«tzHNM Kr Annst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ ÄK. Freitag am 5 . Juni Von dieser Zeilschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mol ein halber Noaen. Der Preis des Vlattes ist in Laibach a»nz>ähr,g c>, oalbiahria z st. 2?»rch die l. l. Post unier dnuvert mit roriofreier Zusendun«! ganzjäbrig », halbinbri» 4 fi, C.M., und n>>rd balbiähria voraus« bezahlt. Alle l. k. Postümier nehmen Pränumeration «n. In Laibach rränumeriri man beim Verleger am Raan, Nr. >yu, im ersten Stocke. Probe« aus dem österreichischen Musenal­manache »81» Am Karste. Etil l war die Nacht, der Nebel schlich ^ Die blassen Sterne zogen. Und in den dürren Gräsern strich Der Nord mit seinen Doggen. Die grauen Fc^s/n ohne Zahl Gleich Friedhofzeiche» standen, Um die, gewebt «om Mondensirah» Sich Todtenkränze wanden. Dann wankten sie, Gespenstern gleich Von langst entschwundenen Zeiten, Die aus den Gräbern fahl und bleich I n Nebeltüchcrn gleiten. Zu», Himmel streckten drohend aus Sie ihre Knochenarme; — Sic haben w»HI dem Windgcbraus Erzählt von ihrem Harme. Dann plötzlich war in wir erwacht. Aus meiner Kindheit Tagen Ein Lied, das ich schon oft ocrlacht, Ei» Klang von alten Sagen. Das sind nicht Felsen, zahllos, grau, Aus «dem Kaltgcsteine, Nicht Zeichen einer Friedhofsau, Bekränzt vom Mondenscheinc;— Das sind die Leiber riesei^roß. Der alten Sündfluth Gaben, Als einst der Herr die Welt beschloß I n Wasser» zu begraben. Das sind der sünd'gen Mcnschcnwclt Gigantische Gebeine, Die hier die Todesflut geschwellt Als graue Koltessteine. Der Nord lacht ihnen in's Gesicht, Er peitschet ihr«? Weichen; Hier müssen sie bis zum Gericht I m Sonnenbrände bleichen. ' ' Das ist die Haide lodt und sohl, Wo sich die Felsen regten. Die durch die Pacht in oder Oual Die Knochenarme streckten. Jos. Filib. Freih. v. L a z o­tilllkuliikll ^»m» bei Strug kommen. Dieser unermiidete Mann sagte mir, der Berg lNnw­ßor» enthalte in seinem Innern viele Höhlen und Wasser« behälter; seine Länge erstrecke sich von Nu!i>?.e bis Mal­geru in Gottschee, und seine Breite von Strug bis Reif­nitz. Der Herr Pfarrer war in der ober« Grotte dieses Berges, »'»dne/.!,,'worin Stalaktiten, aber keine Proteen vorkommen; die tiefer liegende Grotte, li«»nul»lx!>» ^>»>n, das Kofierloch, habe aber deren viele, nur sei es des Was­sers wegen beschwerlich, selbe herauszuholen, und es könne Dies nur in trockenen Jahren geschehen. Wer von Laibäch aus sich dahin begeben will, mag den nächsten Weg über Reifnitz nehmen. Der gedachte Herr Pfarrer bestätigte auch die allge­mein verbreitete Sage, daß im Jahre 1834 vorüberzie­hende Zigeuner, als die Bauern des kleinen Wasserstandes wegen das Kofierloch reinigten, die in einer Schüssel herausgeschafften Proteen sich backen ließen, verzehrten und sie Mazheroli nannten. Die i»<,tillll»!ll>Kl» ^m» befindet sich ebenfalls am Fuße der »«!>il>8<,r!