Laibacher Donnerstag den 27. Juli Die Kirche eine Mutter der Erkenrrtniß. Es ist das schwere Verhängnis des Menschen, daß er seit dem ursprünglichen Sturze von seiner echten Hohe, immer von dem unheimlichen Drange bewegt wird, die Schranken zu durchbrechen, die seine Ruhe und Wohlfahrt umfrieden, und sich in die Brandung zu werfen, wo nur Unheil seiner warcet. So läßt sich mancher Sohn der Kirche, den es nach größerer Unabhängigkeit oder Ungebundenheit gelüstet, von dem Sirenengesang, der von dem wogenden Meer des Zrrrhums und der Lüge auch in sein Ohr her¬ übertönt, bethören, daß er die heilsamen Fesseln, mit denen die Kirche ihn an die rechte Ordnung des Lebens bindet, abstreift, und in den schäumenden Wirbel sich hineinwirft, wo er alsbald in die Tiefe versinkt und zu Grunde geht. Was wirst du wohl, so ruft man ihm mit dämonischem Hohne zu, noch länger dich kümmern um die Satzungen der Kirche, die von jeher die starken Geister nur gelähmt, in Nacht nnd Finsternis; sie gehalten, und das Licht der Erkenntnis und Aufklärung zu schauen ihnen nicht vergönnt hat. Thoren sind es, die in solche reißende Redefluthen sich ergießen, und die vor schwellender Hoffart sich nicht zu fassen wissen. Sie haben keinen Sinn mehr für das Verständnis 'ihres eigenen Lebens sich bewahrt, und die sieben Siegel, mit denen das Buch der Menschengeschichte verschlossen ist, sind für sie ungelöst geblieben. Könnten sie mit ungetrübtem Auge die achzehn Jahrhunderte der Kirche überschauen, so würden sie wohl leicht die Entdeckung machen, daß die Kirche wie eine Mutter der Gottesfurcht, der schönen Liebe und der heiligen Hoffnung, so auch eine Mutter der Er¬ kenntnis ist, und der Stern, der über Betlehem einst leuch¬ tete, seine Lichtstrahlen über alle Perioden der Kirchenge- schichre ausgegossen, und die Seherblicke der denkenden Gei¬ ster in ihr zum Verständnisse der tiefsten Wahrheiten ge¬ schärft und zugleich ihre Herzen erwärmt hat; wohingegen die dürren Theorien und Lebensmapimen der modernen Auf¬ geklärten nur als eine kalte Sonne am Himmel des Welt¬ verstandes glänzen, welche nie die Eisrinde der Herzen zu brechen oder eine Blüthe hervorzulocken vermag. Eines läßt sich freilich die Kirche nicht entreißen, und das ist ihr himmlischer Bräutigum sammt seinem Erlösungs¬ verdienste und allen Gaben, die er für die Menschheit er¬ worben hat. Mit ihm aber bleibt sie unwandelbar und treu bis ans Ende der irdischen Zeiten die Führerin der Völker, die in ihrem Gottgepikanzten Garten den Baum der Er¬ kenntnis wie des Lebens in liebender Sorgfalt pflegt und bewahrt für Jedermann, der die Süße desselben kosten und jene Lebenskraft aus ihm schöpfen mag, die ins ewige Leben strömt. Die Apostel rufen schon in ihren Sendschreiben die Gläubigen zum Streben nach tieferer Erkenntnis, also zur Aufklärung im Geiste und in der Wahrheit auf. Um das bete ich, schreibt der Heidenapostel, daß eure Liebe stets mehr und mehr in der Erkenntnis und in allem Verstände wachse; und der Fels der Kirche und Fürst der Apostel er mahnt die Christen, so möchten horchen auf das Wort der Kirche, und auf sie schauen als eine Leuchte, die da leuch¬ tet im finstern Orte, bis der Morgenstern aufgehe in ihren Herzen. Da aber die Erkenntnis nur die höchste Blüthe des Lebens ist, so führte Gott seine Kirche, die ihres hohen Berufes, die Menschheit über ihre höchsten Lebensintereffen aufzuklären, nie vergaß, zuerst durch dis Schule schwerer Versuchungen, harter Bedrängnisse und Kämpfe. Nach¬ dem ihr aber einmal Ruhe geworden war, da begann der christliche Geist, athmend in der Fülle des Heils und be¬ wältiget von der Herrlichkeit der Offenbarung, die ihm ge¬ worden, in den Tiefen derselben zu suchen und zu forschen, mit einem Feuereifer und einem Aufwande von Kraft, wie er vordem in der Welt nie gesehen worden. Die Kirche freute sich der Liebe, mit der die Ihrigen den Glaubensschatz erfaßten, um denselben zum klaren Bewußtsein sich zu brin¬ gen, und im Lichte tieferer Einsicht wandelnd des LebenS froh zu sein. Und so haben unter dem Blüthenauge der Vorsehung und dem Segensthau der Gnade jene herrlichen Väter und Lehrer der Kirche sich gebildet, auf deren Worte Päpste und Konzilien horchten, für die die Wissenschaft kein Geheimnis mehr zu enthalren schien und deren inhalt¬ schwere Werke man noch nicht aufgehört hat zu bewundern. Ja wir können mit freier Stirn hintreten und die soge¬ nannten starken Geister fragen, wo es denn auf Erden je eine Gesellschaft gegeben habe, in der das Erkenntnißstreben einen freudigern, kräftigem und erfolgreichem Aufschwung genommen hätte, als eben in der Kirche. Diese hat den kühnsten Flug der Speculation nicht gehemmt, so lange er die haltende Bindung nicht abgeworfen und das geschichtlich ihr überlieferte unveräußerliche Heiligthum, von dem als ihrem Herzvunkt das Leben durch alle Adern ihres Leibes hindurch pulsirt, nicht zu verletzen drohete. 26 War nicht sie durch Jahrhunderte hindurch die Bild¬ nerin der Völker zur Menschlichkeit und edler Gesittung Wie viele Nationen, die in Verwilderung und Rohheit ganz entartet waren, und kaum noch eine Spur von Men¬ schenwürde an sich trugen, hat sie diesem trübseligen Zu¬ stande entrissen und zum sittlichen Bewußtsein herangezogen. Und als in einer finstern Periode der Weltgeschichte die verheerendsten Elemente durcheinander tobten, und Europa in den Abgrund der Verwilderung, der es durch die rast¬ losen Anstrengungen so vieler erleuchteten Männer und durch das vergossene Blut so vieler Märtyrer kaum, entris¬ sen worden war, zu stürzen droheten, da war es wieder die Kirche, die den Krystallisationskern in die gährende Masse senkte, und Europa wieder der Bildung zurück gab. Als im 16. Jahrhunderte der ungeheuerste Bruch im Ge¬ schlechte geschehen war und ein großer Theil der europäischen Menschheit in geistesstolzem Freiheitstaumel sich von der Kirche trennte, da hat wohl auch die wissenschaftliche Be¬ strebung unserer getrennten Brüder gegen die Kirche einen Vertilgungskrieg