchanow beabstchtlgten Zweckes nicht anwendbar; da: Her kam er auf die Idee, ganze Gelsen durch Keile, wie Holzblöcke', N! soalten ^ welche Methode auch schon bei den Säulen der hieben Kasansch?« Kathedrale von ihm «ngewandt worden ist. und gegenwärtig wieder beimVau der I^akskirchc'befolqt wivd. l?r übernimmt es sogar, aus einer von ihm a'ifgefnndenen Tckicht, wenn es aller» Höchsten Orts verlangt wird, eine Sänle v?n 24 Faden bange, und von einer verhälrniss'iMigen Dicke, zu stel° len. Die Verfabrungsart dabei- ist folgende. Zuförderst sucht er eine Felsensckicht von der gegebenen Linae und Dicke der S'inlc, ^iehd daraus in gerader Linie eine furche, die die Richtung bestimmt, nach welcher der kels gespalten werden soll. dann werden längs dieser Fnrche Löcher gebohrt, etwi »anderthalb Arschien aus» einander, so tief als die Schicht dick ist, und so breit, daß zwei Rinnen von ssiscn wneinaehen, -,',vischen welchs die eisernen Keile gel.-gt werden. Nun läszt er von 10a bis l5a Arbeitern, die zu beiden Seiten hingestellt sind, auf ein Zeichen ..u gleicher Zeit die Keile mit Schmiedsham» mern hineinschlagen, und nach einigen wiederholten Schlagen bricht der Fctsblock ab. Wenn diese auch in Rücksicht der Länge der,in ihrer Art einzigen Pompeji-schcn Kolonne nachstehen, so erhalten sie durch ihre gro-sie Anzahl einen Vorzug, und «ußcrdem beläuft sich der Preis einer jeden Kolonne, die Lieferungs- und Abladungskosten, die'nur 5»o Rubel betragen, mit cinbe^ griffen, nicht über 24,00a Rubel." Es verdient übrigens noch aus andern Nachrichten bemerkt zu werden, daß unter dem aus Marmorplatten zusammengesetzten Ge> sims im Innern Z2 Warmungskästcn angebracht seyn werden, die durch Röhren, die vom Fußboden hinauf» steigen, ihre Heihung empfangen, und daß jede Säule, so wie sie jeht durch Dampfmaschinen zur höchsten Po-litur vollendet ankommt, i3,c»uo Puds (den Pud zu 26 Pf.) wiegt. Fremden -Anzeige. Angek 0 m m en den ».April? Se. Eminenz der hockwürdiq? H?rr Ladislaus Pyr-ker, Patriarch zu Venedig , und Herr Steinbüchel, k^ k. Münz - und Antiquen - Kabinetts - Direktor, von Wien. — HerrBrowne, k",n^l. grosidrit. Oberst, von Mailand. — l)>'rr Peter '^ab'aani, Handelsmann,, von Tricst nach Wien.— Herr Ludwig Schäfer, Sekretär des Fürsten von Montfort, und Herr Philipp Girard, Fabrikant, beide von Wiin. Den 5. Herr Alcrander von Gayl, gewesener Oberst und Adjutant des Fürsten v. Montfort; Herr Matthäus Forteä^ue. köniql. engl. Marine ? Kapitän , und Hcrr Hcinricb Fortescuc, königl. engl. Offizier, von Triest. — Herr Matthäus Draghiccvich, Handelsmann, von Tricst nach Wien. — Herr Sclman Dobruna, Handelsmann u,nd türk. Unterthan, von Belgrad. Den ä> Herr Franz Rinaldi, k. k. LottolDirektions-Kontrolor^ von Tr,est nach Grätz. — Herr Karl Leben-saft, Handelsmann, und Herr Matthäus Marocco, Pfarrer zu Grado , von Triest. Abgereiset den ?> April: HerrBrowne, königl. großbrit. Oberst, nach Wien. — Herr Philipp Girard, Fabrikant, und Herr Ludwig Schäfer, Sekretär des Fürsten von Montfort, nach Triest- Den 4. Herr Selman Dobruna, Handelsmann und türk. Unterthan^ nach Tricst. Wechselkurs. Am 3l. M5rz war zn Wien der Mittelpreis der Staatsschuldverschreibungen zu 5vCt.in CM. 71 ,5/i6; Darleb. mit Verlos. v.I^ '»20, für loofi. in CM. —-^; detto detto 182,, detto detto^-^^; Wiener St. Banko^Obligat. zu 2 1 ^2 p(5t. in CM. ^ ^' Kurs aufAugsburg, für looGuld. Courr. Gulden 991/2 Uso. — Conventionsmünzc pCt. 260. Vank-Actien pr. Stück 5äZ H/5 in CM. Ignaz Aloys Edl. v. Kleinmayr, Verleger und Redakteur.