^s-n ^^^ Das Königreich Illprien. Ein Taschenbuch für Reisende. Laib ach. ? In der Korn'schen Buchhandlung. 1827- Da« Königreich Illyrien nach seiner neuesten Eintheilung statistisch topographisch beschrieben. Mil finer Charte von Iltyrien, zwrt großen Plänen von Laibach und Klagenf« rt, zwel Ansichten von ü al ba «h und Klagen fürt. , « 2 k. Das Königreich Illyrie,i. Kurze Geschichte. ^as alte Illy rien begriff in dem Jahre zgo vor Christi Geburt, soweit nämlich unsere Gcschichtsquellen reichen, alle die Provinzen auf dem Küsicnlandc an der Osiscite dcs adriatischcn Meeres mit den hiczu gehörigen Inscln, und dem westlichen Maccdonien, biöEpirus, und ein stammverwandtes Volk der alten Thracier, vermischt mit Griechen, Phöniciern, Siziliern und vorzüglich Celten bewohnte unter dem Namen Illyrier diese Provinzen. Dasselbe war mächtig genug, um sich in Fehden einlassen zu können, und zwar mit Ruhm. Besonders waren es die mächtigen Maccdomcr, gegen welche seine Waffen gerichtet waren ; durch sie wurde König A m y n-tas der II. gedcmüthigt, sein ältester Sohn Alexander musite den Frieden von demselben erkaufen, aber König Philipp nahm ihm den ganzen Distrikt von Macedonien bis an den Flusi Drinius (jetzt Drino) und nun wurde Illyricn in Ill^ri» grneea und l>»rlizr, einge, » * 4 theilt; das erstere (das heutige Albanien) wurde ganz Macedonien einverleibt, und machte von dort aus einen integrirenden Theil jenes Staates aus. Letzteres erstreckte sich vom Flusse Arsia (jetzt Arsa) in Istricn bis an den Drinius, und ward in Iapidia, Liburnia und Dalmatia eingetheilt. Seeräubcrci war ein Haupterwerbzwelg der krieg-liebendcn Illyrier, deren Könige daher mit den Römem schon früher in Streitigkeiten verwickelt wurden, die zur Bcfehdung führten, und endlich die Unterjochung der Illyrier zur Folge hatten» Zwar versuchten sie von Zeit zu Zeit die Fesseln ah-zuschütteln , allein von Cäsar geschlagen, und von A u-gustus Germaniens und Tiber gänzlich entkräftet, wurde im Jahre 15 nach Christi Geburt, ihr Land eine römische Provinz, behauptete aber auch alZ solche stets einen bedeutenden Rang lm großen Staate» Der Name selbst, dem im vierten Jahrhunderte das Beiwort inussnuln zugegeben wurde, umfaßte fast alle gegen Morgen gelegene Provinzen. Bei der Theilung des rö-mischen Reichs kam Illyrien zu drm abendländischen Kai« serthum, bei dessen Verfall (4?6) es an die morgenlän» dischc Kaiser siel. In der Mitte des sechsten Jahrhunderts licßcn slavische Colonistcn aus Rußtand und Mm sich dort nieder, denen es bald gelang, sich von der Byzan tischen Regierung unabhängig zu machen. So entstanden die kleinen Königreiche Dalmatic n und K r 0 a t i c n. Vcnetiancr und Ungarn machten (»090) sich ebenfalls zu Herrn kleiner LändcrtheUe Illyriens. Im Jahre 1,70 entstand dort das Königreich R a s< cian, aus welchem »uo Jahre spater Bosnien sich bildete. 5 Dalmalien unterwarf sick) Venedig, aber »27,» eroberten es die Ungarn, die bis an das schwarze Meer vorgedrungen waren; doch sowohl diese als die Ve-netianer verloren beinahe Alles davon an die Türken; denn nur ein kleiner Theil von Dalmatien blieb Venedig, und Ungarn nm Slavonien und Kroatien. Vo blieb nur das Andenken an das alte Illyn'en in den Annalen der Geschichte; für das Volk wurde der Name noch oft, und zwar in großer Ausdehnung gebraucht; aber man begriff nicht mehr dasselbe darunter, welches nn frühern Zeitalt« in Illyrien seinen Wohnsitz hatte, sondern nur Slaven, die sich in dem altcn Illyrien, und längst den Flüssen Save, Drau und untern Dona n niedergelassn hatten. Erst im Jahr ifj»" ist von Frankreich der alte Name Illyricns hcrvorgcsucht, und dem Lande gegeben worden, welches von Oesterreich im Wiener Frieden von Kärn-ten, Krain, und im Süden des Savestroms an Frankreich abgetreten , und welchen Theilen 'noch der Landstrich hinzugefügt wurde, dcn dieses letztere schon als Theile der alten Republik Venedig in dieser Gegend, und längs der östlichen Meeresküste bis nach Albanien im Preßburger Frieden »ljo5 erhalten hatte, dem später noch ein Arcalzuwachs von zi Quadrat - Meilen durch einen Theil dcs am 5. März »n»<> von Baiern abgetretenen italienischen TyrolZ zugegeben wurde. , Nach der österreichischen Wicdereloberung dieses Landes in dcn Jahren »«15 und i«»^ wurde endlich aus Theilen von In ncrö sie rrei ch, sKrain, tarnten und Tricst), Venedigs (Parzellen vom Venezianischen Fri aul, Istricn und dcn Inseln im Q uarncro) und C roatiens (dm, Vande an der Kulpa und a« rechten Saveufcr, soweit cs nicht 6 zur Militär - Gränze gehörte) ein neues Königreich Zl lyrien gebildet, das einen ansehnlichen Theil dcö alten Illyricum begriff und als Grundpfeiler für Oesterreichs Seemacht zu würdigen ist. Da mehrere Gebiete, aus welchen das neue Königreich bestehet, vormals zum deutschen Reiche gehört hatten, nämlich Harnten, Krain, Oesterrci«-chisch Friaul und Trieft, so trat dasselbe auch dein deutschen Bunde bei. Dieses neue Königreich liegt nun zwischen zo' 2z/ bis z4° »»" östlicher Länge, und zwischen 44° 59' bis 47" i^ nördlicher Breite, mithin theils in dcr mittlern, theils in der wärmcrn Region der Monarchie, und gränzt im Norden mit dem Lande ob der Enns, Steycr, mark und Civi 1 kroaticn, im Osten mit Milit ä r-kroaticn, im Suden mit dcm A driati schen Meer, im Westen mit Venedig und Tyrol. In dieser Aus« dehnung betrug dcr Flächeninhalt nach Blumen ba ch bltt, »ach Lichten stern 0iI, nach Andre 5W, nach Hassel 6o9, nach F i ck 6»I, nach Demian 627 und nach Cannabich 6^"l Quadrat - Meilen. Indessen haben Seine Majestät dcr Kaiser Franz, um den getreuen Unterthanen Allerhöchst Ihres König« rcichs Ungarn cincn neuen Beweis Allerhöchst Ihrer Huld und Gnade zu geben, und ihnen die Vortheile des Handels mit dcm Auslande zu erweitern, unterm i. July »ö»2 zu entschließen geruhet, den jenseits der Save gelegenen Theil von C ivil-Cro aticn und das ehemalige ungarische Küstenland, welche Bezirke biöhcr cinen integrirendcn Theil des Königreichs Illyrien ausmachten, dem Königreiche Ungarn einzuverleiben.*) Sonach beträgt dermalen der Flächenraum dieses Königreichs nur gegen 54a Quadrat'Rciltn. *? So l«ul,t das l«ls,lliche «,slm>t. 7 Physische Ntschafsknheit. Die Oberfläche Illyrievs ist durchaus von hohen Gebirgsketten durchzogen, und mit einzelnen Gebirgen bedeckt, zwischen welchen sich bald weitere, bald engere Thäler ausbreiten. Die Küsten sind zum Theil flach und sandig, zum Theile, besonders westwärts, morastig. Im Westen erstreckt sich der Busen von Trieft, im Osttn dcr von Quarnaro tief in das Land, beide bilden die große Halbinsel Istrien, deren äußerste Spitze das Capo Promontore ist. Die Thäler im 35 i l-lacher und Klagen furter Kreise sind größtentheils fruchtbar, indem eine der Vegetation günstige Mischung von Thon und Sand die Bodenart ausmacht, und diese beiden Kreise würden hinlänglich Brodfrüchte für den Bedarf seiner Einwohner erzeugen, wenn die ungeheuern Felsenmassen, und die langen Bcrgzüge nicht einen so gwsicn Theil derselben bedeckten, und die Scehöhen , nicht eine Temperatur erzeugten, dic das Gedeihen des Pflanzenwachsthums störte. DcrNcustä dtler, derA delsb erg er, und der Laibacher Kreis bestehen aus Steingeschiebc, Sümpfen und Sandflachcn, und sind deswegen wenig fruchtbar. Das Küstenland bcsiht einen kalkigen sehr trol-fcnen Boden, leidet in vielen Gegenden Mangel an Wasser, abcr die Vegetation ist hier ungemcin üppig. Dieses Küstenland, welches durch eine hohe «erg. kette von dem Gouvernement üaibach geschieden ist, hat ,seinc Abdachung nach dem Adriatischen Meere. LclMcs gclwrt dl:rch seine beiden Flüsse, Save und Drave zum Flußsystemc dcr Donau und neigt sich mit dieser zum schwarzen Meere hinab. » Dr?, qrosie l^ebirqi'>üqe durchziehen, sämmtlich m rm,r ,'X'!5l»!,s. von ^,st,n nach ^stc», das Königreich. « ,) Die Nomchen Alpen, welche die nördlichen Gränzen des Villacher und Klagenfurt er Kreises bedecken; sie bestehen ihrer ganzen Länge nach aus Granit, Gneiß, Glimmerschiefer, Urthonschiefer und Ähnlichen Urfelsattcn, die nicht selten von Lagern und Gängen aus reinem Quarze, Schwcrspathe und mancherlei Erzen durchzogen sind. Sie bekommen hier verschiedene Namen: der Naßfeld-Tauern, der K r e m se r-Alpen, der Stangalpcn, auf dem die Gränzen von Illyrien, Steyermark und dem Lande ob der Enns zusammenstoßen, und der Modringal-pen. Der höchste Berg darunter ist der Groß glockner, nach Moll »2,978, nach Schi egg »»,W2 Pariser Fußhoch, womit eine dritte Bestimmung zu ^2,252 Wiener Schuh übereinstimmt. Die Hohcnwart - Höhe am Großglockner betragt in,6oI, die Salm-Höhe aber 3525 Wiener Schuh. Der Glockner ist ein Gletscher, dessen, fast 6»tt Klafter, hcrabreichende Schnee« und Eisdecke zugleich von einer ziemlichen Ausdehnung ist. Er besteht aus Thonschiefer, der häusig in grauen, mit Quarz durchzogenen (Mmmschicfer übergehet. Von den Stangalpen läuft ein Gebirgszwcig südwärts gegen die Drave, und scheidet den Klagen furter Kreis von St eyermark, 2) Die Karnischen Alpen theilen sich in der Gegend von Tarvis, und strecken einen Arm, wozu der berühmte 5^77 Fuß hohe Loibl gehört, nach Steyermark herüber. Dieser hohe Berg scheidet Kärnten von Kram, und über denselben gehet die Landstraße auf cmcr Höhc von ^5" Fuß. Ein anderer reicht bis zu dcm mächtigen Tcrklou, von dem auf der ei, nen Seite noch ein Ncbcnast bis zur Save herunterläuft. Z) Die Iulischen Alpen, sie erheben sich am Terklou und laufen bis zum 650« Fuß hohen Felsen Kl eck, am Adriatischen Meere fort. Alle diese zum Gebirgssysteme der Jütischen Alpen gehörige Gebirge sind uranfänglich Kalkgebirge, und haben das Besondere , daß sie unglaublich durchlöchert sind. Man zählt vom Isonzo bis an die Gränzen von Bosna über 1000 Grotten, und wahrscheinlich ist das ganze Gebirge hohl, denn viele kleine Flüsse stießen eben sowohl unter, als über der Erde, kommen mehrere Male zum Vorschein, stießen eine Strecke auf der Oberfläche fort, und verlieren sich wieder in den Schooß der Erde. Durch diese Beschaffenheit werden in Kraijl und in dem östlichen Küstenlande Naturphänomene hervorgebracht, die dem übrigen Europa nicht eigen sind. Illyrien hat nur zwei Hauptfiüsse. 1) Die Drave (oder Dräu), welche im Tiroler Puster-Thale entspringt, und den, ViIlachcr und Klagcnfurtcr Kreis dcr größten Längenach von Westen nach Osten durchströmt, und eincn über 50 Meilen langen Weg durch diese beiden Kreise macht. Da die Gebirge, welche Kärntcn einschließen, eine große Wasserscheide bilden, so nimmt sie auch sämmtliche Flüsse dieser beiden Kreise auf, worunter die Gail, Möll und Vavant die stärksten sind. 2) Die Save (Sau), welche im Laibacher Kreise bei Würzen aus einem See zum Vorschein kömmt, unweit Lees die Wocheiner Save aufnimmt, bei Laib ach schiffbar wird, und zwischen Stcyermark und Krain durch Kroatien und längs dcr Eüdgränze Slavoniens der Donau zufließt In selbc ergießen sich die va i b a ch, wclchc bciObcrlai-bach sich aus dcr Erde drangt, und fast von ihrcm Ursprünge an schiffbar ist, und del der Stadt öaibach sich mit der Save vereinigt. DieGurk, welche oberhalb Weichsel bürg aus cinem geringen See entspringt, durch eincn weiten Landstrich Drains ihren Lauf fortsetzt, und endlich bei Tschatesch in die S^a v e gehet. Die Kulpa, welche ihren Ursprung am Sza-gora in einem See hat, bciKarIst adt schiffbar wird, und dann beträchtliche Lasten trägt, doch nickt zu jeder Zeit befahren werden kann, die südöstliche Landgränze gegen das Eeegebieth bildet, und bci Sissek sich in die Save mündet. Küstenflüsse sind: ») Drr Isonzo. Er entspringt am Tcr? lou oberhalb Flitsch, fließt nach Görz und Gra di sk a, nimmt einige Meilen unter dieser Etadt den Namen Sdoba an, wird zugleich schiffbar, und stürzt sich durch die Lagunen in das Abriatjscbc Mccr, 2) Der Quieto. Er entspringt bei Altmildenburg, gehet dann, nachdem er den Monto ncr Wald durchsiosscn hat, und zwei deutsche Meilen vor seinem Ausstusic schiffbar wird, nach cincm Laufe von 4'/, Meilen in einem geräumigen Meerbusen bci (^ iti » uu >, vu in das Meer. Außerdem giebt es noch viele kleinere Flüsse im Gouvernement 3a i b a ch, wovon einige die Erde verschlingt, andere trocknen im Sommer ganz aus. Schiffahrtskanäle hat Illvricn nicht. Der einzige Wörthkanal im Klagcnfurtcr Kreise dient mehr zum Flößen. Dagegen finden sich besonders im Gebirgslande eine Menge qrösierer und kleinerer Seen. Uittcr diesen verdient vorzüglich der (^^irknitzer Scc - inKrain bciZirknih genannt zn wcrdcn; der zuqleicli m»kwürdig ist wegen dt5 ionderbaren NatunpieleK des Zu-und Ablausens seines Wassers. Dieser See ist ^ Meilen lang und -5 Meile breit, und begreift fünfInseln, darunter zwei größere. Bei anhaltend trockenem Wetter läuft sein Waffer durch eigene natürliche Canäle (Grotten) größtenthcils ab, und wenn dieses zur Sommerszeit geschieht, so wird von den Anwohnern der Cccboden zum Anbau mit Haidekorn oder Buchweizen, Hirse, und selbst , mit Getreide, allezeit aber als Wiese benutzt. Beim Zurücktreten des Wassers nach anhaltenden Regen bricht dasselbe theils aus einigen Höhlen, durch die es abgelaufen ist, noch häufiger aber aus andern mit solcher Gewalt hervor, daß es Fische, die mit dem Wasser zurückkehren, und Wasservö'gcl, die hieherkommen, durch die Heftigkeit der Strömung tödtct. Der beträchtliche und fischreiche Werder- oder Klagcnfurter Sec in Kä'ntten, der cine Länge von beinahe drei Meilon hat, Andere bcmerkcnswcrthc Seen sind: derweisie, der Ossiachcr, M i I st ä d t e r - See in V i l l a ch, der Feldeser in Krain. Letzterer befindet sich in einem schönen Alpenthale an der nordwestlichen Landcsgränze. Die Zahl der Mineralquellen in diesem Königreiche ist nicht unbeträchtlich, und mehrere davon mögen in vorigen Zeiten viel besucht worden seyn; gegenwärtig wird nur das Töpliher eisenhaltige Warmbad bei Neustadt von Fremden stark gebraucht. Das Klima ist in diesem Lande sehr verschieden, die hohen Gebirge des willacher und Klagen surr er Kreises bewitten eine ziemlich rauhe, scharfe und reine Luft, indem sie zum Theil mit ewigen Schnee bedccit sind, zum .Theil nur im hohen Sommer der Schnee auf denselben schmilzt. Der Ncin gcrath hier durchaus nicht. 12 Obgleich es hier Feren ober Kretincn rnd Kröpfe gibt, so herrscht doch im Ganzen cm gesundes Klima. Weit milder ist dasselbe in dem Laibachcr, Neustädtler, Adclsberger Kreise, und hier kömmt die Rebe, der Kastamcnbaum und der Mais trefflich fort. Nur die Kreise im Priester Gouvernement genießen einen sehr hciffcn Himmel, und die Vegetation ist hier sehr üppig, selbst edle Früchte würden hier gedeihen, wenn der Boden hiezu tauglich wäre; denn auch im Görzcr Kreise überstehet der Maulbecrbaüm und im Nriester Kreise die Olive und Agrume den Winter sehr gut; nur Schade, daß es diesen Kegcnden an der Bewässerung fehlt. In den westlichen Küstenstrichen ist die Luft wegen den Ausdünstungen der Lagunen höchst ungesund. Produkte. H> Aus dem'Thierreiche: Pferde, dic besten lm Klagcnfurtcr Kreise, auf der Insel äjeglia sehr Nein. doch munter und seurig, überall aber nur ein schwächlicher Schlag. Rindvieh von mehreren Raffen, Ziegen, Schweine; Wild, selbst Bären und Wölfe, Geflügel, See-, und Flußfische, Austern; Bienen, Seidcnwürmcr, Gallwespen und Schnecken. !»> Aus dem Pflanzenreiche: Getreide, auch Mais, Hirse und Buchwaizen, Gartenfrüchte. Im Küstcn-lande Südfrüchte, Wein, Oliven, Holz, Arzneikräuter. c-) Aus dem Mineralreiche: Silber, Kupfer, Blei, Eisen; Quecksilber, Zinnober, Galmci; andere Halbmctalle; schöner Marmor; Walfererdc; Steinkohlen. Einwohner. De«n Anzahl ward im Ialnc ,7.»s. bci der Errichtung des neuen Hömgrcichs Illyrien von Hassel »3 auf i,i69,»97 angegeben, mithin im Durchschnitte auf die Quadrat-Meile lU9» Individuen. Cannabich gibt nach damaliger Größe die Bevölkerung auf 1,17»,«»«. Dcmian auf i,»7n,7.'j" und zwar das Gouvernement Laib ach mit Einschluß der Fremden auf 6z9,5»4, das Gouvernement Trie st auf 551,066. Andre' gibt die Zahl auf »,!42,.",l;5, nämlich das Gouvernement Laibach mit 656,5«'i4 das Gouvernement Trieft mit 5'>6,5oi an. Dermalen, wo der ganze K arlstädter Kreis, und' vier Bezirke vom ehemaligen Fiumer, itzt Istrianer Kreise wieder mit Ungarn vereinigt wurden, belauft sich die Volkszahl ohne dem Wehrstand aufl,u9o,72n Seelen, und zwar im Gouvernement Laibach auf 69ä««6. Bon dieser Summe kommen vermö'g der Zählung vom Jahre 1824 auf die aus drei Kreisen bestehende Provinz Krain, Eingcbome . . . 4^4,935 Fremde...... . 556 ' auf den Villa ch er Krcls: Eingcborne......»»9,9l»T Fremde....... 255 aufden K l a g e n fu r t c r Krcls vermög der Zählung von »ä2H Eingeborne ..... Kbi,9zft Fremde ...... 5^7 Im Gouvernement Trlest beläuft sich die Seelenzahl auf . . . . . 392,724 wo auf den G 0 rzcr Kreis . 2 6",457 auf dem Istr i an er . . .»«7,44^ auf die Stadt Tricst mit ihrem Gebiethe ......44,5^5 gezählt weiden. Dlcsc wohnen l« 4z Städten, 4" Vorstädten, 62 Markten, 0^" Dörscrn, und »«2,5»^ Häusern. l2 D?r Abstammung nack) theilen sick die Einwohner,: ») In Slawen: besonders Winden, Rai-zen, Uskochen, auch Croatcn. 2) In Deutsche, wozu die Gotschccr gehören. 