LMcher TliMtt. Redaktion und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. Nr. 117. pränumerationspreise: Für Laibach: Gauzj. fl. 8 40; Auflelluna ins Haus vrtlj. 25 kr. Mit der Poft: Ganzjäbr. fl. IL. Mittwoch, 22. Mai 1878. — Morgen: Desiderius. 11. Jahrg. Loyalität und Panslavismns. Wir haben den neuesten, gewiß aufrichtigen und anerkennenswerthen Loyalitätsknndgebungen von slovenischer wie von italienischer Seite nicht jene Bedeutung beigelegt, welche ihnen von verschiedenen Organen der Presse beigemessen wurde, weil wir einerseits Loyalität für die erste selbstverständliche Voraussetzung des Staatsbürgerthums halten und anderseits nns nicht berufen fühlten, Reclame für politische Gegner zu machen, welche nicht verfehlen, ans solchen Vorfällen für ihre verkehrten Bestrebungen Kapital zu schlagen. Wir trennen nämlich scharf die Tendenzen einer ganzen, in ihrem Kern reichstreuen Bevölkerung von jenen einer Partei oder Clique, welche nach unserer tiefsten Ueberzeugung für den Bestand Oesterreichs verderblich sind. Mit der Nachricht von italienischen Annexionswühlereien verknüpfte sich seinerzeit alsbald die zeitgemäße Wiedererweckung der Taboridee als eines sehr fruchtbaren Agitationsmittels, und man setzte für dieselben auch schon ganz resolut das längst abgewirthschaftete „Königreich Slovenien" auf die Tagesordnung. Die Taboridee verpuffte aber wirkungslos, und nun soll zur Abwechslung gar aus einer Loyalitätsknndgebung unserer italienischen Mitbürger panslavistisches Kapital geschlagen werden! Bekanntlich haben nämlich 11,000 italienische Anwohner des rechten Jsonzo-Users in einer Loyalitätsadresse gegen italienische Annexionsgelüste protestiert. Statt nnn aus dieser ganz spontanen und patriotischen Kundgebung den unabweisbaren natürlichen Schluß zu ziehen, daß die italienische Bevölkerung unseres Südens noch genug loyale Elemente in sich schließe und Annexionsbestrebungen von ausländischer Seite daher in derselben keinen Boden haben, will „Narod" in einer Görzer Korrespondenz daraus fürs erste sich selbst ein Loyalitätszeugnis gegen unsere „Verdächtigungen" schmieden und sodann den Beweis ableiten, daß das beste Mittel, Oesterreich stark zu machen und ein Gegengewicht gegen italienische Expansionsgelüste zu schaffen, eine politische Vereinigung aller unter seinem Szepter lebenden Slaven sei. Von einem Königreich Slovenien, falliten Andenkens, wird vorläufig noch nichts gesagt, wol aber werden mit der Anpreisung der pan-slavistischen Panacee perfide Seitenhiebe auf „preußensüchtige" Deutsche und ihre „hochverräterischen" Absichten in gewohnt liebenswürdiger Weise verknüpft. Unsere Antwort auf die gescheidte Idee des „Narod" ist eine sehr einfache. „Narod" hat nicht nöthig, für das slovenische Volk Loyalitätszeugnisse zu sammeln, wir haben dessen Loyalität nie bezweifelt. Wir waren immer überzeugt, daß die nationalen Schwärmereien im Volke keinen Boden haben, daß auch eben deshalb z. B. die Agitation für ein Königreich Slovenien eine ganz aussichtslose sei. Wir haben stets nur von einer „Partei", einer „Clique" gesprochen, deren verkehrte Bestrebungen die Schwächung, ja den Zerfall Oesterreichs zur Folge haben müßten. Kommen wir aber zu der anderen Seite der Frage, nämlich welchen Einfluß eine national-flavische Gestaltung Oesterreichs auf Italien haben müßte, so bedarf es wahrhaftig keiner besonderen Dialektik, um das Verkehrte der gegnerischen Con-clnsionen darzuthun. Nicht eine Stärkung Oesterreichs könnte das Durchdringen der slavischen Hegemoniegelüste in Oesterreich bewirken, sondern nur den Anfang seiner Auslösung, seines Zerfalls. Würde die Slavisierung des österreichischen Südens „von der Drau bis zur Adria und von der Donau bis Cattaro" je durchgeführt werden können, was freilich jedem nüchtern Denkenden chimärisch erscheinen muß, so würde das freundschaftliche Verhältnis Oesterreichs zu Italien den stärksten Stoß erhalten, der Schmerzensschrei der mit Slavisie- rung bedrohten Italiener würde eine ganz andere Bedeutung gewinnen, als er jemals besaß, und die „südslavische Monarchie" der „Fanfulla" würde, gewiß zur Befriedigung aller Jtalianissimi, nicht im stande sein, Oesterreich vor dem Anprall der annexionslustigen Elemente zu retten. Lasse doH „Narod" Slovenen und Italiener loyal sein, wie sie cs in ihrer großen Mehrheit immer waren, lasse er die verschiedenen Völkerstämme Oesterreichs ohne chimärische Einheitsbestrebungen friedlich neben einander leben, an den Grundrechten der Verfassung ohne gegenseitige Bekämpfung theilnehmend und in der Loyalität gegen Reich und Dynastie geeinigt; es bedarf keiner panslavistischen Rezepte für Oesterreich; Oesterreich ist kein „kranker Mann" und will mit den Doktoren des „Narod" nichts zu thnn haben. Den wohlmeinenden loyalen Slovenen und