Nl. 36. Pr«num«r»llon«prci«: In, «omptolr ,«n»l. fi. ll. halbj. fi, 5'5.<>, Für ble ZufieNuna 'Hnmg jener militärischen Mahnahmen, welche be-Hufs Unterdrückung der im Süden der Monarchie und im Occnpationsgebiete ausgebrochenen Bewegung ^othwendig geworden sind, der Betrag von acht Mil« nonkil Gulden als außerordentliches Heereserfordernis Artikel II. Das vorstehend gemeinsam zu bedeckende außer-vroenMche Heereserfordernis beträgt 8.000.0l)0 st. wovon die zu Listen des ungarischen "'aatsschahes vorweg abzuziehenden zwel Procent....... IN0.000 fi, U"d vmi drm Neste per.....7.840,000 ft. N^«"'" bcs GeschO durch die im 9«.? ^e vertretenen Königreiche und und ? ^" bedeckenden 70 Procent . 5.488,000 fi. scken » ^ bie Länder der ungari- betragen " "lfallenden 30 Procent 2.352.000 fi. Artikel III. den s?'^ Verrechnung dieses Betrages hat vereint mit " Krediten, welche für die Commanden, Truppen "^ Anstalten im Occupationsgebirte fllr das Jahr ^82 bewilligt wurden, und unter den gleichen Titeln öu geschehen. Den vorsiehenden Beschluss, welchen die von Mir ^r den 28. Jänner d. I. zu einer außerordentlichen Session nach Wien einberufenen, vom Reichsralhe sowie bvm ungarischen Reichstage zur Behandlung der gemeinsamen Angelegenheiten entsendeten Delegationen lnbetresf der Bestreitung des außerordentlichen Heeres« klsordernisses von acht Millionen Gulden zur Durch, wyrnng jener militärischen Maßnahmen, welche behufs Unterdrückung der im Süden der Monarchie und im ^ccupationsgcbiete ausgcbrochenen Bewegung noth, wendig geworden sind. gefasst haben und welcher Mir ------------------- durch Mein gemeinsames Ministerium unterbreitet wurde, ftnde Ich in Gcmähheit der Gesetze vom 21. und 24. Dezember 1867 zu genehmigen und zu bestätigen. Wien. den 6. Februar 1882. Franz Joseph m. p. (I.. 8.) Külnoky m. p. Gylandtm. p. Szlüvym. p. FML. __________ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 26. Jänner d. I. den Universitälsprofessor in Graz Dr. Hans Kund rat zum ordentlichen Professor der pathologischen Anatomie und zum Vorstände des pathologisch'anatomischen Institutes au der Universität Wien ällrrgnädigst zu ernennen geruht. Conrad-Eybesfeld m. p. Der Handelsminister hat der Wiederwahl des Iofef Kusch ar zum Präsidenten und des Johann Nep. Horak zum Vizepräsidenten der Handels- und Ge-Werbelammer in Laibach für das Jahr 1882 die Be-stätigung ertheilt. _____ Um 10. Februar 1882 wurden ungesunden Wohnungen der armen Klasse. .. Die Wohnungen in den vorzugsweise von der "meren Bevölkerung bewohnten Stadttheilen sind meist l e,n, niedrig, feucht, ohne Luft und Licht, so dass sie "'und für sich schon als ungesund erklärt werden M en. Noch größer wird dieser Uebelstand, wo solche "whnräume auch noch überfüllt werden. So bilden >'H nun in diesen Räumen die Keime von Kranlhei-en aus, die sich dann epidemisch über die ganze Stadt "breiten oder doch die ansteckenden Kranlheitsformen als .p'demische erscheinen lassen. Diese Uebelstände nehmen ^dem Maße zn, als sich in unserer Stadt die inou-NtleUen Etablissements mehren, ick .^""lkr diesen nimmt die l. k. Tabakfabrik den ent« Mdensten Einflnss. indem selbe gegenwärtig 1700 ^7'ter (120 Männer und 1580 Weiber) beschäftigt. »,s? H'lfer. die sich in Bälde auf 2000 und darüber "strecken wird. Tb-il^" ^'l bieser Arbeiter sind Stadtkinder, ein ir" derselben wohnt in der nächsten Umgebung der Stadt, geht morgen« in die Fabrik und abends zu Hause. Ein Theil aber zieht vom Lande in die Stadt, um sich daselbst dcs Verdienstes wegen bleibend in derselben aufzuhalten. Diese letzteren sind es. welche auf die Uebelfüllungen der Wohnungen den größten Einfluss ausüben. Die armen Leute in der Stadt nämlich nehmen die Fabriksarbeitcrinnen als Bettgeher in ihre überdies übcrsüllten Wohnungen auf oder sie benutzen ganz unbewohnbare Unicalwne'n des Hauses zur Unterbrin« gnng von Arbeiterinnen, hieran« einen kleinen Gewinn zlehend. Ich sah Kranke in Räumen untergebracht, die gar lem Fenster, als Fußboden die nackle Erde halten; oder Raume, die einen Luftraum nur für drei Men. schen haben, beherbergen die doppelte, ja dreifache An« zahl derselben. Es llegt daher auf der Hand, dass gegen solche Uebelstände auf Abhilfe gedacht werden muss. Eine gründliche Abhilfe ist leider unmöglich, denn sonst müsste man ganze Stadtlheile demolieren und auf geeigneten Stelle» neu aufbauen. Um gegen die Ueberfüllung der Armenwohnun-gen. im allgemeinen jedoch, halbwegs mögliche Ab» Hilfe zu schaffen, müssten neue Häuser gebaut wer. dcn, sei dies auf dem Wegc eines sich hiezu bilden^ den humanilärcu Vereins, sci es als Privatspeculalion einzelner oder von Gesellschaften. Doch nicht diese Fvagc ist es. die mich heute zu-nächst beschäftigt, eine Reform in si» großem Slile ist schwer, nur sehr langsam, vielleicht auch gar nicht durchführbar. Auch die Elablierung von Asylen für Obdachlose ist eine Frage, der ich für heule aus dem W?ge gehe, da dieselbe von dem Zwecke des beabsich« tigten Antrages zu abseits steht. Was mich heute zu« nächst beschäftigt, ist die Ueberfüllung der Wohnungen, wie sie aus der Zunahme der k. k. Tabakfabrik resul« tiert, und die Rücksicht darauf, dass die Arbeiter derselben in menschenwürdigen und gesunden WohnräumlN untergebracht werden. Die Stadt hat die t. k. Tabak» sabril mit Aufbietung aller ihrer Kräfle und unter nicht zu unterschätzenden Opsern für die Stadt gewonnen, dieselbe sührt der Sladt jährlich eine Summe von nahezu 400.000 fl. an Arbeitslöhnen, Besoldungen u. s. w. zu, eine Summe, die gtößtentheils der Stadt, den Gewerbsleutcn u. s. w. zugute kommt. Nun treten die Consequenzen der Hetbei>ufung