Vränumcrations-Preise: F ü r Laibach: Ganzjährig . . . 8 fl. 40 Ir. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Vierteljährig. . . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ M i t der Post: Ganzjährig . . . ii fl. - (r. Halbjährig . . . 5 „ 50 „ Vierteljährig. . . 2 „ 75 „ $ut Zustellüng ins Hau» viertel- jährig 25 (r., monatlich u kr. Einzelne Nummern 6 lr. Laibacher untt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurUckgesendet. ß c 6 n k t i o ti Dahnhofgasse Nr. m. Expedition und Inseraten-Snrcau: .^ongreßplay Nr. 81 (BnchhandlnnL von 3. v.KleinmattrLF. Bamberg)« Änscrtiongpreise: Für die einspaltige Petitzeile .1 kr. bei zweimaliger Einschaltung ü. 5 kr. dreimal ii 7 kr. InsertionSstempel jcdeSmal SO kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 141. Donnerstag, 22. Juni 1871. — Morgen: Edeltrud. 4. Jahrgang. Unsere Schwarzen. Man fühlt wahrhaftig ein menschlich Rühren mit unfern Gegnern von der Zensur und Kutte, wenn man die Lage bei Lichte betrachtet, in welche sie sich durch ihr Wüthen gegen die Anforderungen des gesunden Menschenverstandes und des vernünftigen Fortschrittes gebracht haben. Nachdem eö ihnen nicht gelungen, das Anstürmen des Volkes gegen den Konkordatsstaat anfznhalten und der freien staatlichen Entwicklung ein Halt zu gebieten, blieben sic eine zeitlang schwankend und anscheinend rathlos den 'Mgcfchaffciiett Zuständen gegenüber. Aber nicht lange, so ward die neue KainpfcSweise gefunden. Man verschanzte sich hinter den geistig Unmündigen. Die unter der geistlichen und staatliche» Bevormundung verkommenen Massen mußten ein geeignetes Material bieten, um damit gegen die neue Staatsordnung und die verhaßten Gesetze zu arbeiten. In den Kanzeln, in den Vereinen, in den Volksversammlungen, in der Presse hatte man bald das geeignete Mittel gesunden, um sich in Schmähungen und Verdächtigungen jener zu ergehen, welche die Befreiung des Volkes aus der kirchlichen Knechtschaft angebahnt und durchgeführt hatten. Nur der unwissenden Masse gegenüber konnte eö gelingen, solchen Lärm zu schlagen, die Begriffe zu verwirren, die Thatsachen zn verdrehen, Glaube und Kirche als bedroht zu erklären. Und die Umstände schienen auch ganz darnach angethan, dem verzweifelten Ringen der Herren nach Wiedererlangung der Macht, deren sic sich Jahrhunderte lang erfreut, Vorschub zu leisten. In Hofkreisen, wo die erhaltenden Bestrebungen stets naturgemäß überwiegen, ging bald wieder ein starker Luftzug nach Rom, das klerikalgefärbte Ministerium Hohenwart trat ans Ruder, welches durch feine politische Aktion, wobei einen der Hauptfaktoren das klerikale Element bildet, wenigstens jedem weitern Fortschritt auf freiheitlichem Gebiete in Kirche und Schule ein Halt gebot. Und siehe da, die unverhoffte Freude darüber wird ihnen auf einmal bitter vergällt durch die kirchliche Bewegung unter den Deutschen, die, in Folge der päpstlichen Üeberhebnng mit nichts weniger als einem Schisma drohend, wie ein kaltes Sturzbad ans die frommen Herren füllt. Immer weitere Kreise treibt t>icsc Bewegung, immer allgemeiner und gefährlicher wird sie. Längst hat sie die Grenzen Deutschlands überschritten, hat sich nach der Schweiz, Italien, Frankreich, Spanien, England, den österreichischen Ländern ausgedehnt. Die Gebildeten aller Nationen haben sich von Rom losgesagt, und wo noch ein oder der andere der nationalen Führer mit den Klerikalen geht, so thnt er dies gewiß nicht aus religiöser Ueberzeugung, sondern weil er sie als Piedestal zur Ercichnng selbstischer Zwecke benützt. Und was das schrecklichste ist, es läßt sich dem ans keine Weise mit Erfolg entgegenarbeiten. Die alten Schreckmittel, Verfluchung und VannÜrahl, prallen wirkungslos ab gleich den wehmütigsten Hirtenbriefen, päpstlichen Allokutionen und Enzikliken. ES