Mbach er W Zntung.^ Z^mstag den l6. November 1839. A I l v r i e n. ^ie k. k. illyrisch-küstenländische Camteal« Gefallen-Verwaltung Hal unterm 5. November d, I. die vom Patronate der Cameral-Herrschaft Lack ab? hängige Stadtpfarr Lack d,m derzeitigen Localkaplane zu Glogoviz, Valentin Thalmeiner, verliehen. Die hoh» k. k. vereinte Hofkanzlti yat, iln EiN» Verständnisse mit der k. k. obersten Iustizstel/e, dis Amtsvorstehersstellen bei den landesfürlich provisori: schen Bezirks« Commissariaten dlitt,e Classe zu St^ Helmagor und Kölschach, im Villacheo Kreise, und zwar erstere dem in Privatdiensten stehende« Bezirks« Commissar, Ernest Hanschih. letztere dem Actuat bei dem landesfürstlich provisorischen Bezirks« Com, missariate zu Stall, Carl v. Benedict, und die Actuarsstellen bei diesen genannten Bezirks »Commis« sariaten dem Amtspractikanlen bei d,r Slaatsherr« schaft Arnoldstcin. Johann Kraßn igg, und dem Concepts-Practikanten dei dem k. k. Kreisamk zu Zara, Ignaz Friedrich Zerin, verliehen. — Laibach den 2. November 1859. Triest, 30. October. Hr. Fr. Liszt befindet sich endlich in unserer Mitte, und wird in einigen Tagen sein ersteö Concert im 'IV^ti-u Zi-l.nd? geben. Fur heute freut «s mich. einen Wunsch des geschätzten Künstlers vollziehen zu können. Die Allgemeine Zeitung Nr. 236 hatte bekanntlich dem Commerce eine Notiz entlehnt, worin es heißt, daß die Großmuth Paganini's gegen Verlioz eine fürstliche Nachahmung von Seite des Hrn. Liszt gesunden habe, ind,m derselbe durch «m Geschenk von 60.000 Fr., die Frucht seiner ganzen Ecsparung. die zu einem Monument? fur Beethoven nothwendige Summe vollständig gemacht habe. Hr. Liszc hat sich allerdings veranlaßt gefunden, bei dem schleppenden Gange, den die erwähnte Subscription zunehmen begann, semelseitS aüis Mögliche zur För- derung de« Monuments beizutragen; nur hat er keine 60,000 Fr. dazu gespendet. Die Sache verhielt sich also. Bei semer Anwesenheit in Florenz lernte Liszt den ausgezeichneten Bildhauer, Lorenzo Vartolini, kennen, der seine Büste für die nächste Pariser Ausstellung sehe lreffend fertigte, und den Wunsch äußerte, elneS seln«r Werke in Wien aufgestellt zu sehen. Hr. Liszt hatte zu sprechende Beweise von den emi-nenien Leistungen dieses Künstlers erhallen, als daß er klichl hätte suchen sollen, seinen Wünschen entgegen zu kommen. Er schloß mit ihm einen Vertrag zur Errichtung eines Denkmals für Beethoven ab, zu welchem Zweck ihm der Künstler einen sinnreichen Plan vorlegte. DaS Werk soll binnen dre! Jahren vollendet sepn, während welcher Zeit Hr. Liszt drei Concerte, in Wien, London und Paris zu g«ben sich verpflichtete, um die Kosten, die sich auf ungefähr 60,000 Fr. belaufen würden, vollends zu erschwingen, und allenfalls daS Fehlende aus seiner Tasche beizu'-fügen. Liszt hat daher an das Comite in Bonn geschrieben, die Subscriplionsliste, falls eg seinen Plan genehmige, zu schließen. Er hat das hieraus Bezügliche Berlioz zur Veröffentlichung in der Nevuc musicsl« mitgetheilt, wünscht aber diese seine Erklärung auch in diesen Blättern aufgenommen zu fehcn, um so mehr, als