für Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. stedigirt von Iohonn Hl«dnik. «H^ 33^ ^ ""Dinstag den 8. Mai. FS4V. Von oieser Zeitschrift erscheine,! wöchentlich zwei Nummern. Dinstag und Samstag. Der Preis des Vlall.s isi ,m Comptoir ganzjährig 3 ft. halbjährig > fl. 30 kr. Durch die Post ganzjährig ri^t an. Ist Alles erfreuet. Daß Vlümlein ertt>h'n. Die Vöglein durchfiölen / Den grünenden Hain, W»i! alle erfreuet, Das, Vlümlein crlteh'n. Der Waidmänn h'rumstleifet Ein Vöglein zu fah'n, Das Vö^Iein entfiatlert D.m Scdusse so fein- Dos Vöglein im Fluge Glimmt b.llen Gelang, »W-e lühüg der SchatN'N Vom Ahoiua.'zweig " D'rin t»ebl sich ein Lager Mit reinlichen l/innen. D'rauf schlummert gar wonni« Die blühende Maid. Der Waidm,,nn binlchftitcl Mit »arüich.m Wort. Mir, rosige 'Maid. Nichlö aop^rs im Sehnen AIs '.'iede 'Ü m,r; O !>>'!', "ur, Schöner, O liede mi>b nur! Hat Liel»e gewaltet, Nird walten wohl noch. Nenn über uns Neiden Der Hügel sick hebt. Die Grotten und Abgründe bei Planina. l»5°rt!etzung u„d Schluß.) <<)ei manchen Ueberschwemmunqcn des Unz kommel, aus den unter dein Flußbette liegenden Grotten durch die Saug-löcher viele Protheen heraus. Vor einigen Jahren hat das abfließende Wasser deren eine solche Menge zurückgelassen, daß ihre Verwesung bei der brennenden Hitze widrige Ausdünstungen verursachte. Dieses ii't ein Beweis, daß 5ie Grotten uiner dem Unz groß seyn müssen. Liebhaber der Pro-theen würden vielleicht durch die Grotte l). deren genug finden.— Viel größere Schwierigkeiten halte man bei der Aufsuchung des unterirdischen Weges von Planina gegen Ober-Laibach, als bei jener von Planina nach Adelsbel-g. I„ der vermeintlichen Richtung des gegen Ober Laibach fließenden Unz gibt es auch Grotten und Abgründe: L. Drl»^» .i'l>m9. eine halbe Stunde nordöstlich ?on Iako-bovitz. Ich wurde durch den Anblick dieser romantisch gelegenen , Grotte sehr überrascht. Auf der einen Seite hohe, senkrechte Felsenwände, die einen Halbkessel bilden, auf der andern Seite die in Folge eines Bergsturzes übereinander geworfenen Felshaufen, die domarcige Grottenwolbung, die darin nistenden Wildrauben und die verschiedenartige Schattirung des Gewölbes vergelten duich ihren erhabenen Eindruck reichlich die Mühe des dahin gemachten Weges. Wir gingen in gerader Richtung über einen lehmigen Abhang und gelangten zu einem mir Wasser gefüllten Felsenbassin, über dem sich die Grotte schließt. Dann wendeten wir uns in die linker Seite höher geleglne Grotte, und fanden darin schöne, Stalaktiten. Ein enger und niederer Zugang führt zu einem kleinen, schönen Gemach, welches glänzend weis; und mit schön geformten Mi-neraltapeten verziert ist. Die andern zugänglichen Schluchten und Grottenzweige schließen sich bald und zeigen nichts Interessantes. In zwei Höhlungen konnten wir nicht gehen, weil wir keine Strickleiter hatten. kV Die Grocte in Ka!il1,6, einen Büchsenschuß von dem einzigen in Kalische bei Garzharieuz befindlichen Hause entfernt. Sie theilt sich bald anfanglich in zwei Arme. Indem linken Arme fand ich unter' den meh, eren Stalaktikren einen hellweißen, vorhan^ahnlichen Lappen. Da ich ihn mit der Schneide meines Berghammers ablösen wollte, zerschellte er. Der rechte Arm führc nach der Aussage des dort wohnenden Bauers sehr weit hinein, aber man muß eine Strickleiter haben, um weiter kommen zu können. Dieser Grottenzwcig - 14« dürfte zum U>,z und unter die in der Nahe liegenden Abgründe führen. — Die Tiefe eines naheliegenden schachtartigcn Abgrundes wollte ich ausmefsen und mußte einen ganzen Knollen Spagat abwinden, bis der Stein einen Boden erreichte. Nach mehreren mißlungenen Versuchen, die Schnur herauszuziehen, sagte der Bauer: „kuclixll »6 .sk ^or «!)