Freunden des „Narod" aber stellen wir die weitere Frage: Seht Ihr es nicht an den Annexions-intriguen der Jtalianissimi, wie gefährlich die doctrinäre Nationalitätsabgötterei ist? Die Nationalitätsidee hat das „einige Italien" geschaffen und uns zwei blühende Provinzen gekostet, wollt Ihr, daß Oesterreich noch weitere Opfer dem nationalen Moloch bringen soll? Wollt Ihr auch bei uns den Rassenkampf mit allen seinen Greueln entfesseln? Wir wissen wohl, daß die Antwort nicht anders als verneinend lauten kann, dann aber müssen wohlmeinende loyale Slovenen sich auch fragen, ob sie mit einer Partei gehen können, deren Bestrebungen in ihren letzten Consequenzen mit der Auflösung des Reiches zusammenfallen. Die Bankdebatte im Herrenhause. In der Sitzung vom 20. d. M. wurde die Debatte über das Bankstatut fortgesetzt. Graf Leo Thun trat gegen die neue Bank auf, er Jeuiü'eton. Die deutsche Sprachinsel Zarz in Kram. In der Section „Küstenland" des deutschen und österreichischen Alpenvereins hat Karl Freiherr v. Czörnig in Triest einen Vortrag gehalten, welcher die ausführlichsten Daten über die obgenannte, bisher wenig bekannte deutsche Sprachinsel in Kram bringt. Wir entnehmen diesem interessanten Beitrag zu unserer Landeskunde Nachstehendes: Die deutsche Sprachinsel Zarz, im Gerichtsbezirke Bischoflack, ist eine Ansiedlung von Tirolern aus dem Pusterthale, welche Bischof Emicho von Freising 1283 hieher verpflanzte. Sie kamen aus der Umgebung von Jnnichen, Beweis das Urbar von 1318 und ihre Sprache, sowie die noch bis in unsere Tage reichenden Beziehungen zu der dortigen Pfarrkirche, welcher alljährlich ein Opferbeitrag gespendet wird, das sogenannte »Käfergeld", es ist nämlich sür eine Messe zur Abwendung von Insektenfraß bestimmt. Man erreicht Zarz in vier Stunden von Bischoflack aus, von Feistriz in der Wochein in starken drei Stunden über ein etwa 1400 m. hohes Joch. Freiherr v. Czörnig wanderte nach Zarz von Kirchbeim im Küstenlande aus über ein der Wasserscheide beider Meere angehöriges 1141m. (w. Ll.) hohes Joch in fünf Stunden. Die eigentliche deutsche Kolonie Zarz besteht aus den Weilern Ober- und Unterdaine (zarzerisch: Ober- und Unterhneben), Poresen, Zaberdam (zarzerisch: Hinterm Eck), Raune (zar-zerisch: Eben), Torka, Oberzarz (slov.: Sorica, zarzerisch: Dörsle), Unterzarz (zarzerisch: Zahre). Die Kirche liegt in Unterzarz aus einer Seehöhe von 932 m. nach Freiherrn v. Czörnigs barometrischer Messung; nahe dabei das Widdum, in welchem dermalen der gastfreundliche und entgegenkommende hochw. Herr Matthäus Jereb als Pfarrer haust. In wohlangebauten, von vielen Gärten durchzogenen, waldumfäumten Fluren liegen da die ansehnlichen, von Wohlstand der Bewohner zeugenden, oft mit Schiefer gedeckten, aber sehr zerstreuten Häuser der einzelnen Weiler. Im Norden wird das Zarzer Gebiet begrenzt durch den Felswall, der das Thal der Wocheiner Save im Süden abschließt; ihn bilden der „Donnerskofel", die „alte Mauer", das „Beil" (die drei Bezeichnungen sind zarzerisch), dann der Ratitouz, in seinem östlichen Verlaufe der Jelouzawald. Westlich reicht es bis zum Sattel „va Loöad«, jenseits dessen die zu Deutschruth (im Görzer Gebiet) gehörigen Ansiedlungen liegen, in denen das Deutschthum nun fast erloschen ist. Südlich reicht das Gebiet bis zum Thalbach der Zeyer (slovenisch: Sora oder Sorica), nach Osten sind die slovenischen Bauern von Salilog die nächsten Grenznachbarn. Zur jetzigen Ortsgemeinde Zarz gehören auch mehrere slovenische Ortschaften: der deutsche Antheil zählt nach der Conscription vom Jahre 1869: 96 Häuser mit 921 Bewohnern. Im Zarzer Deutsch wird das 8 im Anlaute wie das slovenische L oder das französische j (in zour) ausgesprochen, daher zu dessen Wiedergabe in den folgenden Sprachproben meist das 5 gebraucht ist. VV wird b, doch klingt es mweilen rein v, » wird L ausgesprochen, wie oies im sprach für den Föderalismus, nachdem Dr. v. Ple-ner für den Centralismus, Kaiserfeld für den Dualismus das Wort ergriffen hatten. Graf Thun tadelte das Projekt einer dualistischen Bank und stellte dagegen das Projekt einer föderalistisch organisierten Staatsbank auf, bei welcher doch die etwaigen Fehler der dualistischen Bank sich potenzieren müßten. Uebrigens erklärte Graf Thun eiue Reichsbauk iu einem constitutiouelleu Staate als unmöglich uud wollte der Zettelbauk eiueu socialistischen Beruf viudiciereu. R. v. Hasner replicierte dem Vorredner, im Sinne der Regierungsvorlage seine Einwendungen widerlegend. Freiherr v. Wiuterstein unternahm es, die Jrrthümer der Plener'schen Rede zu widerlege». Er zeigte, das; der Organismus der Bank nach kaufmännischen uud finanzpolitischen Gesichtspunkten alle Bedingungen einer soliden Geschäftsführung darbiete. Der Finanzminister rechtfertigte das Vorgehen der Regierung, der