IV» K»» Sonntag den 11. Hktober 1874. XIII. Fahrgaug vi« ^Marturger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 st..halbjährig S fl., »ierteljährig 1 fl.SV K; sür Sufitlln«g m« Haus monatlich 10 kr. — mit Postverseudung: ganzjährlg S fl., halbjährig 4 fl., viertel,.»lirtg 2 fl. 3nsertion»gebühr 8 kr. pr. geile. Staatsba« oder Prioatba« der Marburg, 10. Oktober. Der Laadtag hat den LandeSausfchuß be-auftiogt, bei der Reglrrung dahin zu wirkea» daß die Elsekbahu-Linien Wien-Novi (NadterS-burg'Marburg) und Kntttels,ld,Zapresitsch so schnell als möglich aus Staatskosten ausgeführt werden. Die Frage: ob Staatsbau oder Privatbou d«r Elseubahnea ist mit diesem Beschluß ihrer Lösung näher gebracht worden und gereicht es uns zu besonderer Gcnuglhuung, daß gerade unsere Landesvertrelung sich in diesem Sinne ausgesprochen. Jahrzehnte bitterer Ecsahrungkn, die Noch dts Augenblickes und die Sorge für die gukuvst haben zur Entscheidung gedrängt. Als das Ministerium Bach Geld br.mchte und die Südbahn verkaufte, warv von den Amtlichen dem Privatban und der Privatverwaltung das Wort geredet und wähnten au.h die Nicht« amtlichen, beistimmen zu müssen, weil ja die staatliche Verwaltung al« unhaltbar sich erwiesen. Die.schlechte Wirthschast aus diesem Felde hatte aber keine anderen Ursachen, als die staatliche Mißwltthschafl überhaupt: die politische Reaktion, die Verfaffuogsloflgteil, die BerfafsungSwidrigkeit, die Willtür beim Erlaß und bei der Vollstreckung der als Gesetze geltenden Machlsprüche. Die Bedenken gegen den StaatSbau und gegen die staatliche Verwaltung der Eisenbahnen sind grundsätzlich dahin gefallen, jeit Oesterreich wieder ein Verfafsungsstaat getvordkn Mit verantwortlicher Regierung uod mit der Kontrolle durch Volksvertretung, Presse, Verkine und Voll!s-Versammlungen. Je begriffsmäßiger daS Verfaf-fungSleben « uSgebildet wird, t>esto wirtiamer zeigt eS slch auch in der Wahrung und Förderung der wirlhschafllichen Interessen. . Der «nd das VemkiWeseil. (Schluß.) Die Tugend ist Reiz oder Ueberwindung auf dem Boden der Erkenntniß im itampfe mit dem Instinkt deS EgoiSmuS. Die Tugend ist ein heiklig Ding. Wer sich auf sie verläßt, der ist gewöhnlich verrathen. Wie stände der Staat, ivenn er auf freiwillige Beilräge angewiesen wäre, daS Heer, :venn ,S nur Freiwillige zählte, der Arme und Kranke, ivenn er auf die individuelle Wohl« that angewiesen wäre! Die Gesellschaft hat daher duS Tugendkapilal der Gesammtheit der Individuen ofsozlirl. mtd dicse Kapital'Assoziation stellt daS Gesetz dar. Indem ivir Alle das Gesetz gegen den Egoismus deS Einzelnen schützen, ist die Korm gesunden, in welcher wir unsere moralische Schuld tvirksam quitt'ren. DaS Gesetz ist also nicht der Ausdruck physischen Zwanges und phy. sischer Abwehr, sondern daS höchste Produkt unserer sittlichen Entivicklung. Die Strafjustiz hat nicht immer der Gerechtigkeit gedient. Nlich heute ist das Symbol derselben ein geblendet Weib, daS mit künstlichen Gewichten wiegt und wenn die Wagschale sinkt, blindlings zum Richtschwert greist. Das Symbol der Zukunft muß ein Mann sein, der, ausgerüstet mit allen Waffen der Wis- A e «i l l e t p n. Vier Jahre i» Tayeiloe. (Fortsetzung.) Unsere Fahrt ging ungemein rasch von statten. Der Wind wehete gerade auS der günstigen Rich» tung und die Ruder lvaren beinahe überflüssig, dennoch waren wir froh, einenehemaligen Schiffer von der Loire unter uns zu haben, welcher mi! einem seltenen Grade von Muih. Kraft und Ge» schicklichkeit daS Steuerruder führte. Die Nacht verging weder besser noch schlimmer, als wir erwartet halten. Die Nächke sind in diesem Klima ungemein kalt, und die über unS hinwegschlagenden Wogen und die hinter ihiten herheulenden Windstöße trugen eben so wie die Seekrankheil viel zur Ent-krästung von Leuten bei, die noch keine andere Seereise als die von Toulon nach Guyana ge. macht hatten. Als die Souve aufging, sahen wir uns in dem Golf von Slnamari, lvir hatten folglich in einer einzigen Nacht eine Strecke zurückgelegt, welche gewöhnlich zwei Tage in Anspruch nimmt. Das zn:elte Floß, welches uns anfänglich innerhalb Rufweite gefolgt war, halte sich mehrmals bkklatit, daß eS zu schiver beladen sei. Auch hatte eS gleich nach dem Abstoßen Beschädi^MNgen erlitten, berrn Folgen verderblich sein konnten. Altmählich blieb eS immer weiter hinter unS zurück. und gerielh wahrscheialich ouS Mangel an geeigneter Führung in eine Strömung, die eS nach dem Lande zurücktrieb. Am dritten Tage unserer Reise sahen wir Land in einer Entfernung von zivei biS drei Meilen. WaS eS aber für einS war, vermochten wir nicht zu erralhen. Einige von unS sagten: „CS ist daS holländische Gebiet, wir müssen den Maroni Passirl haben." Der Maroni ist ein Fluß, welcher die französischen Besitzungen Von den holländifchen trennt. Die Anderen behaupteten daS Gegentheil und verlangten, daß man lveiter ins hohe Meer hlnauSst ure. Mittlerweile legte sich der Wind. Cine Strömung trieb unS nach der Küste, wir mußten rudern und zwar kräftig. jjünf oder fechS von unS halten die See-kraitkhtit auf eine so fürchterliche Weise, daß sie nicht im Stande waren, ein Ruder zu sü!)ren. Unsere Ruder — tvir halten deren fünfzehn — waren nlcht die leichtesten, denn ihre Länge betrug nicht weniger als vierzehn Fuß. senschast, die moralischen Krankengeschichten studirl und die Milde deS WeibeS besitzt, weil er erkennen muß, wie oft