begonnen, und die Thätigkeit der Kirche mußte sich mehr auf Abwehr der feindlichen Geschosse richten. Unter dem Schatten der Flügel jenes Geistes aber, der die Kirche stets in alle Wahrheit führt, hat in geräuschloser Stille die wahre und rechte Wissenschaft auf ihrem Boden sich nach und nach entwickelt und ihre Blüthenkrone in strahlender Herrlichkeit entfaltet, während gegnerischer Seits der Jrrthum seinen Kreislauf abgelaufen, und nun die der Kirche feindliche Wissenschaft an der Zerissenheit und Fäul- niß, die in ihr Innerstes eingedrungen, sich selbst verzehrend ohnmächtig niedersinkt. Dafür aber hält die Kirche schon den Zauberstab in der Hand, der die zwei bis jetzt feindlichen Schlangen, Christenthum und Wissenschaft zum Friedens¬ kusse zu beschwören gemacht ist. Und ist einmal das Bedürf¬ nis nach Wahrheit allgemein erwacht, dann fluthec diese, ein breiter Strom, abermal durch die Völker hin, und die Kirche zieht triumphirend in die Herzen der Menschen ein. Gin Gast harrt noch vor -er Thür. Es ist nicht mehr recht geheuer in dem sonst so wohnlichen Hause; im Giebel brennt es lichterloh und die vom Holzwurm zerfressenen Balken, die auf dem Geschiebe der Grundmauer lagern, weichen aus den Fugen. Die Nachteule flattert in wehmüthigem Geächze durch die weiten Räume und die ge¬ weckten Poltergeister rumoren gewaltig durch die verödeten Gänge. Jetzt langen die geschäftigen Feuerleute an; die Leitern werden angesetzt, um zu retten, was noch zu ret¬ ten ist. Der Lärm und das Gedränge wächst von Minute zu Minute; herüben Flüchtige, drüben Anlangende, hier Einreißende, dort Stützende; jenseits schallendes Gelächter über den Einsturz der verhaßten Baracke, diesseits tumul- tuarischer Lärm der den Neubau Berathenden. Ein Ruf übertönt indeß alle Stimmen; er ist der Grundton des ganzen spektakelhaften Concertos, das Vocalisten- und In¬ strumentalisten-Kehle und Faust zu veranstalten unternom¬ men. Freiheit ist das goldene Wort, das jetzt die Lüfte durchschwirrt und die Thore am Gebäude der bisherigen Ordnung aus den Angeln hebt. Und die Stände alle, die an den zerbrechlichen Sprossen der vielgegliederten Leiter ir¬ discher Glückseligkeit auf- und absteigen, hören lüstern den Sirenensang. Diese Kalypso bietet in ihrem Feenpalaste jeglichen Zauber, ja bietet ihnen, wie dem irrenden Odys¬ seus, ewige Jugend, wenn sie sich in ihre Arme werfen. Da kommt der Bauersmann und schnappt nach dem locken¬ den Köder, in der sicheren Prognose, mit ihm alle Gilten, Steuern und Zehnten zu verschlucken. Der starksehnige Tag¬ löhner sieht diese Göttin, wie sie gebieterisch den Reichen die Lecrion liest und Lohneserhebung anbefiehlt. Dem pfla¬ stertretenden Proletarier erscheint sie mit dem Füllhorns, aus dem sie den Segen des „gleichen Besitzes" hervorschüt¬ telt. Der Handwerker und Künstler freut sich der vielen Moden, in denen das gefall- und putzsüchtige Weib auftritt, wobei es also immsr etwas zu „verdienen" gibt. Der Be¬ amte und Soldat macht mit, wie es gerade zum guten Tone gehört—schon auf manche Pille, die man hinunterge¬ würgt hat, ist dem Patienten besser geworden! Der Baum der Jugend entfaltet alle seine Blüthen, und ladet die summende Biene ein in seinen Honigkelch — kann's auch nicht wehren, wenn Wespen oder Hornisse sich einfinden zum süßen Leckerbissen! — Aber ein Gast harrt noch vor der Thüre; er will sich nicht unbescheiden vordrängen, er denkt vielleicht: „Die Lehren werden die Ersten." Es ist die Kirche. Sie will auch bei der allgemeinen Austheilung nicht unbeschenkt entlassen werden; es könnte sonst die Zeit kommen von der es heißt: „Ach da war längst Nichts mehr zu finden, Und Alles hatte seinen Herrn." Gut; die Kirche verträgt sich mit jeder Freiheit der Staatsform; aber es muß nordamerikanischer Ernst mit dieser Freiheit sein, kein Jüdisch-Mahler'scher *) nach wel¬ chem Alles Freiheit genießen sollte — nur nicht die katho¬ lische Kirche, ihre Institute und ihre Priester! Nein, meine Herrn, so ist das nicht verstanden; wir jauchzen euch zu: „Freiheit des Cultus," aber laßt uns auch unbehelligt — unsertwegen stiftet Secten der Communisten, Deutschkatho¬ liken — Nihilisten — Sociniarer — seiner Zeit wird die Spreu schon vom Waizen gesondert werden! Aber das ist für viele Leute eine harte Rede, ein sermo äuru8, diese „Freiheit für Alle." Doch ist es nicht mehr Zeit zurück¬ zuweichen; ihr müsset sie ertragen. Aber man muß die Kir¬ che die Freiheiten aus ihrem eigenen Schooße hervorbringen lassen, nicht sie ihr imputiren — sie redet ja dem Staate auch nichts darein. Darin besteht die rechte Anwendung die¬ ser Freiheit, daß jeder Stand innerhalb seiner Sphäre es sich so gut zurechtrichte, als er kann und zur Erreichung *) Dieser berüchtigte Jude ist doch neulich für seine unaufhörlichen frechen Schmähungen ziemlich derb hergenommen worden. Er wurde von den Soldaten in eine Kaserne gelockt, und daselbst mit Stricken tüchtig durchgegerbt. Auch haben ihm 20 Nationalgarden wegen Beschimpfung ihrer Person in sei¬ ner Wohnung keinen geringen Schrecken eingejagt. 27 seiner Zwecke für nöthig hält. Mögen die Wächter der Burg auf der Hut sein in diesen ernsten Tagen und die Zeichen der Zeit erkennen — die Kirche allein kann die überfluthenden Gewässer wieder in das Beet gesetzlicher Ord¬ nung zurückführen — nicht Papier — nicht Bajonette! — N. S. Der Geist wehet, wo er will. .Man darf nicht vergessen, so schrieb vor k Zähren ein Correspondent der „allgemeinen Zeitung," daß unter denjenigen, die sich der Religion entschlagen, mindestens eben so viel Rohe, Gefühl-, Gedanken- nnd Gewissenlose sich fin¬ den, als unter den Religiösen Geistesträge und Beschränk¬ te, und daß heutzutage Mancher aus Verstandes- und Characterschwäche zum starken Geiste wird." Zn der That ein sehr wahres Wort. Wenn wir einen Blick auf jene werfen, die unter dem Namen der starken Geister sich um Gott und Christus, um seine Kirche, um ihre Diener und Satzungen nicht kümmern, und, in ihrem Titanenübermu- the sich selbst