K» Sonntag, den 88. Jänner 1872. xi. Jahrgang. MdM Mtz. e „Marburger Zeitung" erscheint jede» Sonntag. Mittwoch und Freitag, Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl.. halbjährig 8 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr; für Zustellt _in« Haus monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 3 fl., halbjälirig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr 6 kr. pr. Zeile. Nie Warönrger Hemeindever-tretung an Seide Käufer des Weichsrathes. (Petition um Errichtung eines zweiten Gerichtshofes.) „Seit einer Reihe von Jah«» wird um die Errichtung eines zweiten Gerichtshofes für Unter-steiermark petitionirt. Der steierm. Sandtag hat die Nothwendigteit der möglichst baldigen Errichtung tineS zweiten Gerichtshofes für Untersteiermark mit dem Sitze in Marburg anerkannt und die diehfälligen Petitionen der Stadtgemeinde Marburg bei der hohen Regierung auf das Wärmste befürwortet. Die Vertretungen der Stadtgemeinde und des Bezirkes Marburg haben wiederholt durch Deputationen beim hohen Justiz-Ministerium die dringenden Bitten und Wünsche der Bevölkerung in dieser Hinsicht vorgebracht. Es haben ober auch die angrenzenden Stadt-, Markt' und Bezirks«Gtmeinden, die Nothwendigteit eitles zweiten GerichtShofeö für Untersttier, mark einsehend, um die Errichtung desselben in Marburg petitionirt, indem die Handels- und Berkehrsverhältnisie nach Marburg weisen. Die Vertretung der Stadtgemeinde Marburg sieht sich verpflichtet, hiemit abermals diese höchst dringende Frage anzuregen und um die baldmöglichste Lösung derselben zu bitten. Die Gründe zur baldmöglichsten Errichtung find in den beiden Petitionen und in den beiden Denkschriften niedergelegt. Die Nothwendigkeit wurde aber auch von der hohen Regierung anerkannt und die Errichtung schon vor mehr als zwei Jahren zugesichert; seitdem hat sich aber daS Bedürfnib womöglich vergrößert, so daß eine all- Genill eton. Hin Deutscher. Von G. Uuppius. (Fortleljung). Die Einleitung begann, ging aber in dem Lachen und Schwatzen der promenirenden Gesellschaft unter, und erst als die Töne deS Solos, mit jeder Note sich mehr heraushebend, in wahrer Großartigkelt des getragenen Spiels sich geltend machten, blieben einzelne Paare stehen und begannen aufmerksam zu horchen; bald indessen ward der Zuhörerkreis größer, die lautesten Lacher wurden zur Ruhe gewlnkt. und iu Kurzem hatte die Macht des Vortrags eine volle Eitle geschaffen. Reichaldt warf einen Blick über seine Noten hinaus und sah ringsum die Augen aus sich geheftet; eine tiefe wohlthurnde Genugthuung zog in seinem Herzen ein; mit einer Leichtigkeit, die er früher kaum gekannt, führte er die bekannten Paslage» durch, brachte den Charakter der Komposition zur vollen, ergreifenden Wirkung, und als er endlich deu legten Halt halte verklingen gemeine Mißstimmung wegen der jammervollen Justiz.Zustände herrscht, die man leider eine begründete nennen muh. Als ein Beweis der allgemeinen Mißstimmung muß eS gelten, daß diese Uebelstände in der „Tagespost" und in der „Marburger Zeitung" besprochen tverden. ja daß selten ein Blatt von der letzteren Zeitung erscheint, in welchem nicht Klage über die bejammerSwcrthen Justiz-Zustände geführt wird. An öffentlichen Orteu. in Gemeindesitzungen und öffentlichen Versammlungen hört mml von den solidesten Geschäftsleuten Aeußerungen, wie: „lieber gar kein Gericht, als ein solches Gericht", oder „eS bleibt unS gar nichts übrig, als aus dem Bezirke auszuwandern". ES liegt auf der flachen Hand, daß doS Ansehen der Gerichte dadurch gänzlich unterdrückt wird und daß die materiellen und moralischen Schäden durch die Verschleppung dieser Frage riesengroß heranwachsen und nie wieder gut zu machen sind. Marburg ist ein bedeutender Handelsplatz; in Marburg gibt es weitaus mehr Geschäste. welche zur Kompetenz deS Gerichtshofes gehören, als in dem ganzen übrigen Theile von Untersteiermark. Der Geschäftsverkehr wird aber durch die Eröffnung der Bahn von Villach nach Franzenö-festc sicher gesteigert, weil dadurch die direkte kürzeste Verbindung zwischen Mittel- und Nieder-Ungarn dann den südlich gelegenen Provinzen mit Deutschland und Italien hergestellt wurde. In Marburg üben 8 Advokaten und 4 Notare ihre Präzis aus. In Marburg erscheinen drei politische Journale. Der Geschästsumsang deS k. k. Bez.