eines so bedeutenden Etablissements an die Stadt hrran, und mit ihr die Steigung der Gefahren der Gtsundheilsstörung der übrigen Bevölkerung durch dir erwähnte Ueberfüllung der Wohnungen und Unzweck-Mäßigkeit der Unterbringung der Arbeiter, das heißt, die Sladt muss die Consequenz auf stch nehmen, sür die gesundheilsungefährllche Unterbnngung zunächst der Arbeiter der k. k. Tabakfabrik, als des bedeutendsten Fabrikeetablissements, Smge zu tragen. Es liegt die Frage nahe, ob diese Sorge wirklich oer Kommune oder nicht vielmehr drr Fabrikileitung selbst zustehe, wie dies bei Privalfabritrn da und dort ge-schieht. Es ist dies eine theoretische Frage, über die ich mich nicht näher einlassen will, da die praktische Beantwortung derselben thatsächlich dann besteht. da^K das k. l. Aeiar grundsätzlich für seine Arbeiter leine Wohnungen baut. So ist es also vielleicht Sache der Privcllspr^. latwn, emem solchen Bedürfnisse abzuhelfen. Aller- Uaibacher Aeituna Vtr. 36 31« 14. Februar 1882. merkten, das in erster Instanz gefällte Straferkenntnis mit der Entscheidung vom 12. November 1881, Z. 67,220, wegen nicht vollständig zweifelloser Sicher-stellung des Thatbestandes der den Verurtheilten zur Last gelegten Uebertretung behoben hat, den Ver-urtheilten der Weg der Beschwerde an die höhere Behörde offen stand und von diesen auch benützt wurde, so ist dieser in die administrative Strafjudicatur gehörige Fall abgethan und kann zu einer weiteren Erörterung keinen Anlass mehr bieten. Es erübrigt mir sonach nur noch die Besprechung des in der Interpellation berührten Angriffes von Schülern deutfcher Schulen in Prag durch Angehörige des anderen Volksstammes. Den vorliegenden Erhebungen zufolge fanden zwei Schülerexcesse im Monate November v. I. statt, welche den Statthaltereileiter zum sofortigen Einschreiten veranlassten. Am 11. November 1881 kam es zu einer Schlägerei zwischen der Schuljugend der deutschen und böhmischen Volksschule in der tön. Weinberg'Gemeinde, welche durch eine sich wechselseitig bedrohende, in böhmischer Sprache abgefasste Ankündigung und durch den Zuzug mehrerer böhmischer Schüler vor die deutsche Schule eingeleitet wurde. Auf Grund der vom Bezirksschulrathe in Karolinenthal gepflogenen Erhebungen wurden die Schuldig-besundenen bestraft und nach dem Berichte des Bezirks« schulrathes von den Schulleitungen bei den Volksschulen zur Verhütung ähnlicher Ausschreitungen die geeigneten Maßregeln getroffen. Der zweite, ernstere Excess, und dieser wird derjenige sein, auf welchen in der Interpellation hingewiesen wird, da von einem anderen nichts bekannt ist, wurde verübt am !5. November 1881 nachmittags 4 Uhr in der Reiter- und in der Florenzgasse von Schülern der ersten und zweiten Klasse der deutschen Staatsrealschuse in Karolinenthal und der ersten, zweiten und dritten Klasse des zweiten böhmischen Staatsgymnasiums in Prag. Durch die auf das strengste und genaueste gepflogenen Erhebungen ist diesfalls Nachstehendes sichergestellt: Die Rauferei wurde von beiden Seiten begonnen, indem einerseits zwei ruhig vorausgehende deutsche Realschüler in der Reitergasse von den ihnen begegnenden böhmischen Gymnasiasten und andererseits ein ruhig vorausgehender böhmischer Gymnasiast in der Florenzgasse von den ihm begegnenden deutschen Realschülern sofort thätlich angegriffen wurde. (Rufe rechts: Hört! Hört!) Einige der deutschen Realschüler haben die Rauferei bereits in der Schule in Aussicht genommen und zur Theilnahme ausgefordert. Die deutschen Realschüler haben an der Ecke der Florenzgasse auf die böhmischen Gymnasiasten gewartet, deren Heimweg durch diese Gasse führt. Mit der Schilderung der Einzelheiten glaube ich die Zeit des h. Hauses nicht in Anspruch nehmen zu sollen. Als die nächste Veranlassung des Excesses wurden frühere Insultierungen deutscher Schüler durch böhmische Schüler und insbesondere eine Misshandlung deutscher Realschüler durch einen böhmischen Handels-schüler, der sich bei dem Excesse unter den böhmischen Gymnasiasten befand, bezeichnet, während andererseits angegeben wird, dass dieser Misshandlung Beschimpfungen durch deutsche Realschüler vorangiengen. Gegen die Schuldigen wurde daS Erkenntnis im Disciplinarwege vom Landesschulralhe gefällt, und sind mit demselben zwei böhmische Gymnasiasten und zwei deutsche Realschüler von sämmtlichen Mittelschulen und Lehrer-Viloungsanstalten in Prag und in den Vororten, dann ein deutscher Realschüler von der Realschule in Carolinenthal ausgeschlossen und fünf deutsche Realschüler mit Carcer bestraft worden. Der Landesschulrath hat behufs Erzielung der Eintracht unter der Schuljugend und einer wirksamen Disciplin angemessene Vorkehrungen getroffen. Ich unterschätze gewiss auch diese Facta nicht, allein eine wesentliche Bedeutung für die Frage der allgemeinen persönlichen Sicherheit der der deutschen Nationalität angehörigen Staatsbürger in Böhmen kann ich denselben nicht beilegen. (Zustimmung rechts.) Ich wende mich nun zur Beantwortung der zweiten Frage: In dieser Beziehung kann ich nur hervorheben, dass die Regierung allerdings von der Ueberzeugung durchdrungen ist, dass extreme Nationalitätskundgebungen in einem Lande, wo zwei untereinander vermischte Nationalitäten an die Coexistenz gewiesen sind, den öffentlichen Frieden nicht fördern können. Sie glaubt jedoch, darauf vertrauen zu können, dass der gesunde Sinn der Bevölkerung die Bedingungen dieser Coexistenz wenigstens auf die Dauer nicht verkennen kann. Die sehr bedauerlichen Excesse, die im vorigen Jahre in und bei Prag stattgefunden haben, sind, wie bekannt, polizeilich und strafgerichtlich verfolgt worden, und