>, nahe bei dem Pfarrdorfe Strug. Der Zu­gang zu dieser ist jedoch sehr beUwerlich, weil selbe meist mit Wasser gefüllt ist, und die umliegenden Bewohner mit Steinen die Ausbrüche desselben so dicht verlegen, daß man sich den Zugang kaum eröffnen kann. Endlich hat .mir der würdige Herr Illinitsch die Versicherung gegeben,, daß auch bei dem Ursprünge der Gurk Proteen gefunden werden. Die örtliche Lagst dieser angegebenen Punkte wider­spricht offenbar meiner, im zweiten Hefte meiner Bei ­träge geäußerten, Vermuthung, als kämen die in Krain vorkommenden Proteen von Vier bei Sittich; denn jedem Ortskundigen ist bekannt, -daß zwischen Vier und dem Berge >ll,w3<»-l» die Gurk in einem so tiefen Flußbette stießet, daß das Wasser von Vier nicht das Thal über­schreiten kann; somit scheint angenommen werden zu müs­sen, daß die Proteen-, welche in den Höhlen von m.',!:,­llor» sich aufhalten, jener Gegend eigenchümlich angehören. Wie leicht wären in dieser Beziehung obwaltende Zweifel zu heben, wenn die Gebildeter« jener Gegend, vorzüglich die verehrt« Geistlichkeit, die Ortslage und die Proteen näher beobachten, und meine in den Beiträge n gemachten Bitten erhören, und mir die Resultate ihrer Bestrebungen gefälligst mittheilen wollten, damit endlich einmal die durch die ersten Naturforscher Europa's gemach­ten anatomischen Forschungen festgestellt, und die Fort­pfianzungsart dieser Thiere außer Zweifel gesetzt werden möge. Zur Geschichte der Poesie.*; Von P. A. Vudit, k. t. Bibliothekar. Jedes Jahrhundert hat seine außerordentlichen Er­scheinungen so auf der politischen Weltbühne, wie im Ge­biete der Wissenschaft. Selbst in dem verödeten Zeitalter, wo die große Strömung der Völkerwanderung Europa er­schütterte, und die kostbarsten Zierden altrömischer Kunst und Pracht zerbrach, sehen wir mehrere Männer, die wie leuchtende Sterne aus der Nacht der Barbarei herauf tauchen. Hellas' und Nom's Götterwelt war gestürzt. Auf ih­ren Trümmern baute das Christenthum sich seine Tempel, dessen Vekenner, von Constantin dem Großen geschützt, keine blutige Verfolgung mehr zu fürchten hatten. Die griechische und lateinische Sprache war zwar noch das Or­gan, dessen sich die Gelehrten und Dichter jener Zeit be­dienten, aber der Inhalt ihrer Gesänge gehört einem ganz anderen Ideenkreise an. I n dem einzigen Roman des Heliodoru s findet sich wirtlich der Geist des Christen­thums mit der formellen Reinheit des griechischen Ideals vereint. Seitdem man in den Tempeln der heidnischen Götter Altar« baute, und die Flamme heiliger Begeiste­rung dem einzigen Gotte aufloderte, bekam die Denkart und mit ihr auch die Poesie, eine andere Richtung. Nicht in der Fabelwelt, nicht in der Geschichte Hellas' und Rom's suchte man die Helden, deren Thaten der Gesang verherr­lichen sollte. Das Christenthum selbst hatte seine Heroen, in deren Glauben die Kraft eines, alle irdischen Schran­ken kühn überstiegenden Gemüthes lag. Die Poesie trat vor geweihte Altäre, und pries Gott in vollem Tone des Hymnus, oder loderte sanft in der Stimme des Betenden, oder über den Gräbern der Verstorbenen warnend und Schauder erregend^ wie in dem „>!ie« irno, «tte« ill»,« wo das ergriffene Gemüth wirklich den Schall der Weltge­richts-Posaune zu hören glaubt! Sie besang die Schöpfung, das Licht, durch die Macht eines Wortes geboren, den Fall der ersten Menschen, Kain's und Abel's Brandopfer, und den Schrei, der, ausgestossen von dem Brudermörder über die fluchbeladene That, den Himmel erschütterte; Li­banons Thäler und Hermon's Gipfel, Iordan's heiliges Wasser, und Alles, was Sion's frommer Sänger von der Herrlichkeit Gottes begeistert sang, war der Gegenstand ihrer Lieder. Wie konnte, die Liebe der Griechen und Römer zu ihren