-GerichteS Marburg wird immer größer, die Rückstände vermehren sich auf eine schreckliche Art; beispielsweise lassen, als er unter dem losbrechenden Applaus aufsah, traf sein Blick Mart^arel'S Auge, die noch wie in voller Selbstvergessenheit zu ihm aussah, und ihm wurde es plötzlich, als wisse er jetzt, warum ihm das Klagen seiner Violine selbst so viel Genugthuung gegeben. Hinter ihm aber rieb sich der Alte besriedigt die Hände und schickte sich an. das Orchester zu verlassen, „um die Gelegenheit der Rrkomman-dation warm zu benutzen", ivie er dem jungen Manne in die Ohren zischelte. Dieser trat, um ihm den Weg frei zu machen, hinab in den Saal, Ivo bereits die Promenade wieder im vollen Gange war ; noch hatte er aber hier, die Augen in das Gewühl gerichtet, keine Minute gestanden, als dicht an seiner Seite zwei Damen vorüberrauschten und er sich zugleich ein Stück Papier in die Hand gedrückt fülilte. Nur im Fluge konnte er Harriet'S Gesicht erkennen, das aber, dem lebhaften Gespräche hingegeben, von einem Gedanken an ihn am ivenigsten zu wissen schien. Reichardt trat auf daS Orchester zurück und entfaltete den Zettel. Er enthielt nur zwei mit Bleistift hingeworfene Zeilen; „Gut, sehr gut! aber was Hilft'S? Bei der ersten jlluadrille ist der Nigger dennoch da!" Reichardt biß sich auf die Lippen, seine lvarmc Stimmung velschwand »vie unter einem Sturz- sei erwähnt, daß an inrotulirten Prozessen allein ein Rückstand von 300 Stücken der Erledigung eutgegenharrt. Weil die Kenntniß der slovenischen Sprache erfordert ivird, so ist ein beständiger Wechsel unter den Konzeptsbeamten vorhanden, tvelche wegen Mangel an Konkurrenten nach kurzer Zeit Adjunkten lverden und sich in ebenso kurzer Zeit zu jenen Gerichtshöfen übersetzen lassen, tro ebenfalls die Kenntniß der slovenischen Sprache erfor-dert wird und es ebenfalls an Konkurrenten fehlt. Es ist dieß auch leicht zu erklären, denn bei dem enormen GeschäftSumfange ist die Arbeit eines noch so geschickten und eifrigen Beamten die Arbeit der Dana'iven. Der GerichlSvorsteher ist aber, tvenn man dem Worte Verantwortlichkeit irgend eine Bedeutung beimißt, außer Stande, das Amt nach Vorschrift des Gesetzes zu leiten und daS Geschäft zu übersehen. Die Flucht der Beamten vom Bez.-Gerichte Marburg zu andern Gerichten und die Aeußerungen der Geschäftsleute, aus Marburg und dem Gerichtsbezirke Marliurg auSivandern zu wollen, um der Jurisdiktion deS Bez-Gerichtes Marburg zu entgehen, sind höchst ljedemungsvolle Anzeichen, daß die Gerichtshof Frage nun endlich gelöst werden müsse. Getviegte praktische Juristen, tvelche den Ge-schästSumfang deS k. t. Bez.-GerichteS Marburg genau kennen, haben sich dahin ausgesprochen, daß derselbe dem von vier größeren Gerichten gleichkomme. Die Gesängnißsrage ist in der Denkschrift ausführlich behandelt worden, hier sei nur bemerkt. daß die Gemeindevertretung die Mielhe der Arrestlokalitäten kündete, weil sie dikselben zu Gemeindezwtcken selbst höchst dringend benöthigt, und daß eS sicher in ganz Zisleitlianikn keln Bez.- bade. Sein Blick flog dnräi den Saal, während er das Papier in seiner Hand zerknittert zusammenballte; dort stand sie, lachend und konversirend, als habe sie von seiner Existenz keine Ahnung — er hätte sie gern basien mögen, wäre sie nur in dieser Balltracht, die der Geschmack selbst arran-g,rt zu haben schien, nicht so sinnberückend schön gewesen. Aber er behielt keine Zeit zu langem Grübeln, ein lautkS Klatschen wurde hörbar, der klein? Di-rigent kam in raschem Schnitte auf das Orchester los. und die Paare flogen durcheinander, um sich zur Quadrille aufzust.Uen. Reichardt griff nach seiner Geige, entschlossen, sich durch keinln unnützen Gedanktn mehr stören zu lassen, und mit dem Zkichen zum Z^eginn ließ er den aufgelegten ..Reel" über die Saiten laufen, als gälte eS, ein Bravourstück zu spielen; neben ihm stand der alte Musiker und rief die Touren aus, unten rauschten die Paare durcheinander — der Anfang, den er fast gefürchtet, war überlvvn-den, und nun fül)lte sich Reichardt leichter. Mochten ihn jetzt die Menschen für einen getvöhnlichen Fiedler nehmen, er konnte eS nicht ändern, er verdiente sein Brod damit, und eine andere Zeit für ihn muhte auch kommen. Trotzdem aber hätte er jetzt daS Auge nicht über die Tanzenden tverfen mögen; immer war eS ihm, als müsse Gericht gibt, in welchem fich daS Vefängnißwesm in einem so erbärmlichen Zustande befindet, wie in Marburg, wo soft immer zirka 80 Arrestanten oder Untersuchungs-Gefangene in Lokalitäten zusammengepfercht sind, die nur einen Belegraum für zirka 50 Personen enthalten. Obgleich seit 2 Dezennien die ^rage entschieden ist, daß ein Ge-sangenhauS gebaut werden müsse, so hat man doch erst Heuer einen Plan ausfertigen lassen, nach welchem da« Gefangenhaus aus dem vom hohen Justizärar schon vor fünfzehn Jahren akqui-rirten Baugrunde aufgeführt werden soll. Nach diesem Plane soll das GefangenhauS nur für den Bedarf deS k. k. Bez. Gerichtes Marburg gebaut werden, jedoch derart, daß sei-nerzeit der Zubau für das Gefangtnhaus des künftigen Gerichtshofes stattfinden könne. Nach dem Dafürhalten von Sachverständigen werden aber seinerzeit die erforderlichen Kosten der Abtraj^ung eines Theiles zur Instandsetzung, um den Zubau zu bewerkstelligen, sowie