herrfcht gegenwärtig Ruhe und Ordnung im Lande. Unter diefen Umständen kann die Regierung keinen Anlass finden, mit außerordentlichen Maßregeln vorzugehen. Sollten wider Erwarten Ausschreitungen vorkommen, so wird die Regierung, so werden ihre Organe ihre Pflicht erfüllen und die Strenge des Gesetzes walten lassen. (Lebhafter BeifM rechts.) I Reichsrath. ^ 54. (Abend-) Sitzung des Herrenhauses. Wien, 9. Februar. (Schluss) Se. Excellenz der Herr Minister für Cultus und Unterricht Freih. v. Conrad-Eybesfeld (fortfahrend) : Abgesehen davon, dass schon aus den von mir angegebenen thatsächlichen Behältnissen mit mathema» tischer Gewissheit folgt, dass es sich hier nicht um eine Rechtsverletzung, sondern nur um eine Nechlserhaltung handelt, abgesehen davon, ist die wirkliche Bedeutung dieser Vermögensfrag?, wenn man sie analysiert, in eine Definition des Eigenthums oder des Vermögensrechtes, auf das sie sich bezieht, eine beinahe nur formell zu erledigende. Das Vermögen selbst ist allerdings in der Regierungsvorlage ein Corporationsver-mögen genannt, ist aber ein Dotationsvermögen, d. h. es sind Realitäten, die allerdings bücherlich eingetragen sind, theils auf die Prager Universität, theils auf die medicinische oder die juridische Facultät, theils auf den Univerfitätsfonds, desfen Verwaltung jedoch seit einem Jahrhunderte der Staat in der Hand hat. Das Eigenthum nach den Begriffen des bürgerlichen Gesehbuches besteht ja in der Rechtsverfügung über die Substanz und die Nutzungen mit Ausschluss jedes Dritten. Nachdem bei diesem Vermögen weder über die Substanz noch über die Nutzungen die Verfügung der Universität als Corporation, fondern lediglich der Staats- verwaltung zusteht, so kann dies Vermögen nicht als ein solches betrachtet werden, durch dessen anderweitige DA Position seitens der Staatsverwaltung irgend ein Recht verletzt würde, und wenn sogar von einer Enteignung gesprochen wird, im Falle eine Verfügung zugunsten der zukünftigen zweiten Universität geschieht, so mW ich bemerken, eine Enteignung würde dann eintreten, wenn man diejenigen Elemente, welche die neue Umvtl-sität zu bilden haben, ganz ausschließen wollte von dein bücherlichen Besitze. Die Universität besteht nach dem Gesetze vom Jahre 1873 aus den Collegien der Lehrer und a"» den Studierenden. Wenn nun die Studierenden, lvcW in die neue Universität übertreten, sammt den Lehrer« völlig ausgeschlossen werden sollen von dem BeM dessen Miteigenlhilmer sie bisher waren, so ist da' eine gewisse Enteignung zu nennen, und ich mochte hier den Satz anwenden: Luininum M«;, Lumina, »"' M-iu. Dieselbe Logik bezieht sich auch auf die Local«-tätenfrage, die Unterkunft der beiden Lehranstalten, denn im Berichte der Majorität ist die Elllä'rung, dass der Gesetzartikel, wonach die künftige Unterbringung und ausschließliche Benützung des Carolinuin« lediglich der bisherigen und künftigen deutschen Ul^ versität erhalten werden soll, begründet mit dem E>9^ thumsrechle des Carolinnms. Ich muss gestehen, da>» mich diese Begründung eigentlich frappiert hat, den> das Eigenthumsrecht des Carolinums steht jetzt u»' bestritten, so weit es seine bücherliche Eintragung ^ trifft, der Universität zu, ich glaube aber nicht, da!» jemand der Unterrichtsverwaltung bestreiten witroe die Berechtigung, über die Localität des CarolinUlN? zu verfügen, insofern andere Unterrichtszwecke es vel> langen. Nachdem sie jetzt dieses unbeschränkte Eigenthum«' recht hatte und gewiss nicht mehr erwerben kann durV die neue Verfügung, so wird es auch in Zukunft nia? anders denkbar fein, als dass die Unterrichtsverwal' tung über die Localität dcs Carolinums verfügen kann, insofern es zu den Zwecken des Unterrichtes nöW ist; natürlich würde dies nur nach dem Erfordernde geschehen können. Es würde also ein Eingriff in l»e Rechte der Staats- oder der Unterrichtsverwaltung sein, zu sagen, künftig sei die ausschließliche Benützu^ des Carolinums der Universität mit deutscher Unter' richtssprache vorbehalten. Ich will nicht erwähnen, wie bedenklich es lilies Haupt ist, in einem Gesetze die Localitätenfrage 5" erledigen, die ja von Zufällen, von ganz variable Erscheinungen abhängt und es deswegen wirtlich <" ein Unicum in der Gesetzgebung dastehen würde, wem man einer Lehranstalt gesetzlich ein Locale zuwehn wollte. Das scheint auch dem Antrage der Comnussto" vorgeschwebt zu sein, weil andere Gründe als ^ eigentlich wesentlichen angedeutet werden, sogenannt/ praktische Gründe, aus welchen die Nothwendig!" stießen soll, dass das Carolinum ausschließlich der lve nützung der Universität mit deutscher UnterrichtsspraV vorbehalten bleibe. ^ Diese praktischen Gründe liegen eben in den ^ scheinungen des Zwiespaltes oder Haders oder ^ Unverträglichkeit der studierenden und der andere Theilnehmer au der Benützung der Universitätslocal täten. Ich möchte diese praktischen Gründe cinM polizeiliche nennen, denn es kann sich nur darU handeln, die Schüler auseinanderzuhalten, damit lew Störungen oder Reibungen oder andere bedenll«^ Erscheinungen vorkommen, und da muss ich allerdW dings wäre es Sache einer solchen, wcil ein derartiges Unternehmen sich finanziell ganz gnt rentieren würde. Aber die Erfahrungen in Laibach haben uns belehrt, dass selbst solche Etablissements, wie sie anderenorts von der Privatspeculation besorgt werden, hier durch die Commune beschafft werden mussten, z. B. die Schwimmschule, oder doch sollten, wie z. B. die Meh-rungsausfuhr, die Kehrichtausfuhr. Einmal hat sich übrigens die Privatspeculation dieser Idee bereits bemächtigt, indem Herr Loönikar zwei Arbeiterhäuser erbaute, und zwar mit der Intention, den