die Justiz besonders daS pathologische Wesen deS Menschen verkannt hat, ivie ost sie daS Werk deS Wahnes, der Massen und der Interessen der Mächtigen war. Ein Lehrer des formalen Rechtes tonnte ungescheut im römischen EiituS deS Momentes harren, wo die Gladiatoren mit dem Rufe: „^orituri ts s^lutant l'' sich zur gegenstitigen Zerfleischung anschickten. Der letzte moderne Gefchworne würde sich mit Schau-dern von diesem gräßlichen Verbrechen an der Menschheit abii.enden und sein Verdltt darüber sprechen. Die Menschheit hat in sittlicher Beziehung enorme Fortschrilte gemacht; sie schlügt nicht mehr Kreuze auf, sie siedet kein Oel mehr im Kessel, sie errichtet tline Scheiterhaufen, um abweichende metaphysische Ansichten auS oer Welt zu schaffen. Mit dem Holze der AutodaseS erwärmen lvir lieber die starren Glieder unserer Armen, heizen ivir die Schlote unserer Fabriten, ivelche den Wohlstand alS BasiS auch deS geistigen und sittlichen Gedeihens fördern, schüren wir lndlich daS Feuer in unserem chemischen Laboratorium, um den geistigen Blick in die Tiefe und in die Hö!)e zu erveitcru. Nicht mehr gefährdet der GutSnachbar die Sicherheit deS Eigen-thumS und deS Lebens der Anwohner; Lokal« Patriotismus wird nicht mehr zum Schlachten-ruf, denn die sortschreitetide Kultur hat dem Gi« Meinwesen und damit dem Gemeinsiun weitere Grenzen gesteckt. Aber noch kommt eS vor, daß Parteicv und benachbarte Völker sich blutig be-sehden, während beim Th'erc die Achtung vor dem Leben deS JndivlduumS derselben Art be- Man ruderte den ganzen Tag stehend und Über rand die Strömung glücklich. Keine Stunde ward versäu^nt, und diejenigen von unS, welche nicht rutiera konnlen, gaben ihren Kameraden zu trinken. Gegen sechs Uhr AbendS erhob sich der Wind wieder. Unser Schiffer von der Loire tvar keinen Augenblick von seitdem Posten gewichen, konnte aber jetzt vor Müdigkeit und Schlas nicht mehr stehen uod vertraute daS Steuerruder einem Freunde ao. Wir befanden unS, ohne eS zu ahnen, dicht vor der Mündung deS Maroni, und der Hülfs-steuermann verfolgte eine so verkehrte Richtung, c>uß wir uns Mitten in der Nacht plötzlich kaum füllszig Schrill weit Van dem französischen Grenz« Posten La Mana sahen. Die Soldaten kamen an den Strand geeilt. „Hierher, Freunde, hierher!" schrieen sie, indem sie Fackeln brachlen und unS ivinklea. zu landen. Diese Uelierraschung nach einem so mühevollen Tagewelki ivar eine sehr schmerzliche. „Rudert zu, rudert zu l" schrie unser alter, in dem Augenblick erwachende Schiffer, indem er aussprang und sich ivieder anS Steuer stellte. Der Wind war gul und »vir griffen kräsliger als j« Wikdtr zu der» Ruder,', aber die Fluth stieg und steht. DaS Menschengeschlecht ist von der Besti-alilät zur Humanität sortgtschrilteu; eS benöthigt in dieser Richiuvtl noch den Fortschritt zur Ani-molität. Weitkr sehen wir im individuellen Leben, daß die Personen den Meisten höher stehen alt die Sachen und da» Gemeinwesen in seiner stenz t^esährdet, in seinem Fortschritte gehemmt ist. Brsonders Zeiten großer religiöser und politischer Betvegungen losstn dle Gefinnuogskrüppelsl IN die Halme schießkn, und der Erfolg statt der Ueberzeugung wird maßgebend für lsas Handeln. Der Erfolg ist eine wichtige Stichprobe aus die Richtigkeit unserer und der Ansichten der Gegner. In diesem Sinne vom Erfolg belehrt zu wetdea, ehrt den Mann: dem Erfolge die Gesinvung opfern, zeigt niedere sittliche Entwicklung. Das Weib ist «n dieser Richtung höher entwickelt; sie ist unvergleichlich mehr darauf angelegt, für Gefühle ihre individuellen Lust- und Unluftgefühle zu zügeln. Darum bedeutet mir die Lösung der Frage der Frauen-Emanzipation, das ist das sichtbare Eingreifen d,S Welbes in die öffentlichen Angelegenheiten, einen sittlichkn Fortschritt. Diese Frage ist nicht mehr aus der Welt zu schaffen, weil es Racen gibt, bei denen das Weib psychophyfitalisch dem Manne ganz nahesteht. Möge der Mann des Fortschrittes und Moralist beizeiten bedacht sein, daß nicht die Feinde der Kultur sich dieser Tendenz der Zeit bemächtigen und die Frauen durch iiberwaltendes Gefühl die Früchte des GeisteS gefühlden! In dieser Weise habe ich mir ein natürliches System der Moral zunächst zum häuslichen Gebrauche zurechtgelegt. Sowie die Begriffe von Zeit und Raum, sowie die Sprache, ist auch die Moral keine Frucht der Offenbarung, sondern ein Produkt unserer psychophyiikal.schen Anlage. Die Wisienschast hat genug gearbeitet, damit die Früchte der Moral auf dem Boden der Erkenntniß reifen; sie brauchen nicht von unberufenen Händen vom Himmel herabg-holt zu werden!" Zur Geschichte des Hages. Kardinal Rauscher hat sich durch seineu Ausfall gegen die „preußischen Protestanten und gegen die preußische Regierung" aus die gleiche Linie mit deil französischen Bischöfen gestellt. Dies freilich ist seine eigene Sache. Wenn aber deßholt) zwifchea Berlin und Wien eine merkliche Veistimmung eintritt, so darf sich letzteres eben so wenig beklagen als Bersailles. Die Beziehungen des Kardinals zum Kultusminister verleihen der Ansprache deS ersteren auch politische die Hände der Ruderer waren nur tioh eine einzige offene Wunde. Endlich ivar das Licht das Fakeln schwächer, verschwand dann ganz, und nach einer Stunde war doS Floß tvieder zwei Meilen von dem Gebiete deS Kaisers von Flankreich und aller Cay» enne'S entfernt. Wir waren einer großen Gefahr entronnen. Am nächstfolgenden