5) In Italiener. Dazu kommen noch Juden, Griechen und Armenier. Religion. Die Mehrzahl der Bewohner bekennt sich zur katlw-lischcn oder griechisch unirtcn Religion, ncbstdcm gibt cö Lutheraner, Reformirte, Griechen, und Juden, die ungestört ihre Religion ausüben. In Krain zwar giebt es nur eine geduldete Familie von Lehlern aus der französischen Occupation h?r, aber inKarnten giebt es gar tcinc. Die Katholiken haben cilf Diöccscn, zu Gurk, i;a-v a n t, L a i b a ch, Lap 0 distria, Cittan 0 oa, G 0 rz, Parenz 0, P 0 la, Trieft Osscr 0, und Vcglia. Vilbungsanstalten. Es befinden sich in diesem Königreiche drei Lyceen, zu Laibach, Klagenfurt und Görz; sechs Gymnasien, zu Laibach, Ncustä'dtl, Klagcnfnrt, St. Paul in Unter- Kärntcn, zuGörz und (5ap 0-distria; zwei ^)t 0 rmalhauptschulen, und mehrere Trivialschulen. Bei den bischöflichen Sitzen sind geistliche Seminarien. Von gelehrten Gesellschaften zeichnen sich die beiden Gesellschaften des Ackerbaues und der Künste zu Laiba ch, Klagcnfurt und Görz, dann die Akademie der Echiffsahttstundc zu Trieft aus. l ^ Nach den Ständen zerfallen die Einwohner in Adel, der sich hier in hohen und niederen abtheilt, in Geistlichkeit , in Würger, und Bauern. Kultur des Lande«. Obgleich die Oberfläche des iLodcns, besonders m den Gebirgsgegenden von Krain zum Anbaue nickt günstig ist, so wird dieser dennoch mit vieler Aufopferung in denselben getrieben, vorzüglich wird in dem Villacher und Klagen furter Kreis vieler Fleiß mit Einsicht darauf verwendet. Im Ganzen bauet man mehr Roggen als Weizen, mehr Hafer als Gerste. Im Gouvernement ilaibach auch vielen Mais, Hirse und Buchweizen; doch reicht die Aenite nicht zu, und nach Blumcnbach dürften in allen Provinzen Illy-riens nur 4,855,Hi2 Metzcn von den vier Hauptkornartcn gewonnen werden. Im Jahre i7li9 erzeugten Krain und Körnte n. an Weizen 4it,b»tt, an Roggen n<'2,2s,'>, an Gerste .^»4s<>ti9 und an Hafer ,,576,»«',<; Mctzen. Der Ackerbau wird in Krain sia'rkcr als in den übrigen Inncvostcrrcichischcn Provinzen betrieben, und der Obstbau ist sehr ausgebreitet. In guten Jahren wird eine Menge Mo st bereitet, wovon bloß der Klagenfurtcr Kreis ,5,'ic», Eimcr liefert. Im Küstenlande hat man auch edles Obst, besonders Feigen, Mandeln, selbst Agrumen. Die Kreise Vill a ch und Klagenfurt habeu keinen Weinbau, sonst aber alle übrigen Kreise; doch wird auch schon im Vavantthale und Iaunthale Wein gebaut, wenn qlcicb nickt viel und von der besten Art. Aber im Ganze" wi,d die Rebe nicht so wie in den übrigen Oestcrreichischen Provinzen so gut behandelt, die Weine halten sich nicht, und müssen jung getrunken werden. Der Wein von Ribolla und 'Istrien und der aus dem Nhale Winobol, welcher wie Champagner mufsirt, machen jedoch eine Ausnahme. Auch vertragen die bessern Weine von den Inseln des Küstenlandes dcn Transport. Ucberhaupt dürften nach Nlumenbach in ganz II-lyrien 5l5,5oo Eimer gekeltert werden, wozu Istrlett allein 54",o"'> Eimer liefert. Der Oliven bau wird bloß im Küstenland« ges trieben: man rechnet, daß jährlich 4",""" Eimer Del ausgeführt werden können, wovon das vormalige Vcnetia-nischc Istrien allein zz.non Eimer liefert. An Holz hat Illyricn einen Uebersiuß, besonders findet man lm Birnbaumer Walde, und in M ontana herrliche Waldschlagc, die vorzügliches Schissholz liefern können. Auch leben eine Menge Menschen von Sagemüh: lcn, von der Holzwaarenverfertigung, und von Pot-aschensicdereicn. Die Halbinsel Istrien liefert die schön: stcn Galläpfel. Die Viehzucht wird im Villacher und Kla-gcnfurtcr Kreise am stärksten getrieben, und di«se erzeugen auch das beste Hornvieh, womit sie auch den übrigen Kreisen, vorzüglich dem Küstc„lande, wo die Trockenheit des Landes das Wachsthum dcr Futterkrau-ter hemmt, aushclfen müssen; zwar verlegt sich der Krai-ncr auch auf die Viehzucht, aber er verzehrt doch im-mcr mrhr, als er erzeugt. Die stärksten Schafheerden beschcn übrlgens dic Küstcninscln, besonders Licglia, welches auch viclc. Pferde hat. »7 Schweine und Federvieh werden überall in Meng.' gehalten. Die Fischerei ist an dm Küsten fthr erheblick, besondersj der Thunfisch-, Malrcllen - und Sardellen« fang. Fast alle Städte Istricns haben keinen bes»>M und einträglichern Nahrungszweig, und auch die Inseln des Quarnero, nehmen an der Seefischerei den lebhaftesten Antheil. Trieft liefert Austern nach Wien. — Die Bienenzucht ist im Ganzen unbedeutend. — Seiden bau wirb in Friaul und hie und da im Küstenlanbc getrieben. Weit erheblicher ist der Bergbau: der Villach er Kreis hat die größten Bleibergwerke, derAdelsberger das bedeutcristc Quecksilber- und Zinnoberbergwcrk in der ganzen Monarchie, wie denn auch die übrigen Kreise reich an Eisen, Blei, Kupfer, Vilbcr, Galmei, Antimonium, Alaun, und Vi-triol sind. Dcr Bergbau wird überhaupt mit vieler Einsicht betrieben, und ist dcm Qbcrbcrgamte und Bcrggc» richte zu Klagenfurt untergeordnet, unter welchem das Nergamt zu Bleyberg undRaibl, da5 Oberbergamt zu Idria, dann die Nerggcrichtssubstltutioncn in L a i« bach und Bleiberg stehen.- Haftel rechnet die jährliche Ausbeute an Silber auf 555 Mark, an Kupfer auf 99", an Blei auf 5y,,4tt, an Eisen auf 549,599, an Quecksilber auf 5,""o, an Zinnober auf 7,8"", an Antimonium auf»,!"", an Galmci auf 5,4"s>, an Alaun auf »,759, an Vitriol auf-Mz, und an Stein koh? lcn auf ,^,s»oo Rentner. Dem Manqc! von Stein? und Quellsalz wird durch die Schla'mmung des Neisalzes an den Küsten abgeholfen. !ä HunfifKiß. Obgleich Illy ri e n in dieser Hinsicht nicht mit den übrigen Öcstcrrcichischcn Ländern vergliche,« werden kann, so besitzt dasselbe doch mehrere Fabrikzweige, die nicht unerheblich ^ und ziemlich über das ganze Land verbreitet sind. Dahin gehören die Lein - und Wollcnzcugwe-berci, die Hüttenarbciten und die Holzwaarenvcrfc?tigung. Die Leinwedcrei ist besonders inLaibach, Neustadt! und Adelsberg von Bedeutung, dohcr auch die Spin-nerci sehr beträchtlich, und uittcr den Bergbewohnern allgemein verbreitet; außer dcr gewö'lmliclicn Leinwand vcrftrtigt man eine Art Schleier, auch mitunter eine feine Leinwand, viele leinene Bänder, dann Spitzen und Borten, vorzüglich in Idri a. Die Wollcnwcbcrci ist weniger stark, doch verfertigt man viele wollene gewalkte Etrüm, pfc (bocken genannt) und vieleS Messalan, eine grobe Art Wollenzeug. In Klagenfurt sind zwei Fcintuchmanu-fakturen, zu Tricst eine Ro thg arn färberci. Die Lederfabrik a tion ist nicht unbedeutend, man verfertigt viel Pfund- und Sohlen- dann Corduan- und Sähmischlcdcr, wozu der rohe Stoff größtcntheils aus dcm Auslande hichor gebracht wird. Die Arbeiten in Eisen und Stahl nehmen indessen unter den Kunstprodukten den ersten Rang ein: man verfertigt Eisenstangen, Ärcscianstahl, Draht, Nägel, Sicheln, Sensen, Messer, Schccrcn und andere Artikel. Bloß in dem Klag'enfurter und Vi ll acher Kreise giebt man »49 Drahtige, l!2 Nagclschmicden, 20 Hochöfen und 2l»7 Hämmer aller Art im GalM «n, und in Laibach und Nel, stadtl, wo ebenfalls eine Menge Hütten aller Art vorhanden sind, werben iahrlich über zo.oon Centner Eisenwaaren verfertigt. Acht bis »,,,<»<>a Centner Nägel >9 l'lingen dem kande »5« bis »«li.ooo Gulden ein. Au^ sicidcm hat man mehrere Kupferhämmer, Glashütten, Alaun- und Vitriolsicdereien, Bleiwkisift-.brikln, bettächt-liche Salpetersiedereien, und eine große Gewehr fa brik.— Die Arbeiten in Holz oder sogenannten Berchtoligadner Waaren machen einen beträchtlichen Nahn.ngszwcig au?, deßgleichcn die Verfertigung dcr Strohhüte nach Florentiner Art, und der roßhaarencn Cicbe.— Die Garbe« rcien sind zablreich, auch werden Handschuhe aus Gem«< lrdcr und Coiduan bcrcjtct. Die Manufakturen vonIriest sind sehr b«de«ie«b, g«ifen aber weniger in das Ganze ein. Handel. Dieser beruhet grosttentheils auf dcn Hiittcnproduk-ten, besonders Nägeln, Dralit, Schwarz- und Weißblech, Stangen ei sen, vielen kleinen Eisenwaaren, Leinen- und Wollcmraarcn aUcr 2lrt, Lorduan, Eamisch-Lcder, Holz und Strohwaaren, womit das kleine Völkchen der Got« schecr durch einen großen Theil von Europa von den Kü« sicn dcs Adriatischcn MccrcZ bis an die Nurd- und Ostste Hausiren. — Töpfergeschirr, Honig und Wacks, Qbst, Wein, Ocl, Seefische und Austern, Ncisalz, Änoppcrn, Galläpfel, Potaschc und Holz, QurckMer, Alaun, Vitriol, Zinnober, Bleiweift, Galinai, Käse, auck Mastochsen werden auS-gefukrt mid dcunoch bilanzirt sich dieser Ausfuhrhandel nicht mit jenen Bedürfnissen, welche das Königreich vom Au5lande beziehen muß; gleichwohl herrscht in einigen Smchcn des Klagen furter, Villacher und Lai-bachcr, selbst des Adels b crg c r Kreises vieler Nohl? stand. Zu diesem Wohlstand trägt vorzüglich der T l a,»-fito Handel bei, da dn große Vaarcnziig »o« 2„«^ 2 * JO nach Wien durch die Mitte dieses Königreichs geht, »md auch dic Ungarischen Produkte, die nach Fiume gehen, es durchziehen, auch haben hierauf die Sckifffahrt und der Handel einen großen Einfluß, den nicht nur die beiden großen Handelsstädte, sondern auch seine übrigen Häfen, Pirano, Capo d'I stria, Citta-nuova, Porto di 3ieglia u. s. w. unterhalten, und bei dem der größere I heil der Küstcnbcwob-ner direkt oder indirekt intcrcssirt ist; ein bedeutender Erwcrbszweia ist auch der Schiffbau, der besonders an den Küsten Istncns sehr lebbaft betrieben wird. Die beträchtlichsten inneren Handelsstädte sind K last c n f u r t und Laib a ch; aber auch Viltach wegen der Waarenspcdizion nach Ungarn und Italien bemerkenswert!). Große Handclssirasscn durchkreuzen das Königreich nach allen Seiten: die merkwürdigste ist die Kaiscrstrasse von Wien über Gräh und i! aid ach nach Trieft wegen des großen Waarenzugs von Trieft unstreitig dic bc-dcutcndste, sie hat 24 Stationen. Die kärntnerische Hauptstvasse nach Hiillach und Italien ist ein Nc« benzwcig derselben. Auch hat die Regieruug der Beförderung des Wassertransportes ihre besondere Aufmerksamkeit geschenkt, und was sich hierin thun ließ, bereits veranlaßt; es sind nämlich nicht unbedeutende Arbeiten an den Flüsscn L a i-bach und Save geschehen, um theils größere Schisse, als bisher gcbrauckt werden konnten, in Anwendung bringen zu können, theils die Fahrt gegen den Strom zu erleichtern. 21 kanb ««Verfassung. Illyricn bildet seit »ii'ss mit derOesterreichischen Monarchie ein enge und uuablöt'lich verbundenes Königreich, das aus den vormaligen deutschen Provinzen, Kärn-teu, Krain aus dem Stadtgebiete von Trieft, aus Theilen desVcn ezian ische n FriaulZ, Kr - i'.: s und des Görzcrischcn Gebiets, dann dcm ^l.ßeren theile dcs V e n e z i a n i sch c n Istrie n s unter dem Namen dcZ Istrianer oder Mittcrburger Kreises, aus dem grösilcn Theile der ehemaligen gcfürst^?n Grafschaft Görz mit Parzellen vom Venezianischen Friaul, aus einem Theil dcs ehcm^igcn Gouvcrnemcntsdistrikts v»n F i u ln e und den Quarneri sch en Inseln zusam-mcngescht ist. Mit dcii vormaligen deutschen Provinzen ist der Kaiser dcm deutschen Staatcnbundc bcigctreten, nicht aber mit den übrigen. Dcr Beherrscher von Oesterreich regiert das Königreich Illyricn ganz unumschränkt, bloß im vormaligen Kärntcn und Krain cristiren Vandstände, die jedoch keinen eigentlichen Antheil an der Gesetzgebung nehmen, sondern sick nur mit Requlmmg der Stcuerangclcgenhei-ten (in Krain auch damit nicht) beschäftigen. In Harnten giebt es nur drei Klassen von Landständen, den Prälaten , Herrn, und Nitterstano; die Städte nelimcn an den Bcrathschl^igunqen keinen Antheil, haben auch kein Vl»lu,»» tind dürfen nur durch Abgeordnete bei der Vorlegung der Postulate gegenwärtig sevn. In Krain ist die landständischc Verfassung der von Kärntcn völlig älmljch; die lianostandc Versammeln sich zu Üaidach. Im Iahrc »^»8 erhielten sic cine csqe uc 4üo die Fürsten und Hrafcn von Auer5pcrg bekleiden. 2) Eben diese sind auch bereits seit »^W mit dem ssrbla nd - K 5 mmercr - A mt belehnt. z) Das (3 rbland - Hofmeister. Amt besitzen feit »577 die Grafen von Thurn und V al esassin a. 4) Das Erbland-Stallmeister.Amt sett »Hftö die Fürsten und Grafen von Vamberg. 5) DaZ Erolandj agermci ster-A mt, das seit »552 die Herrn von Altenburg bekleidet hallen, b«. fitzen jetzt die (trafen von Gallenberg. , d ?falkenmeister sind die Grafen 3 a n t l» i e r. 25 1<>) E r b l a nd , El l b er l H ä m mer er sind seit »672 die Grafen Kazianer. »») Erbvorschneider die Grafen Sauer, und »2) Erbland-Küchenmeister die Freiherrn von Wo lkcnspe rg. Das Wappen von Krain, welches Kaiser Friedrich (»46Z) dem Herzogthume gegeben hat, ist ein gekrönter schwarzer Adler im weißen Felde, auf 5csscn Brust und ausgebreiteten Flügeln ein weiß und rol.) gcschächter halber Mond zu sehen ist. Den Schild endlich bedeckt, wenn er einzeln vorkommt, der Herzoghut.— Eigene Or-dm, Kleinodien und dergleichen hat daö Land nie gehabt. Kärnten zählt dermalen neun Erbä'mter, in deren Besitz hier allein der Hennstand sich befindet. Diese sind: 1) Das eines Erblan d-Ho fm cister s, welches seit den Zeiten Kaiser Leopolds des I. die Grafen, iel^t Fürsicn von Rosenberg bekleiden. 2) Das Erbland-Marschall-Amt haben die Grafen von Wagenbcrg. 5) Das Erbland-Kämmerer-Amt, seit zM' die Grafen von Herbcrstci n. 4) Das ErbIand - Stallmcistcra int die Für« sicn und Grafen von Khcve nh ü ller. 5) DaS Erbland . Mundschenkcr - Amt die Fürsten und Grafen von Die tri chstci n. 01 Das Erblan 0 - Stäbclmcistcr - Amt blieb seitdem Erlöschen der Grafen von Wels bis auf die neueste Zeit unbesetzt, wo es die Grafen von Goes erhielten. 7) Das Erbland-Truchsessen-Amt bcklel« den seit dem scchzelmtrn Jahrhunderte die Grafen von Herber st ein. ss", Erbland - Häger «ei si«r» Amt die Gra. s«n »on PHlsdeiscr. 24 2) Dat Erbland'V»» schneid et »Amt die Grafen uon Stürgh. Von dcm noch hier bestandenen Erbland - Falken^ m cistcr ^ Amt, wclchco die Freiherrn HalIerstein be^ kleidet hatt^i, geschieht in dem letzten Dienst-Schema fi'ir Steyermark und Kärntcn keine Erwähnung mehr. Das gegenwärtige Wappen Harntens nalnn Ulrich der Evste, dcr letzte Herzog von Kärnten, aus dem Hause der Sponhcimer (124«) an.*) Es besteht aus einem goldenen Schilde mit drei über einander stehenden schwär« zen Löwen, zu diesem ist später ein zweiter, mm link5 angeschlossener rother Schild hinzugekommen, welcher eine» silbernen Querbalken m der Mitte hat. Provinzialvtr waltung. Das Königreich Illyrien zerfällt in zwei Oonvern? -»ncnts, die beide von einander nnabliängig sind, und unter dcm Ministerium des Innern und dcr vereinigten böhmisch - österreichischen Hofkanzlei stehen — in das Gouvernement : ») vo» Laibach, 2) von Tricst. Dem Gouvernement vo« 3 aibach unterstehet da5 HtlzogthllM Krain und das Hclzogtlmm Karnlen. Ersteres begreift: N den Laibachcr, »1 den Ncusiädtler, und 5) den Adels!) erger Kreis. ') Slehe tärntncnfcht scilschrift. 4. Na»^ V,ii, «t»i- l»«.. 25 Tas zweite: 4) den Klage nfurtcr und 5) den Villa cher Kreis. Dem Gouvernement von Triest unterstehet: »)Das KrcisamtzuMitterburg für I st r i e n. ») Das Kreisamt zu Görtz. Z) Das Komerzi alg ebieth von Triest. Die Finanzen stehen unter dem Ministerium der Finanzen und der allgemeinen Hofkammrr zu Wien. Die dem Laibacher Gouverncmente untergeordneten Stellen sind: i) Die Illyrische Grundstc uer-Neguli« r u ngt' - Prov i nz i al - Com mission. ») Die Kreisämtcr zuLaibach, Neustädtl, Abelsberg und Villach, und seit dem ersten Mai 1^25 auch derKlagenfurter Kreis, welcher früher dem Gubernium zu Grä'tz zugetheilt war. 7,) Die Landesdau- Strassen« und Navi-ga tionsbau-Direkti on. 4) Die Illyris6)e Zull- und Salzqefällß-Adnti nistration zu Laibach, zugleich f ür das Küstenland. *) 5) Das Hauptzollamt zu Laibach. s>) Die Illyrischc S t a atsgüter - A dml« nistration zu Üaibach. 7) Die Illyrische Kam merprokura tur zu Laib ach. 8) DasFilial-Fiskalamt zuKlagenfürt. 9) Das Gubernilll « Hauprtaxamt ^ Laibach. »«) Das Hauptzollamt zu Nillach. >) Anmers. Mi» "st,n Anglist 1^'.',°» hat dics.'lb« aufgehört, und wurdt mtt der fteuermarkisch,« "ersinnt. 20 »i) Die Provinzi al - Kammeral -, dat Kriegs- und N a n k al - Z a h I a m t zu Laiba ch. »») Die O b crp ost a mtsv erwal lung zu Laiba ch. 15) DieTabak - und S t em pelqefälls - Ad-m i ni st r a ti 0 n zu Laiba ch, zuglcicl, für das K ü-st e n l a n d. »41 Das Oderbcrgamt und Bergqcricht fur das ganze Königreich Illyrien zu KI a. g e n f u r t. ^5) Die P oli zei di rektion zu Lai bach. 1^) Das Stadl- und Landrccht zu Laidqch für Krain. Dem i n neröst e rreich isch - ki'l ste nla n d i<-schcn Appellations- und Crimi n*a l - Obe rge-r i ch t ;u K laqe n fu v t unterstellt das Stabl - unb ^ an 0 rr ch c dann (Zriminal- und W echsclgcricht im Hcrzogtyum Kärnleil zu K laqc n f u v t. In Hinsicht des Militärs steht gan; ? llyricn unter dc>n Illyrifch - i nneröst erreichischen Ge n «ral-Militärkommando zu Grätz, wo auch das '> u-«licillm cl eI 0 ti l, l u >n in > litiire 1,1 i x l u Zn sich dchndct. Ein Militär-Oberkommando ist zu l5 ai l? a ch. Das Knbcvni'llM zu Triest ist die höchste politische SteUc fl,r das qanzc Küstenland; diesem untcrstc-hen^) dit zwei Kreisämtcr zu G8rz und Mitter. burq, dan>l dcr Kommcrzialdistrikt von Trieft. ^ ?Hut «llevhSchfter NlcsoUlz»VN »om 15. Upli« lN^i. 27 Aie übrigen Stellen sind: ») Die Provinzial^Grundsteuer-Rcgu-lirungs-Commission für das R ü st e n l a n d in Nriest. 2) Das Kammeta l-H a uptz 01lamt zuTrie st. 5) Das F i s k a l a m t. 4) Die Sali ncn-Direkti on im Küstenlande zu Capo d'Istria. 5) Die Illyrische Lottog efälls - Ad mi< nist ration zu Tricst. b) Scit dem ,. July iss25 das kustenländische D o^ mänen - In spekt 0 rat zu Triest. 7) Die O be rpo st« 35 e rw a l tung zu Tricst. N) Die P 0 st w a g c u s - E r p c d i t i 0 n zu T r i e st. l)> Die Polizeidire ktion zu Triest. Die judiziellcn,Stcllcn sind: ») Das Stadt- und Lan drecht, bann Kri^ minülge richt zu Triest. ,) Das Merkantil- und Wcchselg er icht, dann Ecck 0 nsulat zuTriest- 5) Das Stadt- und i! andrecht auch Krim i-nalgeriö)t zu Görh. 4) Das Civil-Krimin al-, M-rkantll-und Wcchsc lg er icht, dann Seeconsulat zu R 0« v i q n 0. Das General Militärkommando vom L i t-toralc befindet sich in Triest. Das Königreich Illyrien rckrutirt die Lim'cninfan< tmcrca.imcntcr ^lr. 7 Baron Üattcrmann, welches in ^ laqe n fl, vt qarnisonitt, Nr. R? R euß - P la uell in Laidach, Är. 22 Prinz Leopold beiderSi-zilien in Triest, ferner rckrutirt das Königreich mit Elcnermart das <>te Kuirassier- und da5 erste Dragoner-»egimcnt, dan« die beiden IäKerbataillons 9 und »!. 