Nr. 270. Samstag, 26. November 1910. 129. Jahrgang. Zeitung pr8numer»Non«prei«: Mit Postversrndung: ganzjährig 80 X, halbjährig 15 ll Im Kontor: ganzjährig »2 ll, halbjährig «l K ssür die Zustellung in« Haus ganzjährig 2 li. - Insrrtwnsgrbühr: Für lleine Inserate il» »u 4 Nelle» 5N d. arlhere per Zeile 12 k: bei öfteren Wledeiholunae» per gelle 8 b. Die «Laibachcr Zeitung» erscheint täglich, mi! ?luenahme der Sonn>unb sseiertalle, Dle kldn,lnsdnl!ion von « bi« lU Uhr vormittags. Unfrankierte Vrie!r werde?, nicht angenommen, Manuskripte nicht znrüclaestellt. I«l«vh»«»Vlr »er U«>altt»n 52. Amtlicher Geil. Der Eifcnbahnminifter hat die Ministerial'Vize. sekretäre Karl Frciherrn vonMersi, Dr. Max Ritter von Obentraut, Dr. Hugo Niedermofer und Dr. Robert Sutlfchegg zu Ministcrialfekrctärcn im Eisenbahnministerium ernannt. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 24. No« vnnber 1910 ,Nr. 2«8) wurde die Weiterverbreitung folgender Vrehe9l0. Nr. 20 »Der Beamte der Post- und Telegrafthenanstalt» vom 1«. November I9l", Nr. 93 «^ritmeriher Wochenblatt» vnm 1^. November 1l)10. Nr. 3l»i «llnvlwst» vom >9 November 19K». Nr. 92 'B.'llsflsund. vom 1". November 1"10. Nr, 4 ?««ovä, I>1^Iä, ll^nl^. uom 18. November 1910. Nr. 19 .«vspoms»«» vom 16 November !9l0. Nr. 441 .^^rl>6»o «w^vu» vom »7. November 1910. Nr 45 «IIo>s)8 ^rn^. uom '8. November 1910. Nr. 91 «II 0»Imat2. vom 16. November 19Ü0. Hlichtarntlicher Geil. Das Expoft des Finanzministers. W ien, 24. Noveuiber. Finanzmiilifter Ritter v. Vilinski betont in seinem Exposü znnächsl, daß für die Beurteilung des Nudqets jene Ausgaben, die im Anleihewegc im lausen» den Jahre gedeckl wurden, bezN). im nächsten Jahre ge» deckt werden sullen, ausgeschieden werden müssen. Im Jahre 1910 sind insgesamt 197,144.854 X an Vor-schuß an die gemeinsame Verwaltung, dann für Eisen» bahnitwestitiunen und Verstaatlichungen, sür die Aus» Rüstung der Landwehr, Tilgung der gemeinsamen Schuld, und sür den Triestcr Hafenbau aufgenommen worden, ^iese Summe der sogenannten durchlaufenden Posten im Budget des Jahres'1910 müsse also von den Ansätzen "es Budgets pro 1910 abgezogen werden. Für das Jahr 1911 sollen im Anleihewege als durchlaufende Posten gedeckt werden: 116,2 Millionen Kronen für Eisenbahn- Investitionen, 2,793.000 X für den Triester Hafenbau, 25,884.597 l< zur Tilgung der gemeinsamen Schuld. Insgesamt sind also 144,877.597 X als durchlaufende Posten von den Präliminaransätzen des Budgets pro 191 l abzuziehen. Um das Defizit zu beseitigen nnd doch die Bedürfnisse der Bevölkerung, wie sie im Staats, voranschlage zum Ansdrncke kommen, soweit als möglich zu befriedigen, mußten Mehrausgaben im Betrage von rnnd 90 Millionen im Budget eingestellt und für die Einstellung von Mehreinnahmen im Betrage von 143 Millionen Sorge gelragen werden. Der Minister bespricht znnä'chst die einzelnen Mehr. ansgabeposten und erklärt, daß von diesen 90 Millionen Kronen zunächst über 53 Millionen, die sich automatisch ergeben, vorweg abzuziehen seien, nnd zwar für die Slaatsschnldenlitgnng und andere Tilgnilgen, für die Beitragsleistnng zn den gemeinsamen Angelegenheiten, die mit der im gemeinsamen Budget sür 1910 beschloß senen Snmme angesetzt wurde, weil das gemeinsame Budget sür 1911 noch nicht bekannt ist. Diese Post er. gibt bei Berücksichtigung der höheren Zolleinnahmen ge> genüber 1910 ein Plus von 4,100.000 X, die sich aller-dings werden erhöhen müssen, wenn im gemeinsamen Budget für 1911 Erhöhungen stattfinden werden. Es verbleibt also eigentlich sür die übrigen Staatsausgaben ein Plns von 36 Millionen, welches freilich im Ver-gleiche zu den Mehrausgaben in den bisherigen Vndgets ein bescheidenes ist. Daneben laust noch eine Invest!» tionsanleihe von 116 Millionen Kronen. Der Minister gibt nunmehr eine Übersicht, wie die einzelnen Ressorts an diesen Mehrausgaben von 36 Mil. lionen partizipieren. Uni die vorgenannte Snmme zn decken, müßten also 143 bis 144 Millionen Kronen Mehreinnahmen geschaffen werden; insbesondere zunächst aus den Steuern und Abgaben und dann auch aus dcn Staatsbetrieben. Der Minister betont, daß die bis» herigen direkten Steuern im laufenden Jahre ein gün< stiges Ergebnis anfweisen. Das Wichtigste sei, daß sich bei der Personaleinkommensteuer eine Zunahme von 3,7 Millionen Kronen ergebe, wobei die Hauptsteuer, termine November.Dezember noch nicht inbegriffen sind. Es war also gerechtfertigt, die direkten Steuern und darunter auch die stetig steigende Hauszinssteuer höher zn präliminieren. Auch die Verzehrungsstcuer und alle anderen indirekten Abgaben zeigen bisher Mehrein, nahmen gegenüber dem Vorjahre. Es wurde daher auch die Vcrzchrungssteucr hoher präliminiert, darunter die Zuckersteuer um acht Millionen. Dagegen wurden die Einnahmen aus der Biersteuer, obwohl sie etwas steigen, nicht erhöht, sondern um eine Million geringer ein« gestellt, weil der Konsnm znrückgeht und weil die er» höhten Landcsverzehrungssleuern in der ersten Zeit auf den Konsum zurückwirken werden. Der Minister gibt hieraus eine ziffernmäßige Dar» stellung, wie die erwähnten 144 Millionen Mchrcin» nahmen in das Budget eingestellt wnrden, wobei er be« tont, daß im Einvernehmen mit der ungarischen Ncgie» rung eine Erhöhung der Preise für Tabakfabritate ab 1. Juli 1911 beabsichtigt sei. Es wird eiue Preiserhöhung der gesamten Tabaksabrikate vorgenommen werden, in erster Linie bei Zigarettensabrilalen, nicht um die klei» nen Leute zu treffen, sondern »veil die Konsnmenten sich vielfach ihre Zigaretten anfertigen nnd die Differenz zwischen den Preisen der ärarischen Zigaretten und den selbsterzengten hercingeoracht werden soll. Der Vorschlag, etwa das Zigarettenpapier zn bestenern oder zu mono» Polisieren, lim diesen Zweck zn erfüllen, könne entbehrt werden, wenn die Tabakpreife etwas erhöht werden. Sicher wird in der ersten Zeit nach der Erhöhung der Tadatpreise ein Abflauen des Konsums eintreten; es wird aber möglich sein, das aus diesem Titel eingestellte Plus von ll) Millionen Kronen zu erreichen, übrigens wurde auch beschlossen, die Trafikanten auszubessern, was in Österreich eine Mehransgabe von zwei Millionen Kronen ausmachen wird, Millionen Kronen für das nächste Jahr hinausgehen, denn es ist nicht gleich» gültig, wie viel man auf einen« Gebiete, für welches man Anleihen macht, ausgibt. Wenn der Finanzminister Sorgen habe, die normalen Einnahmen zn bekommen, dann hat er noch größere, eine Anleihe zn begeben. Die westlichen Mächte sperren sich, wie sich jüngst gezeigt hat, von nns ab. Deutschland hat keine ausreichenden flüssigen Kapitalien, »veil nahezu alls in die Industrie investiert ist. Wir haben also lediglich den inneren Marlt mit ein wenig Nachhilfe von Deutschland znr Verfü» gung. (Mg. Kramür: Und diesen Marlt muffen wir letzt'nuch für Ungarn offen halten.j Finanzminister: Ja, wenn Ungarn die 500 Millionen fich hätte beschaffen können, dann wäre Gold ins Land gekommen und wir hätten den Markt frei gehabt. Wir können glücklich sein, daß uns die Postsparkasse es ermöglichte, wenigstens