MacherOMtung. Nr. 237. Pränu !» .'ratio iisprüls : Dm Couiptoli ganzj. ss.11, !)^!>i. N. 5.50. Für die Zuftcllun»; ins Hau« Hl,lbl.50l7. Mitder P°st,,a!lzi.fl.15, hall'i.fi. V.lio. Samstag, l«. October Insert« ouOgedühr bi« 10 Zellen: imal 6u !r„ «m.««li.,»m.i ft.:!onst ftr.Zeile im.<;lt.,Lm.!jll., 3m. ^o lr. u. l.w. ^»leitioussteuipel jebeSm.Vu ll. 1889. Nichtamtlicher Theil. Dcjscrc Aussichten. AuS Prag kommt von glaubwürdigen Personen die Nachricht, Doctor Ricgcr, dcr bedeutendste Wortführer der Czcchcn, verlaufe allmälig bewegliches und unbewegliches Eigenthum und gebe es überhaupt zn er-lmnen, daß er nicht mehr nach Vühmen den Fuß zn lttzen gedenke- Aber nicht nach dem heiligen Rußland ^t sein Sinn gerichtet. Der Aufenthalt in Moskau h°t ihm einc solche Absicht, wein, er sie jemals hatte, gründlich aus der Seele verscheucht. Die lieblichen Gc-üenben und die freundliche Sonne am Mittclmecr, wie kr sie in Nizza tennen gelernt, sollen ihn künftig und sür alle Zeit den ihrigen nennen. Wenn sich diese Nachricht bestätigt, so dürften sich fnr Böhmen und wohl auch für Oesterreich freundlichere Zellen daran knüpfen. Zwar halten wir Nieger nicht sur eine jener gewaltigen politischen Naturen, von deren ^ylili und Lassen die Schicksale dcr Völker abhingen. ^ hat nicht die Situation geschaffen, er hat nur Talent und Stellung darauf verwendet, um das Kranke noch etwas mehr zu verderben und die Besserung auf' Ehalten. Aber die Ermüdung, welche ihn veranlaßt, bus Schlachtfeld in Böhmen zu verlassen, ist ein An-Elchen, daß er es endlich selbst anerkennt, wie seine Kartei die Zeit damit verbringt, leeres Stroh zu drehen, und daß er jedenfalls für sich selbst bei der ""rtsctzung dcs Kampfes nichts gefördert sieht. Der Abfall Preußens von den czechischen Traum- ^bilden, der sich in dcr Anwesenheit deS Kronprinzen o>i Preußen in Wien zum Ausdruck brachte, raubte ^Partei Ricger jede Hoffnung auf Nealisirung ihrer ^nnsche durch das Ausland, während die kluge praktische filing der deutschen Partei im böhmischen Landtag ^rt befriedigend für das Land, für das Volt ohue ,, 'lerschieo ist, daß Niegcr es kommen sehen mußte, bei Herem hartnäckigen Widerstände gegen den alle Lan- H fressen befriedigenden Landtag von der eigenen °Martci. vom Volte selbst verlassen zu werden. Dar- sl wollte er es aber doch nicht ankommen lassen. Er d^^, ein Märtyrerthum über sich nehmen, aber nicht ^chcrlichteit dcr Isolirung verfallen, sich k' Niegers Verschwinden vom Kampfplatze wird Ge^ Kartei zwar nicht gefangen geben, aber ohne ihr ^ nach ob:n, ohne Autorität nach unten wird welche 6 "brig bleiben, als die Uebcrschwänglichkcit, tlielH üluch Inhaltlosigkeit und das wüste Geschrei, y? durch Uncrträglichleit die Lebensfähigkeit verliert, llefsf x l selbst, wenn die Nicgcrs Persönlichkeit bc^ ^iiilt Nachricht nicht wahr sein sollte, so hat sie als ^itu f' "^ ^'^ geringere Bedeutung, indem sie die ^ilia k kennzeichnet, aus der sich einc solche Erfin-dn^, herausspinnt. Bleibt die Vage Europas derart, die ^ Preußen nöthigt oder veranlaßt, von Ezcchicn tilg ^"b abzuziehen, und verharrt dcr böhmische Land-l>llf »: ^^'er gegenwärtigen Rührigkeit, so kömmt es d>a« !'^ hinaus, was Nicger in Wirklichkeit thut oder ^ c>^ ein gewisser Vollöinstinct gethan habcn läßt; ^Me " ^^ dieselben. Dann wird bald dic Zeit schlg "' wo von czcchischer Seite annehmbare Bor ^^^Ull! Ausgleiche kommen werden. ^°ch v. K«,strftld über dic Wahlrcftlin. l3. d^M " ^ Sitzung des steierischen Landtages vom ^ Deb ^^ Präsident des Abgeordnetcuhaufcs in ^beil a"l^ ^^^ ^'^ Wcchlrcfurm eine jcnrr zündenden Me>, j? !^m> welche die Situation cnlschcidcn. Wir Dc ^^cndcm cii, Resume derselben: !?' best,,. .""^ ^il'ucrt an die Zeit dcr Schaffung ^Nand'."^" V"s°ssungSaesctzc. Echo,, damals sci ^"niber «?°" entzückt gewesen, twch habe mau die ^ ^iick.^V^^'^ °^ """' Fortschritt betrachtet. - ls g^' " °"l die Gegner der Verfassung habe da« I'^'Nei, ,^."lcht allzu weitgehende Aenderungen vor- !>chte di' ^'^ Vchauptung, dic Vcrfassungspartei lie- .' dc>nil^, ""ubcr'Vcrfassung «lS ctwes Vollendetes, >°rtm,^/",r.chtig. Jetzt stehe die Sache so: Ob >shw e " '.^^ ^' ^'"^e ist da , sic darf nicht 3^°'sjch? ' ?/^'"' dieser Umstand könne höchsten« ^<"«r °" "'.Ordern. Zur Sache übergehend, will ^lk"N ^">"' d"ß der Neichsrall, im Interesse dcr ben,^°'',,bc>' Landtagen losgelöst wcrdcn müsse. "e.haltmssc, in welchem die Verfassung zum Reiche steht, liege dies auch im Intciessc dcs NeichcS selbst. Die früheren Staatsmänner habcn es versäumt, ein Reich zu schaffen auS diesem Konglomerat von Ländern und Kronen. Anderswo habc mau dicS gethan, bei uns nicht, Selbst i» drciundrcißig Fricdenöjahrcn habc nian cs nicht übcr cine burcaulratische Form gebracht. So erkläre sich dcr geringe Erfolg Derjenigen, welche zu spät berufen wurden. Mit dem Octobcr-Diplomr, dcn Landtags - Wahl' ordnilngcn u. s. w. habc man die Vcrfassungspartei in cine Abhät'gigteil gebracht, aus welcher man nur schwer herauskommen tönnc. Zwar sei die Verfassung mit ihren Landtagen dun österreichischen Grundprincipe augcmcsscu, auch schütze sie gcgcn Vcrgcwallignngell, denn die Landtage leisten im Falle einer Krisis gute Dienste; aber die Verfassung habe auch grüße Schwächen. Namentlich scicn die großen Principien des Einheitsstaates und dcr Föderation in sehr untlarcr Weisc verquickt. Auch sei eine Aenderung dcr Verfassung durch dic Verfassung selbst migcmcin rifchwcrt. Fcriicr werde alles Erreichte in dcn LaiMagell ncuerdings in Frage gestellt. Das deute ans einen Fehler im Organismus, und dieser liege im Wahlgesetze. Oesterreich sei nuf eine Concentration seiner Kräfte angewiesen, nicht auf wcitcrc Zersplitterung. Dcr Föderalismus sei eiuc U n m ü g l i ch k eit, denn er wäre nicht allein dcr Anfang vom Ende, sondern er wäre bereits das Ende. (Bravo! Bravo!) Redner geht hierauf zur Besprechung der Stellung der Deutschen in Oesterreich übcr. Was wollen dic Deutschen in Oesterreich? Jeder Staut erhält duich eine Nationalität ein bestimmtes Gcpwgc. Uebcrall hat sich cine Nation dic Oberherrschaft über die mldcren errungen. Das zeigt sich ncmm,ilich in Rußland, diesem Idol gewisser Politiker. (Heiterkeit.) Auch in EnqlMd sei dies der Fall. Die Deutschen wollen ulso, daß ihre Sprache dic StaatS» spiachc sci. Kein Staat kann ohnc cinc solche bcstchcu, nicht einmal das frcic Amerika. Sie wollen, daß deutsche Sprache und Bildung nirgends aucgeschlossen werde, weil es mit sieben Sprachen zu rcgicrcn unmöglich isl Wcitcr wollen sie dcn staalsrccht.lchen Verband zwischen allcn Deutschen in West Oesterreich nicht zerrisse» sehen, nicht von gehässigen Majoritäten unterdrückt werden. Selbst dcr Föderalismus sci mir das Streben, emzelnen Nationalitäten in gewissen RcichSthcilcn eine Hcgcmonic zu geben. Wcnn cm Herr Abgeordneter gestern in allem Ernste die Forderungen dcr Sloucncn bescheiden nannte, was sind dann meine Forderungen, die Forderungen dcr Deutschen? Sie sind dann mehr als demüthig. Wcnn dcr Vaum bricht, anf dem die Eimer der Deut-schen und Slovencn nach