------ I. 'MHLl»»»—------------------------- Freytag den 5. Jänner 1827. K r « i n wahrend der kurzen böhmischen Zwingherrfchaft. 1. Ottokarö II. Königs von Böhmen Rechte auf Kram. ^Hm Jahre »269 den 4» December zu Podieörad ln Böhmen erklärte Herzog Ulrich III. von Körnchen, den König von Böhme», Otlokar II. znm Erben «Ner feiner Lander, Besitzungen und Lehen gegen dem, daß es ihm frey stünde, Hunden Mark an frommen Oiten fur das Heil seiner Seele zu legiren.— Zen» gen dessen waren Albert/ Graf von Görz und Tyrol; der Wissehradtr Propst Peter, Kanzler des König, reichs Böhmen; Ulrich/ Grafron Heunburg; Hei«. rich, Grüf von Harbeck, Freyherr von t^uriacc,; Ulrich von Reiffenberg;Iaroslaus der Gall er; Smi< to von Brumoiv,' Hartleb, Kämmerer von Mäh, ren; Conrad, Propst von Brunn, u. a. m. Die meisten Chronisten jener Zeit reden von diesem Vertrage; Arenpeck schreibt sogar: „Udalrich, da er k^in« mann» lichtn Erben hatte, empfing Geld von Ottokar und übergab ihm Körnchen, Kram, die Slavonische (Win. bische) Mark und Portenan. Diese Lander aber sind in der Urkunde nicht ausdrücklich genannt, und «< läßt slch kaum begreifen, wie Herzog Ulrich mit Ländern verfügen mochte, die seine Vorfahren theils vom deut» schen Reiche, iheiiü von dem Aquilejschen Patriarchat« zu Lehen trugen. Aber »och so^ecbarer erscheint dieses Ulrich'sch« Testament, wctin man bedenkt, daß der Herzog von Körnchen gleich das Jahr darauf sich a„ Gunstbezeigungen gegen Aquileja gleichsam «rfchöpfte, um seinen Bruder Philipp auf den Patriarchenftuhl zu bringen. Aller, diesem Gotteshaus« von Ortenbulg zu« gefügte Schaden sollte vergütet, alles unrechtmäßige Besltzchum zurückgegeben werden. Ja in der letztwilligen Anordnung vom Jahre 1269 erklärte eben dieser Her« zog die Stadt Laib ach mit allem Zubehör als Eigen» thum der Aquilejfchen Kirche und setzte fest, daß w«l e< ,v«g,n würde, diese Gtadt dem Gotteihause zu ,nt» reißen, 2000 Mark Silbers an Aquileja bezahlen sollt,. Bedenkt man nun ferner noch, daß Krain kraft taiserl. Urkunden dem Patriarchen von Aquileja gehörte, daß di, Ortenburgische Landeshoheit in Krain ursprünglich nur ein» Gibellinische Usurpation war, die sich Aqui. leja gefallen lassen mußte, so kann man sich einen B«. griff von Rechtsansprüchen machen, welche König Otto» kln durch obige Urkunde auf Kram erhielt *). 2. Wie die L^ge der Dinge in Krain bey herzog Ulrichs III. Tode gewesen. Als nun Hnzog Ulrich III. von Kärnthen im October ,269 in Fviaul verschied, war sei» Brude« der Herzog Philipp, erwählter (aber nicht bestätigter) Patriarch von Aquileja und wurde eben darum,'» ganz Kram von den Edelsten und Besten alS rechtmäßiges yccl«H. ^.^1^. sammt den Zrieü^lischen ChrouikelNm Anhange. tandesobtchaupl angesehen. All« die van Ortenburg di« Lehen genommen, ferner die Geistlichkeit, Sittich, Lanbstraß, Freudenthal u. a. m. durch geistliche Ban» de wie durch groß, Wohlthaten an das Patriarchat, zumahl an einen Patriarchen, der der letzte Herzog vom Ottenburgischell Stamme war, gefesselt, konnten nicht umhin, diesen Prinzen als ihren Herrn anzuerkennen. Dem zu Folge wurden Herzog Philipp«,, alle lan. deifürstlichen Orte sammt allen öffentlichen Gefallen übergeben und die Lehnsleute waren bereit, für ihn gegen männiglich zu rüsten. Unter den Vordermännern der weltlichen Lehnsleute glänzte damahls Herbart I.von Auersoe^g, geboren i23a, ein Mann von großein Ansehen so wi« von zahlreicher Familie. Mit Ann^n von Re l sse nb erg (seit !25o) vermählt, besaß er »IS Majorütsherr nebst o«r alien väterlichen Stamm, bürg Auersperg, noch oi«l anderes Besttzchum, das ihm für gute Dienste theils vom Patriarchen zu Ag. lar, theils von Andern zu Theil gew«lden. So er. hielt