Vit ^«arburger Seituna- erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Kreitag. Preise — sür Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjä!,rig » vierteljährig 1 fl. S0 kr: für Sustellung _ins vÄ«» monatlich 10 tr. — mit Postversendnng: ganzjährig S fl.. halbjährig 4 fl., vierteliährig S fl. JnsertionSgebühr S kr. pr. Seile. Am «Landweyr-Irage. Marburg. 27. 3««!. l. Gelegentlich d«r Verathung über das Landwehr Gesetz im Jahre lS6g wurde vom Regie-rvugstische aus verfichert, die Kosten werden nur voo.Oov fi. betragen. Di« Aut»ahme des sihlerhafteu Wehrsyslems erfolgte trotz aller Hinweisunge« aus den Begriff und die Vedeutung der allgemeinen Wehrpflicht — trotz oller Schlüße, die wir aus dem Wtsen derselben zogen uad ziehe« muhien ; die Annahme der Regittungsvorlage erfolgte allen Lyhren t^er Staats' »vd Volkswirthichast zum TroKe. Die Ausgaben stiege« auch für die Landivehr von eine« Jahr« zum anderen noch rascher, als sogar wir befürchtet; sie erreichten 1872 schon eine Höhe von fl. und »Verden jetzt durch Auf- stellung von Aadres s»»r die Infanterie und durch Bertüogerung der Uebungszeit um VV0.00V fl vermehtt. Vir find aber damit noch keineswegs zu Ende und können auch einen Gleichstand gar nicht erwarten. Es werden nicht nur die Kosten für die bisherige Eiarichtnng flch vergrößern — es foll auch im Herbfte »och eine Erweiterung des Systems beschlossen werden; die Ejnsührung der Kadres auch sür die Landwrhlkavallerie. Die Kosten, von welchen bisher die Rede war, deckt die Ttaatskasie und diese muß durch die Steuern des Boltis gefüllt werden. Wer de rechnet aber den Baarveriust. iveichen die einzelnen Nehrmänner d-r Kadres zu erleid,n haben, die man ihrer bürgerlichen Veichüstigung entzogen? Wer zählt ferner die Hunderttausende von Gulden, welche die übrige Masse der Pflichtigen durch Nichtarlieit verliert — jener Pflichtigen, die tünf-tig eine Woche länger die Uebungen d.r Land« wehr mitzumachen haben? Wrr endlich schätzt den V.sammtjchaden, welcher sich sür die Bolktlvirth» schast daraus ergibt? Zur Geschichte des Hages. Dem gemeinsamen Boranschlag für 1873 zufolge sollen anderthalb Millionen Gulden verlangt werden —. zur Bewirthung fürstlicher Gäste, welche die Wiener W ltausftelluvg besuchen. Die Bewilligung weiden unsere Delegationen mit greuden erlheilen. Oesterreich und Ungarn müssen ja beweisen, daß sie eine Giohmacht sind — und wenn die fremden Herrscher sich davon überzeugen, darf Uttd wird der beschräntte Verftand ihrer Unterthanen noch zweifeln? Das englische Oberhaus hat den Ges'^ntwurs. betreffknd die geheime Abstimmung bei Wahlen in dritlir Lesung angenommen. Damit wäre endlich der Schritt vorwäits gemach», der von allen Bertheidigern der Wahlfreiheit so lange schon gefordert worden. Die Furcht vor Drohungen »vird künftig die Wühler Englands bei ihrer Stimmgebnng nicht mehr beeinflußen. Das neue Ministerium inSpa-nie« versucht, die Republikaner zum Aufgeben ihrer fyslem^tischen Oppostlion und zur Brkäm« psung des Aufstaudts zu gewinnen. Die Vertreter dieser Partei versprechen, ihre Gefinnnngsgenoffen auf d.m gesetzlichen Boden festhallen zu wollen — Hilfe gegen die Karlisten