Tage konnten wir bei Eintritt der Sode d»r Strömung folgen, welche uns nach dem Lande zutrieb, und eS dauerte nicht lange, so stieß unser Floß an das holländische User ker Flußmündung. Kaum wäre» wir anS Land gestiegen, alS eine Schaar Indianer aus unS zuklim. In jedem andern Lande häite unsere äußere Erscheinung unS gegen Diebe sicher gestellt. Die Leute aber, welche ljier mit Bogen und Spießen bewaffnet auf uns zukamen, waren noch rveniger bekleidet als wir. Zwei von uns traten vor, um mit den Wilden zu Parlamentiren, und man wußte sich von beiden Snten verständlich zu macher». Wir seßtkn den )^ndianern unsere Lage und unsere Absicht auseinander, und die Indianer antworteten, daß wir auf diesem User nicht sicher wären, weil die Franzosen unS hier noch versolgen könnten, und eS in der Umgebung keinen holländischen Posten gäbe, der uns in Schuß nehmen könne. Bedeutung und zeigt sichs auch hier wieder, daß die innere Politik mit der äußeren zusammenhängt. Die g r o ß e n H e r b st m a n öv e r i n Rumänien sind geeignet, die Pforte bedenklich zu machen. Der Hohenzoller, welcher die Fürstenkrone in Bukarest trägt, hat sich zwar der türkischen Oberhoheit gebeugt, weil er dieselbe vorgefunden; man darf ober nicht glauben, daß er diese Abhängigkeit länger ertragen wird, als er gerade muß. Durch unablässige Arbeit ist es ihm geluugtn, eine staatliche Wehrmacht aufzustellen. Die Rüstungen Serbiens sind gleichfalls bekannt. Rechnen tvir hinzu, daß Rumänen und Serben von einem unbändigen Nationalgefühl durchdrungen sivd, so können wir nicht läugnen. daß die vereinigte Wehrkrast derselben unter Umstanden der türkischen Herrschaft sehr gefährlich zu werden vermag. Ju Deutschland beschäftigt vor Allem der Fall Bismarck-Arnim die öffentlichen Blätter und richtet sich die Stellung derselben je nach der politischen Freundschaft oder Gegnerschaft. So lange die Sache vicht aktenmäßig vorliegt, ist auch eine strengrechtliche Beurtheilung vicht möglich. Zwischen denWeißen undden Negern in den Südslaaten von Nordamerika ist neuerdings der Raeevkampf entbrannt. Die Bundesregierung wird auch in Alabama ein-schreiten müssen, wie sie es in Neworleans ge-than. Bei der surchtbar ausgeftachelten Leidenschost der Weißen und ihrer ehmaligen Sklaven wird keine andere Wahl bleiben, als beide Theile gebietlich zu sondern und dadurch Frieden zu schaffen. Vermischte Nachrichten. (Zum Streite zwischen Kirche und Staat.) Eine Volksversammlung zu Glasgow Hot u. A. erklärt: „Do die Grnnd-iätze und SatzuNl^en der römischen Kirche die politischen Anjpiüche in sich schließen, mithin leKtere die oberste Jurisdiktion in weltlichen wie geistlichen Angelegenheiten fordert, so kommt daS unkontrolirte und unt)eschränkte Vorgehen einer solchen wesentlich ebenso politischen als kirchlichen Organisation in jedem Lande der Verletzung t>er obersten Freiheitsgrundsätze und der Abtletun^j der Unabhängigkeit und des Selsgonvernement des detreffenden Landes gleich. — Das jetzige Vorgehen Roms in Deutschland ist ein Beilpiel dieser politischen Organisation. Rom versucht dort Deshalb riethen sie unS, zu Lande nach dem fünfundvierzig Stunden entfernten Paramaribo zu gehen. Leider hatten wir biS jetzt erst den ange, nehmsten Tlzeil unserer Reise zurückgelegt. Fünfundvierzig Stunden ln dieser gefätjrlichen Wüstenei zurückzulegen, um Paramaribo zu erreichen, war keine kleine Aufgabe, aber wir ließen uns dadurch nicht entmuthigen. Nachdem «vir gegessen und einige Stunden ausgeruht hatten, machten wir uns auf den Marsch. 3'der von unS trug ein Paket, welches Papiere, Wäsche und einige Brodrinden enthielt. Nachdem wir ungesühr vier Wegstunden zurückgelegt, waren wir am Saume eines WaldeS von Würzelträgerbäumen angelangt, die den Nomen davon haben, daß ihre Aeste sich in ^en Boden senken, frische Wurzeln treiben und auf diese Weise ein fast undurchdringliches Dickicht bilden. Die Menschenhand allein vermag hier nicht Bahn zu brechen, sie bedarf auch der Art dazu. Dennoch drangen wir in den Wald hinein. Wir schlichen mehr, als wir gingen. CS muß in diesen Wäldern giftige Reptilien aller Art geben, aber daran dachten wir nicht. Niemand wurde gestochen. Die große Gefahr lag übrigens auch nicht hierin, sondern in dem trügerischen Aussehen des Bodens, der mit einer Art ziemlich verlockenden unter angeblich geistlicher Censur, welche jedoch weltliche Straten umfaßt, den Glauben an das Unfehlbarkeitsdogma zu erzwingen und einen Theil der Bevölkerung auS den Schnlen fernzuhalten, und maßt sich thatsächlich die Landesregierung an. Die Versammlung fordert Regie» rung und Parlainent Großbritonieas auf, den Anspiuch der päpstlichen Hierarchie auf, die Weltoberherrschaft in England mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu bekämpfen. — Die Bekämpfung von Seite des Parlaments sei um so mehr geboten, weil, wenn hinter dem Anspruch auf diese Oberherrschaft in England und in der gesammten Welt die Unfehlbarkeit stehe, eS nicht minder eine Thatsache sei, daß hinter dieser li»ie-der die jesuitische Organisation stehe. — Die Er. snhrnng von Jahrhunderten beweise, daß der Ro-manismuS die Moral zeistöre, die Wissenschast verderbe und die Freiheit, Ordnung und Wohlfahrt der Nationen vernichte; daher sei die Stei-gernng des Romanismus im Lande gleichbedeutend mit der Abnahme dee geistigen, sittlichen und polltischen Macht desselben. (Bon der internationalenFrie' denS- und Fr ei he it sli ga) Diese Liga, 1867 in Graf gegründet, hat nun folgende Punkte als ihr Programm aufgestellt! 