Dr. Vosnjal's Aildc auf- und absteigen, so stürzen beide in die Ticfc. (Bravo!) Was ich hier auSsprcchc, ist cin Naturgesetz für ganz Oesterreich, daS mit dicsem steht und fällt. Man wirft nnS vor, daß wir über Oesterreich hinaus blicken; ich aber sag.': Heute gibt cS leine Ocstcrrcicher in Oestcr reich, außer den Deutsche», iBravo! Ol>o! Richtig!) Ocr FödcrllliSmus ÜlUi, nicht zur Geltung lommcn, wcil ihn auch dic Ungar» in ihrem cigcncn 7>utcressc nicht wollen düiscn. Er wäre m,ch für Ungarn der Anfmig vom Eüdc. Reduer sucht dcu Hinweis auf dic Schweiz zu widerlegen; diesc bchchc cinerseils dilrch dic Eifclsucht dcr benachbarten Mächte, weil sie dic mililä-rischc Straße sür Italien und Frankreich ist. Abcr cin aodcrer wichtiger Umstcuw zerstmi jede Analogic. Dort stoßcn drei große Eultur'Nalioueu aufeiuandcr, lind dcr Franzosc, Italiener oder Deutsche fühlt sich immer als Schweizer, wcil er immer am großen Culturlebcu Mittel^ Europa's lhcilnimmt. Man sagt uns weiter, daß wir mit lächerlicher Beharrlichkeit an dcr Verfassung festhalten, die doch nichts Befriedigendes bietet. Bieten Ihnen dic Föderalisten ctwas Befriedigendes? Dic Böhmen wollen ihren Gcncral-Landtaa,, und wcnn sie so bescheiden wären wie Herr Dr. VoSnjak, so würden sie sich nicht mit Böhmen, Mähren und Schlesien begnügen, sie würden auch dic Lausitz, Theile von Polen und Grandenburg verlangen. Die polnischen Resolutionistcn, die Smol-la'schcn Demokraten würdcn sich eben nur der Verlegenheit überhoben schen, dcu Rcichsrath zu beschicken. Der böhmische General-Landtag wird einen Wiener General-Landtag zur Folge haben. Die Böhmen würden die Slovene», aufopfern, wenn wir dcn Böhmen geben wollten, was sie wünschen. Ih« Grundsätze sind aus romantischen Erinncrnngcn conslruirt und sie wollen sie mit Thatsachen abmessen. Wärcn fic an dcr Hand der Geschichte, mit Berücksichtigung der Verhältnisse, dcr Bevölkerung :c. an diesc Construction gegangen, so wäre man zu anderen Resultaten gelangt. Man saat, einc selbständige Reichsuertretung würde zur unerträglichsten Centralisation führen. Nein, sie würde nur die Compctenzcn regeln. Es ist finanziell, national und Politisch eine strafft Centralisation unmöglich. Nur ein wahres Volksparlamenl kann sich ewig verjüngen. Redner geht auf dcn Unterschied des Majoritäts- und deS Minoritäts-Votums übcr. Dcr Landtag müsse un--bedingt verzichten auf sein Recht dcr Wahl des Reichs« ruthcs, wenn er dic dircctcn Wahlen für unbedingt nothwendig hält; er kann dcn Verzicht nicht an Bedin guugen linipscu. Kaiscrfcld findet eS nicht recht würdig, wcnu dcr crstc Absatz sagt: nicht das Volkshaus allein genügt mir, das Herrenhaus muß auch weg; dann der zweite Absatz: wenn das nicht geht, so begnügen wir uns, daß wir in das Herrenhaus wählen können, und wenn cs später heißt: wir sind mit Allem zufrieden. Endlich erklärt Redner, daß er es unklug findet, sich noch mehr Feinde zu schassen, was durch Anstreben der Aufhebung deS Hcrreuhauscs geschehen würde, das doch bei Schaffung der confessioncllen Gesetze mitgewirkt hat. Wcnn man glaubt, daß das Herrenhaus sich selbst daS Todcsurthcll schreiben würde, wcil es vom Volke dazu gedrängt wird, so irre man sich; ein solcher Andrang würde mehr als das Herrenhans umwerfen. Das Haus möge nun urtheilen. Eine Person hat nie Autorität, wenn nicht die Sache einc solche hat und diese mit Ernst vertreten wird. (Bravo!) Aus Zara . wird der „N. fr. Pr." folgende Proclamation eingeschickt, welche MlL. Wagner am 10. d. erlassen hat: „An die Bewohner dcs politischen Bezirkes von Cattaro! Angesichts dcr Aufregung, von welcher der pe» litischc Bezirk uou Eattaro in dcn letzten Zeiten cin unangenehmes Schauspiel darbietet, ist dic Regierung nach fruchtloser Anwendung aller möglichen Mittel der Be« schwichtiguua und Ueberzeugung endlich bemüsfigt, zur Vcrhüngung deS AusnahmszustandcS für den Bezirk von Cattaro auf Grund oeS Gesetzes vom 5. Mai 1869 zu schreiten. AuS dieser Maßregel habcn die Gutgesinnten keinerlei Beängstigung zn schöpfen; die Maßregel zielt lediglich auf Widerherstcllung dcr Ordnung nnd auf Unterdrückung der aufrührerischen Umtriebe der Uebelwol-tcnden und Widerspenstigen und liegt somit im Interesse dcr Gutgesinnten selbst. Dcr Grundsatz der Gleichheit der Pflichten und Rechte aller Unterthanen deS großen österreichischen Reiches, zur Wirklichkeit geworden, beruft auf Grundlage cincS neueren Gesc^es alle Bürger des Staates ohne Unterschied zur Theilnahme an der Vertheidigung dcs gemcinsamcn Vaterlandes, sowohl nach Innen als auch nach Außen. Einc begünstigte Ausnahme von diesem allgemeinen Gcsctzc bilden nur dic Bcwohuer dcs Festlandes des frühereu Kreises vou Ragus« und zenc oeS früheren Krei< scS von Caltaro, welche blos zur inneren Vertheidigung dcs LandcS durch Einreihung nicht vielleicht in das stchcndc Hccr und in dic Reserve, sondern in die Landwehr berufen wurden. Dic Rcgicrung Sr. Majestät, entschlossen, dem Ocsctzc überall und von Allen Achtung zu verschaffen, wird vor keiner Maßregel zurückweichen, die irgendwie geeignet ist, dicscn Zweck zu erreichen und dic gestörte Ordnung dauernd wieder herzustellen. Bevor man jedoch zu unfehlbaren Maßregeln der äußersten Strenge schreitet, ruft euch dic Negierung zum lctztcnmalc zur Beobachtung der Gcsctzc und zum Aufgeben jcdcs Widerstandes auf. Sic vertraut noch auf eure Anhä'uglichkcit und Einsicht, sie hofft, daß ihr aufreizcudcu und unverständigen Rathschlägen keinen Glauben schenken, euer Verhalten dcr Gesetzlichkeit anpassen und die Stimme der Vernunft, zu deren Dolmetsch sich dic Regierung macht, anhören werdet. Handclt also derart, daß euer Ruf loyaler, den Gesetzen und der Regierung aufrichtig ergebener Männer nicht Lügen gestraft werde, und erspart der Regierung das Unangenehme cincö Einschreitens mit Gewalt, das ohnc Zweifel von dcn traurigsten Folgen für euch begleitet wiirc. Zara, den 10. October 1869. Der Statthalter Sr. Majestät uud Militär-Commandant inDalmatien, Ritter v. Wagner." 1744 Aus ten Landtagen. Salzburg, 13. October. Die Regierung legt das Prälimilmre für den Normalschulfouds vor, dessen Abgänge vom Lande zu decken sind. Sodann werden mehrere Berichte des Laudcsausschusses und Vcrwaltungs-ausschusscs zur Kenntniß genommen. Innsbruck, 13. October. Der Antrag des Dr. Vidermann auf Steuerbefreiung von Grnndstücken ohne reinen Ertrag wird dem Gruudsteuercomitt' zugcwicscu. Die Rechnungsabschlüsse der noch übrigen landschaftlichen Fonds für 1868 werden genehmigt und dann zur Ver Handlung über Personalien übergegangen. Grünn, 13. October. Dr. Sturm interftellirt auf Grund des § 19 dcr mährischcu Laudcsordnung den Stallhalter wegen Erlassung vou Durchführungsverordnungen zu den Staatsgrundgesetzeu. Der Antrag des Dr. Weeber auf Vermehrung der Rcichsralhsmitglieder und Abänderung des Wahlmodus wird nach einer mit Beifall aufgenommenen Bcgründuugsrcde dem Versus-sungsauschusse zugewiesen. Hierauf begründet Fux seinen Antrag auf Erklärung sämmtlicher Bezirksstraßen als Landesstraßen. Troppau, 13. October, Die Regierungsvorlage