die dadurch vermehrten Kosten, daß nicht der ganze Bau gleichzeitig aufgeführt wurde, so viel betragen, als Wenn daS ganze GefangenhauS. wie es für einen Gerichtshof erforderlich ist. gleichzeitig gebaut würde. Abgesehen also von der großen Nothwendigkeit der sogleichen Errichtung des Gerichtshofes und der dadurch bedingten Nothwen-digkeit der Erbauung eineS Gefangenhauses erheischt eS schon der Kostenpunkt, daß daS letztere sogleich nach dem Bedarfe e^nes Gerichtshofes in Angriff genommen werde. Die ergebenst gefertigte Vertretung glaubt annehmen zu dürfen, daß sich daS kiohe Haus die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit der allsogleichen Errichtung eineS zweiten Gerichtshofes mit dem Sitze in Marburg verschafft haben werde und daß diese Ueberzeugung Hochselbes be-stimmen werde, die erforderlichen Schritte einzuleiten, daß der Bau des nruen GefangenhauseS in Marburg nach dem Maßstäbe für Gerichtshöfe sogleich begonnen, der Gerichtshof selbst aber längstens bis 1. Jänner 1873 errichtet werde. Da nach der allerhöchsten Thronrede über-aU, lvo sich Uebelstände zeigen, denen durch ver. einzelte Maßregeln abgeholfen werden kann, die bessernde Hand angelegt werden soll, so wird ergebenst und dringend gebeten, das hohe Abgeordnetenhaus wolle bei der hohen Regierung dahin »virken. daß in der Zwischenzeit die KonzeptSbeam-ten bei dem k. k. Bez. Gerichte Marburg um drei, zum mindesten um zwei Personen, die Ma-nipulationSbeamten aber entsprechend vermehrt. er demselben halb zornigen, halb spöttischen Blicke, mit welchem Harriet am Nachmittage von ihm gegangen »var. oder dem mitleidigen Auge Mar-garet'S begegnen^ und er konnte jetzt BeideS nicht brauchen. Als die Quadrille zu Ende war. blieb er, in den Noten blätternd, hinter seinem Pulte, und erst als die neue Aufstellung erfolgte, sandte er einen raschen Bllck über die antretenden Paare. Von den beiden Mädchen aber war hier nichts zu entdecken, und auch die übrige Gesellschaft zeigte keine Spur von ihnen — im Nu würde er schon ihre Kleider erkannt haben. Die zweite Quadrille giug zu Ende, auch die dritte, und eine oll^emeine Pause trat ein, ohne daß sich die Vermißten gezeigt hätten, und fast wußte Reichardt nicht, thue ihm ihr Verschwinden leid, oder sollte er sich darüber freuen. . Die Musiker verließen für die Dauer der Pause daS Orchester und Reichardt schlug den Weg nach der Piazza ein. Kaum ließen sich hier in der matten Beleuchtung die einzelnen Gruvpen von Gästen. !vie sie zerstreut zwischen den üppigen Schlinggewächten saßen, genau erkennen; der junge Mann warf sich auf einen einsamen Stuhl und gab seinen Kopf der heißen Nachtluft Preis. Er dachte an fein Solo, mit welchem er den Aliend eingeleitet, an denLöeifall. welcher ihm geworden, und wie sich nachher dennoch Niemand auch nur mit einem Blicke um ihn gekümmert. So bitter fcr.cr die systemistrtcn Stellen wirklich besetzt werden, damit eS möglich wird, daß von den 200 inrotulirten Prozessen, von denen Viele von langer Zeit herrühren, wenigstens die älteren im Laufe eines halben Jahres entschieden und die massenhaften anderen Rückstände aufgearbeitet iverden, daß man auf gewöhnliche GesuchS-Crle-digungen nicht S bis 4 Monate warten müsse, wodurch die Gemeindebelvohner sehr großen Schaden leiden. Hat der Staat, welcher Steuern einhebt, sür die Rechtssicherheit der Staatsbürger zu sor-geu, so liegt darin auch der Verpflichtungsgrund, die Justizeinrichtungen den Bedürfnissen der Bevölkerung anzupassen. Wenn man aber ein Recht erst nach jahrelangem Prozessiren behauptet, so geschieht e» leider häufig, daß der Gegner während der langen Iraner vermögenslos geworden ist und daß der Staatsbürger, der nun unnützer Weise noch Kosten zahlen muß, eine solche Justizeinrichtung verwünscht. In welcher rapiden Progression sich der Ge-schäftsumfang bei dem k. k. Bez. Gerichte Mar-bürg vermehrt habe, zeigen die statistischen Justiz-JahreS AuSlveise der letzten 10 Jahre, die damit doch den einzig wahren Maßstab bei der Orga-nistrung der Gerichte und bei Feststellung der Anzahl der Konzepts- und Kanzleibeamten geben. Vor 6 — 7 Jahren sind zirka 500 und vor beiläufig 4 Jahren 700 verhandelte Streitsachen inrotulirt tvorden. Und doch war schon damals daS k. k. Bez. Gericht Marburg eines derjenigen, welches am meisten Rückstände im ganzen Ober-LandeSgerichts-sprengel auszulveisen hatte und doch waren damals ebensoviel Konzept sbcamte bestellt, alS im Jahre 1871. In den Jahren 1866, 186S, 1870 und 1871 haben sich aber die Geschäfte in allen Zweigen außerordentlich vermehrt; die Gründe hiezu liegen darin, daß sich der Handel und Ge° schäfts-Verkehr der Stadt Marburg selbst außerordentlich gehoben hat. was die statistischen Ausweise zeigen; dann in der Eröffnung der Kärnt-uerbahn und der Freigebung der