Arbeitem in selben die Wohnung gegen einen Iahreszins von 50 fl. zu überlassen. Der Andrang an die beiden Häuser war jedoch ein so großer, das« Herr Loönikar sich bald veranlasst sah, den Iahreszins auf 80 fl. zu erhöhen; dadurch erzielte er zwar eine bedeutendere Rentabilität seiner Häuser, allein sie verloren den Charakter der Arbeiterhäuser, indem Handwerker. Beamte, Handelsbcdienstete, Pensionisten selbe bezogen, da der Zins von 80 fl. für Arbeiter zu hoch ist. Thatsächlich wohnt von der k. k. Tabalfabrik cin einziger Auffeher darinnen. Nachdem also das Aerar keine Häuser für Arbeiter baut, die Privat-speculation in unserer Stadt ganz brach liegt und die lrainische Ballgesellschaft nnr den Bau von Zinshäusern im großen Stile, Palästen und Villen in ihr Programm aufgenommen hat, so bleibt also nurmehr die Gemeinde übrig, als der im Interesse der öffentlichen Gesundheit am meisten berührte Factor, berufen, der Gesundheit der Arbeiter und damit der Gesundheit der übrigen Bewohner Garantien zu bieten, für Gesundheit und Sittlichkeit der Arbeiter zu sorgen und die Arbeiter vor weiterer Degenerierung, die Ae-Wohnerschaft der Stadt vor der Anhäufung von Krank-heitsmotoren zu bewahren. Das heißt alfo, die Stadt muss gesunde, lichte, trockene und zugleich den Geld-Verhältnissen der Arbeiter angepasste Häuser bauen. Solche Arbeiterhäuser werden die Urmenwohnungen nach Maßgabe der Anzahl der ersteren der bisherigen Ueberfüllung entlasten, die Gesundheit der Arbeiter schützen und die Zahl der Krankheitsherde vermindern und im Falle von Epidemien denselben wenigstens theilweise den Boden entziehen. Diese Vortheile allein wären an und für sich fchon genügende Zinsen für zu diesem Zwecke ausgelegte Kapitalien. Aber solche würden nicht nur moralische, sondern auch effective Zinfen abwerfen. Ein solches Arbeiterhaus ist gedacht zu einem Maximalkostenansatze von 6000 fl. Jedes solches Haus enthält acht Wohnungen, ü. zwei Zimmer und Küche, zu dem Iahreszinse von 50 fl., was alfo ein Vrutto-Erträgnis von 400 fl. gibt. Rechnet man nun 100 st. ab auf Steuern, Erhaltungskosten und Amortisierung, so bleibt ein ziffermäßiges Erträgnis von 5 pCt. Die Commune setzt sich anlässlich dieses Baues mit der Fabriksleitung ins Einvernehmen, welche sich zweifellos gern bereit erklären wird. den sich hiezu freiwillig meldenden Arbeitern den Iahrcszins vom Wochenlohn abzuziehen und kostenlos an die Stadtkasse abzuliefern. Es kommt noch ein Umstand zu bedenken. Solche Arbeiterhäuser eignen sich nämlich vorzugsweise für Arbeiterfamilien. Wie steht die Sache aber' gegen, über den einzelnstehenden, ledigen Arbeitern und ins-befondere, wie es bei der Tabakfabrik fo prävaliert, den Arbeiterinnen? In der Tabakfabrik existieren über 100 Arbeit^ familien; die Commune könnte also lange ArbeitertM bauen, bis sie nur die verheirateten Arbeiter Uwe. gebracht hätte. Die Mädchen aber könnten auf zw^" Art untergebracht werden. Es wird nämlich in l^" Arbeiterhause ein Schlafsaal für je zehn Mädchen ^ gebracht und dem verlässlichsten verheirateten Albe>^ der im selben Hause wohnt, wird gegen einen 3tH lass am Zins die Ueberwachung des Massenquart'e übertragen, die Instandhaltung des Inv^nlars u- l y Oder man baut Wohnungen mit drei Zimmern '^ Küche, und zwar zwei für ein Ehepaar und das vl , zur Vergebung an vier ledige Mädchen, die einen sprechenden Zins zu entrichten haben. ..^ Eine weitei l> Frage ist die, wieviel Häuser lN"!^ die Commune bauen, um den WohnbedürfnisseN ^ Arbeiter der Tabalfabrik zu entsprechen. Diese tv ist schwer ziffernmäßig zu beantworten, weil ja d" ^ Zwang geübt werden kann und darf, und well ^ aller elenden Wohnungen doch viele aus H""6 ?ir" Freiheit eine solche dein Arbeiterhause vorziehen ^ den. Es ist aber doch zweifellos, dass die -W^ig nothwendig werdenden Häuser allmählich die "' .^he, einer kleinen Arbeiterstadt im Gefolge haben "" ^ eine Stadt, die in dem Maße zunehmen würde, ^, nach und nach sich die Sorge auch auf dle ^^r bringung der Arbeiter anderer Fabriken und ^ Object, dem Neichsralhe zusteht, das Object 'lwst aber und dessen Errichtung nicht in die Gesrtz. Mung aufgenommen werde. aebu ^sü der Fall in Czernowitz im Gesetz-^"".Uöwege anders erledigt wurde, dass dort wirk« eben ' ^richtung legislativ festgestellt wurde, ist , ^ Präcedens, das hier nicht entscheidend sein r?ss.?' '"^ ^ überhaupt kein usuelles Gesetzgebung«' ^l gibt^ u„h ich alaube daher, hier „ur wieder-l^len zu müssen die Verwahrung der Regierung rück« Nchtlich deS principiellen Standpunktes, dass sie auch ein Präcedens in dem heutigen Falle in dieser Hinsicht nicht entspringen lassen will. Die Localitätenfrage, von der ich eben gesprochen habe, führt aber zu demjenigen Punkte, wo eigentlich beide Anträge und die Richtungen, in welche dieselben Wren, diametral auseinandergehen. Der eine, der die "bsicht hat, die beiden Anstalten möglichst auseinanderfalten, nach ihrer änßeren Erscheinung, nach ihren Localitäten sowohl als nach der ganzen Institution zwei Nch entfremdende Institute zu schaffen; der andere, dessen unverkennbare Absicht lediglich in der Richtung uegt, dass diese beiden Hochschulen wie Schwester- anstalten nebeneinander bestehen und sich entwickeln sollen in demselben Geiste, wenn auch formell getrennt, mit einem und demselben Ziele: der studierenden Jugend Böhmens die volle Ausbildung in den Fächern der Hochschule zu verschaffen, den einen in ihrer Sprache, den anderen in der anderen Landessprache, aber für beide mit der ihnen möglichst nahegelegten Verpflichtung, auch die zweite Landessprache sich anzueignen. Die einen, die Studierenden der