über den Grnndtausch wird im Wesentlichen augcnom-men. Der Landtag entscheidet sich für Beibehaltung des jetzigen Rechnungssystems. Lemberg, 13. October. Der Stalthalter legt das Budget des Sludienfonds vor und fordert den Landtag zur Vornahme der Wahlen in die Landescommission zur Grundsteucrreguliiuug in Lembcrg und in die Subcon^ Missionen in Krakau und Tarnopol auf. Sapruka beantragt die Einführung von Pfcrdecigcnthumspässcn. Wolny motivirt den Antrag auf unentgeltliche Propinalionsauf-Hebung. A gram, 13. October. Nach einet zweistündigen stürmischen geheimen Sitzung, in welcher über den Landtagsbeschluß wegen Abschaffuug der Cyrillschrift im Syr-mier Eomitalc und über das Landesbndgct berathen wurde, fand eine öffentliche Sitzung statt. Die Syrmicr Deputirlen verließen den Landtagssaal. Au die Landesregierung wird eine Interpellation wegen Unterstützung des Slrafhauscs in Lepoglava gerichtet. Sodann gelangt daS Lanoesbudgct für 1869 zur Berathung. Der Dom-Herr Vutooic zieht einen Separatantrag zum Budget zurück. ___ Krainischer Landtag. 14. Sitzung vom 15. October. Vorsitzender: Landeshauptmann v. Wurzbach. Anwesend von Seite der Regierung: Landcspräsidcut v. Conrad un' Rcgierungsrath Roth. Schriftführer: Landschaftsconcipist Krcc. Das Protokoll der letzteu Sitzung wird in deutscher und slooenischer Sprache verlesen und verificirt: Der Vorsitzende theilt mit, daß Dr. Tom an krank gemeldet wurde, daß sämmtliche Mitglieder der Grunosteuer-Landcscommissiou die auf sie gefallcuc Wahl angenommen haben. Mehrere Petitionen werden dcmPetitionsausschussc zugewiesen. Rachstehcndc neue Vorlagen wurden vertheilt: 1. Bericht des LandesansschusscS über das ucue Gemcindestatut der Stadt Laibach (es wird dem Lan-dcSauöschuß die Berichterstattung in der nächsten Session aufgetragen). 2. Bericht des Landcsausschusscö iu Betreff der Vorleguug des Sitzes der k. k. BeMshaliptmannschaft nach Planina oder Loitsch (Antrag, diese Verhandlung dem Verfassungsausschussc zur Berichterstattung zuzuweisen). 3. Alltrag des Abg. Dr. Sav in scheg auf Gel-, tcndmachung der Tcrritorialrcchte Kraius auf den Si-chclburgcr Grcnzdislrict (ll.uud 12. Eoiupagnic^des ans« gelösten k. k. Szluincr Gra;errcgimcnls) und wegen Auflösung des vom krniuischcn Boden unschlossmen Mili-tälgrcnMbietes (Maricnthal). Es wird zur Tagesordnung geschritten. I. Dr. Bleiwcis rcfcrirt namens deS Finanzausschusses über die Voranschläge deS Kranken-, Gebär-, Kindel- und Irrcuhausfondes pro 1870. Dieselben werden »ach dcm Ausschußaulragc genehmigt und in dritter Lesung zum Beschlüsse er hoben. 3. Dr. Blei weis und Genossen haben den Antrag auf Erlassung nachstehenden Gesetzes, betreffend die Einführung dcs Gebrauches der slcwenischen Sprache in alle k. t. Aemter, vorgelegt: „H l. Die slovcnifche Sprache hat in allen k. t. Aemtern in folgender Weise Anwendung zu finden: ll) slovenische Eingaben sind im mer in slovcnischcr Sprache zu erledigen; d) Einvernehmungen und Verhandlungen mit Slovene» sind in slo-ueinscher Sprache zu pfiegeu; in slowenischer Sprache sind alle diesbezüglichen Protokolle aufzunehmen und die Erledigungen hinauszugebcn, insbesondere Anklageschriften nnd Urtheile; <') alle Verordnungen, Vorladungen, Kundmachungen und Verständigungen an Slovcneu sind in slovenischcr Sprache zu verfassen, tz 2. Die Bcstim mungen des i^ 1 gelten für alle Aemter, insbesondere in politischen, Steuer- und gerichtlichen Sachen im Eivil-und strafrechtlichen Verfahren." Dr. Bleiwcis begründet diesen Antrag. Er bezieht sich zunächst auf dcn vom Minister des Inueru angegebenen Grulid der Nichtsanctiou wornach nämlich dieser Gegenstand in den Bereich der Executive falle Das Justizministerium seinerseits habe bemerkt, daß bisher keine Beschwerden vorgekommen und kein Gericht namhaft g» macht wurde, welches die bestehenden Vorschriften hinsichtlich des Gebrauches der Landessprache nicht befolgt hätte. Dr. Blei weis gcht zuerst auf das Motiv des Ministers des Innern ein. Mit dem angefühlten Grunde sri keine Abhilfe gegeben Es sei daher uothwcndia, auf § 19 zurückzuacheu; die Eifahruug zeigt, daß wir uur auf dcm Wca,c des Gesetze,- ;um Ziele gelangen köuucn. WaS dcn Iuslizminister betrifft, fo habc er nicht berücksichtigt, daß der LandcSausschuß selbst Beschwerden cr-liobeu habe, daß dieselben im Landtage laut geworden seien, wie neulich durch dcu Abl!. Kramaric. Dic Zei« tunken enthalten ferner täglich Belege dafür. Er möchte dagegen dcuMiuistcl auffordcru, diejenigen Gerichte namhaft zn machen, welche den § 19 des StaatSgrundgesetzes vollziehen. sBravo.) Der Regi'crungsl'crtrelcr allerdings habc ei» Herz für diese Forderungen und suche ihncn i'.i Bc^ug auf dic ihm uulcrslchcudcu Vchörden Oclllüig ;u verschaffen. Dr. Blciwcis ucllicst zum Belege hiM ^ eine bezügliche Mittheilung des Landcöpräsidcntcn, ^o>' nach alle BcziikolMptmaiulschaftcn die erforderlichen Weisungen erhielte». Allein diese Wcisuugcn werden eben nicht befolqt. Noch immer cihaltcu ;. B. die Stell" zahler dculschc Stcucrbüchel. Der Verciu ,,8i0V0ui.jil" bat dcn Vcziikshauptmaun der Umgebung Laibachs um Bewilligung eines Tabors und erhielt ciuc dnilM Antwort, aus welcher hciuorging, daß cr die Eingabe nicht verstand. Dcnn ei- crkl^lte, cr habe nicht die Äe-willigling zum „Tabor," sondern nur zu cincr „Per-sam-nlung nnter freiem Himmel" gcacben. (Heiterkeit.) Und doch fei das Wort 'I'lli'M' allgemein, auch im „Tal,' blatt" für dicse Versammlungen gebraucht. Schließlich beantragt Dr. Blciwcis Velwcisung des Antrages "» den Verfassuilgsausschuß. — Wird angenommen. 2. Dr. Bl ciweis und Gcuosscn haben nach' stchcuden Auttag eingebracht: „Der hohe Landtag wolle beschließen: An dic hohe Regierung sei das Ersuche" ;u richten: 1. in allen Gymnasien iu iklain das Slovt' nische als Unterrichtssprache einzuführen und in Laiback erforderlichenfalls für die Deutsche» dculschc Parallel' classen zu errichte»; 2. wcnu die nach Mitteilung dcs Unterrichtsmiuislcriums vom l0. März l. I,. Z. 2l/?" in Betreff der Rcchtsatadcmicn a»häugigeu Vcrhaüd' lungeu fchon beendig sind, dcm nächsten Landtage eine» Gesetzentwurf über Errichtlilig einer Rcchlsaladcmic >" L^iliach mit flovcnifchcr Uuterrichtsfprachc vorzul^e»' wcuu aber Rcchtsakadcmicu nicht errichtet weiden köi'»^' so möge ciue juridisch-philosophisch,: Facultät ei"cl slovcnischcn Hochschule ins Leben gerufen werden, Dr. Blciwcis begründet dicsc» Anlraa,; nachdc!l> die ^Regierung dcm Uttaquismus nicht zustimmt, so so^ len alle Gymnasien rein flovenisch sein, mit der nöth>' qcn Rücksicht auf die Deutscheu iu Laibach. Die Rcal' schule sei übel gangen, weil sie eiucl scils noch nicht voll' ständig organisil't, m,d aüderciscits dic Gcsch^ebnn^ >» Bezug auf dic Realschulen ohnehin dem Lande zustthl Wcitcrs verliest Dr. Bleiwcis den Erlaß d^ Uutlrrichlsmilnstcrs in Betreff der Errichtung der Rech!?' atadcmie, woraus hervorgeht, daß cr die Errichtung dll ^' Akademie nicht geradezu abgelehnt, soudcrn nur bis z»^ > Enlfchciduna übcr das Princip vorbehalten habc. Eo^' vcntucll Wäre übrigens