halbwegs entsprechend mit unserer Rentrnemission vor« wärts zu kommen. Währelid noch vor einem Jahre eine dreieinhalbprozentige Anleihe zum Kurse von über 92 Prozent begebeil werden konnte, kann ma» für eine vicrprozentige Anleihe heute lanm viel mehr als 93 Pro. Zent erhalleil. Mail spreche von der Notwendigkeit einer Telephnanleihc von 70 Millionen Kronen. Es sei aber ganz ausgeschlossen, 70 Millionen Kronen für Tele-phoninvestillunen in einem Jahre auszugeben. Der Mi» nistcr sei bereit, sich mit dem Handelsminister über ein Programm für Telephunzwecle zu verständigen und die alljährlich notwendigen Snmmen hierfür beizustellen. Der Minister betont, daß dank des Obersten Rech-nungshoses und dessen Präsidenten Gantfch es gelnngen sei, heuer zum erstenmal ix-n Staatsrechnnngs'abschluß pro 1909 gleichzeitig mit dem Budget vorzulegen, und der Minister hofft, daß derselbe parallel mit dem Budget werde verhandelt werden. Der Minister weist aus dem Staatsrechnungsabschlnsse pro 1909 nach, daß das al> gelaufene Jahr mit einem effektiven Defizit von zirka 86 Millionen Kronen geschlossen habe nnd betont ins» besondere, daß dieses Defizit durch eine Anleihe bedeckt wurde, ein Vorgang, zn dem sich die Negierung nur unter einem Zwange entschlossen habe, der aber keines» sails jicy wiederholen dnrse. ^urcy die Anspannung der Einnahmen, welche dadnrch möglich waren, daß wir uns in einer etwas besseren Konjunktur befanden, ist es ^gelungen, ein halbwegs annehmbares Budget pro 1911 festzustellen. Wenn es auch nicht alle Wünsche der Be» völternng erfüllt, so kommt es denselben doch möglichst nahe. Keinesfalls dürfe man auf den kleinen ilberschnß von 311.000 .Kronen stolz sein, vielmehr müsse der Mi-nister neuerdings erklären, daß auf die Steuerreform nicht verzichtet werden könne. Und indem er ganz aus» drücklich betont, daß die Negierung durch diefes Budget nicht etwa erklärt oder auch nur andeuten wolle, daß sie irgend etwas von ihrem Sleuerprogramm znr Seile stellt, bittet er nm die Annahme des Budgets, insbeson» d?re des Budgetprovisoriums. ^Beifall.) Politische Uelwrkcht. Laibach, 25. November. Das Herrenhaus genehmigte am 24. d. M. nach dem Referate von Nicbaucrs den Gesetzentwurf, betrcf» send die Gewährung von Befreiungen von den Stem» peln und unmittelbaren Gebühren aus dem Gebiete der Landeskulturen, und nahm dann in einer kurzen Sit» znng die Wahlen in die Delegation nnd in mehrere Kommissionen vor. Nach einer Meldung aus Belgrad erwartel man in Regierungskreisen, daß der Handelsvertrag zwischen Österreich'Unqarn nnd Serbien von der Stnp.^tina bis znni Beginne des Dezember vollständig erledigt sein wird. Das „Fremdenblalt" betont, daß die Vorlagen, welche der Neichsrat vor Weihnachten zn erledigen habe, an eine bestimmte Fälligkeilssrist gebunden sind und wie das Vudgclproviforinm und die Verlängerung des Nankprivilegiums ein vitales Interesse der Gesamt» heil darstellen, oder, wie die Verlängerung des Ge» schäsisordnnngsprovisoriums, ein vitales Interesse des Parlaments. Zunächst werde, in dem beginnenden Ses» sionsabschnitt die weite Kreise der Bevölkerung tief be» rührende Teuerungsfrage im Vordergrund stehen. Im übrigen sei er eigentlich nur ein Übergang, eine Ein» K'itnng, die zn den anderen großen Aufgaben des Par» laments hinüberführen soll. — Die „Zeit" bemerkt, die parlamentarische Arbeit werde in der nächsten Zeit eine Mußarbeit, die Session eine Notsession sein. Das eng» befristete dringliche Arbeilsprogramm dieser Session stelle die oppositionellen Parteien vor die Entscheidung: Durchlässen oder obstruieren. Da für die Ezechcn die Obstruktion derzeit widersinnig wäre, werden sie wohl auch die mit ihnen verbündeten Parteien bestimmen, vom Gebrauch allzu starker Kampfmittel zunächst abzusehen. Vor allem müsse der Friedensschluß in Böhmen vor» bereitet werden lind die kommende Notsession sei mit all ihrer Arbeitshast mir eine Ruhepause — die eigentliche Handlnng kommt erst später. Die „Neue Freie Presse" verurteilt das gcwalt-tätige Vorgehen der Londoner Suffragettes gegen den Minister Virell als einen Akt widerwärtigster Unkultnr. Die Taktik diefer sensationssüchtigen nnd rohen Frauen könne der Vewegnng für das Frauenstimmrecht bei der großen Masse der Vernünftigen nur schaden. Das Faust» recht wird den Frauen das Slimmrccht nicht verschaffen. Das „Vaterland" erörtert die Verhältnisse in Por-tugal und gelangt zu dv'M Schlüsse, daß die Republik auf einen sehr gefährlichen Boden anfgebaut wurde, der heute oder morgen erschüttert werden kann, und dann stürzt alles wieder in sich zusammen. Die frohen Hoffnungen, die man noch immer aus sozialistisch-frci» maurerischer Seite auf Portugal hegt, gleichen Seifen» blasen, die jeden Moment zerspringen können. TlMsncuilMtcu. — l.Wic die Tolstojs Grasen wurden.) Schon mehr» fach ist behauptet worden, daß in den Adern von Tol» stoljs Ahnen auch deutsches Blut floß. Nach der Fa» nlilieiigeschichtc des gräflichen Geschlechts stammt das Haus Tolstuj von dem tapferen Indris ab, der um 1353 mit seinen Söhnen und einer Schar von 3000 Kriegern von Deutschland nach (!ernigov zog, dort zum orthodox»russischen Glauben übertrat und bei der Tause den Namen Leontij erhielt. Einer der Abkommen des Indris spielt 1683 am russischen Hofe als Anführer des Strelitzenanfstandes eine große Rolle. AIs aber dann die Zarin Sophie gestürzt wurde, schlug sich Peter Andrejevii' zur anderen Partei und wurde Anhänger des Zaren Peter. Der Zar aber betrachtete diesen Ahnen des Grafen Leo lange mit Mißtrauen; die Sage be» richtet, daß bei fröhlichen Gelagen der Zar bisweilen die Perücke Peter Andrejcvi^' lüftete, dem Zechgenosfen anf die stattliche Glatze klopfte nnd sagte: „Köpfchen, Köpfchen, wenn dn nicht fo klug wärest, dn wärest schon längst von deinem Rnmpse getrennt." Pcler Andreje» vi<" gewann erst 1718 wirklich das Vertranen seines Herrn. Er war es, der nach Neapel reiste und den Zare» vn- Alexander durch falsche Versprechungen bewog, nacy Rußland zurückzukehren. Als dann der unglückliche Thronsolger zum Tode verurteilt wurde, saß Peter Andrejevi^ Tolstoj unter den Richtern. Der Zar hat ihm diesen blutigen Dienst nie vergessen, er erwarb da» durch die Gnnst der Kaiserin Katharina und bei der Krönnng, am 7. Mai 1724, wurde er zum Grafen er» hoben. — faule Eier, sanrc oder verwässerte Milch, Butter, in die man Rüben oder Steine hineingetan hat, in den Ver« tanf bringen." Diese Klage stammt nicht etwa aus unso reu Tagen, sondern aus der gntcn allen Zeit. Sie steht in einem Bittgesuch, das die Einwohner der französischen Stadt Ambert 1481 an die Regierung sandten, um diesen Betrügereien und damit den täglichen Händeln und Prügeleien zwischen Bürgern und Bauern ein Ende zu machen. Und die Regierung crlich alsbald cine Verfügung, in der eö hieß:' „Jeder Person, die ver» wässerte Milch verkauft, soll ein Trichter in den Schlund gesteckt und ihr dnrch diesen so viel Milch eingegossen werden, als sie nach dem Urteil eincs hinzugezogenen Arztes ohne Lebensgefahr vertragen kann. — Jede'Per» soil, die