genügend, ihre Seligkeit, die Freude und den Frieden des Lebens in ihrer eigenen Vortrefflichkeit oder im Genüsse irdischer Pracht und Ehre finden zu können glauben, so werden wir, bei nur oberflächlicher Prüfung gar bald die betrübende Erfahrung machen, daß sie in Be¬ zug auf religiöse Dinge mit unendlicher Nacht und Finster¬ niß umfangen sind, und im Todesschatten tiefer Unwissen¬ heit über christliche Lehre sitzen. Sie führen in öffentlichen Urkunden den Ehrennamen Katholiken, schämen sich aber im gewöhnlichen Leben und in geselligen Kreisen dieses Na¬ mens, weil ihnen die Größe und Herrlichkeit der Kirche nie aufgegangen ist; sie halten sich noch äußerlich an die¬ selbe, entfernen sich aber von ihr in ihrem Leben, weil sie kein Bewußtsein, keine Ahnung haben von der liebenden Zärtlichkeit, mit welcher diese besorgte Mutter sie umfan¬ gen hält. Oder steht diese Kirche nicht wirklich in strahlender Majestät vor unseren Augen da? Aller Grimm und Spott und Hohn des Zudenthums, alle Thorheit heidnischer Weis¬ heit, alle Wuth irdischer Gewalt wälzten sich gegen sie, und dennoch ging sie aus allen diesen Stürmen mit siegen¬ der Macht hervor, und nach drei Jahrhunderten verhäng- nißschwerer Zeit feierte sie triumphirend ihren Einzug in die versöhnte Welt. Doch die Kämpfe, die den Namen der streitenden ihr geben, hörten mit diesem glänzenden Triumphe noch nicht auf. Aus ihrem eigenen Schooße wurden in allen Jahr¬ hunderten Söhne ihr geboren, die in schändlicher Entartung Messer in ihr Mutterherz ihr bohrten, indem sie den kla¬ ren Born ihrer Lehre durch ketzerischen Wahn getrübt, ihr innerstes Heiligthum, ihre Sakramente mit frevelnder Hand besudelt und an ihrer Gottgefügten Hierarchie gerüttelt hat¬ ten, um wo möglich den Felsen Petri, auf dem der gro¬ ße Bau gefestet ruht, zu sprengen und dann das Kreuz selber zu zertrümmern. Doch die Kirche überdauerte in ih¬ rer angestammten Festigkeit sie alle, und schien sie auch bisweilen, um mit dem h. Ambrosius zu reden, wie der Mond abzunehmen, so nahm sie doch nicht ab, sondern er¬ blichste vielmehr jederzeit nach drangsalvollen Tagen und schweren über sie verhängten Prüfungen mit verjüngter Schönheit, und trat mit ehrfurchcgebietender Macht ihren Gegnern entgegen, die ohnmächtig und mit Schande über¬ schüttet ihre Waffen niederlegten. Wer Augen hat zu sehen, konnte und kann noch im¬ mer auch in neuester Zeit solche Triumphe der katholischen Kirche schauen. Tagtäglich kommen neue Schandschrifterr Schandzeitungen vor, welche ihre Heiligthümer, ihre Prie¬ ster verhöhnen und beschimpfen, welche ihre Angehörigen zum Verrath, zum Abfall auffordern und mit Koch bewer¬ fen ihr strahlendes Oberhaupt. Auch heutzutage sprühen sowohl das Juden- als auch das moderne Heidenthum Flammen des glühendsten Haffes gegen die Kirche aus, und so Mancher aus diesen Ver¬ worfenen glaubte noch den Tag zu erleben, der der jüngste sein würde in ihren Lebenstagen. Der Katholismus, sagten sie, hat geendet und ausgeathmet, die Jahrhunderte haben mit Leichengepränge ihn bestattet, und entlediget dieser Bürde wird die Welt frei aufathmen und in einem ver¬ klärten Heidenthume mit alten Reizen sich verjüngen. Doch der Geist Gottes, der über diesen Abgründen der Verneinung schwebt, fährt mit sanfter Gewalt über dis aufgeregten Fluchen hin ; beim Wehen seines Gluthwindes thauen die starren eisigen Herzen der Katholiken auf; die¬ se werden in ihrem tiefsten Grunde aufgeregt, die relgiösen Gefühle, welche die Gegner für längst entwurzelt hielten, erheben sich mit Macht, und leben mit verjüngter Kraft in Aller Herzen wieder. Die Wirksamkeit des Klerus wird wieder in ihrem wohlthätigen Einflüsse anerkannt und zwar in Kreisen, wo man es nach den Präcedenzien nicht erwar¬ tet hätte; *) das Christenrhum wird als der einzige Ret¬ tungsanker in der Noch des Lebens, als die einzige Quelle alles wahrhaften Heils in Zeit und Ewigkeit gepriesen.**) Ein Wille, Ein Herz, Ein Streben ist in den Katholiken fast überall lebendig; und die Gegner sehen mit Verwun¬ derung alle ihre Pläne und Anschläge wie bösen Dunst zerronnen und zerstoben. Vom Rheinthal bis an die Oder, von der Nordsee bis in die Alpen hin haben kaum mehr zu zählende Stimmen für das heiligste Gut der Menschheit sich erhoben, und zu Gunsten der religiösen Freiheit und der Unabhängigkeit der Kirche vom Staate in fceimüthigen kraftvollen Addreffen sich ausgesprochen. Den Lesern dieser Kirchenzeitung sind bereits die Linz er Petitionen und das Memorandum des Episcopates der mährischen Kirchenprovinz ihren Grundzügen nach bekannt; und ein dem mährischen Memorandum ähnliches, welches wir in Bälde von Salzburg zu erwarten haben, hoffen wir auch in Kürze mittheilen zu können. Doch nicht bloß die geweihten Diener der Kirche treten muthig für die Sich unten: »Thiers über den Clerus.« Sich unten: »Die Arbeiterfrage.« 28 Freiheit derselben in die Schranken; auch jetzt hat die Weissagung Zeels in ihrem ganzen Umfange sich erfüllt und der Geist Gottes hat in reicher Fülle sich über alles Fleisch ergossen. So lesen wir eben jetzt in der Augsburger Post- zeirung eine Petition der Katholiken von Regensburg, die, wie es heißt, Tausende von Unterschriften der dortigen katholischen Pfarrgemeinde-Mitglie¬ der bedecken. Es scheint uns zweckdienlich zu sein, Eini¬ ges aus ihr hier mitzutheilen, damit man daraus sehe, wie das kirchliche Bewußtsein nach und nach überall erwacht. Hier folgen die wichtigsten Puncte: „Die Staatsgewalt, die von jetzt an in ihren Orga¬ nen sogar eine unchristliche und kirchenfeindliche sein kann, hat der Kirche gegenüber eine wesentlich veränderte Stel¬ lung eingenommen. Sie har geheiligte Verträge einseitig gebrochen, und scheint nunmehr auf die Pflicht und den Segen zu verzichten, die Kirche als Kirche zu schützen. Dadurch aber hat sie eben auch sogar jener Rechte sich be¬ geben, welche ihr in Bezug auf religiöse und kirchliche An¬ gelegenheiten vertragsmäßig zur Seite standen. Zn den früheren Jahrhunderten ist die