abgeschlossene Ausgleich entspreche nicht den höchsten Anforderungen, aber er bedeute in seinen Resultaten einen besseren Zustand als den bisherigen. Eiue größere Stabilisierung des Ausgleichs sei von der Regierung vom Anbeginn angestrebt worden, sie sei aber unerreichbar gewesen, und der Standpnnkt der Regierung sei wesentlich dadurch erschwert worden, daß die Küudiguugsclausel im Zoll- und Handelsbündnisse von 1867 gerade von österreichischer Seite, und zwar mit vieler Mühe gegen Ungarn durchgesetzt worden war. Der Berichterstatter, Geheimrath Moser, wies nach, daß es ein österreichisches Interesse sei, unserem Zettelinstitute zu einer gesetzlich anerkannten und geschützten Stellung in Ungarn zu verhelfen, wo dasselbe mit so enormen Summen engagiert sei. Das Resultat der Debatte — die Annahme des Bankstatuts — wurde bereits telegrafisch gemeldet. Zur Orientfrage. Wir haben noch immer nichts als Friedens-gerüchte und Hoffnungen zn verzeichnen, mit welchen parallel die Kriegsrüstungen ununterbrochen ihren Weg gehen. Die offiziösen Blätter halten an ihrer optimistischen Auffassung fest, welche bis jetzt noch durch keiue Thatsache bestätigt ist, ein einziger Mißton driugt iu dieses Friedenskonzert aus London. Die „Times", bis jetzt stets das getreue Echo jedes Situationswechsels, bringen in der zweiten Ausgabe ihrer Nummer vom 20. Mai folgendes Telegramm ihres Korrespondenten inPera, der sich bei der dortigen deutschen nnd österrei- bairisch-österreichischen Dialekte überhaupt oft der Fall ist. Am reinsten ist die Zarzer Mundart noch von den Weibern zu hören, die Männer lernen das heutige österreichische Deutsch beim Militär, bei ihren Wanderungen nach Kärnten, von dem sie nur durch einen schmalen, dünn bevölkerten Strich slovenischen Landes getrennt sind. Sie halten auch darauf, daß ihre Kinder Deutsch können, vis 1875 hatte Zarz noch einen Schullehrer, der zuletzt für sechs bis sieben Kinder regelmäßig Unterricht in der deutschen Sprache gegen ein freiwillig entrichtetes monatliches Honorar von 50 kr. per Kopf ertheilte. Wer da weiß, wie schwer der Bauer freiwillig für Unterrichtszwecke Geld ausgibt, muß gestehen, daß die Väter dieser Kinder sehr am Deutschthum hängen. Freih. v. Ezör-nig fragte die Leute, ob sie gute deutsche Bücher als Geschenke annehmen würden. Sie verneinten dies mit dem Bemerken, daß sie dentsch lesen nicht gelernt hätten. Ueber den dermaligen Zustand der Zarzer Sprache sagte dem Verfasser ein etwa 50jähriger Bauer: „ünsere Schprachen ifcht nicht mehr ganz genau wie Lie haben geschprochen ünsere Eltern, Ae ischt schon zusammgeschlossen mit deutsche Wort." (Schluß folgt.) chischeu Botschaft über die Situation informierte: „Friedenshoffnungen werden in den hiesigen diplomatischen Kreisen kann: noch gehegt (sEesI)' öutsrtNmsä). Die deutsche Botschaft hat die Friedenshoffnungen bereits aufgegeben. Die österreichische Botschaft ist von Rußlands unversöhnlicher Haltung überzeugt. Die österreichische Politik nimmt eine definitive Gestalt an. Was die Pforte betrifft, so ist sie jetzt vollständig über den Charakter der militärischen Maßregeln Oesterreichs beruhigt und sieht einen österreichischen Einmarsch in Bosnien mit nicht größerer Besorgnis an, als die Anwesenheit der englischen Flotte im Mar-mara-Meere. Fünf weitere englische Transportschiffe mit indischen Truppen passierten heute den Kanal von Suez." Vor Konstantinopel hat sich die Lage insofern geklärt, als die Tendenz der russischen „Truppeu-verschiebungen" in nicht mißzuverstehender Weise an den Tag getreten ist. Die Russen hatten es zunächst nicht auf Konftantiuopel, sondern auf die Befestigungen des Bosporus abgesehen. Am Freitag, den 17. d. M., nachmittags verließen die russischen Truppen San Stefano, ohne jedoch das Lager und das Hauptquartier daselbst aufznheben, und demonstrierten südlich den türkischen Stellungen gegenüber, während sie ihre Hauptmacht, darunter 18 Batterien Artillerie, nordostwärts dirigierten. Zugleich verbreitete sich das Gerücht, daß die Kosaken Pirindfikiöi besetzen wollen, worauf der Sultan, der gerade iu den „Süßen Wässern" weilte, den Befehl an die türkischen Truppen ergehen ließ, die Besetzung des erwähnten, von den Russen bedrohten Punktes eventuell mit Waffengewalt znrückzuweiseu. Infolge dieses Befehles wurden an die türkische Mannschaft auf der ganzen Linie Patronen vertheilt und mehrere Batterien Geschütze in nördlicher Richtung abgesendet. Am Samstag standen sich nnn beide Armeen in so feindseliger Weise gegenüber, daß es nur des geringsten Anlasses bedurfte, um eiueu blutigen Zusammenstoß hervorzurufen. Ueberall war die Nachricht verbreitet, daß die Russeu sich der europäischen Seite des oberen Bosporus bemächtigen wollen. Die Erregung der Gemüther in der türkischen Hauptstadt war eiue