23 DieEinkü n ft e werden auf5,900,000 angcscblagcn, wozu Kärnten 2'/,, Hrain 2 ^, Friaul ^ und Trie st '^ Million beitragen sollen; doch scheint dicsc An< gäbe für cinigc Provinzen zu hoch, für andere zu niedrig berechnet zu seyn. Dic Einkommensquellen sind indessen wic Üichtenstern anhiebt, dieselben, wie in den übrigen Ocsterreichischcn Provinzen, und die eigentliche Kontribution hat auch hier zum Theile die Rectisikation zur Basis, obschon sich dieselbe in Krain nicht auf das Ru-sticalc erstreckt. — Dieses Land ist auch im Verhältnisse zu den übrigen Inner - Dcsterrclchlschcn Provinzen mcrk< lich geringer belegt, wie es die Beschaffenheit seines Bo« dens, und dic geringere Erwcrhsfahigkeit seiner Einwohner nothwendig macht. —Man zählte im Jahr 17',»" in Hrai n ('»')') geistliche Güter und Gülten, 256 weltliche und »4l Gemeingüter.— Vock gangen landwirthschaft-lich benül'tcu Boden waren /»»<»,<'»»H Joch dominical und «UV,!»! rustical, ^on diesem wurden z.^i,"''" fl. an Contridutioncn überhaupt entrichtet, und alle zusammengezogenen Staatseinkünfte vom Hcrzogtlmm Krain betrugen «irea 1,7^2^ fl. C. M., wovon bei dcn Kam-meral-Aemtern »551,74^» st. bei den General- Einnehmer-Aemtern 4l)<',0l»', st. bei den Bancal-Casscn <.<»2,it;2fl. cingiengcn. Unter diesen Einnahmen waren jedoch nicht die Einkünfte von den Staatsgütern begriffen. «lntheiluttg, Topograph!,. ^. DaS Gouvernement Laibach. I. Dcv Laibachcr Kreis. Dieser bat sciiun Namen von der Hauplstadl?a i' bach, und begreift dcn ^^dsttich sonst 5 bcr - Hra > n 29 genannt; crgränztim Nordosten an den Villa cher und Hlagen fürt er Kreis, im Norden mit Cteyer-mark, im Cüdost mit dem Neustädtler, im Süden mit dem Avclsbergcr und im Westen mit dem G ö r-zer Kreis, ist in i? Bezirke eingetheilt, und zählte im Jahre ,«2^ auf 56 Quad. Meilen i.'i2,tt7s» Einwohner in 5, Städten, »8 Vorstädten, Z Märkten, Eiscnliochöfcn, 0» verschiedene Hammer, und besonders eine Menge Nagclschmicdtcn. Es herrscht ein lcbliaster Vcrkcbr: der Waarcntran5: port über die Alpen geschieht auf Saunn ossen, dadcr viele Säumer im Lande stnd, und die dazu geschickten Pferde gezogen werden. Der Vieh st and war »324: «,494 Pferde, »4,5»I Ochsen, 59, ".19 Kühe. 55,k«l Schaft, 4,»i2 Ziegen. ,5,lU-l Schweine. ' Der Kreis enthält: Laidach (Lublana) Breite 4s»° »' 4»", Lange H2" 2f/ , .<)" Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements und Kreises an der L aib ach. Sie ist gut gebaut, hat 6 Vorstädte, eine Kathedral- uub sechs andere katholische Kirchen, zwei Hospitäler, 955 Häuser und l2,onn Einwohner. Ueber der Stadt stehet auf einem Berqe ein ehemals befestigtes Schloß, das gegenwärtig zu einem Piovlnzial-Strafyaus dient, und von welchem man em« prächtige Aussicht bat. Eitz des Gubcrniums, des Kreisamts, eines Stadt- und Landrcchts, ei-ner Polizci dirckti on, eines B u ch e r r c v i si o n s, amts, und eines Bischofs mit seinem Domkapitel und Konsistorium. Lyca u m mit drei Fakultäten, der Theologie, Medizin und Philosophie unter drei Direktoren und 22 Professoren. Gymnasium unter einem Direktor mit l> Professoren und 2 Dupplcntcn. Gesellschaft des Ackerbaues und der Künste, philharmonische Gesellschaft, Sparkassevcrcin; drei Buchhandlungen; Theater. Armen- und Kranken-, Straf- und Acrsorgungsanstaltcn. Mehrere Manufakturen in Ccidcnzeug, Seidcnband, Fayence, und chemischen Produkten; ansehnliche Garbc-rcien. Sie treibt einen beträchtlichen Epcditions - und Kommissionshandel nach Italien, Kroatien und Baicrn, und wurde neuerdings durch den im Jahr Z 821 allhicr abgehaltenen (iongrcß berühmt, der das Königreich Neapel und Sizilien, dann das Königreich Sardinien zum Gegenstand hatte. Stein oder Stain (Kraincrisch Kamnek) lateinisch Lithopolis, am Fusie der nördlichen gleichbe-nanntcn yohen Alpen, welche Krain von dem Steycr-märkischen (5 illycr Kreise scheiden, am Flusse Fcistritz der auf denselben seinen Ursprung hat. Im Siidcn von diesem Orte liegt eine schöne, weit ausgedehnte Ebene, durch welche die Feistritz ihren Lauf bis zur Save fortsetzt, (gemeine Kirfcbnerwaarcn (Pelze für Landleutc) Leder-Erzeugnisse der Roth- und Weisigärbcr und grobe ZwirnspilM werden hier in großer Menge für den auswärtigen Handel verfertigt, liebender Stadt ist daS verödete Nergsckloß Oberstein und an derselben unter mchrcrcn Eisenhämmern ans einem schönen Hügel daß Schloß EtcinbüchelsKamenogariza); nicht wtit davon find auch dic Schlösser Hatzen berg und 52 Münkenborf, ein ehemals berühmte?, im Jahr »50» von dem Grafen von Gallenberg gestiftetes Kloster dcv Clalifserinncn, welches jctzt dem ReligionZfondc gehört nebst der gräflich Gallcnbergischcn Erbvogtcy. Krainburg (Breite 4l>" ^4^ ,5", Länge 32° »o') landesfürstlichc Stadt, nahe bei dem Zusammen flu sie der Kanter und der Save drei Meilen von Lail'ach, nicht weit von dein Orte, wo sich dic beiden Kärntnerischen Commcrzialstrassen trennen. Man glaubt, das, l ier daZ alte 8ll„ til,,,n gestanden habe. Dabei das Scl lost Kieselstein, das im Jahr »2^2 Heinrich ll. ans dem Geschlechte Ortcnburg erbauen ließ. Hat eine K ircbc und i>" Einwohner, die sich vom Landbau, Weberei, Siebbödcncrzeugung, Färberei, und dem Handel mit den Erzeugnissen ihrer Gegend nähren. Hier wird die Save schiffbar. In der Umgebung von Krainburg liegt das schone Schloß Egg; das Gut Ober - Gört sch ach (III id) auf einet Anhöhe. Unweit das Dorf Feuch-ting(Nitina) das größte Dorf in Krain, dessen Einwohner sind, wll chs Biscliof E r i ch von Frcysing im Jahr i2^ dieher gezogen hat, und die sich noch heut durch ihren gemischten Dialekt anzeichnen. M ichelstädten. Eine Vtaatsherrschaft mit einem Pfattdorfe. Itrklach, Pfartdorf, berühmt wegen der guten Pferdezucht. St. P e t er, eine Malthescr Erdens« Commendc. Flödnigg (SMlednig), Schloß und Herrschast in einer schönen Gegend, mit einem alten Bcrgschlosie, von dem im 12 Jahrhundert sich eigene Drmasten benannten. RatmannS d 0 rf (N ad 01za), landc^sürstliche Stadt an der Sav e, auf einer Anhöhe mit eincrKirche. Die Einwohner verfertigen vielen Mcssalan seinen braunen halb linnenen, halb wollenen Zeug», Rasch, Baucrntuch s2/£?? J f'fÄf iw?i ZŽa//a/Vf 55 lind Musselin, mit welchen sie im und außer Land guten Handel treiben. In der Nahe das Schloß Nrunnfeld mit einer vortrefflichen Wasserquclle. Kröpft und Eisncrn. GewcrbZrciche Orte, vorzüglich befinden sich im Lehrern zwei Schmelzöfen, zwei Zainhammer und lo^j, Eßfeucr. Lack, (Vischoflack Shkofialskaf), landes« fürstliche Stadt in der Gabel, der Poland und Zcyer, ummauert, mit einem Schlosse und l2<»Q Einwohnern. Hat ein weibliches Lehr - Institut der Ursulincrin-ncn, die Leinwebcrci, Zwirnblcichen, Gärbcrcicn, Leinen- und Pfcrdchandcl unterhalten. Unweit davon zu Straschische verfertigt man viele roßhaarcnc Siebe, die al5 gangbare Handelsartikel weit versendet werden. Entfernt von der Stadt in liner Waldgegend sieht man die Ruine Wildcn » Lack, den ehemaligen Stammsitz der Herrn von Lack. Wcisscnfels. Marktflecken in dem westlichsten Winkel des Landes an der 35 i llach er (tzränze, mit einem Wcrgschlossc, mit windischcn und deutschen Einwoh» nem, wo sich mOlnere Stahl- und Eisenhammerwerko befinden. Hicher gehört das grosie Kirchdorf R atschach, in dessen Nähe die reine, klare Ursprungquellc der Save in einer Ebene aus einem Sumpfe hervorquillt. Nurzcn, ein Ort, ,vo sich das Gebirge erhebt, über welches die zweite Kärntnerische (5ommercial-Strasse nach A ill ach führt, und die letzte Poststation in Krain ist. Asling, Marktflecken an der Save zur Herrschaft Weißenfel s gehörig, mit einer Lederfabrik und Wollenzeugmanufaktur. In der Nähe sind Eisenhammer und sckönc Marmorbrüche. Nicht weit von-A Ni» q liegt das Schlos, und Gut Iauerburg. 5 24 Neumarktl, (winbisch Tersezh,) Marktflecken und Herrschaft am Moschenitza-Bachc, am Fuße des Bergs Loibl zwischen Bergen; ein volkreicher Ort mit zwei Schlössern, Altgute nberg und Neu haus, eine Stahl- und Fcilenfabrik, Eisenhämmer, Nagelschmieden und andere Eisenwerke befinden sich hier, die eine Menge Sicheln, Sensen, Hacken :c. ic. verfertigen, auch wird vieles Kupfer und Eiscngeschirr, Leder, Messalan, und Socken, auch Zinnober fabrizirt. In der Umgegend werben die roßhaarcnen Pferdedecken verfertigt, die häufig nach Italien gehen, ferner wird vieles Garn gesponnen und Leinwand gewebt. In der Umgebung von Neumarktl, liegt das Schlosi Stein (Katzcnstein, N^Wc), nächst dem Pfarrdorfe 35 igaun. Hier ist das Stammhaus der Grafen Kaziancr, dermalen ist ein Herr I erma n n Besitzer desselben. In dieser Gegend giebt es Stcinkohlengruben. Zirklach, großes Pfarrdorf mit einem Gestatte. Mariafeld, Wallfahrtsort mit einer schönen Kirche. Lustthal, Schloß und Gut am Zusammenflusse der Laiba ch mit der Save, das unlängst sehr verschönert wurde. Hat einen sehenswerthcn Garten mit großen Gewächshäusern. Moraitsch, Pfarrdorf mit einem Freihose, einem Pfarrgute, und einer Gülte, womit der Nencsiciat und die Kirche unserer lieben Frau zu Litt ei do-tirt sind. Watsch, (krainerisch Vazhe.) Markt im hohen Gebirge, merkwürdig wegen seines starken Obstbaues, auch ist in der Nähe ein starker Kalkstembruch, in welchem viele versteinerte Austern und andere Sckasthierc gefunden werden. In der Umgelumg das Bergschloß Gallenbe» g, das schon im eilftcn Jahrhundert erbaut 55 wurde. Ferner das Schloß G a llc nLf in, einer an- muthigcn Gegend. Kollowrat, Schloß und Gut auf einem steinigen Hügel. Ponowitsch ander Save. Herrschaft und Schloß. Grafenwcg kindisch Hue sepot). Ein Gut, das der Herrschaft Ponowi t sch einverleibt ist, wobei sich das, von dm Grafen Cilly erbaute Bergschloß, befindet, welches eine schöne Aussicht gewährt. Nicht weit davon am linken Save - Ufer der Edclsitz Fischern (Ri-> benc) in cincr schönen fruchtbaren Ebene. II. Der Neustädtler Kreis. Derselbe gränzt im Nordwestcn an den Laib a ch e r, im Westen an denAd clsbc rge r Kreis, im Nord^ nsten an Stey e r m ark, im (3üdostcn an Kroatien, ist /2 Quabratmeilen groß, folglich etwas größer als der Laibacher. Er ist in , 7 Bezirke eingetheilt, und zählt sieben Städte, eine Vorstadt, sechs Markte, »,!>..>5» Dörfer, .^0,0^5, Häuser mit l 7^,2^4 Einwohnern, wo runter .".^,<>77 des männlichen, und jj',^,7 des weid-lichen Geschlechts. Diese sind theils Winden, theils Gotschcer, bekennen sich zur katholischen Religion, mit Ausnahme einer griechisch - »mitten Gemeinde, und sind in tt Dekanate und ,,<»4 Pfarreien und Eurazien cin^ getheilt. Der Kreis bildet eine mit Gebirgen, Hügeln «nd kleinen Ebenen angenehm abwechselnde Landschaft, die gegen Laibach und Ettycrmark von der Save be^ gränzt wird, welcher die übrigen kleinen Flüsse, als die Negcring, Gurk und Kulpa zuströmen. Der Kreis erzeugt Wehen, Hirse, Buchwesen, Mais, vie- 56 len Flachs, Wem und Kastanien, hat auch eine starke Bienenzucht, vieles Wild, Geflügel, Eisen, Marmor, und Steinkohlen. Dcr Vichstand war im I. ift?4 6,565 Pferde, 57,9^6 Ochsen, 50,2!)^ Kühe, 7>5,tt»4 Schafe, 5,70t Ziegen, und 42,7^7 Schweine. Die Industrie besteht vorzüglich in Gärbcrcien, Lein» und Wollcnwcbe-rci, Strohwaaren- undEiebcvcrfertigung. Dieser Kreis schließt die vormalige windische Mark cin, und enthält: Neustädtl, (Nowumcstu), landcsfurstliche Kreisstadt ander Gurk, mit 270 Häusern und »<)<><» Einwohnern, mit drei Kirchen, einem Franziskancrkloster, einer Kaserne, einem Gymnasium unter einem Direktor, eimm Tabak- und Siegelgefällen - Infpektorat, und einem Postamte. Die Ortspfarrc ist zugleich eine Prob-stcy, bei welcher sechs Iollegiat < ühorherrn, l, Vicar und zwei Capläne angestellt sind. In der nächsten Umgebung dieser Stadt sind einige schöne Landhäuser und Schlosser, als Neu Hof, Stauden, Steindrucke l, Reuperts, Poga-nitz und Wein Hof; in weiterer Entfcrmmg aber liegt das Schloß und Gut Wördel lkramcrisch Otto-zjz) auf einer Insel der Gurk, in einer fruchlbarcn Gegend. Altenburg, Stammsitz der vorigen Dynasten von Altenburg. Zu dleftr Herrschaft gehört der berühmte Badeort ISpli tz, (Gesirske Tö'pl'izc) unter dem Hügel Orlek, mit drei Quellen. Tschernembel, l Zernamel), landeZfürstliche5 Städtchen, mit einem dem deutschen Orden gehörigen Schlosse und einer kommende, welche jcdocb der von Mottling einverleibt ist; hicr ist guter Obst- und Weinbau. Mötlmd einer Postfiation. Diese Stadt war einst die Hauptstadt der Windischen Mark. Gotschee, (Hvtzfchevie) fürstlich Auerspergische Stadt und Hcrzogthum, welches auf iH Quadratmei-len eine Stadt und 51 Dorfschaften zahlt. Im Mittelalter gehörte diese Landschaft dem Grafen von O r-ten bürg. Im Jahr 1N25 wurde Gotschce als Be-sitzthum der Frciherrn vonKhiscl zur Grafschaft erhoben. Im Jahr ltjZH ward sie von der fürstlichen Familie Auersperg erkauft, und untcr Kaiser Leopold dem II. am 2^. November l^«/> zum Hcrzogthum erhoben, nachdem der regierende Kürst seine im Preußi-sch - Schlesien gclegenonHcrzogthümerM ünsterberg und Frankenstein verkauft hatte. Die Stadt, welche von der Miese umflosscn wird, hat eine Dcchanteikirche, cin gegenwärtig verwahrlostes Schloß, 4"> Häuser und lt?<»l, Oinwohncr, die Leinen wcbcn, Töpfcrge-sckirr brennen, und vielerlei Holzwaarcn verfertigen. Um die Stadt wohnen die Gotschcer, ein deutscher Stamm, der sich aus Franken hier niederließ, und sowohl durchTracht und Sitten, als durch seinen verdorbenen deutschen Dialekt vor allen Krämern auszeichnet; er ist vorzüglich dem hau-sirendcn Krämcrhandcl ergeben. Während cin Theil in dor Ferne diesem Erwerbe, der ihm auch nur wenig abwirft, nachgeht, bebaut der zurückgebliebene ä'rmcrcTkcil einStück armseligen Zelde5 it, einem sehr undankbarenBoden. Nebst den voi, lhncn selbst verfertigten Hvlzwaaren, handeln die Gotschecr auch im Hleinen mit getrockneten und verzuckerten Früchten, Zitronen, Pomeranzen, Oliven, Mandeln, Datteln lc. dam, klemen Eisemvaarcn, die im Krain verfertigt werden. Ihre Ncisc dauert oft Jahre lang. Noch ein besonderer Gegenstand ihres Handels ist der aschgraue Balg de5 Nilli ch, eines kleinen Ztt Shicre5, das dem Eichhörnchen äluillch ist, und womit die dortigen Buchenwälder so sehr überhäuft sind, daß man im Herbste Tausende dieser Thiere fängt, den Balg abzieht, das Fleisch einsalzt und ißt, welches vorzüglich von den alten Thieren schmackhaft seyn soll. Der Balg wird als Rauchwcrk zu Winterkleidern der Frauenzimmer gesucht. Weichsclburg, (Wischnagora), landcsfürstliches Städtchen, zwischen Laib ach und Neustadt! an der kroatischenCommcrcialstrafse, in einer angenehmen und fruchtbaren Gegend, mit dem Nergschloffc Wcichsel-burg und »Nl> Häusern. Merkwürdig ist der Ort wegen feinen Gärbcreicn, Strumpfwcbcrcicn, einer Stahl-sabrik und Wollenmanufaktur. An der Stelle dieser Stadt fanden schon die Römer einen angebauten Ort, als sie im Anfange unserer Zeitrechnung Pannonien eroberten. Gurkfeld, (krainerisch Kersko), Herrschaft an der Save nut einem Bergschlusse, >j, Hirchen, l«,4 »'^illl Häuser, st.n'77, Eil,woh!N'r,4l,^<>> männlichen ^i,47H weiblichen Geschlechts; ftrncr ist dieftr Krciv in ^ Bezirke eingetheilt. Er enthält das eigentliche In »er-Krai n, und ist sehr gebirgig, schließt einen großen Thell des Karste5, de» weitläufigen U ir „^ 7 r AW JKnme.tkunč / JDts tvfA fatv'rfy 7?act ; s^AA I' tcngantr. ftf />tc irrifeerr JteJi'/tt'e/'/wna ' ' \\ ft,ir Echaffcnrath, Amtszstchncr der k. l. Vaudl»sttio„ in i,'aibach, rfduzirt , »,nd mit mch«rcn tnnezn Anftchten dies^ Grotte b^rclchezl y^t. 4, tung 50 andere Rlftr. durchstreicht. Ein 60 Klftr. langer Platz ist vom Fluße durchschnitten, welcher daselbst einen klcincn Sec bildet; der Umfang und die l s) Klafter betragende Höhe desselben hat ihm mit Recht den Beinamen des Doms gegeben; eine 15 Kaftr. lange Brücke führt i'lver den Fluß nach der Galleri e. Wo der grosic Dom sich zu öffnen beginnt, streicht eine Sciten-Verästung nach Norden hin: ncbcn dem Abgrunde führt ein schmaler Pfad an einer schroffen Klippenwand hin, und zieht als cngcr Gang fast eine Viertelstunde fort. Sechsmal verengt er sich bis zu dem offenen Platze, wo man viele Inschriften, Zeichen und Monogramme aus dem »5. ,H. 15- l<>. und t^. Jahrhunderte, in den Tropfstein mit dem Knffc-l eingeritzt, oder mit Rothstein und Kohle geschrieben, vorfand. In dieser Gegend sieht man vlele zum Theil in-krustirlc Menschentl'.ochen am 3)oden, und ein, vielleicht in der Welt einziges, mit Tropsstein übcrgossenes, ganzes Mensch?nqmppe, nebst einem um eine Säule ge-schlmigcilen Arme; — hier slt,. die auf jener Seite eine ^ängc von ,">"5 Klaftern hat. Der zweite Arm dcä Gauges gehct in nordwestlicher Richtung durch cinc ltänqe von 17,", Klaftern nach dem vom Eingänge 5,! >. Klafter cMscrnten, T u rnic r pl a he. Noch nördlicher, e, tönt, 522 Klafter von allem Mensche > 45 lichen entfernt, der dumpf« Ton dcr Todcsglocke vo,n klingenden Tropfsteine so ähnlkh nachgeahmt, dasi die Phantasie unwillkührlich in jcnc schauerliche Zeit der Vchmgcrichtc hingerissen wird. Die sogenannte Reitschule ist 6z^) Klafter vom Eingänge entfernt; wahrhaft schön ist das nahe Naturspiel einer Masse von Drappirungcn aus weißem halb durchsichtigen Tropfsteine, mit doppelter orangcngclber Einfassung von Eiscnthon, der Vorhang genannt. In dieser Dichtung vom Eingänge?/^ Klafter abwärts, theilt sich die Grottc noch einmal. Der cinc Gang wendet sich östlich durch .