kaibachet M Wochenblatt N u tzen und Vergnügen. W Freytag den 14. März i3'7 W Bruchstücke aus dem Leben dcs Grafen Dzirzauowsky. u ^„"ter den Kammerherrcn des (letzten) ^nigs von Polen befand sich cin Mann, .tn sein Schicksal b?ynahe in alle GeZcn-^" der W.lt gesühnt hatte, Namens . "zuzailowsky El- hatte sein Vaterland ... "^n, um nach Frankreich zu gehen, kb " 3'U, als der berühmte Löwendall ^n in die Dienste dieser Macht getreten vos v ""^ "'^^' l^ln'm Kommando ein »isches Regiment erricbtete Die Fre-einp ' ""s wclcher sick Dzirzancwsky mit ei/'' 3"ßen Anzahl, Lanvslcuts zu Danzig den, ^ h"tte, ward von den Euglän-aef/js,^"^nunen. Er wurde nach London "Nd!?' "dielt daselbst seine Freyheit, dern ^^ herauf 2 Fcldzüge in Flan-dn^^""ter den französischen Truppen, die Gcn'.'.s ""^^' Anführung zweyer fremden l"arin " ^^ b^e Schule für den Krieg Als Dzirzanowsky nach dem Friedsp wieder nach Polen zurückkam fand er seine Familie in zerrüttetem Zustande. Mitten unter den schrecklichsten Leidenschaften, behielt ein Gefühl von Billigkeit in ihm die Oberhand Er konnte nicht ohne Wuth mit ansehen, daß eine Stiefmutter seine Familie zu Grunde richtete, und seine Schwestern um das Ihrige brachte, entriß ihr daher mit Gewalt eine Summe von »Z000 si. die sie von seinem Vater erhalten hatte, und übergab seinen Gchwse stern diesen einzigen Rest ihres Vermögens, ohne sich das Geringste davon zuzueignen, <5ewißens - Vorwürfe über diese Greuelthat, mit der er sich gegen das väterliche Ansehen vergangen, trieben ihn indessen zu dem Entschluß, als Pilger m,ch Rom zu gehen. Unter derselben Kleidung machte er ftine Rückreise durch Frankreich; da aber solche Reisen gegen die strenqen Gesetze der Polizcy in diesem Landc waren,, wurde er ergriffen, und als ein Landlciufer eingesperrt. Einige Landsleute nahmen sich seiner an, und durch Protektion erhielt er hierauf v)n dem französischen Host eine Mstülung in Osi ',di>n- H'.er ackana es ihm, zmn qvoßen Erstaunen des ganzen Landes, 4 Ko,ps Sipoys, die unter seinem Kommando standen , auf festem Fuß streiten, und nach europäischer Art ma» növriren zu lehren. Er sührte sie mehrers male ins Feuer ohne daß sie jemals wichen , und die Engländer erkannten bey mehr dc?nn einer Gelegenheit, lachen Vorzug diess Sipoys vor dcn ihrigen behaupte cen, mit denen sie sich alle Mühe gaben, sie nach derselben Disciplin zu bilden. Allein er überwarf sich bald mit 'dem Kommandanten, und kehrte nach Frankreich zurück, um einen Prozeß gegen ihn zu. betreiben. Das Schiff, welches ihn fahrte, strandete in den amerikanischen Hnseln, und er benutzte die große Freyheit , die er als französischer Offizier hatte, alle Plane aufzunehmen, und die Ankerplätze aufzuzeichnen. Da hier auf fein Prozeß iu Frankreich nicht den erwünschten Erfolg hatte, trieb ihn der Verdruß nach England , wo er mit dem Minister Pitt wegen allen seinen Memoiren über Martinique in Handel trat. Ein berühmter Portugiese, der sich damals zu Lon on aufhulc, beredete ihn nach Portugal zu geh n, um. in der Armee, die man damals nach Paraquay schickte, Dienste zu nehmen. Kaum war er aber in Lissabon angekommen, so zogen ihm seine freyen Reden die Inquisition auf den Hals Eine solche Strenge empk re seinen von Natur für Unabhängigkett gestimmten Geist; er gieng nach Spanien, wo die Regierung ein milderes System anzunehmen, u d ois Fremden zu b günstigen schien. Der Bruder eines Günstlings vom Grafen Brüh!, war in Madrid sä sisch:r Resiomt, Dzirzanowsky, aus Vrdruß über emg? AeußerltNgm des Sachsens über die Pohlen, gab diesem e ne Ohrfeige. Trotz der Unannehmlichkeiten, welche chm diese Uebereilung zu^og, erhselt er vo? dlelsm 5)0sc ^ 4>....... «^ .