er, weit entfernt, scine Handlung für eine fllrstliche zu betrachten, sie nur als einen Tribut ansieht, den der Künstler dcm großen Meister schulde. Trie st, li. Nov. ^Handelsbericht.) Baumwolle; Letzte Woche wurden umgesetzt: 285 Ballen Maco fl. 52—55; 220 Macedonische zu ss 27 —23; 20 Viancavilla fl. 39 und 60 Levanter fl. 52 — 55, pro Cent. — Colonial waren: Der Umsatz vergangener Woche beschränkte sich auf 300 Säcke Nlo Kaffch fl. 26 — 28,- 290 Sack, und 100 Fäßchen St. Iago fl. 23— 2yj 510 Kisten Cassia lignea fl. 366 4^2 ^-52; t00 Cent. Pfeffer ss. 25'/^ 2,2 K. weiße Vahia Zucker fl. 16^ — 1?^ und 82 Faß Holland, gestoßene fl. 2l, pro Cent. — Otssenllich versteigert wurden: 263 Säcke Rio Kassel), havarirt fl. 23. 49 — 24. 13 und 20 Faß Laguaira fl. 25. 45 — 26. — Getreide: Von Weizen wurden letzte Woche 23ac» Star vom schwarzen Meere zu fl. 5» 20; 2000 Donauer fl, 5 — 5, 20,- 500 deßgl. geringe Qual. fl. 4. 50) 500 Römischer fl. 5. 15 — 5. 35j 5000 harter von Taganrog fl. 5. 25,- 9000 deßgl. auf Lieferung ss. 5 20; 700 Banater ss. 4. 25, pro St. verkauft. Ferners wurden 7000 St. MaiS vom schwarzen Meer und der Donau zu fl. I. 40 — 5 uud 800 St. ägypt. Gerste fl. 2 begeben. Bewegung im Freihafen von Trieft wäh» rend des Monats Oc tober 1839. Angekommene Schiffe. Von langer Fahrt: 26 Schiffe aus dem schwarzen Meere, 25 aus Griechenland, 14 aus Sicilien, 5 aus Brasilien, 8 auZ Candien, ? auS Smyrna, 6 aus Alexandrien, saus den jon. Inseln, 5 aus Samos, 4 aus Constant!-nopcl, 4 aus Albanien, 3 aus England, 3 aus Norwegen, 2 aus Nordamerika, 1 aus Portugal, z aus Holland, 1 aus Venedig, 1 aus St.inchio, l aus Frankreich, 2 aus dem ungcn. Küstenlande, 1 aus Malta, 1 aus TarsuS, und 1 aus Antwerpen, im Ganzen: 130 Schiffe. Küstenfahrt: 84 Schiffs aus Dalmatien, 64 aus Venedig, 45 aus Istrien, 28 aus dem un-gar. Küstenlande, 21 aus dem Kirchenstaate und 13 aus Sicilien; im Ganzen 255 Schiffe. Abgegangen 0 Schiffe. Von langer Fahrt: 12 Schiffe nach Constantinopel, 3 nach Sicilien, 9 nach dem ungar. Küstenlande, 9 nach Griechenland, 7 nach dem schwarzen Meere, 7 nach England, 4 nach Smyrna, 4 nach Alexandricn, 4 nach Albanien, 5 nach dcn vereinig. Staaten Nordamerika's, 2 nach Venedig, 2 nach den jon. Inseln, 2 nach Salonich, 2 nach Frankreich, 2 nach Genua, l nach Dalmatien, 1 nach der Verberei, 1 nach Llvorno, 1 nach Candien uud 1 nach Malta; im Ganzen 85 Schiffe. Küstenfahrt: 123 Schiffe nach Venedig, 95 nach Dalmatien, 57 nach Istrien, 20 nach dem Kirchenstaate, 22 nach Sicilien, 19 nach dem un-gar. Küstenlande, 5 nach Albanien und 2 nach den jün. Inseln» im Ganzen 356 Schiffe. Schifffahrt in Trieft: Am 5. November. Dnrazzo: Zenone, Ivanovich, Oester., in L Tageil, mit Oel. Patraß: St. Nicolo, Valdi, Griech., in 2c» Tagen, mit Korinthe!,. ^ Molfs tta: üoncoidia, Decandia, Sicil., in »2 Ta> gen, mit Oöl. Am e. dito. Genua: Sacra Famiglia, Vijso, Sard., in 28 Taaen. mit Pfeffer. Qoesla: Divina Providenza, Nadom'cich, Qtster., W Z9 Tagen, mit Getreioe. Am 8. dito. Ismail: Sorte, Papungeli, Griech., in 4Z Tagen, mit Mais. Celte: Moretto, Vusttto. Nö'm., in »3 Tagen, »nt Salz. Messina: Artico, Manncov gr», mu Feiqe.i. Rio I an« i c 0: Mesficano, Vrusco, Sard., in ,25 Tagen, mit Kaffeh. Am ii. dito. Ismail: Angelina, Cameno, Gncch-, in 48 Tciqen, mit Weizen. Livori, 0: Alessandro, Cosimi, Nöm-, in 27 Tagen, mit Oel-Messina: Peppnw, Vadalo, Sicil., in lo Tagen, mit Früchten. Scutari: Generale, KM">z, Ocster., in 5 Tageil» mit Blutegeln. Lagos: Aliiico. Marovich, Oester., in »6 Tagen, mit Blutegeln. Smyrna:' ArMide, Mussuri, Sam., in 18 TaZön, mit Früchten. Frankreich. Paris, <. November. Die »Gazette des Tr!« bunaux" erzählt, im vorigen Monate, zur Zeit der Broltheuerung , hätte man in verschiedenen Quartieren von Paris Placate aufrührerischen InHalls gefunden; der Polizei-Prä'fect hätte die strengsten Befehle ertheilt, den Urhebern dieser gehassigen Provokationen nachzuspüren, und bei dieser Gelegenheit wäre die Association entdeckt worden, von der in den letzten Tagen so viel die Nede gewesen. Auch die „Gazette des Tribu-naux" gibt die Zahl der Verhafteten nur auf eilf an. Unter ihnen befindet sich der Advocat Mathieu, der in Folge der Insurrection vom Juni 1852 verurtheilt, und durch die Gnade des Königs wieder in Freiheit gesetzt worden war. Er und die übrigen Verhafteten 367 bedienen sich bis jetzt des gleicht« Vertheibigungsnnt-tels; sie versichern, das Pulver, die Patronen und die übrigen Gegenstände, welche man bei ihnen gefunden, schon seit sehr langer Zeit in ihrem Besitzt gehabt zu haben, und wenn sie nicht die Anzeige davon gemacht hätten, wie das Gesetz es vorschreibe, so sey dieß nur aus Vergessenheit und Nachlässigkeit geschehen; sie betheuern, an einen Angriff gegen di, Regierung nicht im enlserntesten gedacht zu haben, und keines-wegs zu einer Association zu gehören, welche so thöricht sey, die gehässigen Versuche vom l2. und 13. Mai wiederholen zu wollen. — Fortwährend istdieNede ron einer neuen Pairs - Creirung; im Cabinet! soll noch täglich darüber debatlirt werden, ob die Zahl der neuen Pairs auf zwölf ausgedehnt, und welchen Per« sonen dieser Rang übertragen werben solle. Mchr als 25 Namen sind bereits, wie man versichert, verworfen worden; dieß Los soll auch den Herrn Persil getroffen haben, welcher die Nachricht von seiner Ernennung dereitS auf officiösem Weg erhalten halte, bei den Ministern aber nun auf große Antipathien stößt. Die Herren Teste und Passy sollen die Ernennung der Heiren Bertranb und (Klausel gefordert hüben. — Im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten bemerkt man seit einig?» Tagen eine außerordentliche Bewegung. DaS „Capilole" vnsichert, dem Grasen Mole scp der Titel eines Herzogs von Champlatreux von dem Könige angeboten, von dem Ex-Conseil-Präsidenten jedoch nicht angenommen worden. (Franks. Iourn.) Paris, 1. November. Der Instructionsrichter Zangiacomi hat die der Schießpulver-Fabrication und der Detention von Kriegswaffm angeschuldigten 1l Verhafteten verhört. Drei derselben wurden frcige» lassen. Die Vcrhascsmandate für die acht andern wurden in Depotsmandace verwandelt. Darunter sind ein Advocat, zwei SattlergeseUen, ein