^, dann nordöstlich durch 154 und endlich gegen Süden durch <^ Klafter, Wo cr nach einem Wege von 105, l Klaftern vom Eingänge sich endigt. Dcr andere Gang zleht sich' nordwestlich , führt in dcr Entfernung von <)<»2 Klaftern vom Einfänge an den ungeheuern Etuvz cincr Etalattitcn - Formation, und nimmt nach cincm Umwege von 25H Klaftern wieder in dcr Entfernung von <>2 2 Klaftern vom Eingänge einen abgeleiteten Scitcngang auf, wo ein statucn ähnlicher Stalaktit auf cincr Tropfsteinsäulc, Et. Stephan gcnannt, stehet. In einer Entfernung von >,ll',<, Klaftern vom Eingänge, in südlicher Richtung von St. Stephan, ist das reihende Schauspiel des Twpfba-drs. Ein abgestutzter Kegel mlt breiter Fläche, von ro-scnwth gefärbtem hell flimmernden Stalaktite, trägt ein natürliches Becken von einigen Schuhen im Durchschnitt. Von der hohen Decke stürzt mit sanftem Gemurmel ein dünner Wasserstrahl in da5 Becken, und die iibcr das> selbe spritzenden Wass rlropfcn fließe», an dcr Oberfläche des dadurch stcts wachsenden Kcacls herab, dessen Fuß sie mit cincm silberhellen Bachc umgeben. Schöner tonnlc iv^dl d,c Natur die allmähliche Bil^ dung lines mächtigen TropfstcinpfeilcN' nicht darstelle,,! 44 Noch säuerlich'schöner ist die, eine Stunde von AdclZberg entfernte Magdalen cn-Grotte, in deren Schoosie die durch Blumcnbach bekannt geworbenen, Proteen hausen, jene zweifelhaften Thicrchcn, über deren Natur die Monographie Configliachis noch keine befriedigenden Aufschlüsse ertheilt hat. La a 5, landcSfürstlichcs Stätdchen, in einem mlt hohen (Gebirgen umgebenen Thale, mit cinem verfallenen Schlosse, einer Dekanatspfarre, treibt Handel mit Beisalz, Lcdcr und Pferden, auch befinden sich hier Gerbereien, Nicht weit davon ist eine große Ncrghohle mir einem fischlci^en See. In der Umgebung sind ferner die Schl^r und Herrschaften Hallerstcin, nahe dem Stäbicken qlei'chcnNamensi undS ch n eeb c rg, am Fusic de^ glcichü.nniqell hohen Cyebirgs, üb^r welches mau in die westlich angranzcndc Gegend Poyk kommt, dic der gk'ichn>i,niqe Fluß vom Sckn ec bc rge, wo er scincn Ursprung hat, bi^Adclsberg durchströmt. In dem südlichen oberen Theile dieser Gegend sind die Schlösse, und Herrschaften: Wuttenrck, und Iablanih a-, der ncucn Gränze de^ kNstenlä'ndischen Gouvcr!N',ncnl>'bc^vk?. Dornet, am Necka-Flusic und nalie an der F i u m a n e r Poststrassc, mit einem Pfarrdorfe. Sagurie, Pfarrdorf gleichfalls an der Fiuma-ncr Hailplpoststrasse, mit cinem Postamte, nächst welchem die B.vqschlösser Schiller, Tabor und an der Poyk das Schloß Steinberg zu blnurkrn sind. Ncukosl, swindisch N^sclikole >, Mut an der R e-ck a in einer steinigen Gegcnd , zwischcn 'P r e m und Senosetsch. An der Stelle de6 ledern Ortö stand das Römische ^.n«zi ll». 45 Prewald, cm ansehnliches Dors an dcr Stelle, wo sich die Gorzer Poststraffc von dcr Triester trennt, mit einem Postamte. Tomai, ansehnliches Pfarrdorf, berühnu w gen des vortrefflichen Obstes und guten Weins. Wipp ach, Markt am gleichnamigen Fwße i>, der Gegend des Birnbaumer Waldes, mil emer Dcka-natspfarre und einem Postamtc. In dcr Nähe sicht man noch die Ruinen des alt.n Schlosses Wippach, und auch den Ursprung dcs Wippach - Flu si c s ans einem Fclscn nächst dcr neuen Burg hcrvorströmcn. Auch hier wächst guter Wein und vorzügliches ^bst. Idria, merkwürdige Berqstadt an der Idriz-za mit .1^2 Häusern und .>2 zugleich geräumigste Stadlplatz, dar mit der aus Blei gegossenen Bildsäule der unvergeßlichen Kaiserinn M a-ria Nheresia geziert ist, auszeichnet. Dic Stadt hat vier Thore, eben so viel Vorstädte, 7 Kirchen, 2 Hospitäler, » Ursulincr- und 1 Elisabethincrklosicr, 1 Waisenhaus, 750 Häuser und 9,526 Einwohner. Sit' ist der Sitz des Oberappcllationsgerlchts des Laibacher Gouvernements und der Stciermark, eines Stadt-und Landrechts, das seine Sitzungen in der großen ständischen Burg hätt, eines Polizeikommissariats, des Hreis-amts, einer Bankalinspcktion, dcs Oberbcrgamts und Berggerichts, des Bischofs von Gurk. Hat ein Liccum mit dem Studium der Theologie unter einem Direktor und sechs Professoren, mit dem Studium der Medizin und Chirurgie unter einem Direktor und sechs Professoren, mit dem Studium der Philosophie, gleichfalls un« ter einem Direktor und sechs Professoren, mit einem (Ymnnasium, einer Normalhauptschule, einer Mädchenschule bei den Ursulinerinncn, einer Gesellschaft des Ackerbaues und der Künste, 5 Buchhandlungen und -» Wuchdruckercien, großes Kranken-, Gebär-, Irren-, Sie^ chcn- und Arbeitshaus, 1 Armen- und Zuchthaus: Mehrere Manufakturen, besonders die große (Morosche) Tin-tuchmanufaktur, und B. Herber t'schc Bleiwciß-Fa^ brik. Starker Transitohandel. In der nächsten Umgebung dlcscr Stadt bcsindcn sich die "meisten Landsitze und Schlösser: Lorcto am Werdersee, wo sich der Kanal anfängt, mit clner Kapelle ((^llIij^ Wurelni^» genannt). Frcien-thurm mit einem kleinem Dörfchen von ,5 Nummern und 2s> Einwohnern. — Hal leg mit einem eigenen WerbbczirMommissartat nächst dem Pfarrdorfe Tu lt-sching, zu dessen Kirchsprcngel auch die Herrschaft und' der Burgfrieden Wage reck mit 95 Häusern in i o 4 5" Gemeinden, dann Seltenheim, kandgerichtshcrrschaft gehören. Weiter westlich entfernt sind die Schlösser Ratzen-egg und Mas bürg. Krumpendorf, Schloß an der Klagenfur-ter-Villacher Strasse und dem Werd see. Pörtschach, ehemals Leon stein genannt, Schloß und Staatsherrfchast, dem Benediktinerstifte von St. Paul gehörig. Tentschach, Bergschloß unter dem Ulrichs-33e rg e, einst der Stammsitz einer eigenen adeligen Familie, jetzt eine Wcrbbezirks-Herrschaft und Dorf von 21 Häusern. Tanzender g, Schloß an einem anmuthigen Berge nahe dem Glan - Flusse. Maria Saal, eine Propstei und Landgerichts-Herrschaft, dann ein aus 70 Häuser bestehendes Dorf, mit 5^5 Einwohnern, ander Glan. Eine Wallfalirts- Kirche. Gurnltz, Schloß und Herrschaft mit den noch sichtbaren Ueberrcsten der alten Bergfeste und einem Pfarrdorfe, dann einer Propstei. Ebenthal, ein im neuen Geschmacke erbautes Schloß an dem Aussiuße des Werde rs eeS, mit einem Dorfe von ^0 Häusern und 257 Einwohnern. Victring, Dorf und Religionsfond5hcnschaft unweit des WerdersceZ, mit itt Häusern und 556 Einwohnern. In den Gebäuden des hier bestandenen reichen Zistcrzicnscrstifts ist eine Tuchmanufaktur. Kcutscha ch, Schloß und Dorf, mit »5 Häusern, und 97 Einwohnern. Hollen bürg, Bcrgschloß am llnken Ufer der Dräu und an der Haupttommerzjalstrassc; gehört dem Grafen Ditrich stein. ZI Im südöstlichen Theile dieses Krelses am rechten Drauufer ist derHauptort, das Städtchen Bleiburg mit einem Schlöffe und einer Fidcikomißherrschaft, die der gräflichen Familie Thurn angehört. Das Städtchen begreift 151 Häuser mit t)^2 Einwohnern. Guttcnstein, landesfürstlicher Markt amWei ß-Baö)e mit tt^l Häusern und 4^ Einwohnern. In dessen Umgebung sind Eisenhämmer, dann die Schlösser Gamsenekund Grünfels mit besondern Herrschaften. Schwarzenbach, Dorf mit wohlemgerichteten Eisenhämmern, ehemals cin besonderes Gut mit 66 Häusern und 492 Einwohnern. In der Nähe die Schlösser Feuersberg und Sonn eck, beide mit Ruinen alter Bergfesten. An der Stelle des Lctztern soll der römische Tempel der Juno gestanden seyn. . Kappel, (Eisen-Kappel) landesfürstlicher Markt mit einer eigenen Landgerichtshcrrschaft und Pfarre am Laibni ct-B a ch c und der FcIla, zwischen hohen Gebirgen mit i?'>ft Häusern und c^s) Einwohnern, mit einem Blei' und Quccksilberbergwerk, welches Letztere Ncuidria genannt wird, Sitz einer Schurfv erwalt ung. Ebriach, großes Pfarrdorf von 88 Häusern, mit 514 Einwohnern. Nchberg, deutsche Ordenscommende, mlt den Ruinen des alten Stammschlosses der Familie Rehberg e r. Ebernd 0 rf, Herrschaft des Stiftes St. Paul, nebst dem gleichnamigen Dorfe, mit ^4 Häusern, und 554 Einwohnern. Sittcrsdorf, Kirchdorf mit 55 Häusern Md ,74 Einwohnern; hier befinden sich mehrere Stein- 4 ' 52 kohlengruben, auch wird röther Schilcher - Wein hier gebaut. Stein, Herrschaft mit einem Schlöffe an dem rechten Ufer der Drau. Neuhclusel, Schlosi und Gut ander Dräu. Hier am jenseitigen Ufer der Dräu endigt sich das schone Lavantth al. Wolfsberg, Stadt am L ava ntfl ussc, mit einem auf einem Hügel befindlichen Schlosse, in welchem das Oberamt dieser Landgerichts- und Werkbezirksherr-schast seinen Sitz hat. Die Stadt selbst hat einen or-ganisirten Magistrat und eine eigene Gerichtsbarkeit in lhrcm Bezirke, zahlt r^t) wohlgebaute Häuser, i,459 Einwohner, treibt Handel mit Korn und Most, auch ist hier eine Eisenwaaren- und Nleiweißfabrik. Weiter in dem obern Lavantthale liegt das Schloß Waldcnstein, nebst dem kleinen Pfarrdorfc Thei-seneck auf einem hohen Berge mit Eisenhämmern. St. Leon hart, Bankalstadt mit 122 Häusern Und 777 Einwohnern, in der Nähe sind vorzügliche Eisenwerke. Weiter gegen Norden liegt der Markt Netchen-fels unfern vom Ursprünge dcr Lav ant, mit cmem Bergschlosse, 75 Häusern und 596 Einwohnern. Gegen Süden vonW 0 lfberg, wo sich das T h a l, der Lav ant erweitert, ist das Städtchen St. Andre e an der Lav ant. Es ist hier der Sitz des Bischofs von Lavanr, mit einer Kathedralkirche, mit 117 Häusern und 7 ", Einwohnern. S3 havamunbe am Ausssuffe der Lavant in die Drau, mit 55 Häusern und 5)2 Einwohnern. Nicht wcit daoon ist die Poststation M Eis, Unterdrauburg, landesfürstlicher Markt an der Dräu, mit einem Landgericht, einer Dekanatskirche "und Propstci, dann einem Postamte, mit 75 Häusern und Hntt Seelen. Völkcrmarkt, landesfurstliche Stadt an der Dran, mit einer Propste! iHo Häufern und 1,055 Einwohnern. In der Umgebung dieser Stadt sind die Schloffer und Gi'tter Neudenstein, Ober-Mitter und Nn tcr-Trixen. Nicht weit davon ist die Staats-hcrrschaft Griffen mit der Ruine einer Bergfeste und einem Kirchdorfe von 50 Häusern und 170 Einwohnern. Lippitzbach, imüippitz-Graben, merkwürdig durch die daselbst befindlichen Eisen-, Streck- und Schncidcwerken, dann Stahlfabrik, und die gräflich Eggcrische Eiscnblechfabrik. In der Nähe die Schlös. ser Ehrnegg und Wcißeneggmit den Ruinen des alten Stammsitzes der W eiß eneg ger. Gegen Nordwcsten von Klagenfurt liegt die landesfürstliche Stadt St. Veit (Breite 46" ^5' 20", Länge 52") anderGl an, ehemals die Hauptstadt von Kärnten, und die Residenzstadt vieler Kärntnerischen Herzoge, die auch nahe bei der Stadt die Festung Freiburg erbauet habcn, dcren Nuinen noch heute zu sehen sind. Die Stadt ist ummauert und zählt 1M7 Seelen in 2^6 Wohngebäuden. Sie unterhält eine Stahl-, eine Blciwciß- und Bleizuckerfabrik, nahe dabei ist ein Eisenhammer. Hier ist die Hauptincderlage des Kärntnerischen Roheisens, welches hauptsächlich nach Italien gehet. Zwischen hier und Klagenfurt auf dem Salfelde stand wahrscheinlich die Nö- 5ä mer Stadt V^runu m. Auch das fimf Klafter weite I>n38lli, auf dem großen Stadtplatze, aus weißem Marmor, hält man für ein römisches Kunstwerk. In der Umgebung dieser Stadt liegen viclc Güter und Schlösser, worunter folgende die merkwürdigsten sind: Weyer, ganz vom Wasser umgeben, in einer fruchtbaren Ebene; Purling!) of, Winitzstein und die Heiden Äergschlösscr Kreyg (Ober- und Unter-Kreyg) nächst der Propstei Kreyg am Winitz-Bache, wo sich einige Eisenhämmer befinden. Keut-schachhof, Taggenbrunn, cinc alte nun größten-theils zerstörte Bergfeste gehört zu der gleichnamigen Staatsherrschaft; St. Georgen am Lang see, gleichfalls eine Herrschaft: ehemals ein Benediktiner? Nonnenkloster. Ottmanach, Herrschaft mit einem Schlosse und kleinem Dorfe, und nicht wcit davon am Gurk-flussc Freudenberg mit einem Eisenhammer. Stadelhof, Gut an derCom m erzi a lst ra s-fe, am Anfange des Salfeldes, zwischen den beiden Kirchdör^rn St. Donat und St. Mich a el. Hardegg, Gut nnt einem Nergschlosse, wohin auch ein Theil des nahen Pfarrdorfes Zwcikirchcn gehört. Carlsbcrg, mit den Ruinen der alten Bergfeste, worinn di.- Hcrrn von Carlsberg ihren Sitz hatten. Aul' dem rechten Ufer der Glan liegt die Herrschaft Glanck, mit einem Bcrgschlossc und einem Kupferhammer. Licb cnfclls, ein hochgelegenes Bcrgschloß, einst der Sitz der 3 o hner von Li ebenfeIs. In der Flache ist dic Malthcftr Ordens-Commcndc Pulst, mit einem Bcrgschlosse, welche der letzte aus dem Geschlechte der Pulstcr im dreizehnten Jahrhunderte 35 hier gestiftet hat. Der würdige Prior de5 geistlichen Malthcser - Ordens in Prag Franz Stocklö'w ist Commandeur dieser Commende. An diese Commende gränzt die Herrschaft Gradenegg mit einem Bergschlosse, 2ft Häusern und 156 Einwohnern. Friesach, landesfürstliches Städtchen an der Metnitz und der Steiermarkischen Gränze, zwischen vier Bergen. Mit Einbegriff der deutschen Drdens-Eommende zählt die Stadt »,205 Seelen in lst4 Hausern. Die Umgebung ist ziemlich fruchtbar, und vorzüglich zur Viehzucht geeignet. Es ist hier ein Eisenbergwerk, und in der Nähe sind mehrere Eisenhütten und Hämmer. Am Virgilienberge bei Friesach ist eine Propstei und eine Dekanatspfarre, und in der Stadt ein Postamt. Hüttenberg am Stogern und Mosinger-Bnche, mit einer gleichnamigen Staatshcrrschaft, die in dem alten aufeinem Felsen stehenden Schlosse Süßen-stein verwaltet wird; der Markt zählt t<.)^ Häuser mit 54" Einwohnern. In der Gegend desselhen, welche may ihres wichtigen Bergbaus wegen die Haupt-eisenwurze zu nennen pflegt, liegt das berühmte und ergiebige Hütten berge r Eisenbergwerk an einem zur Saualpc gehörigen Verberge, welches die Hochöfen in der Heft, in M 0 sing, 3 ölling, Trei-bach und Eb erste in versorgt, die» jährlich gegen i Hi^lioo (Rentner Gußcifcn produzircn. Westlich liegt der Markt lyutraring am P a s-seritz-Bachc mit 5,li<» Einwohnern in <»l? Häusern. Alt ho sen, Markt mit cincm Schlosse, 9H Häusern und t)2ti Einwohnern. Alt ho sen wurde durch die Schlachten zwischen den Hungarn und Kärntnern am Krapfeldc 902 und 2tt4 merkwürdig. Str asburg, ein fchr altes, schon seit dnn »i. Jahrhundert zum Bißthume Gurk gehöriges Städcben an der Gurk, mir ^<) Häusern und 4.^7 Einwohnern, mit einem Schlosse. Vormals der Sitz des Bischofs. Gurk, Markt in mäßiger Entfernung von Stras-bürg mit 4-45, Einwohnern itt 76 Wohnhäusern, mit einem großen Stifte und einer schönen Kirche, wo früher die Domherrn von Gurk wohnten, im Jahre 17,^7 übersiedelten sowohl sie, als auch dcr Bischof nach Klagen-fürt. In dieser Gegend hat man Spuren von Salz entdeckt. , Meisclding, Dorf mit einem Silber- und Bleibergwerke und einem Bleihochoscn. Zwischenw ässern, vormals Pöckstein, Dorf-am Zusammenfluß der Olkza und Gurk, mit einem bischöflich Gurk'schen schönem Schlosse und Park, unweit davon ein Hochofen und Eisenhammer. St. Lorenzen, Dorf am Ursprünge der (H u r k, in dessen Nahe das Leon harder oder A l p c ck e r b a 0. Weitcnfcld, Markt ander Gurk mit 07 Häusern und ^22 Einwohnern, er gehört zum Landgerichtsbezirke dcr bischöflich Gurk'schcn Dotations« Herrschaft Albeck. Fladnih, ein geringer Ort in einer überaus rauhen Gcgend der Alpen, wo man in das steicrmä'rkische Tu rracher Thal kömmt. Metnitz, Markt in einem hohen Alpenthale, mit 71 Häusern und .^45 Einwohnern. Grades, bischöflich Gu r k'sche Landgerichts-Herr-fchaft, bestehend aus dem Markte und dem Schlosse, und zählt 2^<, Einwohner in N5 Wohngcbäudcn. In der Nähe ist Sirnitz und St. Salvator mit Eisenwerken. 57 Noch müssen wir des großen Kirchdorfs Fer lach am Ausflüsse dcs L'o ibl - Nachcs in die Dräu erwähnen, welches in Hher- und Unters erlach abgetheilt ist, und in 1^4 Häusern 1,05^ Einwohner zahlt. Beide bilden nun eine große Gewehr- und Stahlwaarenfabrik, wozu viele Meister gehören, die mit 20.0 Gesellen in einem Jahre 50,000 Musketen, Z,00U Karabiner, 6,000 Paar Pistolen und 6,000 andere Gewehre geliefert haben. Auch befindet sick zu Unter-fcrlach noch die gräflich Thurn'sche Bajonetfabrik, die außer vielen kleinen Stuhlwaaren im Durchschnitte 25,000 Bajonette jährlich verfertigt. Bei W indi sch am Zell - B ach e und bei dem Kirchdorfe St. Margarethen am Frei - Ba che sind Eisenhämmer. V. Der V ill ach er Kreis, Dieser gränzt im Norden nn Salzburg, im Osten an den Klagcnfurter Krci s, im Eüdcn an den lAörzer Kreis und das ehemalige venezianische Gebieth, im Westen an Tyrol, cr ist 102^ Quadrat-Meilen groß , in 1,4 Bezirken eingetheilt, mit ils),s)t)i. (nachAndrce mit 11,7,000) Einwohnern in 2 Städten, 1^ Märkten, i,l47 Dörfern und i<),7^4 Häusern. Von den Einwohnern sind 5tt,4?>5 des männlichen und 6»,^2(> dcs weiblichen Geschlechtes, der grösicre Theil Deutsche und katholischer Ncligwn, mit 10 Dekanaten, K^4 Pfarrern und Mkariatcn, noch giebt es hier über 16,1^5 Lutheraner, welche 21 Kirchen und Bcthäuser besitzen. Die tticht zahlreichen Winden sind sämmtlich katholisch. Der Krris ist sehr gebirgig, hat bohc Alpen, und tirsc Thaler, worunter das obere und untere Gail, tas 5!5 obere mid untere Dräu» und dasMollthal die ausgedehntesten sind. Die aus Tyrol in den Kreis tretende Dräu nimmt zur Rechten die Gai l, zur Linken die Moll und Liser auf. Mehrere Bimanseen, worunter der weiße, der M ilstäd ter und Ossi ach er see die beträchtlichsten sind. Das Klima ist weit rauher, als im Klagen-furter Kreise. Die Oberfläche, die man auffi(i5,ss()0^ Iochc schätzt, enthält wenig Ackerland, dagegen viele Waldungen, besonders mit Nadclholze und gute Alpen-wciden, doch w'cnigcr Wiesen. Nach der letzten Conscription zählte man ^,,',62 Pferde, i.v>»5 Ochsen, 5<"„tt<)<", Kühe l::id lie,7.