Kirche bei al¬ len Drangsalen, die über sie gekommen, doch eine freiere gewesen, so wie sie, was Jedermann weiß, zur Stunde auch in andern Reichen und Welrtheilen frei ist. Die unse¬ lige Lehre von der Oberaufsicht der Staatsgewalt über die Kirche ist eine Ausgeburt der jüngsten Zeiten. Die nicht ge¬ nug zu beklagende Glaubensspaltung des sechszehnten Jahr¬ hunderts hat, im Bunde mit der falschen Theorie, den re¬ ligiösen, wie den politischen Despotismus erzeugt und zu jener Knechtschaft geführt, in welcher das kirchliche Leben eines Volkes eben so wenig zu gedeihen vermag, als die bürgerliche Kraft und Wohlfahrt. Wir hoffen mit Gott, das Ende dieser Unterdrückung erlebt zu haben! Die Katholiken Deutschlands können sich daher auch jene moderne, despotische Staatsaufsicht und Bevormun¬ dung nimmer- und nirgend mehr gefallen lassen; sie werden sich vielmehr aller Orten und mit allen ihren Kräften da¬ gegen erheben. Der Glaube, wie unsere Kirche ihn lehret und bewahret, ist unser höchstes Gut auf Erden, und wir haben ihn, wie wir von unfern Vätern ihn ererbt, auch durch alle Wechsel der Vergangenheit, in stürmischen und friedlichen Zeiten, getreu und unwandelbar festgehalten und verrheidiget. Jetzt nun, nachdem für alle deutschen Völker, für alle Zustände und Verhältnisse des politischen und bür¬ gerlichen Lebens der Tag einer erweiterten Freiheit aufge¬ gangen; jetzt, wo jeder religiösen Ansicht und Gesellschaft, selbst dem Heidenthume und der Gottesläugnung, freies Bekenntnis und unbeengte Bewegung zugestanden werden will, jetzt können die Katholiken, ohne Gott und Kirche zu verläugnen, um so weniger mehr dulden, daß diese unter Allen allein auch fortan noch in den Banden der Abhängigkeit gehalten und dadurch in der ihr von Gott ge¬ gebenen Freiheit und Wirksamkeit gefährdet und gehemmt werde. Also auch wir Katholiken Bayerns verlangen, gleich unfern Glaubensgenossen und Brüdern im großen deutschen Reiche, vollkommene Religionsfreiheit und volle Unabhän¬ gigkeit der Kirche, der Kirche, die uns allein die Erhaltung und den Genuß der Wohlthaten unserS Glaubens zu ver¬ bürgen im Stande ist. Um jedoch unsere Ansichten und Begehren möglichst klar und bestimmt auszusprechen und gegen Mißverständnis oder Mißdeutung festzustellen, fassen wir sie in nachstehen¬ de Sätze zusammen; wir verlangen: 1) Die freie Verkündung der katholischen Lehre und der hierauf sowohl, als auf Cultus und Disciplin Bezug habenden, rein kirchlichen Anordnungen. Hiernach hat das sogenannte, aus den Zeiten des Absolutismus herstammende „Ulaoet" der weltlichen Gewalt ins Künftige zu unterblei¬ ben. Auch der Verkehr der Kirchenvorsteher unter sich, dann mit ihren Gläubigen und mit dem Oberhaupte der Kirche, muß vollkommen frei gegeben sein. 2) Volle Freiheit in der Anordnung und Ausübung des Cultus und in der Handhabung der kirchlichen Disciplin. 3) Das Recht der freien Besetzung aller rein, oder doch vorzugsweise kirchlichen Aemter, Pfründen und Stel¬ len. Selbst die bisherigen Patronats- und Präsentations¬ rechte der Fürsten und anderer Personen werden aufhören müssen, wenn ihre Besitzer entweder aufhören, Mitglieder und Bekenner der katholischen Religion und Kirche zu sein, oder die ihnen gegen die Kirche obliegende Rechtsverbind¬ lichkeiten «nicht mehr vollständig erfüllen. 4. Die Freiheit, Vermögen zu erwerben und zu be¬ sitzen, so wie die selbsteigene und durchaus freie Verwal¬ tung des Kirchen-, Pfründe- und Stiftungsvermögens. Die Kirche tritt da in die Reihe der vollmündigen und berech¬ tigten Privatpersonen und Genossenschaften. Ihr Vermö¬ gen soll als Privatvermögen anerkannt werden, und sie verlangt in dieser Beziehung vom Staate nichts weiter, als jenen gesetzlichen Schutz, denn er jedem seiner Unter- thanen schuldig ist und gewähret. Alle Mitverwaltung, alle curatelmäßige Bevormundung und alle Ausnahmsgesetze müssen auch in dieser Beziehung aufhören. Die für einge¬ zogenes Kirchengut durch Vertrag vom Staate übernomme¬ nen Leistungen oder Renten sind nicht als Gehalte, son¬ dern als eine privatrechtliche Schuld zu betrachten und möglichst, eingegangenen Verträgen gemäß, durch Grund¬ renten zu sichern. 3) Das unbeschränkte Recht der freien Vereinigung und Bildung von religiösen und kirchlichen Genossenschaften, so wie auch der Vereinigung für andere ökonomische und wohlthätige Zwecke. Es soll da den Katholiken, als Glie¬ dern der Kirche, vollkommen gestattet sein, was ihnen nach dem gemeinen Rechte als Glieder des Staates ge¬ währt ist. Alle despotischen, die Freiheit beschränkenden Ausnahmsmaßregeln dagegen sind unstatthaft. 6) Freiheit des Unterrichtes und den ungeschmälerten kirchlichen Einfluß auf Alles, was die religiöse, sittliche und kirchlich-geistliche Bildung und Erziehung angehet; folglich auch die Freiheit, für diese Zwecke vom Staate unabhängige Anstalten zu errichten. 29 Memorandum des Cpiscopats der mährischen Kirchenprovinz *). Durch die von Sr. k. k. Ma,estät den zum österreichi¬ schen Kaiserstaate gehörigen Ländern zugestandene Verfas¬ sungs-Urkunde vom 25. April 1848 ist allen Staatsbürgern die volle Glaubens- und Gewissensfreiheit, und allen in der Monarchie durch die Gesetze anerkannten christlichen Glaubensbekenntnissen die freie Ausübung des Gottesdienstes zugesichert worden (Verfass. Urkunde III. §. 