Göttern so gewallig sein, da sie ihnen nicht selten menschliche Schwächen — ja, selbst unsittliche andichteten, indes; die siegende Liebe der Christen zu Gott unsterblich, unantastbar, wie eine auferstehende Gottheit den Grab­stein zerbrach, und in lichter Verklärung heiligen Höhen ') Aus einem bereits zum Drucke bereiteten Werte, welches unter dem Titel : Attische Niichte, oderVeitrnge zur Liter » turge< schick, te , P h il o logic und schonen Redekunst, von P.A. Vudik , erscheinen wird, uns von dem Herrn Verfasser gefälligst mit« gccheilt. Einige Fragmente daraus wurden in den Wiener Jahrbü­chern der Literatur gedruckt, und die gebildete Welt wurde darauf in der von Dr. Nurdner gegründet«» Berliner Ltterarischen Zeitunü aufmerksam gemacht^ eine Auszeichnung, die sie sonst nur wenige n Aufsätzen in Zeitschriften zuerkennt, Anm. d. Red. 43 zuschwebt?. I m Himmel war das Vaterland der ersten Christen, dorthin und von dorther tönren ihre Gesänge. Viele der alten Hymnen nähern sich eben darum, weil sie als Stimmen aus dem Empyreum der Heiligen herüber tonen, einem Mysticismus, dessen Inhalt selbst die erhöhte Speculation nicht begreifen kann. Durch Ahnung und Sehnen in des Menschen Brust geschrieben, und durch die Pracht der Natur und Maje­stät des Himmels laut verkündet, war die Religion, durch das Christenthum gereinigt und veredelt, seine Trösterin, der Ankerplatz für seine Hoffnungen. — Wie ein sanfter Glockenklang tönte ihm die Stimme des Glaubens aus dem Paradiese seiner Träume herüber, und so ward seine Poesie ein reiner Wiederklang seiner gereinigten Empfindungen. Die Formen der griechischen und römischen Dichtkunst nahmen die christlichen Dichter nur selten an, statt deren bedienten sie sich des angenehmen Spieles der Reime, an welche das Ohr in geistlichen und Volksliedern sich ge­wöhnte, und die den Mangel des hohen lyrischen Wohl­klanges und Rhythmus der Alten ersetzen sollten. Daß es unter den älteren, lateinischen Dichtern Män­ner gab, deren Schöpfungen sich durch acht poetischen Geist, erhabenen Schwung der Phantasie und überraschende Bilder auszeichnen, möge folgendes Gedicht aus dem I3ten Jahrhundert bezeugen, das ich hier in etwas freierer Über­setzung mirtheile. Ich fand es auf der letzten Seite eines Codex aus dem igten Jahrhundert, welcher den Titel: »riur«» 8-l»eti Neiuiinrdl« führt. Es hat die Aufschrift: Vom jüngsten Gericht, (ve «upremn Huilieio) und hat einen gewissen Isidorus Monachus zum' Verfasser, über dessen Lebensgeschichce ich durchaus Nichts aufzufinden vermochte. Zittert, Menschen, zittert alle. Den» was ihr gethan im leben. Das wird Gott jetzt strenge richten, Und belohnen nach Verdienst. Wohin ich die Auge» wende. Seh' ich Nichts »ls dichtes Dunkel, Kein Gestirn am schwarzen Himmel, lind den Tag in Nacht verkehrt.') Glanzlos wandelt hier die Sonne, Ohne Licht des Mondes Scheibe, Filternd rauschet das Gewässer, Und der Erde Grund erbebt. Rings ein Nild nur der Verwüstung! Krachend stürzen prächtige Nurgen, Durch zcrbroch'ne Tcmpellaulen Stöhnet schauerlich der Wind. lieber der Negrab'ncn Asche Schwebet tiefe, öde Stille, Selbst der Leu in heißer Wüste Irr t herum» und brüllt nicht mehr. ' ) Es dürfte nicht ohne Interesse sein, de», Leser die zwei ersten Strophen zur Neurtheilung des OriZinaltertcs mitzutheilen: ^am