^7 Schafe. Wild und Fische sind in Menge vorhanden. An Mineralien giebt es Gold, Silber, Klipfcr, Blei, (tisen, Quecksilber, An-timonium, vielen Marmor und Torf. Es bestehen zwei Kupfer-, neun Oloi - und drei Eifenbergwerke, drel Quccksilbcr-Anbrüchc, ein Antimonimn - und zw^ Galmaibergwerke, ein Sitberbergwerk, ein Alaun- und Pier Marmorbrüche, ein Torfbruch, sechs Bädcr und zwei Sauerbrunnen, an Hütten aber, ein Kupferhammer, 5, Hochöfen, 7,7 Wallisch-, Sterk-, Stahl- und Schwarzblechhämmer, nebst mehreren Zainhämmern, Sc:isen-, Pfannen-, Hacken- und Nagelschmicden, auch findet man in demselben eine Schwefelfabrik. Man schätzt die Ausbeute an Kupfer auf ftgu, an Blei auf 4'2,<»"s», an Antimonium auf z,,<»<,, an Galmei und Blenden auf ^,cx»(>l an Eisen auf ^,»,lx,<» (5cntner, an «Zilber auf 4mi Mark, an Vitriol auf «5^» Centner, llebrigcns ist die Industrie erst im Emporkommen. Dic merkwürdigsten Orte des Krciscs sind: Villach (Bclgk) unter dcm ^" ää< n- W. und ^^" 5^ 59 ö. Länge, Kreisstadt am rechten Ufer dcr Dra u, sie ist ummauert, und ohngeachtct dcr vielen Unglücksfällen, die diese Stadt, vorzüglich durch Feuersbrünste, gelitten hat, gutgebaut, sie hat zwei katholische Pfarrkirchen, 550 Wohngcbäude, Und mit den acht cmgepfarrten Weilern 4,625 Einwohner. Die Stadt belebt ein ausgebreiteter Handelsverkehr, sie hat mehrere Niederlagen von Eisen, Blei und Galmci, außerdem gewinnen die hiesigen Einwohner vieles durch den ausgedehnten Spe-ditionshandcl mit Deutschland und Italien, da die üommerzialstrafse nach Italien hicr durchführt. In der Umgebung Villachs giebt es mehrere Eisenhämmer, Drathzüge, Nagclschmieden; Im Orte selbst ist das Burgamt, das Postamt und eine Bcrg-werks-Produt'tcn-Faktorei. Roseck, oder R 0 se g g, Schlosi an dcr D ra u, Landgerichts- und Wcrbbczirks-Herrschaft mit cincm Pfarrborfe und cincm Stahlhammer. Man sieht hicr noch die Numcn des Stammschlosses der alten R 0 sccker, und im Umkreise dieser Herrschaft befindet sich dcr Wallfahrtsort Maria Elend und der Ort R 0 senbach mit einem Eisenhammer. Finkenstcin und Alt fi nkenstcin. Ersteres Herrschaft und Schloß mit cincm bedeutenden Wcrk-bezirk; Letzteres eine zerfallene gänzlich unbewohnte Fe? stc, einst das Stammhaus des ausgcstorbenenGcschlcchts der FinIenste iner. Am Ausfluß des Faaker-SeeZ das Pfarrdorf St. Stephan und dcr Ort Faak. Ober- und Unter-Veit ach, zwei ansehnliche Dörfer gegen Westen von Villach an dcr D r a u, mit Eisenhämmern und einer Papiermühle. Stadclbach, Dorfandcr Hrau, ebenfalls mit Eisenhämmern. tic Federaun, Schloß- und Landgerichts-Herrschaft, südwestlich von Villa ch an dem Gailflusse; das Schloß liegt auf einem Felsen, der sich über dcn Fluß zu neigen scheint. Neuhaus, Schloß und Herrschaft, gleichfalls am Gail flusse nächst dem Dorfe Hart an dcr Italienischen Haupt-Commerzialstraffe, welche sich hier in 2 Zweige theilt, cincnöstlichen, der über den Bcrg Würzen nach Krain, und einen westlichen, der nach dem venctianischen Friaul führt. Arn 0 ldstein, Neligionsfonds - Herrschaft; hier stand das vom Bischof Otto von Bamberg im Jahre 1,124 'errichtete Benediktinerklostcr. Straßfried, ein Bankal-Gut. Feldkirchen, Markt am Tiebelbache und an der Gränze des Klagcnfurter Kreises, wo nach der Behauptung mehrerer das römische Santicum gestanden haben soll; Ueber dem, eine Stunde entfernten Markte, sind die kaum sichtbaren Ruinen des alten Schlosses Dietrich stei n, dem Stammorte der fürstlichen und gräflichen Familie Dietrichst c in. In der Nahe sind zwei Eisenhämmer, ein Kupferhammer, ein Torfbruch und ein Bad. Ossi ach. vormalige berühmte Benediktiner-Abtei am gleichnamigen See; sie wurde vonOzziu Z, einem Wendischen Großen, gegen Ende des achten Jahrhunderts gestiftet, als er mit seiner Gattin auf Vorstellung seines Sohnes Pappo die christliche Religion annahm. Zwischen dem nördlichen Ufer der Dr a u und der Gränze des Salzburgcr Kreises liegt das Stäbchen (3mund am Liser und Molter-Flusse und an der Com-merzialstrasse, welche von Villach nach Salzburg führt, sie ist der Hauptort der gräftich ü a 0 r 0 n ischen Landgerichts- und Wcrbbczilks-Herrschaft, mit einem 0l Bergschlosse, einer katholischen und einer lutherisclicn Kirche, und enthält mit Einschluß von n Weilern 5,4t)» Einwohner. In der Nähe ist ein Saucrbrunn. Eine Stunde von Gmünd ist das ansehnliche Dorf Eisen rattcn, mit zwei Flußöfen vier Eisen-und sechs Stahlhämmcrn. Kremsdrücke, Dorf am L l se r, wobei sich ein Eisenbergwerk, ein Hochofen, ein Eisenhammer und ein Bad befindet. Millst adt, eine Staatsherrschaft am gleichnamigen See, mit einem alten Stiftsgebäude, sie zählt mit ihren sieben Weilern 2,7^', Seelen. Spital, Markt und Herrschaft unweit der Mündung der 3iser in die Dräu, sic gehört itzt dcm Fürsten von Porzia, der hier eine schöne Burg erbauen ließ; der Werbbcztrk zählt zwölf Ortschaften und 4/^5, Seelen. Im Markte selbst ist eine Pfarre und em Postamt. Bei diesem Orte theilt sich die Commcvzial-straffe, wovon ein Zweig nördlich nach Salzburg, der andere westlich nach Tyrol geht. Ncnlnyeg, Ort mit einem Postamte an der Gränze, von der man über den Katschb erg nach St. Michael ins Salzburgische kömmt. Ortenburg, verfallenes Bergschloß an der D r a-v e, der Stammsitz der im Mittclalter berühmten Familie Drtcnburg. z Sachscnburg, Municipal-Markt am rechten Ufer der D ra u. Hier sieht man auf den spitzigen Felsen über dcm Markt die Ruinen dreier Festen, es ist da eine Pfarre und ein Postamt, und in der Nähe giebt es einige Eisenhämmer, tzann ein Antimonwm - Bruch. K 0 lnitz, Religionsfondsherrschaft am MölIflus-se mit einem Schlosse und einem Pfandorfe ohnwcit S a ch s e n b u r gi t>2 < Ober-Fell ach, landcsfürstlichcr Markt an der Moll, mit einer Pfarre, dann mit Drathzi'lgen. Döllach, Dorf zur Herrschaft Kirchhcim gehörig. Die ehemals ärarische Zinkfabrikation wird nun von Privaten betrieben. Ili der Gegend von Döl lach in der sogenannten Wangeritz an der Tyroler Gränze ist ein gutes Schwefelbad.' Grcifcnburg, Markt, Schloß und Herrschaft unweit der Dräu mit l02 Häusern, mit einem Post-s,o Einwohnern. Im Markte ist eine Pfarre und ein Postamt. Ueber dem Markte auf einem Felsen sieht man die Ucbcrreste der alten Feste Drauburg. Stein fcld, ein großes aus i l.^ Häusern bestehendes Kirchdorf, mit einer Blcihütte und zwei Stahl-Hämmern. Rattenstein, Herrschaft und Dorf mit den Ruinen des alten Stammsitzes der R 0 t tcnste ine r. Feistri tz, ein kleines Dorf bciSacksenbur g, mit einigen Eisenhämmern und Eisenwaarenfabrikcn. Paterni 0 n, Markt nahe an der D ra u, mit einer Werbbezirksherrfchaft, einer Pfarre und einem Postamte. KellerZbcrg, Pfandorf mit einer Nägclfabrit und einem Bleibergwerke. Bleiberg (De ut sch-Vlci berg ) ein zur Bankal-Herrfchaft Burgamt Villach gehöriges Dorf im Drauthal im Westen vonVilI a ch bei dem berühmten Bleiberge, der jährlich -^ bis 55,cl»^ Centner liefert, und auf welchem drei Blei- und eine Kupfergrube im Betriebe sind. Sitz einer Nergamtessub-stitution mit einer katholischen Kirche, einem lutherischen Bethause und K00 Häusern mit 5,,(100 Einwohnern. Wasserleonburg, grosie Herrschaft mit einem Bergfchlosse, Landgerichte, dann Werbbczirke, in dessen Umfang 1,915 Einwohner in drei Gemeinden gezählt Werden. St. Hcrmagg 0 r, (M i ch 0 r auch Vifchma-gor) ist in der sogenannten Gast ein zwischen dem Weißen See und dem GailfIusse, und gehört zur Grafschaft Orten bürg. Es hat eine eigene DekanatS-Pfarre. Grünburg (Windisch, seIcnaG 0 r a), Werbbe-zirksherrschaft mit Eisenhämmern am Go string-Bache. Unter den Ruinen des alten Bcrgschlosscs hat sich vorzüglich noch cm hoher Thurm erhalten. Mauten, Markt im G ailcrthale zur Herrschaft Golden stein gehörig, in dessen Nähe ein El-senbergwcrk und ein Floßofen ist. Die Gailthalcr vcrheirathcn sich gern außerhalb ihres Dorfes, und suchen die Gegenstände ihrer Zuneigung in dcr Fcmc auf. Bei Erscheinung des zur Verbindung bestimmten Tages (Schcnitva) besucht der Bräutigam die Braut zu Pferde, sttzt sie auf scin Pferd vor sich, und bringt sie zur Kirche. Bei dem auf die Nrauung folgenden Tanze, sindet sich jedesmal einc^or, tänzerin ein, die durch virle in die Haare gesioclil^nrn Bänder vor den übrigen ausgezeichnet ist. Die Gaste. 04 rci dauert zwel Tage aber ohne Verschwendung und Uebcrfluße. Die Trachten der Gailthaler sind eigenthümlich und seltsam, und waren ehemals noch sonderbarer als heutzutage. Die Männer tragen die Haare kurz, ihre spitzigen Hütte von grüner oder schwarzer Farbe werden allmählig seltener und nttn sind sio gewöhnlich Niedrig, im Sommer aus Stroh, im Winter aus Filz; um den Hals tragen sie bloß eine gefaltete, an das Hemd genähte, Krause. Ihr Wamms ist roth; ihre Beinkleider mit grünen Tragbändern, rcicbcn kaum bis an das Knie, das Oberkleid hat eine braune Farbe; sie N-agen Strümpfe aus weißer Wolle, und Halbstiefelll oder Bastschube aus wenig gegärbten Leder, welche Opanke hcißm. Die Weiber lassen lhr Haar m langen Zöpfell hängen, die Mädchen durchflechten dasselbe mit wollenen oder seidenen Bändern. Der Kopfputz dcr vcrheu-ratheten Weiber ist eine weite hinten etwas hinabhän-gcnde Haube, sie tragen ein Halsband aus Glaskoral-lcn und eine breite musselinene Halskrause mit sehr zarten Falten. Ihr Unterkleid ist gewöhnlich von rother Farbe, der Nock meist grün, die Schürze blau, und beide sind mit gefärbten Bändern eingesäumt; breite Handkrausen hängen um den Ellbogen. Ihr Untcrrock geht meistens nur bis an den Waden. Ihre Strümpfe find aus weißer, selten aus gefärbter Wolle; die Schuhe sind mit Bändern, oder ledernen Riemen an den Fuß befestigt. Ihren Leib umschließt ein schwarzer lederner Gürtel (Pas), der mit messingenen Stiften beschlagen ist, an ihm hängt ein geschlossenes Schnappmesser herab. In der Nahe von Mauten sind die Güter Wald egg und Weidenburg mit Bcrgschlösscrn, «5 bei letzterem befindet sich ein Pfannenschmiedt-Hammer am As nitzbach e. Im Dorfe Klötschach aber ist der Verwaltungssitz dcr vereinigten Herrschaften R i t-tersberg, mit Ruinen eines alten Bergschlosses. Tarvis, beträchtlicher Markt und Poststation am Gailitzbache nahe an den Gränzen des Gor-zcr Kreises und an dem venezianischen Friaul, mit zwei Eisenhämmern und vielen Echmiedten. Südwärts liegt der Raibelsee, aus welchem der Gailitz-Bach entspringt. In dessen Nähe ist das wichtige Blei- und Galmei-Bergwerk am Honigs!)erge bei dem Dorfe Raibl, welches für Rechnung des Acrariums betrieben wird. Malborgct, Municipal-Markt an der Fell a und im Eanalthal, mit einem Burgfrieden, einer Pfarre, und 10 Eisenhämmern im Markte selbst und in dessen Umgebung. Pontafel, Dorf am Pontafel-Bache, das nur durch den Fellafluß von dem venezianischen Markt P 0 ntcba oder P 0 ntafel geschieden wird. Es ist hier eine Pfarre und ein Postamt. Durch Beides führt die große (5ommcrzialstrassc von Villach nach Italien. N. DaS Gouvernement Trie st. Dassclbe umfaßt die ganze österreichische Seelüfte von Grado bis Novi, und macht den südlichen Tbcil ^ ll«rien ö aus, wozu das vormalige österreichische °F r i a ul, beide Istrien, das Gebieth von Hriest, einige Stücke von Krain, und die Quar- 6ft neroin set n, Clicrso und Vcglia gezählt wer-den. In diesem Umfange enthält cs dermalen, nachdem im Jahre 1^22 wieder daZC ivil-Kroa ticn und vier Bezirke des ungarischen Küstenlandes ron dem Königreiche abgetrennt wurden, 1^,^ Quadrat-Meilen mit 5^2,72^ Einwohnern in zwei Kreisen, nämlich: z. in dem Görzer, 2. in dem Istriancr dann Z. in dem Ko mmcr zial - Gebieth von Trieft. I. Der Görzer Kreis. Diese? gränzt im Norden an den l! a i b a ch e r Kreis, im Osten an diesen und den Adclsbcrger, im Enden an das Tricster Gebieth, im Hi.e^n an das Ven etianisch e, und enthält t>t> Quadrat-Meilen mit z 60,45,7 Einwohnern, in 5 Ctädtcn, 7 Vorstädten, 5 Mätttcn, 44^ Dörfern und 2,^5,«» Häusern. Von dieser Volkszahl sind ,",vu (das böhmische Illn>v:>). Es ist hicr der Ort nlcht dieses weiter auszuführen ; cs sey nur noch erlaubt eine Meinung, die vielleicht noch nicht ausgesprochen worden ist, über den Ursprung dcr friaulischen Sptache zu äussern. Sie scheint wie die andern romanischen Sprachen, die Italienische, Spanische und Französische, also von eben diesen Sprachen unabhängig, vorzüglich aber aus der Vermischung der Gothischen (vielleicht auch Hunnischen) mit dem Römischen entstanden zu seyn. Die Slaven haben lncrauf schwerlich irgend' einen Einfluß gehabt/ da dieselben größtentheils in ihren' Gebirgen isolirt lebten. Die Durchzüge barbarischer Völker, fwas die Go-lhcnjedoch weniger gewesen zu seyn schcwcn) durch diese 5 * os Gegenden sind eben so bekannt, als die bedeutenden Niederlassungen der Römer. Ein Theil der Durchziehenden, vorzüglich der Gothen, setzte sich hier friedlich fest, weil er keine Lust zum Weiterziehen hatte, vermengte sich mit den Römern, und nahm eine verdorbene Abart ihrer Sprache an. Dem sey aber, wie es wolle, mag das Friaulische auch nicht eben aus der Vermischung der Gothischen Sprache mit der Römischen hervorgegangen seyn; so wird es durch die folgende Betrachtung höchst wahrscheinlich, daß das Friaulischc kein Dialekt des Italienischen, auch keine Tochter, sondern eine Schwester derselben, des nämlichen Ursprungs von einer und derselben Mutter seyn muß. Man kann wohl behaupten, daß eine Sprache, welche aus einer andern entstanden ist, nicht die Mutter einer dritten seyn könne, welche mit der zweiten überhaupt mchr Aehnlichkeit in einer Menge von Ausdrücken hat, als mit der Tochtersprache selbst. Nünmt man Obiges bei Beurtheilung, ob eine Sprache Tochter oder Dialekt einer andern ist, als Grundsatz an, so ist cs beinahe erwiesen, daß das Friau-lischc kein Dialekt der Italienischen, sondern ein eigenes , nehme man auch an aus bloßer Verdcrbniß des Lateinischen, entstandenes Romanzo sey: denn die ftiaulischc Sprache kömmt der Lateinischen weit näher als die Italienische. Die Friaulische enthält sogar viele durchaus Lateinische Sätze, während die Italienische in solchen Fällen abweicht. Hier einige wenige Beispiele: kzull italienisch, l'Ioi-5 friaulisch, Nm'<5 lateinisch, duo — dos ^- duos — uoi .—. uns — no» — nu/Aoui — nazion.H— nutiones — «9 tu vivi in lmNo ,n'l»e?ie, ^u vivi» in 1:erii» ^) ist friaulift) und lateinisch zugleich. Um den 1'lm-»l vieler lateinischen Wörter im Friau- lischen zu bilden, braucht man nur das o vor dem » herauszuwerfen. Freilich giebt es auch manche italienische Wörter, welche dem Lateinischen näher kommen, als die entsprechenden friaulischcn, allein dieß könnte man nur Jenem einwenden, der behaupten wollte, das Italienische sey ein friaulischcr Dialekt. Demnach stände der Friauler, oder wie er sich nennt Furlaner dem Ita^ liener zur Seite, so wie z. B. der Spanier und der frühere Bewohner der Provence, mit deren Sprache die seinigc viel Aehnlichkeit hat. Die friaulische Sprache ist härter als ihre Echwc^ stcr die Italienische, woran vorzüglich die Zerquetschung des < I> und 5, welches Letztere wie ein gelindes ^c^ ausgesprochen wird, Schuld ist. Auch das Gothische sieht man der Sprache leicht an. Sie liebt breite Vo kale mit einer schwankenden Aussprache. Ein Beispiel hierüber: CJiiünlüit I'ls tanz (so wie lamia bas £at. Luuilcs) del nestri Dio ; «i, iLinntntHs Chiunti'iL I is lauz del ucälri Re i si, chiauliiilis II nestii Dio, 1' v. il Re tlutla Ii» liarrn. ChiaiiI »it con iutenlimeul. 3u bctncrfcn lstwl», (lot. laud«*, itsll. lodi.) Cim (lat. cum, ita(. con. ^) Spricht Tu wiwisch ln tantisch mischerii>ch. Aussprache. Tschantät lisch lauz del ncschtri Dio, schi tschantälisch; Tschantät lisch lauz, del ncschtri 3^, schi, tschan-tälifch. Il neschtri Dio, l' e il Nc di dutta la tiarra. Int«i«Illncilt wird eben so ausgesprochen als geschrieben. Wörtlich ins Latein übersetzt: (^lntatc I^nlles no»tri D«l; di»nwto l:ln«I«>, noslli r<^»?>, Daß cZ im Friaulischen. so klein auch der Völkerstamm ijt, dennoch Dialekte gebe, kann keinem Philologen auffallen. Hier zu Lande unterscheidet man zwei Hauptdialckte der friaulischen Sprache, den Görzer und den Udin eser. Jedoch sind die Unterschiede gering , und bestehen mehr in der Altssprache als in der Schrift. Was dcn Görz?r Kreis betrift, so wird das Friaulische allein gesprochen inderStadt (Aö'r z selbst, dann in den Bezirken (^)l-l,n»u» (im Orte ^.unxnen zwar auch Kvamcrisch, aber von den Einwohnern wenig geachtet) <5rl„!',«lc:l, M)li:>.>,!«!