für den Fall, daß keine Alndem'"' criichtet weiden könnte, filr eine julidisch-philosoph's^ Facultät Sorge zu trugen, hauptsächlich zur Ausbildu^ der Aeamtcu und weil für die Slovene» noch kci^i, Hochschulen bestehcu, während die Deutschen eine hii^ z ^ längliche Anzahl von Universitäten zur Verfüg»^ habcu. Die Vorlage wird dcm Schulaus schufst zugewiesen. Laudcspräsldent: Nachdem es sich nun hel^ um dic Begründung der vorliegenden Anträge Handel'' uud ich ohnedies; im Interesse der Landtaqsoerhandl^ selbst gar nicht wünschen kann, daß diese schon viclM besprochcuen Gcgeuständc jetzt oder später Anlaß ^ Dcbaticu gcbcu, so würde ich nicht daö Wort ergreif^ wcuu mir nicht darum zu thun wäre, sowohl einigt Aus China. Von Frclhlrnl Eugen v, Rcmsomltt, Peking (d. h. Residenz des Nordens), 7. Juli 1869. So wäre ich denn iu der Hauptstadt dcS himmlischen Reiches, der großartigen Residenz eines Herrschers über 400 Millionen Menschen. Seit ich im Februar d. I, deu Bodeu Girma's betrat, hatte ich chiucsüchcs Lebeu vor Augcu: iu Singapore fand ich das chinesische Element vorwaltend, seitdem habc ich in Hongkong und Kanton, in Shanghai und Tientsin dic Eigenthümlichkeiten dieses Landes uud seiner Leute sludirt. habe größere Laudstreckcu zu Wagen und zu Pferde bereist — und sich' da! jetzt wird mir klar, daß ich in Peking mit dem Studium der Ehiuescu. ihrer Sitten, Industrie und Architektur, beinahe von vorne anfangen muß — so sehr ist Alles hier audcrs! Zwar bin ich seit erst 24 Stunden in dieser Riesenstadt, aber da morgen Gelegenheit ist, Briefe übcr Shanghai nach Europa zu schicken, will ich dies benutzen, um euch eine gedrängte Skizze des bisher Gesehenen zu jtnden. Der von dreifachen FestuugSmaucru umgebene Kai-serpalast ist eine Welt für sich. Dort befinden sich herrliche Gärten voll hohcr. schattiger Bäume, zierliche Äioslc und Bäder, künstlich geschaffene Hügel, welche die Stadt überragend, die reizendste Aussicht gewähren müssen - alles zum ausschließenden Gebrauch und Gc> nuß eines unnahbaren, für die Menge unsichtbaren Herrschers. Ein Genuß ist jedoch Jedem, selbst dem Bettler, gestaltet: dieS ist der Anblick eines nur thcilwcisc von jenen Mauern eingeschlossenen Sce's, übcr dcn die prachtvolle ..Marmorblilckc" führt. Marco Polo erzählte schon vor 600 Jahren mit Gcgeistcrnng von der Aussicht, dic man von hier auS genießt, uud auch jetzt wird mau davon äußerst angenehm überrascht. Während auf der Brücke rcucs Lcbcu herrscht, wicgcu sich Wasserlilien anf dcm spiegelglatten, von tcincm Äoolc bcuuruhi^lcu Gewässer und schneeweiße Rcihcr fischcu dort so sicher wic iumittcu dcr Wildniß. Grinic Äbhäuc,e, weiße Pa-godeu, Kioske mit buntgcfärbtcu, zierliche« Dächcru. vor ollem aber daS auf einem Hügel liegende „Kloster dcr ewigeu Ruhc" spicgclu sich im tlarcn, ruhigen Sec. Die Hauptstraßen der sogenannten „chinesischen Stadt" siui, iu dcr Regel breit, aber aauzc Reihen von Zelten uud Buden ephemerer Art fasseu inner» halb derselben dcu eigentlichen Fahrweg ein, und erst dahinter stchcu die Häuser. Letztere sind ciuslöckig, im Erdgeschosse gcgcu die Straße zu offen und mit Allem, was dic Augen auf fich zichcn kauu, verschwenderisch ausgestattet, Unter dcm Dache hängt — einem breiten Spitzensaum vergleichbar — ciu durchbrocheucs Schnitzwcrk, in welchem dic verschiedensten Gestalten und wunderlichsten Schnörkel verschlungen sind; das Dach wird von cinciu zierlichen Geländer und nicht selten auch vou hohen Masten überragt. Da bei den Ehiucscn die Reclame cine großc Rolle sp'clt, so hängen allenthalben mächtige Tafeln herab, dic mit Inschriften oder Bildern bedeckt sind. Schl'itzwcrk, Farben uud Vergoldung sind im Acu-ßcrn uud Innern dcr Buden reichlich vorhanden; je euger aber dic belebten Straßen sind, um so größer wird dcr Aufwaud an Fardc und Gold; manche Facade ist da. mit förmlich bedeckt und die Mcugc dcr herabhängenden Schilde und Inschriftstaseln, dic vielen seltsamen Zieraten, die an dem Gesimsen weit vorspringenden goldenen Drachenköpfe verwirren da« Auge, während das Geschrei dcr Verkäufer und Karrcntreibcr, die unendlich vcrfchiedenen Rufe und Töuc. wodurch waudernde Handwerker u. f. w. die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen suchen, den Fremden völlig zu betäuben drohen. Wer könnte all' das Interessante aufzählen, >^, man in den Straßen findet! Welche Schätze von B""/ und Lackgcgenställden bei den Antiquitälenhäudlc^' Dort lockt ei» Theater — eine Art (.':U« tckluiwul , eine Unzahl Schaulustiger herbei. Einige Schritte ^. lcr steht ein Tschau-Tschau-Haus (Restaurant), wo l crstauulich wenig Geld eine reiche Auswahl gasl^" mischcr Genüsse (wohlgcmcrkt chinesischer) geboten l^ ^ Zum Schluß meiner flüchtigen Skizze will ich " , zwei wissenschaftliche Institute iu der sogeuauntei» " ^ tarischcu Stadt" berühren, mit dcrcu Besuch ich "' Tagewerk schloß. .,- Das ciuc ist dic „Hallc dcr Prüfuugcu". ein ^" , plcx vou mehreren Gcbäudcu, au die sich 138 9^? kleiner Zclleu schließen, wclchc für die schriftliche» ^^, funac» dcr Studcutcu aus dcn nördliche» P^ov" . Ehina« bestimmt sind. Die Gcsammtzahl dcr Z^ , in wclchcn die armen Iuugen übcr ihrcu 'lun' ^ schwitze» müssen, beträgt nach meiner Berechnung > ^,, uud man kauu hieraus auf dcu außerordeollichc''^ draug vou Prüflingen schließe», wclchc nach ^ he»' geizen, sich cmm chinesischen Doclorarad zu cw ^,, Das andere Institut ist ein „astronomisch^,^! scrvatorium", welches ciust uou dcu Icsuitc» c^ ,^ wurde. Diese Sternwarte bcstcht aus einem ^^^^ iu dcr äußeren Stadtmauer, auf welchem die "^ ,„cl mischen Instrumente aus Vrouzc uutcr f"lcm ^.^, :c, stehen. Es sind dies riesige Sextanten, Pl°u,gl0 ^^ von herrlicher Arbeit, mit reichverzierten Gestelle ^,, allcm abcr ciu drehbarer Himmelsglobus "°" ^ ,i^ im Durchmesser, mit vergoldet.n Sterne». " ^c>" Vorhandene ist als Arouzcarbcit nnvcrlilc'chuai^ ^ch! — dic Fernrühre, so wie überhaupt Allcs, i„c met- und uagclfcst war, ist vcrschwill'dcu, ' t,cl Mission dcr Jesuiten, welche ciustenS dlc ^ « ^chl europäischen Wissenschaft in Ehina ware«, cMirt. 