um so größere, als man sich vergebens bemühte, den Widerspruch zwischen den friedlicheren Nachrichten aus Petersburg und den auffälligen und noch immer verdächtigen russischen Truppenconcentrierungen vor Konstantinopel zu erklären. Das Räthselhaste der Situation wurde noch durch die Kunde erhöht, daß der neue russische Botschafter, Fürst Labanoff, anläßlich der Antrittsaudienz dem Sultan gegenüber den wärmsten Versicherungen bezüglich der friedlichen Gesinnungen und Absichten Rußlands Ausdruck gegeben habe. Die Pacification der Jnfurrection im Rhodopegebirge ist mißlungen, aus Adriauopel werden neue Zusammenstöße der Insurgenten mit Russeu gemeldet, welche letztere in der Nähe von Kaskiöi eine Schlappe erlitten und 200 Mann verloren haben sollen. Aus Pola, 19. Mai, wird der Grazer „Tagespost" geschrieben: „Mit dem gestern von hier abgegangenen Lloyddampfer „Giora" wnrden Proviantartikel massenhaft nach dem Kriegshafen zweiter Klasse Gravosa befördert. Es wird beabsichtigt, eine zweckmäßigere Armierung aller Forts, Batterien und Redouten durchzuführen. Die unzweckmäßigen 12- und 14-Centimeter-Hinterladungs-gefchütze sollen durch 21-Centimeter Krupp'sche Geschütze ersetzt werden. Tagesneuigkeitrn. — Ein Veteran. Aus Lundenburg schreibt man: „Diesertage haben wir bei uns einen Ve- teran zu Grabe getragen. Der pensionierte Thorwächter der Nordbahn, Namens Josef Hrabal. Der Verstorbene stand in einem Alter von 105 Jahren, ward im Jahre 1802 zu dem k. k. 6. Dragoner-Regimente Graf Risch assentiert, machte in den Reihen dieses Regiments die Schlachten im Jahre 1804 bei Ulm, 1809 bei Aspern nnd 1813 bei Leipzig mit nnd erhielt 1828 seinen Abschied. Er war einer der ältesten Diener der Nordbahn. Jedes Kind in der Gegend kannte den „alten Hrabal," der bis zn seinem Todestage ziemlich rüstig und gesund geblieben war. Er lebte von seiner Pension als Bahnbediensteter und hinterließ weder Weib noch Kind." — Ein Blitz aus heiterem Himmel. Aus Köln wird über ein seltsames Naturereignis von einem Augenzeugen folgendermaßen berichtet: „Heute, Montag (13. d.) vormittags, war ich in Aachen. Ich stand mit noch einem ändern in nächster Nähe der Stefanskirche vor dem Schaufenster eines Geschästshanses. Die Sonne blickte freundlich vom Himmel herab uud keiu Regentropfen fiel zur Erde. Da plötzlich sahen wir hoch oben in der Luft eine Feuerinasse, dieselbe fuhr mit eiuem eiuzigeu gewaltigen Schlage, ähnlich wie er beim Platzen einer Bombe gehört wird, herab iu den Thurm der Ste-fanskirche und warf hier eine Glocke ans dem Glockenstuhl herab; dieselbe blieb glücklicherweise im Gewölbe liegen. Der Feuerstrahl hatte auch nicht gezündet. Betänbt stand ich eine Sekunde, dann sprang ich entsetzt in das nächste Haus hinein; der Herr, welcher neben mir gestanden, hatte dasselbe gethan; wir zitterten beide am ganzen Leibe. Es war mir, als wäre ich im Rücken von einem heftigen Schlage getroffen worden, das Gefühl war so deutlich, daß ich meinen Rock auszog, um zn sehen, ob er beschädigt sei; doch derselbe zeigte uicht die geringste Verletzung. Ans den »inliegenden Häusern stürzten nnn die Leute heraus, alle sahen bestürzt nach oben. Wie ich später erfuhr, hatten die meisten geglaubt, ihr Haus sei von dem Schlage getroffen worden." — Ein Gauuerstückchen. Kürzlich trat ein anständig gekleidetes Individuum mit langem Ueberrock und Stulpstiefeln in ein Restaurant in Olten bei Genf. Er ließ sich ein Diner geben, und nachdem er dasselbe mit großem Appetit verspeist, suchte er sich zu drücken, ohne vorher seine Zeche zu berichtigen. Man bemerkte es uud inachte ihm begreiflich, daß cs in Olten Sitte wäre, zu bezahlen, was man verzehrt hätte. „Ich habe kein Geld bei mir," gab er zur Antwort. Man will seinen Hut als Pfand znrückbehalten. Dagegen remonstriert der Herr sehr lebhaft. „Nehmen Sie lieber mein Beinkleid." Er begibt sich in ein Nebenzimmer nnd entledigt sich dort des Pfandobjektes. Dnrch seine Stiefel nnd seinen Ueberrock gegen indiserete Blicke geschützt, machte er sich, bei ziemlich heftiger Kälte, anf den Weg nach Soleure. Er geht in ein Gasthaus, bestellt sich Zimmer und ein Abend-brod, und nachdem er letzteres mit gleichem Appetit verzehrt wie das Diner, begibt er sich zur Ruhe. Zuvor macht er jedoch ans seinen Kleidern ein Bündel nnd übergibt sie dem Kellner zum Reinigen. Am ändern Morgen bringt man ihm seine Kleider zurück. „Wo sind meiue Beinkleider?" fragt er mit ärgerlicher Miene. Der Kellner will nichts gesehen haben. Der andere schlägt Lärm, der Wirth wird dadurch herbeigeruseu uud fragt nach der Ursache. „Meine Beinkleider! meine Beinkleider! Was haben Sie mit meinen Beinkleidern gemacht?" Der Wirth fürchtet für den Rnf seines Etablissements und beeilt sich, die Kleidung seines Gastes zu vervollständigen. „Und meine