Schnei« oermeister, cin Mützenfabrikant und ein Buchbinder. (Gaz. deS Trio.) Die Polizei setzte gestern ihre Nachforschungen in Betreff der entdeckten Pulver-Verschwörung unausgesetzt fort. Doch halten nur wenig Verhaftungen Statt. Mehrere der Tags zuvor vnhafteten Individuen sind wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Die Affaire, die im Anfang als so gefährlich dargestellt worden, scheint nur geringe Bedeutsamkeit zu haben, und wahrscheinlich werden die Theilnehmer dieses ComplotS nicht vor den Pairshof, sondern vor die Assisen gestellt werden. Der Courrier ftan^ais spricht von russischen Offizieren (die aus Anlaß einer Verschwörung im russ,.-schen Armeecorps des Generals Geismar entflohen seyen), welchen man den Eintritt in die französische Gränze verweigert habe. Es ward kein Befehl von Paris abgeschickt, diesen Offizieren den Eintritt zu verbieten - das französische Gebiet ist allen Flüchtlingen geöffnet. Der Minister bes Innern hat von dcn Gränzbehörden Erläuterungen über den von den Journalen angegebenen Umstand verlangt. Was die Vermuthungen über die Beweggründe des Betragens der Regierung betrifft, so sind sie zu absurd und zu böswillig, als daß eine Antwort darauf nöthig wäre. (Monil.) Paris, 2. November. Es heißt, letzten Donnerstag gegen 11 Uhr, in dem Augenblick, rro der König von Foiniainebleau nach St. Cloud zmückkehrt, sey das Vorderrad seines Wagens auf den Boulevards, nahe bei der Sevressiraße, gebrochen. Dieser Zufall hatte glücklicherweise keine üblen Folgen. Der König stieg sogleich in den Wagen seines Gefolges, und kam um halb zwölf llhr in St, Cloud an. (Courr. franc.) Die Anerkennung von Neuseeland ist jetzt eine beschlossene Maßregel. Sie soll im letzten Conseil entschieden worden seyn. (?) Noch bietet sich eine Schwierigkeit dar. Man weiß nicht, bei wem man den dahin zu schickenden Consul beglaubigen soll, ob bei dem Baron Thierry, dem König unter dem Namen Carl I,, oder bei der Conföderalion der Häuptlinge, an deren Spitze sich der famos« Pomare befindet. Die Verlegenheit ist in dieser Beziehung groß, und kann eine für die französischen Interessen sehr schädliche Verzögerung veranlassen. (La Presse.) Toulon, 2. November. Mit großer Ungeduld erwartet man hier Nachrichten von dem Ausgar.g der Expedition im Westen der Provinz Constanline, welcher der Herzog von Orleans sich angeschlossen, und die unter den unmittelbaren Befehlen des Maischalls Valee steht. Die Erpeditions-Colonne hat Constantine am l6. verlassen, und ist in Milah angelangt, welches nur einen Tagmarsch davon entfernt liegt. Von dort geht sie nach Sttif, und, wie man glaubt, bis Hamza. __Das KrlegSbampfboot Veloce ist mit dem nach Persien bestimmten außerordentlichen Volhschafler Grafen Serccp am Bord, nach Consiantinopel adge: gangen. Das Gefolge des Gesandten besteht aus eiwa 20 Personen, worunter ein Geistlicher, mehrere Naturforscher, Landschaftsmaler ?c. Der Veloce hat auch bringend« Depeschen für den französischen Volhschaftcr in Constantinopel und für den Contre-Adrmral Lalande. Großbritannien. Eine außerordentliche Beilage der amtlichen Vom.