mit Rüben, Steinen oder ähnlichen Gegenstän» den beschwerte Bntter verkauft, soll öffentlich an einen Göhren. Novelle von Liesbet Vill. (5. Fortsetzung.) (Nachdrucl ucrlwk'll.) Von drei Uhr ab lvar die Soldauer Friseuse, Frau Fix, im Hanse beschäftigt. Eine dicke, rothaarige, fehr unordentlich frisierte Frau im Radmantel und mit schief» sitzendem Capothul, eilig und verhetzt. Sie hantierte in unserem Zimmer, wo wir alle geduldig unter Frisier» mänteln warteten, bis wir an die Reihe kamen, mit rauchenden Vrennschercn, sehr viel brauuvcrbranntem Papier und Spiritus. „Ich möchte mit der Naturwelle gelockt werden", sagte ich. „Ihre kleine Schere macht Negerlocken!" Dar» über war Frau Fix beleidigt, sie sagte bloß kurz: „Grie» chisch oder spanisch?" Weil ich nicht wußte, was spanisch war, nur wußte, daß mir griechisch nicht stand, sagte ich „spanisch" und wartete nnn mit banger Qual ab, was auf meinem Haupt entstünde. Als ich anfstand und mich im Spiegel besah, halte ich eine Empire.Frisnr, aber ich lrngte nichts zu sagen; Elise meinte, sie" stände mir, nur machte sie alt. Aber das schadete nichts. Unterdessen begann Frau Fix, Maud den griechi° schen Knoten Zu machen. „Ich habe griechisch genommen," sagte sie zu Nelly, die eben eintrat. „Das wird gut zu deiner Stumpfnase passen," meinte die. Darüber brach Maud in Tränen aus, und es ge» lang uns mit Mühe, sie zur Fassung zu bringen. Frau Fix erbarmte sich ihrer und begann noch einmal von vorn. „Empire will ich haben!" schluchzte Maud. „Das hat mir immer am besten gestanden!" Elise war es egal, ob griechisch oder spanisch. Sie saß am Ösen nnd las. Als sie an die Reihe kam, hatte sie zn wenig Haarnadeln sür ihr schweres blondes Haar. Ich wollte ihr von den meinen geben, aber da sie schwarz waren nnd Frau Fix behauptete, sie könnte Elise nicht frisieren ohne „gelbe", mußte Elife sich erst bequemen, die gelben Nadeln auf dem Tcppich ihres Gemaches zu» snmmenznsuchcn. „Gott, was ein Umstand, und alles um einen bum« men Ball!" stöhnte Elise und kroch im Nebenzimmer auf allen Vieren umher, uach Nadeln snchend. Fran Susi frisierte sich selbst, seit dem Essen war sie deshalb schon auf ihrem Zimmer und kam nicht mehr zum Vorschein. Der Abend kam immer näher. Unsere Ballkleider lagen mit Fächer, Taschentuch und Schuhen auf den Betten ausgebreitet. Draußen klingelte es unanfhörlich, dann singen auch noch die Glocken an zu läuten. Uns ward es immer mehr angst. „Ach, Else, wenn meine Emvire»Lucken aufgehen! Oder wenn mir einer schon gleich zu Anfang ein Glas Notwein auf den Ärmel gießt — oder wenn der Vöh» ringer doch netter ist als der Graf — ich habe nämlich doch den Grafen genommen —" Als sie aber dann auf einmal noch anfing: „Wenn nun gar der Einjährige Antun Ritzert kommt," wurde ich auch uervös und sagte, sie solle still sein. Kurz vor acht versammelten wir uns im roten Salon. Der Kommandeur war schon da, Tante eben» falls, in lila Seide mit Spitzen und einer Nicscnschleppe; sie war nun endlich so weit rnhig, daß sie uns einer Musterung unterziehen konnte. Maud in rosaroter Seide mit rosa Chiffon und einem Noscnknospenbukctt sah allerliebst aus. Auch mein weißes Kleid saß gnt, wenn auch Nelly das Veilchen» bukelt kleiustädtisch fand. Elisc erschien in schneeweiß mit dem Schnupftuch. „Die Unschuld," sagte Nelly. „Wo sind denn die berühmten Nelken, wegen derer ihr jeden Tag einmal zur Stadt trabtet?" „Die Nelken?" sagte Elias ergeben. „Die habe ich gehabt, aber jetzt kann ich sie anf einmal nicht mehr findeil. Ich muß fic iu der Konditorei haben liegen lassen." „Und bist so gefaßt?" „Wenn du den Schnupfen hättest, Nelly," sagte Elias, „wie ich, dann hättest du genug von Nelken und so was." Da schlng die große Wanduhr langsam acht. „Jetzt kommen sie!" sagte Elias dnmpf, als ob ihr das Herz soeben in die Schuhe gesunken sei. Nelly in gelber Seide und mit einer gelben Nose in dem dnnklen Haar hätte als Spanierin gehen können. Dann erschien Fran Susi im Empirctlcid. Ruhig streifte sie die langen Dänischen an. um den weißen schönen Hals hing eine lange Perlenschnur; ihr loses seidiges Haar hatte sie graziös frisiert, mit rincm roten Samtbändchen umwunden und wie eine Tulpe gc» dreht. Mitten im Haar funkelte ein Diamantfalter. „Ach Maud — weun wir hinter Frau Rabe her-kommen —!" „Paß anf, sie nimmt uns alle Dragoner! Und die Jäger werden auch schon wieder kommen, wenn sie die Tulpe sehen mit dem Schmetterling!" Unten fuhren schon Wagen vor, anf der Treppe klang Sporentlirren, Säbelrasseln. „Ihr habt wohl Fieber?" fragte Frau Susi lachend und knöpfte ihre Handschuhe zu. „Wer hat euch denn die hübschen Locken gepappt?" Wir schwiegen. „Else siehst du, Frau Fix hat doch die Naturwollc nicht genommen. Sie hat uns alle Neger« locken gebrannt." Es traten vier Dragoner ein, und ber Kommandeur ging ihnen entgegen. ^Fortsetzung f^gt.) Laibacher Zeitung Nr. 270. 2479 ___________ 26. November WM. Pfahl gebunden werden. Dann soll man ihr die Vutter auf den Kopf sehen und sie so lange von der Sonne bescheinen lassen, bis sie herunterfließt. Die Hunde mögen sie dann ablecken und der Pöbel darüber ulken, wie es ihm Spaß macht. Vei schlechtem Wetter soll der Übeltäter in einem öffentlich zugänglichen Raum des Gefängnisses vor einem großen und starken Feuer ent. sprechend behandelt werden. — Jede Person, die fanle Eier verlaust, soll an den Pranger kommen. Die faulen Eier aber soll man den Kindern als Spielzeug geben, damit sie mit ihnen auf Gesicht und Kleider des Delin» quenten zielen und die Vorübergehenden einen Spaß haben. Doch soll es ihnen nicht erlaubt sein, anderen Un. rat zu werfen." — cder belebt werden und der Sporensall beginnt dann von neuem. — lDcr Trick eines Glänbiqcrs.) Man schreibt aus Kopenhagen: Auch die Gegenwart hat noch ihren Svcud Tvcstaeg, der bekanntlich aus der Gefangenschaft von dänischen Frauen losgekauft wurde, die sein Gewicht mit ihren Goldsacheu aufwogen. Unser moderner Svcnd Tvcslaeg ist ein jugendlicher, gefeierter Schauspieler, ein verwöhnter Liebling der Damen, dem aber in Geld» angelegenheitcn das Glück nie lächeln wollte, fo daß er häufig' den Gerichtsvollzieher zu empfangen hatte. Wer schildert nun den Schrecken dieses Adonis, als, nach einem Bericht von „Politiken", der Gerichtsvollzieher bei leincm letzten Besuch anstatt des sonst immer gern gesehenen Glases Whisky die große Sammlung von Damenporträts zu betrachten wünschte, jene sprechenden Beweise der ihm dargebrachten glühenden Bewunderung! Der Unglückliche war das Opfer eines teuflischen Pla» nes geworden. Aus diesem Wege hoffte einer seiner Glä'u» biger endlich zu seinem Gelde zu kommen. Er hatte sich nicht verrechnet, und es war gewiß einer der un> behaglichsten Momente im Dasein des Künstlers, als er, um eine Auktion der Sammlung zu vermeiden, an jede einzelne seiner Bewundcrinnen ein Vricflein mit cincr diskreten Darlegung der Verhältnisse richtete, und die Damen erschienen ausnahmslos, um durch den Rückkauf ihrer Porträts ihren Liebling aus seiner be« drängten Lage zu befreien. — a in der