-<> (wo jedoch der ve-netianische Dialekt das Friaulische unkenntlicher zu manchen anfangt), und zum Theil in den Bezirken ^j»:llli und Uml<;>lcl)m'. In den übrigen Bezirken wird Krainerisch gesprochen. Nur der etwas gebildete Theil in Gorz und in de>t Bezirken, wo das Friaulische allein üblich ist, kann Italienisch. Jedoch wird diescs nur von dcn Gebildeten im Nothfall? mit wettiqm Ausnahmen und wcnu derjenige, mit wclch^n sie spreckci», das Hnaulischl' »ichi versteht, gesprochen. I'm gewöhnlichen Umfange spricht 7l der Gelehrte und Ungclehrte, Geistliche und Weltliche, Adelige und ltnadclige ohne Unterschied Friaulksch. In der Kreisstadt Gorz, so wie auch in den Bezirken des Kreises sind die Beamten, und zum Theil andere etwas Gebildete der deutschen Sprache kündig, obgleich die crstern ausser ihren Amtsgeschäften, so wie die Litern überhaupt nur im Nothfälle deutsch sprechen. Landest, eschaffenheit. Im nördlichen Theile erheben sich himmelhohe Waldgebirge, die Alpen, auf welchen eine schweizerische Lebensart herrscht; diese Alpen hin und wieder etwas abgedacht, reichen bis an die Gegend von Görz, so daß sie, in einer Entfernung von einer halben Meile von dieser Stadt, aufhören, und diejenigen, welche von Görz in gerader Linie gegen Osten und Westen liegen, verlieren sich in eine Menge Hügel, welche das Eckengebirge (in der friaulischen Sprache (^»^li.l>, Hügelland genannt werden, und Wein, Kastanien und Feigen, überhaupt das beste Obst liefern, welches die Bewohner nach Karnten und Trieft ausführen. Gegen Südwestcn von Vörz breitet sich eine unermäsiliche Ebene aus. Gegen Süden hin erstreckt sich das öde Karstgcbirge, eine Steinmasse mit vielen Vertiefungen, welche die Anwohner kaum hie und da eine Klafter im Durchmesser urbar zu machen angefangen haben. Das nach Aushebung des Gesteins mit vieler Mühe gewonnene Erdreich ist braunroth. Gegen Osten von Görz ziehet sich von Präwald angefangen (welcher Ort noch auf der Höhe liegt) zwischen dem nördlich liegenden Kalksteingebirge, und dem südlich sich ausdehnenden Karste ein langes Thal bis an die Kreisstadt hin. 75 Klima und Produkte. Das Klima ist im Gebirge rauh, im Eckengebirge, in dem von Präwald zwischen den nördlichen Alpen und dem südlichen Karste bis Görz sich durchwindenden Thale (wovon ein Theil noch zu Hrain gehört) so wie in den übrigen Theilen ganz Italienisch, ja man hat die Bemerkung gemacht, daß in Görz ein höherer Grad von Wärme hcrrsche, als z. 33. in Ferara. Die Lust, vorzüglich in und um Gorz, ist äußerst rein und gesund. Die Hitze wirkt auf den Körper keineswegs nachtheilig. Der Winter ist ungemein angenehm. Schnee ist eine Seltenheit, eine noch größere aber, wenn er länger als eine Stunde liegen bleibt. Nur die anstoßenden nördlichen Gebirge blinken im Winter mit weißen Gipfeln daher; vorzüglich die Alpen im höhern Norden, auf denen man von Gorz aus, den Schnee bisweilen bis Anfang des Monats Julius liegen sieht. Die Produkte des Gebirges sind dieselben wie in andern nördlichen Gcbirgs-landern, und so ist es auch dic Lebensweise der Bewohner, die wenigen örtlichen Unterschiede abgerechnet. Die Hauptprodukte der nlnigcn Theile des Gör-zer Kreises aus dem Pflanzenreiche sind: Wein, Feigen, Kastanien Mais, Waitzen, wovon der beste in einigen wenigen Theilen desKarstcs wächst, Gerste und Heidckorn. Aus dem Thicrreiche findet man bloß Maulesel, Cscl, indianische Hühner, vorzüglich aber die Seidenraupe zu nennen. Im Karste wird wohl auch die Ziegenzucht getrieben, so wie es daselbst auch sehr schmackhafte Hasen giebt. Die Pferde und das übrige Hausvich verdienen keine Erwähnung, da Beides, besonders aber das Rindvieh sehr klein ist, mit Ausnahme des an das Venetia- 75 Nische gränzenden südwestlichen Theiles dieses Kreises, woher sehr schönes Hornvieh, Dchsen von besonderer Größe nach Görz gebracht werden. Sonderbar ist es, daß in den eben genannten Theilen die Pferdezucht ganz vernachlässigt wird, während man das Hornvieh mit der größten Sorgfalt pflegt. Was die Esel anbelangt, so werden sie nicht nur zum Lasttragen, sondern auch von dcm Landmannc zum Reiten und Fahren gebraucht. Ganze Caravanen von Eseln mit Getreide odcr Geflügel (in Doppclkörbcn über das Thier gehängt) treibt der Friaulcr vor sich her, selbst hinten aufsitzend, mit übereinander geschlagenen Armen, hinter dem Ohr eine Nelke und sein Pfeifchen schmauchend. Von Weinen giebt es folgende Hauptartcn; rothe und weiße, zu der erstern gehört die gemeine rothe, (hier schwarz genannte) dann die Rafosko-Traube, zur zweiten die Piccolit,dic Nabolla, die Muskat-Traube. Ausser diesen giebt es noch andere minderhäusigc Arten, z. B. die Marsamino, die Anna-Traube, dann eine Art Traube, welche Beeren von der Größe einer wälschcn Nuß hat, so wie zwei Arten (eine rothe und weiße) mit länglichten großen Vccren. Zu Wein getreten werdcn: die gemeine rothe, die Rasosko, Cividino, Piccolito, Rabolla und Marsamino-Traube. Der gemeine rothe Wein läßt sich gewöhnlich nicht länger halten als ein Jahr; jedoch mit Ausnahmen: denn es giebt Bezirke, wo er sich auch 5 Jahre lang halten läßt. Dieser Wein hat zwar einen etwas herben Geschmack, an den man sich gewöhnen muß, ist aber dcr Gesundheit zuträglich, und wird in großer Quantität erzeugt, so daß nach einer mittelmäßigen liefe die Maß um 4 kr. (5. M. verkauft wird, welcher Preis bis zur neuen Weinlese sclten über ^ tr. steigt. Er ist dcr gewöhnliche Tischwcin. 74 Die Rafosko-Traubc wird entweder, nachdem sie vom Stocke abgenommen worden, sogleich getreten, und giebt einen süßen, aber nicht sehr starken Wein, der auch sogleich getrunken werden must, oder sie wird an die Luft gehängt, bis sich die wäffrigen Theile gänzlich ver-fiichtiget haben, und sie ganz eingeschrumpft ist, was gewohnlich schon um Weihnachten geschieht, worauf sie erst gepresit, und der gewonnene Wein in Bonteilen abgezogen wird. Dieser Wein ist sehr geistig und gewinnt mit den Jahren, obgleich das Süße allmählich verschwindet. Derselbe Fall ist mit der Picc olit-Traub e, die aber gar nicht anders benutzt wird, als auf die zweite, bei der R^fosko-Traube, angegebene Art. Dieser Wein ist weiß, anfangs süß, gehet aber mit den Jahren beinahe in das Bittere über, und wird dann am meisten geschätzt. Nicht zu verwechseln ist derselbe mit dem sogenannten Riccolo^Weinder Italicner, welches eine schlechte, wohlfeile Art ist. Er wird häufig verfälscht, odcr vielinehr durch ein Decott erseht, welches häufig nach Wien versendet wird. Je mattsüßer das unter dem Namen Piccolit verkaufte Getränke ist, desto mehr Mißtrauen verdientes. Die (iividin a-T raube giebt einen weißen sehr geistigen und moussirendcn Wein, den man eben deßhalb, und weil man ihn, als den Augen schädlich hält, hier wenig genießt, und nach Kärntcn und Kram ausführt, wo er nach einiger Zeit, eine vollkommene Wasserfarbe erhält und sehr geschäht wird. Der Wein aus der Nabo l la-Traube ist süß und stark, und wird, in Flaschen abgezogen, sehr angenehm. Der Marsamino-Wein wird nur kurze Zeit getrunken, ist aber sehr aromatisch. 75 Von den Feigen giebt es mehrere Gattungen. An lhnen zeigt die hiesige Vegetation ihre vorzügliche Kraft. Der Feigenbaum giebt nämlich in jedem Jahre ci-Ne doppelte Frucht. Die erste anfangs Juni, ist länglich mit grüngelber Schale, wird hicrlandcs l!, (ital. 1'l0li) l,l; vertheilt seinen Grund un-r eine verhaltnistma^iqc Anzahl Randbauern, Coloni, ^er die er höchstens selbst die Aufsicht führt, oft aber lrch einen, den er auszeichnen will, führen läßt. Der ganze Boden wird in (^ln^i, (Acckcr, Fel-:r) eingetheilt. ") Ein Colono bekömmt in der obern Furlancy 'chstens 2-^, in der untern, (gegen Aquileja) 4"^^n *) liln si.,»,"' giebt ^(i — 4l) l'l.I«ll^I.l (Wetzen) inz Durchschnitte. 76 auch hundert s!:m^>» zur Bearbeitung. Er muß dem Grundherrn oderl'ossxlxmU? auf jeden Fall wenigstens H I'l>l«>lll< l'i (zwei Mctzcn) Waitzen und Geiste vom (!:»mz)N abführen, er mag viel oder wenig geärndet haben. Die Hälfte des gelesenen Weines gebührt dem Grundherrn, die andere dem Colono, der überdieß noch einiges Gemüße, Gefiügel, Eier, und andere Kleinigkeiten, dem erstern liefern muß, dagegen ihm allein die Maisfechsung, das Haidekorn, die Nüben und dergleichen gehören. Für sein Haus, welches obgleich von Stein erbaut, dennoch ein sehr abschreckendes Aeusscre hat, muß er dem Grundherrn einen kleinen Zins bezahlen. Da nun der Bauer ohnehin schon durch das Klima träge gemacht, jederzeit nur für seinen Herrn zu arbeiten glaubt, auch die Verbindung zwischen ihm und dem Grundherrn nur Zeitweilig und nicht einmal auf Lebenszeit bestehet, es wäre dann im Kontrakte das Letztere bestimmt; so arbeitet er gerade nur so viel, als er muß, um nicht ganz zu verhungern, ißt sein Mais-Brod , und ftin aus eben dieser Frucht oder Haidekorn ' zubereitete !'oll>n!.i, eine Art Sterz, zur Noth mit riechendem Specke abgcschmalzcn, und trinkt seinen schwarzen Nein dazu. In Mißjahren geschieht es, dasi der (5olono dc5 Hcrrn Schuldner wird, und seine Schuld manchmal bis zur Zahlungsunfähigkeit steigt. Oft wenn der I'inll'Ml^ sodann dem Colono das Grundstück entzog, hat er ihn dadurch zur Rache gereiht. Jedoch gilt dieses nnr von dem südwestlichen Theile des Kreises, dem Fnaulischcn, obgleich es sich auch hier manchmal trift, dasi der Colono wieder einen Co-lono hat. In dem übrigen Theile Hal der Bauer größtcnthcils ein Eigenthum, und ist daher wohlhabend, während im Friaul 1'ulilOlN) und (5olono es nichl vorwärts bringen. VI i 77 Die Scidenwurmzucht ist die ergiebigste Er-wcrbsquelk für den Landmann, daher auch die Kultur des Maulbecrbaums bedeutende Fortschritte gemacht hat. Bei allen dem ist der Friüuler sehr lebensfroh Nirgends ist die Vorliebe für den Tanz so groß, als in und um Gorz. Mitten im Eommcr wird der Tanzboden in den ersten Nachmittagsstundcn besucht. Und nirgends ist auch die Redensart: auf den Tanzboden gehen, treffender als hier; denn im Hofe des Wirthshauses wird ein aus vier Theilen bestehender runder Tanzboden aufgeschlagen, und mit papicrncn Wallonen beleuchtet. In den Dörfern tummelt man sich auf einen solchen Tanzboden auch beim bloßen Mondschein. Dergleichen Belustigungen gewähren einen um so romantischeren Anblick, wenn sie nahe an den Fischcr-barkcn vorfallen, wie dieses der Fall in Aquilcja, oder bei dem im Meere liegenden Wallfahrtsort Barban a ist. Man tanzt verschiedene Tänze, die Furl a na, den Montfcrin u. d. gl. Auch der Walzer ist sehr beliebt. Der Montferinist ein sehr schöner Tanz, wenn seine Figuren von geschickten Tänzern ausgeführt werden, er hat einend Takt. *) Er wird so oft wiederholt, daß die Tanzer ihre Figuren alle ausführen tonnen. Eine besondere Art des Puhcs der Fri auler ist, daß sie sich im Sommer und Winter hinter dem Dhre mit einer Blume schmücken, dicseö geschieht besonders an Festtagen. Die Weiber lieben die scharlacbrotbe Farbe an deren Korsetten und Röcken. *)Die Musik ist auf beiliegender Tafel. 75 Topographie dcs Kreises. Der Kreis zerfällt in 17 Distrikte. Z. Distrikt Gör z. Der Hauptorl sowohl dcs Kreises als auch dcs Distrikts ist die Stadt Görz (Gorizia) mit sieben Vor-, städten. Die Stadt selbst mit der Iudcnsiadt zählt in 5^, Häusern 5,919 ^ ^- Die Castagnariza Vorst. in 7 — > l)7 ^ 2. Die Italienische — in 7 — l»7l3. Die Kärntner — ln ^^ — 54^^ Die Biazutta — in -,7, — K2Z ' ^ Dic St. Rochus — in 7^ — t'.l t'^ 3 DicEcudenitzcr — in z^ — ^^ ^-^ Dic^iencr, — in 15 -^- 170 > ^ 5uu«»ia in 725 — ^/25(1 Mit den Fremden mag die Bevölkerung <5uf ^,70« steigen. Die Stadt liegt beinahe in cmcm Halbkreise am linken Ufer dcs Isonzo am Fusie cines Nrrgcs, un-tcr dem 45" 57' 50" der nördlichen breite Und, 51" ^ ^u" östlicher Länge. Auf dem Berge bei derselben steht ein Kastell, jeht der Vcrwahrungsort der Inquisiten, der wegen politischen Bergchungen zu Arrest von höchstens drei Monaten Vcnirlhcilten. Die Etadt hat eine ungcmcin sch^nc liage, und isi der Citzdes Krcisamtcs, dcs Stadt-und Landrechtcs, eincs Magistrates, «incr Hauptmauth, eines Wald- und Rentamtes, und eines Bischofs. Es ist hier eine philosophische Lehranstalt, ein theologisches Scmmarium, ein akademisches (hymnasiuM, «im Nvnnalhaupt', eine Trivial- und eine Matchen^ 79 schule bei dcn Ursulincrinnen, eine Musikschule mit drei Lehrern; wclchc von einer im Jahre l^2^ entstandenen philharmonischen Gesellschaft errichtet wurde; ein Institut für elternlose Mädchen, die zu Dicnstbothen gebildet werden; eine Gesellschaft des Ackerbaues, der mechanischen Künste und des Handels; ein Spital der Barmherzigen Brüder, ein Hospital, ein Kapuziner-klostcr, ein auf dem Berge Castagnariza in der Vorstadt gleichen Namens gelegenes Franziskanerkloster, ein schönes Theater und ein Leihhaus. Wichtige Cci-dcnmanufakturcn, und Zuckerrafinerien, Ecidcnabspu-lercien, Karduainnanufakturcn, u. s. w. Inder Nähe der Stadt am linken Ufer des Flußes liegt 8:>^mn,, ein Dorf von il'tt Häusern mit 926 Einwohnern. Von hier kömmt man auf einer guten Fahrsirassc auf dem Hllinw 5:niili (heil. Berg) welcher eine beträchtliche Höhe hat. Es stehet hier ein ehemaliges Kloster, das jetzt von Wcltpricstcrn bewohnt wird. Man hat hier die herrlichste Aussicht gegen Süden und Westen. Gegen Süden breitet sich das Meer, gegen Westen das unübersehbare Friaul, und ein Theil des Venetianischcn aus. Bei heiterem Netter sieht man die Thürme von Venedig. 2. Der Flit scher Bezirk enthält 21 Dörfer, 5,5ftK Häuser mit ^,«55 Einwohnern. Flitsch, (Pleß), Dorf am I son z o, Hauptort des Bezirks, eines kaiserlichen Kammerguts, welches zwischen dcn höchsten und rauhrstcn Gebirgen liegt, und fast nichts als Waldung um sich hat, und einige Mineralien , als Berggriw und Antimonium besitzt. Die Bewohner desselben sind wegen ihrer Armuth frei von allen Abgaben. Der Ort hat mit den nahegelegenen Dörfern Boor und Plus; na ^4? Häuser und 2,^5^ Einwohner, welche größtenthcils den Hausnhandcl mit go Tuch betreiben, früher als die Straße noch mehr befahren wurde, nährten sie sich auch vom Fuhrwesen. Unweit davon liegt dieFIitschcr Klause (!:» r^n,«:» Einwohnern. 5. Der Distrikt T olmein mit 2 Märkten 79 Dörfern/j.,l<,-2 Häusern und 27,07^ Einwohnern. Tollmein, Hauptort dcs Distrikts und Markt am Tumieska-Vachc mit (j(j Häusern und 5«2 Einwohnern. In der Nabe ist eine Grotte in welcher Dante gedichtet haben soll. (5orit!nza, (Deutsch - Ruth), Dorf von ^0 Häusern und ^t'»,". Einwohnern. (iirchin^, Dorf mit l^o Häusern und <)2^ Einwohnern. !V!x„tt0 Einwohnern. Ferner Vcrgogna, Creda, Caporctto, Volzane, Modrea. ^. Der (5 analer Bezirk, mit cincm Markte, 22 Dörfern «,9<>s1 Häusern und < ^,«,nl!>in»vm»<>, grosies Dorf von iHu Häusern mit tt57 Einwohnern. I.o^ui», ein im Tcrnower Waldgebirge licgcnderOrt. 'tVllnl.^.^«, ein durch das neulich entdeckte sehr ergiebige Steinkohlenlager merkwürdiger Ort. Nonzina, Pfarrdorf an der Strasse zwischen Hol mein und C anale, mit ^5 Häusern und/jsto Einwohnern. , ^,N<'OV?,, mit ^27 zerstreut liegenden Häusern Und 7l'.<) Seelen. 5,. Dcr Distrikt(>in5l.i,mit 42 Dörfern, ,,t>^ Häusern und (1^)75 Einwohnern. Der Hauptort des Distrikts ist l)ui5l^. Sil; ci-"er Eenttal'Gcrichtsherrschaft, Schloß und Dorf mitten in dem Eckcngebirge, mit 15« Häusern und ^6« Einwohnern, dann mit einer Vikariatspfarre. ^». I'l«i«^»l<», Dorf auf einer ziemlichen Hohe, von wo aus man eine herrliche Aussicht hat, mit einem Schlosse. 1'/^Vl:,!ic, Pfarrdorf auf einem Verge aus fi? Häusern mit 52t» Einwohnern. Pruma, in dessen Gegend sehr guter liccolit wächst, mit cincm Schlosse dem Grafen Thurn gehörig, d tt2 auch ist an der nahen Anhöhe der schönste Kastanien -Wald. Podgora, liegt am rechten Ufcr des Isonzo mit einer Papierfabrik. Easana, Pfarrdorf auf einem Hügel mit einer schönen Umgebung, in welcher 75 Häuser und ^ftjj Ein^ wohncr gezählt werden, von daher kommen die besten Steinplatten nach Görz. Ferner VijNll/.zui«, Obcr-und Unter-<5crru «. v. Der Distrikt s>irmon5, mit einem Markte, »5 Dörfern, l,^i Häusern und t)4 Einwohnern bestehend. I^„-<>,l'l^s>, silucinay) Herrschaft und Dorf ron «N Häusern mit 1,«^«» Einwohnern, mit cincr scdr einträglichen Pfarre und schönen Hirci c; die l!ufl ist vier sehr gesund. Ferner <'I,n»z.,''«>> und der ehemalige venctianische^rt V>i <>,» . so^^ivil, ^s«n z», <>^ und^o.«-.^^„ !>, Eckloß der Familie Strasoldu gebörig. Vi^».n<«3i^<», n,it einer Ctabt, z,z Dörfern, i,l,ti4 Häusern und »«,«94 Einwohnern. VIt)Ml!5tei-c», Hauptort dieses Distrikts. Vilj» VioeMiu:,, ein Eigenthum des Fürsten llal-«''»Oll,,, mit n, an dem Aussa-Flusse. Aquileja, (Aglar) unter dem 45" 4.V 7,"", n. Breite und 5»" 2" 45," östl. Länge, einst eine große Etadt, welche die Römer bereits im I. »z-l" vor Christi Geburt an ihren Oränzcn erbaut, und um den Einfallen der Gallier und Illyricr in das romiflbc Gebiet Einhalt tlnm zu tonnen , stark befestiget haben, und dennoch hat sle Attila im Jahre 452 naä, Christi Geburt erobert und zerstört. Im ,,. Jahrhundert war die neu erbaute Etadt schon ein Eigenthum der Patriarchen, die il,r Gebiet weit umber ausdehnten, aber mit den Ve» "ctianern im bestcmdiM Ctrcite waren, bis sich dieselben ,4,5 selbst in den Besch setzten, dasselbe aber durch einen Vertrag vom Jahr 1445, dem Patriarchen wirdcr zurückgaben, und so kam c5 nach Erlöschung di« scr Würde an Oesterreich. Iekt ist Aquileia em Dorf, aus dem klassische Nuincn hervorragen, die dem denkenden Wanderer die graue Vorzeit vor die Augen führen. Vor der Kirche liegen eine Menge Trümmer, welche in diesem Ialirc (>lN5>) auögcgraben wurden. Sie bestehen aus Stücken von Monumenten und Säulen mit Inschriften, mehreren Stücken von Gesimsen und Sargen der Patriarchen. Denkmäler der heidnischen Vorzeit und des Christenthums liegen hier untereinander! Auf einer Steinplatte ließt man: c(MI>N, zwei Flintenschüsse vom venetianischen Stra soldo entfernt, gehört unter die Pfarre V»^A»r<>, am nämlichen Bache, mit einer Pfarre und einem Postamle. l<>. Der Distrikt Vnittl,, mit einem Markte mit ^l. Dörfern und 7,ft<»7 Einwohnern. Der Hauptort des Distrikts ist l) >, i n n, Markt mit einem Schlosse, dessen Felscngrund das Meer bespielt, mit 4^ Hauser» und ? ^ Einwohnern. Hat «inen Thiergarten. In der Gegend soll ein von Di o» mcdes erbauter, der Diana (oder Juno) geweihter Tempel gestanden haben. 5 Meer. Die Quellen strömen das Wasser horizontal aus dem Fuße eincs Steinberges (zum Harst gehörig) liervor. Ueber feine Verbindung mit andern Gewässern liat man schon vieles vermuthet. 5>;»^ll>»«l0, am Isonzo, übcr welchen die aus Italjen Kommenden und nach Trieft Reisenden übersatt werden; eine halbe Meile von da tbei Monfal-cone) vereinigt sich die italienische Strasse mit der von Görz nach Trieft führenden ,». Der Distrikt Schwarzencgg mit ^7 Dör-scrn und 9,2(10 Einwohnern. Der Hauptort ist Schwarzenegg. 8«»»<„ii», Dorf mit ldü Häusern und Nv6 Cin< wohnern. 5.(^1-0^, Dorf mit fttt Häusern und 526 Einwohnern, mit einer Poststation. 