-bay-Zeitung vom 20. August enthält die Berichte des Befehlshabers der Armee in Afghanistan. Sir John Kcane, über die Erstürmung von Ghizni und den Einzug in Kabul, vom 2iz. Juli, 3. August und 3. August. Im ersten Berichte beschreibt er die Erstürmung Ghkzni als eine der glänzendsten Waffen-thaten, die er während aziährigen Dienstes in allen Welltheilen gesehen. »Ghizni, sagt er, würde in Asien für uneinnehmbar gehalten und ist wirklich, sowohl von Natur, als durch Kunst, ein sehr fester 368 Platz. Ich fand «lne hohe Mauer ln gutem Stande, mit zahlreichen Thürmen und einem tiefen, bewässerten Graben, während die hohe Citadelle das Innere der Stadt gegen das Feuer'von den Bergen im Norden deckt. Außerdem werden die Thore und der den Graben bewässernde Fluß durch Außenwerke gedeckt. Die Besatzung, aus 2500 Afghanen bestehend, befehligte Prinz Mahommed Heyder, einer der Söhne Dost Mahommeds von Kabul und Gouverneur der Provinz mit hinlänglichem Geschütze und Vorrath zur Aushaltung einer regelmäßigen Belagerung versehen. In der Nacht auf die Ankunft der Armee vor Ghizni, vom 2l. auf den 22., ließ Sir John Keane seine Truppen inColonncn die Stadt rechts und links umgehen und e!ne Stellung im Norden derselben, auf der Straße nach Kabul, einnehmen. Er hatte die Nachricht erhalten, daß in dieser Nacht von Au-ßen ein Angriff auf die Stadt beabsichtigt werde. Mahommed Ubzuhl Khan, der älteste Sohn Dost Mahommeds, war von seinem Vater m!t einem starken Truppen-Corps von Kabul abgeschickt worden, um seinem Bruder in Gbizni beizustehen, und lagerte anßerhalb der Stadt, gab jedoch bei Annäherung der Englander seine Stellung auf und zog sich einige engl. Meilen zurück. Zwei Häuptlinge von dem Dost Mahommed dienstbaren Stamme der Ghild-schies (ein wandernder Hirtenstamm, der im Sommer seine Heerden auf dem Hindukusch weiden laßt) , Ab« bul Rhuman und Gul Mahommed Khan, mit <5ll0 Reitern, unb 2000 Guayrs von Zemat, unter Haupt-lingm und Mulahs — denn der Krieg galt als Ne-gionskrkg —hatten sich ihm angeschlossen. Sie kamen am 22. von den Bergen herab und griffen das Lager Schah Schudscha's an, wurden aber mit beträchtlichem Verluste zurückgetrieben. Nachdem am 22. die Stadt recognoscirt war, rückten in der darauf folgenden Nacht, um 12 Uhr, die reitende Artillerie, so wie die Kamehl- und die FnZ - Batterien in aller Stille in die Nähe der Stadt. Ihnen folgte die Infanterie und nahm zur festgesetzten Zeit ihre Stellungen ein. Wenige Minuten vor 3 Uhr Morgens, am 23., sprengte der Ober'Ingenieur, Capi-län Thomson, das Kabul-Thor vermittelst einer Petarde. Alsbald rief Hornerschall zum Sturme, und die Artillerie eröffnete ein furchtbares Feuer auf die Citadelle und die Wälle, wodurch die Thätigkeit des Feindes gelähmt wurde. Der Vortrad der Sturmco-lonnncn eröffnete sich mit Mühe einen Weg über die Trummer des Thores und durch die Reihen der tapfer kämpfenden Afghanen; ihnen folgte die Hauptmacht unter Brigadier SaUe, der bei dem Sturme com-nandirte. Unsere Truppen wurden von dem Feinde mit dem Säbel ,'n der Hand, mit Dolchen und Pistolen