««>!, ^e«l ^3 n«-lNttrsm vun z)«l6ANlli," so ließen wir die Schnur dem Teufel und gingen weicer. Einige Klafter davon liegt ein anderer Abgrund. Ein wehmüthiges Gefühl erfaßte mich, als mir der Bauer erzählte, daß vor mehreren Jahren ein Hirtenmädchen mit zwei Ochsen in diesen Abgrund stürzte. In Ober-Laibach soll man einige ihrer Kleioungsüberreste in dem Waffer gefunden haben. Mit einer dämonischen Heimtücke grinset der schwarze Abgrund durch das umwachsende Gebüsch. Es ist sehr wahrscheinlich, das; der Unz unten seinen Lauf habe. Die merkwürdigste Naturerscheinung bildet die sogenannte ^»lilllvv» ^3M2, ein Abgrund von einer unermeßlichen Tiefe. Der Durchmesser dieses Riesenkessels hat an seiner Oberfläche über 30 Klafter. An einer bequemen Felsenbrüstung kann man ohne Gefahr in die schauerliche, von der Sonne gut beleuchtete Tiefe herabschauen. Der ausgezeichnet tiefe Kessel zeigt am Grunde eine schwarze Schlucht, welche weiter hinab in'S Bodenlose führt. Wir machten einige Felsen locker, und walzten sie in die Tiefe. Der Eindruck dieses Experimentes mit einem großen Felsen ist unbeschreiblich: Die Schwingung der Schallwellen, die an den senkrechten Felswänden des Kraters anprallen, verursacht einen dumpf zischenden Ton, bis der Felsen an der Schlucht mit wiederhallendem Gekra-che zerschellt und durch die Schlucht weiter in den bodenlosen Abgrund unter den verschiedenartigsten Modulationen des Getöses fortstürzt. An einigen abhängigen Orten wird durch die Gewalt der hineinfallenden Felsstücke das darin liegende Steingel olle mit einem donnerartigen, so mächtigen Getöse mitgerissen, daß der Boden des Berges unter den Füßen zittert, und alles einzustürzen droht. Der Bauer, der mich dahin führte, fragte mich dann geheimnißvoll, ob ich nicht glaube, daß unten der Teufel wohne. Auch Andere sagten mir, daß, wenn ich diesen Abgrund werde gesehen haben, mir die Lust vergehen, wird, zum zweiten Mal dahin zu kommen. Dieses Naturwunder bildet an Merkwürdigkeit ein Seitenstück zur Adelsberger Grotte, dem Zirknizer See und andern naturhistorischen Merkwürdigkeiten Krains. Wer dahin kommt, wird sich überzeugen, daß ich in der Schilderung nichts übertrieben habe. Dieser Abgrund liegt eine schwache Stunde von Gar-zharieuz im Walde, in welchem die übereinander geworfenen Felsen auf eine große Bergrevolution deuten. Naturfreunde, die zu den herannahenden Pfingsten die Adelsberger Grotte besuchen, mögen es nicht verschmähen, in Garzharieuz abzusteigen und sich zu diesem Abgrund führen zu lassen (es gibt wenig Bauern, die den Ort zu finden wissen); es wird sie nicht gereuen, Hen Weg gemacht zu haben. Man dürfte in der Nähe der vermeintlichen Richtung des Unz gegen Ober-Laibach noch mehrere Grotten und Abgründe finden, durch welche man vielleicht zu dem Flußbette gelangen könnte. — Bei Maunitz, Sr. Canzian, Zirkniz, Kauze ober Gar-zharieuz, im Birnbaumerwalde, bei Godovizh ic., gibt es noch Grotten, die nicht näher erforscht sind. Ä. Arbas. V Ianko und seine neunundnennzift Brüder. Slavonisches Volksmährchcn. Von Johann N. Vogl. (Forlsetzung.) Nach einigen Tagen gelangte Nedeljko mit seinen Söhnen durch einen engen Felsenpaß in ein ziemlich breites Thal, in welchem sich ein großes, freundliches Schloß ihren Blicken zeigte, das, von grünenden Balmigruppen, Wiesen