Börse?" fragt dieser, indem er in den Taschen seines neuen Beinkleides herumwühlt. Endlich gelingt es, ihn anch in dieser Hinsicht zufrieden zu stellen. Wie viel er bekommen hat, ist nicht herausgekommen. Man weiß mir, daß der Wirth ihn bei seiner Abreise zur Thür begleitete und ihn bat: „Lieber Freund, thun Sie mir den Gefallen, über die Geschichte nicht zu sprechen." — Ein Herr As cough in Buffalo hat ein Wasser-Velociped erfunden. Dasselbe besteht aus zwei Pontons von galvanisiertem Eisen, auf denen das Gerüst ruht. Das Boot ist 19 Fuß 8 Zoll breit. Die beiden Pontons haben 26 wasserdichte Abtheilungeu. Vier Sitzplätze befinden sich auf dem Boote, das mit einem Zelte bedeckt ist Die Triebkraft wird von vier Hebeln geliefert, deren zwei an jeder Sitzbank angebracht sind. Darauf sitzend, setzen die Schiffer mittelst Hebelkraft die Schaufelräder und mittelst ihrer Füße den Steuerapparat in Bewegung. Mit diesem Wasser-Velo--ciped soll man im Stande sein, sechs Meilen in der Stunde znrückznlegen. — Die Kunst, Pelzwerk zu fälschen, hat gegenwärtig schon einen so hohen Grad der Vollkommenheit erreicht, daß man sogar die Pariser Weltausstellung mit einer Collection gefälschten Pelz-Werkes zu beschicken gedenkt. So erzählt der Berichterstatter des „R. Mir", daß ihm diesertage bei einem Petersburger Pelzhändler eine für die Pariser Weltausstellung bestimmte Collection solcher Falsificate zu Gesicht gekommen, die selbst den Kenner in so überraschender Weise täuscht, daß mau dieser Jmitationskunst seine Bewunderung nicht versagen könne Namentlich sind es die imitierten silberhaarigen Biberfelle, welche selbst bei genauester Prüfung kaum vou den echten uuterfchieden werden können. Die Imitation der Biberfelle soll zuerst vou deu Chinesen betrieben und bereits zu einer staunenswerthen Vollkommenheit gebracht worden sein. Jetzt wird diese Pseudokunst leider auch in Rußland uud in auderu Läudern aufs wärmste gepflegt. Lokal- und Promiyial-Angelegenheiten. — (Ernennungen.) Herr Anton Zadnik, Bezirkssekretär in Gurkfeld, wurde zum Inspektor der k. k. Weiber-Strafanstalt in Vigann, und Herr Alois Dlouhy zum prov. Coueipisteu bei der krai-nischen Finanzdirection ernannt. — (Handels- und G ew erbeka mmer-B e i t r a g.) Das österreichische Handelsministerium hat deu Voranschlag der Handels- und Gewerbekam-mer für Krain pro 1878 in dem Erfordernisbetrage von 3969 fl. genehmigt uud die Aufbringung dieses Erfordernisses durch eine Umlage in der Höhe vou fünf Kreuzern anf den conenrrenzpflichtigen Stener-guldeu bewilligt. Die sämmtlichen k. k. Steuerämter und der Stadtmagistrat Laibach wurden angewiesen, die Beitragsquoten von den Wahlberechtigten, resp. Beitragspflichtigen längstens bis Ende Juli 1878 in einer Rate einznheben. — (Eine neue Schießstätte.) Ueber Anregung des Steiner Bürgermeisters, Herrn I. Kecel, und um den von vielen Seiten laut zum Ausdruck gebrachten Wünschen Rechnung zu tragen, wird in der Stadt Stein ein Schießstand für Rohrschützen errichtet werden. — (Ueber die Pferdezucht inKraiu) schreibt der vor kurzem von uns genannte Fachmann, Major in Pension Herr Christof Josch in Klagensurt, Folgendes: Die alte Eintheilnng von Krain entspricht den natürlichen Verhältnissen dieses Landes: Oberkrain, das Alpcnland am Triglav; Unterkrain, das Thalland der Save; Jnnerkrain und Mittelkrain, das Karstland am Poik und Zirk-nizer See, wo durch den angestrengtesten Fleiß sich nur eine spärliche Vegetation erhält. Das Klima ist im ganzen mild, aber der Bodenertrag, beson-sonders an Getreide, für den Bedarf unzureichend. In Oberkrain, dem Rayon der Kalkalpen, gehören die Bezirkshauptmannschaften Krainbnrg, Radmannsdorf und Stein mit ihrer Pferdezucht zum norischen Gebiet. Die politischen Bezirke Laibach, Loitsch nördlich der Reichsstraße, Littai und Gurkfeld züchten den schweren Zugschlag. In Gotlschee treiben die sparsamen Deutschen wenig Pferdezucht. Der übrige Theil des Landes, wie die Bezirke Adels-berg, Loitsch südlich der Reichsstraße und ostwärts Rudolfswerth (Neustadt!), sind im Besitze eines leichten Schlages von Pferden. Unter den zur Matrikel-aufnahme vorgeführten Stuten sind verzeichnet wor- den: 3966 vom Wagenschlag, 1077 schwere Zugpferde des Landschlages, 1197 von norischer Abkunft, 535 vom Reitschlag, zusammen 6775 Stuten. Die statistische Stutenzahl von 6926 Stück dagegen gehalten, ergibt sich eine unbedeutende Differenz. — (VonValvasorsChronikKraius), neue Auflage, Rudolfswerth 1877, Druck uud Verlag von I. Krajec, wird soeben die 33. Lieferung, das siebente Heft des elften Buches, versendet. Wir finden in diesem Hefte Abbildungen und Beschreibungen von den Schlössern: Hallerstein, Hammerstill, St. Helena, Hilzeneck, Hochstraß, Drogembel, Hof-Lok, Hofmannsburg, Höflein, Hopfenbach, Hotemesch, Ja-blaniz, St. Jakob, Jamma, Jörgenberg, Jmpelhos, Kaltenbrunn, Katzenberg, Katzenstein, Kerschan, Kctizh, Khlan, Khlevisch, Klingensels, Kleindorf, Kleinhäusel, Kleinlack und Kolobrat. — (Vom Beamtenverein.) Der erste allgemeine Beamtenverein der österr.