1) Um den Frieden, den wahren, wirklichen politischen und sozialen Frieden, zu gründen nnd ausrecht zu erhalten, ist die Errichtung einer republikanischen Föderation der Völker eine Nothwendigkeit, nnd muß diese Föderation das Prinzip der Selb-stündigkeit des Menschen, die Heilighaltung der persönlichen Rechte und, vermittelst deS allgemeinen Stimmrechts, daS absolute Selbstbestim-mungSrecht der Völker und der durch Sprache, Sitten und materielle Jntereffen naturgemäßen Gtuppeu zur Grundlage hoben; 2) Einführung eines internationalen Gesetzbuches, Gerichtshofes und Schiedsgerichts; 3) Abschaffung der stehenden Heere und Ersetzung derselben durch Ratio-nalmtlijen; 4) Trennung d>r Kirche vom Staate und von der Schule ; b) Allgemeiner unentgeltlicher. obligatorischer Unterricht; 6) Gedanken-, Rede-, Preß-, Vereins- und Versammlungssrei-heit; 7) die individuelle und kollektive Arlieit, ohne Ausbeutung und dnrch die Allen zugängliche Arbeit, die Erwerbung von individuellem und kollektivem Eigenthum; 8) Kontrakts-, Koalilions-und Affoziations'Freiheit; 9) Gleichberechtigung der Frauen; 10) Abschcffung der TodeSstrase und kein Strasrecht ohne Bertheidignngsrecht. (Oesterreich-schweizerischer K re-ditverein.) 3n Wien hat sich eine österreichisch-schweizerische Kreditgenoffenschast gebildet. Mooses bekleidet war, welches einen immer flüssiger werdenden zähen Schlamm bedeckte. Wir mußten ga»z leicht auftreten und die Füße schnell wcitrr sortsetzen. wenn wir nicht in diesen schwarzen Leim einsinken wolltea, und der Wald ward immer undurchdringlicher. Wir sahen ein, daß wir ohne Hoffnung auf Rettung unser Leben aufs Spiel setzte», und beschlossen daher, wieder umzukehren. Wir hatten schon früher gehört, daß mehrere unserer UnglückSgesährten, nachdem sie glücklich von den Inseln entronnen waren, in diesen entsetzlichen Wäldern dennoch einen schauderhaften Tod gesunden tzalten. D e Ermüdung machte ohne Zweifel auch bei UN» den Tritt schiverer, den Gang langsamer und deßhalb auf diesem zitternden Schlamme die Gefahr drohender. Ich fühlte, wie meine Füße mit jedem Schritte tiefer einsanken, und sah den Augenblick kommen, wo es wir unmöglich s-in würve, mich auf ein Bein zu stützen, um daS andere herauszuziehen, und wo ich dann mit beiden Leinen zugleich einsinken würde. DieS geschal) auch. Plötzlich stand ich mit beiden Beinen biS über die Kniee im Schlamm und fühlte mich mtt furchl-tiarer Schnellittkeit noch tiefer einsinken, gelade als ob mich Jemand bei den Füßen gezogen hätte. (Schluß folgl.) Zweck derselben ist, durch Vereivigung von öster-riichilchea und iu Oefterrelch domicilir-nden schwei' zerischeu Firmen die Handelsbezithungen und den Aredilverkehr zwischen Oesterreich und der Schtvei/t zu fördern und dea Mitglieder« deS Vereins, bis jetzt 62 Firmen, unter gemeinsamer Hastuug dureh Benützung der Etalogen und deS gemeinschaftlichen Kredits unter möglichst günstigen Bedingungen Kredit zu gewähren. sB a u e r N'F e u e r w e h r.) In Koisdorf bei Graz wird eine freiwillige Feuerwehr gegründet. ^AesthetischeK örperbildung. Lehr» instltut, umfasiend den BildungSunterricht fitr Tanz und Anstand.) Eduard Eichler j., diplo-Mieter Tanzlehrer unv Mitglied der Deutschen Atademie siir Tanzlehrkunst, beabsichtigt, in Graz ein Lehriustitut, umsafsend den BildungSunterricht für Tanz und Anstand zu eröffnen. Der Unter-licht würde von 1ö. Ottober bis 1ö. Dezember dauern. Dat Programm, welches Herr Eichler versandt, lautet folgendermaßen: Die Jugend bedarf wie geistig, so auch körperlich deS bildenden Unterrichtes. Die körperliche Bildung soll aber hauptsächlich mit der Schulbildung derselben vom 10. bis zum Ib. Lebensjahre Hand in Hand gelten, welcher Ansicht auch alle einsichtsvolle» Lehrer und Erzieher sind. Dennoch wird der Tanzunterricht bei der heranwachsendeu Jugend soweit als möglich hinausgeschoben, indem die Meiste» der Anschauung huldigen, daß die gewöhnlich nur dem Vergnügen dienenden Tanzstunden sür Kinder zwecklos seien. Indem man aber einerseits und zwar mit Recht den nochlhei' ligen Einfluß, der meistens nur den Ziveck der Unkerhaltuug verfolgenden Tanzstundeu bei Klu-dern fürchtet, entstehen oft als Folge dieser Furcht andererseits Versäumnisse in der körperlichen AuS-bildung und Entwicklung und erwachsen Nachtheile, welche durch einen späteren Unterricht selten wieder ausgeglichen werden können. Der Zweck und die Tendenz deS in Rede fteheudev Institutes ist demnach, der Jugend der gebildeten Stände die wahre ästhetische körperliche Bildung zu geben, welche der sonstigen Erziehung und wissenschaftlichert Btldi^ng der Gegenwart entsprechend ist. Dieser Zweck wird erreicht: I. Durch die ^ästhetische Gylunastik" (Tanzunterricht zur systematischen körperlichen Ausbildung der Tugend). Die Elemente in diesem UuterrichtS-Systeme sind die einfachen Bewegungen der Gelenkt, welche als Basis aller Bewegungen im gesellschaftlichen LebiN dienen ; daher die Bezeichnung „Grundbewegungen." Ihr Zweck ist: dem Körper Kraft, Leichtigkeit und Eleganz in der Haltuug und Bewegung zu verleihen. Die Hauptsache der ästhetischeu Körperbil-besleht aber darin, alle Bewegungen und deren verschtedenoetige VerbiudungsN im Takte, sowie rythmisch auszuführen. Eben durch diese ästhetische Körperbildung werden