treinenäu», e«r, »>nrt»1e5> >Vc>!nr>e5 ve5lr-ie <^u«le« Heu« rite iu6!ci,t>it i^t merceäem vodiz 6«t>it. Nculnz cillncunelue verto, ^nm cum c!en5« uncte certo Auillini cneln lumen Nuit, Uieü et iti ll«cteu> luit. Nu r ein Wesen, ernst und schrecklich. I n der Hand die Sichel schwingend, Schreitet über stumme Gräber, Stolzen Schrittes rings umher. Weidet sich an seinem Werte. -^ Horch! was tönet die Posaune, Daß er selbst, der Fürchterliche, Schnell verschwindet in die Luft? — »Tobte! steigt aus euren Gräbern!" Ruft die Stimme der Gesandten, »Geht, wo hellumglänzt vom Lichte, »Der gerechte Richter thront." Und es öffnen sich die Gräber, Stärker bebet rings die Erde, Und aus ihrem Schooße steigen Kinder der Jahrtausende. Schnell ein Hauch aus Gottes Munde Gibt das Leben der Verwesung, Es erkennt in seiner Hülle, Jeder bang, entsetzt sich selbst. Und es öffnen sich die Himmel, I,n Gefolge seiner Engel Naht, «om ew'gen Glanz' umflossen, Gott, ihm blitzt das Kreuz voran. Und er richtet! — 2 , daß ewig Mir dies Nild verhüllet bliebe, Das mit Furcht nur und Entsetzen Die erschreckte Seele füllt! Hier im Schimmer der Verklärung Steh'n die sel'gen Auserwähltcn, Und von Gottes Lob' und ihrem Glücke tönet weit die Luft. Aber dort ein Heulen, Winseln: »Stürzt auf uns, ihr Nerge nieder!« Jammern sie, die Hände ringend, Und der Hölle Pforte dröhnt. Böhmische Legende«. Von W. A. Gerle. 2. Der Retter. Ein armer Student ging eines Tages nach der Schule vor das Neuthor spazieren, da begegnete ihm ein unbe«. kannter Mann in reicher, goldstrotzender Kleidung, der eilte mit verstörter Miene auf ihn zu, und bat, er mochte die Gewänder mit ihm tauschen. So vortheilhaft dieser Handel für den Jüngling auch gewesen wäre, kam ihm die Sache doch fremd und verdächtig vor, und er weigerte sich, dem Fremdling zu willfahren, als jener einen Dolch aus dem Busen zog, und ihn zu durchbohren drohte, wenn er nicht augenblicklich sein Begehren erfüllte. Zitternd vor dem drohenden Tode begab sich der Jüngling mit ihm in ein Gehölz am Wege, wo sie die Kleider tauschten, und der Unbekannte ging in dem abgetragenen Nöcklein des Studenten wohlgemuth gegen das Stadtthor, an welchem er die Schaarwache begegnete. Sie fragte ihn, ob er nicht einen entsprungenen Räuber und Mörder begegnet, sie beschrieben ihm hierauf seine eigene Kleidung auf das Genaueste, und er zeigte ihnen den Weg an, welchen der Student eingeschlagen hatte, den sie auch bald erreich­ten und in den Kerker schleppten. Umsonst erzählte der Jüngling, wie er zu den reichen Gewändern gekommen, die jener Bösewicht zuvor einem vornehmen Herrn geraubt, den er ermordet hatte, und bethcuerte seine Unschuld in H4 den rührendsten Ausdrücken. Man glaubte ihm nicht und er wurde zum Strange verurtheilt. Viele Tausende von Menschen versammelten sich auf dem NichtPlatze, als er zum Tode geführt wurde, und wollten das Ende eines Verbre­ chers mitansehen, dessen Frevelthaten allgemeinen Abscheu erregten. Schon hatte der unschuldige Jüngling die Lei­ ter zum Hochgerichte erstiegen, schon schlang der Scharf­ richter den Strick um seinen Hals, als er plötzlich allen auf ihn gerichteten Augen entschwand. »Wo ist er?« rief der Freimann, und einstimmig rief ihm Alles nach: »Wo ist der Delinquent?