^^:,l.c U!> reiftte nach Pohlen ab, um daselbst ^" Regiment anzuwerben Sein zufrieden^ Sinn und Unr rhaltungätalent gesiel dew neuen Konig, so oaß cr von deinftlben l>^ der Charge eines Kämmerers an den H"' gezogen wlkde; allein eine heftige Liebe," seinem Vaterlande mischte sich m t allcn , seinen Tugenden und allen feinen Laster"? und die Freyheit in seinen Untenc^llüge" mit diesem Flnsten blieb balo n:cht ""^ bemerkt , Eines Ta,',es untsr andcrm behaupt «r, in Amerika, von Wilden zum HölNg gewählt worden zu seyn- „Wie habet Sie, fragte ihn der König, diese K'^ V« loren? /,Si>e, versetzte er, ich '^. gewählt worden , von einem freyen Vol°s' es wurde gewahr, daß ich mit seiner llnte joämng umg ng, und trieb mich aus de Lande. „ „,. Die Art von Gunst, die er fortw^ rend bey Hofe genoß, hielr ihn nicl)t ^ ' rück, Verbindungen mit alkn guten 2)U^ aern anzuknüpfen, unv wäh^nd des L"N/ tag's hatte er sich a,s eurlgen, wachjaw Vertheidiger ihrer Rechte a/zeigt E^' w^ ^ der durch Rarh und Bitten' den A ieftr Unterre ^ ihn fragte, was das Publikum vo" y denke, so verhehlte ihm Dzirzan^ nicht, daß die Nation alle Demüthlg"H.e, wlche sie nnter snner Regierung/ '^ itzM zuschreibe, un'o daß seine intUg knduna mlt N,««:-. ^-^ ^^ Herdacht der ^hellnahme an allen Gewaltthätigkeiten die>es Gesandten zuziehe zc- Der König berief sich auf die Art von Gefangenschaft, in welcher Repnln ihn ^tte. Dzivzanowsky stellte ihm h «gegen ^', daß das Völkerrecht in Rücksicht ein-s »olchLn Menschen keine Gültigkeit habe, fachte d^ Vors lag ihn aufzuheben, und hernahm die Ausführung des Plans. Der ^onig verlangte den Plan schriftlich Bey blesenl Vovscklag sah ihn Dzirzanowsky, 'chorf i„s Gesicht Der König fühlte das Anzo Mißtrauen, welches sich m diesem '"llck aussprach, machte aber dsn KaM-»nerer durch die heiligsten Eidschwure treu-^'Ng- Der Plan kam zu Papier, und ^urde dcm König anvertraut, alles «ar «ur Aushebung ft.tig. . ^znzanowsky hatte gewußt von Rep« w jelbst eine ziemlick betracktl^che Summe ^ldeg;n ziehen. Das Komplott war in ^ R gnucnt der Drogonergarden, ob s tthon ans lauter Dissidenten bestand, ^l)c5. Repnin sollte bey seiner Rück-^''aus einem lredcrllchcn Hause, wo das, ^wlikum wußte, daß der Gesandte den ^'"d zwingen wollte, aufg hobsn werden. 7.U^zanowsi'y war aber denselben Tag ^ emem Hause, das fur den ganzen eil-l^''" stand, zur M^ttagstasel, als .^äst ein Edelmann cintrar, und als eins ."er Stldt verbre tete Ncnjgkeit erzählte, ^" en, Komplott bchü-.de, welches Reps e^"^)el)cn wollte; daß dieses Komplott d^'t l"l) und der B>lchl gegeben wor-' ^ den U chber zu «letl-en. ^znzanowüfy sah aus dieser E za'hlung, ^ Wttzö Gcsichr, lN der er slch befand, les,.''Z^ eine Bout.ille Champagner, 5"<ß >, «. ^^ ' erh'.tzte sich noch mit einigen dil k",^' ^,^ s^,^ kebensgcistelN sal),/^ste Spannung gaben, deren sie ^ waren, «ud verließ die Geftllschalt um dem Seruchtt nachzuspllrsn. Er kam auf eine öffentliche Pcomenaoe, und traf daselbst einen seiner Freunds, der mit einem rußis^en General auf und ab gieng. Dieftr General war derselbe, der den Be-fthl hatte, ihn zu arretiren. Es waren schon die sichersten Maasregeln getroffen, ihn bey einbrechender Nacht zu ergreifen« Dzirzanows y redete sie an und sagte, daß er einen nützlichen Plan im Sinne führe, der keinen Aufschub leide, und woz» er elnen Paß nöthig habe. Er war für