bliebe wohl noch eine Waffe übrig, wenn man sie zu handhaben verstünde, nämlich der ft'ampf auf wissenschaftlichem und geistigem Gebiete, die Widerlegung der gegnerischen Ansichten aus der Schrift und der kirchlichen Wissenschaft. Aber barmherziger Himmel! wie sicht cs da bei unserer Geistlichkeit aus! Unermeßliche Reich-thümer haben die Herreit angesammelt in de» Jahrhunderten ihrer Herrschaft, prächtige Paläste, Klosterburgen und Priesterseminare haben sie aufgeführt, der Staat hat allen ihren Bestrebungen Vorschub geleistet, und mit allen den reichen Mitteln, was hat die geisteöträge und denkfaule Partei für die Wissenschaft gethan? Wo ist in der ganzen römischen Klerisei auch nur ein Mann, der gegenwärtig, seit die Wessenbcrge, Sailer und Diepenbrock dahingegangen, eö wagen könnte, mit Dölliuger, Friedrich, Huber, MicheliS, Schulte und zahllosen anderen Männern der Wissenschaft einen Gang zu thun ? Begnügen sich doch diese Unfehlbarkeitsmenschen, statt kampfgerüstet auf den wissenschaftlichen Turnierplatz her-abzusteigen und ihre geistigen Waffe» zu brauchen, mit niedrigen Schmähungen, rohen Beschimpfungen und kecken Verleumdungen der Andersdenkenden. Warum? weil sic es in ihrer geistige» Berkommen-hcit nicht anders können, weil sie die Lügen und Fälschungen, wodurch allein ihr gegenwärtiges Un-fehlbarkeitsfistem gehalten wird, nicht cingestehen wollen. Und was soll man erst sagen, wenn selbst diejenigen Oberhirten, welche noch vor wenigen Monden den verrückten Glaubenssatz mit allen Waffen bekämpft, ihn widersinnig, dem Glauben schädlich, eine Fälschung des christlichen Gedankens genannt haben, wenn diese selben Männer jetzt plötzlich das Gegentheil lehren und beweisen wollen? Hat eine Partei jemals eine kläglichere Rolle gespielt ? Thnt dies allein schon ihren Bestrebungen gewaltigen Eintrag, so ließ sie der Unmufh über die vielen fehlgeschlagenen Hoffnungen in noch weit größere Jrrthinner verfallen. Dahin gehört namentlich bei uns in Oesterreich ihr Bund mit den Elemente», die eö auf den Sturz der Verfassung und ans die Zersetzung der staatlichen Qrdnnng abgesehen haben, bloö weil ihnen diese in ihrem wahnsinnigen Kampfe gegen die Schulgesetze und die religiöse Freiheit geeignete Bundesgenossen schienen, ohne daß sie dabei bedachten, daß sie selbst nur zu Handlangern und Werkzeugen hnssitischer und panslavistischer Zwecke benützt wurden. Ein noch gröberer Jrrthnm unserer Klerikalen ist der, daß sie nicht milde werden, in' Predigten und Zeitungsartikeln, die natürlich nur für die geistig Unmündigen berechnet sind, die Schuld au den Pariser Greueln den freiheitlichen Bestrebungen in die Schuhe zu schieben. Nur geistige Beschränktheit, Bosheit und Verlogenheit kann sich solcher Agitationsmittel der blöden und denkfaulen Masse Feuilleton. Der Franziskaner-Orden. Der Preßburger Franziskaner, Pater Medciv-der '„2C Kürzlich in Folge der Doginatisirung amte« Liinm- QUf die Ausübung seines Priester-S" Üa ?19 “Richtete, sendet jetzt der „Preßb. tritt achstehendc Erklärung, in der er seinen Aus- fertigt Franziskaner-Orden eingehender recht- Geehrter Herr Redakteur! bcit Hauptgrund, welcher mich ver-^cv Ausübung meiner Priesterwürde zu irfi ^’et^ bcv ^Öffentlichkeit barlegte, fo kann icnc Ursachen übergehen, welche als ttattoien dazu dienten, daß ich aus dein Verbände örLn'5l6,0c'd)icbcn bin. Diese letzteren zu er-tläntng Einige Zweck nachstehender Er- ii cKanzelredner mußte ich entweder für das "Nsehlbarkeits-Dogma oder gegen dasselbe das Wort ergreifen. Ich entschied mich für das letztere. Und nach dieser Entscheidung kann ich meine geistlichen Funktionen insolangc nicht ausüben, bis nicht alle jene, welche, wie ich, die unheilvolle, fluchwürdige Lehre der Unfehlbarkeit verdammt haben, eine eigene Kirche besitzen. Deswegen aber