1745 der Begründung emhaltcne Bemerkungen zu erwidern, als auch lmd vorzüglich für die Mitglieder der berathenden Ausschüsse und die verehrte Versammlung selbst d^'n Standpunkt klar zu stellen, welchen die Regierung in den Ablchnungc Erledigung finden. Es wäre aber nichts uurichtigcr, ! als wenn man diese Berufung auf dcn Artilel 19 so i vtlstchcn wollte, die Ncgicruug billige dicsc Auträgc! nicht, weil sie findct, daß sie der deutschen Sprache, der ^ deutsche» Bildung des Voltes nicht Raum gcoug geben, > Weil sie wolle, daß durchaus an Mlhrercn Orten in mehreren Schulen dcntsch unterrichtet, dcnisch gelernt werden soll, das ist nicht dcr Standpunkt, welchen die Regierung einnimmt, welchen sie namentlich im § (i des Rcichsgcsctzcs vom 14. Mai l. I. eingenommen hat. Die Regierung will nicht mehr bevormundend die Sprache vorausbestimmcn, in dcr immerhin dcr Volkö-unterricht ertheilt werden soll. Sie hat cs dcr LandcS-schlllbchürdc anheimgestellt, nach dem Wunsche Derjenigen, welche die Schule erhalten, zu entscheiden, welche die Unterrichtssprache sein soll. Das ist die ficisinnige Anschauung, die Achtnng vor dcr Antonomie, welche dcr Haltung dcr Regierung gegenüber jenen Anträgen znm Grunde liegt; dcr Wunsch, das Interesse dcr zunächst VuhMgten soll zur Geltung kommen tonnen, und ich Nlaubc «uch ^^ daß Sie, meine Herren, die Besorg-"lssc hcgcn lönncn, daß der Landcsschulrath, dirsc Behörde, welcher Mitglieder dcr Geistlichkeit dcr Landes» Vertretung und voraussichtlich von der Landcövertrctung vorgeschlagene Mitglieder des Lchrstandcs bcigezogcn sind, irgend welchen sprachlichen oder nationalen Inter-k>sen ernstlich nahc trclcn werde. Anders aber wäre eö nach den Antrügen, welche Dr. Vleiweis heute und in dcr letzten Sitzung begründet hat. Ein Gesetz soll erlassen werden, welches für jede Gemeinde und Schule vorschreibt, wie es jetzt und in dcr Zukunft mit dcr Unterrichtssprache sein soll. Wenn eine Äemcindc des Bezirkes Gotlschcc, oder wenn Weißen-sels es in ihrem Interesse fände, daß ihre Kinder slouc-nisch uutcrrichtct werdcu, oder wenn, wie cS iiu vorigen Jahre geschah, in Gemeinden des Bezirkes Tscherucmbl wegcn ihres gewerblichen Verkehres mit anderen Ländern deutscher Unterricht begehrt wird, fo ware das ein Zuchtloses Verlangen, bliebe ein unerfüllter Wunsch, dcnu — das Gesetz stände ihncn entgegen! Welche dieser beiden Behandlungen dcr Frage ist lUllnnehr freisinnig und autonom? Meine Herreu! ich spreche es Hier offen auS, daß, gesetzt der Artikel 19 deS Staatsgrundgesetzes würde ^ch gar nicht eristiren, demjenigen welcher die Regie- ^"gsgewalt im Lande Krain handhabt das Vertrauen ^Ncgicrung entzogen werden müßte, wenn er es nicht Mt für scinc administrative Pflicht halten würde, die l^8e und Benützung der slovcnischcn Sprache in Schule "'b Amt sowie sie jetzt vorgeschrieben ist, zu fördern ^b nüt Entschiedenheit dafür zu wirken, weil eö cben ^ geschäftliche, und w'.rthschaftliche Leben, dcr Verkehr y^b. die natürliche Entwicklung des Voltes so verlangt, "ein daß hierin in Amt und Schule noch Manches 3" wünschen und erst zu erreichen ist, das hängt zu- Wiuucn mit unleugbarcu thatsächlichen Verhältnissen "^ Mit dcn Bedingungen dcr Zeit, an welche jcdc ^eutsame Entwicklung im Eulturlebcn dcr Völker gc» "Unden ist. . Dies führt mich zur Aeußerung, welche gestern in ^' Sitzung von einem andern Herrn Redner gemacht worden ist und welche ich durch eine eigentlich person-M Bemerkung, nickt als Rcgierungsucrtreter. sondern ls Landcschcf von Krain erwidern will. ES wurde .Mn Erwähnung gemacht, daß ich in diesem Jahr in de M Proklam mich an die Landcsbevölkerung mit "borten gewendet habe: „Enerc Sprache ist im Amte "'° Schule eingeführt." In der Wirtlichkeit ist es lw? "^ ^ 5M' ^c Verordnung wird uicht befolgt . " auch in dcr Schule und im Unterricht wcrdc nach lwb ^^ ^ Deutsche geftficgt. Es soll uicht den Anschein km" ^^ "°^ ich mich dabei in dcr juridisch uuan-^iiuareu Stellung der dona tiäc-L befinden. denn die ^'"U"g soll uicht glauben, sondern wissen wic cS im W i ^' ""^ ^"^ bazu ihre Organe. Allein wahr-^'"9. wenn ich die Thatsache vor mir sehe, daß Al's», ^t'sschulcn des Landes mit alleiniger Dr N'^ derjenigen, welche auch in dcn Anträgen des auss^!"^ "^ kutsche bezeichnet sind. schon jetzt die ich '""umichc Unterrichtssprache slovenisch ist, und wenn steller l^^'^ ""^c. daß die auch vom Antrag-sonder ^?"'"' ""^ seinerzeit in der „Novice" mit beehre i^"^'^ hervorgehobenen Verordnnngcn vom w de,, ^» "^"' den Gebrauch der floucnischcn Sprache in dn.' . "'" ^'""^ gleichlantend sind mit dem. was b'lse b^^"^"' ^"^"^ ""langt wird - wenn ich "rioen Thatsachen vor mir sehe, so scheint es mir unmöglich zu wicdcrsprcchcn, daß die slov. Sprache in Amt und Schule wirklich eingeführt ist. Freilich fehlt noch manches an dcr vollendeten Durchführung dessen, was hier angestrebt nnd angeordnet ist; allein das liegt allein an dcn mangelnden Vorbedingungen nnd Hindernissen, welche wic ich schon bemerkte, nur die Zeit nnd Geduld überwindet — diesen Zweck aber woUcn Sie durch ein Laudcsgcsctz erreichen, die Regierung hingegen hält ihn für eine Aufgabe dcr Vollzugsgewalt. Ich will wirklich kein Gewicht legen auf die mal^ cherlci Beispiele aus dem amtlichen Leben, dergleichen uns auch dcr Herr Antragsteller mehrere wohl nur als Illustration angeführt hat. Ich weiß cS, daß viel davon geredet wird, daß felbst Kleinigkeiten z. V. Zustellungs-schcinc, Vorladungen in dcn Blanqucttcn manchmal Deutsch ausgefüllt werden, und daß die Stencrbüchcln, wic Herr Dr. BlciweiS erwähnt, deutsche Aufschriften und Rubrikcu enthalten. Rücksichtlich dieser lctztcrn hatte ich schon im vorigen Jahre die Ehre. anzuführen, dnß ich di,c iloveuischc Auflage dcrsclbcn angeordnet habe und nnr zur Vermeidung dcr großen Druckkostcu werden noch die vorhandenen dcntschcn Exemplare benutzt und denselben hie und da die slovcnischc Ucbersctzung beigefügt. Andererseits habe ich erst kürzlich alle politischen Behörden des Landes aufgefordert, mir neuerdings zu berichten , wic cs mit dcr Handhabung dcr Vcrordnnng vom Jahre 1867 gehalten werde, ob Beschwerden wcgcn dcr slovcnischcn odcr nicht slovcnischcn Amlirnng vorgekommen sind, und im bejahenden Fall mir diese im Originale vorzulegen. Das Ergebuiß dieser Erhebungen ist ein merkwürdig gleichförmiges im ganzen Lande. Die Vorschriften werden überall gleichmäßig nach Thunlichkcit vollzogen, im ganzen Lande sind seit jener Frist einzige zwei Beschwerden von Gemeinden aus den Bezirken Stein uud Planina gegen dcntsche Amtssprache vorgekommen uud sachgemäß erledigt worden; aber zahlreiche Gemeinden in dcn Bezirken Tschcrnembl. Rudolfswerth, und in Obcrkrain verlangen deutsche statt slovcnischc Erledigung gen und antworten deutsch auf slovcnische Zuschriften. Die Berichte hierüber liegen jederzeit der verehrten Versammlung zur Einficht offen. Allein, wic gefagt, ich lege auf diese Beispiele für und dawider und anf diese einzelnen Falle gar kciu Gewicht; fie find vorübergehende Erscheinungen, die sogar meistens mit dem Wechsel von Personen sich verändern. Dicsc kasuistische Zcrfascrung ocö Gegenstandes führt uns nicht zum gewünschten Ziel, welches doch sür dic Regierung und für Sie nur in dcr möglichsten Befrio diguug des Landes liegt. Aber ich glanbc versichert zu sein, daß auch Sie, meine Herren, dieses ersehnte Ziel nicht sowohl dann für erreicht ansehen werden, wenn sich constatircu läßt, daß in allen Aemtern Tag für Tag so und sovicl mcl>r oder ausschließend slovcnisch geschrieben und gesprochen wird, sondcrn erst dann, wenn man es durch die Bildung und Entwicklung dcr Sprache in Schnlc und Amt dahin gebracht hat, daß es vollkommen glcichgiltig wird und Niemand Grund hat zu ootiren, ob und wic viel vom amtlichen Verkehr in dcr einen odcr der anderen Sprache vor sich gcht. Dieser Zweck wird nicht plötzlich, nicht vom Tage dcr Kundmachung eines Laudesgcsctzcs an in Erfüllung gehen, wohl aber durch dcu gewissenhaften, beharrlichen Vollzug der schou bestehenden Verordnungen. Ich