die Mittel zur vollständigen und richtigen Aeußerung der Gedanken gegeben und eS verschoffln sich dadurch Geist und Gemüth erst eilte harmonische Gestaltung. II. Durch den Tanzuaterricht für Erwachsene, nebst der An« staudSlehre alle modernen KonversationS- und Nationaltänze umfassend. Beide Unlerrichtszweige tverden in besonderen von einander unabhängigen Kursen gelehrt und wird der Unterricht in der ästhetischen Gymnastik während deS Tages mil Berücksichtigung der anderweitigen Schulstunden, der für Erwachsene in den Abendstunden ertheilt. Jeder UnterrichlSkurS, welcher zwei Monate hie-durch währt, endet mit einer Gesammt-Tanz-prüsung. — Kränzchen finden nur ausnahmsweise statt. Marburger Berichte. (A u Shi l f S k a s s e.) Die AuShilsSkafse in Marburg hat biS Ende September an Einlagen und Rückzahlungen 83.8ö8 fl. 9^^ kr. eingenommen. Dagegen an Darleihen und Rückfor» dernngen 33.623 fl. 55 kr. ausgezahlt. Einlagen werden mit 6°/^ verzinst. fKirchendiebstahl.) In St. Michael, eirier Filialtirche der Pfarre Kötsch, wurden zur Nachtzeit drei Altartücher gestohlen. Die Thäter, welche am letzten Kirchtage die Oertlichkeit wohl ausgespäht, waren durch ein Fenster eingestiegen. (Zum Schule deS NaturweioS. 2m Landtag hat Herr Konrad Seid! ausführlich dea Antrag über den Schutz des NatttrweiueS begründet und wird nun der LandeSausschuß dem Wulische deS Redners gemäß darüber vorberathen; der Antrag lautet; „Die hohe k. k. Regierung wird aufgefordert: 1. Die Frage, welche Mittel zum Schutze der Wcinproduktion gegenüber der Knnftweinsobrikation zu ergreifen seien, zu studi. rm und möglichst bald beim hohen ReichSrathe eine dieSsällige GesetzeSvorlage einzubringen, aber auch 2. schon jetzt die Kunstweinfabrikation scharf zu überwachen und gegen die Beimengung von gesundheitsschädlichen Substanzen zu Natur« oder Kunstweinen mit allrn gesetzlichen Mitteln einzuschreiten." (Gegen die lll eb l a u S.) Freiherr von Washington hat im Landtag folgenden Antrag begründet: „Angesichts der drohenden Gefahr, in ivelcher ein großer Theil unseres LanveS und ein erheblicher Zweig unseres Nationalvermögens durch daS bereits nachgetviefeue verheerende Austreten der „Reblaus" in Klosterveuburg in Niederöster-leich versetzt tvurde, wird der LandeSauSschuß beauftragt: Diese für unser Land fo hochwichtige Kalamität und ihre größtmögliche Hintanhaltung sofort in'ö Auge zu fasten, eventualiter einen Fachmann nach Klosterneuburg zur Information zu entsenden und darnach die geeigneten Maß-regkln zur Abhilfe zu treffen, eventuell tveitere Aliträge zu stellen." Auch über diesen Aiilrag loll der Ausschuß sür Angelegenheiten der Landeskultur voiberathen. (Vervollständigung deS Pettauer Realgymnasiums.) DaS Gesuch der Pet-tauer, ihr Realgymnasium zu einem Oi)er-Neal-gymnasium zu erivkilera, ist vom Landtag nach Sem Antrage deS UnterrichtSauSschusieS dem LandeSauSschusse zugewiesen wordeu und soll dieser mit der Regierung wegen Erwirkung deS StaatSbeitiaglS unterhandeln. (Neues Realgymnasium. Die Stadtgemeiade Rann hat den Landtag um die Gründung eincS Realgymnasiums ersucht. Nach dem Antrage deS UnterilchtSauSschusjeS soll der LandeSauSschuß nähere Erhebungen pflegen, sich wegen der BeiiragSl.istung mit dieser Gemeinde inS Einvernehmeu setzen und hierüber ia der nächsten Session Stricht erstalten. (L e h r e r b i l d u n g S - A nst a l t.) Die Lehrerschnlen iit Graz und Marburg hatten sich an den Lant>tag gervandt mit dem Gesuche, sür Schüler der BoibeleitungStlasse Stipeiidiea zu zu bewilligen. Der Larrbtag erblickt in vem guteu Besuch vieser Kurje die Gewähr sür die baldige Beseiligung deS LthrermangelS und beschloß, tausend Gulden zu tvidmen. (P r e i S für S e i i) e n r a u p e n z u ch t.) DaS Preisgericht der Wildouer landwirthschaft-lichen Ausstellung hat der Frau Justine Retschnig IN Schleini^ für Seide zwei Dukaten zugesprocheri. (Gegen die Rinderpest.) Da sich die Rinderpest in Ungar» und Kroatien der steirischen Grenze nähert, so haben die Beziikshauptmann. schiften Luttenberg un0 Rann den Seuchengrenz-bezilk gebiloet und in denselben olle GemeilZen öeS GerichtSbezilkeS Luttenberg, sowie solgenve Gemeinden des GerichtsbezirkeS Rann einbezogen : Wisell — Boisno — Kapellen — Groh-Obresch — Riegelsdors — Lotsch — Gaberje — Micha-lovetz — Sela — Brückl — Sakol — Rann — Artitsch — Schromle -» Pischätz — Globoko — St. Peter bei Königsberg — Lastnitsch Gatteldorf — Stadeldorf und Windisch-LandS-berg. (A r b e i t e r - B i l d u n g S - V e r e i n.) Heute Nachmittag halb 3 Uhr findet in der Bierhalle „zur Statt Graz" eine Sitzung deS Arbeiter-BildungSverein« statt und wird nach Beendigung derselben bei günstiger Witterung ein AuSflug nach Lembach unternommen. (Vom gel be rhos.) Der jehige B-sitzer des FelberhofeS, Herr Iohan?, Gschaider, beob-sichtizt, Anfangs November dsS Gasthaus wieder zu eröffnev. (S y ste m z t l l ch e r T a n z u n t e r r i ch t.) Nach Beendisiurig der UnterrichtSkurse im Lehr-Institute zu Graz (Vgl. das betreffende Programm: Vermischte Nachi^ichten der „Marburger Zeitung" vom II. Okt. 1874) trifft Herr Eichler hierein und beginnt sofort 0en systematischen Tauzunterricht. (L a n d w i r t h s ch a f t l i ch e Ausstellung in W i n d i s ch - F e i st r i tz.) Im nächsten Jalzre soll zu Windtsch-Fnstritz eine land-wirthschaftliche Ausstellung stattfinden. Die erste Sammlung freiivilliger