und Nebengeländen umgeben, den Hintergrund des Thales bildete. Sie verdoppelten ihre Schritte, um zu dem einladenden Schlosse zu gelangen, als sich ein heftiger Sturmwind erhob, welcher finstere Gewitterwolken vor sich herpeitschte, die bald den ganzen Himmelsraum überzogen hatten. Kaum hatte Nedeljko den hohen Schwibbogen, welcher den Eingang jenes Schlosses bildete, erreicht, als ein furchtbarer Hagel, von Donnerschlägen und blendenden Blitzen be-gleitet, auf die Felder niederrasselre. Unsere Wanderer, froh, ein sicheres Obdach gefunden zu haben, spähten jedoch vergebens umher, um in dem Schlosse ein lebendes Wesen zu erblicken. Todcenstille herrschte im Hofe, alle Fenster waren geschlossen. Schon glaubten sie es gänzlich unbewohnt, als sich eine Pforte öffnete, und ein junger Mann, in grauen Kleidern, mit blassem Antlitze und langem schwarzen Spitzbarte zu ihnen trat. „Willkommen ihr Fremdlinge," sprach er zuNedeljk 0 und seinen Söhnen. «Ihr habt wohl einen weiten Weg zurückgelegt?" »Gut gerathen," antwortete Nedeljko. „Darf man fragen, was euch in diese Gegend führt?" »O ja," antwortete der Befragte. „Ich gehe auf die Brautschau." „Für euch?" „Nicht doch, für meine hundert Söhne." „Für eure hundert Söhne? Sonderbar!" »Was findet ihr daran so sonderbar?" „Ich meine, daß dieses ein sonderbares Zusammentreffen sey, da auch meine Mutter, die Besitzerin dieses Schlosses, hundert heirathsmäßige Töchter besitzt." „Ei, der Tausend," rief Nedeljko, „dawäre ich ja an dem Ziele meiner Wünsche." „Das kommt allein auf euch an," erwiederte der Blasse. „Wollt ihr bei uns einsprechen, so könnt ihr euch von dem Uebrigen selbst überzeugen." „Topp!" rief Nedeljko, „stellt mich und meine Söhne eurer Frau Mutter vor. Sind die Madchen fromm und nichr häßlich, so könnte wohl etwas aus der Sache werden." - 1H7 Nach diesen Worten fühlte derblasse Jüngling mir dem schwarzen Spitzbarte Nedeljko und seine Sohne zu seiner Mutter, einer schwarzgekleideten, kleinen, untersetzten Frau von derbem, fast männlichem Aussehen, und beinahe häßli-cher Gesichtsbildung, u„d machte diese mit dem Hierseyn der Fremden und dem Entzwecke ihrer Reise bekannt. Die Schloßbesitzerin nahm die Fremden mit grinsender Freundlichkeit auf und sprach zu Nedeljko: »Es soll mich freuen, wenn eure Söhne meine Töchter zu ihren Ehehälften erwählen weiden; doch beseht euch zuvor meine Töchter selbst, ob sie auch euren Beifall haben." Hierauf führte sie Nedeljko und seine Söhne in einen geräumigen Saal, in welchem alle hundert Mädchen an ihren Spinnrocken saßen. Sie waren alle nur in leichte, knrze Röckchen von Rosafarbe gekleidet, feurigen Auges, rothwungig, schlanken Wuchses; sie hatten, eines wie das andere, die Haare vorn einfach gescheitelt, Hinren in langen Zöpfen, mic bunten Bändern durchfiochten über die weißen Schultern hangen, und trugen Sandalen von Leder. Nedeljko fand die Mädchen alle ganz liebenswürdig, ,ung und blühend, und sprach daher zu ihrer Mutter: -Ich habe nichts an euren Töchtern auszusetzen, und wenn euch eure Einwilligung in die Verbindung derselben mit meinen Söhnen Ernst ist, so hoffe ich, das; wir balh mit der Sache m's Reine kommen werden." »Mir sind die Vermögensumstande eurer Söhne," fuhr die Schlosifrau fort, »durch meine ausgebreiteten Freunde längst schon bekannt, und ich bin vollkommen mit dieser Verbindung zufrieden; auch sind meine Töchter gewohnt, unbedingt meinem Willen zu gehorchen, welchen Gehorsam sie mir dieses Mal auch wohl gern leisten werden." «Auch meine