weiß eö wohl uud lese es iu Ihren Micucn. ! meine Herren, was Sic mir entgegnen wollen. Dic ^Verordnnngcn würden nicht vollzogen, weil doch immer bei denen, die sic vollziehen sollcn, der Gedanke vorherrsche, eö sei dcr Regierung uicht Ernst mit ihrem ^Verlangen, im Grunde sehc sic doch gcru, daß dcntsch amtirt wird nnd mau könne dahcr ungcschcnt fortfahren >n der alten Gewohnheit! — Es ist dies ein trauriger, ein gespcnsterhaftcr Hintergedanke, ein Ausdruck des Mißtrauens, dem gegenüber freilich jede Polemik, jedc Erörterung aufhört. ^ Ich bitte Sie aber, dicfcs unbegründete Mißtrauen zu verbannen. Es gibt eine andere große, unwiderstehliche, bewegende Macht, welche, sobald einmal keine hemmende Gegenwirkung offen oder im verborgenen sie aufhält, unbedingt znm Ziele führen muß. Diese Macht ist das natürliche Bed ü r f -niß dcS Voltes. Die Regierung will seinem Einfluß freien Lanf lassen und anf diesem Wege allein, dnrch das Bedürfniß, wird auch, sobald die Zeit dazu da ist, dcr naturgemäße, dem Rechte dcr Natioualitätcn entsprechende Znstand sich herstellen. Ich wiederhole dahcr, meine Hcrrcn, wount ich begonnen habe, die Rcgicrnng hat in der Ablehnung dcr vorjährigen Anträge sich getreu an dic Grundsätze dcr Freiheit, Gleichberechtigung uud Autonomie gehalten. Wenn sic dahcr in dcu 'Ausschüssen und in dicscr geehrten Versammlung diese Gesetzentwürfe über die Sprache in Amt nnd Schule berathen, so gchcn sie da< ranzmil dem Vollgefühle patriotischer Gesinnung, mit wahrer Liebe für Laud uud Volk, aber verschließen Sie sich auch nicht dcr Ueberzeugung, daß die Regierung nur allein von jenen Grundgesetzen geleitet wird, und wenn sie daher dieselben theilen, so wird Ihr Standpunkt mit jenem der Regierung ein und derselbe sein. 4. Dr. Kalteneggcr begründet seinen Antrag-Der hohe Landtag wolle beschließen: Die k. l. Regie: rung wcrdc crsncht, in der nächsten Rcichsrathsscssion die Gesetzcsvorlagc über die Eompctcnzfällc dcs Ver-waltungsgcrichtsh ofcs, dann über dessen Zusammensetzung, sowie über das Verfahren vor demselben im RcichSrathc einzubringen — mit Rücksicht auf § 7 des Grundgesetzes über die richterliche Gewalt, sowie auch Art. 15 dieses Gesetzes ein besonderes Gesetz erfordert. ES sci wichtig, daß dieses Recht nicht anf lange Zeit hinans auf dem Papiere stchc. Er erinnert an die vie-lcn Rccursc in Ncchtsgcbührcn. Er wolle zugcbcn, daß ciuigc Gewähr dnrch die juridische Bcfähigung der Beamten, dann durch die Bcizichung der Finanzprocuratur gcgcben sci, wodurch eine gewisse principielle Gleichför» miglcit in dcn Entscheidungen dcr Verwaltungsbehörden crziclt wcrdc. Allcin das sind nur Palliative. DaS Finanzministcrialvcrordnungsblatt dient dcn Behörden ^war zur Richtschnur, allein wo liegt die Gewähr, daß solche Normalien daö Richtige treffen? Dcr Verwal-tnngsgcrichtshof foll dic Behörde fein, welcher die principielle Iudicatur znstcht. Eine vollständige Umkreisung der Eompctcnz ist zwar nicht möglich, allein es genügt, daß das Gesetz ausspricht, in allen Fällen, wo eine Verwaltungsbehörde bcrcits cndgiltig entschieden hat, tritt die Eompctcnz des VcrwaltnngSgerichtshofes ein. Er fürchte nicht, daß das Begehren auf Bedenken stoßen wcrdc. Dic Thatsache, daß scit 2 Jahren daö Durch-führungsgcsctz fehlt, ist ein genügender Grund für das' selbe. ES sci möglich, daß diefc Frage iu maßgebenden Krciseu bereits ventilirt werde, allem es sci zweckmäßig, daß auch cin bezüglicher Wunsch im Rcichsrathe vorgebracht wcrdc. Schließlich beantragt Dr. Kaltcncgger Vcrwcisuug au den Vcrfassungsausschuß, was jedoch ohne Debatte mit 13 gegen 12 Stimmen abgelehnt wird. 5. Deschmann rcferirt über dcn Bau einer Realschule. (Dcn vollständigen Bericht tragen wir nach.) Der Antrag des LandcsansschusseS wird ohne Debatte angenommen, und der Dank des Landtages für daS Anerbieten der Sparcasfc durch Erhebung von den Sitzen ausgesprochen. Die Anträge werden sodann auch in dritter Lesung genehmigt. l). Dr. Zar nik begründet seinen Antrag auf Abänderung des t> 4 der Landesordnung, wornach die Wahl des Landeshauptmanns nnd seines Stellvertreters künftighin dem Landtage zustehen soll — zunächst damit, das; dics eine Fordernng einer jeden liberalen, parlamentarischen Opposition sci nnd nicht allcin durch die Wis-scnschaft, sondern auch dnrch dic Praxis in Amerika uud anderwärts unterstützt wcrdc. Allerdings gclte diese Be-stimmnng im Eorps lcgislatif und in Mecklenburg nicht, allcin Bismarck habe nicht gewagt, dem Nordbundcsrathe die Wahl seines Präsidenten streitig zu machen. Anch bei nns vor Schmerling galt die gegenwärtige Bestimmung allgemein, gegenwärtig aber hat daS Abgeordnetenhaus bcrcits gewählte Präsidenten. Da der Antrag von dcr sogenannten react,onärcn Seite komme, so hoffe er, daß die liberale Partei dcnfclbcn untcrstüz-zen werde. Es sci ferner möglich , daß diejenige Partei, welche die Majorität im Landtage habe, im LandcSauö-schnssc in dcr Minorität wäre. dahcr müsse der Land' tag den Präsidenten selbst wählen, um auch die Executive des Landes in Händen zn haben. Die Regicruug würdc übrigens bei dieser Ernennung dcn Wünschen dcS Landtages stets entgegenhandeln, wie dies z. B. in Tirol geschah, schließlich beantragt Dr. Zarnik Verweisung an den Verfassungs« ausschuß. Bei dcr Abstimmung wird der Antrag mit 17 gegen 10 Stimmen angenommen. Kromcr: Nach § 88 dcr LandcSordnung sei zu j.dcr Abänderung zwei Drittel dcr Stimmen erforderlich. DieS sci heute »icht der Fall. Dr. Costa: Es handle sich nicht um die Beschlußfassung über dcn Antrag, sondcrn nur um Verweisung an einen Ausschuß, während § 38 von einem Beschlusse spreche. Abgeordneter Kromcr ersucht dcn Landeshauptmann, dic Gcschäftsordnnnq und die LandcSordnung zn handhabe», und protestirt gcgcn die Annahme des Antrages, weil er nicht von dcr gesetzlich erforderlichen Majorität beschlossen wurde. Svetec stimmt Eosta bei. Auch früher sci in diesem Landtage die Landcöordnnna, nicht in Kromers Sinnc ausgelegt worden, Beweis dessen die stenographischen Prototollc. Abgeordneter Dr. Kaltencgger erläutert, daß schon dnrch dic Abstimmn»«, über dcu formellen Anlrag des Dr. Zarnit iu morito entschieden werde, dcnn durch dic Ablehnung desselben wärc auch dcr Antrag so gut Wie derjenige betreffs dcö Verwaltungsgerichtöhofeil verworfen. Dcr Landeshauptmann erklärt, er könne ill diesem Gegenstände, da sich im Schooße deS Landtages widerstreitende Ansichten geltend machen, nicht entscheiden, nnd überläßt den Vorsitz an seinen Stellvertreter Koslcr. Die Dcbaüe wird fortgesetzt. Dr. Eosta behauptet, im Rcichörathc scl die Zweidrittel-Majorität für die Vorlierathung mcht ver- 1746 langt worden. (Dr. Klnn: Ist nicht wahr.) Dr. Costa beruft sich zum Äcwcisr auf die stcnoz^aphischcn Proto-koUe dec« Ncich^alhcc«. Dr. Klnn constatirt, daß im Ncichörathc vor der Abstimmung stets cunstatirt wmdc, daß doit, wo Zweidrittel-Ntajoiitüt erforderlich, dieselbe auch uorhcin-den war. Suctce: Die? s.'i inir der Fall, wo cS sich um meritorischc Bcschlnssc handelt. Deschmanu: Mau müsse auf die Absicht des Gesetzcb