Höhe der Fensterbank abschneiden lassen. Man kann aber auch bloß die unteren Scheiben damit verschen usw., so daß dem Geschmacke des Einzelnen ein grußer Spielraum bleibt. Nun sieht der Raum bereits ganz anheimelnd aus, wesentlich besser, als wenn wir die bekannte Ausmalung und.die Tapezicrervorhänge hätten, die bloß Staub» sänger sind und bedeutend teurer zu stehen kommen als die oben geschilderten, die sich jede halbwegs geschickte Frau selbst machen kann. Es fehlt aber noch eine Vc« lebung der Wände, die wir durch Bilder erzielen werden. Originalölgemälde sind außer dein Bereiche der Fincm» zen- die meisten Farbdrucke sind einfach grober Unfug, die Rahmen Hausgreuel, das Ganze unerhört teuer. Leider sind die Sachen in Ratenzahlungen zu haben, und so überschwemmen diese Schuiidigteitcn, die kahlen Madonnas, Montenegrinerinnen usw. das Land. Es gibt aber Reproduktionen, ja auch Originale, die zu einem fabelhaft billigen Preise zu erstehen sind, und an die wollen wir uns halten. Es sind das z. V. die Litho» graphien, die die k. k. Hof. und Staatsdruckcrci in Wien herstellt und um 6 1v das Blatt verkauft- fie find ganz hervorragend. Ich nenne z. V. das Blatt Schönbrunn, das zu den besten, stimmungsvollsten Darstellungen des Schlusses gehört, die ich überhaupt kenne. Eine nuch größere Auswahl bieten die Lithugra-Phien des Verlages Voigtländer und Tcubncr, die auch nicht mehr als 6 Mark kosten. Ganz besonders aber muß man auf den „Kunstwart" verweisen, der Meister» bllder um 25 Pfennig das Stuck m tadellosen Reproduktionen zum Kaufe bringt und außerdem Vorzugs» drucke ediert, die im Durchschnitte 6 Mark kosten. Iu diesen Bildern gehören glatte, einfache Rahmen, die jeder Tischler machen kann, und nun hängen wir sie an die Wand, aber wir pflastern sie nicht damit. Sonst schlägt eines das andere tot, maustot. Will man Farben au der Wand haben und hat an Lithographien kein Gefallen, fo fei darauf aufmerk-sam gemacht, daß von den meisten farbigen Bildern der „Jugend" auch Sonderdrucke existieren, die gerahmt um 4 bis 6 X zu haben find und ganz reizend wirken. Mit ein bißchen Geschmack kann man sich also um wenig Geld Bilder an die Wand hängen, die eine dauernde Freude bereiten. — Nun gelangen wir zu den Möbeln. Hier ist in den letzten Jahrzehnten viel gesündigt wurden, so daß nur jene, die noch alten Hausrat haben, wissen, was Qualitätsarbeit bedeutet. Sie wissen auch, daß der Sinn sür die Schönheit des Holzes fast ganz verloren gegangen ist. In neuerer Zeit beginnt man wieder das Holz bloß zu färben, bezw. zu beizen, und es durch sich selbst wirken zu lassen. Die Möbel werden, um leichter gereinigt zu werden, glatt gehalten, die Be-lebung erfolgt durch Intarsia und durch die Mase° rung des Holzes. Die Formen zeigen das Streben nach der möglichsten Schlichtheit und Zweckmäßigkeit, ein Bestreben, das ganz neue praktische und gefällige Typen schafft. Die Netten sind groß und bequem, die Nacht» kästchen enthalten eine Lade, dann eine Abteilung für Bücher, dann den mit einer Tür verschlossenen Abteil. Der Waschtisch ist groß, mit einem Spiegel versehen, der sich meist auch in dem einen Kasten eingelassen findet. Auf den Stühlen kann man bequem sitzen; die Lehn-sessel nähern sich denen, die Großmutter in der Braut» ausstattung hatte, Tischloustrultionen gibt es unzählige. Warnen möchte ich nur vor den sonst manchen Vorteil bietenden Tischplatten aus Glas. Nicht als ob sie leicht brächen. Sie sind sugar sehr fest. Aber die Dinge, die man darauf stellt, haben leinen Halt; sie rutschen bei der geringsten Erschütterung hin und her, was besonders bei Schreibtischen unangenehm ist. Die Tischplatte soll also aus Holz sein. Möbel nach diesen Grundsätzen werden wohl der» alten, aber nie geschmacklos sein und stehen im Bereiche wohl eines jeden. Nur werden unsere Tischler aus dem Lande kaum iu der Lage sein, Haudwcrkarbeit zu liefern wie ihre Vorgänger- insbesondere werden sie mit dem billigen weichen Holze nichts anzufangen wissen, es nicht verstehen, die Schönheiten, die auch in dem stecken, her» auszuholen. Denn fo einfach auch die modernen Möbel aussehen, su erfordern fie doch, eben wegen der ge» schickten Verwendung des Materiales, genaue Über-legung. Vei richtiger Berücksichtigung der Wirkung kann z. B. ein Ast eine ganze Füllung beleben und reizvoll gestalten, der sonst das ganze Stück entwertet. Dieses Unvermögen spüren die Handwerker auch und hängen deshalb mit Liebe an dem Anstrich, der das und etwaige sonstige Fehler nachsichtig verdeckt. Gegen den Anstrich an und sür sich wäre auch nichts einzuwenden, wenn er nur richtig angewendet wird. Ich muß gestehen: Schon als kleiner Bub hab ich mir einmal den Kopf darüber zerbrochen, was das für einen Witz haben soll, zuerst sagen wir eine Tür aus Holz zu verfertigen, dann sie dick mit Farbe anzustreichen, daß darunter ebensogut Blech, Pappendeckel oder sonst etwas sein könnte. Und dann auf diese Farbe neuerlich so zu malen, daß man Holz zu sehen vermeint. Wenn sich der Anstrich bloß als Anstrich g.bärdet, so ist er eben ein Anstrich, der seine Existenzberechtigung aus verschiedensten Gründen hat. So wie er aber Holz sein will, ist er eine Altrappe, und ebenso finnreich wie die Schwammcrl aus Holz, die Früchte aus Seife, das Papier, das Leder sein will, das Leder das Hurn darstellt, der Pappendeckel, den man als Metall nehmen soll. Bitte also dem fleißigen Anstreicher, wenn er mit dem Kamme aus Blech heran-rückt, dieses Instrumeut, mit dem er das Holz darstellt, zu konfiszieren, und es beim einfachen Anstriche be» wenden zu lassen, der natürlich hell und waschbar sein soll. Emailfarben sind da vorzüglich und hallbar. Wir haben unser bescheidenes Heim mit den ein» fachen Möbeln aus weichem gestrichenen Holze schon säst fertig eingerichtet. Es fehlt nur noch eine lichte Decke aus dem Tische, deren Rand mit Stickereien ge» schmückt sein kann lsclbstverständlich kräftig in der Farbe und stilisiert). Auf die Decke aber stellen wir einen bunt glasierten Tupf mit einigen Blumen. Es brauchen wirklich leine Orchideen zu sein — Mohnblumen, die Blumen der Wiesen und Felder, Zweige wirken geradeso gut. Und wenn wir nun zurücktreten, unser Werk überschauen, da werden wir finden, daß wir ja Bilder von solchen Interieurs in der Sezession, im Künstlcrhanse, im Hagenbund gesehen haben, daß wir das Original zu dem Gemälde schufen. Wir haben nun ein Heim, ein bescheidenes Heim, das jedem Arbeiter erreichbar >md das doch voller Schönheit ist, in dem Stimmung, allerhand malerische Laivllchrr Zeitung Nr. 270 2480 26. November 1910. Werte stecken, die wir, wenn wir seheil gelernt haben, genießen können und die uns das bringen, wonach sich alle sehnen — Schönheit in den Alltag! — sAndienz.) Seine Majestät der Kaiser hat vorgestern den Landesgerichtspräsidenten Adolf Els » n e r in Andienz empfangen. — sDas Abgeordnetenhaus) setzte gestern die Debatte über den Bericht des Teuerungsausschusses fort. Seine Exzellenz der Handelsminister Dr. Weis» kirchuer polemisierte gegen die sozialdemokratischcn Redner