17 und 31). Aus diesem durch das kaiserliche Wort garantirten Principe, bann aus dem Umstande, daß mit den neuen Staats-In¬ stitutionen der konstitutionellen Monarchie eine freie Ent¬ wicklung aller Elemente der bürgerlichen Gesellschaft begonnen hat, und auf verfassungsmäßigem Wege durchgeführt wer¬ den soll, muß sich auch für die heilige katholische Kirche, zu welcher sich nebst dem Allerhöchsten Kaiserhause auch die bei weitem größere Zahl der österreichischen Staatsbürger bekennen, die Folgerung ergeben, daß dieselbe in allen zu dem Kaiserreiche gehörigen Gebieten unversehrt mit jenen Rechten und Prärogativen erhalten werde, die sie nach göttlicher Anordnung, und nach den kanonischen Satzungen zu genießen hat. Es ist unmöglich, ein Land frei zu nennen wo die Kirche, in deren Institutionen so viele Völker ihre Bürgschaft gegen den Mißbrauch der absoluten Gewalt ge¬ funden, ihrer eigenen Freiheit entbehrt. Zn dem freien Oe¬ sterreich soll die katholische Kirche fortan nicht geknechtet sein. Es kann nicht in Abrede gestellt werden, daß seit ei¬ nem Jahrhunderte das Walten und Wirken der Kirche Gottes in fast allen Richtungen durch den hemmenden Ein¬ fluß der Staatsgewalt vielfach beirrt wurde, und die auf die Behebung dieser Hemmnisse gerichteten Vorstellungen einzelner katholischer Bischöfe nicht die verdiente Berücksich¬ tigung gefunden haben, weßhalb es bei der neuen Gestal¬ tung der staatlichen Verhältnisse als ein Verrath des Lpis- vopstos an der Kirche angesehen werden müßte, wenn nicht die ihr nach ihren ursprünglichen Institutionen zukommen¬ den Rechte, von deren Wahrung großen Theils die Er¬ füllung der kirchlichen Mission abhängt, geltend gemacht und die Beseitigung jener Einrichtungen und gesetzlichen Bestimmungen in Anspruch genommen würde, die im Laufe der Zeit als drückende Fesseln fast jede normale Bewegung auf kirchlichem Gebiete unmöglich machten. Die Kirche Got¬ tes verlangt für die Ausübung ihres Regiments im Staate nicht mehr Rechte, als der Familienvater für die Leitung eines Hauses, oder die Kommunität für die Verwaltung ihrer Interessen. Die Kirche beansprucht kein Privilegium für sich; eine vollkommene Freiheit mit allen ihren Folgen ist der einzige Gegenstand ihrer Wünsche, der Vortheil, den der Katholik mit allen seinen Mitbürgern zu theilen sich sehnt. Die Kirche, erachtet aber, berechtiget zu sein, von der Staatsgewalt in der Entfaltung ihrer kanonischen Wirk- Wegen der Wichtigkeit des Gegenstandes wollen wir dieses Memorandum wenigstens großen Theils hier mittheilen. Uebri- gens hat es der im gegenwärtigen Blatte uns zu Gebote stehende Raum so mit sich gebracht, daß nebst der Einleitung eben der L. und 5. §. heute abgedruckt erscheinen. samkeit nicht mehr beirrt zu werden, als Private oder Kom¬ munitäten, welche im legalen Wege Tendenzen verfolgen, die nicht staatsgefährlich sind, und sie kann hierauf unstrei¬ tig in Anbetracht dessen einen vollgültigen Anspruch machen, als die durch eine feffellose Entwickelung ihrer Institutionen bedingte vollständige Lösung ihrer auf das ewige Heil der Seelen abzielenden Aufgabe, den Glauben zu predigen, al¬ lenthalben die Liebe Gottes und des Nächsten anzubahnen und zu fördern, und das geistige Auge des Menschen stets himmelwärts gerichtet zu erhalten, dem Wohle des Staates und seiner Bürger nicht nur nicht hinderlich, sondern viel¬ mehr als das Fundament des Gemeinwohles und der Wohl¬ fahrt Einzelner anerkannt ist. Z. 4. Die Befähigung zur selbstständigen Seel- sorgsführung, Die Kirche Gottes ist seit jeher darauf bedacht gewe¬ sen, selbstständige Seelsorgsposten nur mit solchen Priestern zu besetzen, welche nach ihrem Alter, ihrer klerikalischen Führung und wissenschaftlichen Bildung, dann der von ih¬ nen erworbenen Fertigkeit in der Verrichtung der seelsorg¬ lichen Amtsgeschäfte, als geeignet zur Leitung der Seelsorge eines für sich bestehenden Bezirkes befunden worden sind. Diese Befähigung und der Grad derselben bei verschiedenen Kandidaten muß durch eine Prüfung ermittelt werden, über die das Concilium von Trient (8ess. 7. cap. 13. clo re- korm. und 24. cax>. 18. äs rekorm.) die weisesten Vor¬ schriften enthält, welche sämmtlich von dem in der Natur der Sache liegenden Grundsätze ausgehen, daß es lediglich Sache des Bischofs sei, ein kompetentes Urtheil über die Befähigung seiner Geistlichen zur Seelsorge zu fällen. Die Examinatoren bei der dießfälligen Prüfung soll der Bischof in der Diöcesansynode bestellen, und da Hierlandes die Diö- cesansynoden leider ganz außer Uebung gekommen sind, so erhalten die Bischöfe von dem apostolischen Stuhle eine ei¬ gene Vollmacht, Synodal - Examinatoren zu ernennen, de¬ nen es dann obliegen soll, die Befähigung der einzelnen Priester zur selbstständigen Seelsorge zu prüfen. Bei uns hingegen ist diese Prüfung (man nennt sie Pfarrkonkurs¬ prüfung) theilweise zu einem Staatsinstitute geworden, durch welches, seltsam genug, die geprüften Priester nur auf 6 Jahre, als zur selbstständigen Seelsorge befähigt, beglaubiget werden, weßhalb Fälle vorkommen, daß Geistli¬ che, welche so unglücklich sind, längere Zeit Kooperatoren bleiben zu müssen, die genannte Prüfung drei- auch viermal zu wiederholen genöthiget werden. Ganz inkonsequent sind fer¬ ner die Bestimmungen der bürgerlichen Gesetzgebung über dis Loszählung von der Wiederholung der Pfarrkonkursprü¬ fung (über die s. g. PfarrconkurSdispens). Diese wird von der Landesstelle ertheilt, welche unmöglich als kompetenter Richter über die Befähigung zur Seelsorge angesehen wer¬ den kann; das Princip, nach welchem die Pfarrkonkursdi¬ spens zugestanden wird, ist nicht die bereits anerkannte und erprobte Befähigung des zu Prüfenden, sondern der acci- dentelle Umstand, ob er noch Kooperator, oder bereits selbst¬ ständiger Seelsorgerist; der erstere hat, wenner auch drei- 30 bis viermal die Pfarrkonkursprüfung prästirte, mit den sel¬ tensten Ausnahmen keine Aussicht auf die Erlangung der Pfarrkonkursdispens, und wenn der mindeste Zweifel über die volle Selbstständigkeit des Supplikanten herausgefunden wird, so muß der eminenteste Hilfsgeistliche nach je 6 Zäh¬ ren abermals geprüft werden. Die Unzweckmäßigkeit und das Drückende eines solchen Verfahrens leuchtet ein, wenn auch übersehen werden wollte, daß, da die Prüfung sich auf alle Zweige der theologischen Wissenschaft erstreckt, an die minder talentirten Geistlichen eine offenbar überspannte Forderung gestellt, und der Examinator fast bemüssiget wird, sich auch mit den schwächsten Leistungen zufrieden zu stellen. Zur Behebung dieser lange anerkannten und viel besproche¬ nen Mißstände ist es unerläßlich, daß das kirchliche Insti¬ tut der Pfarrkonkursprüfung