zurückgehen. Dieseö wollte Abänderungen der ^andesordnuuss erschweren. Nirgendö sei im Gesetze gesagt, daß bezüglich der Vorbcrathung die Zweidrittelma^ jorilät nicht zu gcltcu habe. Werde dic Verweisung an eincu Ausschuß nicht angenommen, so sei dadnrch der Antrag im Voraus verworfen, cö sei also allerdings ein negativer Beschluß gefaßt. Kromcr protestirt namens der Linken gegen jede Majorisirung derselben. Dr. Costa verlangt Schluß der Debatte. Derselbe wird angenommen. Ferner verlangt Dr. Costa Abstimmung über die Frage, ob für den vorliegenden Antrag absolute oder Zwcidriltcl-Majurität erforderlich sei. Des ch mann verlangt, daß dieser Antrag des Dr. Costa der geschäflsordnungsmäßigcn Behandlung unterzogen, daher über denselben heute nicht verhandelt werden soll. Dr. Costa: Dein Landtage steht hierüber die Entscheidung zu. Desch m a n l. rcplicirt, weil dies eine Auslegung der Geschäftsordnung betrifft und Dr. Costa ncnlich (in der Fr^lgc der SitzungMotokolle) gegen einen ähnlichen An« trag DeschmannS protcstirtc. Dr. Costa: Zur Abstimmung! Svctcc: Er müsse glauben, die Herren von der Linken haben ihre Vernunft verloren: ,,5l) »d piun^U pri31i" (^ärm. — Die, Linke verlangt vom Vorsitzenden den Ordnungsruf. Etimmcu: Das ist eine Beleidigung !) Svetee sagt, er habe die Linke nicht beleidigen wollen. Dr. Costa's Antrag sei übrigens nur ein formeller. Der Vorsitzende läßt die Abstimmung über die Frage vornehmen, ob die Zweidrittelmajorität zur An^ nähme des Zarnik'schcn Antrags nothwendig sei. Wird mit absoluter Majorität bejaht. (Dagegen die Linke.) Die Minorität verläßt, nachdem Kaltcuegger ihren Protest gegen die Verletzung der Landesordnung und gegen die. der Minorität gegenüber gebrauchte»! nn-parlamcnlarischcn Ausdrücke zn Protokoll gegeben, den Saal. Dr. Costa verlangt Schluß der Debatte. Wird angenommen. Landeshauptmann übernimmt den Vorsitz und bestimmt die nächste sitzuug aus Dieu Stag den 18. d. M. HtMsnmiqkeiteu. — Ihre Majestät die Kaiserin haben anläßlich der diesjährigen allerhöchsten Amocsenheit in Ischl den tc>^ tholischcn Armen in Hallstadt 50 fl., den protestantischen Armen daselbst 50 fl., den katholischen Armen in Goiscrn 40 ft., den protestantischen Armen daselbst M fl., den Armen in Laufen 50 fl., den Armen in Ebenfee 100 fl. und den Armen m Gnumdcn ebenfalls 100 fl. allergnädigst zu spenden geruht. - (Ein Parse at? Pricstc r) Der hochw. Shapharzi Edlllzi, cm zur englischen Kirche Übergetretener Feueranbeter Uon der bcnilmilcn Scclc der Parsru von Bombay, fnngirt gegenwärtig als Hilsögeistlichcr bei einer der Kirchen iu Orford. Der Bifchof von Oxford hat denfelbcn geweiht nnd er isl der rrslri Parse, der zu einer englischen Gemeinde gepredigt hat. ! 1 Locales. — (Eine Ovatiou herzlichster Art) wurde gestern Abends von einer Gesellschaft im Casinogasthaufe versammelter Berfassungösrcunde, unter welchen sich die Land-tagsabgeordnetcn D es ch ma n n, Dr. Kalte»egger, R u-desch, Graf Thurn, angesehene Mitglieder des Bürger-stands uud andere Verfassuugsfreuudc bcfaudeu, dem Herrn Hofrath und Landtagsabgeoroueten, uusereiu geehrten Lands-mann Dr. Klun gebracht. Herr Deschmann schilderte in bewegter Nede die Lallfbahu des Gefeierten, welche ihn durch eigene Kraft nnd Geistesarbeit zu einer ange-gesehcncn, einflußreichen Stellung führte, und ihm auch eiueu, leider durch unwürdige persönliche Insulte getrübte» Wirkungskreis in unserem Vaterlaude eröffnete. Er gedachte des männlichen Auftretens desselben im Reichsrathe, als wichtige Fragen des Fortschrittes und der Vilduug auf der Tagesordnung staudcn und schloß mit dem Ausdrucke des Wunsches, daß er auch ferncrhiu uugebcugt durch die feindseligen Augriffe und gestärkt durch das »»geschwächte Vertrauen seiner Gesinmmgsgeuossen jenem Ziele zustreben möchte! Dieser Toast fand jubelnde» Beifall und gab dem Gefeierten die schönste Gcuugthuuug, welcher tief ergriffe» dankte. Es folgte iu dcr auimirlen Gesellschaft noch manch bedeutungsvoller Toast auf die wacker ausharrende Land-tagsm iuorität, auf den biederen Präsidenten des Abgeordnetenhauses, den edlen Vorkämpfer der Verfassung Moriz v. Kaiscrfeld, auf den Stolz uuserer Vater-staot, den Sänger der Freiheit, Antou Alex. Graf Aucrs-perg, auf das Vürgerthnm, als die festeste Stütze der Freiheit u. s. w. uud ma» trennte sich mit gehobenem Gefühle der Befriedigung über den wohlthuenden Ideenalls-tausch und die Befestigung echt constitutiouellcr Gesinnung. — (Feuersb r ü u st e.) Iu der ^iacht vom 6. auf dc» 7. d. M. brach iu dem cinfam stehenden Haufe des Iohauu Hvala iu Ieseuovic bei Eisucru Feuer aus, so daß das Haus fammt allen Vorräthen zu Gruudc ging. Das Haus war nicht assccurirt. Am 10. d. um 9 Uhr Abends brach in der Getreioeharpfc der Kaifchlerin Anna KoZir von Hrasche Feuer aus, in Folge dessen die Harpfe sammt der Kaische abbrannten. Die Kaische war fltr den Betrag ftr. 200 fl. assecurirt. Aei beiden Bränden konnte die Entstehungsursache nicht ermittelt werden. — (Polizei be richt.) Der Taglöhner F. I. aus Ecurke fuhr am 10. d. Nachmittags mit einem Gespanne schr fchuell und unvorsichtig über die Iatobsbrückc und stieß bei der schnellen Wendung am Slaninit'scheu Hause mit der Wageustauge den Taglöhner I. V. aus Waitsch derart, daß er zu Voden fiel und eine leichte Verletzung erlitt. F. I. wurde angehaltcu und der Strafbehörde eingeliefert. — Am <.>. d. M. wurde der Wirthin M. F. aus ihrem Wohnzimmer ein auf 8 fl. bewerthetes messiu-gc»cs Viegeleiscn mit Holzgriff und ciuem Stahl cntwen^ dct. Ein dieses Diebstahls driugend verdächtiger Baueru-burschc aus Dvor wurde angehalten und der Gerichtsbehörde eingeliefert. — Der Bäckerlehrling M. P., welcher sich ei»en Geldbetrag von 20 fl. dadurch betrügerisch vom Meister au-eigncte, daß er auf der Tafel wo sein Meister die Schuldner verzeichnet hat, die mit Kreide geschriebenen Beträge in kleinere umwandelte und vou den Schuldnern die sactischen Schuldbeträge eiucassirtc dem Meister aber nur jene Beträge abführte, die nach der Abänderung auf dcr Tafel staudcn, wurde am 11. d. M. angehalten. Derselbe ist des Actruges geständig uud wurde in gerichtliche Untersuchung gezogen. — Der Taglöhner I. P. aus Kozarje verursachte am 13. d. M. Nachmittags mehrfache Excesse auf der Tricsterstraße, gerieth schließlich mit dem Grundbesitzer M. B. aus Dobrova, den er auf der Straße packte, in ciucm Ranfcrceß, verfolgte denselben, als er sich in ein Gasthaus in der Gradischa flüchtete uud warf einige Steine durch die gcfchloffeueu Fcuster iu das Gastzimmer. Glücklicherweife befand sich eben niemand darin und es wurde» durch die Steinwürfc nur 2 Fensterscheiben zertrümmert. I. P. wurde angehalten und der Strafbchörde eiugeliefert. — (Ueber das gestern gemeldete Erd' beben) wird uns aus Vigaun, 13. Oct. (Obertrain), geschrieben : Heute früh etwa 8 Minuteu vor 5 Uhr wurde ein ziemlich heftiges Erdbebeu verspürt, das etwa 7 Se-cuude» anhielt. Die ersten Stöße waren rasch »ach ew' ander uud sehr start, die letzten langsamer und schwächer. Die Aewegu»g erfolgte in der