'N),nl,i, mit »05, Häusern, und tt^s, Einwohnern. O»r^l,:7^ Einwoli-ncrn, dabei eine berühmte Bcrqhöhlc, von der Jack, in seiner Reise nach Wien, Trieft u. s. »v. sagt: „Kein „Reifender sollte vor der Abfahrt von Trieft diese be-„rühmte Grotte unbesucht lassen, wenn er sich selbst „nicht später Vorwürfe machen will. Denn sch^ucrli-„chere Tiefen zwischen den mannigsaltigsten Naturspiel«« „der Felsen, welche durch die größte Erderschüttcrung „auseinander gerissen worden seyn mögen, lassen sich „nicht durch die Phantasie vorzaubern , alS sich hier fin-„den. Schon der Zugang vom Berge herab, wird schau-„«rlich durch die regellosen Steinmassen; keine Spur von „einer Vegetation ist zwischen diesen ungeheuern Berg-..trmnmem zu sehen. Gothische Hirchengewölbe ron tttt „der ersten Größe, fast regelmäßige Säulengänge, gi' „gantische Statuen vom unkennbaren Umrisse, uuer-„gründbavc Tiefen, und mannigfaltiger Wechsel von „Sch.Men und Licht, welches sich aus Kem Stroh- und „Schleißenscuer der Führer an den Tropfsteinen misma-„tisirt, setzen jeden Beschauer um so mehr in Schreckn», „je widriger zugleich Nässe und Kälte auf den durch „Italiens Aether verzärtelten Körper einwirkt. Man „erhebt sich aus diesem Labyrinthe der Hölle deßwegen „um so lieber wieder in die warme'Atmofphäre, ohne jedoch „für das ganze Lcbcn die großen Bilder der tiefsten „Erde aus der Seele ie verdrängen zu können. l2. Der Distrikt Mius;»1cout:, mit ciner Stadt, 20 Dörfern, ft^cj Häusern und ^,07» Einwohnern. Der Hauptort d«s Distrikts ist Konl<»K u»s;, (Montdktiool^), Stadt am Fuße eines mäßigen Berges , worauf ein etwas verfallenes festes Schloß stehet, vom Merre " Meilen entfernt. Zu diesem Orte gehören die am Mcere erbauten Seebäder. Die Gegend ist gegen das Meer zu sumpfig. R 0 nchi, bedeutender Ort an der Straße nach Grabisfa mit »^2 Häusern undt,z<",u Seelen. Hier werden Dliven gebaut. 8t. l>i6tro, mit 5>tt Häusern und ^7,» Einwohnern. t!u850^ll:llis', mit N5 Häusern und 470 Einw. K^;. Der Distrikt Heil. Kreuz, mit l Stadt »5 Dörfern, und t'>,o6o Seelen. Der Hauptort des Distrikts ist heil. Kreuz, Städtchen, das zwischen der Strasse und dem Flusse Wippach liegt, mit einer alten Bergfeste, 244 Wohn gebauden und 1,057 Seelen. H^!»l», Herrschaft mit einem Schlosse und gleiche „amigcn Dorf am W i p pach - F l ussc, mit (,7 Häu^ s'>l) Häusern. In dieser Gegend wüthet vorzüglich die 8<>i:, (Nordwind) die von den Alpen hcrabkömmt, und hier auch sogar die schwersten Lastwagen umwirft, in dc>n letzten Kriege warf er sogar eine Rcitcrabtheilung zu Boden. 5^j. Der Distrikt St. Daniel, mit ^ Dörfer» i,'tt6 Hausern und 5,tl5tt Einwohnern. In diesem Bezirke giebt es merkwürdige unterirdische Gänge, und eine große Anzahl Hauben, die hier stark nisten. .Ob-' gleich in diesem Distrikt wenig Wein wachst, so wird hier doch der beste Picc 0 lit erzeugt. Der Hauptort dieses Distrikts ist St. Daniel, eine alte Bergfeste iibcr dcm Bache Braunizza. »5. Der Distrikt Reife nbcrg, Ober- und Untcrrcifenberg, mit 11 Dörfern, i,l<4l Häusern und N,u4tt Einwohnern. Der Hauptort des Bezirks ist Reisfe nbcrg. Dabei liegen die beiden Schlösser Ober - und Unter-Rciffenbcrg, mit lj',sjHäusern und > ,«64 Einwohnern.. Rl-i;» mit lfto Häusern und ^59 Einwohnern, ansehnliches Pfarrdorf. Dornberg, Pfarrdorf mit einem Schlosse, 2^9 Häusern und 927, Einwohnern. ,(j. Der Distrikt Iv!,u//i:»l»si, mit »i Dörfern, 876 Häusern und 5/12 l Einwohnern. Der Hauptort des Distrikts ist H:m'/.'l'MU, mit 205 Häusern und «^5 Einw hnern. Mt,'»!>, an beiden Seiten des Wippach - Flusses, und an der Strasse nacli Trieft, mit 15!» Hadern und "u4 Einwohxnrll, die durchgchcnds Schuhmackvr sind, und sich mit. Eisenschlamm das Leder selbst zu«-bereikn. l^,il»l)ii,, mit einem gräflich Coroninischen Schlosse und einem Thiergarten. Ferner Li^lu» und ,7. Der Distrikt Grafenberq, mit 27 Dörfern, 1,75,' Häusern und ll,l42 Einwohnern. Grafenberg, ansehnliches Schloß und Hauptort des Distrikts. H:»loi»no, Dorf von »6ft Häufern mit 926 Einwohnern. t>:»s^l,ro, in ^incr um und um vom ülonle 5i»ul« eingeschlossenen Tiefe. ttül»M5/.:!, Kirchdorf mit 6^ Häusern und 550 Einwohnern. äronberg, Schloß und Herrschaft, von welcher sich die Familie dcr Grafen von (^»romln benennt. 'IVr^uvü (l'ill!>>!>), auf einem hohen Berge, mit ungeheuern Waldungen, Kohlen- und Kalkbrennereien. Von hier genießt man eine ungemcin schöne Aussicht. St. Peter, eine halbe Stunde von (Hör;; Ne-lustigungsort für die Oörzcr. 8t. ^.»uireil (AndreaS), '. Meile von Wrz ent-fcrnt. Schonpasi, mit l<>^ Häusern und ^7^ Einwohnern. Hicr werden häusig Krebse aus dem Cirk- nitzer See gcgc^'"- o^so^lilllio, Dorf mit »s)l, Häusern und ^ssl Einwohnern, mit einem herrschaftlichen Schlosse und einer Lotalkaplanei. erste Station von (Vor;. In der Ha>e find dir Ruinen dc5 aim, Ncrgscklosses Tabor. 9l II. Der Ifirianer Kreis. Er gränzt im Norden an den Görzer und AdclZ-berger - Kreis, im Osten an Civil-Kroatien und die kroatische Militärgränze, im Süden an das adria-tische Mcer, und im Westen an das lombardisch - venezianische Königreich. Sein Flächeninhalt betragt, da derselbe den größten Theil des ehemaligen Fiumer Kreises enthält, ^2 Quadrat-Meilen mit ly größcrn und kleinern Städten, 445 Dörfern, z4,5tt« Häusern und ^7,742 Einwohnern. Diese sind slapischer Abstammung; einige Striche find von Italienern bewohnt, sonst sindct man in demselben auch Deutsche, Armenier, Griechen ?c. Die Sprache des größten Theils der Einwohner ist die Italienische, auf dem Lande die Slavische. Die Einwohner bekennen sich zur katholischen Religion, mit Ausnahme der im Kreise zerstreuten Lutheraner, Reformirten, Griechen und Juden. ^ " Es ist ein armes Küstenland, das einen durchaus steinigten Kaltboden hat, der indessen in einigen Strichen für die Kultur gewonnen ist. Dagegen giebt es in diesem Kreise ungeheuere Waldungen, besonders in den Distrikten Capo d'Istria und Rovigno. Die vornehmsten Flüsse sind: ,) Dcr Sdo ba, oder der Ausfluß des Isonzo. ,) Der Quiet0, welcher in dem Bezirke von Pinquente entspringt, den Montoner Wald durch-fiicßt, zwei deutsche Meilen vor seinem Ausflusse schiffbar wird, und nach einem Laufe von 4 '^ Meilen in ei» ncm geräumigen Mcerbuftn hei Cltla uuovo sich ,n l»a5 Meer ergieß. 9' 7>) D"s Fliisichen lii.^isnt», wclchcä ol'nweit deZ gleichnamigen Ortes nach einem turzen llaufc in da<.' Meer fällt. ^) Der ^»>:>, welcher in den Quarnerischen Mecr Busen seinen ?lusflusi hat, Ailßcr diesen kommen zwar noch einige Rauschbäche oder Gcbirgswässcr vor, aber im Ganzen fehlt es dennoch an frischem Quellwasser. Das Klima ist sehr warm, und würde es noch mehr seyn, wenn nicht die Seeluft dasselbe milderte. Die am Meerbusen vor Quarncro gelegenen Distrikte leiden auch sehr von der üula und dem 5li<»<««,, welche in dieser Gegend des Meers Vorzüglich zu Haufe zu seyn scheinen. Die Luft ist nicht ungesund. Die Hauptprodukte deF Kreises sind Wein, edle Früchte, Oliven, Holz, Gallapfel, Knoppern und Seide. Horn wird nicht hinlänglich erzeugt, und überhaupt wn den die Getreideartcn in geringer Menge angebaut, weil es an Zugvieh zur Bearbeitung fehlt, und der Dünger meistens auf den Weinstock verwendet wird. Obgleich die Viehzucht nicht vernachlässigt wird, so kann sie doch den Bedarf nicht decken, weil es auf den fahlen Kalkgebirgen ai, hinreichendem Futter mangelt, und man sich deßwegen blosi auf Schafe und Ziegen beschränken musi. Man liat Steinkohlen - und Alaunwerkc, Mühl-stcinbrüche und sehr viclc5 Vaisalz. Dic Fischerei, vorzüglich jene der Sardellen und Austern, ist erheblich, so wie der Seidenbau und die Bienenzucht einen einträglichen Erwerbszwcig für die Einwohner bildet. Den Mangel an größeren Mewerböanstalten er« sehen die Schiffsbanwcrfte in den vorzüglichsten wcstli- !>.5 chen Seehäfen, die Schissscilmanufaktur zu Rovigno, einige itedcrsabriken, und cine Ecidcnfabrik zu Capo d' I stria. Nebst diesen besitzt dieser Kreis noch einige Rosoglio - Brennereien. Der Handel zu Waffer wurde noch mehr in Aufnahme kommen, wcnn, wie Lichtcnstern glaubt, dic Häfen bequemer zur Schissfahrt cingenchtet würden, erfindet den Haftn von I'o!:» und ^urw-()«»«!u hiezu am tauglichsten. Der Kreis zählt , 9 Distrikte. ,. Der Distrikt (5 ap 0 0' Istria mit der gleichnamigen Hauptstadt, unter dem^,".v,< zl)" nördlicher' Breite und 5^22" .^,," östliä)cr Lange, und wurde sonst für die Hauptstadt der Halbinsel gehalten. Sie liegt am Golf von Hriest auf einem Fllseneilan-de, das durch einen Damm mit dem festen Lande zusammenhängt. Unter den Römern hieß dieser Ort Acgida, und später Iustin 0 p 0 lis. Das Trinkwasser wird durch Wasserleitungen vom festen Lande in die Stadt geführt, auch in (Zisternen, die das Re-gcnwaffer auffangen, gesammelt. Die engen Gassen geben der Stadt ein sehr düsteres Ansehen; doch findet man darin unter andern schönen Gebäuden, die neue prächtige Kathcdralt'irche mit cmem schönen musivischcn Boden. Die Stadt hat eine Citadelle, mehrere Kirchen und Kapellen, sechs Mönchs- und zwei Nonnenklöster, zwl'i Hospitäler, cn, Etrashaus am Meere mit einer schonen Aussicht auf dasselbe, auch ein sogenanntes i;,!ivl-ill;ro und cin lkmes Theater. Dic Stadt zählt ,,<>l,2 Häuser mit .haus. Die Einwohner nähren sich von Gcwnbcn, Lchifffahrt und etwas Handel, vorzüglich mit Wein, Oel und Salz; letztem Artikel aus den nahen Naisalzschlämmercien, die bci ihrer Ausdehnung von 8otz,^u Quadrat -Klaftern nm» Arbeiter beschäftigen, lmdnach c,nem Durchschnitte von «o Jahren, jährlich bei fttj,uno Ecntner Salz erzeugen. Im Jahr tsN7 betrug die Ausbeute bei möglich erhöhtem Culturstande l»5,4ttZ Centn>er, wozu jedoch eine vorzüglich günstige Witterung sehr vieles beitrug. Der Hafen ist sehr seicht. Zu dem Bezirk von Capo d'Istria werden gerechnet : die l'omuni 1 I^:,x:»i-eN0 an der Strasse nach Trieft, mit »s,«, Hausern und 750 Einwohnern. ^iUi^unmi, Schloß und Dorf auf einem Verge mit /-.st Häusern und 290 Einwohnern. 5t. ^uwlno mit »22 Häusern und 5^ Cm-wohnern. Ferner die Gemeinden I^^cllin, si-i.^lo^l,:,, Villi» nnovll und < ix-.'mxe. Mn^i:» oder Muja, Ctadt am Golf von Tncsi, mit einer Hauptkirche, einem Mönchskloster, einem Ho^ spital. 2-»7 Häusern und ,,,!><» Eimvohncrn; hat cincn Hafen für Fischerbarkcn. Ueber der Stadt liegt daS Bergschloß Alt-Muja. Die Calzanwqcn in dcn Umgebungen dieser Etadt nehmen nach Abschlag der Kanal« und Dämme einen Flächenraum von 15^,77«) Quadrat - Klafter ein, und lieferten in einem Zeiträume von ia Jahren, vom Jahre i ft»i<';an, 2Z3ülz von allcn Mattuna.cn. 2. Der Distrikt ?li-:,il« mit »650 Häusern und »0,4^s> Einwohnern. Der Hauptort deZ Distrikts ist 1'inm«, nördlickc Breite ^5",<»' 22", östliche Länge 51" ,^ , Nach einem luiähligenDurchschnitte ist die jährl. Ausbeute 2 ««, Rentner, und man erzeugt hier fast einzig, oder vielmehr am schönsten und reinsten die sogenannte Ealzblüthe, 1 l<» , welcher aus 2<»l»Häusern mit ,,50"Einwohnern bestehet, über welchen sich ein Kastell befindet. Dabei sind die Kirchen Et. Maria im Weinberge, Et. Nartholomäi und St. Canzian. l m»"<» lllnl.'^s»), Marlt am Meere mit 2^6 Häusern und ,,»5," (?inwo»n,crn. 9" In dieser Umgebung sind Mwi-.'ui:», Dorf «„ t,^ östliä)en Gebirgsgränzc mit 5,2 Häusern und 559 Einwohnern; St. Lorenzo an der Seeküste, Dorf mit <><» Hausern und 55<> Einwohnern; Grisignana, Marktflecken am Quiet 0 mir ic) l Häusern und i,2Hs> Einwohnern. ^j. Der District Ml>nt0»l» mit »,<)7N Häusern und "»,725, Einwohnern. Der Hauptort des Distrikts ist Noittc»,:,, nördl. Breite 45" iss »5»", östl. Länge 5^5,^4"", Markt-fieckcn an dem gleichnamigen großen Walde, mit «jjz; Häusern und >,<»<>_; Einwohnern. Dieser große Wald wurde schon bei der ersten Besitznahme der Halbinsel der k. k. Marine gewidmet, da derselbe Tausende der schönsten, zum Schiffbau geeignete Eichen und Ulmen enthält, und gänzlich ein Staatsei-gcnthum ist. Die übrigen, merkwürdigen Orte dieses Distrikts sind: Vl^nmin Muinlt'llclxMe, Kwvmnn l„:,li!>, s,. Der Distrikt 1'url!uxo mit 1 ,Zc)2 Häusern un^d ^,042 Einwohnern. Der Hauptort dieses Distrikts ist I'ni'ensd, feste Stadt auf einer Erginge am adriatischcn Meer, vor. mals ein bisckösiich^r Sitz. Sie zählt .^tt Häuser mit 2,«^<> Einwohnern. Unter den Römern hieß dieser Drt 1':uol»!u,ln, und nachher war cs eine der ersten Städte Istriens, welä)c die Oberherrschaft der äienctianer anerkannten. Man sindct hier viele Alterthümer, und selbst die in der Domtirchc angebrachte Mosaik gehört zu den merkwürdigsten, weil die Zeit ihrer Verfertigung zwischen die Jahre 10^0 und z,ij;^. fäUt. Die Emwoh- l)7 ner nähren sich vom Schiffbau und von der Fischerei. Der Hafen ist tief und sicher, die Umgebungen angenehm. Oitw NNUV3, nördl. Breite ^5° ^/ ^7", ostl. Länge 51" i4^ i.^", Stadt auf einer Landzunge ander Mündung des Quieto in das Meer, eine alte verfallene Stadt mit einer Kathedral - Kirche, drei andern Kirchen, »szt) Häusern und Y50 Einwohnern, mit einem vortrefflichen Hafen, aber ungesunder Luft, daher die Stadt sehr verödet, ist; demohngeachtet hat hier ein Bischof seinen Sitz. I'oi-r« und Villa mwv», zwei große Gemeinden, erstere von 95 Häusern und 540 Einwohnern, die zweite von 77 Häusern und 5515, Einwohnern. (>5l'l o, Marktflecken auf cinem Berge am Meere, mit cincm Schlosse, das dem Bischof von Parcnzo gehört, mit l i5, Häusern und 5, ,c> Einwohnern. Hat einen guten Hafen und in der Nähe vortreffliche Bau-stembrüche. tt. Der Distrikt Navi^no (Trcvigno) mit ,,4^I Häusern und ü,l25, Einwohnern. Dcr Hauptort des Distrikts ist Novi^no, nordl. Breite 45," l' .^o", ostl. Länge .>l" 2sV 5/'", Stadt auf cilN'r wcit ins Mcer vorspringenden Erdzungc, mit ciucr im gothischen Geschmacke erbauten Kirche, mit cincm Tburn, nach dem Mustcr der St. Mcnkuskirchc in Venedig, worauf sich cine Statue von Broncc von ungeheurer Große, die heil. Euphcmia vorstellend, befindet, die sich nach dcm Winde drehet; mit cincm Franziskanerkloster, eincr Normalschulc, einem neuen Strafhause und drei Olivcnpressen, die durchs Wasser in Bewegung gescht werden. Iu der ??ähe dicscr Stadt ist dcr Markt-fiecten Vlll» odcr dasDorsi^'vi^iu) vo» 50 Häusern mit 2ft" Einwohnern. 7 9>j 7. Der Distrikt l)l^u»ul) mit 2.0^0 Häusern und »0>ss^5 Einwohnern. Der Hauptort des Distrikts ist vi^nsiio, Stadt auf einem Hügel mit einer Kollegialkirchc. In der Hir-che werden viclc Reliquien aufbewahrt. Die vormaligen Franziskaner- und Kapuzinerklöster sind jetzt in Kasernen umgestaltet, mit 1,011 Häusern und 5,600 Ein« wohnern, mit einer Stutter«. Hier wächst de« bekannte Rosenwein. Nebst einer Menge einzeln stehender Häuser befin« d«n sich in diesem Distrikt noch dr«i Ortschaften ? üove-ria, llli^n und Urliani^. ss. Der Distrikt kol» mit i.iy» Hausern und 4,6c>a Einwohnern. Der Hauptort des Distrikts ist l'oi.», die älteste Stadt der Halbinsel, nördl. Breite 44° 5«' )5", östl. Länge zi" 44' 5^", si« liegt auf einem Berge in der Nähe «ines großen Hafens, ummauert, aber verödet, und verfallen, mit einer Citadelle, vier Thoren, einer Kathedralkirchc, die auf Ruinen eines heidnischen Aem« pelK stehet, mit einer griechischen Hirche, 4)2 Häusern und n46 Einwohnern, deren Hauptnal)rung«zweig der Thunsischfang ist. Hier stand vormals die römische Stadt ?iot»» 5uNl», man siehr von derselben noch ein zttt) Fuß langes, 292 Fuß breites und 75 Fuß hohes, m zwei Ordnungen mit 144 Bogen versehenes gut i»l«>:nl<>, Marktflecken mit einer schönen Kirche, einer Trivialschule. Hier wächst viel Muskatw««. t^»»:»»:», Marktflecken an einer kleinen Bai, mit Fischerei und Fischkandcl. Hier schiffen sich di« von Dl^,,:»,iu nach Hriest Reisenden ein< In kcssen Nähe sind die Brlnischen Inseln wegen der Marmorbrüche merkwürdig, aus welchen der feste aschgtaue Marmor bezogen wurde, den die Venetianer zum Oail ihrer meisten Pallaste gebraucht haben, und mit welchem auch das Strashaus zu kciv l^mi erbaut wurde. Gegen Südett von sal» ist der kleine Ort I'n-M?r<» voil ,^ Häusern und »^« Einwohnern, aN einem Meerbusen, neben welchen sich cine lange Erdzunge « das Meer erstreckt, worauf das Dorf ^lomotl»»? von <)l Häusern mil^o« Einwohnern stehet. Hat einen bedeutenden Mufchelfang. ^ , wo^ hin sie eingepfaritt ist, t 2.^ Häuser mit ^25 Clnwohnetn. ^i:,ratt mit N«z,s>n, fc. Dörfer^ l«j, Der Distrikt l'ttslu!» nlit 1,9l^l Häusern und l l,s»,2 Einwohnern. - Der HauptoN ist Cn^in:, fKßeftäl»), Stadt und Herrschaft, auch Hauplort des altcn Liburniens, auf einem <,»be'n Felsen , Städtchen unter dem ^5,° l l" 25" der nördl. Breite und 52" 0' 50" der östl. Länge, am Meere mit 17 tt Häusern und 71Z Einwohnern. Njpl'n<1:i, I.'/oU, Dodrov» ,c. einzelne Berter. 15. Der Disiritt I'isiuo mit ZMo Häusern und A 5,2 2I Einwohnern. -) Diese beiden Distrikte sind lm Antrag vereinigt, und nach Volu^ss übcrsetzt zx werden, wornach dann derIst rianer Kreis aus ltt Distrikten bestthen würde. 101 Der Hauptort istMitterburg (?i»m<>), nördl. Breite 4.-," l^ ^."", östl. Länge z,"4«'.>r»". Stadt und Hauptort des ganzen Kreises, mit.^j^ Häusern und »slils, Einwohnern, mit einem Felscnschloß über demselben, welches im i^tcn Jahrhundert die Residenz der Mitterbllrgjschcn Grafen war. Die Lage dieser Stadt, worinn sich der Sitz des KrcisamteZ, eine eigene Pfarre mit einer schon im Jahre l26tt gestifteten Propstei befindet, ist in einer sehr fruchtbaren Gegend und auch für den Handel sehr vorthcilhaft, da sich hier mehrere Strassen vereinigen. A^lt-Pisino (l'l^liic) v<:cc!üi»), unweit der Strasse nach ilovi^m», mit »o^ Häusern und ^27 Einwohnern. ^lll'l^n:»n:,, Städtchen, gleichfalls zur Herrschaft Mitterburg gehörig, mit ^4 Häusern und »,,<,l> Einwohnern. Das Städtchen hat Mangel an Wasser, aber Ueocrflusi an Wcin und Obst. (illlli^n-lllu, Städtchen mit 550 Häusern und i,^0l» Einwohnern. lll'^il slV^LUl,), Städtchen unweit des vorigen, auf einer Anhöhe, gleichfalls in einer schönen Gegend mit 565 Häusern und »,5,<)2 Einwohnern. (Zinnln», Dorf mit t>7ti Häusern und 2,5,6» Ein^ wohnern Ferner die Dcrter V«llu<), IVrvi.