er schon im I^hre iH^l von Konraden von S 0 n» neck allen Zehent von Gutenfeld , in Reifnitz und Pölland zu Perau bey Stein, in Gegenwart Fried, richs des Streitbaren von Osterreich geurlundet *) Im Jahre 1257 war er schon Ministerialls des Herzogs Nlrich III. von Karnthen, der ihm und feinen Brüdern Otto und Mainhalm 9 Huben in Rat und 10 von Moi verlieh und ihn mit allen Gütern belehn» «», die diese Brüder von herzoglichen Unterthanen ge« lauft hatten. Der Patriarch Gregsr Mon^elongo verlieb ihm und seinen Erben das Holz (Wald) zu Oblsk auf dem Wortemberge und am Nasser Eisch, daS Patronat über di« Pfarre St. Kanzian, die er seinem «izenen Gohne, der zugleich Kanzler des Patriarchen «var, »erlieh. Außerdem hatte er noch 6 Sohne und .2 Töchter, lauter hoffnungsvolle Jugend, die Söhne «n der Folge Stifter eben so vieler Auerspergischer Meltenlinien, wie der Zobelsderger u. a. m. Landesfürstliche Einkünfte und Hoheit — — __ Gluenwerd ... 24 — ohne Wein und Victuölien. Meichau mit Schafni und Schweinen, jedoch ohne Victualien . . 160 — Gllrtfeld für Schafe und Lein ohne Vktualien und Wein . . Ho «-» Das Landrecht nebst «ndern Zufiüssen und Gerecht« sainen ... 5o — Stain für die Schafe zu Georgi ... 2<) -» — für die Schwein« zu Martini ... 29 — Also andere Natlwas.Abgcl' hen ungerechnet . 632 Mark Silber. Orienburgischer Vicebom war Leo, Castellan, Nudelin von Birnbaum. Archidiacon entweder noch der gelehrte Meister Ludwig. Pfarrer bey St. Niclas, ober dessen Nachfolger Berthold. Die deut, schen Heiren harten «benfallS durch Herzog Ulrich 111. Wohnung in La-idach belommen. Auch ein Astronom, I^c^icius, gehörte damahls unter die ausgezeichneten Männer der Stadt Laibach. 3. Wie König Ottokar nach Krain gekommen. Der König von Böhmen lag im Jahre !2?o mit einem großen Heere bey H a in b u rg unb hatt« mit dem Könige von Hungarn Fried und Freundschaft ge. schlössen. Kaum erfuhr er, wie daß Herzog Philipp damit umginge, Karnthen, Krain und die winoischeMark sammt Pertenau an sich zu bringen, und daß selbst der Brünner Propst Conrad, der nach Karmhen abge. schickt worden war, um die Ortenbulgische Verlassen» schaft für Böhmen in Besitz zu nehme", dem Her- -zöge Phillpp beygefallen, so entbrannte er vor Zorn ,und brach sogleich durch Steyermark nach Kram auf» Oberbefehlshaber des Heeres war Ulr ich V o n L ich. tenstei n. Dieser führte die böhmisch, mahlischen Trup« pen zierst oor Laib ach, die Hauptstadt von Krain^ wohin Herzog Philipp seine meisten Schätze geflüchtet hatte. Mmg Ociokar traf nicht lange darauf daselbst ein, und gab sogleich Befehl zur Belagerung der Stadt. Diese von dem Castelle über ihr, und durch tüchtig« Mauern gegen Norden und Süden, gegenWestenaber durch den Laibach - Fluß geschützt, schien auf tapfere Gegenwehr gefaßt. Drey Tage suchte Ottokar vergebens in die Siadt zu kommen, am vierten nahm er sie mit Stllrm. Noch hielt sich das Castell. Die Böhmen verniiNet.'N die Äcker derjenigen, die eK mit Philipp hielcen, nnd durchzogen das Land, ,alles zum Geher, sam zwingend, bas Widerstand leistete. Das Tister. ^ienser Stift Landstraß, diese schöne Gründung der Or-tenburger, erfuhr ihren Glimm vor Ändern. Als end» lich düS Laibacher Schloß, oder diePfalz, keine Hoff» nuiiZ des Einsatzes mehr hatte, suchte sie die Gnade des Übermächtigen, der sich hierauf vor die Burg Stain legte, und selbe jo wi« die übrigen den Ortenburg«r Lehnsleuten gehörigen Schlösser bezwäng. Durch die g'inze Zei5 seine« Anwesenheit im Lande legte Ottokar seine Rüstung >,ie ab ; er versah sich nähmlich von Her» zogK Philipps Leuten nichts Gurej. Hierauf ernannte «r zum Haliptmann des Landes Schenken von Haus» dach und setzte seinen Zug weiter nach Karnthen