Söhne," versetzte Nedeljko, »betrachten meine Wünsche als Befehle," »Nun," sprach die Schlosifrau, »so bleibt nichts weiter zu thun übrig, als daß ihr nach Hause eilet, um eure übrigen Söhne Hieher zu bringen." Nedeljko war dessen sehr zufrieden. Er übernachtete mic seinen Söhnen bei der Schloßfrau und verließ mit dem frühesten Morgen das Schloß wieder, um seine übrigen Söhne zu holen. Als Nedeljko nach Hause gekommen war und seine Angehörigen von dem Vorgefallenen unterrichtet hatte, bereife sich Alles voll Fröhlichkeit zur nahen Abreise; nur I an ko sollte nach dem Ausspruche Nedeljko's zu Hause bleiben, um wählend ihrer Abwesenheit, die nöthigen Anstalten zur Aufnahme so vieler Personen zu treffen. Ianko war ganz damit zufrieden und schon nach Verlauf von zwei Tagen machte sich Nedeljko mit seinen neunundneunzig Söhnen auf die Reise, «nd gelangte mit ihnen glücklich an den Ort seiner Bestimmung, «,» bereits schon Alles zu ihrem Empfange bereiter war. ( 5 ° rtsetz « ng folgt. ) Die Zerstörung von Futtak. (Aus der «Aqramer Zeitung.-) Es war am 25. April d. I., beiläufig um I Uhr Nachm., als ein Theil der unter die Befehle des k. k. Hrn. Ingenieur- Obersten Mamula gestellten, für die Cernirung Peterwar-deins bestimmten Truppen, nachdem er Illok verlassen hatte — auf einem Dampfer und mehreren Schleppen Donau abwärts fahrend — am linken Ufer dieses Stromes eine Menge Fliehender mit Roß und Wagen, mit Weibern, Kindern, Hab-seligkeiten aller Art, und mit ganzen Heerden gewahr wurde — während zu gleicher Zeit hoch aufsteigende Rauchsaulen hinter einem vorstehenden Walde den Grund dieser Flucht errathen ließen. Der Dampfer fuhr auf Befehl an das Ufer, um von den Fliehenden Erkundigung einzuholen. Eine ganze Bevölkerung mehrerer Ortschaften, weinend nnd in Verzweiflung die Hände ringend, stürzte aus den Schiffen, warf sich anf die Knie und flehte um Hilfe. Man erfuhr, daß Futtak von den Magyaren angegriffen, in Brand gesteckt, daß das vertheidigende Provin^ial-Baraillon versprengt worden sey — und daß ein gleiches Los auch die nächsten Ortschaften an Futtak bedrohe. Vielleicht nie ward eine ganze Truppencolonne von dem Anblicke des Unglücks so tief bewegt, als es hier geschah; — und als Hr. Oberst Mamula dein zu diesem Behufe in Eile versammelten Kriegsrathe die Frage voitrug, ob man im gegebenen Falle von den eigentlichen Aufträgen, wenigstens momentan, abzuweichen sich erlauben solle — da stimmte Jedermann dafür und vom Zuge nach Peterwardein — ja selbst die Mannschaft jubelte und jauchzte dem Angriffs-entschlusse entgegen. Keine Brust, vom höchsten Führer der Colonne, bis zum züngsten Krieger, hatte Ranm für die Fragen: »Wie stark ist der Feind?"—»Sind wir ihm an der Zahl gewachsen?" — In Jedem lebte nur das Mitleid und die Sehnsucht, die Raubhoiden zu züchtigen, die gebeugten Mitmenschen aufzurichten und zu schirmen. Deutsche und slavische Soldaten zeigten auch hier den edlen Beruf, der feste Kirc zwischen Oesterreichs Völkern zu seyn — der unverwit-tert halten wird, wenn längst der trüben Gegenwart Stürme verbrausen. Slaven und Deutsche standen in wenigen Minuten kampfgerüstet und kampfbegierig am Lande, nichts mit sich führend als ihre Waffen, ihren Muth, iyre 'Brüderlichkeit, und den Segen der wieder beruhigteren Bewohner jener Gegend. So ging es durch Begeo nach dem unglücklichen Futtak, wo man trotz des anstrengtesten Marsches, erst mit einbiegender Dunkelheit ankam. Nach der genialen Disposition des Hrn. Obersten Mamula war in kurzer Zeit der sehr