Geldbeiträge, in dcr letzten Sitzung dcr laudwirthschaftlichen Filiale zur Förderung der Suche vorgenommen, hat vie Summe von 400 fl. ergeben. «etzte Post. Der landwirthschaftliche LandeSverein in Voralberg ersucht die Regierung, in der nächften NejchSrath4verfammlung eine Vorlage, betreffend die dauernde Aufhebung der Getreidezölle einzubringe». Der galizische Landtag hat die Regie-rung aufgefordert, die Verschärfung der Strafen für einzelne kUerbrechen zu veranlassen. Zu Paris find die Petitionen, betreffend die Verlängerung dcr Kammerferien tn Beschlag genommen worden. In Nordamerika soll gegen die Mormonen wegen Vielweiberei auf Grund de^ Gesetzes vorgegangen werden. Eingesandt. Ueber Husbeschlag. Allgemein bekannt sind die Qualen, welche bei gegenwärtig noch üblicher ZwangSmelhode d«s Husbeschlags wideispenstiger Pferde — oiese zu leiden haben. Ebenso bekannt ist die Thatsache, daß die Anwendung dieser Methode, in Folge derer Pferde sogar erkranken und zu Grunvc gelien, nicht jedesmal durch den Charakter des Thieres bedingt, soitdern oft bei Unbeholsenheit, bei Mangel on praktischer Erfahrung, bei Einschüchterung durch das Fcuer deS PserdeS alS nothwendig erachtet lvird. Um neben Erleichterung ves Geschäflet der Hufschmiede die Beseitigung einer nnnöthigen Thierquälerei und damit die Beniahrung des Besitzers vor Gefährdung, ja Verlust seines PferdeS zu ermöglichen, theiien wir mit, daß laut Jahres-ltericht res Hamburger ThierjlyutzVereineS für 1673 der Hufschmied I. Bargfeld sich angeeignet, lviderspenstigen Pferden den Hufbeichlag ohne irgend ivelche Zwangsmittel anzulegen, lvofür ihm der Alto'^aer Tlzierschutzverein die VereinS-medaille, der Hamburger Vkreine ein Anerken» nungSschreiben nebst einer Piämie von 100 ReichS-lnark zuerkannt. Die neue Methode ist nachahmenswerth, bekuidet einen schon längst ersehnten Fortschritt, sie empfiehlt sich also vou sddst, und des^halb sollte dieielbe unter Verbot der bisherigen Qual-mittel sowohl in den Hufbeschlag-Lehravstalten, als auch m der Praxis aller Hufschmiede je eher Eingatig finden uiiö als die einzig zulässige Norm beim Husbeschlag i^'itelspcnst Pstrde gelieu. I''. I. Pmatbekalllltmachllng. 6m 8. d. M. sind mir von tinigen Seiten Beschwerden über die Qualität des Gases zugekommen. In Folge d-ffen.habe ich sämmtliche Apparate der Fabrik einer gründlichen Revision unterzogen. Es schien mir nun, daß an einer in der Regel nicht zugänglichen und nicht sichtbaren Stelle (die im Lause dcr Zeit verletzt wurde) eine geringe Menge nicht nach Wunsch gereinigtes Gas in die Gasglocke gelangt sein könnte. Indem ich um Entschuldigung bitte, wenn irgend Jemand belästigt wurde, habe ich zugleich Vorkehrung getroffen, daß das Gas in einer Qualität in die Stadt gelange, daß Niemand Ursache zur Klage haben dürfte. Marburg, 9. Oktobcr 1874. 1009) «rakr. Hotel Erzherzog Johanv. Für das mir bisher in so reichlichem Maße zu Theil gewordene Vertrauen dankend, erlaube ich mir meine W!?Ul>vi'U0ßrauch für fernerhin bestens anzuempfehlen. Zur Bequemlichkeit der ?. I. Gäste habe ich einen csfe- Si »illArtl-Sal«« hergerichtet und dabei keine Kosten gescheut, denselben auf daS Geschmockvollfte, aÜen Anforderungen entsprechend, auszustatten. Zwei neue Billards, wovon eines öarambol-Brett, stehen zur Verfügung,, drßgleichen btqueme Spieltische. Alle hervolragenden Zcitunsicn deuischer und slovenischer Sprache, politische», bellktristischen und humortstlschen JnhalieS likj^en aus; Kaffee und alle sonstigen Getränke und Erfrischungen werden nur in bester Qualiiüt vcrcidrelcht. Gestiitzt auf dieses und mit der Versicherung, daß für prompte und artige Bedienung bestens Sorge getroffen ist, empfehle ich meinen Casv-und Billard-Salon, ebenso wie mein Hotel und Restauration dem geneigten Zuspruche. Hochachtungsvollst 1010)__^ Hs. Nr. ö08. 1004 Lehrer- oder Lehrerin- eventuell Unterlthrer- oder Unteklehrerin-Stellen. An der siebenklassigen Mädchenvolksschule zn Marburg ist eine Lehrer- oder Lehrerin- eventuell Unterlehrer» oder Unterlehrerin Stelle mit den Bezügen der I. Gehaltstlasse zu besetzen. Bewerber oder Bewerberinnen wollen ilzre diessälligen Gesuche bis längstens 15. November l. I. beim Stadtschulrathe Marburg (im Wege der vorgesetzten Bezirkeschulbehörde) einreichen. Hiebei wird bemerkt, daß Kompetenten oder Kom-petentinnen, welche unter sonst gleichen Umständen gründliche Kenntniß der Musik nachzuweisen vermögen, bei Vesltzunq obigecStelle bevorzugtwerden. Stadtschulrath Marburg am 1. Oktb. 1874. Der Stellvertreter des Vorsitzenden: Fr. Stampfl. Kundmachung. Vom 1. Oktobcr 1874 an werden zu Folge des hohen k. k. Handelsministerial-Erlasses vom 11. September 1874, Z. 29324, Briefe, deren Umfchläge auf der Außenseite mit Ankündigungen Zt. bedruckt sind, von der Postbeförderung ausgeschlossen. (1005 Marburg am 1. Oktober 1874. Der k. k. Ober-Postverwalter: Goppol d. MM sMTWMIWW ?ui' Uorbst- unlj VVintsl'- 8ai8on 1015) 6Mj?Ü6ll1t —Ss!! Miitk III MMM— V0il 35 Icr. u. diilier, klaiiell uilä vilmentuell in »Ileii ksslien, A1'0886 ^U8>VaIl1 V0N IIwI»ä.QxtüvdsrQ unü Notariats-Colllipiellt 'vird sogleich in der Notariats-Kanzlei deS Lud^ wig Ritter v. Bitterl in M^'rburg auf.jenom-men. Kenntniß der slovenischen Spr^iche wird verlangt. Anträge direkt an die Kanzlei. (979 IG 902 lieslu't siell äsn p. I. llamvn ^iir Xv08e1l)st. 810 ein« von (Ii8tiuAuii'teu elegautvu AloÜvUvv mit vvelelreii ilir« kvisvnäv im <1ilZ8e8 dfle,sch 28, Koltiflelsch 32, Schweinfleisch jung 84. Lammfleisch 22, Speck frisch 44, Riudschmalz 56, Schweinschmalz 50, Schr.teer38, Butter 52, Topfenkäse 12, Zwiebel 8, Knoblauch 16, Kren 10, Kümmel 48 kr. pr. Pf. Eier 1 St. 3 kr. Milch frlsch« 12 kr. pr. Maß. Holz IS" hart fl. 5.50. weich fl. 4.30 pr. Klafter. Holzkohlen hart 60, weich 40 kr. pr. Mep. ___ Mit einer Beilage.