« Dieser war und blieb verschwunden, und die Wachen, der Scharfrichter und die Zuschauer wanderten verdrieß­ lich und unverrichteter Dinge wieder heim. Um dieselbe Zeit begab sich der Sakristan der Dom­ kirche zum Grabmahl des frommen Glaubenshelden Johann von Nepomuk, die ewige Lampe mit frischem Oel zu füllen; da lag ein Jüngling im Armsündergewand und schlief sanft auf den steinernen Stufen des Monuments. Jener er­ weckte den Schläfer und fragte ihn, was er da mache? Zwischen Freude und Angst entgegnete der Jüngling, er wisse nicht, wie er Hieher gekommen, und erinnere sich nur, daß er auf der Leiter zum Hochgericht gestanden, und der Freimann ihm bereits den Strick um den Hals geschlun­ gen; da habe er ein brünstiges Gebet zu dem heiligen Jo­ hann gesandt, er möge seine Unschuld ans Licht bringen. »Darauf war es mir", fuhr der Jüngling fort, »als entschliefe ich, und würde von Engeln an die Stufen des Grabmals getragen, wo ich eben erwacht bin." Mittlerweile war der Mörder eingefangen worden, und die Unschuld des Studenten unterlag, keinem Zweifel mehr. Mannigfaltiges. (Auszeichnungen.) Ludwig Tieck hat von Seite Ih ­rer Majestät der Kaiserin von Oesterreich, welche während ihres im verflossenen Sommer Statt gefundenen Aufent­haltes am königlich sächsischen Hofe einer seiner berühmten Vorlesungen classischer Dramen beigewohnt hatte, ein silber­nes Theeseroicebret als Beweis des Wohlgefallens übersen­det erhalten; und dem französischen Compositeur Adam haben Se. Majestät der König von Preußen einen äußerst werthvollen Brillantring in Anerkennung seiner Leistungen zustellen lassen. — (Venedig.) Der »Actionär« berichtet, daß in Ve­nedig nächstens Hand an ein Werk gelegt werden wird, welches, nach dem entworfenen Plane einmal vollendet, mit zu den größten Merkwürdigkeiten dieser Stadt zu zäh­len sein dürfte. Es ist dies ein prächtiger Marmordamm, welcher im Norden von Malamocco errichtet werden soll, um der überhandnehmenden Versandung des Meeres in dortiger Gegend entgegen zu arbeiten, und den Schiffen eine bequeme und sichere Durchfahrt zu verschaffen. An der Spitze dieses grandiosen Unternehmens stehen die Her­ren Antonio Talachini und C.L. v. Brück in Triest.— (Arbeitlohn.) Einem englischen Blatte zu Folge beträgt der Arbeillohn in Bengalen täglich zwei Pence oder ein wenig Reis; in Irland sechs Pence, oder so viel, um sich mit Kartoffeln nähren zu können; in England ge­gen zw«! Schilling, oder genug, um Brot,^Gemüse und etwas Speck zu kaufen; in den^VereinigtM Staaten end­lich vier Schilling, welche hinreichen, um Brot, Fleisch, Bier, Branntwein, und noch einiges Andere anzuschaffen.— Meteorologisches. Es durfte vielleicht manche,» Landwirthe nicht uuongenehm sei,!, zu hören. Was nach den von dem Astronomen Herschel gemachten, von der f. k. nicd. öster. Landwirthschaft-Grsellschaft durch eine längere Zeit geprüf­ten, auf den Einfluß des Mondes bei seinen Wechseln gegründeten Beobach­tungen u/d den hieraus sich ergebenden Regeln für die zu erwartende Wit­terung , wir für das laufende Jahr zu hoffe» oder zu fürchte» h,>ben. Die­se» gemäß würde für den Monat Juni das erste Viertel kalt sein und Re­gen bringen/ nachdem der Neumond in der letzte» Mai-Woche schon verän­derliche Witterung hatte. Der Vollmond im Juni bliebe, wie das erste Viertel, fall mit Regen. Das letzte Viertel brächte viel