und teilte im Verlause seiner Ausführungen ,nit, das; für die bis April erteilte Bewilligung zur Einsuhr von monatlich 800 Tonncn überseeischen Fleisches nicht nur Wien in Betracht komme, sondern auch andere Städte, darunter Brunn, Graz, Klagensurt, Laibach, Innsbruck n. a. mit je 10.000 Kilogramm, Lembcrg nnd Trieft mit je 15.000 Kilogramm lind Prag mit 25.000 Kilogramm usw. — In fortgesetzter Verhandlung über den Vericht des Teueruugsausschusscs warf Abgcord» neter Dr. Schöpfer den Sozialdemokraten vor, daß sie vom Staate alles verlangen, ihm aber nichts bewil» ligcn ».'ollen. Die Einfuhr von argentinischem fleisch dürfe nur als Ausnahmsmaßregel gestaltet sein. — Abge» ordueler Dr. Biedermann N>arf der Regiernllg Nichtachtung des Parlamentes vor und machte sie für die Notlage des Volles verautworllich. Er betonte die Notwendigkeit einer intensiven staatlichen Wohnuugsfur» sorge und die Einführung einer Wuhnungsinspektion. — Abg. E r b sprach sich sür die uneingeschränkte Ein» fuhr des argentinischen Fleisches aus. ^Beifall.) Die Verhandlung wnrde abgebrochen und der Dringlichkeits» antrag Pacher, betreffend die Regelung der Standes» Verhältnisse d<'r Pöstoffizianten, in Verhandlung ge» zogen. Abg. Pacher ersnchle, seinen Antrag in der nächsten Heutigen) Sihuug begründen zn dürfen. — lEin zeitgemäßer Vorschlag.) Wir erhalten fol» geude Zuschrift: Nach dem großen Erdbeben wurden in Laibach mehrere Gaffen reguliert, was dem unbehinder» ten öffentlichen Verkehr wesentliche Vorteile brachte. Dessenungeachtet befinden sich da noch so enge Gassen, daß sie nur einen beschränkten Raum bietrn, um dem bedeutenden Personen» und Wagenvertehr notdürftig zu genügen. Unter diesen befindet sich namentlich die Wolf« gasse zwischen den Häusern Nr. 1 und 4. Sie gehört zu den meist frequentierten Gaffen, ist aber so eng, daß zwei sich dort begegnende gewöhnliche Nagen nur dann einander ausweichen tonnen, wenn der eine das Trottoir mitbenutzt. Deshalb treten da zeitweise Wagenstauungen ein, die den Verkehr auch für Personen gefährlich ge» stalten. Ein<' Abhilfe ist gleichsam unaufschiebbar. Die Zeit ist nun gekommen, wo man mit verhältnismäßig nicht zn großen Kosten diese Gassen regulieren könnte. Zu diesem Behufe wäre das Haus Nr. 1 anzukaufen und zn demoliren. Die gewonnene Fläche könnte zur Gassen» ngulierung, der allfällige Nest zu einer Parkanlage ver» Wendel werden. Die rechtsseitigen Häuser der Wolfgaffe bekämen hiedurch eine schöne Aussicht auf die Franzens» brücke, auf den Laibachsluß und anf den Schloßberg. Sie hätten dann auch einen größeren Wert, weshalb sich deren Besitzer vielleicht bereit erklärten, einen freiw. Beitrag zu eiuer derartigen Regulierung zu leisten. <'. — jhymen.) In .Krainburg hat sich Herr Albin Vedernjak, Assistent an der wirtschaftlichen Landes» schule in Stauden bei Nudolfswert, Sohu des Herrn Landesgerichtsrates Franz Vedernjal, mit Fräulein Anica Kump vermählt. —k. — jDie Krankenkasse drr selbständigen Meister in Laibach) gibt hiemit bekannt, daß sie anch dieses Jahr am 2. Dezember vier Iubiläumsstistuugen zu 20 Iv ver» teilen wird. Anspruch darauf haben Witwen der vcrstor» benen Mitglieder, eventuell invalide Mitglieder. Gc» suche nimmt bis 29. d. M. der Obmann A. Gjud, Kongrcßplatz 3, enlgegm. — sSprcchturs für (Hesangogöglinge.) Die Philhar» monische Gesellschaft in Laibach beabsichtigt mit l.De» zcmber l. I. im kleinen Saale der Tonhalle einen deut» schell Sprcchknrs für Gesangschüler und Hospitanten bei. derlei Geschlechtes, die einen kunstgerechten Unterricht im Vortrag oder in der Schauspielkunst anstreben, zu eröffnen, der vier Monate mit je 2 Wuchcnstunden um» fassen soll und für dessen Leitung das Mitglied der deutschen Bühne Herr Max Weydner gewonnen wurde. Das Unterrichtshonorar ist sehr mäßig und be» trägt für die Dauer des Kurses l.4 Monate) 16 K per Person, die in Monatsraten zu 4 X zu entrichten sind. Jeder Teilnehmer muß unbedingt das ganze Unterrichts» Honorar per 16 X entrichten: nur andanernde Krankheit oder Domizillvechsel bilden einen Nefreiungsgrund. Der Kurs wird eröffnet, wenn sich wenigstens 15 Teilneh» mcr melden. Anmeldungen sind schriftlich an die Dirck» tion, mündlich an Herrn Musikdirektor Iöhrer oder an Frau Nebenführer zu richten. — sLaibacher Eislaufoerein.) Der Eisplatz wurde im verflossenen Herbste an der Ostfcite mit einem halt» baren Gitter versehen und an den übrigen Seiten pro-visorisch eingezäunt. Auch für Beleuchtung wurde Vor-sorge getroffen; es wird nämlich der Eisplatz in der lünstigen Saison mit dem aus Bahnen und in Fabriken zufriedenstellend erprobten Petroleumgasglühlicht be» leuchtet werden, was gewiß so mancher Schlittschuhläufer freudig vernehmen wird. Sollte die eingetretene Kälte noch einige Tage andauern, so dürfte die Eisbahn in Kürze eröffnet werden. — Den Karlenvorverkauf hat wie im Vorjahre aus Gefälligkeit die Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr ck Fed. Namberg übernommen. ! ^- ^Todesfall.) Der Oberlehrer von Altlag, Herr Josef Göderer, ist im Alter von 52 Jahren am 23. d. M. einem Vlutsturz erlegen. Seine Leiche wurde nach Gottschee überführt und am 25. d. unter zahlreicher Beteiligung zur Erde bestattet. Am Grabe stimmten Kollegen des Verblichenen einen Trauerchor an. Herr Gödcrer galt als tüchtiger Schnlmann und als liebens» würdiger humorvoller Gesellschafter, der von den zahl» reichen Leiden und seltenen Freuden eines Dorflehrers viel zu erzählen wußte und dem ein ehrenvolles Andenken gesichert bleibt. — lDer Kurort Töplitz in Untertrain) wurde in der heurigen Vadesaison von insgesamt 8l9 Personen besucht. Von diesen entfielen 682 Personen ans Krain, 119 Personen auf die übrigen österreichischen Länder, I? Personen auf die Länder der ungarischen Krone und 1 Person anfs Ausland. Die Anzahl der männlichen Personen betrug 367, die der weiblichen Personen 452. Über 6 Tage hielten sich 620 Personen, unter 7 Tagcn 199 Personen im Kurorte auf. Gegen das Vorjahr gestaltete sich der Kurorlsbesuch um 316 Personen schlechter. Diese Frequcnzabuahim' ist ausschließlich auf das äußerst ungünstige Wetter zurückzuführen. II. — sSchwurgerichtsvcrhandlungcn.) In der am 28. d. M. beginnenden 4. Schwurgerichtsperiode kom» men folgende Straffällc zur Verhandlung: Am 28. No» vember:' Matthias Ieran5i5 (Totschlag); am 29. November: Johann Palto Wünzverfälschung) und Ger» trud l^avs sTotschlag); am 30. November: Anton Naku» vee ^Totschlag); am 1. Dezember: Silvester Re5eu l.Nol» zucht und Diebstahl); au, 2. Dezember: Josef Kepic sTot-schlag); am 3. Dezember Franz 8Mar (Totschlag); am 5. Dezember: Johann Sor^ak (schwere körperliche Be» schädigung). >5- — sGeschworcneuberhandlungen beim Kreisgerichtc in Nubolfswcrt.j Am 21. d. M. hatte sich der 18 Jahre alte, nach Salamnnw in Kroatien zuständige Knecht Savo Miri<> wegen Verbrechens des Totschlages zu verantworten. Der Tatbestand ist folgender: Am 14. August l. I. reiste die 22 Jahre alte Tochter des Stephan und der Anna Ko5ar aus Tschernembl nach Laibach. Bis zum Bahnhöfe in Stra/a