ausschließlich den Bischöfen an¬ vertraut, von diesen ganz nach kanonischen Principien zweck¬ mäßig geregelt, und ihnen auch die Ertheilung oder Versa¬ gung der Pfarrkonkursdispens anheim gegeben werde, weil die hiezu erforderliche Beurtheilung von weltlichen Beamten, die auch Akatholiken oder Israeliten sein dürfen, nicht mit einiger Verläßlichkeit gepflogen werden kann. Z. Aufhebung deszwischen denselbstständigen Seelsorgern bestehenden Unterschiedes. Die in den SOger Jahren des vorigen Jahrhunderts Statt gehabte Pfarrregulirung hat neben den Pfarrern die s. g. Lokalkapläne auf die Bahn gebracht, die von den Pfar¬ rern, deren geistlicher Jurisdiktion die im Laufe der Zeit entstandenen Lokalkuratien ehedem unterstanden, vollkommen unabhängig sind, und in den ihnen zugewiesenen Seelsorgs- bezirken selbstständig die pfarrlichs Seelsorge in allen ih¬ ren Zweigen üben. Bei diesem Bewandtnis kann es nicht abgesehen werden, weßhalb man den Lokalkaplänen den Ti¬ tel Pfarrer verweigert, nachdem ihnen alle pfarrlichen Rech¬ te und Verbindlichkeiten zustehen. Der Umstand, daß sie geringer dotirt sind, als die Pfarrer, kann gegenwärtig nicht mehr geltend gemacht werden, weil seit dem Jahre 1818 die Lokalkapläne, die einen Hilfspriesterhaben, Pfar¬ rer heißen, obwohl die meisten derselben keine Aufbesserung ihrer Dotation erzielen konnten; auch zeigen es die übrigen Verhältnisse der kirchlichen Hierarchie, daß es auf die Höhe der Dotation eben nicht ankomme, indem Osnonioi und Bischöfe sehr ungleichartig dotirt sind, ohne daß man den geringer dotirten den Titel Osironioiis oder Bischof streitig macht. Demnach sollen als Seelsorger blos Pfarrer und Hilfspriester bestehen, was zur Folge haben wird, daß je¬ der selbstständige Seelsorger die kanonische Investitur erlange, was bisher bei den s. g. Lokalkaplänen nicht der Fall war.*) Wer die kirchlichen Vorschriften rücksichtlich des Vor¬ ganges bei der Anstellung der selbstständigen Seelsorger und die Bestandtheile der kanonischen Investitur, zu denen die Ablegung der xrokessio Kllbi gehört, nicht übersieht, wird es jedenfalls sehr zweckmäßig finden, daß jeder von H Zn der Laibacher Diöcese werden auch die Lokalkapläne kano¬ nisch investirt, weßhalb hier noch weniger Grund zu einer Verschiedenheit im Titel vorhanden ist. einem andern Kuraten nicht dependirende Seelsorger Behufs der Ueberkommung der geistlichen Amtsgewalt sich seinem Bischöfe oder dessen Stellvertreter vorstelle, die xrokossio- nom Käei ablege und in seine Rechte und Verpflichtungen eingesetzt werde. Die Lüge. (Aus der Wiener Kirchenzeitung.) Die Zeit der fünf Großmächte ist vorüber — wir ha¬ ben jetzt nur Eine Großmacht, sie ist: die Lüge. Der heil. Glaube an die Wahrheit Gottes hört in unfern Tagen auf Schwerpunkt und Grundlage aller socialen Verhältnisse zu sein; — an seine Stelle kommt der Aberglaube an die Lü¬ ge. Die Lüge ist aber nicht vielleicht über Nacht -— nicht im Frühjahr 1848 zur Großmacht geworden, sie war eS schon viele Jahre lang. Die Verläugnung Gottes — die größte Lüge hat sich seit Jahren breit gemacht in Kabineten und in Ministerien, auf Lehrstühlen und in Werkstätten, oben und unten, und alle socialen Bande sind hiemit so schwach und faul geworden, daß die alte Staatsmaschine in Trümmer gehen mußte, und es nun nothwendig gewor¬ den ist, eine neue zu bauen. Die wahren Reaktionäre sind nun jene, die den alten Zustand der Lüge und Heuchelei — wenn auch in einer neuen Form, auf's Tapet bringen wol¬ len. Wir haben jetzt so gut Tirannen, als wir sie früher hatten, wir sind jetzt ebenso gut mit Leuten heimgesucht, die das Volkswohl auf der Zunge und den eigenen Vor- theil in Herzen haben, als dieß früher der Fall war; wie es früher Zntriguen gab, bureaukratische Fettbissen zu er¬ schnappen, so geht jetzt die Jagd auf die Kammersitze los, wie man früher um Fürstengunst wedelte, so kriecht man jetzt um Volksgunst; und Leute, die früher bei den Fürsten nichts galten, weil sie ehrlich und offen sagten, wie es ih¬ nen um's Herz war, und weil sie nicht heucheln konnten, die gelten auch jetzt bei dem Volke nichts, weil sie Lüge und Kriecherei verschmähen. Wie haben auf einmal alle Wet¬ terhähne so lustig geknarrt, als der Staatswind anfing aus einem andern Loch zu blasen — und wie haben eben jene am meisten Lärmen gemacht, die sich am meisten drehen mußten. Mir hat in früherer Zeit vor Fürstenkriechern ge¬ ekelt — aber auch die Volkskriecher ekeln mich an, ob sie nun auf der Rednerbühne ihre Schmeichelworte dem Volke vor¬ plärren , ob in die Journale ihre Aufsätze und Volkslobhudeleien mit Syrup schreiben. Welche Gesinnungslosigkeit, welche Er¬ bärmlichkeit — immer nur die Ohren der Masse zu kitzeln und es nie wagen, hervorzubringen, was mißfallen könnte! Solche Leute, die sich dem Dienst der Massen verkauft ha¬ ben, die von der Volksgunst leben, sind die wahren poli¬ tischen Bajazzo, die ihre Sprünge machen müssen, wie sie das Volk verlangt. Und das nennt man Freimüthigkeit und Muth! Die großartigste Kriecherei, die es geben kann, kei¬ ne Kriecherei aus dem alten roxims, wo man wenigstens innerhalb den Wänden schon in der Antichambre dem Kam¬ merdiener Komplimente machte, nein, eine Kriecherei auf offener Straße, eine Kriecherei vor Tausenden, eine Krie- 31 cherei, die die kolossalste Unverschämtheit erfordert! Und das heißt Gesinnungstüchtigkeit! Das ist nun die Lüge auf der Straße, die Lüge am offenen Markt! und die lebt jetzt, und regiert jetzt noch mehr als früher, und sie hat es auf nichts weniger abgesehen, als auf den Tod der Freiheit, obwohl sie das Wort Freiheit stets im Munde führt. Sie segelt mit vollen Segeln hin in's Reich des Terrorismus — rmd dem wahren Freunde wahrer Freiheit muß vor ihrem Treiben bange werden. Wohin, wohin? Verschmäht die neugeborne Zeit die Taufe des h. Geistes in Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe, so wird getauft werden mit Blut in Lüge, Unrecht und Haß. Brunner. Thiers über den Klerus. Der Oourriar äoNavra