ausgedehnte Ort derart umstellt, daß im Falle des Ausbruches der Magyaren nicht Einer hätte entkommen können. Ein lebhaftes Gewehrfeuer im Innern dauerte lange fort; deßhalb beorderte man eine Sturmcolonne, welche den Feind aus dem Orre drängen und in das ihn umstellende Netz zu treiben hatte. An dcr Spitze dieser Colonne befand sich Hr. Oberst Mamula mit den Ossicieren seiner Suite selbst. Sie wurden, durch brennende Gassen ziehend, an mehreren Orten mit Gewehrfeuer empfangen, vertrieben aber schnell ihre Gegner, welche nur aus Nachzüglern der Magyaren und aus il rege führten Bewohnern des Ortes selbst bestanden. Der wüthende Haß zwischen den serbischen und deutschen Einwohnern Futtaks war durch die teuflische Politik - 148 der Rebellen so hoch gesteigert, daß diese sich, da das Gros der magyarischen Truppen schon vor nnserer Ankunft nach Neusatz abgezogen war, unter einander bekriegten, Jeder von dem Andern meinend, er halte es mit den Magyaren. So war es der Bürgerzwist, der Neid, die Wuth der Einwohner, welche buchstablich die Flamme in das Nachbarhaus trugen. Aus einem Hause wurde in das andere geschossen, weil Einer den Andern für seiuen Feind, für einen Vater-landsverrächer hielt. Schreiber dessen und viele, vielleicht alle Tyeilneymer an der Expedition, haben die furchtbaren Worte einzelner Bewohner, bei dem Anblicke einiger von dem Brande unversehrt gebliebenen Häuser, gehört: »Warum sind gerade diese Gebäude nichr in Asche? Gewiß weil ihre Eigenthümer mit den Magyaren halten. Doch wir wollen sie schon züchtigen!"— Und nicht lauge darauf stand der Gegenstand des Neides in hellen Flammen. Die k. k. Truppe durchzog die ganze Nacht hindurch ohne Unterlaß den ausgedehnten Ort, um wenigstens den äußei n Frieden wieder herzustellen; ja, die Soldaten, vergessend, daß sie fast 24 Stunden ohne Rast in Bewegung waren, — nicht achtend, daß sie seit eben so langer Zeii weder einen Bissen gegessen, noch mit einem Tropfen Wasser sich gelabt hatten, gaben ihrem, sie doppelt ehrenden Mitgefühle den schönsten Ausdruck, indem sie an mehreren Stellen den Versuch machten der, Flammen Meister zu werden — ein Versuch, der leider an dem Materiale der Gebäude und an der Kraft des fürchterlichen Elementes scheitern mußte. In Futtak gab es bald nichts mehr zu retten — an Lebensmittel war nicht zu denken und selbst die vom allge-meinen Brande immer steigende Hitze verlangte gebieterisch den Abzug der Truppe, welche nur auf Umwegen und stellenweise nur laufend bewerkstelliger werden konnte. In musterhafter Ordnung, an todten Menschen und Thieren vorüber, marschirte nun die Truppe zu dem nächsten von den Ne-bellen bedrohten Orte, Begecs, wo eine militärische Stellung durch 24 Stunden bezogen wurde, bis es sich zeigte, das; die Magyaren für damals kein weiteres Gelüste zu Raub- und Plünderzügen aus Neusatz her, hatten. Nach dieser Zeit konnte man auch um so getrosterer die Besetzung dieser Gegend aufgeben, als durch die zu beziehende, so weir vorgelegene Stellung vom rechten Ufer vor Peterwardein — und durch den Besitz von Dampf- und Schleppschiffen — der damaligen Garnison Peterwardeius und Neusatz's, ihres Rückzuges wegen wohl die Lust vergehen mußte, so weire Ausflüge in die Baöka zu wagen. Der Erfolg bewies die Nichtigkeit dieser Ansicht. Auch wiederholte höhere Befehle riefen die Colonne an ihre eigentliche primitive Bestimmung, auf das rechte Ufer nach Kamenic ab. Feuilleton. v Zur Statistik des Görzer Kreises. — Nach dem ))0»!6l!llul-io P6I-I'glmn 1849 ljeü» ^. l<. lzncl'kll» Nssl-al-i» <1i Vul-iöi»" beträgt die Einwohnerzahl des ganzen Görzer Kreises 194.811 Seelen; davon entfallen »34.003 zum slo- venischen und 60.808 zum friaulischen Stamme. Rein slavische Bezirke sind: 86«ij9ii», IlIlllenzellIft, ^lit8«ll, 'lol-m«in und k»n<»l«; rein italienisch: (xrittli»^ und ('«ivi-ssilillln; die Bezirke Umgebung:Görz, IN0ilt':»!