^ »eraiworUiche »tedMon, Druck und Verlag »«« ?I>»»rd Ziwschit i» «arduig s.«. ei « Beilage zu Rr. 122 der „Marburger Zeitung" (1874). lu8trirt6 vierteljährlich ff. 1. so Ke.W. att Kostvttstvduvg ftaaco jl. 1. SV bt» A» 2 Der Bazar lehrt durch Äbbildu^ und Se-schreibung die Kelbftanfertigung aller Gegenstände aus dem Bereiche der Mode und weiblichen Hand-^rbeiten nach dem modernsten Geschmack. Jährlich erscheinen über 2000 Abbildungen und gegen 300 Schnittmuster in natürlicher Grobe. 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Zu gleicher Zeit erlaube ich mir, meine Restauration sowie mein Kaffeehaus zu empfehlen, wo ich stets bestrebt bin, durch gute Küche und gute Getränke, bei aufmerksamer Be dienung, zv den möglichst billigen Preisen meine ?. I. Gaste zu befriedigen. Besonders erlaube ich mir ein ?. 1'. Publikum aufmerksam zu machen, daß ich für Ztammgäftt eine besondere Zlreißermüßigang eingeführt liabe. Abonnement für Mittagstisch von 8 fl. aufm Sich bestens empfehlend !(i'i8vlilI»rÄmmer- un«I 8»Io».AijdeI, »II« 'sisolilvi'- unä l^dpsiivi'vi'»LnouAnisss. LösteUuußSQ erbittet (14 ^oli. 1/. I^aelier, Ilar>»>ii'^,IsßsttI>oKstr»sss. Holl. kkir. kr. kl>M>l>erl kmli. ^aZister äer Oedurtsbilfg, emeritirter Leeuuäarar^t I. Olasss äss k. !c. kiavItsvbauZes in Mou, 993) vräimrt tä.AlieIi von 9—10 Ilkr VvrmittaKS uvck 2—3 Ildr lilsetimittaAs: Lopkienplat^, ilu Lause äes Herrn V. ^riekuder. Die Pianistin Frl. v. Melzer gibt bekannt, daß sie über mehrere freie Stunden zu verfügen hat. Die Stunde außer dem Hause 1 Gulden, im Hause monatlich 6 Gulden. Aufnahme der Schüler täglich von 12—3 Uhr: Sofienplatz, Haus Nr. 2, 1. Stock. (977 M- NÜ Will- l?ivüvr1a.xo äss 6x0886 ^U8V^aK1 V0U Xvi'i'on-, llamvn- unll Kincloi'lillton ueuestei' unä e1eZants8ter l'a<^0n stkluvenü diUixvn kreisen. ^uell ^eräen unci 8ammt!iüte xvput^t, xekärbt und moäoruisirt. ?ral»«rwS»Äeiiils. . Der Gefertigte zeigt dem ?. I. Publikum an, daß vom 1. Oktober d. I. sowohl I.g.»Irv^t-ar Lrk^I^odlv als ?riL«^i1or ^1»Q»I>^oI»1o ab Magazin pr. Zoll-Cntr. 42 Kreuzer kosten. Die Zustellung wird prompt und billig besorgt. ^lols 951) Herrengasie 102. Zu miethen gesucht wird eine Wohnung mit 1 großen oder 2 kleineren Zimmern sammt Küche und Zugehör. Auskunft im Comptoir d. Bl. (959 Gi« großes Zimmer mit Küche ist sogleich zu beziehen. (981 Auskunft im Comptoir diese« BlatteS. Ii» rvivikvr, Aut 80lill geardeitele j916) ompüelilt ILlsiüor - Wegen Demottrnng eweS GarteUhaUseA sind mehrere Fenster-stocke, Thören, Dachstuhl sammt Verzierung ic. billig zu verkaufen. — Anzufragen im Comptoir dieses Blattes. (978 Für eine k. k. autoriprte (984 Heschästs- u. Auskunsts-Kanztei in Alagenfurt wird ein Compagnon gesucht. — Anträge an Herrn W'?. ITnv»»» KonzeptS-Kanzlist zu Bleiburg in Kärnten. von Weinstein, Hadern, Messing, Kupfer, Zinn, Eisen, Blei, Kalb- u. Schaffellen, Roß-, Ochsen-u. Schweinhaaren. Schaswolle, allen Gattungen Rauhwaaren, Knochen, Klauen nebst allen anderen Landesproduklen. (754 voll ungarischen Bettfedern, Flaumen und gespon« nenem Roßhaar zu den billigsten Preisen. .1. 8ellIe8jnAki', Marburg. Burgplatz. Ein Gärtner findkt sogleiche Aufnahme bei der Gutsverwaltung Wurmberg bei Peltau. (971 Ein Gärtnerbursche mit guter Konduite und Handschrift findet Aufnahme. Anfrage im Comptoir d. Bl. ^969 Eine schöne Wohnvng im 1. Stock, bestehend auS 3 Zimmern, Küche ic. ist vom 1. November zu vermiethen bei F. Kolletnig, Tegktthoffstraße. (960 Ei» ztsMn starker Heger, welcher mit dem Fang schädlichen Rnubzeuges wohl bewandert ist, findet sofort dauerhafte Anstellung. Verheiratete haben den Borzug. (936 GutSinhabung bei 2 Pferde zu verkaufen. Selbe sind 15 Faust hoch, zum Zug sowie zum Laufen sehr gut verwendbar und fabelhaft billig. Zu sehen im Hotel Wohlschlager. (991 GtsthiflzerDmg. Ich beehre mich einem ?. I. Publikum wie auch einem hohen Adel die ergebene Anzeige zu machen, daß ich mit meiner Schuhmacher-Werkstätte von 5. Oktober d. 3. an, in das Heumeyer'sche HauS Nr. 80 am Hauptplatz übersiedelte, woselbst ich auch fernerhin alle Gattungen Herren-, Damen-und Kinderschuhe zur Anfertigung übernehme; für solide, dauernde Arbeit nach neuester Fason werde ich stelS Sorge tragen. Es wird fortan mein eifrigstes Bestreben fei», daS mir geschenkte ehrende Vertrauen meiner werthen Kunden durch die reelfte und solideste Bedienung auch ferner zu verdienen. Um zahlreichen Zuspruch bittet hochachtungsvoll -franz Fischer. 