Advokatur. So kam es, daß die verhandelten Streitsachen im Jahre 1871 die Höhe von 1400 Stück übersteigen, mithin fast 3 mal fo viel, als vor 7 Jahren und 2 mal soviel als vor 4 Jahren; daß die Zahl der Strafuntersuchungen im Jahre l871 600 und der Utbertretungen 1200 übersteigt. Es gtizt wenig LandeS^ierichte, welche mehr oder ebenfoviel aufzuweifen haben. ihn auch anfänglich Harriet's Zettel berührt, so hatte doch nur herbe Wahrheit darin gelegen. In einem Herzen halte er wol)l angeklungen — Margarets selbstvergessener Blick be,m Schlüsse seines Spiels stand vor ihm. ltnd er hätte sich immer und immer diese Augen vor die Seele rufen mögen. Da fühlte er plötzlich einen leichten Druck aus seiner Schulter. „Geben Sie mir für einen AugenblickJhren Arm. Mr. Unaussprechlich!- klang es halblaut in seine Ohren, und ausspringend sah er in Har« rirt's mattbeleuchteteS Gesicht. „Ohne Aufsehen — kommen Sie!" fuhr sie fort, „ich möchte noch zwei Worte mit Ihnen reden!" Sie schlug die Richtung nach dem Ende der Piazza ein, daS von Besuchern Völlig leer war, und blieb dort hinter einer der üppig umlaubteu Säulen stehen. „Wollen Sie mir wohl sagen, Sir, wie Ihnen Ihr Geschäft jetzt behagt?" begann sie. Reichardt wußte nicht, lvar eS Spott oder Laune, ivas ihm aus ihrem Tone entgegenklang. „Warum fragen Sie mich daS, Miß?" er-widerte er; „glauben Sie. eine m't Selbstüberwindung übernommene Beschäftigunglwird leichter unter solchen Bemerkungen?" „O — und Sie meinen, ich habe Sie n»zr ausgesucht, um solche Bemerkungen zu machen? Da mit Getvißheit angenommen tverden muß. d'iß sich unter den gegebenen Umständen der Geschäftsumfang von Jahr zu Jahr ver-mehren wird, so stellt sich diese ergebenste Petition in beiden Be^ichnungen als gerechtfertigt dar, indem eS die Gemeindevertretung für ihre heiligste Pflicht hält, die ohnehin durch die Langfamkeit der Justiz und der schlechten Justiz-Einrichtung schon stark geschädigteu Gemeindebewohner vor weiterem empfindlichen Schaden zu wahren. Um aber diesen beabsichtigten Zweck zu erreichen, wird eS nothwevdig sein, daß die zum Baue deS neuen GesangenhauseS erforderliche Geldsumme schon in daS heurige Präliminare eingestellt und der Bau sogleich in Angriff genommen werde. Zur Geschichte des Hages. Der PetitionSauSschuß deS Abgeordnetenhauses beantragt, den Z. 31 der neuen GrundbuchSordnung vorläufig nicht in Kraft treten zu lassen. Am IS. Februar soll die Wirksamkeit diese« Gesetze« beginnen und bestimmt der erwähnte Paragraph, daß Urkunden nur ein-verleibungSfähig seien, wenn sie vor einem Richter oder Notar errichtet worden. Von der Stellung der Regierung zu diesem Antrage wird der Er. folg desselben abhängen. Glaser und Chlumetzky haben sich bei der Verhandlung der Grundbuih«-ordnung für diesen Zwang ausgesprochen, Stre-mayr war dagegen. Die Ansicht der übrigen Minister kennen wir nicht, meinen aber, die Minister der Justiz und deS Ackerbaues werden die Mehrheit ihrer Amtsgenossen für sich gewinnen. Die russische Rrichskanzlei nimmt offen Partei gegen den galizischen Ausgleich. Ihre Blätter beziveiftln das Gelingen desselben, angeblich wegen der Unverläßlichkeit der Polen. Im Verholten der letzteren erblicken sie eine Gefährdung der zwischen Oesterreich und Rußland angebahnten Verständigung und eifern gegen die neueste Taktik der Polen, nach tschechischem Muster jetzt Rußland zur Einschüchterung Oesterreichs zu mißbrauchen. Der Präsidentenkniff deS Herrn Thiers hat unter Anderem nun auch die Folge, daß die überiviegend.! Mehrheit der Abgeordneten sich für daS Verbleiben der Resiierung und der Nationalversammlung in Versailles entschieden. Sie wurden zu diesem Entschluß hauptsächlich durch die Erwägung bksümmt, daß eine ähnliche Krise, wie am letzten Montag der drohende Rücktritt stelle mich mit Ihnen im Dunkeln hierher nur um Meiner Laune tviUen?" „Ich habe keine Ahnung. Miß Harriet". sagte er, eigenthümlich von ihrem Tone berührt; „was Verlangen Sie von mir? Sie haben heute Abend nicht einen einzigen Blick und nur einen biltern Stachel für mich gehabt —" „Und würde nichtS andere« haben können, Sir, sollte ich mich auch in's eigene Fleisch treffen, so lange Sie nicht als Gentleman vor mir stehen!" rief sie mit unterdrückter Stimme. „Ich habe eine andere Aussicht für Sie — aber setzen Sie keinen Fuß tvieder da^j,?. wo zum Tanz gespielt wird, ich habe nicht lm Saale bleiben mögen, so lauge ich Sie k'ort oben sah -— versprechen Sie mir wegzubleiben und Gentleman zu sein!" Sie war ihm wie unbelvußt näher getreten, er sühlte seinen Finger leicht von ihrer Hand gefaßt und führte diese in rascher Aufwallung an seine Lippen. „Wäre ich denn nicht selbst zu glücklich, Ihnen folgen zu dürfen. Miß Harriet?" sagte er. „kann ich Ihnen denn aber von den Verhältnissen sprechen, welchen der