sei jedoch nicht mSg« lich: die Berlhcidigung l>es Hauses Savoyen ver- trage sich nicht mit den Grundsätzen der Republikaner. Nermtschte Rachrichten. (Elektrische Laternenanzünder.) Um die Pulvermagazine in Woolwich soviel wie möglich vor Feuergrsahr zu schützen, werden jetzt die dortigen Gaslaternen durch einen elekirischen Strom entzündet und durch Schließen des Haupt-hahnes gelöscht, so daß diese Laternen ihren Zweck erfüllen, ohne daß eine Menschenhand sie zu berühren nöthig hat. (Die Jesuiten in England.) Das englische Kirchenblalt „Church'Herold" bespricht die Maßregeln Deutschlands gegen die Jesuiten und sagt; „Au ch in unserem Lande, und ganz besonders um die Hauptstadt herum, geben sich jesuitische Machinationen kund, welche deutlich die Wahsscheinlichktit zeigen, daß in nicht allzu langer Zeit auch die englische Regierung zu ahnlichen Maßregeln wie die deutsche zu schrei»en habm »vird Die Zahl der Jesuiten, »velche in unserer. eigenen Mitte an der Arbeit sind, sängt bereits an. die öffentliche Ausmerksamkeit aus sich zu ziehen." (Zum „Weltuntergang" am 10. August 1872.) Im Feuilleton der „Feankfurtir Zeitung" erzählt Karl Bogt: „Neulich hat eine mouturs (scherzhafte Mystifikation) von Genf aus die Runde durch alle Zeitungen gemacht und sogar den Witz der Gelehrten hie und da zu Widerlegungen aufgefolde»t. Man erzählte. Prof. Plan« ta»nour in Genf habe einen neuen Kometen entdeckt. der jetzt zivar erst nur durch Fernröhre er-teunllich st», aber seinen Beobachtungen Ausolge sich mit unerhörter Geschwlndigkcit der Erde nähere Aeuttleton. Ein Neutscher. Bon G. Nuppius. (Fortletzung). „Witd ziemlich Eins werden, ehe wir dorthin kommen!" brummte der Kupferschmied, nach seiner Uhr .sel»e«d. „Hilst nichts, Meißner, Sie müssen die Rächt «it durchmachen t" »var die vo« rascherem Schritte begleitete Antwort, »»ver weiß, ob Sie nicht irgend eine Art Zeugniß abzulegen haben l" .Der Blll »st immer da. Sirl" erwiderte der Andere »vie in verletzter Würde, „glauben Sie. aber, mau l»at in Aussicht auf eine trockene Nacht keinen Durst, daß Sie sich nicht einmal geit ju einem Glase Bier nehmen?" Meichardt ivandte den Blick vorlvärts. „Dort winkt noch ein Stern", sagte er. nach einer ein sameu bunten Laterne an der matterleuchteten Häuserieihe zeigend, ,»nehmen Sie aber da gleich Borrath!* .Ohne Sorge. Sir. sobald der Mensch nur weiß^ was ihm bevörstehl." Es war wirklich schon eine halbe Stunde über z»völs, als die beiden jungen Männer den Weg nachdem entfernten sashionablea Stadltheile ^rilckgelegt hatten und kein einziges Fenster in Frosl's Hause zeigte noch einen Lichtschimmer. Ohne indessen lange zu zögern, zog Reichardt kraslig die Klingel, mußte dies aber noch einige Male iviederholen, ehe ftch in dem meist zu Dienstboten-Wohnungen benützten Unterbau des Hauses ein Fenster öffaete. „Wecken Sie sogleich den jungen Mr. Frost", sagte der Außenstehende in bestimmter Weise, „gebe« Sie ihm hier meine Karte und melden Sie. dvß ich in dringenden geschästticheu Augetegevheileu komme l" „Mr. John Frost ist noch nicht zu HauS!" klang es zurück. „So wecken Sie den alten Herrn!" rief Rei» chardt ungeduldig. „Ich weiß