böhmischen Hoch» schule, werden auf ihrem Wege zur Vollendung des Studiums und zum Eintrilte in den Staatsdienst die Verpflichtung vorfinden, sich auch die deutsche Sprache eigen zu machen, um im öffentlichen Dienste überhaupt verwendet zu werden, und für die anderen, die Studierenden der deutschen Hochschule, wird es ein täglich sich steigerndes Bedürfnis sein, ihren Collegen gewachsen zu sein nicht bloß in der Höhe ihrer Ausbildung, sondern auch in der Möglichkeit der Verwertung dieser Bildung. Diese parallele Entwicklung der beiden Anstalten ist der eigentliche Zielpunkt, der für die Regierung den Antrag und die Vorlage des Abgeordnetenhauses besonders wichtig und sympathisch macht; denn er liegt so recht in der Direction, der Tendenz der Regierung. Die Regierung ist überhaupt der Ansicht, dass in der Erledigung nationaler Fragen es den einzig möglichen Weg gibt, den Interessen der Bevölkerung oder, um mich besser auszudrücken, dem Verständnisse d.>r Bevölkerung sür ihr eigenes Interesse, für ihr Vedülfnis freie Bahn zu machen, von dieser Bahn die überstürzenden Elemente abzulenken, welche Volks-lhümlicher sind, als das Voll selbst. Und die Regie-rung glaubt, diese Aufgabe am besten dadurch erfüllen zu köuneli, wenn sie die Mittel zur Annäherung der beiden Volksstämme, welche in Böhmen wohnen und Jahrhunderte lang in Frieden gewohnt haben, vermehrt und verbessert. Es ist gewiss in diesem Iah, Hunderte der Fort-schritte, dcr riesigen Entwicklung in wissenschaftlichen, technischen und künstlerischen Fächern jedem Volksstamme klar, dass seine Größe nicht in der Ueber-wältigung des neben ihm wohnenden Stammes, nicht darin liegen kann, ihn zu bedrängen, zu bedrücken, zu mlssachtcn. mit Missgunst und Neid zu behandeln, sondern dass die Ehre des Vollsstammes darin liegt, dass er ans sich selbst Mittel schafft, die großen, riesi« gen Fortschritte der Zeit zu erfassen und sich eigen zu machen und sie fortzubilden. Das böhmische Volt fühlt auch das Verlangen, diefer Ehre theilhaft zu werden, und strebt mit Eifer danach, und der Deutsche in Böhmen, der, so lange Oesterreich besteht, mit aller Kraft und mit feiner angestammten Treue sich filr Oesterreichs Größe und Ehre eingesetzt hat. wird sich der Empfindung auch künftig e>schließen, dass die böhmische Ehre auch Oesterreichs Ehre sei. Darum will die Regierung den Weg einschlagen, der am leichtesten nnd sichersten die beiderseitige brü-derliche Wiedervereinigung vermittelt, und zwar im Wege der studierenden Jugend, die mit beiden Sprachen sich vertraut macht, und deshalb wünscht sie, dass die Vorlage angenommen wird, die dem nationalen Bewusstsein am meisten zusagt. I^t. 668int. vir68, tarnen lauäanäa e8t voluntHZ; die Regierung wird sich damit begnügen, dasjenige gethan zu haben, was der Tendenz ünd dem Pro« gramme, welches mein geehrter College und Cabinets- chef bezeichnet hat, am meisten entspricht, und sie wird einen Erfolg zu verzeichnen haben, wenn das hohe Haus sie unterstützt und die Vorlage des Abgeordnetenhauses zum Beschlusse erhebt. (Bravo! Bravo l rechts.) Die Generaldebatte wird hierauf geschlossen und die Verhandlung abgebrochen. Nächste Sitzung Freilag, den 10. d. M. Tagesordnung: Fortsetzung der Verhandlung über die Karl.Feroinands'Umversität in Prag. (Wir haben die Annahme der Minoritälsanträge bereits in der Sams-tags-Nummer in der Rubrik „Neueste Post" gemeldet. Anm. d. Red.) Zur Lage. Die «Neue freie Presse" bespricht die Ab« stimmung über die Prager Universitälsvorlage im Herrenhause und bemerkt: „Der Geburtstag der czechi-schen Universität wird von der Geschichte dereinst als der Todestag des altösterreichisch, ruhmreichen Herrenhauses verzeichnet werden. Wir übertreiben nicht. Eine solche Abstimmung wie die heutige, ist im Herren-Hause nicht vorgekommen, seit es bestcht." — Diesem bombastischen Ergüsse gegenüber sei nur auf die nüchterne Thatsache verwiesen, dass das Herrenhaus, beziehungsweise die Majorität desselben, denselben Entwurf genehmigt hat, dem im vergangenen Sessions-abschnitte die Mitglieder der Linken im betref-senden Ausschüsse des Abgeordnetenhauses ihre Zustimmung gegeben haben und dem wohl auch im Plenum die gesammte Linke zugestimmt hätte, würde nicht aus Gründen, die sattsam bekannt sind und hier nicht näher erörtert werden mögen, plötzlich wie vom Himmel geschneit der bekannte Antrag des Dr. Granitsch dazwischen gekommen sein. Danach ver< urtheilt sich der citierte Wehruf der «Neuen freien Presse" von selber. Die vom Abgeordnetenhause in dritter Lesung angenommene P e t ro l e u m st e u e r - V o rl a g e hat in der unbefangenen öffentlichen Meinung beiweitem nicht jenen ungünstigen Eindruck gemacht, den die oppositionelle Presse vorschützen zu müssen glaubte, um gewisse, im Laufe der Debatte vorgebrachte Sensations-Phrasen zu rechtfertigen. Im Gegentheile wird in all jenen Kreisen, welche die Idee der Wiederherstellung des Gleichgewichtes im Staatshaushalte ernst nehmen, bereitwilligst zugestanden, daur zehn Mädchen anzubringen, um auch über diese t5rage sich Erfahrungen verschaffen zu können. Als Bauplatz für dieses erste Arbeiter, oder Ver-»uchshaus würde sich am besten der städtische Grund neben der Tabalfabrik eignen. Ich weiß, dieses eine Haus wird den bestehenden Uebelständen nicht abhel-Mi, wenigstens nicht in nennenswerter Weise, aber das A'ß ich. es ist der Anfang zu bleibender Verbesserung, i^le Ersahrungen werden die Commune dazu be. MNlMen, jedes Jahr die Zahl der Häuser zu er-"""ern, ja vielleicht ruft das Beispiel der Commune "ucy dle Privalspeculation wach und es wird oder ,.. "M allmählich eine Arbeitervorstadt