995)_ Echuhmachevmeister. Ein Lehrj««ge für eine Gemischtwaarenhandlung wird sogleich aufgenommen. (973 Auskunft im Comptoir dieses Blattes. Elsenbahn-Fahrordnnng Marburg. Bom t. «ktober 187«. Personenzüge. Von Wien nach Trieft: Änkunft 8 U. 46 M. Früh ilnd 9 U. 49 M. Abends. Abfahrt 9 U. — M. Früh und 10 U. IM. Abends. Von Trieft nach Wien: Ankunft 8 U. 30 M. Früh und 6 U. 51 M. AbendS. Abfahrt 8 U. 40 M. Früh und 7 U. 3 M. Abend». Gemischte Züge Von Mürzzuschlag nach Triest: Ankunft 1 N. 44 M. Abfahrt 2 U. 20 M. Nachm. Von Triest nach Mürzzuschlag: Ankunft 12 U. 11 M. Abfahrt 12 U. 36 M. Nachm. Elizüge. Wien-Triest. j Triest.Wien. Ankunft 2 ll. 3 M. Nachm. j Ankunft 2 U. 80 M. Nachm. Abfahrt 2 U. 11 M. Nachm. j Abfahrt 2 U. 38 M. Nachm. Kürntner-Züge. Abfahrt. Nach KranzenSfesle: S U. 20 M. Vormitt. und 10 U. 80 M. Nacht». Nach Villach: 2 U. 50 M. Nachmitt. Ankunft. Von FranzenSfeste: 7 U. — Min. Krüh und 6 U. 85 M. Nachmitt. Bon Biltach: 12 U. 24 M. Mittag. «Itck xrS«»t« (se9 llsiil>l I^iMIsze v«« Ochiiill Merili. Wmszeliiiieli pcj AI4SS. « kfahrgelegenheilen -WA für Stadt und Land, Ein- und Zweispänner, sind zu jeder ^ ? Stunde, bei Tag und Nacht, mit billigstem Preise zu haben bti (1007 HStsI Xlolir'. UsA. Um Jrrthümern auszuweichen, habe ich meine Wagen mit Nr. ^3, t4, 15 versehen. 3. 17803. (987 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird hiemit bekannt gemacht: Es sei mit Erledigung deS k. k. LandeS-gerichtes Graz vom 18. Septemb. 1874, Z. 21337 in die Veräußerung der ^um Nachlasse deS Dr. Richard Knabl, gewesenen Pfarrers zu St. Andrä in Graz gehörigen Weingartrealität I'om. 12, Fol. 561 der steicrm. Landtafel in der Gemeinde Koschak, eine halbe Stande von Marburg ,entfernt, und der dabei befindlichen Fahrnisse, als eine Kuh. Wein, Fässer, Haus- und Zimmer-Einrichtung, gewilligt und die Tagsaßung auf den RS. Oktober 1374 Vormittag von 10—IS Uhr anberaumt worden. Die Realität wird um den Schätzwerth von 6748 fl. ausgerufen und nicht unter dem Ausrusspreise hintangegeben. Jeder Lizitant, der einen Anbot macht, hat ein Vadium von 674 fl. in Baarem, steicrm. Sparkafsabücheln. 5^70 Staats- od. steierm. Grund-entlastungS-Obligationen nach dem Courfe deS vorhergehenden Börjentages zu erlegen. Der Meistbot ist mit Cinrechnung deS Ba-diums zur Hälfte binnen 3 Monaten, zur andern Hälfte binnen der weitern 3 Monate zu erlegen und bis oahln mit 6^^/«, zu verzinsen. Der Fahrnifskn-Meistbot ist sogleich zu erlegen. Stelle sucht ein gewesener Student und RechnungSfeldwebel als Nechnungssührcr oder Magazineur. Anzufragen beim Schuhmacher Wiesihaler, Mühlgafse. Marburg._(10l6 Zehn Startin sehr guten Krönicher Eigenbauwein, 1873ger, in Halbstarlinfäfsern sind mit oder ohne Gebinde zu verkaufen bei Jvfef Pefseg 1017) in Krönich bei St. Peter. Ein Landhaus (1000 in Roßwein bei Marburg im guten Bauzustande und feuerfest, mit erst neu errichteter Brennerei mit laufender Wasserleitung, schönem Keller, Kuh- und Schweinstallungen und Hüter-hauS. einem großen Baum- und Gemüsegarten, Äecker und Wald, zusammen bei 4 Joch, ist wegen Ueberfiedlung des Besitzers aus freier Hand fogleich zu verkaufen. Das HauS ist wegen seiner gilnstigen Lage und der tleinen Entfernung von Marburg passend zu einer hübschen Sommerwohnung und ist auch sonst zu jedem Geschäst geeignete bach Ansrage bei dem Btsider Jos. Reichen-^ in R lohwein. Dank. (100g Dem homöopathischen Arzte Herrn Fraiz Semlitsch welcher meine Frau, die an der Gicht durch 6 Wochen daS Belt hüten mußte, so wie meine Tochter vom Scharlach ohne nach, theilige Folaen zu hinterlassen, geheilt hat. Ich fühle mich daher angenehm verpflichtet, dem obgenannten Herrn hiermit meinen öffentlichen Dank abzustatten. _Johann Wolf, Hausbesitzer. Billig zu verkaufen: Zwei Zugpferde u zwei Fuhrwagen. Anzufragen bei Leonhard Ulrich in Maria R a st.__(1018 Iilustriftv ^usgaliv 6vr mit Lösklmwt-^uflsxo »Ilslli ill voutsvkIsvÄ 130,000. ?ro 1 A. b0 kr. Oo.lV.; mit k'r»voo-?08tvsrisnÄuvx 1 L. 9V Icr. 24lsummoro mit Ickoäell unil L»oä»rdsi-tön, xexsn 2000 ^dbiläuuzell vutl»ltva6. 12 Boilsxen mit stv» 20V Lodnittmustvrii für atta (ZsxevstslllZs äsr luilott« uvä vtva 400 liilustor-rsiodnuvxsn fiir >Vsi»s»tioIcoi'si, koutsokv vto. 12 6ros8v colorirtv ^oäsvlcuvkor. 24 Illustrirto IlaterdaltuoKZ I^ummsrv. Kro^se kfoV. ^ätlrliok, ausskvr Obitxvm: oovk 36 xro»»s eolorirto ^loäsnkuptsr, üaruutor 12 Llsttsr mit stwa 150 distorise^SQ uaä VoUcs-lraotitsii. vis lUvllsnvvIt, 24 I^ummsrn mit liloäov uuä srt)vitov sovvis 12 Lokvittmustsr-ösilkxvu (vis dei äsr li'rktten-^vitunL), IlOLtst. itno Quartal nui' 75 kr. Oo/sV.; mit I'ralleo-I^ostversonüullK 1 K. 5 kr. Os.>V. ^bonllömslits verZsn ^sävresit Lmxvllommön ia krjoäriod I.vz^rvr'» Lllvdd»l»ä1uvs^ »Q Nardurs. Ein Znsttuktor (989 nach Ungarn, für einen Knaiien, welcher den-sclbcn zur Realschul-AufnahmSprüfung unterrichten soll, wird gesucht. Freie Verpflegung und 20 fl. monatlicher Gehalt werden zugesichert. Anfrage bei Oberlieutenant Stadler, Kavalleriekaserne. Dank llnd Verkäuflich: Ein Paar schwere und zwei Paar leichte Anhrpferde. Auskunft gibt Franz Perko in Marburg. Anempfelilung. « » D Ili « ß x Gefertigter dankt dem geehrten ?. 1'. Pllblikum stir den geneigten Zuspruch, D D welchen seine K « genossen, und bittet auch für die Zukunft denselben ihm zu bewahren. « Gleichzeitig erlaubt sich derselbe höflichst bekannt zu geben, daß er von Mrttwoch ^ den 7. Oktober 1S74 angefangen, von halb 8 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends am ^ Burgplatze vor den: GasthanS „zum schwarzen Adler" seine Wägen zur Ver- ^ filgung des ?. I. Publikmns aufgestellt hat. , cr iß Zugleich wird höflichst ersucht, sich jedesmal den Fahrtanf vorwerfen zu lassen, Z damit keine Uebervortheilung vorkommen kann. Bestellungen ails Wägen werden auch im Gasthof. „zum schwarzen Adler eltt- gegengenommen. Achtungsvoll Anton Werntg, ggg) Fiyker. s U M < » « »