nicht, ob ich darf. Sir t" war die Arltlvort; eine Stimme auS t>em Innern aber schien die Bed«nklichteiten des Sprechenden zu be Mtigen, ehe der Angekommene zu einer neuen Anltvort gelungt war. Das Fenster schloß sich; eine tange Weile aber verstrich, wahrend Reichardt ungeduldig den kt'lten Borplatz stampfte und mehr al» einmal sich versucht suhlte, von Neuem die Klingel zu ziehen — der Kupferschmied aber, sich die Häuser im Laternenschein betrachtend, langsam auf dem Seitenwege spazieren ging — ehe sich die Thür aufthat und ein Gesicht sich vorsichtig herausstreckte. .Sind Sie allein. Sir?" klang es ; Meißner aber, welcher beim Ocffnen der Thür herankommen lvar, nahm dem Besr.igtti», der nicht sogleich zu wissen schien, »vas zu erwidern, die Ant'vort ob. „'s »st nur eine ganz vernünslige Borficht-, rief er, ..geheu Sie allein, Reichardt und lassen Sie Mich nur bald wissen, ob ich noihlvendig biu l" Reichardt schlüpste kopfschüttetnd ir» das Haus; nach wenigen Minuten aber schon ward auch sein Begleiter von seinem Spaziergang abgerufen und eine halbe Stunde später trat der Erstere ollein wieder heraus, raschen Schritts durch die kalten Straßen den Heimweg suchend. Reichardt verbrachte fast den ganzen Rest der Nacht ohne Schlaf in seinem Bett^. Der alte Frost hatte nach der ersten Erregung, welche seine Mittheilung ijervorgerusen. ihn mit einer Herzlichkeit bihandelt, die ihm trotz des Daiikgesühls, ivelches den alten Handeti^herrn be-»vegen mochte, doch zu w.it gegen seinen „jüngsten Klert" zu gehen schien und d,e. so wohl sie ihm im Augeublicke, besonde'S m Gegenivart des Kupfer-schmieds, auch gethan hatte, doch jetzt von Neuem einen harten Kawps in ihm hervorrief. und. wen» it nicht irre, a« 10. August Mittags 1 Uhr 16 Minuten 31 Sekunden mit unserem Planeten zusamensioßen werde. Voraussichtlich würden ftrchteillche Ereignisse die Folge sein, da die Malerie deS Komtten durch eine ungehtuere Hihe in gassörmig ausgedehntem Zustande erHollen werde. Die Geschichte tum erst in einem Lyöair Blatte; die „Swiß welche zur Besriedi» gung des reisenden Caekney in Gens «scheint, sing sie im Fluge ab und nun machte sie dik Runde. Einige Tage darauf tr.ffe ich meinen Kol« legen Plantamour auf der Universität. „Sie haben mir mit Ährem Kometen einen schönen Schreck eingejagt", sagte ich lachend. .Unsinn," erwidert sr. „Ansangs Hobe ich auch darüber gelacht, aber jetzt »ird mir die Sache zu toll! Können Si» fich beuten, daß ich täglich Haufen von Briefen erhalte, in welchen man mich um nähere Aus» kunft bestürm» l" — „Aber ivie kommen Sie den» zu der mooturs?" fragte ich weiter. „Das ist es ja. eben, was mich ärgert. Ich habe mich erkundigt. Einige lustige Gesellen haben die Sache in einem Kasee in St. Vervais drüben ausgeheckt. Kein Mensch wird fle uns glauben, sagte Elnir. Meinst Du. antwortete der Bäcker P. Sie kennen ihn ja, den Schlingel! — Wenn wir aber den Ramen nnseres Astronomen Plantamour dazu setzen, der in der ganzen Welt bekannt ist. so tappt alle Welt hinein! — So ist es denv auch geschehen — aber die Cchling«l haben nicht bedacht, welche Arbeit sie mir damit ausladen, d« ich nach allen Seiten Dementi's