Neuling hier im Lande unter-liegt, so daß er zu dem Nächsten. Besten greifen muß, tveil ihm jeder andere Weg zu einer Existenz verschlossen ist --?" Fortsetzung solgt. de» Präfidevten, ia Paris zu Unordnung», n ge, führt hatte, während in Versailles die größte Ruhe herrschte. Bermifchte Nachrichten. (Zum en! ischen Heerwesen.) Seit dem letzten Kriege ist daS preußische Heerwesen für die strebsameren Offiziere Englands in noch höherem Grade olS früher der Gegenstand eifrigen fforschenS und VergleichenS. Die Einführung der Hinterlader und die bevorstehende Ersktzung deS heutigen Gewehres durch eine weittragende verbesserte Waffe (die Martin-Henry»Büchse) thut dabei ein UebrigeS, in maßgebenden Kreisen die Nothwendigkeit inS Licht zu steUm. auch daS englische Heer mit einer GefechtSformation und einem taktischkn System vertraut zu machen, welche mehr als die heutige alte, man kann sagen, beinahe veraltete Kolonnen-Formation den neuen KampfeSbedingungen entsprechen. Die einschlägige Literatur deS Auslandes wird dabei bekannt. Da< Neueste auf diesem Grbiete lft augenblicklich die Schrift des österleichischen Feldmarschall Lieutenants Herzog Wilhelm von Würtemberg: „Ueber daS Angriffssystem der preußischen Truppe» im Feldzuge von 1870—1871", welche mil Zustimmung des Verfassers ins Englische überseht worden. Die Times bringt einen längeren Auszug, der das Wesentlichste auS dieser Schrift wiedergibt, augenscheinlich auS der Feder cineS tüchtigen Fach-schriftstellerS. der am Schlüsse folgende Vemcr-kungen macht: „Unsere Infanterie und der eiserne Herzog pflegten sich während deS Halbinsel-kriegeS zu rühmen, daß die lZngländer zwei Mann hoch stehen und fechtkn könnten, sicher in dtm Bewußtsein ihres eigenen MutheS und ohne die Nothwendigkeit einer nachdrängenden Kolonne. Die Preußen haben bewiesen, daß sie stehen und fechtend vorgehen können, ohne sogar einen Ka-meraden dicht an der Seite zu haben. ES ist ganz sicher, daß die Engländer auch im Stande sind, das zu leisten, waS die Preußen vermögen. Die Oesterreicher haben bereits das GefechtSwesen in zerstreuten Ordnungen aufgenommen, und wir sind überzeugt, daß seine Einführung hier nur eine Frage der Zeit ist. Die Einzelheiten können wir abändern, wann eS unS beliebt, allein daS System ist gesichert." (Zum galizischen Ausgleich.) Die „N. Fr. Presse" bespricht das Verhältniß Gali-zienS zum ReichS-Voranschlage; nach demselben braucht Galizien 41.221.272 fl. mehr. alS es einbringt, da sich die Einnahmen auf 36,763 329 fl., die Auslagen aber auf 77.984 602 fl. belaufen. (Beim H a n d e l S m i n i st e r.) E'ne Abordnung des vierten nieder-östcrisischen Ge-werbetageö hat dem Handelsmiuister nebst einer Denkschrift liuch die bereits an Schaffte gerichtete Petition der Kleingewerbe Wiens überreicht. Der Führer gab in seiner Ansprache der Hoffnung Ausdruck, daß die Interessen dtS Kleingewerbe' StandrS unter dem gegenwärtigen Ministtrium eine eingehendere Würdigung als bisher erfahren werdrn. BanhanS erwiderte, daß er das Leben und die Bedürfnisse der arbeitenden Klassen auS eigener Anschauung kenne und daß er bestrebt sein werde, denselben in der neuen Gewerbe Ordnung nach Kräften Rechnu^iz' zu tragen. Auch hoffe rr, daß dieselbe in drei Vierteljahren durch-geführt sein werde. biS zu welchem Zeitpunkte auch die nicht mehr zeitgemäßen Genossenschaften wohl ausgelassen sein dürsten. (Bergleichende Schul rat h S-Kun de.) Der LandeSschulrath von Salzburg läßt tausend Exemplare von Bocks Schrist über „die Pflege des Kilides" den Lehrern aus LandeSmitteln zukommen — der LandeSschulrath von Tirol dagegen hat dasselbe Buch wegen „Hinneigung zum Materialismus" Verboten. Marburger Berichte. (A rm e n - 3 n st i t u t Marburg. Rech nung für 1871.) Einnahmen: Kasse Rest von Zahre 1870 44 fl. S1 kr. Zinsen von StaatSobl. u. Privaten 962 „ 56 , Zinsenrückstände von 1869 128 „ 64 „ Musiklizenz-Gebühr 147 „ 98 „ GratuIationS Enthebung 392 „ L0 „ Strafbeträge 202 „ 50 LizitationSperzente 94 , 22 „ Kirchenopfer 16 „ 1S Gaben an den Friedhöfen 56 „ 46 Beitrag auS der Gemeinde-Kasse 2000 „ — Ausgaben: 4045 st. 62 kr. 3836 fl. 46 kr. Pfründner Steuern 21 . 