entwickeln U"... hle der Arbeiter selbst und der gesummten Bevölkerung. Sollte ein humanitärer Verein die Woh- nungsfrage im gröberen Style lösen wollen oder auch auf Asyle für Obdachlose Bedacht nehmen, so werden solche löbliche Unternehmungen noch immer Material genug finden, um neben den Communal'Arbeiterhäusern wohlthätig zu wirken, ohne dass ein Unternehmen dem andern schadet. Dr. Keesbacher stellte sodann im Sinne seiner Ausführungen die betreffenden Anträge, welche einstimmig zur Vorberathuug und Berichterstattung der vereinigten Bau- und Polizeiseclion zugewiesen wurden. -- (..Die Heimat.") Das zehnte Heft dieseS von Nr. I, Emmcr so ausgezeichnet redigierten, vom besten vaterländischen Geiste beseelten belletristisch cultur. geschichtlichen Organs, bringt im Texte den Schluss der beiden interessanten Novellen: „Bis in den Winter" von Julius von der Traun und «San Sebastian" von Richard Voß; die Fortsetzungen des Romanes: ..Die Verlobte des IunlerS" und den Veginn einer nrnen spannenden Novelle: „Graue Augen" von Jose Schneider.Arno; ferner zwei hübsche Gedichte: „Gebet" von K. Ernst und Fresco-Sonett von F. von Strohdach; die Anfsä'tze: „Die Frauen in der Literatur Englands" von Lubmilla Frydmann, „Um die llrde" von Alois Kraus; ..Ballstimmung" von A. Kielland. „Arco" von Clara Schreiber. „AuS der Vocche bi Eat. taro" von L. V.. „Walachische GebirgSdürser" von (6. Conrad und die Dorfgeschichte „Der Iäger.Franz" von Oscar Waibl; endlich die biographischen Artikel zu den * Mcö in dirscr »tubril Anarzriatc ist z" bczichril durch dlc hicslge Äuchhandlung Jg. v. Kleinmayr ^ Fed. Vl,«l»erg. Porträt« Umalie Friebrich-Materna. Prinz Nopoleon Victor Bonaparte und P Peter Singer. Vuher diesen Bildnissen finden wir an Illustrationen: »Dalmatinische« Begräbnis", Originalzeichnung von F. Schlegel. „An der Quelle sah der Knabe" nach dem Gemälde von Meyer von Bremen. „Der Taufgang" von Karl Schell-bach (Reproduction des Pendants zur diesjährigen Far« bendruckprämie). „Arco" und „Englische Fuchshunde" von Friedrich Specht. Abonnements auf die „Heimat" vierteljährlich > si. 20. mit PostVersendung 1 st. 45 kr. — auch in Heften k 20 kr. zweimal in jeden, Monate. Durch alle Buchhandlungen und Postanftallen zu be-ziehen. — („Illustrierte Frauen zeitung ".) Die am 30. v. M. ausgegebene Doppelnummer dieses von uns bereits wiederholt gewürdigten ausgezeichneten Moden-blatteS enthält wieder viel Schönes und Nachahmenswerte» für die Frauenwelt, der wir das Abonnement auf die „Illustrierte Frauenzeitung ". Verlag von Liperhaide in Verlin, auf daS beste empfehlen. DaS Mobenblatt berücksichtigt in hervorragender Weise den Varneval und bringt wunderschöne Ball- und Gesell« schaftStoilctten. sowie auch eine Fülle „Neuer Handarbeiten" nicht sehten. AuS dem belletristischen Theile heben wir als besonders interessant einen Artikel üder Tirol hervor, dem zwei prächtige Illustrationen: „Blick auf die Vogelweibe bci Ried" und „Der innere Voael-weidhof bei Waidbruck' (muthmahlicheS Geburtshaus WaltherS von der Vogelweide), beigegelien sind. Ferner brgmnt in dieser Nummer eine reizende Novelle von Iulms Well: „Dab Nccht zu lieben." ! --------------—. Laivacher ijeitnng Vtr. 36 318 14. Februar 1882. Nbgabenmethoden gezählt werden muss. Ganz richtig bemerkt denn auch das „Reichenberger Tagblatt": „Gerade mit den Worten, mit denen der Finanzmini-ster der Linken im Jahre 1878 die Einführung der Petroleumsteuer begründet und vertheidigt, hat auch der gegenwärtige Finanzminister Dr. Ritter v. Duna-jewski die Nothwendigkeit dieser Steuer finanziell be-leuchtet, und die Annahme dieser Steuervorlage hat den Beweis erbracht, dass Herr von Pretis das Rich, tige getroffen, als er am 26. Februar 1878 im Nb< geordnetenhause sagte, man werde in nicht ferner Zeit die Petroleumsteuer und den Petroleumzoll aus steuerpolitischen Rücksichten einführen." Hagesnmigkeiten. — (Schließung einer Universität.) Einer Meldung aus Charkow vom 10. d. M. zufolge ordnete der Rector wegen unter den Studenten vorgekommener Unordnungen die Schließung der dortigen Universität an. Es verlautet übrigens, dass diese Unordnungen keinen politischen Hintergrnnd hätten. — (Seltsamer Fund.) Taucher, die an der Küste von Gaugaliana in Triphylien, nürdlich von Na-varino. Schwämme sammelten, machten laut telegraphi« scher Meldung einen merkwürdigen Fund. Sie stießen nämlich, wie der „Pol. Corr." aus Athen gemeldet wird, auf Marmorsäulen und auf das Ekelet eines großen Kriegsschiffes und brachten 3 Vronce-Kanonen uralten Typus an den Tag. von denen zwei mehr als je 1100 Kilogramm wogen und einen merkwürdigen Mechanismus besitzen, um die Ladung von hinten ein« zuführen. Eine dieser Kanonen hat die Nummer 1073 und die Inschrift ,41 del 26tto.« Locales. — (Aus dem Gemeinderathe.) Zu Ve< lificatoren des Protokolles der am 10. Februar abgehal. tenen Gemeinderathcsitzung nominiert der Bürgermeister die VRR. Grafen Chorinsku und Anton Ritter v. Gariboldi. Namens der vereinigten Rechts« und Vausection referiert GR. v. Zhuber über die Offert« Verhandlung zur Lieferung des Bau« und Schnittholzes für das Jahr 1882. Bei der am 12. Jänner 1882 ab» gehaltenen Minuendolicitation hat Herr Gregor Trdina als Vertreter des Herrn Karl Tauzher und seiner Gemahlin den Anbot mit einem 5'/,igen Nachlass ein» gereicht. Nachträglich hat Herr I. Peterca ein Offert «ingereicht, worin er einen 12"/»igen Nachlass anbietet. Referent beantragt, die Lieferung dem erstgenannten Er< steher zuzusprechen, da Nachtragsofferte nach vollzogener Licitation nicht berücksichtigt werden können. GR. Ne-gali befürwortet die Annahme des Offertes