begleitete fie ihre Mutter. Das Gespann lenkte der bei Ku/ar be» dienstete Knecht Miri5. Nach der Abfahrt des Zuges kehrten Anna Ko/ar nnd Miru> in einem Gasthansc in Stra«, ein. Etliche Minuten vor 7 Uhr abends sich-ren sie nach Tschcrnembl zurück. Stephan Koöar «erwartete die Rückkehr seiner Frau schon um 9 Uhr abends uud konnte nicht einschlafen. Gegen halb 3 Uhr früh hörte er, daß das Gespann in den Hof eingefahren war. Er öffnete das hintere Hauslor nnd rief: „Savo". Letz» terer meldete sich mit „Hier". Stephan Ko^ar gab sich damit zufrieden und legte sich wieder zu Bette. Da scine Frau uichl ins Schlafzimmer kam, dachte Koiar, sie überwache das Tränken der Pferde; als sie anch nach längerer Zeit nicht zum Vorschein kam, meinte er, sie habe sich ins Dachlwdeuzimmer schlafen begeben. Als sie auch in der Frühe ausblieb, fragte Ko/ar seinen Kuscht nach deren Verbleib. Miri<- gab zur Antwort, daß er darüber nichts wisse. Erst als Ko/.ar energisch Auskunft verlaugle, erzählte Miru-, daß der vordere Sitz von, Wagen uutcr die Pferde gefallen sei, worauf diese gescheut hätten und Anna Kožar vom Wagen geschlen« derl worden sei. Da Ko/.ar seinen Knecht als einen jähzornigen und boshaften Menschen kannte, ahnte er sofort, daß Miril» seiner Gattin ein Leid zugefügt haben mußte. Er sandte seinen Fleischergehilfen Johann Lobe mit Pferd nnd Wagen in der Richtung gegen Tscher» moschnitz auf die Suche nach der Verschollenen. Bevor Lobe in Tschermoschnitz eintraf, halte man schon die Leiche der Koiar an der Straße aufgefunden. AIs Lobe hievon erfuhr, kehrte er sofort um. Unterwegs begegnete er den Miri<- und erzählte ihm vom Leichenfundc. So» dann forderte er ihn auf, mit ihm uach Tschcrnembl zurückzufahren. Miriö leistete der wiederholten Aufsor» derung Folge. Er wurde, in Tschcrnembl eingetroffen, durch die mittlerweile avisierte Gendarmerie in Haft genommen. Die gerichtliche Obduktion ergab, daß Anna Koöar eines gewaltsamen Todes gestorben war. Ihr Kops wies drei, mit einem scharfkantigen Gegenstände beigebrachte Wunden aus. An anderen Körperteilen waren dagegen gar keine Verletzungen vorhanden. Nun lvar der Verdacht gerechtfertigt, daß Mirw feine Dienst-geberin getötet habe. Er stellte aber dies entschieden in Abrede. Weder in der Voruntersuchung noch bei der Gcschworenenverhandlnng gelang es, ihn zum Gestand» nis oder zur Klarstellung des Sachverhaltes zu bewegen. Ob Mangels an Beweisen verneinten die Geschworenen die Schuldsrage mit 11 gegcu 1 Stimme, worauf der Gerichtshof ein freisprechendes Urteil fällte. — Am 22. d. M. saß auf der Anklagebank der 1878 in Groß. laschitz geborene und dahin zuständige, des Raubes an» geklagte Taglühner Johann Vem'ina. Am 5. Oktober l. I/hatte d'^r 75 Jahre alte Damian Lilovi« aus Gott» schec aus dem Markte in Zdcnska Reber eine Kuh um 280 I< verkaust. Anf dem Heimwege gesellte sich ihm ein unbekannter Mann zu. Im Laufe des Gespräches tat Liloviü des abgeschlossenen Verkaufes Erwähnung. Der Unbekannte ging bis zum Beginn einer Wegeab» türzung vor Lilovi<-; dann ließ er ihn vorausgehen. Plötzlich erhielt Likovi<' von hinten einen solchen Hieb über den Kopf, daß er bewußtlos zu Boden fiel. In dieser Verfassung und seines Geldes beraubt, wurdc^er später aufgefunden. Neben ihm lag eine Hacke, mit welcher zweifellos der Überfall vollbracht wurden war. ,Als die Gendarmerie in Erfahrung brachte, daß die laufgefundene Hacke mit jener identisch sei, die bei den Kindern des Vem-ina gesehen wordeil war, führte sie am 7. Oktober l. I. den Vem'ina dem Likovic' vor, der ' ihn als den Täter erkannte. Der Veschuldigw stellte die Täterschaft entschieden in Abrede und behauptete, sich am kritischen Tage vormittags nur auf kurze Zeit in Begleitung seiner Ehegattin vom Hause entfernt zu haben. Um halb ll Uhr vormittags sei er mit seiner Frau wieder nach Hause zurückgekehrt. Letztere habe sich dann zum Markte uach Zdeusta Reber begeben. Nachmillags heimgetommeu, habe sie ihm von dem ver» üblen Raube erzählt. Die Geschworenen verneinten die Schuldfrage mit ! 1 gegen l Stimme. Nen<"-ina wurde sohin freigesprochen und auf freien Fuß gesetzt. II. — sDer Verein „DolenMo pevsllo ärustvo" in Nudolföwert) veranstaltete am 20. d. M. in den dortigen ^'italuiea'Lolalitälen einen Unterhaltungsabend, dessen Programm Gesangsvorträge nnd Tanz bildeten. Die von dem Sängerchor unter der bewährten Leitung des Herrn HIadnik vorgebrachten Gesaugsnummern fan» den den ungeteilten Beifall des zahlreich erschienenen Publikums. Fräuleiu Spe tz Ier , Lehrerin in Rudolfs» wert, die die Säuger am Klavier begleitete, zeigte sehr gnk' musikalische Fähigleiten. Nach dem Gesaug ent» wickelte sich eine recht animierte Unterhaltung. Die Iu» aeud huldigte dem Tanze bis spät uach Mitlernacht. I!. — sDas Streichorchester „Sloga" in Krainburgj veranstaltet am 27. d. M. um 7 Uhr abends in den Gasthauslokalitälen der Frau Maria Mayr in Kram» bürg unter Leitung des Hcrrn Sigismund Pola^ek, Leiters der Musikschule in Krainburg, ein Konzert, das sich aus klassischen uud modernen Musikstücken zu» sammensetzl. Da das Konzert zu wohltätigen Zwecken stattfindet, werden Überzahlungen dankbarst entgegen» genommeu. Entree 40 ll. —^. — lFro'ste.) Aus Nudolfswert wird uns berichtet: Seit einigen Tagen herrscht im Unterlande ein klares, aber kaltes Wetter. Am 25. d. M. sank das Thermo» meter anf 7 Grad Eelsius unter Null. II. — lIm Schnee stecken geblieben?) Aus Trieft, 24. d. M., wird gemeldet: 'Mit dem gestern nach Alexaudrien abgegangenen Lloyddampfer „Kleopatra" wollk' sich Graf Harrach nach Ägypten begeben. Seine Dienerschaft war mit dem großen Reisegepäck bereits an Bord und wartete aus das Eintreffen des Grafen. Dieser war jedoch bis zu der für die Abfahrt des Schis» fes festgesetzten Stunde nicht eingetroffen und so mußte die Dienerschaft ausgeschifft und das Gepäck wieder aus» geladm werden. Da der Graf mit dem Automobil von Fiume ankommen sollte, vermutet mau, das; das Fahr» zeug am Karst im Schnee stecken geblieben sei. — lUnglülksfälle.) Der 21jährige Knecht Franz Medle wollte kürzlich in Laibach auf einen fahrenden Wagen springen, geriet aber unter den Wagen und er» litt schwere Verletzungen. — Der pensionierte Magi. stratsdiener Albiu Ieba6in fiel bei der Schusterbrucle iu Laibach über die Stiege und wurde an der rechten Hand schwer verletzt. — Beim Reinigen eines Schwein» swlles wurde der Besitzer Pet. äavs von einem Schweine m die linke Hand gebissen und schwer verletzt. — Beim Pserdetränken erhiclt der Besitzer Joses Mari'-iö in Na» kitniea, Bezirk Gutischre, von einem Pferde einen Huf» schlag in die rechte Rippengegend uud erlitt einen Rip-peubruch. — Der I4jährige'Zögling des hiesigen Ma» rianums Franz Kvas fiel beim Turnen nnd verletzte sich schwer an der .