22 » Kranken- und Leichenkosten 53 „ 61 „ Verschiedenes. Porto und Stempel 14 66 „ Zinsenrückstand-Uebertrag 66 58 „ 3992 fl. 73 kr. Kossarest 52 fl. 89 kr. Aus den Zinsen der Schober- und Scheigl-Stiftung (340 fl. 52 kr.) wurden 65 HauSarme mit je 5 fl. 25 kr. betheilt. Durch den Ankauf von Papierrenten für zurückbezahlte Privatkapitalien wurde das Vermögen deS Instituts um 1155 fl. vermehrt. (K i n d e S m o r d.) Am 22. Jänner wurde in einem Wassergraben zu Vöde, OrtSgemeinde Trifail, der Leichnam eineS neugebornen Kindes aufgefunden, welcher ungefähr drei Wochen dort gelegen. Wahrscheinlich ist hier ein KindeSmord verübt worden und erscheint desselben ein Mädchen (Gertrud V. aus Petsch im Bezirke Lichtenwald) verdächtig. daS vom 27. bis 31. Dezember sich beim Bergarbeiter Lorenz Strauß in Vöde aufgehalten. ^/(L e h r e r v e r e i n.) Der Ausschuß deS Lehrervereins hat in der letzten Sitzung beschlossen, daß in diesem Jahre die Versammlungen t>eS ^-^'ereins am 1. Donnerstag eineS jeden Monats stattzufinden haben. Für die nächste Versammlung (1. Februar) ward solgende Tagesordnung festgestellt: Verlesung deS Protokolls — Mittheilung der Einlaufe — Antrag deS Herrn Kaltenegger. die VereinSleitung durch zwei Ausschüsse auS den Reihen der Landlehrer zu vermehren — Bildung zweier Mitglieder-Abtheilungen; 1. Für daS Sprach-sach. 2. für daS Realfach — Rechenschastsbericht über die Geldgebarung im verflossenen VereinS-jahr und Wahl dreier Mitglieder zur Prüfung der Rechnungen — Bericht der VereinSleitung über die Wahl des Obmann-Stellvertreters — Bericht über die von einem Dreierausschuß versaßt? Petition, ivelche zu Gunsten dcS Herrn Alois Hofbauer an den LandeSschulrath abzusenden ist —Vortrag deS Herrn Robitsch: „Zur Geschichte des RechnungSunterrLchles" — Antrüge der Mitglieder. (W e i n b a u s ch u I e.) Der Landesausschuß hat nun endgültig beschlossen, daß die Er-öffnung der Weinbauschule am 1. März stattfinden soll und wird bereits die nöthige Vorkehrung getroffen. Eingesandt. Löbliche Redoktion l Der Bericht in Nr. 9 Ihres geschützten Blattes vom 21. Jänner d. I. über milne. im Abgeordneten-Hause an den Justizminister gestellte Interpellation bezüglich eitieS zweiten Gerichts-Hofes in Marburg ist iveder „wörtlich", no^li den angegebenen Daten nach richtig und ich ersuche demnach höflichst um gütige Berichtigung der betreffenden Stellen. (Der Bericht tvar der „N. Fr. Presse" entnommen. Anmkg. d. Red.) Der von Ihnen gebrachte Passus; „Während weit kleinere Bezirke in Steiermark mit einer Bevölkerung von kaum 6000 Einivohnern einen eigenen Gerichtshof haben (?). besitzt die Stadt Marburg mit über 16000 Einivohnern ebenfalls nur einen" soll heißen: Wahrend die kleinsten Bezirksgerichte Steierinarks bei 6000 Etnivohner umfassen, beträgt die Einwohnerzahl deS Bezirkes Marburg 60000. Ferner anstatt: In Folge dessen ist die Zahl der im Rückstände befindlichen Schriftstücke schon auf 30000 gestiegen — heißt eS: — die GeschüstSitücke deS Bezirksgerichtes in Marburg erreichten in den letzten Jahren schon die Zahl von 30000 u. s. w. Endlich lautet der Schluß nicht: die Unterzeichneten stellen daher den Antrag: der Justiz-Minister werde angeiviesen, die uöthigen diesbezüglichen Verfügungen zu treffen, sondern: Die Unterzeichneten stellen daher die Anträge: 1. welche gerechtfertigten Hindernisse sich dem JnSlebentreten deS allseitig alS so dringend anerkannten Gerichtshofes in Marburg entgegengestellt haben; 2. ob die Bevölkernng UntersteiermarkS darauf rechnen könne, daß Heuer endlich diese für Stadt und Bezirk Marburg so eminent wichtige Angelegenheit dem Abschlüsse zugeführt werde? Marburg, 29. Jänner 1S72. Karl Reuter. Letzt- Vost. Minister Wenckheim soll diese Woche in Agram eintreffen, um die Unterhandtungen mit den Vertrauensmännern der Nationalpartei wieder aufzunehmen. Nach Meldungen aus Rußland werden am Dniester mehrere Punkte befestigt. Eingesandt Geehrter Herr Redakteur! Auf das in Ihrem geschätzten Blatte vom 26. d. M. enthaltene „Eingesandt" gebe ich dem Herrn Ludwig Gapp zur Kenntniß, daß die ihm laut Akkordliste vom Monate Oktober für sechs Tage gebührende Prämie (nicht Substitutionsge-bülir) mit 2 fl. 6 kr. am 4. Novembkr in Gegenwart des Herrn Verkehrsbeamten Lukas aus-bezahlt wurde. Uebrigens hat der Obengenannte sümmtliche bis zum Tage seiner Entlassung ins Verdienen gebrachte Gebühren richtig ausbezahlt erhalten. Achtungsvoll Der Station^-C'^ef: Franz. «^Marburg, 27. Jänner. (Wochenmarkttbericht.) Geii^en fl. 6.50. Korn ft. 4.20. Gerste fl. 3.50. Hafer fl.2 l5,Kurllrutz fl.4.10, Hirse fl. 3.90. Hirfebrein fl. 6.50 Helden fl. 3.40, Erdäpfel fl. 1.90. Bohnen fl. 5.30 pr. Weizengrie» fl. 14.50. Mundmehl fl. 11.50. Semmelmeh sl.10.5V, Weißpohlmehl fl. 10.—. Schwarzpohlmehl fl.7.50 Kukurutzmehl fl. 7.50 pr. Cnt. Heu fl. 1.50, Lagerstrol) fl. 1.50, Futterstroh fl. 1.10, Strenstroh fl. 1.— pr. Cent. Rindfleisch 22-28, Kalbfleisch 30, Säilveuifleisch innq 23, Lammfleisch 20, Speck, frisch 37.Rindschiialz 60, Schivein-schmnlz44. Lchmeer40, Butter60, Topfenkäse14, Zwiebel 10 Knoblauch 24. Krenn II, .Kümmel 48 kr. pr. Pf. Eierpr. St. 3'/z kr. Milch frische 12 kr. pr. Maß. Holz, l»art 18" fl. 7.—, dto. weich fl. 6.— pr. Klafter. Hol;rol)len hart sl. 0.56, dto. weich fl. 0.36 pr. Me^en. ^ Pcttau, 26. Jänner. (Wochenmarktsber icht.) Weizen fl. 6.30. Korn fl. 3.80, Gerne fl. 3.50, Hafer fl.2.—. Kttkurutz fl.3.50. Hirse fl.8.50. Heiven fl. 3.