habe ich keinen Augenblick ausgehört, Priester und Katholik zu sein; ja, eö lebt sogar in meinem Herzen der feste Glaube, daß die intelligenten Katholiken Ungarns an ihrem wahre», alten Glauben festhaltcn werden. Dann, wenn die Rechte derselben den Sieg errungen haben, und die Zeit herangekommen sein wird, wo die Altkatholiken ihre eigenen Kirchen besitzen, dann wird mich niemand mehr als ordinirten Priester in der Ausübung der priesterlicheu Funktionen zu hindern versuchen. Nach dieser Entscheidung und dem bereits Gesagten konnte ich nicht im Kloster verbleiben, denn der Standpunkt desselben in der Unfchlbarkcitsfrage ist ein dem meinen entgegengesetzter. Nun würde ich aber einen wichtigen Grund verschweigen und würde nicht aufrichtig fein, wenn ich behaupten würde, ans dem Verbände des Ordens nur allein in Folge des Angegebenen ausgeschieden zn sein. Nein, ein wichtiger Faktor war auch jener Ekel und Abscheu, mit welchem mich das Klosterleben seit 8 Jahren bis zum Uebermaß erfüllt hatte. Daß ich wirklich Ursache hatte, dieses Leben zu verabscheuen, darüber mag nun die Welt entscheiden. Ich will nicht so einseitig sein, unter dem Worte „Welt" nach der Begriffsbestimmung der Ultrainon-temen nur jenen gottlosen Theil der menschlichen Gesellschaft zn verstehen, welcher selbständig zu denken und zu urtheilen wagte, sondern unterwerfe mich sowohl dem Urtheile dieser Gottlosen, als auch jener, die nicht selbständig denken dürfen, nämlich den Ultramontanen, und fordere sie hiemit auf aus beit von mir angeführten, wahrheitsgetreuen und die innere Organisation des Ordens kennzeichnenden Thatsachen ehrlich zn beurtheilen, ob der Orden, dem ich angehörte, sich nicht selbst überlebt hat, da in demselben weder Satzungen noch Regeln gehalten werden, und der Orden nur eine Heimstätte ist, wo Willkür, Egoismus, Neid, Zanksucht und Sittenlosigkeit ihren Sitz aufgeschlagen haben. Jeder Verein muß Regeln und Gesetze haben. gegenüber bedienen. Wer die Geschichte nicht wissentlich fälscht, wird wissen, daß die Auswüchse der Freiheit, die Empörung der armen und bösen Narren noch stets die Folge politischen und klerikalen Willkürre-giments gewesen. Eine rechtlose Herrschaft erzieht rechtlose Menschen. Wer sieht nicht in der Entsittlichung dieses Pariser Volkes die zweifellose Folge der GesetzeSverachtung, deö Eidbruches, des Staatsstreiches, der Tirannei von oben, die das ungebildete Bolk so lange geduldet und die es wieder alle Anstrengungen inacht herbeizuführen? Sind nicht der 4. September 1870 und der 18. März 1871 die richtige Antwort auf den 2. Dezember 1852 ? Und haben nicht die Klerikalen Frankreichs und ganz Europas dem Staatsstreiche zugejubelt? Haben sie dort nicht dreimal die Massen zur Urne kommandirt und dem Dezembermann die Millionen Stimmen verschafft? Und war nicht das wüste Gesindel von 1792 von dem recht- und pflichtvergessenen Gottes-gnadenthnm der Bourboueu und ihren Helfershelfern erzogen ? Und wenn unsere unfehlbaren Freunde jüngst noch gehofft, durch die mit alle» Agitationsmitteln, die ihnen so reichlich zu Gebote standen, in Szene gesetzte I u b i l ä u m s f ei e r der Welt zu imponiren, ihr die ungeschmälerte Macht und den Einfluß, den Rom noch ausübt, recht lebendig vor die Augen zu führen, so haben sie hierin nicht minder eine bittere Enttäuschung erleben müssen. Seit seinem Bestehen hat das Papstthum und die römische Hierarchie sich nie in solcher Erniedrigung befunden. Sie werden nach dem kläglichen Fiasko, das sie gemacht, wohl selbst nicht mehr behaupten wollen, daß die katholische Christenheit ihr Heil noch im unfehlbaren Rom suche. Die wenigen Höhenbrände zu Ehren des Papstes bei Slovenen und Tirolern sehen ganz darnach aus, als wären sie für die Ultramontanen der Scheiterhaufen des Sardanapal, als hätten sie