^and. — Der Inwohner Johann Plajbes auo Zgonik, Bezirk Krainburg, glitt aus und zog sich beim Sturze einen Beinbruch zn. — Der Maurer» gehilfe Ermano Eimulini wurde am rechten Auge da« durch schwer verletzt, daß ihm bei der Arbeit Mörtel ins Auge spritzte. — Der Taglöhner Andreas Selan aus Laibach zog sich beim Abladen von Steinkohle durch Überheben schwere innere Verletzungen zu. 2. — Werfällen und schwer beschädigt.) Der 68 Jahre alte Auszügler Franz Gruz aus Tihaboj, Bezirk Littai, ging vor einigen Tagen gegen 8 Uhr abends in etwas angeheitertem Zustande vom Gasthause des Ant. Kirh. naver in Hl. Kreuz nach Hause. Etwa 50 Schritt vom genannten Gasthause entfernt wurde er aus der Bezirks» slraße von einem nnbekannten, mit einem Holzprügcl bewaffneten Manne überfallen, zu Boden geworfen und von da gegen 70 Schritt auf eine Wiese geschleppt, wo ihm der Täter eine ätzende Flüssigkeit in den Mund schüttete. Hierauf wurde Gruz wieder eine Strecke weit gezogen und sodann über eine bei zwei Meter hohc Böschung auf die Straße geworfen, von wo er noch eine Strecke weiter geschleift und schließlich auf einem Felde liegen gelassen wurde. Bei dieser Gelegenheit soll der Täler dem Gruz auch ciu Geldtäschchen mit 9 K geraubt haben. Gruz erlitt mehrfache Verletzungen und anscheinend einen Armbruch. Er blieb bis nach Mitte-r» nacht liegen und schleppte sich sohin in den Stall des Besitzers Josef Oven, wo er übernachtete. Dem Täter ist man bereits auf der Spur. 2. * lDer beste Schuhe.) Im September l. I. nachts wurden auf den Schanzen auf dem Schloßbcrge füns Bänke und eine Orienlieruugstafel, fcruer das dort an» gebrachte trigonometrische Zeichen aus der Erde gerissen, beschädigt und über die Schanzen geworfen. Auf dem Tatorte' fand die Polizei eine silberne Offizicrstette mit <'iner Medaille des deutscheu Kaisers Wilhelm und der Aufschrift „Dem besten Schützen". Dank einer lang» wierigeu und mit besonderem Eifer geführten Unter» suchuug wurtx' der Rädelsführer, ein Änstreichcrgehilse, samt seinen Kameraden, die beim ZerstörungswcVke mit» geholfen hatten, ausgeforscht. Alle werden fich vor Ge» richt zu verautworten haben. Laibacher Zeitung Nr. 270. 2481 26. November 1910. — lMgemeinc Tportansstcllung in Klagenfurt.) (Gemeinsam mit der Kärntner ^andeshandluerkerausstel. lung und einen, großailgelegten Kärntner Volks» nnd Trachtenseste wird inl nächsten Jahre in der Zeit vom 29. Juli bis einschließlich 3. September in Klngenfurt eine „Allgemeine Sportausstellung" veranstaltet und in folgender Gruppierung durchgefiihrt werden: I.) Pferde nnd Wagen; 2.) Automobile und Fahrräder; 3.) Turnen, Fechten, Athletik und Nasensport; 4.) Wassersport- 5.) Tuuristik, Alpinismus ui,d Winterspurt; 6.) Jagd- und Schießsport; ?.) ^uslsport; 8.) Amatenrphutugraphie,-9.) Anwendung der Heilkuude im Spurte; Kl.) Sport, kleiduug und Ausrüstung aller Art; 11.) Kunstgegen» stände; 12.j Spielwaren; 13.) Sportliteratur und Sun» stiges. Mit der Sportausstelluug werden auch verschie-dene Sportlonknrrenzen, wie Pferde», Automobil- und Muturboutlonkurrenzen, Radrennen, Regatten, Wett» scl)wimmen, Wettrennen, Fußballwetlspiele, ^iawN'Ten. Nls»Turniere, Nollschuhlaufen, Landesverbandschießeu, Flugkonturreuzeu usw. veranstaltet. Die deukbar geeig-netste !liage der Landeshauptstadt Klagenfurt und ins» besondere des Wörthersees sichert eine erfolgreiche Durchführung der Gesamtveraustaltuugeu. Sämtliche Anfragen sind an die Geschäftsslelle, Klagenfurt, Neuer Plah 11, zu richten. — lVerhaftung.j Am 21. d. M. wurden der in Unter.^i^la wohnhasten Fabriksarbeiterin Leopoldine Vabnik aus einem Koffer zwei Fünfkronenstücke und der Magdalena Vabuik ein Paar neue Schuürschuhe im Werte vou 16 I< entwendet. Am 23. d. M. wurde der Koffer der Magdaleua Vabnik aufgebrochen uud die Kleider durcheinander geworfen, was darauf zurüclzusüh-. ren ist, daß der Dieb offenbar uur nach Geld gesllcht hatte, weil cr die übrigeu Effekten unberührt ließ. Als tatverdächtia wurde der schon ost abgestrafte, nach Sankt Veit ob Laibach zuständige Pferdemätler Auton Dob> nikar verhaftet und dem Bezirksgerichte eingeliefert. " sVcrhnftungen.j Von gestern mittags bis heule früh nahm die Sicherheitswache vier Verhaftungen vor. Nachmittags wurde in Udmat der 40jährige Taglöhuer Johann Juvau aus Et. Veit verhaftet, der des Ver. brechens der Vrandlegnng verdächtig ist. Er soll sich zu der Zeit als auf dem Moraste einige Brände vor« kamen, dort herumgetrieben haben. Abends wurde die Mls Laibach ausgewiesene 59jährige Agiles Gliebe aus Mosel, Vezirk Gottschee, auf den, Nathansplatze verhaf-let. Auf dem Kaiser Iosefsplatze lvurde ei» total be» zechter Arbeiter auf der Straße liegend gefunden; er mußte mit dem Zellenwagen in den Arrest gebracht werden. Nachts meldete sich in der Zenlralsicherheits. wachtstube ein 4()jähriger Schreiber als obdach» und mittellos. — ^Verhaftung zweier Diebe.j Vor etwa einem Monate wurde der Keuschlerin Margarela Iuha in Dane, Vezirk Laas, aus versperrter Wohnung ein Geld-betrag von !)4 1< entwendet. — Als Täter wurden nun die kroatischen Arbeiter Anton SeueÄü und Johann Mi^° kulin, false Kretovic-, in eineni Steinbruche bei Nabre» sina ausgeforscht, verhastet und dem Landesgerichte in Laibach eingeliefert. Beide sind des Diebstahies gestän-dig und geben an, daß Seue5i6 den Diebslahl ausführte, während Mi^kulin Vurpaß hielt. Vou der Beule nahm jeder die Hälfte. X. — sIm städtischen Schlachthauses wurden in der Zeit vom 6. bis 13. d. M. 94 Ochsen, 7 Kühe, 1 Stier und 1 Pferd, weiters 300 Schweine, 120 Kälber, 46 Hammel und Böcke sowie 2 Kihe geschlachtet. Überdies wurdeu in geschlachtetem Zustande 3 Schweine und 15 Kälber nebst 574 Kilogramm Fleisch eingeführt. '* iGefundeu.j Eine goldene Brosche, eine goldene Damenuhr, ein Geldtäschchen mit einem kleinen Geld» betrage und eine silberne Taschenuhr uebst Kette. — Wetterbericht.) Die Lnftdruckverteilnng über Europa hat fich seit gestern wesentlich verändert. Wäh. ^nd sich über dem Älpengebiele ein Maximum aus» bildete, sank an der ganzen weslenropäischen Küste der Luftdruck rapid. Seine fallende Tendenz hat sich bis in das Mittelländische Meer und von da aus in unsere legenden furtgepflanzt. Die Folge davon war die zu-nehmende Trübung der Atmosphäre, die stellenweise zu niederschlagen führte. In Laibach vollzog sich der Wit° terungsumschwnng gestern nachmittags, uachdem sich der °lchte Murgennebel ganz aufgelöst hatte. Abeuds war dcr Himmel bereits 'mit Wulfen bedeckt und die rasch Neigende Temperatnr ließ auf schirotwle Luslströmuu-^" in der Höhe schließen. Später stellte sich leichter Schneefall ein, der bei Dunst nnd Nebel bis hellte früh fortdauerte. Der Luftdruck ist in stetem nnd rapiden, Slnkcn begriffen. Die heutige Murgentemperatnr be-»rug 0,5 Grad Celsius. Die Beobachtungsstationen mel-beten folgende Temperaluren von gestern früh: Laibach 7^9,0, Klagensnrt —11,5, Görz —1,6, Trieft 2,0, ^ola j),0, Abbazia 1,3, Agram — 4,4, Sarajevo — 3,7, Graz -6,6, Wien —2,6, Prag —2,8, Berlin 0.0, Paris 2,0 a^^. I Constante Zusammensetzung. (Jj/^^^^B Besonders jenen Personen ^•Ofllor.^|J empfohlen, welche /ulol^» v^^.',.!,....^g sitzender Lebensweise an ^^S&fli Harnsaurer Dia these i ^^^HwW Hämorrhoiden. ¦•nuii: l'i''Mp gsestörtem Stort'wHdhse! leiden. ^edicinal-Wasser und dfetätisches Getränk ersten Ranges. Hanptniederlagen in Laibaoh: Michael Kastner, (1437) Peter LaBuik, A. Šarabon. 