«ni»6 und Ool-mOil.«l sind mehr oder weniger gemischt. Die Stadt Gö'rz zählt 8600 Einwohner, und die Vorstädte 3439. Der „t^a-l«till»l'io" sagt ferners: Wenn man auch in der Stadt Tausend und etwas mehr Einwohner zur nicht furlanischen Bewohnerschaft rechnen kann, so nehmen wir doch d>e Gesammr-Bevölkerung der Stadr (860(1) als Furlanisch an, da diese Sprache die überwiegende ist; hingegen nehmen wir die Be-völkerung der Vorstädte (3439) a>s rein slavisch an, da hier gleichfalls die slavische Sprache überwiegend ist. Die slavische Bevölkerung im Görzer Kreise beträgt mehr als ^Theile der ganzen Bevölkerung. / Das Herzossthum Kärnten hat folgende Ve- Völkerung: —DerVillacher Kreis 127.036, und der Klagenfurcer >> 191.440 zusammen also 318.476 Einwohner, die in 47.65 »Häusern wohnen. Der effective Stand der kath. Seelsorger beträgt 527. Die Zahl der protestantischen Einwohner in der Gurker Diöcese belauft sich auf 22.664 Seelen. Die Zahl der Deutschen zu den slavischen Einwohnern verhält sich wie 2: I. Ilns Hauptquartier von Novara.— Am 26 März d. I. kamen die Hrn. BoisLeComte und A bercromby — Frankreich und England—. im Hauptquartier Nooara an, um mir dem alten Marschall im Auftrag der sardinischen Regie-rung das Wohl und Wehe Piemonts in die Hand zu nehmen. Radetzky ließ ihnen sagen, daß der Waffenstillstand abgeschlossen sey, daß er mit ihnen in amtlicher Eigenschaft durchaus nichts zu thun habe, sie aber privatim wohl gern empfangen würde. >Vo kamen sie den» zu dem greis.», Helden und mit ihneu der Podesta von Turin, um die Stadt im Fall der Besetzung seiner Gnade zu empfehlen. __Wir vernehmen aus einem Schreiben, was aus dem König Carl Albert geworden, und wie er Novaia verlassen: In der Nacht des 23. März, nach der Schlacht bei Nooara, befand sich der Commandant deZ vierten Armeecorps, Graf Thuru, in einem kleinen Landdause, einige Miglien von der Sradt entfernt. Es war geaen l Uh>-, als eine Berline vo: fährt, aus welcher ein langer, hagerer Mann steigt, das ernste düstere Gesicht von einer erschieckenden Blasse bedeckt. Er wünscht den Commandanten des vierten Corps zu sprechen, und sagt ihm, er sey der piemonresische Oberst Gmr Brah, der heure den Dienst verlassen uud nach Nizza gehen wolle. Die Armee, fährt er fort, ist von Euch vollständig geschlagen und befindet sich in vollkommene, Auflösung, ja in offeubmcr Meuterei gegen die Officiere, die der Plünderung Einhalt zu thun bemüht sind. Auf die Frage Graf Thurns, ob die Stadt befestigt sey, antwortete der Oberst: Nein, die Ba-steien sind schon längst abgetragen, neue Schanzen sind nicht errichtet und die Citadelle hat gar keine Befestigung mehr. Darauf bittet er, frei passiren zu dürfen, und GrafT h urn, der ihm in der kalren Nacht — der Regen goß in Strömen herab — eine Tasse Kaffeh anbietet, die der Fremde'dankbar annimmt, —läßt ihn ziehen. Ein junger Mann, der draußen gewartet, setzt sich ebenfalls in den Wagen, und so schnell die Pferde laufen können, fahren sie davon; es war Carl Albert, der König. So verließ er das Heer, nachdem er abgedankt; der junge Maim war wahrscheinlich der Herzog von Genua. Verleger: Ignaz Illois Kleinmayr