-ungarischen Monarchie hielt Samstag den 18. d M. in Wien seine 13. ordentliche Generalversammlung ab. Aus dem Rechenschaftsberichte für das Jahr 1877 entnehmen wir nachfolgende Details: Mitglieder dieses Vereines sind nicht nur Staatsbeamte im engeren Sinne, sondern auch Offiziere, Landes-, Gemeinde-und Privatbeamte jeder Art, Aerzte, Advokaten, Journalisten, Professoren, Lehrer u. a. Personen. In den abgelaufenen 13 Vereinsjahren wurden mehr als 53,000 Mitgliederkarten ausgegeben, 1.800,000 fl. fällige Versicherungsbeträge ausbezahlt, Vorschüsse in der Gesammtsumme von 14.700,000 fl. erfolgt nnd humanen Zwecken 172,000 fl. gewidmet. Bei Schluß des Jahres 1877 zählte der Mutterverein 109 Lokalvereine (Filiale»), 81 Spar- und Vorschußeonsortien, 1285 Agenten und 650 Vereins-ärzte. Im Jahre 1877 wurden 263 Unterstützungen im Gesammtbetrage von 3033 fl. uud an 49 mittellose Beamtenkinder Unterrichtsbeiträge erfolgt. In der Lcbensversichcruugsabtheiluug standen Ende 1877 28,776 Kapitalversicheruugeu per 27.234,000 fl und 304 Peilsiousversicheruugeu per 53,800 fl. in Kraft, die Prämieueinnahme belief sich im Jahre 1877 auf 847,000 fl ; ausbezahlt wurden 334,000 Gulden, der Prämien-Ncscrvefond beträgt mit Schluß 1877 2.369,000 fl. Im Jahre 1877 stiegen der Versicherungsstand um 1286 Kapitalsversicherungen per 1.332,000 fl., die Prämieueiunahme um 53,000 Gulden und die Prämienreserve um 408,000 fl. Die Bilanz der Lebeusversicherungsabtheilung weist folgende Kapitalsanlagen aus: 552,593 fl. in sicheren Werthpapieren, 592,057 fl. in Realitäten, in Darlehen an die Vorschußeonsortien 400,834 fl., auf Polizzen 102,441 fl., zu Dienstcautionen 198,262 Gulden, auf Werthpapiere 26,889 fl, auf Realitäten 415,327 fl.; Gebarungsüberschuß 13,580 Gulden. Au den 73 rechtzeitig Rechnung legenden Sparund Vorschnßconsortien sind 19,281 Vereinsmitglieder als Theilhaber engagiert, die Geschäftseinlagen derselben betragen 2.789,000 fl.; im Jahre 1877 wurden 10,031 neue Vorschüsse im Gesammtbetrage von 2.707,000 fl. ertheilt, mit Schluß 1877 waren bei 4.000,000 fl. Vorschüsse ausständig. Auf die Geschäftseinlage der Theilhaber entfielen 231,910 fl. als Dividende, durchschnittlich 8 3 Perzente. Von der im Jahre 1877 bar ansbczahlten Versicherungssumme per 334,000 fl. entfielen auf Wien 40,000 fl. nnd auf das übrige Vereinsgebiet 294,000 fl.; von den ertheilten Cautiousdarlehen per 260,000 fl. auf Wien 55,000 fl. und außer Wien 205,000 fl. Aus diesen Details ist zn ersehen, daß das Wirken und Schaffen dieses Vereines als ein ausgebreitetes und wohlthätiges zu bezeichnen ist; daß die Lebens-versichernngsabtheilnng einen ersten Platz unter den inländischen Versicherungsanstalten einnimmt; daß diese günstigen Resultate geeignet sind, die Beamtenwelt zur lebhaftesten, zahlreichen Theilnahme an diesem Vereine heranzuziehen. Durch den Beitritt zu diesem Vereine werden bedürftige Beamte von Wucherhänden befreit und wird überlebenden Beamten-Familienmitgliedern eine sorgenlose Existenz gesichert. — (Jahr- und Viehmärkte) werden in Kärnten im Juni l. I. abgehalten: am 3. in Nötsch, Thörl, Griffen; am 6. in St. Paul -im Lavantthale; am 8. in Patermon; am II. in Gmünd, Eberndorf, St. Leonhard, Gurk, Hermagor, Tfchöran, St. Stefan an der Gail, Bleiburg, Pa-ternion; am 12. in Villach; am 13. in Weiß-briach, Dellach im Dranthale; am 14. in Winklern, Hüttenberg; am 15. in Gmünd, Unterdrauburg', Greifenburg; am 17. in St. Veit, Thörl; am 24. in Wolfsberg, Waldenstein, Gutenstein, Pölling im Lavantthale, Spittal; am 28. in Greifenburg. Sanitätsangelegenheiten. Der hiesige Stadtmagistrat unterzog folgende zehn vom Herrn Stadtphysiker Dr. Kowatsch gestellten Anträge: 1.) Die Desinfektion aller Abortschläuche, Kanäle, Senkgruben und Pissoirs ist vom Mai bis 10. September d. I. in der ganzen Stadt, mit Ausnahme der Vororte, wöchentlich wenigstens zweimal vorzunehmen; 2.) die Aufstellung einer Sanitätskommission für die Stadt und von Bezirkssanitätskommissionen für die einzelnen Stadttheile; 3.) die Abfuhr der Mehrung nur von elf Uhr nachts bis 4 Uhr morgens zu gestatten, und dies nur in wohlverwahrten Gefäßen (seit 1839 bis 1873 in Wirksamkeit bestandene Polizeivorschrift), unbeschadet einer vom löbl. Gemeinderathe zu beschließenden gründlichen Reform des Abfuhrwesens ; 4.) das Verbot der Beförderung von Leichen durch Fiaker nnd Comfortables zu erlassen; 5.) Revision der Wohnungen hinsichtlich ihrer Salnbrität im allgemeinen und ihrer Ueberfüllnng insbesondere; 6.) genaue Beaufsichtigung deS Lebensmittel-Marktes