schicken muß!" (Die Wiener Arbeiter an das Ministerium.) VertrauenSmännrr der Wie» ner Gewerkvereine haben drm Ministerium des Innern eine Deakjchrist überreicht, worin das Hauptgewicht auf das Verhatten der Polizei» Kommiffäre in den Bereinen und Versammlungen, bei Arbeitseinstellungen u. .s. w. gelegt wird. Um dem Vorgehen der Polizei gegen daS V r« sammlungsrecht vorzubeugen, wird in Erwägung des Umstandes. daß Redner, welche gesetzwidrige Ansprachen halleu, ohnedies zur Verantwortung gezogen.werden, folgendeVerordnungvorgeschlagen: „Ivie den Versammlungen beiwohnenden Regie« rungsvertreter Haben sich jeder Einmischung in die Debatte oder in die Rechte des Vorsitzenden zu entholten. Der omtirende Kommissär darf weder einen Redner unterbrechen, noch ihm dos Wort eutziehen. Er kann unr dann zur Auflösung der Versammlung schreiten, wenn der Vorsitzende innerhalb des Zeitraum» von einer Viertelslunde nicht in der Lage ist, einen entstandenen Tumult zu beseitigen und die Ruhe wiederherzustellen. Er hatte Frost's Vertrauen, von »velchem John so Mancherlei wissen »vollte, gerechtfertigt — was tonnte ihm aber diese einfache Pslichterfüllung in seinen innern Kämpfen Helsen? lilieb er denn nicht trotzdem immer der. der er war? gast erschien ihm die Telegenhkit. bei Fonsride's Kon» zerttruppe anzukommen, wie ein Rettungsanker vor der Versuchung, in seinen jetzigen Verhältnissen zu bleiben, die er immer mächtiger wiederkehren fühlte, sobald Margarets Züge neben deS alte« Frost's wohlwollendem Gesichte und John s lauuigen Mienen vor ihm aufstiegen ; er begriff, daß nur ein männlicher, starker Entschluß ihn aus diesem Zwiste mit sich selbst, aus der immer wie-dertehrendeu Selbpqual reißen konnte — und als gegen Morgen endlich der Schlaf über ihn kam. stand es fest in ihm, schon am nächsten Tage sci-nen Austritt aus dem Geschäfte anzuzeigen. XVI. Es war schon fast Mittag am nächsten Tage und noch saß Reichardt allein im Kassenzimmer. Kurz nach seinem Eintritte hatte ihm einer der übrigen KlertS die Kasseoschlüssel mit der Ordre Überbracht, Bell's Stelle während des Morgens oder wenn die Versammlung als solche stch zu Kundgebungen hinreißen läßt, welche zu Gewalt' thaten ausreizen." Die SchtußsteUe dieser Denk-schrist lautet »vie folgt. „Indem wir darauf hinweiset,. daß dolt, wo das bildende Vereinsleden und die modernen Vestrebnngen der Arbeiter platzgegriffen haben. die soziale Ur.znfriedenheit sich niemals gewalrsam äußert, glauben wir. daß sich einer hohen Regierung die Ueberzeugung aufdrängen muß. daß. weun sie auch ihrer tonservativen Stellung nach eine prinzipiell revolutionäre Ve-lvegung nicht unterstützen kaun. so doch wenigstens bestrebt fein soll, dieser Bewegung ihren normalen Berlaus, bei welchem etwaige unberechtigte Bestrebungen von selbst ausgeschieden iverden. zu sichern. Demgemäß stellen wir an das Ministerium deS Innern das Ersuchenz dasselbe möge eiue gründliche Resorm des Polizeiwesens vornehmen und beispielsweise solche Personen vom öffentlichen Dienste eulfernen, welche durch Mangel an Bildung und Takt die öffentliche Ruhe störeu, die persönliche Sicherheit gesahrden und das Ansehcn der Regierung