Regen, und der Neumond nur veränderliches Wetter. Somit verspräche der Juni viel Naß. Der folgende Juliu s bliebe während des ersten Viertels veränder­lich, der Vollmond zwar schön, allein das folgende letzte Viertel brächte wieder Wind und Regen, und erst der N.umond ließe wieder schönes Wet« tcr hoffen. Hlso wäre nur die Hälfte des Monats Znt. Allein der Augus t droht um so schlechter zu werden. Erstes Vier­tel Wind und Regen, Vollmond veränderlich, letztes Viertel viel Regen, und für den Neuschein abermals Wind und Regen. Ein ganz nasser Monat. Der Septembe r bringt im ersten Viertel schönes Wetter, jedoch im Vollmonde Regen bei Süd- oder Südost-Wind, schön Wetter bei Nord, »der Westwind. I m letzten Viertel dieselbe Witterung, so wie auch der Neumond keine Veränderung bringen soll. Es wird also in diesem Monat «uf den Wind ankommen. Was zu hoffen ist. Gute Witterung, wen,» Nord- oder Westwinde herrschen werden, nasse, wie im Monat August, wenn Süd oder Südost. Der Oktobe r droht uns im ersten Viertel wieder mit Regen, und i>ie drei folgenden Viertel lassen nur höchst ungünstige, kalte, nasse Witte­rung, selbst Schnee fürchten; wen» nicht ein günstiger Nord- «der Westwind während des ersten Viertels und des letzten wenigstens veränderliches Wet­ter bringt. Der Novembe r verspricht einige Besserung, und zwar Schön, für das erste Viertel. Für den Vollmond wird wieder der Wind das Wet­ter bestimmen, Süd und West werden Schnee oder Regen bringen, ebenso für das letzte Viertel. Der Neumond wird stürmisch und schneebringend sein. Für den Dezembe r endlich dürfte das erste Mondsviertel Regen bei Nordwestwind, Schnee bei Ostwind über uns ausschütten, der Voll­mond sehr stürmisch sein, und wieder Schnee auf den schon vorhandenen häufen. Hingegen werden die folgenden zw.. Viertel schön sein, und mit de»! am 21. Dccember eingehenden ersten Viertel das alte Jahr eben so mit schönem Wetter schließen, als das neue schön beginnen. Hieraus ergäbe sich wenig Tröstliches; im Ganzen ein nasses Jahr, und ein früher, wieder mit häufigen atmosphärischen Niederschlägen uns be­lästigender Winter. Wir wolle» hoffen, es werde auch diese Regel ihre Ausnahme habe». Theater in Laibach. Das Laibacher Theotcrunternchmen ist nun für c> Jahre dem Herrn Eduar d Neufeld , bisherigem Theater-Unternehmer-i» Lemberg, verlie­hen worden. Herr Ne u seid , der aus früherer Zeit bei uns in gutem Andenken steht, hat ssch auch in Lcmberg als Schau spiel-Direktor, Künstler und Mensch einen so günstigen Ruf erworben, Laß wir uns nur freuen können, unsere Bühne seiner bewährten Leitung anvertraut zu wissen, von der wir uns um so sicherer heitere Kunstgenüsse versprechen dürfen, als Herr Neu­feld den besten Willen, volle Lachkenntniß, bedeutende Vermöge»skräfte, ei»e als glänzend bekannte Garderobe und eine reichhaltige Opern- und Schauspiel-Bibliothek besitzt, andererseits aber der Gcmeinsin» der?. 1°. Logen-Ligenlhümer und Theaterfreunde auch diese Gelegenheit benützte, um, nicht ohne Opfer, die finanziellen Verhältnisse des hiesigen Theaterunterneh­mens zu Gunsten des Herrn Neufel d dergestalt zu unterstützen, daß er in die Lage versetzt wurde, uns Gutes bieten zu können, ohne seine Inte« icssen zu sehr in Gefahr zu stellen. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Blasnik.