und strenge Durchführung der gesetzlich zu Recht bestehenden Fleischbeschau-Ordnung: 7.) strengste Durchführung der städtischen Brunnenordnung, Vermehrung der öffentlichen Brunnen, um die der Mehrzahl nach durch Mistjauche inficierten Privatbrunnen desinficieren, beziehungsweise von Fall zu Fall schließen zu können; 8.) Eruierung eines für den Epidemiebedarf durch seine isolierte Lage und luftige Räumlichkeiten geeigneten Lokales für ein Epidemiespital; 9.) Anschaffung einer genügenden Anzahl neuer Tragbahren für den Krankentransport; 10.) das Verbot des SchlachtenS von Kleinstechvieh in einem durch seine Lage inmitte von dichtbevölkerten Häusern und überfüllte, im Hause selbst ober den Schlachtlokalitäten angebrachte Wohnungen in sanitärer Beziehung als Schlachthaus ganz ungeeigneten Hause der Polanastraße, ein hochgradiger sanitärer Uebelstand, den schon im Jahre 1866 die betreffende Sanitäts-Bezirks-kommission beanständete; — einer eingehenden Be-rathuug und faßte hierüber folgende Beschlüsse: 1.) wurde die allgemeine DeSinfection der Stadt für dermalen abgelehnt und bloS die DeSinfection der Einkehrgasthäuser, Kaffeehäuser, Armenhäuser, Spitäler, Kasernen, Schulen rc. und jener Kanäle beschlossen, welche sich durch ihren üblen Geruch besonders bemerkbar machen; sä 2.) wurde die Bildung von SanitätS-kommissionen abgelehnt; 3.) wurde der Antrag, die Abfuhr der Mehrung bloS in den Nachtstunden zu gestatten, abgelehnt, und bleibt eS diesbezüglich bei der bisherigen Uebnng; 3ä4.) wurde der Antrag, das Verbot de-Transportes von Leichen durch ComfortableS sofort zu erlassen, abaelehnt und ein solcher nach getroffener Vereinbarung des Stadtmagistrate-mit einer Unternehmung hinsichtlich des Leichentransportes in Aussicht gestellt; Lä 5.) wurde die sanitäre Wohnungsrevision abgelehnt und eine solche blos von Fall zu Fall über spezielle Anzeigen gestattet; sä 6.) wurde die genaue Beaufsichtigung des LebenLmitteluiarktes und ein vom Stadtphysikate vorgelegtes Elaborat über genaue Durchführung der gesetzlich zu Recht bestehenden Fleischbeschau-Ordnung unter den Mitgliedern des Magistrats-gremiumS in Circulatiou zu setzen und dieses seinerzeit einer Beschlußfassung zu unterziehen, beschlossen; Lä 7.) die Brunnenordnung uud Brnnnen-verhältnisse betreffend, wurde beschlossen, nicht weiter zu diScutieren, da ohnehin eine Brunnenkommission besteht und Anträge über Vermehrung der Brunnen dem löblichen Gemeinderathe vorliegen und die Aufstellung zweier neuen öffentlichen Brunnen in Aussicht steht; »ä 8.) wurde beschlossen, der Stadtmagistrat habe eine Lokalität zu ermitteln, welche als Epidemiespital im Bedarfsfalle verwendbar wäre; aä 9.) wurde eine Revision der Tragbahren beschlossen; aci 10.) wurde der Antrag auf sofortiges Verbot des Schlachtens von Kleinstechvich in dem oberwähnten Hause der Polanastraße ab gelehnt, jedoch ein solches in Aussicht genommen, wenn eine Schlachthütte für Kleinstechvieh errichtet sein wird; die diessälligen Acten seien an den löblichen Gemeinderath zu leiten. Originalbericht über die Weltausstellung. Paris, 19. Mai. Seit wenigen Tagen ist eine große Anzahl von Stühlen auf dem Marsfelde eingetroffen, was die Ausstellung jedenfalls angenehm macht. Die fremden Sectivnen ziehen hauptsächlich die Besucher an; die holländische ist sehr amüsant. Finnland hat auch viele Besucher. Desgleichen die deutsche Bilderausstellung, die sehr Bemerkenswerthes bietet. Oesterreich-Ungarn ist nicht vernachlässigt, und die Zigeuner haben großen Beifall. In der holländischen Section zieht ein vortrefflicher Pianist, Herr Louis Gregh, viele Zuhörer an; derselbe hat viel Talent und spielt vortreffliche Pianos aus der Fabrik von Herrn Ryckeu L Comp, in La Haye und Gaisel in Rotterdam. Witterung. Laibach, 22. Mai. Die ganze Nacht Regen, vormittags noch anhaltend, schwacher SO. Wärme: morgens 7 Uhr -s- 7'9°, nachmittags 2 Uhr -1- 118° 6. (1877 «- 15 6°; 1876 18 6« L.) Barometer im Fallen, 736 34 mm. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -1- 12 3°, um 2 8° unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 48 30 mm. Regen. Angekommene Fremde am 21. Mai. Hotel Stadt Wien. Hirschhorn und Blaschka, Kaufleute, Wien. — v. Bierti, Maler, und Gusrat, Bahnbeamter, Italien. — Dr. Max Ritter von Malier, Sldvokaturs-kandidat. Hotel Elefant. Heinz und Hclsert, Webwareu-Erzeuger, Freudenthal. — Egger, Numismatiker, Wien. — Müller, Reichenburg. — Dr. Raspet, Adclsberg. Sternwarte. Gersch, Slaviua. — Mattauoviö. Mohren. Tschadesch und Wagner, Triest. — Kntz, Sattler, Graz. — Menzinger, Veldes. — Nesid Maria, Pisino. Gedenktafel über die am 24. Mai 1878 stattfindenden Li-citationen. 