herabsetzen." (Ersiudung.) Glasermeistcr Legrady iu Ottakrlng hat ei» Instrument erfunden, mit wel» chem ein sicherer und gelungener Schnitt im Glase, gerade oder rund, ausgeführt werden kann. Mit dicfem „Glasschneider" läßt sich das stärfste Glas, welches :m Handel vorkommt, ohne Vorübung und ohne besondere Krastanwendung schneiden und ist der Preis des Instruments im Verhältnisse zu jenem der Diamatiten ein verschwindend kleiner. Legrady wird mit diesem „Glasschneider" vie Weltausstellung beschicken. (Sichl achthaus^Zivang.) Vom nieder-österreichischen Landtag soll m den Gemeinden nächst Wien der SchlachihauS-Zivang eingeführt werden — eine Mahr.gel, ivelche nach den Gutachten sämmtlicher Landes-Thierärzte die wirksamste zur Abwehr der Rinderpest. (3w ei te r st e i ermä rtis ch e r Feuerweh r-T a g iu Graz.) Programm; greilag den 28. Juni Abends: Empsang am Bahnhose gesellige Zusammenkunft in 0tr Puntigamer BierhaUe (Aesthalle), Konzert einer Militärkapelle. Samstag Vormittqg; Empfang am Bahnhose 9'/, Uhrl Bcrsammluag dcr Feuerwehren, Bereine und Körperschaften in voller Ausrüstung, beziehungsweise mit Bereinszeichen und Bannern in der Schreiner'fchen Biert^atle --10 Uhr: Festig — Rachmittag ö Uhr; Uebuug der Grozer Turner-Feuerwehr auf dcm großen ELerzierplatz (Dominitaner-Kaserne) — Abends S Uhr: Kom- zu versehen; aber auch weder von John noch von dessen Vater hatte sich etwaS erblicken lassen. Reichardt fühlte sich so müde und abgespannt, daß er kaum einmal daran dachte, zu »velchem Resultate wohl die Entdeckung l)es beabsichtigten Schwindels geführt haben möge; wohl versuchte er einige Male sich feinen Arbeiten zuzuwenden, aber feine Gedanken drehten sich nur immer um sein heutiges Ausscheiden und seine nächste Zukunft. Er war nicht nur völlig mit sich einig, sondern fühlte auch eine Ruhe, als liege Alles, was iu ihm einer Erregung fähig war, erschlafft danieder. Gegen Mittag endlich hörte er John s rasche Tiitte im vordern Zimmer und suh ihn gleich darauf bei sich eintreten. „Wissen Sie wohl, Sir", sagte dieser, die Thür schließend, „daß Sie der böswilligste Mensch sind, den ich kenne?" Reichardt sah überrascht auf und blickte in ein lachendes Gesicht, das sich vergebens zu bemühen schien, den Ausdruck des Ingrimms nach-zuahmen. »Ja, thun Sie nur verwundert", suhr der Sprecher fort; „gestern Abend will ich Sie be-suchen, mnß Sie in einer wichtigen Angelegenheit sehen und gerade an diesem Abend sind Sie aus-, gegangen; ich gehe an die verschiedensten Orte, mers in der Puntigamer Bierhalle — Ksnutag: Tag-Reveille 7 Uhr Früh: Auszug auf de» Sehloßberg — 8 Uhr: Auszug nach dem Hilmer-teich — Nachmittati: Ausflug in die Umgebung — 8 Uhr Abends: Schlußfeiee, Damenabeud in der Festhalle. Montag 9 Uhr Vormittag: Sitzung der Abgeordneten des steiermärkischeu Feuerwehr« BerbandlS in der Landstube — Z Uhr Nachmittag: Prüfung der ausgestellten Feuerwehr-Gegenstände. Marburger Berichte (Kirchen raub.) Am 19. Juni zut Nachtzeit wurde die Pfarrkirche iu Reichenburg, Gerichtsbezirk Lichtenwald, vo» zwei Gaunern erbrochen. die eine Monstrarue und einen Speisekelch (Ciborium) stahlen. Die TMr sollen den Weg nach