veröffentlicht nach der W. K. Z. folgende Note, deren genaue Richtigkeit er verbürgt. Aufgefordert, seine Gesinnung hinsichtlich einer Frage zu erklären, welche besonders Familienväter und rechtgläu¬ bige Christen beschäftigt, hat Herr Thiers (der berühmte Geschichtschreiber und gewesene Staatsminister, welcher ge¬ genwärtig von fünf Departemens als Vertreter in die fran¬ zösische National-Versammlung gewählt ist) dieses geschrie¬ ben und gefertiget: „Hinsichtlich des Klerus halte ich dafür, es habe sich der Standpunkt geändert, und es müsse sich auch die Re¬ gierungsweise ändern. Unter der letzten Regierung fürch¬ tete ich einen gewissen Einfluß des Klerus, jetzt betrachte ich die Religion und ihre Diener als das Hilfs-, ja Rettungsmittel der bedrohten gesellschaftlichen Ordnung. Ich bin entschlossen die katholischen Institutionen mit al¬ ler Energie zu vertheidigen, namentlich das Budget des Klerus; noch mehr, ich betrachte die Freiheit des Un¬ terrichtes nicht blos als nützlich, sondern als nothwendig, wegen des obligaten, demagogischen Unterrichts-Systems. Von Seite der Vertheidiger gesellschaftlicher Ordnung wäre es eine Thorheit, zur Zeit der Anarchie in irgend einer Sache uneins zu werden. Der Landpfarrer wird unsere ein¬ zige Stütze sein gegen die communistischen und demagogi¬ schen Lehrer, welche man in alle Ortschaften zu schicken be- absichtigr. Ich sage dieß nichr aus Schmeichelei, sondern aus (Überzeugung." Willim. Die Arbeiterfrage. Die Arbeiterfrage beschäftiget alle Gemüther, und das mit Recht. Die fr. Zeitung ,,Hniver8« läßt sich dar¬ über in einer Weise vernehmen, die nicht genug zu beher¬ zigen ist.' Sie sagt: „Es ist zuhöchst an der Zeit die Ar¬ beiterfrage zu lösen, und die Wunden der arbeitenden Klasse zu heilen. Man täusche sich aber nicht: blos materiele Mittel werden das Uebel nie aus dem Grunde heben. Diese Massen, welche mit aller Dringlichkeit Brot zur Erhaltung des leiblichen Lebens verlangen, brauchen vor Allem Brot zur Erhaltung des geistlichen Lebens, das Brot, welches sie leider nicht begehren, und welches man ihnen nicht an¬ bietet. Was sie begehren, kann die menschliche Gesellschaft ihnen nicht leisten; denn sie lehnen sich gegen das, allen Menschen gemeinschaftliche Gesetz auf, und wollen nicht die Arbeit im Schweiße des Angesichtes. Von diesem Zrrthume muß man sie frei machen, oder man muß zuwarcen, bis die menschliche Gesellschaft in der Reaktion der ärgsten Tiranei und Anarchie zu Grunde geht. Möge man immerhin Millionen hingeben, wenn man sie hat; mö¬ ge man Opfer bringen, so viel man kann, alles wird rein vergeblich sein, wenn man dem sittlichen Verderben der Massen nicht begegnet. Es wird keine Wohlfahrt und kei¬ ne politische Form in Mitte eines Volkes Bestand haben, das von Leidenschaften beherrscht und falschen Propheten Preis gegeben ist, die die Einführung des göttlichen Rei¬ ches verheißen, die Achtung des göttlichen Gesetzes aber hintansetzen. Das Volk ist dahingekommen, die auf der Menschheit lastenden Uebel als die Schuld derer zu betrachten, die eS regieren, und im Grunde genommen, hat es nicht ganz unrecht. Haben die höheren Klassen die Uebel nicht geschaf¬ fen, so haben sie die Verzweiflung veranlaßt, indem sie mit wahnsinnigem Bemühen sich bseiferten, den Glauben, die einzige Quelle des Muthes und des Trostes, vollends zu untergraben. Was ist in dieser Hinsicht von Großen, Reichen und Gelehrten nicht geschehen? — Sie wollten Gott dem Herzen des Volkes entfremden, es ist ihnen ge¬ lungen, der christliche Glaube lebt nicht mehr in den kräftigen Naturen, — es fehlt ihnen, was die Trübsale heiliget und erträglich macht. Man muß nun entweder Al¬ les aufgeben (oder das Heil in der Kirche und in dem Glauben suchen), — oder ein Ersatzmittel finden, das eben¬ so mächtig und ehrwürdig, als geeignet wäre, der Anhalts¬ punkt der von Natur und Glück Begünstigten (und Nicht- bcgünstigten) zu sein, jener, weil sie sonst nie genug frei, reich und glücklich sich fühlen, dieser, weil sie sonst immer gebunden, hintangesetzt und elend sich glauben, beider: weil sie sonst weder mit sich, noch mit Andern in Frieden leben. Willim. Berichte aus Rom. Die allg. Zeitung meldet aus Rom vom 3. Juli: Der Papst hielt diesen Morgen im apostolischen Pallaste des Quirinal ein geheimes Consistorium, in welchem er nach kurzer Allocution folgende Prälaten promovirte: 1.) Zum Metropolitan und Erzbischof von Mohilew in Rußland den Msgr. Casimir Dmochowsky, früher Bischof von Milto in xurtibus und Suffragan in Wilna; 2.) Zum Bischof von Sebaste in partibus den Msgr. A. Charvay bisher Bischof von Pinerol in Piemont; 3.) Zum Bischof von Segovia in Alt-Castilien den Msgr. T. äslla Puente bisher Bischof von Portoricco; 4.) Zum Bischof von Modena den Msgr. L-Ferrari Domherrn jener Cathedrale; 5.) Zum Bischof von Calahorra und Calzada den Msgr. C. de Cos y Soberon; 6. ) Zum Bischof von Tortosa den Msgr. D. Gordo y Saez; 7. ) Zum Bischof von Vich in Catalonien den Msgr. L. Casadevall; 8.) Zum Bischof von Portoricco den Msgr. E. 32 Esteve; S.) Zum Bischof von Luceoria und Zitomeriz in Volhynien den Msgr. C. Borowsky; 40.) Zum Bischof von Wilna den Msgr. Wenzeslaus Zylinsky; ii.) Zum Bischof von Cuenza in Amerika den Msgr. E. Plaza; 12.) Zum ersten Bischof des von Gregor XVI. gegründeten aber bisher unbesetzt gebliebenen Episcopats S. Carlo di Ancud in Chili den Msgr. Donoso; 13.) Zum Bischof von Cari- stos in partibus (Euböa) den Msgr. Z. Holowinsky; 14.) Zum Bischof von Milto in Mrtibus den Msgr. G. Gavi; lZ.)Zum Bischof von Tripolis in purtibus (Phönicien) den Msgr. Precanati; 16.) Zum Bischof von Antigona in psr- tibus (Hellespont) den Msgr. Pineda. Dem Erzbischof von Mohilew wurde das Pallium bewilligt. Andere Berichte aus Rom lauten: Zm Kirchenstaate scheinen die Verhältnisse einer baldigen Lösung um so mehr entgegen zu gehen, als die liberalnarionale Partei, um den Krieg gegen Oesterreich führen zu können, kein anderes Mittel mehr sieht, als einige oder gar allmählich