angefallen; aber driltische Tapferkeit und Ve-Herrlichkeit trug den Sieg davon. Das feinbliche Feuer in dem untern Stadlheile schwieg fast, da wendete sich Vriegadier Saale gegen die Citadelle, wo die Besatzung bcreitS die Kanonen verließ, riach allen Richtungen davon eilte, zum Theil von schwind-licher Höhe herab klimmend. Und alsbald, nachdem er mit dem 17. und iz. Regiment sie erreicht hatte, erzwang er den Eingang. Es war um 5 Uhr Morgens. Die Fahnen jener Regimenter wurden auf der Citadelle von Ghizni aufgepflanzt, unter dem Jubel des ganzen Heeres. Die Weiber in der Citadelle, darunter der Harem Mahommcd Heyders, wurden alsbald unter Schutz genommen, auch Schildwachcn an dem Magazine aufgestellt. Generalmajor Sir Willougby Cotton war indessen den Sturmcolonnen mit der Neseive gefolgt, halte die Walle beseht, di» sich Wiedersehenden gefangen genommen. So war die Stadt ganz im Besitze der Engländer. Noch lange jedoch nach der Einnahme der Citadelle leisteten die» jenigen, die sich in die Häuser geworfen hatten, verzweifelten Widerstand, mußt«n aber dafür, daß si« sich nicht ergaben, während der Platz ganz genommen war, theuer^ büßen. (W. Z-) .., 5H u fi I a n v Galacz, 18. October. Briefe aus Odessa melden, daß der unlängst daselbst eingtroffene Gouverneur von Neurußland und Vessarabien, General-adjutant Graf von Woronzoff, sich binnen kurzem nach der Krim begeben werde, um daselbst der Ausführung einiger neuen Anordnungen in Person beizuwohnen. — Es war in dem Hafen von Odessa und Sebastopol eine imposante russ,sche Seemacht v?,« sammelt; der Admiral Lazaress befand sich in Odsfsa. — Aus Constantinopel erhallen wir die Nachricht, baß die englische Flotte sich von der Vcssika-Bay entfernt und nach Vurla begeben hat. (Bis jetzt, wi« es scheint, nur ein Theil derselben) Auch die fran< zösische Escadre wird in den Gewässern des Archipel« überwintern, da die zwei Seemächte es als den Umständen angemessen erachten, ihre Flotten trotz der schlechten Jahreszeit in der Nähe der Dardanellen stationiren zu lassen. Malta und Toulon werden dalier im nächsten Winter vkel von ihrer gewöhnlichen Lebhaftigkeit verlieren. — In Odessa war ein großer Transport Kranker von der russischen Armee zur Sce angelangt- . (?lllg. Z-) O h i n a. Die ungunstigen Nachrichten aus China, welche die indische Post nach England uberbrach: hat, finden sich bereits in Nr. 308 der Mg. Zeitung. «Die sämmtliche« Opiumvorräthe," schreibt der Courrier,. „sind. zerstört. Alle brittischen Kaufleute hatten Canton nei« lassen, und sich nach Macao begeben. Die nordam 5 rikamschcn Häuser fuhren fort, in Canton Geschäft zu machen, und zogen aus der Verschiffung driltischcr Gülcr in amerikanischen Schiffen großen Vortbl'' . Zwei amerikanische Fregatten lagen an der chinesischen Küste, aber kein drittisches Kriegsschiff, wiewohl ^!tb,n und Eigenthum unserer Lanbsleute stündlich in große Gcfahr gerathen konnten. Sir F. Maitland war, den letzten Nachrichten zufolge, mit dem Wellesley ;« Tr!ncom,ili, und man vermuthete, er werde nach China segeln." (Allg. Z.) Vnlcgcr: Ignaj Aloys Evler v. Alrinma^r.