Kroatien eingeschlagen haben. (Versuchter Betrug.) Beim hiesigen Kaufmann Herrn Ludwig Schrey wollte neulich ein Unbekannter ein Sparkasse-Büchleiu im Werthe von 500 fl. verpfänden; es stellte sich aber Heraus. daß dasselbe gefälscht war. Der Betrüger, ein Mann von beiläufig 4SJabr»u uud bäuerisch gekleidet, ist flüchtig geivorden. tEiubruch) Dem Grundbesitzer grauz Roschker in Schönivart, Gerichtsbezirk Matdurg, sind aus versperrtem Keller 3 Zentner Speek und 1 Zentner Rauchfleisch gestohleu worden. (Ätadtpark.) In der letzten Sitzung deS Gemeiuderathes beantragte Herr Baron Rast, es möge die Bettelei im Stadtparke verhindert und besonders an Sonn» und Feiertagen zu« Schutze der Pflanzungen eine Aussicht bestellt iverden. Dieser Antrag wurde dem Stadtrats zur Behandlung zugew lesen. ^Z ur Wiener Weltausstellung.) Das Gesuch des steiermärkischeu Gewerbevereius, betreffend Unterstützung der Kollektivausstellung durch einen Geldbeitrag, ist vom Gemeinderath nicht berücksichtigt worden und zwar nach der Ans-führuog des Btrichterstatters Herr Dr. Loeber aus dem Gruude, weil die Gemeinde ohnehin für die Weltausstelluug schau eiueu so namhaften Beitrag geleistet. tDieärarische Straße zur Franz-Joseph.Kaserue.) Bo» Gemeindersth ist der Vertrag zwischen dem Militär Aerar und der Stadtgemeinde, betreffend die Freigebuug der um Sie zu silldeu, bleibe zum ersten Male Nach jenem Abend im Astorhause über ein Uhr aus; und gerade währenddem kommen Äe mit einer so wichtigen Sache in unser Haus, daß i«d mich hätte prügeln mögen, nicht meinem alten Papa zur Hilfe an der Seite gewesen zu sein. Ist das nicht die reine Bosheit von Ihnen, Sit 7 — O Sie Hauptkerl, geben Sie mir eineu Kuß, Rei-chardtl" rief er plötzlich, wie in ausbrechender Empfiudung uud faßte den Deutscheu bei beideu Ohren. »Ist schon Alles gesichert?* fragte dieser, etivas befremdet von der eigenthümlichen Erregtheit des Andern, die ihm selbst die li^ertung des großen Kapitals nicht gauz erklären wollte. „Gesichert? was 7 Ah. die Berstchernngs. summe l" rief der Amerikaner mit einem leichten Erröthen; ^ob mir nicht im Augenblicke etwas ganz Anderes durch die Gedauken giug l Glücklich gesichert, Sir l wlr hätten aber wohl keine Stunde später kommen dürfen! Es müssen von den Schlän-köpfen schon bedeutende Summen auf die Seite gefchaffl worden sein und der heutige Tag war jedenfalls bestimmt, die Insolvenz der Sesellschast zu erklären. Wa« wir mit unserer Beschlagnahme erlangt haben, wird uns und auch wohl den alten Black decken, dessen Interesse wir. als eiusachen Akt der Gerechtigkeit, mit Vertreten ließen, Johnson aber Straße, w,lch« zur N?a«oJoskph Kaserne führt. aeneh«igt worden. PaA KriegSmi»isterium hatte fich v. A. das Eige»»hamß« und Berfügvngsrkcht vordehaltea und die Zahlung eines jährliche» ginseß von 1 fl. gefordert. (Sprengversuche mit Dynamit.) L», 26. Juni wurden im Drau-Vurchstiche del Ober-Täubling in Gegenwart der Herien: Bezirks-hauptmaan Seeder. Baurath Hohenbnrg, BezirfS-ingenieur R. von Reupauer. Vezirksingenienr Schrei und Stadtingenieur Zettß etwas Störendes in Ihrer Seele liegt, ich habe eS in so Manchem, daS Ihr Wesen zu einem ganz