fott, HorneckS Reim. Chronik erzählt die Oache also: Vor Laiback) er lag Stille veczt an den,dritten.Tag, Do l)iez er viel frue Mit einem Sturm-greyssen zu. Damit gewann man die Stadt: Vnd do dew Pürkh nicht euhat Gainen Won noch Trost Daz sew Herr Philipp erlost, Da luuestens sis dem Kmüg gcbcn, Man lie dcnwn mit dem Leben Alle, die darauf waien. Dar>,a6) fach man denKumg varn ,'pin uud her in Chrlu^ Die guten Purg ze Kram, Vnd wie sy waren gchaisßen. Die cherten all an jm Ze Hauptmann saczt er dahin Den Schcnkchen von HauSpach. Dem man grosßcr Prunchait jach. Do der Kunig besaczt het Die Purg und die Vtct Nach seinen selbs willen; Er lie sich nicht pevillen, Er chert den rechten Strich Gegen Kerndeu für sich. Bibliothekar Ri chttr. Benützung neuer Garbe? Materialien. (Aus dem Wanderer.) Vorm o r t. Da der patriotisch g»sinnte Verfasser des nächste« Henden Vortrage mir die Beurtheilung und Disposition darüber zutraulich übellassen hat: so wird jeder wohl» denkende Sachkenner mich nicht m«r zur Puhlicauon dieser interessanten Gemeinnützigkeit, sondern guch zu derselben bestmöglichen Empfehlung, und zwar um s» mehr für verpflichtet erkennen, je öfter bekanntlich die hochgesteigert« Kunst det Zeitalter in dem Fall ist, theils zu den verlassenen Erfahrungen 5er Vorzeit, theils zu den über alles gehenden Naturgaben ihr« Zll« flucht zu nehmen. Wien, den 28. May 1826. Joseph von Lew« «au, ,virkl, k. k. Rath. Ein wichtiger und beachtunZswerther Gegenstand für die Verbesserung und Erleichterung der Lederfabri-cation in den österreichischen Staaten, mag wohl das Garbe « Material seyn. Österreich besitzt in seinen schönen Waldungen, in dichten Auen längs den Flüssen und Bächen ui>d ,'clost am stachen Lande, Überfiußan derley Materiale; «lltin hie Letzerer, Gärber, und die mit Material, handeln» den, haßen ihre Zuflucht hauptsachlich nur ;ur Fichtenrinde und Knappern genommen, und besitzen deren in manchen Orten lide mir überwiegendem V»rtheile benutzen, und verfallt in Zeiten, wo di« Knoppern mehrere Jahre mißrathen, in eine commerzielle kritische Lage. U>n dem Übel bestmöglich vorzubeugen, auch durch die Benü. tzung der unbekannten, besseren GZrbematerialien man« chen Gegenden abzuhelfen, u,id auf diese Art bei, Leder, gärbereyen den Wink zu geben, vereint im Allgemein nen auf eine vollkommenere Stufe schreiten zu tonnen, und um sich auch wechselseitig mit diesem, dem Fache unentbehrlichen Bedürfnisse zu versehen, gibt Iauer« nig, priv. Nothg>bsr, aus Erfahrung die Weisung, nicht nur allein die Rinde der Fichten zu benutzen, sondern «uch di« vorzüglich« Rinde der meisten Weiden (Felder) als Lohe anzuwenden. — Da di« Weide sehr häusig und schnell an Ufern und nassen Orten wächst, «nd vielfältig als Brennholz»» Barteln sammt derRm-d« verbraucht wird, auch die Korb> und Flechlenmacher di« abgezogene Zweigrind« unbeachtet lassen, so ist «S schade / daß die Bewohner in solchem Locale dieses nicht benutzen; denn nicht nur allein die Srammrinde, son« dern auch die Zweigrinden und die Blatter selbst ent« halten viel Garbtstoff (Kraft), wenn solche in gehöri« ger Saatzeit gewonnen und gut aufbewahrt werden. Ein ebenfalls gutes Material zur Garberlohe, zu den elastischen Ledergattunge» liefert auch die Rinde ,om Larchbaum, welcher ebenfalls häufig in Österreich zum Bau« verwendet, und die Rinde oft in der besten Safc;eit unbenutzt gelassen wird; „ür bemerke genan,»» t, anderer Nutzen, nähmlich jener b»l Weinstöcke u. dgl., wie am Rhein, gewonnen werden konnte, fo winden sie dk< Angeführte nicht unbeachtet lassen, und auf die Art für beyde Theile viel gechan seyn. Zur Gewinnung und Benützung dieser ode? jener Ninde (Lohart) von d«n angeführten Bäumen bedarf