^s), (!<:«-- R^. Der Distrikt I^U.^' mit i,2u« Häusern und 6,55-; Einwohnern. sind bemerr'enswcrthe Oerter dieseZ Distrikts. , /-,. Der Distrikt F ü nfenbcrg nnl > ,^,»<> Hiiu^ sern und 9, li2 Einwohnern. Pic bemlltcnswctthesten Ocrtcr in demselben sind - »c>2 Dollin;,, Gut, Schloß und Pfarrborf von »57 Häusern und 707 Einwohnern. N»»l-»t, Dorf von »<>k Häusern und 5N5 Einw. I^li^Nun». Dorf am Rosandra oder Lassandra, mit »lo Häusern und Zc»n Einwohnern. liioxmn^no, Kirchdorf von ^lj Häusern und ^7 Einwohnern. HI«ttnsia, Dorf an der Triester-Fiumcr Postsiraffe, mit ?! Häusern und ^5 Einwodnevn. l!,oK«t)vlr?.,, Psarrdorfin einem schönen von Hü« geln begranzten Thalc mit ,uy Häuscrn und k»6 Einw. kollatx sind die bedeutendere Oerter dieses Bezirks. ,t). Der Distrikt I'iluzueltte mit 1,762 Häuser« und lV, f^imo, im Gebirge, mit ittft Häu« s«rn «nd ^^«> Einwohnern. s'^.'it^ll) r:>^l,»<'l,, am <^leichbenannten Bache mit l ill Häufern und 5^7 Einwohnern. Hslv^nllco, Castell mit z«l, Häusern und 5ft, Einwohnern. Vorc!,, Eastell auf einem Berge« mit ssi Häusern und 5^2 Einwohnern. Herner 5lum, ^«,n«„:»! M,»v!n< <., qelrcnnt, si, ist mit Inbegriff der Eilande Niwm«n Einwohnern. Ihr Hafen ist seicht und unsicher. Vorzügliche Oerter sind: (^.«n^i ttluzcdi« mit 275 Häusern und »0,» Einwohnern. l)ol«-i^llu, mit 44t» Häusern und i,ti^o Ein wohnern. Wichtige Salinen. Vl mit »,<»f»4 Einwohnern in ,»7 Häusern, und!5ei-!»?m« 0 mit einem allenCa» stell, z<»i Häusern unh l,,ft6 Einwohnern. Die Insel klaunick wird bloß von Viehhirten bewohnt. Di« Insel psr^inn obcr Vul^u liegt auf dcr Westküste, hat enge tothige Strassen, ein Collegialkapitcl, mchrcre Kirchen, <",i?. Häuftr mit 5,570 Einwohnern, die vom Ackerbau, Viehzucht, Fischerei und Nossiwcberci lcbcu. Ihr geräumiger Hafen begünstigt dic Schifffahrt. In dcr Nahc ist dor Süstwasscrsee ^n^ 5 , ,5,^l) Häusern und 6,^2 l Einwohnern, sic wird durch einen kleinen fünf Schritt breiten seichten Canal,, den größere Schiffe nicht passiren können, von der Insel E h er so getrennt, bildet mit letzterer gleichsam c'nc Insel, die gleichen Boden, und gleiche Nahrmigsqucllcn besitzt, vorzüglich aber auf der Dstküste bebaut ist. Wein ist das Hauptprodukt. O.^i-o, Stadt mit einem Bischof, einer sehr reichen Kirche, zählt nur 5.^ Häuser mit l,45tt Eimv. Die Insel ist unter zwei Hauptgcmcinden getheilt: 1) in I^,95ili j)nl)l!u, den jetzigen Hauptort der Insel, mit 766 Häusern und .^,700 Einwohnern, mit einem sichern Hafen, beträchtlichen Rosogliobrennercien, und einer Normalhauptschule; 2) in l^>56in ^,:n»l»u Einwohnern, dann in einigen Dörfern. Zu Os'ü-s» gchört auch die .^s»^iln oder das Eiland 5>i>l,5,^li mit 15,7 Häusern und huz Einwohnern, und die iöcu^It«? Illov^icu. NI. DasKommerzialgebiethvonTriest enthält einen??lächrnraum von » '2 Quadratmcilen und 5,5,2?', Joch. Es gränzt gegen Norden und^sten an den Wörzer und Adclsbcrgcr Kreis, gcgcu Süden an den Istria-ncr Kreis und gegen Westen an das Meer, und besteht aus zwei Abtheilungen. Erste Abtheilung. Die Stadt Trieft, nördl. Breite 45," 5>?V tt", Ystl. ilänge 5^' 2«1' 5,7/', die Hauptstadt des (houveme-ments, an einem gleichnamigen Busen des adriatischen Meers. Nur die günstige Lage dieser Stadt machte rs seit 2<»<»<» Jahren möqlick, daß sie sich gegen die stärksten Ctinme erhallen, und zum alten Ruhme, noch icnen des zunehmenden Handels und Wohlstandes fügen konnte. A (»6 Nach vielen harten Schicksalen kam dieselbe endlich l)tt2 in den Schutz des Herzogs Leopold des Frommen von Oesterreich, in welchem sie auch unter seinen Nachfolgern bisher geblieben ist, wilde Steppen kulti-virt, Sümpfe in gesunde Wohnungen verwandelt, Leben und Thätigkeit verbreitet hat. Die bleibende Bevölkerung ohne Tagsfremde und Militär übersteigt bereits die Zahl von 55,000 in >,5»> l Häusern. Sie wird in die Alt- und Neustadt loder Hhercsienstadt), Iosephstadt und Franzensvorstadt eingetheilt ; die'Altstadt ist weniger bevölkert, als die Neustadt, auch giebt es in Letzterer mehr bemittelte Eimvotmcr. Die oberste Leitung aller Angelegenheiten von Vriest, dessen Umgebung und den beiden vorbeschrie* bencn Kreisen ist einem k. k. Gouverneur anvertraut, welcher gewöhnlich zugleich wirklicher Geheimer - Nath ist. Seine Gewalt erstreckt sich auf alle Schifffahrts- und Handlungsverhältnisse aller k. k. Konsulate in den Hafen der ganzen Levante, bis an den Orient. Seine Wob-nung am Karls Molo, nächst dem neuen Theater, ist besonders den, auswärtigen Geschäften sehr beförder« lich. Ihm stehen 7 Räthe, 7 Sekretäre, v Konzipiste,, yyo ejn verhältnlßmässiges Kanzlei - Personale zur Seite. Untergeordnet ist ihm der politisch - ökonomische Magistrat, als Repräsentant des ehemaligen KreisamteS, welchem die Aufsicht über die Verwaltung der städtischen ssmtimfte, über die Wohlthätigkcits ,ErziehungK- und Nersorgungs-Anstalton und der Vorsitz in den Sitzungen des Adels und de? Patricier zustehet. Ferner alle die oben Seite 17 angegebenen t. k. politische Stellen det ganzen Küstenlandes. Unabhängig vom Gouverneur ist dasStadt - unl» Landrecht in Verbindung mit dem Krimi nalge ficht«, welche Vchprden di« Ger«chtigle«t in «lle» g«. .07 wohnlichen Rechtefällen und Verlassenschafts-Sachen unter einem Präsidenten durch ,u Landräthe und ein angemessenes Personale ausüben. Das Merkantil- und W c ch-sel-Gericht auchSeek onfulat ersterInstanz, legt alle dahin gehörige Streitigkeiten über 25, fi. durch 5 Räthe und einem Präses bei. Ihnen ist dasPrat u r-Gericht untergeordnet. Es ist hier der Sitz eines Bischofs mit seinem Domkapitel und Konsistorium, ferner ein Gymnasium, eine nautische Schule, eine Bibliothek, ein Museum , ein> wissenschaftlicher Verein unter dem Namen Minerva, f; Buchhandlungen und 4 Buchdruckcrcien. Ohne Oesterreichs Ansehen, Machs, Reichthum und Gesetze würde die Stadt Triest bei allen Freiheiten nicht jene Sclbstständigkeit behaupten, deren sich dieselbe heutc zu erfreuen hat; nicht die von Natur günstige Lage des Hafens benutzen, noch an Wohlstand, Bevölkerung, Umfang Und Verschönerung so zunehmen können, wie es seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts geschehen ist. Mit größtmöglicher gesetzlicher Freiheit sahe man die größte Ordnung, Duldung, Schonung mit ungemeinen Frohsinn verbinden. Zum Flore Triests tragt vorzüglich hei, die kostspieligen Anstalten Oesterreichs, zur Verbesserung der Strassen, zur Erweiterung des Hafens, zur Aufn<,l'me der cingewanderten Familien, besonders aus Griechenland, und der sonst ausschließende Handel nach der L c-vante und Nordamerika, womit auch der Absatz Deutscher Produkte und Fabrikate in Verbindung gebracht wird. Im Jahre »k»5, belief sich der Werth der von letztem eingebrachten Waaren ans ,,^5','"7 Gulden, und der Werth der dahin ausa/fuhllcn Artikeln aus ,,5,lz,5L<> Gulden.*) Deßwegen ist auch der Spedi-tton5Iiandel der Triester Eimvyhncr vorzüglich begünstigt,. ') Nach eichttnft««. Die sämmtlichen Glieder des Handelostandes, machen die Worse aus, welche eine Gesellschaft der anerkannten Handlungshäliscr ist: sie vernimmt die Verfügungen der Negierung in Handlungsangclcgenhciten, sorgt für deren Erfüllung, und erstattet Gerichte und Gutachten. Die Dcputirten der Börse müssen von der Regierung genehmigt seyn. Mitglied der Börse kann jeder Großhändler, ohne Rücksicht auf Ncligion und Vaterland, werden, sobald er sich über sein Vermögen von 20,00« st. C. M. ausgewiesen hat. Zur Aufmunterung für große Unternehmungen, zur Sicherheit im entfernten Verkehre, und zur Erhöhung des Kredits dienen vorzüglich die verschiedenen Gesellschaften, welche die Waarenversendungcn für den Fall jeder Vcrunglückung durch elemcntarische Ereignisse, Schiffbrucb, Brand und Kaperei gegen die Verbindlichkeit eines Prämiuins verbürgen, welches nach der Ent fcrnung des Hafens, nach der Gefahr und den. politischen Verhältnissen berechnet wird. Diese Versicherungsgesellschaften heißen die alte und die neue, die Griechische, die versichernden Gesellschafter, die versichernden Freunde, die Kammer und das Comptoir der Sccfahrtsversicherung für Witwen und Pupillen, die Gesellschaft der Versicherer, dic Versicherungsschreibstubc, die neue Gesellschaft von Lussin piccolo, die Kammer der Versicherung von Kus^ sin piccolo, die neue Bank der Versicherungen und See-wcchsel, das Vcrsichcrungsetablisscment, die Ungarische und die Illyrische Gesellschaft. Alle diese Gesellschaften haben ihre Comptoirs a.uf der Börse am Kanäle, dieselbe wurde im Jahr 1^02 zu bauen angefangen und im Jahr ,^,5» geendigt. Sie ist cin kühncö und schönes Denkmal der Baukunst, nach »09 dem Plane des berühmten Baumeisters Molari aus Maceratta. Vier sehr schöne Dorische Säulen treten aus der Facade hervor, und ein großes schönes Portal führt in die untcrc große Halle, wo täglich der Handclsstand sich zu Berathung der Wechselgcschäfte in bestimmten Stunden versammelt. Auf einer,^ Fuß breiten Diagonale des steinernen Fußbodens ist eine Mittagslmic in verschiedenen Farben für die 1,2 Monate an beiderseitigem Rande sehr genau eingcschnitten, deren jedesmaliger Monatstag von der Sonne durch eine kleine Ocffnung im rechten Winkel des Saals beleuchtet wird. Dieses Kunststück wurde von dem Mathematiker und Uhrmacher Anton S ebasti a nutti, nach dem Muster eines gleichen in Messina, verfertigt. Von dieser Halle gelangt man über die Treppe in den, mit Mosaik belegten Saale, welcher den ganzen Vordertheil des Gebäudes einnimmt-'Auf ,<; Korinthischen Säulen, welche an drei Seiten, durch Gallcrien unterbrochen sind, ruht das Gewölben Das Dcckgemächc stellt Kaiser Karl den IV. vor, wie er unter einem Zelte, umgeben vom großen Gefolge, den Stadtdeputjrten die Urkunde von der Erhebung Triests zu einem Freihafen übcrgiebt. Die mit Kupfer gedeckte Tcrassc auf vier Dorische Säulen bietet eine entzückende Aussicht über den Hafen auf das ausgebreitete Meer dar. An der Hauvtfacade stehen sechs kolossale Statuen, Amerika, Asia, Vulkan, Europa, Afrika, und Merkur. Zwei sehr besuchte Kasino befinden sich darinn. In nächster Verbindung mit der Nö'rse stehet das Konsulat, welches ansehnliche Handlungshäuser für fremde Nationen mit besondern Vorrechten ausüben, und wofür sie sich durch große Schilde mit Wappen an ihren Häusern dem Publikum bekannt machen. Noch mcln in Verbindung stehet der Schiffbau und die Hchiffsahrt. Sobald der Sechandcl lebhaft gcwordcn war, theilte die k. k. Regierung mit dem Handclsstande die Ueberzeugung, daß das kleine alte Wcrft vor dcm Gcsundheits - Gebäude den Bedürfnissen nicht mehr cmsprcche. Es wurde also ein neues hinter dem Ladungsplatze des Zollhauses eingerichtet, N'0 alt>t dcr größten Kauffahrteischiffe zugleich gebaut werde» können. Der Hafen bat zum Ein - und Auslaufen durch Natur und Kunst, bei allen Winden, bci Ebbe und Flull) eine gleiche Begünstigung; wcsiweqcn zur nam-lichrtt Zeit Schiffe ein- und auskaufen, und sich bcgeq» nen. Dic größten sönnen ganz gefahrlos sich dem Ufer nähern; dic Tiefe bleibt immer gleich, weder cme 35cl« sanduttg, noch ein Sturmwind können die Landung nur erschweren, noch weniger verhindern. Der einzige Ost-Nord-Ost-Wind, 8l>i-n. ist d.'n Sckiffern lästig, und bat bei dercn gehöriger Vorsicht, nichts als einige schaumende Bewegung des Gewässers zur Folge, so sehr er auch auf dem Lande in gräßlichen Honen durch die Fclscntlüfte heult; dafür verscheucht er in wenigen Minuten die trübsten Wolken, reinigt den ganzen VufttreiS von den Dünsten der naben Salinen, stärkt dle durch den taufeuchten Südostwind (Kciro^o) ermatteten Gesunden wieber, erquickt die Kranken mit remcr Lebenslust, und ist den abfahrenden Schiffen sekr günstig' Gegen das Eindringen licf-llgcr Mittaqswmdc schuht das, an das alte llazarct angebaute, stark befestigte Vorwerk, Thercsien-Mo l o genannt, olme welches die Cchlffe öfters durch die Gewalt der tobenden WellcN an einander zerschellen, rdcr am Orstade scheitern würden. Hleine oder leckc Ecbisse finden ii,re Schutzwehr in dem von der städtischen Nat« terie «ingeschlossenen, kleinen Hasen Mandrachio, und an den langen breiten Damme Karl-Molo, auf welchem täglich viele Lustwandler, besonders bei Sonnenscheine frische Luft schöpfen, und ihre Augen an der Thätigkeit und dem Gewühle der Schiffer weiden. Auf der rechten Seite dieses Molo zieht sich ei, kleiner Kanal jenseits des neucn Theaters bis an die Börse hin. Ein Hoo Fuß langer Kanal gehet mitten durck die Neustadt bis zum Platz vor der Anto-niuskirche. In diesem können Kauffahrteischiffe erster Größe sicher liegen. In der Mitte desselben ist zur Unterhaltung dcS nöthigen Verkehrs die sogenannte rothe Brücke, welche sich durch einen sehr einfache,, Mechanismus schnell zerspaltet, und M Durchfahrt in den obern Theil bcs Kanals öffnet. Unten am südlichen Ende der Stadt hintcr dem Theresien - Molo, befindet sich das alte Lazareth (il1^,^ 5»reNu vecckio), wo sonst alle aus fernen Gegen« den kommenden, und der Pest verdächtige Schiffe einlaufen, und wahrend der bestimmten Reinigungszeit von jeder Gemeinschaft mit andern Schiffen und dem festen Lande entfernt bleiben mußten. Wegen des unzuläng« lichen Raumes hat die Kaiserin Maria Theresia (^tjfi) gerade gegenüber auf der nördlichen Seite am Fuße dcß Nerges Dbschina ein neues Lazareth (U l^2l»r6t! ^ln l':>, das l;,)«« InMl, ,nit dcm Jägerhaus aus der Höhe des Berges, vsn wo aus man cinc>vor^ treffliche Aussicht auf die Umgebung und das Mcer hat, d^r Spaziergang in den sogenannten Äugartcn am Meere, nach Sl Andra, ebenfalls am Meere, nach Seroola Zaule, wa man vorzüglich Pfahlaustern und Äafoscowein zu sä)MauseN hat; l^?^^i/.«, l>«>- Das ln Trieft beDdliche Miliiär belauft sick nicht »>ber ,,<»l,s> Mann. Zu seinem Dienste gehört die Be wachung des Hafens, in welchem kein Schiff einlaufen darf, ohne Angabe des Ursprungs und ohnc Abgabe dcr Passe, eben so wenig darf eines, ehne Abgabe det. Vrlallbnißscheinö all das Militär, äuslanfen. Masire-geln, welche das allgemeine Wokl erfordert. Man rechnet fu Trieft durchaus in Sülbermünzr nach dem au Gulden Fuße, öder Wiener Silbcrwa'l,-rung, den Gulden zu ti<» Kren^r :, ^j. Pfennige. Kleine Krämer recbnen mdesscn nach Viren zu 2U Soldi :» »2 Denar«, deren Zahlwertl» entweder in s/>l-,<»>>»', die söllnische Märt fein Eilbcr^ zu Z/'5^ Lire Oder in >:»!,,li> l»2^i« fu »,»tt '« ^ne geschieht, im e»st»n s2 Lire , , ^7Conventions^Gulden. Ällftcrdcm rechml matt einen Dukato zu d lfite si^ l^rozic oder Kteutzer und 120 Soldi. Bei der känqcnmasi kömmt die Seideli- und Wollen-Elle, hlcrlandes ^'»>i,«O SeidemMn )i2 ^ w,'e >i«r EUen. Das gewb'bnliche Oetrcidemaß ist der E ta r 0, w^l chcr in 5 Polonik g«tyellt wird/ und' 5/7Z5 ftanz. Ku- bik-Zoll cntbvilt. Dabcr begreifen lN^Ttmo dcnNar.m von no '^ wiener Meyen. Das Fliisiigkeitsmasi ist die Ornc, eingetheilt in.^<^ Bokali, dcrcn jeder g2 französische Hubickzoll groß ist. Eine Orne ,57cl hat gewobnlich an Gewicht ,<»<> bis l<>7 Pfund. Im Kleinhandel aber wird »das H7cl üach Vcnctianisci'cn ^o«u ^i-s».^.^« verkauft. Dicst? ist übcrlMipt im Localhandcl das übliche Gewicht, die Waaren aber, »vclckc nach dem Innern dcr Erblande bestimmt sind, wcrdrn mit Wiener Gewickt gewogen, oder nach solchem berechnet. Indessen bat man auch Tricstcr Pfunde, und rechnet nach Vcnetia-nischen Gowichlr. Hervolil und X.n,1«, sinchdöifer 2'^ Stunden von Trieft entfernt, haben auöqcdclmte Salinen (hie-Salzgärten genannt), die ungeachtet sie l^uliuQuadratklafter tragende» Salzboden enthalten, dennoch nur jährlich im Durchschnitte 4,99" Erntncr Salz liefern. Die Ursache hievon liegt in dcr Localität dieser Salzgärten ; dieselben werden nämlich von süsscn Wässcvn einiger Bäche, welche sie du.cdsclmcidcn, und cincs (Ha-nals, der sie auf der Landseile umsclilicßt, und zu klein ist, um die zuströmenden Wässer »Nlfzlisammeln und in das Meer zu leiten, beherrscht, auch fcblt bei der Besorgung dieser Salinen der emsige Fleiß der Istrianer. In der Nähe ist die oben beschriebene merkwürdige Berggrotte. I'»^.««»'»^.:», Dorf von 7<» Häusern mit ^l><» Einwohnern, glcichsalls mit einer Kaplanci und cm«5 Trivialschule. Lun^l^, llo^o^, nebst andern Oeltclll. »!5. Zweite Abtheilung. l>l,t5olnu:>, Dorf an der Wiener Haupt Commercial - Straffe von ilil» Häusern mit (17« Einwohnern und einem Gränzzollamte. I'l-(i5<^, Dorf mit 90 Häusern und 5<,f) Ein? wobncrn, beincrkcnswerth wegen der hier erzeugenden vortrefflichen Weinen. i'ontnveüo, Kirchdorf von 75 Hausern und Hyl» Einwohnern. Ht. s!l-Nse, ansehnliches Dorf von »,>6 Häusern und y^,j Einwohnern, an der Görzcr Strasse mit einer PoststlUion. l»«,c<)l3, ()u:»l(1lo11^) nebst andern Flecken. Inhalt. Das Königreich Islyrien. V. Das Guvernement von Laibach. Oeite IX Kurze Geschichte ..... 3 ^Phisische Beschaffenheit .... 7 3) Produkte . . . . , . . «2 4j Einwohner ....... 12 55 Religion ...... 14 0) Nildungsanstalten . . . . . 14 7) Kultur des Landes . . . . »5 8) Kunstflciß...... 18 9) Hanbcl . ... . . . ly 1,0) Landesverfassung . . . . . 2l 11) Plovinzialverwaltung .... 24 12) Einteilung...... 25 t) Txr Laibach er Kreis . . - 28 H) - NeustHdtler , . . . 55 3) , Xdelöbcrger , ' . . 4" 4) - Klagen fürt er < » . . 4? 5) . Villachcr ' . . i? Z. Das Guvernement Trieft. 1) Der Görzer Krns ... 05 2) , Istrianer - . . . . Yl 3) D«z Ko mmerzia lgeb i lt Tlii st lftb 1) Chart« von Illyrien zu A„fang. 2) Plan von Laib ach . . . .^ 3) Ansicht von s a i b a ch ....'!! 4) ^plan von der Abelsberg < r «Ärott« . . 41 5) Plan von Klage n fürt ... 4« 6) Ai.sicht von Klagcnfutt ... 4? 8) Die Musil des Tanzes Montfcrin . . 77 7) Ansicht von Trie st .... 10^