—, Erdäpfel fl. 1.50 pr. Metz. Fisolen 12 kr., Linsen 26, Erbsen 26. Htrsebrein 18 kr. pr. Maß. Ruidsckmalz 54, Schiveinschmalz 46. Speck frilch 35. geräuchert 44, Butter frisch 40. Rindfleisch 28. Kalbfleisch 30. Schweuificisch 28 kr. pr. Pfd. Milch, frische 12 kr. pr. Maß. Holz 36" liart fl. 12.—. weich fl.8.— pr. Klafter. Hol^k^ililen l^art 60, weich 50 kr. pr. Mep. Heu fl. 2.20, Stroh, Lager fl. 2.—, Streu fl. 1.20 pr. Centner. (Kasino Nardur^. DisiigtaF äen 30. .läQi^er: ^105 lv4 U! Hl ll T cl V Iii I der Mg. sttir. Krankrn- u. ^nvalidrnkasst am 4. l^odruLlr 1S72 iiei tti-n. Zotiustöi', IiIsgiisIens-Voi-8tslIt. Il'rütiör ß^olösts XkrtsQ 20, bei ävr Lassv 80 Icr. Jmpsullgs-Auzeige. Der Gefertigte beginnt hcuer mit der Im? pfung sogleich und zeigt daher ergebenst an, daß er in der Wohnung des Impflings oder in seiner eigenen (Postgafse, v. Kriehuber'scheS HauS Nr. 24) impst. 101 Marburg den 26. Jänner 1872. Franz Semlitfch, Jmpfarzt. 2 Lehrknaben finden in meinem LuKros-Geschäfte, jedoch ohne Kost und Wohnung, sofort Ausnahme. 84) _F. KoUetnig. W^»G preis eineg vur ßAMM MMR G I^vtjes sinä 2U ASVillUSQ loW vueg-tM viivktiv in Kolli. Diese I^otterie eutliält ausseräslQ l'rek-ksr V0U 200, 2llV, lllv, Ivo Vuvstvn, 4ll0 8ilboi--aulilvn, 3 0figinal-l!i'0llit>o8e ulttl viele anäere Runst- und Werth-Gegenstände, zxusamillsii .?yvi> Vresser im Verltie von ll. Lv.vvv. Die ?ieIiuuA ersolZt selioii »IN BS» I87S üäuser von A lassen erlialten 11^os gratis. Bei geneigten auswärtigen Anftriigen wird um ge-fällige Eiusendunt^ des Betrages, sowie um Beijchliehuug von 30 kr. siir Zusendung der Liste seinerzeit ersucht. Wtchselftvve der k. k. pr. Witner-Handelöbank, vormals .?oli. t?. Sotliea, Diese Lose, sowie auch die beliebten l»»»-I>ruol^vr i^o»v und sind zu beziehen durch: .?«Il VvIlHVSNN in I^ardurZ. ^ Gine Engländerin wünscht Unterricht in der englischen Sprache zu ertheilen. Näheres im Comptoir d. Bl. (41 kerliM Hsrrövklöiäsr ullS 8t«Lk'e zur Anfertigung i« xrosser ^iisvslll emxüelilt ^790 8vli6ik1. Ich mäche dem ?. 1. Publikum höflichst bekannt, daß ich das Fleischhauer-Geschäft in der Magdalena-Borstadt wieder in eigene Regie übernommen habe und stets bemüht sein werde, meine verehrten Kunden bestens zufrieden zu stellen. ' Um gütigen Zuspruch bitter 99 Adolf Fritz. 8. kmil k kleiscliliziiei'ei (Schulgasse) empfiehlt sich stets mit bestem MZln K-VllrIunx« aus gutem Hause, der slov. Sprache mächtig, wird für ein Manufakturwaaren-Geschäft aufzunehmen gesucht. Nähere Auskunft im Lomptoir dieses Blattes. ^83 3. 21496. (97 Vom gefertigten k. k. Notar als Gerichts-Kommissär wird hiermit bekannt gemacht, daß in Folge Bewilligung des k. k. BezirksgcriÄes Marburg vom 23. Dezember 1871, Z. 21596 die freiwillige Feilbietuug der in den Verlaß des am 20. Oklobtr 1871 verstorbenen k. k. Feldkriegs-protokollisten Herrn Josef Angelis gehörigen Fahrnisse, als: einer goldenen Cylinderuhr, Kleidung und Wäsche und dergl. im Hause Nr. 159 2. Stock in der Grazervorstadt zu Marburg Mittwoch den ZI. Jänner 1872 Vormittag stattfindet, und daß hiebei diese Gegenstände nur um oder über den Schäßwerth werden veräußert werden. Marburg am 20. Jänner 1872. Der k. k. Notar als Gerichtskommissär: Dr. K. k. konzessionirte ^Arivat-Agentie, Gentrat-Geschafts-Kanztei des Anton Kowigg! Sorrvvxasso, Xamwvror'sokvs Ikr. 2S2 Offene Dienstplätze. Für Kutscher, Pferde-, HauS- und /WirthschaftSknechte, Ochsen- und Knh Änechte ; siir einen verheirateten HauS ^Meister in ein groheS Etablissement ?gegen 20 fl. monatlich und freie ^Wohnung: einen Milchverschleißer, Der slov. Sprache mächtig, Kaution ^50 fl.' für eine gute Köchin, Stu-lenmädchen und eine verrechnende ^Kellnerin. Dienstanträge. 1 HauSbinder, 1 Hausmeister, 1 ^Hausknecht, 2 Kutscher, 1 Pserde zkuecht, 3 Wirthschosterinnen, 2 Kö ?chinnen, 1 Stubenmädchen, 2 Küchen-jmägde, 2 KindSmädchcn, 1 Kellnerin mit guten Zeugnissen versehen — üwcrden empfohlen. Offene Dienststelle. ^Sin geschickter Maschinist resp. Dampssägemeister gegen gute Auf nahmSbedingnisse, sogleich. LteUensuchende: Tin Gutsverwalter — Oeko-?n om ie. und WirthschaftSbeam-^ter - Förster — Jäger — rivatbeamter — HandluugS-kreisender— CommiS — Zier-^und Vemüsegärtner— Wein-artlohner, Winzer— Meier, ^Sch affer ,c. stehen mit sehr cm-Dpfehlenden Zeugnissen in Vormerkung. Zu vermiethen: Eine freundlickie Woltnung am Haupt platz. 