eigenthümlichkn machte, wahrgenommen; aber Sie hatten mir versprochen, mein Freund ztl sein und so meinte ich immer, die Zeit »verde kommen, wo ich Sic ganz verstehen würde. Ich tveiß auch jetzt, daß Sie mit dem alten Bell aus einem Fuße gestanden haben, der Jedem daS Geschäft hätte verleiden müssen — er hat es selbst in seiner steifen Ehrlichkeit heraus gesagt und auch seinen Versuch, Sie zum Kirchenmitgliede zu machen. nicht verschlviegen — Bell ist indessen seit heute Morgen beseitigt." Fortsetzung folgt. Nr. 249S. Kundmachung. (46» Im Sinne des Allerhöchst stenkhmistten Ge-vom Johre 1663, nach wklchcm für ben B fip ci»tS Hundes in der Sindtgemkinde Marburg eine Anfinge Von jährlichen 2 sl. zu ei»t-richlen ist und in Folge d^r ditSbezüglichea Voll-zugSvorschrift »veiden die Besitzer von Hunden liufj^efordcrt, den BcsiK derselben Vom 1.—24. Juli 1872 bei der hiesigen städtischen Kafsa anmelden zu lassen und die Auflage gegen Em-pfungnahme der Quittung und Marke um so gewisser zu berichtigen, widrig'NS jeder Hund welcher vom 25. Juli 1872 an mit keiner für das nächste, vom 1. Juli 1372 biS Ende Juni 1873 laufende Sleuerjahr giltigen Marke neuer Foim versehen ist Vom Abdecker eingesangen und nach Umstnndrn sogleich vertilgt werden wird. Für Hnnde fremder oder durchreisender Per« sonen können Fremdenmarken in der Gemeinde kanzlei erhoben werden. Jede Umgehung der Steuerentrichtung, ins-besonder« die Verheimlichung einkS fteueibaren Hundes oder die Benüpnng einsr falschen oder erloschenen Marke wird, insoferne dadurch nicht eine ohnehin durch die Strafgesetze verpönte Handlung eintritt, außer der zu entrichte«den Jalireetaxe pr. 2 fl. mit dem doppelten Erläge deisrlben pr. 4 fl. bestraft, lvovon die Hülste dem Anzeiger zufällt. Stadtamt Marburg am 6. Juni 1672. Der Bürgermeister: Dr. M. Re fer. Allerneueste großartige von hoher Regierung genehmigte, garantirte nnd durch beeidigte Notare vollzogene Verloosung, in 6 Abtheilnngen, welche am LS. SlZ. .lAZIt LST'T gezogen wird und in welcher folgende Gewinne in wenigen Monaten znr Entscheidung kommen müssen, als: k». 120,ovo Pmß. Thlr. 2 3 1 3 13 1 u. 80.000 25.000 20.000 15.000 12.000 10.000 8.000 6.000 b.000 4.000 3.000 35 a 2000 ganzes Original ljalbes „ viertel « 3 160 7 314 18 433 575 75 50 .. 19.147 „ 'Loos kostet 1500 1000 500 400 300 200 100 80 50 47 Thlr.u.s. »v. Gulden 7.—. 3.50. »»»»»» ^.7ä, Zu dieser günstigen Sttdverloo>ung empfehlen wie unter der weltbekannten Devise Wo «li» »Illt« Etld? Iti Sel>rt»rr Klitisei»! zum geneigten SlttckSversnch unser Geschäft bestens, denn unter obiger Devise wurden un» schon häufig die größten Haupttreffer zu Theil. Gegen Einsendung des Betrages führen wir Austräge selbst noch den entferntesten Gegenden aus und seudeu die amtliche Gewinnliste sofort nach der Entscheidung zu. Die Gewinne werden in Gold oder Silber an alle« Vlätzen ausbezahlt. Wi-derverkSufer erhalten Vroviflon. 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Abfahrt: Von Marburg «ach Yranzensfeste: S Uhr Nachmittag. Bon Marburg nach Villach: 8 Uhr 45 Min. Bormittag. Verantwortliche Metoktion, und Berlog ron Eduard Ianschip in Marburg. 2. di. 8t. a.