25—22 DM« Dtntfdier Cufiiucrem -----¦> 0ofl. 3- S-W- öer ©eutfdjeit Äatferiti. (ööj 4-* Laibachcr Zeitung Nr. 270. 2482 26. November 1910- GnlaÄung zur llll' lülitglielle«' ller ?!>ill,. Le8elIMN welcde sonntag, aen «. Nexembel a. 3.. um n Udl vom. im kleinen 5aale aer conftalle ztatttinaet. 1. Bericht der Direktion über das abgelaufene Vereinsjahr. 2. Vorlaqe der Vcreiüsrcchmma, vro 1909/191^. 3. Bericht der Nechuunsssprüftr. 4. Vorlage des Voranschlages für das Prrcinsjahr 1W9/I910, b. Wahl des Gesellschafrsdireltors, der Direltionsmitglieder, je eines Abgeordneten aus der Gruppe der Sänger, bezw. der Musiler. 6. Wühl der Rechnungsprüfer. 7. Allfällige, nach H ii8 der Satzungen anzumeldende Anträge der Mitglieder. Laibach, am 26. November I9I0. (4289) Die Direktion. Jt^^/\ heilbewährt bei Katarrhen, Husten g jf J^Tc\ % Heiserkeit.Verschleimung,Magen-% IEfwzj T saureJnfluenzau.Fo/gezustände. « ^ffJ^P; Überall erhältlich in Apotheken Drogen-und jf V ^Tffu*^__________Mineralwasser-Handlungen. 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Stücke) Kronen . 4«/, 93 !« 94 90 Nuduls Bali» in ltroneuwäl»r, fieuerir. (div St.) . 4°/« «3'3b «4 95 Vurar>berner »l'lllm, stsr., 400 und 200« Kronen . 4°/„ 9» 50 94 l,l» Z» von 4NN «r......44« Ü04ÜU b0 dtito i^inz-Büdweiö 200 sl. z. W ä.b'/<"/„ . . . »23 . 425'-d«tto Salzburn-Tlrol «00 f! b. W. S ü«/,.....4lU-.«<»- Kremstal-Bahn 200 u. 2000 Kr, h,/. . . . . . . . 189-,!»«- Gelb Ware Vom Mate zur Iahlnny llbtt> nummcue Gisenbahn > Prwlitül«' ßbligationtn. Äühm. Westbal,», (5>n. 189^, 4UU 20U0U. K',000 >>r, 4°/u 94 »5 9b 35 Ellsabeil, Ä,>hü «' 0 u. 3000 M. 4 ab lN°/,......ll?>- N8-- Llisabeili Äaljn 400 u. 2000 M 4°/o........,14-40 ll'. 40 Ferdinands «ordliahn Em. «8xe 95<>0 96 UN detlo Enl.190, 9U- ''?-— Franz Joseph-Bahn Em. 1«84 (dlv Lt.) Silo. 4°/,. . . 94'90 9Ü90 Galizische Karl lludwin-Bah» !bw Lt) S !l>. ^°/<,. . . 93 70 94 70 Ung.-naüz. Vahn 200 f>, L, 5°/„ «04 40 !05'4U detto 400 u, Ü00U Kr, 3>/,^/, «ü ,>>0 86 HU Noiarluersser Bah» Em. 188^ (biu. Lt.) Slid. 4°/,. . . 93'9ü 94'9ü Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4°/, »mg, Gulbreute per Kasse lli 40 III 60 4«/n delto per Ultimo lll 40 lll ev 4"/n unaar. Rente in irronen- währ. stfr., per Nasse . , «1 70 9l M 4°/„ detto per Ultimo 9l 70 9l 90 3'///a detlo per «asse «> - 8lvn U»„ar. PrämienNnl, ^ 100 fl !iü2 b0 2.'8 l>0 detto k ü» fl. ÄLl 7ül!ll7"?k> Theiß Reg. Lose 4«/, . . . , >b»-8/,l«,8ü <»/» unnar, Grundentl.-Oblig, »2 L,, v3 25 4»/„ liuat. u. flau. Grbentl. Ol». 93 H0 94 50 Andere öffentliche Anlehrn. Äosn. Ull des-Aül (blv.) 4°/, , 91 4b 9»'4b Vo«n,-He,ceg Elsenb. Lanoes- «»,ehcn div.) 4'/,°/, . 9<< - <00'— l,"/„ Vunan Ncn. «»leche 187« l«2 - >03' Wiener VerlelM-A»!. , 4°/„ ü» 90 9490 deüo 1900 4«/„ '3 >-0 »4-80 «nlehen der Stadt Wien . 99 7l> lOV 7 > dello (V, oder G.) 1«?4 liiN - >2i -detlo (1X94> .... 91 8 «2 2.>> detto >Oa«> v, I 1«98 . !»4 90 9b ^ detto (Eleltr.)v.J. 1900 9^80 94 80 delto (Inv-«.)v I 1^0." «b 40 !>n 40 Ä0r!eoau-«nlel>en verlosb, 4»/„ »5 ü» uu uo Nussi,che Ltaaisanl. v. I. i!»o» s. 100 Kr p N. . . b»/, lOÜ'bv 104 — detto per UXlmo . . b°/, — - —-— Äulss. Staats HyMhslar-Nni, 18«2 .... «'/„ 121-10 <«2',u Geld Ware Viilss, Staatü-Goldanleihe 1907 f. 100 Kr.....4'///« 92-30 93 3« Pfandbriefe usw. Vodenlr.allss. «st.i,k,oI.vl.4°/„ 98 70 94 70 «ühii!. Hupothelenb, verl, 4«/„ 96— VL'50 Z,nlra!-Äod, iired.-Vl,, üsterr , 4b I, veil. . . . 4'/2«/., 101'5<, —-- detto «ib I. uerl, . . '»/„ 95 75 96^75 «red -Inst.,us«err .f.Vcrl-Unt, u, össentl. Älv. «at. ^, 4°/„ 82 ?b 98 7ü Lanbesb. d. K0>>. l«a!izien uud Uubom. !^'/, I. rullz. 4°/„ 83 !><' 94 bn Mähr Hupolhrlenb. verl. 4°/„ 95 - 96- N-öslcrr.La!!de/o 95- !»e- deilo i»ll. 2«/,. Pr verl. 3'/,"/» 88' - 8 > - betlo K.-2chuldsch,ver!.3>/,/, 8"-W 88'9« betto veil.....4°/° »4- beltu 4°/, «r......9» L0 99 e« Spar!., erste öst., 60 I. verl. 4«/, L9 — 100- EisenbahnPrioritäts-Obligationen. Österr. Norowestl,. 200 fl. S. . —'— —-— ötaalölmh» b«0 ssr..... ^ — —'— öüdl>al,n l^ 3°/n Iänner-Iul, 500 Fr. (per St.) . . , 2N3 117 85 Diverse Lose. Pei,in,llche f«ft. »«/» Nobenlredit-Lose ltm. 1«»« 298'bo 204-50 detto Em 1889 281-— ^8? - °/« D°nau-Neaul,.«°lc 100 fl, 30N- 3,«.. Nerb.Präm. «nl.p 100Fi.2<>/o 117-- 123- Pnoerzm»lichc z°se. Vubap-Vasililll (Dombau) ü fl, 3175 85. ?b ilrebiliose i«a fl...... b28bu 538 5« Llan, Lose 40 sl. «M. . . . ^'' 79 5" >>oten Kreuz, »ng. Oes. u. 5 fl, 4» 50 53 50 Nudolf-Uose ,0 sl...... «6-- 72- äalm Lose 40 fl. KM. . . . 262 - 27K--Tür! E,.«,.A»I,.Präm..Oblig. 400 Fr per Na9 bo detlu prr Medio , . . 25L?b 2.°.? ??> Geld Ware Wiener Komm-Losr v. I 1874 Ü3U 50 54« 50 Gcw,-Sch d 3<>/„ Prä», -Schuld d.Vodc»Ir.-A»st. Em. 185N ni - II?'— Altien. UrangPllrt.Zlntllnehmungtn. Nufsig Tcplilzer Eisenl, l>00 sl, 19N0- IVOK'— Äühmüche No,bbnhi> >l>0 fl. . —'— —-— Änlli,liehl»der K^ 598 - 602'— ,;>'>di»a»d.!,Ä!ordb, loonfi.ltM. 5I50-—5175-— Kaichllü - Oderbcrger Lisr»I>ah» '^00 fl, S....... «525« 354^50 Lemb-Ezern -Iassü-Eisenliahn. Gefellichaft, 20" fl. S , db5 — 556 - Lloyd, öl».. Trieft, b00 f!.. KM b?«-- 578- Olterr. «ordwesldahn 2N0fl, S, — - —'— dcttu(!il U,200fI.S p. Ult. — - — — Pran DulerEilenb. 1<»0fl.al>nlt 22»- 230- staatseifenb 200 fl, S. per Ult. 748-75, ?4!< 75 Slidbahn !i»U fl. Silber per Ult, 114 40 115 40 Südüurdbentsche Verbindungsb, 200 anl. allg,, Ü00 89b — Grid Ware Unioübanl ^00 fl...... N30-4N 631 40 Uniunbanl böhmische 100 fl, . 2<;?'i^> 268 50 AerletMbanl, allg. 140 fl, . , 309 ?i» »70 73 Induslrie Zntcmthmungen. Va>,n,e!eIIsch., allss, öst. ,00 fl. 332 - »««' — Ärüxer^olilenwrgli.-Ms, ,00aIi!werlehib.A»staIt, i)st,. 100 al,»!u,-Lelha.,.lrste, loafl 193— Ise — . Elueimchl". Papiers, u. V. G. ln Liqu —-— —'— Hirlciibcrger Patr.-, Zündh, u, Me> Fabril 400 ,tt. . . 1130 — K»5 — Liesingcr Brauerei 100 fl, . . 238— 839 — Montao-Oes , öst alpine 100 sl. ?6l» 75 7?«'?z ..Polbi Hütte' , Tiegcla.i,s;stahl- F. «. «. l^tt0 sl..... 534- «.z?'— PsagerEilen-Industrie-Gesellsch. 200 — , Schodnica", ?l, G. f Petrol.- Industrie. b"0 Kr. . . , 50b'Ü» «» — ..Stel,rermühI",Papiers.u.3z.G, b03 — b»s'— Triiailer Nohlenw G. 70 fl. . 224 — «?'— Türl. Tabalregle Ges. 800 Fr, per Nasse...... —-— —'— detto per Ultimo . . . 3L8 — 364— Wafsenf -«es., östcrr.. '00 fl. . 733- 755 — Wr. Aaunesellschalt, 10a fl. , 223- 224'bO Wicnerbcrge Ziegels.-Alt.-Ges. 820— «0 — Devisen. Kurze jlchltn un> Schecks. Amsterdam....... 199 20 I»3 40 Deutsche Banlplähe .... 11? «!> »I7»o Italienische lUanlplähe . . . "4 >7» »5 — London........ 24070 2 1 — Paris......... 95 l 2» 9b 27' s< Petersburg...... 253 75 «5475 gürich »nb Äasel..... 9ö 07» 95 L0 Valnte«. Dulaten....... >> 3? ii39 ^nFranle» Stücke..... 1" 08 i«ic> Ä!'MarlS,Ücke...... L3b! «3 b? Deutsche Neichsbaulnoten . . 117 »0 1178» Ilnlicnische Ga»i,r>r»h. NtritnrirnNMA. W Privat-Depots (Safe-Deposits) I L. unter eigenem Verschluß der Partei. I iMillmo MB SarelalBOAi In Kon)o-K«rr«iit ai< iaf fllrn-Iiott. ¦