des I. Peterca, sollte dieser Antrag jedoch abgelehnt werden, die Reassumierung der Licitation. GR. Peterca er-klärt sich, der Abstimmung, da sie dessen Sohn betreffe, enthalten zu wollen. Referent GR. Ihuber spricht sich gegen die Anträge des GR. Regali au«. Diesel, den werden abgelehnt und sodann der Sectionsantrag angenommen. GR. Dr. Vuppan referiert namens der ver-einigten Bau» und Finanzsection über die unentgeltliche Abtretung eines städtischen Baugrundes an das Land zum Baue einer Landwehrtaserne. Als geeignet hiefür wurde bei der commijsionellen Begehung seitens des städtischen und Landesbauamtes der Platz befunden, welcher bis nun als Viehmarltplatz verwendet wird. Diese Commission habe auch die an den erwähnten Bau« platz anstoßende, dem Herin Gustav Tönnies gehörige Parcelle als nothwendig für den Bauplatz bezeichnet, und Herr Tdnnies habe über Befragen des Stadtmagi« ftrate« erklärt, dieselbe um 4000 si. der Stadtgemeinde käuflich überlassen zu wollen. Referent Dr. Suppan beantragt aber. auf diesen Anbot nicht einzugehen, sondern dem Lande, conform dem bereits gefassten Ge-meinderathsbeschlusse, znm Baue der Landwehrtaserne den städtischen Grund, Parcrlle 152 in der Petersvor» ftadt (Viehmarktplatz), insoweit derselbe zur Erbreiterung der Maierhofgasse nicht nöthig ist. unentgeltlich zu überlassen. GR. Regali wünscht, man möge noch zuwarten, eventuell einen andern Platz für die Landwehrkaserne, z. B. den neben der Iwangsarbeitsanstalt oder den Besitz des Herrn Souvan in der Prula wählen, damit nicht alle Kasernen, die neu erbaut werden, in einem Stadtviertel placiert würden. GR. Negali beantragt, den Magistrat mit der Nusmittlung eines anderen Platzes zu beauftragen. Nachdem sich der Referent GR. Dr. Euppan gegen den Antrag erklärt hat, wird derselbe abgelehnt und der Sectionsantrag angenommen. GR. Iiegler berichtet namens der Vausection über die projectierten Baulinien im nordöstlichen Theile der Cataftralgemeinde St. Petersvorstadt. Dieselben wer« den nach dem vorgelegten Plane ohne Debatte geneh« migt. — GR. Pi rler beantragt namens der Schul» lection, die erledigte Mathias Debela l'sche Studenten-ft'stung im jährlichen Betrage von 300 si. dem Anverwandten des Stifters. Georg Polen ick. Schüler der ersten Gymnasialllasse, zu verleihen. (Angenommen) Weiter« berichtet Referent über die von den städtischen Volksschulleitungen für das abgelaufene Schuljahr gelegten Rechnungen über die Verwendung der Dotationen für Lehrmittel und Schulerfordernisse und Schülerbiblio-thelen. welche ohne Debatte genehmigt werden. Ueber den Jahresbericht des Stadtschulrathes berichtet Referent, dass das Wirken der Lehrer durchaus als ein befriedi-gendes bezeichnet wird. Die gewerbliche Fortbildung^ schule zählt in vier Klassen 287 Schüler. Die Schul-matriken wurden, wie der Jahresbericht erwähnt, verspätet (erst im Laufe deS Jahres) vorgelegt. Der Bericht wird mit dieser Bemerkung zur Kenntnis genommen. GR. Dr. Keesbacher berichtet namens der Polizeisection über die vom Stadtphysilate für die Jahre 1878. 1879 und 1880 erstatteten Iahressanilätsberichte. Referent constatiert. mit welch' großem Fleiße der Chef deS Stadtphysikates, Herr Dr. Kow ätsch, dieselben verfasst hat und beantragt, dieselben anerkennend zur Kenntnis zu nehmen. Sollte einer der Herren Gemeinderäthe einen näheren Einblick in dieselben wünschen, so stehen ihm die Berichte stets zur Verfügung. Die Berichte werden genehmigend zur Kenntnis genommen. "X- — (Vortrag des Herrn Hans Tauber.) Die Section Krain des deutsch'vsterreichischen Nlpen-vereins veranstaltet heute Dienstag, den 14. d. M. um 8 Uhr abends im Glassalon der Casino-Restauration einen Vortragsabend, bei welchem Herr Hans Tauber aus Merau über das Thema „Land und Leute in Tirol" vortragen wird. Hans Tauber hat im verflossenen Jahre und heuer in seinen Vorträgen, die er in ganz Deutschland und Oesterreich hielt, durch seine lebendigen Schilderungen, durch das glänzende Colorit seiner Beschreibungen von Natur-schvnheiten, durch stießende Beredtsamle.it. Geist und Humor überall das lebhafteste Interesse für das Land Tirol sowie für seine Person wachgerufen. HanS Tauber, eine echte Tirolergestalt, die sofort in ihrer äußeren Erscheinung an Andreas Hofer erinnert, erscheint selbst in der kleidsamen Tracht des Burgfrieds von Meran und hält nicht um des Gewinnes willen, sondern um sein Vaterland in allen Kreisen und Ländern bekannt zu machen, seine Wanderuorträge. Der Vesuch dieses interessanten Abends dürfte daher voraussichtlich ein äußerst zahlreicher werden, u„d hat sich die Section Krain dadurch sicherlich den Dank unseres Pnblicums erworben. — (Eventuell wird der Vereinsobmann Herr Deschmann über die Bedeutung Oberlaibachs in vor-römischer und römischer Zeit sprechen und eine Sammlung interessanter, jüngst daselbst gemachter römischer Funde vorweisen.) — (Technischer Verein für Krain.) Am 31. Jänner l. I. um 5 Uhr nachmittags hielt der „Technische Verein für Krain" seine diesjährige Generalversammlung ab und nahm die Wahl der Vereinsleitung für das Jahr 1882 vor. Es Wurden die Herren: Zialowsli (Obmann), Potoinil (Obmann-Stellvertreter), Dr. Haberer, Handl, Seneloviö. Wagner und Wietschl wieder, die Herren Liebenwein und Schwab neu gewählt. — (Landschaftliches Theater.) Vor einem nahezu leeren Hause spielte sich gestern die hier bereits gegebene französische Sensationslomödie „From ont junior und Riesler senior" von Daudet und Belot ab, und wurde dieses effectvolle, aber sonst sehr seichte Machwerk von den wenigen Zuhörern lebhabtest applaudiert; dieser Eifer wäre einer bessern Sache würdig