einen der Günstlinge des Königs bekannt; sein Freund nannte ihn blos, nach der Sitte oes Landes, bey seinem Charakter, und d?r Zufall wollte, daß er von demsel-. ben Offiziere, der den Auftrag hatte, ihn zu arretiren, den Paß erhielt. Der Klub, den er gebildet, erschien indessen des Abends vor dem Thore des Ambassadeurs; das eiserne Gitter, welö es den Eingang sperrte, war verschlossen. Die Wache gab Lärm und die Truppe, die sich ohne Anführer befand, lief von selbst auseinander. Auf die Nachricht von seiner Entweichung leß Rcpnwven Preis von 5000 Dukaten anschlagen fli jeden, der Dzirzanowsky todt oder lebendig bringen würve. (Dls Fortsetzung folgt.) Aphorismen aus dem dramatischen G.biethe. Die Künstler müffm erst. vorwärts, dann wird das Publikum, wenn auch allmählich — schon nachfolgen. Eine Haupnegel der Mnst lst - .lles veredelt darzustellen unv alles von der Nachahmung cmszuschllch.", was keme Vered-wng zuläßt. Dss Künstlers Werk muß mit der Natur nie mi Widerstreit seyn;- es muß die Empfindungen gewahren, als wenn es ein Ausdruck der verschönerten Natur wäre. Die Tragödie ist ein Fragment aus dem gemeinen Leben künftiger Iahrtau. sende, von d?r Phantasie vorausgeahnet, aber — weil diese Jahrtausende leerer sür den Sinn, als die vergangene Secunde, find — vom Geist e, wücher 1Wah r n e h m u n g mit der .5 I^ee vereinigen muß, wenn er das Ideal ' des echten Kunstwerks erreichen will, an der Verlornen Vergangenheit dargestellt Es zeigt sich daher das Treffliche, das erst in «nbestnumbcner Zukunft erscheinen wird in der Welt, jetzt, in verflossene Zeiten zurückgesetzt, in der Tragödie. Die Tragik darf das Besondere nur andeut?n: und möglichste Vermeidung a3es Gegenständlichen ist die echte Feuer-Probe der tragischen Kunst Bey Corneille, und noch mehr bey Racine — violleicht bey den Franzosen überhaupt — geht die Handlung sür den Leser nur hinler dem Schleysr der Rede vor, und soll sich erst dem Zuschauer enthüllen. Ein ««vermutheter Vorfall, sagt Diderot, der wirklich auf der Bühne vorgeht, und den Zustand der Personen plötzlich verändert, ist ein 6anp cle I^earre. Eins Disposition dieser Personen auf der Bühne, die so natürlich und wahr ist, daß, wenn sie durch einen Mahler getreulich abgebildet würde, sie auf der Leinwand gefallen würde, ist ein Gemählde (^ablegu) Koller. Findlinge Nicht Titel, nur Thaten sind bey de^ Nachwelt gültig. , Bey großen günstigen Erfolgen ist lvedA alles dem Glück, noch alles dem V^oic"!' zuzuschreiben. . . In Gesellschaft von guten K^pfen^" man mit Vergnügen, was sie nur l Mühe lernlen. Wissenschaft ohne Tugend verblend,' statt zu erleuchten. ^ Die Reichthümer sind das Gepackt Tugend Gepäck ist Herren nothwe"^ oft' aber verzögert's den Marsch uud v^ hindert die Gelegenheit zu siege'. ,^ ., Reich ist, wem nur das Ueberfiu,!^ fehlt. , ..st Das Heidenthuw machte die Gö'tw'" Menschen gleich?, das Christenthum ley die Menschen, Gott nachzuahlnen .^ > Daß größte Lob eines Dichter« ^ wenn man seine Verse auswendig ^Y Herku les und Vachus. Ein Gleichniß Aus dem Lateinischen der Anthologie R. Cunichs Beyde des Jupiter Söhne, aus Thl beyde gebürtig, ^„b Eiuer die knotigte Keul', einer den " in der Hand. , .^e Beyde durch Reisen berühmt, und "'/ > tapfere Helden; s^d An den Enden der Mlt beyden ' Säulen gestellt. s^j Beyde sind ebenfalls Kenner der <"l-, dieser gekleidet .M Ist, mit der Löwenhaut; jener als z ter Bock. ^iferft^ Bcyde litten sehr viel der Juno 6^ wegen, HM Beyde mimn im Feu'r stiegen z"^^. o, lnel cmpor. F ^^ ____^