Richtung von Südost gegen Nordwest. Der Himmel war ga»z rein und sternhell; die Luft wurde durch einen ziemlich starken Ostwiud bewegt, (Trigmal-Telearammc der „Laibacher Zeitung.") Paris, R 5 October. Zwischen dem Grafen Beaumont und dem Fürsten Metternilh fand cin Duell in Kehl statt. Fürst Metternick wurde leicht verwundet <5attaro, RH. October. Die Insurgenten weisen die Rathschläge der Gemeinde-Deputation von (5astelnuovo, sich zu unterwerfen, zurück und scheinen entschlossen, es auf die Gewalt ankommen zu lassen. Durch Loslösuug von Hteinmassen sncheu die Insurgenten die Hauptstraße nuwegsam zu machen. Der Fürst vou Montenegro untersagte strengstens den Verkehr mit den Insurgenten. Nayusa, 15. October. Heule fand im Gemeinde-amlc Castclnnovo eine Gerathnng statt, um eine De< vutation an tue Aufständischen mit der Aufforderung z" entsenden, sich den Gesetzen vor Beginn der Militär action zx unterwerfen. Falls die Auffordernna. erfolglos, beginnt das Einschreiten deS Militärs. Die Aufstandi» schcn, beiläufig 1000 Mann start, nehmen eine Defm-siustcllung im Gebirge cin. Telear„pl)iscl,e HVechfelc^ursc vom 15, October. 5perc. Melalliques 59.75. — 5pcrc. Metalliqnes mil Mn>' und November-Zinsen 59.75 — 5pcrc. National-Anlrhcn 68.9<>. — 1860er Staaleauleheu 94.—. — Vantactieu 712. — Credil-Aclien 253. -. — London 122.85. — Silber 120.25. - K, l> Dilclltt'ii 5 84 z. Verstorbene. De» 8. October. Herr Johann Plicker, t. l. Hauptzoll amts Oberofficial, alt 58 Jahre, in der Kapuziner-Vorstadt Nr.->'' a» drr Tuderculosc. Den 10. October, Dem Lorcnz Nupersit, städtischsl Polizciwachlnaun, sein Kind männlichen Geschlechtes, nothgetaiift, in dcr Stadt Nr. 22K todtgcboren. Den I «. O cto b c r. Georg Mejac, Taglöhner alt 70 Jahre, in dcr Karlstädteruorstadt Nr. 12 an der Halsbräune. — He" Johann Zach, pens. t. t. Negieningsrath, alt 58 Jahre, in d^ Stadt Nr. 13'.» an Herzlähmnnq. — Herr Lorcnz Ncmzigcr, Gast' ssebcr, alt 49 Jahre, in der St, Petersvorstadt Nr. 115 an der ^ungeuschwindsucht. Dcn 14. October. Herr Franz Wolf, Bcnmte bei dem ^llüdcsanöschussc. all 28 Jahre, in dcr Stadt Nr, 137, an der VnügmtillicrcMosc - Dem Hcrrn Johann Hlnmsly, Hci^cr, se>» Kind Mar, alt 5 Tage, in dcr St. Pctcröuorstadt Nr. 117 a« Fraisen. — Dem Valentin ^amcruil, Taglöhuer, sein Kind Anna' alt 14 Monate, in der Stadt Nr. 115 an dcr Ruhr. — Gco^g Gratzer, Taglühncr, alt 38 Jahre, im Civilspital in Folge zufiM crlitlciicr Vcrlchimg. Theater. Heute: üucrezia Borgia, Opcr in 3 Acten. Herr Szalay, vom Theater in Pest. als Gast. Morgen: Hclwxe Helena, Opcr i>, 3 Actcn, Montaq: Nosa und Röschen, Schauspiel in 4 ÄcM>. 'NüUl'^llili'^jch« .UeMiMmMil ill Umülich... « n. Mg. 326.8« -j- 6,3 windstill ' trilbe 15, 2 „ N. 327,0» '^- 7.« , windstill > ganz bcw. 0,o° !0„ Ab. 327.4^ l- 0,,< windstill trilbe .„ Wolleudcclc tagüdcr dicht geschlossen. Einige Rcgcntrop'^' DaS Tagcsmittcl dcr Wärme -l- <^ 9", um 2 4" milcr dem Nol"'".' Veraiilworilichcr Ncbactcur: Ignaz v. Kleiiimavr. M^^l^nl^^il^t Wien, 14. Octobcr. Die Vorbörsc war fast grschäftslos. Anch die Mittagsbürsc zeigte nur in einigen wenigen Papieren starle Veränderungen. Die stärksten si»d. ^ ^ Wl»ljlllVlNU)l» Banf'Acticn biö 71«! fielen nnd Nordbahn bi§> 215,0 stiegen. Ein srhr stailcö Gcschäft enumctelle sich Plötzlich in Niederländer Actien. welche ans Gcrilchie hin so vch"" begehrt wnrdcn, nid man sie sriihcr los,nschlagen snchtc. Dir Noliz 89 dedrntct einen bereits wieder gcsnulcncn Preis. In anderen Vant- und Buhnpapicren äuderte sich wenig, doch war o>, tullg eher ei»e matte zn nennen. Devisen nnd Edelmetalle vcrlhcncrlcn sich etwas. 4. Allstemeine Staatsschuld. Filr 100 sl. Kcld Waare Einheitliche Staatsschuld zn 5 pEt.: in Noten verzinöl, Mai-^touemdcr 59.70 80,— ,. „ „ Febrnar-Angnst 59.70 >"0.-. „ Silber „ Jänner-Juli . «8.80 U8.90 „ „ „ Apnl-October. «8.80 «8 90 Stexcranlehcn rllctzahlbar (^ . 97.-- 98.— Lose v I, l«39......24«.— 249.- .. „ 1854 (4 °/..) zn 250 si. 88.50 89,5" ,. .. I860 zn 500 sl. . . 94.25 94,50 „ „ 18U0 zn 100 fl. . . 99.— 98.50 „ „ 18K4 zu 100 si. . . 114,85 114.50 StaatölDomäncn-Pfcmdvriefc zn 120 ft. ü W. in Silber . . 115.— 115 50 ». Grundeutlastunns-vbliaationcn. Filr 100 fl. Geld Wo arc Böhmen .... zu 5 pEt, l!(>.50 91,50 Galizien......'^ " 73,25 73.75 Nieder-Ocsterreich. . ,..',. ^2 - 93.^.. Ober-Oesterreich . . « ^' -> A.50 93.50 Siebenbürgen ... . ^' A?.. <.>...<. Slelermarl . . . „ t> « ^17 "'" V. Aetien von Bnnkinstituten. > Geld Waare! Anglo-östcrr. Baut abgest, . . 24»;,- 247.—j Anglo-nngar. Vanl .... 92,- 92.50 Vnden-Creditanstalt .... 202.— 2Ü4.— Kreditanstalt f, Handel n. Gew. . 254.50 255. ^ Credilanstalt, allgcm. ungar. . . 88,- 88,50 Escompte-Gescllschast, n, >j. . . 818.- 822.— ssranco-österr. Bcml .... 9<» 50 97.- Gencralbank.......48.50 49,50 Nallonalvllnl......716 - 718 — Niederländische Banl . . . . ^-- W.— Pereiiißbaul.......^2,— 93.— Verkchrsbanl.......N0.— 111.- Wicncr Baut......?(».- 71.- «». Actien von TrauSportunterneh- lllllngcl». Geld Waarc Alfüld-Finmancr Aahn . . . 1^6.— 1»^.50 Bohm, Wcstbahn.....215.— 216,- Carl-i,'udwig-Val,n.....243.- 243.50 Donan-Dampfschifff. Gesellsch. . 551,— 554 — Elisabeth-Westliahn.....1^l>— 1^1.50 sserdinauds-Nmdbahn . . . 2140,-2145,— FUustnchen-Barcser-Vahn . . 174. 1/4.50 Frauz-Iosephö.-^ahn .... l75. 175.50 ! ^,'cmberg-Ezen,.-Iassyer-Bahn . 199.- 199.50 ,' Geld Waarc l , Lloyd. »fterr........335,- 340 — Omnibus lcrstc Emission). . . 190.— 192,— Nudolfs-Auhn......16350 164.— Siebcnbürgcr Bahn .... 161.— 162.— SlaatSbahn.......368. 370.— Sildbahn.......251.50 252.- Silduordd Vcibiud. Bahn . . 156, - 157.— Thcib'Äahn....... 250 — 252. Tramway........126.— 126.50 «5. Pfandbriefe (fur 100 fl.) Mg. ost, Boden-Lredit-Austlll« Geld Waare ucrloöbar zn 5 pCt. in Silber 107.50 108 50 dto.in33I.riiclz.zu5p2t.inö.W. 90.25 90,50 Nationalb. auf 0. W. vcrloüb. zn 5 pCt........93,40 93 60 Oest. Hhpb. zu 5'/, pC<. rlickz. 1878 99.— 99.50 Ung. Bod.-Ered.-Aust. zn 5'/, vCt. 90.— 90.50 M'. Prioritätsoblissationen. i. 103 sl. ü. W. Geld Waarc Elis.-Westb. in S. vrrz. (I. Emisf.) 89,— 89 50 FcrdinaudS'.Nordb. in Silb, verz. 105.— 105.50 Franz-IosephS-Valm .... 91.75 9225 G.Earl-Ludw.B.i.S.vcrz.I.Em. 99.75 100,25 Oesterr. Nordwestbahn .... 89 ?5 ^.^ Siebend. Vnhn in Silber verz. . 8tt.80 ^. ^ StaatSb. G. 3"/« i 500 Fr. ,.I. Em. 135.50 1^ ^ Si!db.G.3^!.500Frc. „ . .115,25 1^' Slldb.-Vons 6 °/, (1870-74) .,.<. ^ «500FrcS .... .239.^240. «. Privatlose (pcr Slllck.) Crcditanstalt f. Handel u. Gew. Geld ^, ^ zu 100 fl. ö W......1^62-> ^ '.. Rudolf-Stiftung zu 10 st. . . l4.-^ '^^ Wechsel (3 M°n,) Geld " ^> Augsburg fllr 100 sl, sildd. W- ^,- ^^ Franlfnrt a.M. 100 si. detto 1^.— ^. Hamburg, fllr 100 Marl Banco .»0.4" > <,(i London,'filr 10 Psnnd Sterlmg '"»" ^s5 Paris, für 100 Franc« . - - 5^' Eours ver Ocldsorten Geld «st 85 ^' K. Mltnz-Ducaten . 5 fl. 84 lr. 5s- ^ ,. Napoleonsd'or . . 9 ., 8l ., ^ ^ gi ^ Vereinsthaler. . .1 . A " ^^ , 45' Silver - - ^" " " " ^ri- Krainische Grnilbcntlastung^ 0bUg°t^' Ulltnottrnna: ^<» »50 Ul»«o, .