gewesen, ebenso auch der Eifer aller Mitwirkenden, die gestern mit wahrer Leidenschaft spielten, schade, dass dieselbe nicht lieber an ein klassisches Stück verwendet wurde! Wir hoffen, nebenbei bemerkt, bald wieder einmal einem uuserer Dichterheroen auf unserer Bühne zu begegnen! Gespielt wurde, wie bereits er< wähnt, insbesondere von Frl. Sol mar (Sidonie) und Herrn v. Balajthy (Niesler), mit allem Aufgebote von Leidenschaft, wahrhaft erwärmen können jedoch alle diese Gesühlsüberschwenglichkeiten nicht. Die beiden eben Genannten sehten aber ihre ganze Kraft ein, und wurden gleich Herrn Au spitz (Fromont junior). Herrn Wallhof (Delobelle). Herrn Felix (Rieslers Bruder), Frl. Paukert (Desiröe). welche alle recht lebhaft spielten, wiederholt gerufen. Frl. Mal leg (Claire) machte gute Fortschritte, sie sollte sich nur einer noch deutlicheren Aussprache befleißen. -i- — (Theaternachricht.) Morgen (Mittwoch) hat der Operettentenor Herr Arthur Amenth sein Benefiz. Er hat die hier so beliebte «An got" gewählt, was schon allein genügt, dem Benefizianten den gewünschten Erfolg zu sichern; das Haus wird gewiss recht gut besucht sein. -> (An edle Menschenfreunde.) Die Witwe des kürzlich in der Fabrik deS Herrn A, Samassa verunglückten Arbeiters Nova! Wendet sich auf diesem Wege an edle Menschenfreunde mit der Bitte, sie in ihrer Noth und in ihrem Elende zu unterstützen. Der verstorbene verunglückte Gatte hat ihr vier Kinder, wovon das älteste 8 Jahre, das jüngste '/, Jahr alt ist. aber kein Vermögen hinterlassen. Die arme Witwe kann, da die vier Kinder ihrer ausschließlichen Obhut anvertraut sind, keinem Erwerbe nachgehen. Wir empfehlen die Bedauernswerte und ihre armen Kinder dem oft bewährten Edelsinne unserer Mitbürger. Allfällige gütige Spenden wolle man in deren Wohnung, Rosengasse Nr. 29 (Parterre), dirigieren. Neueste Psft. Original-Telegramm der „Laib. Zeitung" Wien. 13. Februar. („Presse".Teleqramm. Zara) In Bocche di Cattaro bessert sich die Lage. Die Kr,-vosijaner beginnen einzulenken seit dem TruvpeN'Ati-Marsche. Die Nachbarorte in der Krivosije, auf deren sl> schluss die Krivosijaner rechneten, richteten ein Telegramm an deli „Narudnl Llst" (Zara), jede Solidarität mit de» Knuosijanern abweisend, Treue und Ergebenheit für das Kaiserreich belheuernd, die Störung des Friedens in der Herzegowina beklagen und sich überdies zur ViloM von Freiwilligencolonnen gegen die Insurgenten bereit erklären. Visher sind zehn solche Colonnen gebildet worden. Aus der Herzegowina strömen Freiwillige unaufhörlich nach Mettouic, um aus den Militärdepots Gewehre zu fassen. Bisher sind circa 5000 Gewehre ausgegeben worden. Im Kreise von Ragusa formiert!» sich ebenfalls Freiwilligencolonnen. Wien, 13. Februar. Heute tagten beide Häusel des Reichsrathes. Das Herrenhaus nahn, die Gesetz" entwürfe, betreffend die Aushebung des Rekruten continssentes für 1882, dann betreffend die Belegung der Kunstweincrzeugung mit der Verzehrungssteuel, ohne Debatte unverändert an und vollzog hierauf Ml ausständige Ersatzwahlen. — Im Abgeordnetenhaus^ wurde die Generaldebatte über das Budget eröffn^ Es sprachen drei Redner von der Linken und dre> Redner von der Rechten. Morgen wird die Debatte fortgesetzt. Schön stein (Steiermarl), 12. Februar. Der heute hier abgehaltene Eisenbahntag, betreffet den Bau der Linie Cilli-Unterdrauburg, lval aus allen Interessentenkreisen sehr zahlreich besucht. /5" waren sämmtliche fünf Vezirksvertretungen, die Städte Cilli und Windisch-Graz, dann die Märkte Sachsenfeld, Franz, Praßberg, Wöllan und die Landgemei»' den durch Delegierte vertreten. Auch war die Ä^ theiligung seitens der Industriellen und Großgrund' bescher eine allgemeine. Die eminente NothwendigM der projectierten Bahnlinie wurde allseitig aliel/ kaimt u:id über die Mittel und Wege berathen, w>e dieses Piojcct ehestens zur Ausführung g-lange. Die Nützlichkeit eines Comitis mit dem Sitze »n Schönstein als natürlichem Miltrlpunkie der vroj"' tierten Bahn, behufs Realisierung des Baues der-selben wurde ausdrücklich betont. Die Versammlung beschloss, ein Telegramm an den Hcmdelsminister 5" richten mit der Vltte um kräftigste Unte, stürmst, de» EisenbahnprojecteS. Die Versammlung schloss mit drel' fachem Hoch und Hivio auf den Kaiser. Schönst/lN ist festlich beflaggt und decoricrt. Die allgemeine Stim" mung ist eine gehobene. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 5 _s W kz . s?^T z ^ W Z; Z z.3 N 7U.Mg. 747-84-72 OTschwach heiser ^ 13. 2 „ N. 747 51 ^. 51 NO. schwach heiter 0'0" 9 „ Ab. 74s 21 - 2 8 SW. jchwach sternenhell Die schöne Witterung anhaltend. Das Tagesmittel de» Temperatur — 16«, um 12» unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomat Vamberg- l Für die grofte Theilnahme, welche uns auS > l Anlasö des HmscheidenS unserer innigst geliebten > ! unvergcsSlichen Tochter > Walentine ! ! in so wohlthuender Weise kundgegeben wurde, für V die zahlreiche Betheiligung am Leichenbegängnisse > ! derselben, sowie für die vielen schönen jiianzspenden > l sagen wir hiemit allen lieben Verwandten, Freun- > l den und Bekannten unseren herzlichsten, tiefgefühlte« > l Danl. > l Laibach. den 14. Februar 1682. > Julius und Clara Jeschko. ! ! Meinen innigsten Danl sage ich hiemit alle" > insgesammt. insbesondere aber dem löbl. l. l. Oll'' > cicrscorps für die reichlichen Kranzspenden wie aucl» > für die überaus zahlreiche Theilnahme am Leiche»" > begängnisse meines theuern unvcrgcsSlichcn Galten, > Herrn Fran? Krsnowetter, > > welcher mir durch die unerforschlichc Fügung des > Allmächtigen so plötzlich entrissen wurde. I Tie tieftrauernde, trostlose Gattin. ^