3. Feilb., Debeuz'sche Real., Zubejevo, BG. Stein. — 3. Feilb., Petri?sche Real., Ohonica, BG. Oberlaibach. — 3. Feilb., Jvanettt'sche Real., Möttling, BG. Möttling. — 2. Feilb., Obresa'sche Real., Rove, BG. Littai. — 2. Feilb., Petkovsek'sche Real., Gar?arevec, BG. Loitsch. — 2. Feilb-, Jcsich'sche Real., St. Ulrich, BG. Littai. — 1. Feilb., Banovec'sche Real., Tschernembl, BG. Tscher-nembl. — 2. Feilb., Strncelj'sche Real-, Naklo, BG. Tscher-uembl. — 2. Feilb., Staudaher'sche Real-, Hrelin, BG. Tschernembl. — 2. Feilb., Malische Real., Weiniz, BG. Tschernembl. — 2. Feilb., MihEsche Real., Oberradenze, BG. Tschernembl. — 2. Feilb., Sustarii'sche Real., Selo bei Otowiz, BG. Tschernembl. — 2. Feilb., Rozmann'sche Real., Oberradenze, BG. Tschernembl. — Einzige Feilb. Rom'scher Real., Romane, BG. Tschernembl. — 2. Feilb., Berkopec'sche Real., Grdb. sä Rupertshof, BG. Rudolfs- werth. — 2. Feilb., Schueller'sche Real., Thal, BG. Tscher-nembl. — 2. Feilb., Perse'sche Real., Büchel, BG. Tschernembl. — 2. Feilb , Molz'sche Real., Vornschloß, BG. Tschernembl. — 2. Feilb-, Smnkauz'sche Real., Feistriz, BG. Radmannsdors. — 2-Feilb., Euk'sche Real., Zapu^e, BG. Wippach. 2. Feilb-, Rom'sche Real., Romane, BG. Tschernembl. - 2. Feilb., Jagodie'sche Real., OlZevk, BG. Krain-burg. — 1. Feilb-, Szantner'sche Fahrnisse, Laibach, LG. Laibach. — 1. Feilb-, Ljubii'sche Real., Werschlin, KG. Rudolfswerth. Am 25. Mai. 3. Feiib., Dcdek'sche Real-, Josefsthal, BG. Laibach. — 3. Feilb., Jankovii'sche Real-, Bresowiz, BG. Laibach. — 3. Feilb, Kumsche'sche Real., Wröst, BG. Laibach — 2. Feilb, Ziuralt'sche Real., Ermern, BG. Lack. — 2 Feilb., Jenäkove'sche Real., Drama, BG. Landstraß. — 2. Feilb., OrtSgcmciuderealität Oberurem, BG. Senosetsch. — Reass. 3. Feilb., Obcrstar'sche Real., Slateneg, BG. Reisniz, — 3. Feilb., Bartol'sche Real., Hrib, BG. Reisniz. — Relic. Peterliu'sche Real., Grdb. »ä Auersperg, BG. Reisniz. — l. Feilb., Malner'sche Real., Hndikonc, BG. Reisniz. — 1- Feilb , Krek'sche Real., Heil. Geist, BG. Lack. 3. Feilb., Cek'sche Real., Senosetsch, BG. Senosetsch. — 3. Feilb., Paulin'jche Real., Grdb. a<1 Radmannsdors, BG. Krain-burg. — 3. Feilb-, Mejak'sche üical, Grdb. scl Luegg, BG. Senosetsch. — 3. Feilb., Triller'sche Real., Grenze, BG. Lack. — 3. Feilb-, Marn'sche Real., Sneberje, BG. Laibach. — Reass. 3. Feilb., Selan'sche Real., Jnnergoriz, BG. Laibach. — 3. Feilb-, Pozlep'fche Real-, Plesivce, BG. Laibach. — 3. Feilb-, Jgltt'sche Real., Stein, BG. Stein. — 3. Feilb., Plesko'sche Real., Plesivce, BG. Laibach. — Reass. 3. Feilb., Jurmaun'sche Real., Oberseniza, BG. Laibach. - 2. Feilb., Slobodnik'sche Real., Sleindors, BG. Möttling. — 1. Feilb, Modic'sche Real., Videm, BG. Großlaschiz. Marktbericht von L. Jacobius . Papierrente .... Silberrente .... Goldrente........... Staatslose, i«39. . „ 1854. . . „ 1860. . „ 1880(Stel^ isei. . Erllnilealkastung«- Hbkigativnen. Galizien.............. Siebenbürgen . . . Temeser Banat . . Ungarn ............... Anil«r« Sff-nlkl<5e Aakekea. Donau-Regul.-Lose. Ung. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Äctiea ». Lankea- Kreditanstalt f.H.u^G. EScompte-Ges, n.o. . Siationalbank......... Actica ».Tcaaiport Unt«rnek»naazen. «lföld-Bahn........... Donau-Damvsschiff-El'sabeth-Westbahn . U-rdinandS-Nordb. -Franz-Joseph-Bahn -Galiz. Aarl-Ludwigb. Lemberg - Czernowitz -Lloyd-Gesellschaft . . Geld Ware 6190 64 90 71 70 332— 108— 113 50 121 — 140 60 62— 65 -7180 334 — 108 50 114— 121 50 141— 85 50 76 50 77 75 7925 86— 77 — 78-25 79 75 103 75 75 50 90— 104'-76 — 90 25 21290 21310 797— 799 — 11475 388 -171— 2087 128— 245— 120 — 440 — 1,5 -38S— 171 50 2097 128 50 245 50 120 50 442 — Nordwestbahn - - -RudolsS-Bahn . . . Staatsbahn .... Südbahn............. Ung. Nordostbahn . Dfmläbries«. Bodenkreditanstalt in Gold.......... in österr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodenkredit- Prioritütk-Obkig. Elisabethbahn, l.Em. Fcrd.-Nordb. i. Silber ' ranz-Joscph-Bahn. !ali,.K-r»dwigb,l.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn Staatsbahn, i. Em. Südbahn k S Perz. » 5 „ . Privalkofe. Kreditlose.......... RudolsSsiiftung. . - Devisen. London ............. Eekäsortea. Dukaten.............. 20 Francs .......... 100 d. Reichsmark . Silber.............. Geld Ware 105 75 106 25 11325 112 75 254 — 254-50 73 — 73 50 110— 111— 1I0 5V 91 50 98-50 95 — 9t L0 107 — 89 75 102 75 «8 75 63 80 15« IIS — »3 80 151 85 11-50 I21'S5 S 7S 9-73 60-10570 Hl — 91-75 98-75 95 25 9175 107-50 90--103-89 — 64 — I59-— 113 50 S4-— 162 15 15 — :21-«L 5-74 9 71 «0 05 105 8S Telegrafischer Änrsbericht am 22. Mai. Papier-Rente 6210. — Silber-Rente 65.—. — Gold-Rente 71 85. — 1860er Staats-Anlehen 114'—..— Bank-actien 796. — Kreditaetien 215 90. — London 12140. — Silber 105.50. — K. k. Münzdukatcn 5 73. — 20-Francs-Stücke 9-71. —100 Reichsmark 59 90. Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.