2. Stock, sonnjei tig, 5 Zimmer, Holzlage, Sparherd küchen, welche auch getheilt werden kann, ist bis 1. März 1372 mit oder ohne Möbel zu beziehen, auch als Osfizieröwohnnng bestens geeignet. Eine Wohnung mit 2 Zimmern und Sparherdküche in der Stadt an eine solide Partei, sogleich. Eine Wohnung mit 3 elegant eingerichteten Zimmern nebst Zugehör mit 1. Februar. Ein schönes lichtes Zimmer mit Sparherdküche an eine rullige Parte!. Zu nttethen gesncht: Eine schöne trockene Wohnung mit 2 oder 3 sonnseitigen Zimmern sammt Zngehör in einer belebten Gasse oder Platz im Innern der Stadt bis 15. März 1872. Zn verkaufen. Mehrere zinSträgliche S tadt- und V or st a d t h ä u s e r, sowie mehrere Weingärten und L andre alitäten uuter günstigen ZahlungSbe-dingnissen', Darunter find: Ein Stadthaus mit Garten, gut gelegen, zinSerträglich. 10,000 fl. Ein HauS, neugebant, zum WirthS-oder Fleischergeschäft besonders geeignet. Preis 6500 fl. Eine GasthauSrea litä t, gut si-tuirt, im besten Betriebe, mit angenehmen Sitzgarten n. Kegelbahn, bei Pettau. Preis 7000 fl. Ein HanS, gut gelegen, im besten Bauzustande, worans sich ein WirthS-' geschäst befindet, mit großem Gemüsegarten nebst 3 Joch Aeckcr. 9300 fl.!^ Ein HanS mit Z Zimmern, eine^ Sparherdküche, Keller ans 20 Startin, dann mit Garten und Aecker. 5000 fl.j Knhrwagen, ein schwerer und eiu^! leichter, ganz gut, billig, sogleich.z Ein Fuhrwageu, neu, grün angestrichen. Preis 75 fl. Schreibtisch, braun potitirt, jehr^ schön, billig. Ein dunkelbrauner Wallach,^ 16 Faust hoch, guter Geher und^ Zieher. — dann ein Fuchs, Wal-» lach, 5 Jahre alt, 15 Faust hoch.Ä fehlerfrei, guter Laufer u. Zieher.^ Ein Fortopiano, sehr schön, und stimmhältig, berühmtes französisches Fabrikat, anstatt 1000 nur' 500 fl. Zu verpachten: Ein eingerichtetes Gast hau in nächster Nähe von Marburgs sogleich. ^ Ein sehr großes Etablisse-A^ ment sammt großem Garten und^^ einigen Joch Aeckeru in der nächsten^^ Nähe Marburgs, zu jedem größereu^^ GeschästSbetriebe geeignet, auf 15?^ Jahre sogleich. Ein Theilnehnier mit 2- bis 3000 fl. wird sür sehr rentables Geschäft gesucht. Einlage wird sichergestellt. em^ Diei^ ^Mündliche Auskunst wird unentgeltlich, schriftliche nur gegen Einschluß von 50 kr. ertheill. tnton Wonnig, LerrenKasse 110, Izeelirt siell ^em I^. ?ulz1ilcum au^u^eiKeli, lIaLs er 2ur ö6essorQ unä auAenommen. 62 Lizitattons-Edikt. Ueber Bewilligung des k. k. Bezirk» - Gerichtes Marburg als Abhandlungsbehörde vom 8. Jänner 1372 Z. 22229 wird von dem unterzeichneten k. k. Notar al» GerichtS-Kommissär hiemit bekannt gemacht, daß nachfolgende zum Nachlasse des zu GamS bei Marburg am 16. November 1871 verstorbenen RealitätenbesttzerS Johann Rathey gehörige Realität, Fahrnisse und Weine mittelst freiwilliger öffentlicher Lizitation veräußert werden: 1. arn und nöthigenfall» fortsetzungSweise arn 1372 die in GamS gelegene be« hauste Realität Urb.-Nr. 385 aä Faal, bestehend aus 5 Joch 563 Qdrt.-Klafter Flächenmaß, den Wohn- nnd Wirth-schaftS-Gebäilden Kn.-Nr. 20 im Dorfe Gam» im gerichtlichen Schätz- zugleich AuSrufiingSpreise von S977 fl. 55 kr., sowie die bei derselben befindlichen Fahrnisse, Ein-richtung, Wäsche, Kühe, Schweine. Wägeu, Stroh- und Henvorräthe u. s. w. iin gerichtlichen Schätzwerthe von 1292 fl. 45 kr. 2. a»» 7'. die in der Gemeinde Jellowetz HauS-Rr. 7 befindlichen 16'/, Startin Weine aus den Jahrgängen 1868, 1869, 1870 und 1371 theils mit, theils ohne Gebinde, Fässer, Heu- und Strohvorräthe im Gefammtschätzwerthe von 1930 fl. 10 kr. 3. a-uT 8. die iil der Gemeinde Nosbach Kn.-Nr. 123 befindlichen 21 Startin Weine au» den Jahrgängen 1863, 1369, 1370 und 1871 theil» mit, theils ohne Gebinde, große Fässer^ Ochsen, Kühe, Schweine, Wägen, Ackergeräthe. Getreide. Heu- und Strohvorräthe u. s. iv. im gerichtlich erhobenen SchätzungSwerthe von 383Z fl. 20 kr. ö. W. Die Lizitation beginnt an obigen Tagen bei den angesetzten Realitäten jedesmal Vormittag» von 9—12 Uhr und Nachmittags von 2—4 Uhr. Jeder.Lizitant auf die Realität hat ein Vaditun von 400 fl. in Baarem, Sparkassabücheln, StaatSpapieren oder Eisenbahnprioritäten, welche znr Anlage von Pupillar-kapitalien dienen, nach dem jüngst bekannten Kurse zu Händen des LizitationS-KommifsärS zu erlegen. Das erstandene Vieh muß biniien 3 Tagen, die Weine längstens binueu 14 Tagen weggeführt iverden. Hiezu werde» Kauflustige init dem Beisatze zu er-scheinen eingeladen, daß die näheren LizitationSbedingnifse, sowie der Grundbuchs Auszug und Katastral-AuSmaßbogen in der Kanzlei deS gefertigten Notar» zu Jedermann» Einsicht anfliegen. Marbtirg am 18. Jänner 1372. 93 Ludwig Vitterl, k. k. Notar als GerichtS-Kommissär. Ein ftlickhlihes Haus mit Brunnen und Garten, nach Verlangen auch mit Acker, wo jeßl ein Wirthsgeschäst betrieben wird, ist zu verkaufen. Aliagdalena-Vorstadt neben der Kavallerie-Kaserne. ^103 Em Hais ia Graz sammt schönem Garten und großem Bau-p l li in der Mitte der Grabenstraße ist aus freier Hand zu verkaufen. Gesällige Auskunft ertheilt Therese G ö b l, Löschnig'schen Meiertzof, Magdalena-Vorstadt in Marburg, sowie der Cigenthümer I. Lex, obere Mariahilf Nr. 23 in Graz.__^ 06lpr688e ist zu verkaufen. Näi^ereS im Comptoir d. Bl. (32