alle geist¬ lichen Güter zu Händen des Staates zu nehmen, zu säcu- larisiren, was einer Aufhebung des Kirchenstaates als geist¬ lichen Staat gleichkäme. Wie es heißt, hat der Minister Mamiani den Papst um Erlaubniß zum Verkauf der für die Jesuiten gehörig gehaltenen Güter angegangen, dieselbe aber noch nicht erhalten; auch soll der Papst die Entschei¬ dung über diese Frage nicht den Kammern überlassen wollen, weil es sich hierbei um eine geistliche oder gemischte Ange¬ legenheit handle. — Der Zwiespalt zwischen dem frieden¬ freundlichen Papst und dem kriegslustigen Ministerium reißt immer weiter. Das Volk nahm Partei für den heiligen Va¬ ter, und machte dem Grafen Mamiani für das Vertrauens¬ votum der Kammern seine Gegenmeinung in einer öffentli¬ chen Demonstration kund. Er soll auf dem Puncte stehen zurück¬ zutreten, während Marchetti bereits abgedankt hätte. Die Geldnoth scheint am meisten diesen Rückschlag in der Ge¬ sinnung der ewigen Sadt erzeugt zu haben. Ueberhaupt sind es nur die Kammern und die Casinos, welche Krieg verlangen; der Papst Pius IX. und das ihm treu ergebe¬ ne Volk wollen Frieden. Deutschkatholisches. Frankfurt 3. Juli 1848. Armseliger hat noch kein Reformator geendet, als der, den wir jetzt als eines der Häupter der demokratischen Partei wieder hier haben. Von Arius dem Ketzerpatriarchen sagt man, er habe in einer Kloake geendet; Ronge aber ist nun vollends im Pfuhl des PobelS untergegangen. Gehen Sie jeden Abend nach dem sogenannten Essighause, einer Bierkneipe am Friedber¬ ger Thor, dort kann man ihn finden in Mitte seiner Ge¬ treuen. Eben zieht den Halbbesoffenen ein Arbeiter am Ar¬ me hervor, und spricht ihm zu: „Jetzt Hans! halte uns eine Predigt." Der Reformator bestieg einen Tisch, sein Trinkglas in der Hand, hält eine Rede, und bringt am Ende einen Toast, in dieser oder jener üblichen Form auf alle die irdischen Glückseligkeiten aus, in deren künftigen Besitz sich der Pöbel träumt; dann läßt er sich wieder zu seinen brüllenden Kameraden herab, und um 2 Uhr Nachts bricht er wohl gar schon aus der Kneipe auf. So weit geht der Skandal, daß, als Ronge >üngst in der deutsch-ka¬ tholischen Kirche predigen wollte, ihn die Gemeinde gar nicht annahm, sondern ihm die Thüre zur Kirche und Kan¬ zel schloß. Und dieser Auswürfling konnte einige Zeit der Löwe des Tages, der Held der Journale sein, und die halbe Welt >var seines Namens voll, als sei ein neuer Stern in Israel aufgegangen! Das also ist die öffentliche Meinung und das der Glaube, den die Tagesblätter verdienen! So ein Abschaum der Menschheit konnte eine Zeitlang der Günst¬ ling gewisser Regierungen sein, indem sie ihn zum Sturm¬ bock gegen das einzige noch übrige Bollwerk, des Christen- thums, brauchen wollten. Hinweg mit dem Staatsschutze und seiner Beaufsichtigung der Confeffionen; Freiheit aller Bekenntnisse, damit es an den Tag komme, welches die Schmarotzerpflanzen seien, und damit in seiner Armseligkeit vergehe, zersplittere und verwittere, was ohne Schutz des Staates sich nicht mehr halten kann. A. P. Z. Die letzten Stunden des Erzbischofs von Paris Dionys Affre. Der fromme Geistliche lag auf einer Matratze im Presbyterium St. Anton, von liebevoller Sorge umgeben. Auf seinem Antlitz war Freude und Heiterkeit; dasselbe Gefühl leuchtete aus seinen Worten, untermischt mit der Sorge um die Kämpfenden, mit den Gedanken an Gott und die heilige Jungfrau. „Ich bin glücklich, daß Sie und die übrigen Priester bei mir sind; es wird mir also nicht an geistlichem Beistand fehlen. Gott, ich biete dir mein Leben an; nimm es zur Sühne meiner Sünden und um das fließende Blut der Kämpfer zu stillen. Gern stürbe ich, wenn ich das Ende dieses furchtbaren Bürger¬ kriegs hoffen könnte, wenn mein Qvfer so viel Elend be¬ schlösse. In deine Hände, Herr, befehle ich meinen Geist! Ich habe dich beleidigt, ich habe dich nicht satt geliebt. Habe Erbarmen mit mir nach deiner großen Gnade. Die Leiden, welche du mir sendest, sind ein Pfand deiner Gna¬ de, denn sie helfen mir zur Reinigung meiner Seele, zur Reue. Sagt den Arbeitern, ich beschwöre sie, die Waffen niederzulegen, dieses grausige Ringen zu enden, sich den Anordnungen der Gewalt zu unterwerfen; gewiß, die Re¬ gierung wird sie nicht verlassen. Wenn man keine Arbeit in Paris schaffen kann, thut man es anderswo; sagt ih¬ nen zu ihrem eigenen Heil, sie sollten sich zum Fortgehen entschließen." Die Furcht, daß sein kühner Schritt von den Menschen zu sehr gepriesen werde, wurde zum wahren Kummer für ihn. „Nach meinem Tode," seufzte er, „wird man mir Lobsprüche ercheilen, die ich wenig verdient habe." Er rief die Engel, und von den Heiligen besonders den heiligen Dionys an. Gegen Mitternacht beichtete er seinem Großvicar, und erhielt das Viaticum. Die Schmerzen, zu¬ erst nur gering, waren letzt zu einer furchtbaren Höhe ge¬ stiegen, und nahmen während der Nacht beständig zu. Am Morgen erkundigten sich die Insurgenten, welche die Nacht über schweigend um das Asyl des guten Hirten gewacht hatten, ängstlich nach seinem Befinden, sie hörten von den jetzt mehrfach ihn umstehenden Geistlichen, wie er sie zum Niederlegen der Waffen beschwöre, wie er mitten unter sei¬ nen Leiden darum flehe, das sein Blut das letztvergoffene sei; sie senkten unter lebhaften Schmerzen daS Haupt, und es ist nicht zu zweifeln, daß der tiefe Eindruck, den in der unermeßlichen Vorstadt die priesterliche Hingebung er¬ regte, vieles dazu beitrug, den letzten Widerstand der Auf¬ ständischen weniger lang zu machen und die allgemeine Be¬ friedung zu beschleunigen. Um i Uhr wurde der Erzbi¬ schof von Arbeitern, Soldaten, Nationalgardisten auf einer Bahre in seine Wohnung getragen. Den Geistlichen, die sich hier versammelten, empfahl er, „nicht für seine Hei¬ lung zu beten, sondern dafür, daß sein Tod heilig sei." Seine Wunde war rettungslos. Am Dienstag gegen Mit¬ tag begann sein Todeskampf. Um halb s Uhr starb er. Redaeteur und Verleger LZr-, Johann Chrysost. Pogazhar. — Gedruckt bei Josef Blasnik