nur die Folgen der eigenen Thorheiten und Ueberhebung ins gehörige Licht gesetzt. _________________________________________ Politische Rundschau. Laibach, 22. Juni. Inland. Weil das Finanzgesetz erst noch vom Herrenhause durchberathen werden muß, legte der Finanzminister in der Dienstagssitzung des Abgeordnetenhauses einen Gesetzentwurf über die Forterhebung der Steuern für Juli vor. Im weiteren Verlauf der Sitzung kam die Einführung desLega-lifirungszwanges zur Sprache. Das Herrenhaus hatte die Regierungsvorlage, betreffend die notarielle Errichtung gewisser Rechtsgeschäfte und die Legalisirung der Urkunden, die zur bücherliche» Eintragung bestimmt sind, angenommen, sich also für den LegalifirungSzwang erklärt. Nach längerer De- batte, in welcher die Abgeordneten Fux, Klier und Knoll die Anträge des Ausschusses auf Zustimmung zu den Beschlüssen des Herrenhauses bekämpften, wurden diese abgelehnt, weil die Stimmung der Bevölkerung dem Legalisirungszwange entgegen und für dessen Einführung ein dringendes Bedürfniß nicht vorhanden sei. Auch die Grundbuchsordnung konnte in Folge dessen, weil sie auf dem Prinzipe des Vega-lisirungözwanges fußt, nicht in Berathung genommen werden und wurde auf Antrag Glasers behufs Umarbeitung nochmals an den Ausschuß verwiesen. Minister Sch äs fl e hatte wieder einmal demokratische Anwandlungen; er erklärte nämlich einer Deputation von Kleingewerbtreibenden, sie möge überzeugt sein, daß bald alle, welche direkte Steuer zahlen, das Wahlrecht erlangen werden. Offenbar haben wir es hier mit jener Reform der Wahlordnungen für die Landtage zu thun, welche in dem Antrittsprogramme des Ministeriums angekündiget worden. Noch immer beschäftigen sich die auswärtigen Blätter mit der Sendung des Generals von Ga-blenz nach Berlin. Zu der durch die Theilnahme des Generals an dem Siegeseinzuge seither schon widerlegten offiziösen Erläuterung, die Mission habe nur der Enthüllung des Denkmals Friedrich Wilhelm'« III. gegolten, bemerkt die „Allg. Ztg.": „Wenn man in Wien die offizielle Vertretung eines während des Krieges neutralen Fürsten und Staates bei der rein militärischen Feier wirklich nicht für passend erachtet hat, so würde man jedenfalls, um allen Mißdeutuugeu zu begegnen, wohl daran gethan haben, dem General v. Gablenz die Weisung zu geben, sich nicht in aktiver Weise an der Einzugsfeier zu betheiligen und lediglich der Enthüllung des Denkmals beizuwohnen. Der britischen Regierung hatte die Parlaments-Opposition bekanntlich schon bittere Vorhaltungen darüber gemacht, und es mit den Gesetzen btt Neutralität für unvereinbar erklärt, daß der ständige militärische Attache bei der englischen Botschaft im Gefolge des Königs der Einzugsfeier von 1866 beiwohnte. In Folge dieser Beschwerden wurde denn auch diesmal der General Walker vom Kriegsschauplatz aus nach London beschicken und veranlaßt, vor erfolgtem Truppeuein-zuge nicht in seine Berliner Stellung zurückzukehren Eine gleiche absolute Zurückhaltung habe», mit Ausnahme von Oesterreich und Rußland, alle außerdeutschen Mächte beobachtet. Die Betheiligung eines österreichischen Generals sowohl beim Einzuge als bei der Enthülluugsseier fiel aber umsomehr auf, als es sich hiebei um eine ganz spezielle Abordnung handelte." Wie der „Presse" aus Pest geschrieben wird, treffen die Behörden die umfassendsten Vorkehrungen, um jedes weitere Umsichgreifen der Arbeiterbewegung zu hindern. Doch meint der Korrespondent, daß in Ungarn kein Boden für Sozialdemokratie im größeren Stile sei. Und zwar, sagt er, aus dem Grunde, weil in Ungarn dasjenige, was man unter der Arbeiterfrage zu verstehen pflegt, eigentlich gar nicht existirt. Bei uns zn Lande gibt es in der That eben nur wenige Beschäftigungszweige, in denen nicht der Arbeiter selber die Höhe des Arbeitslohnes bestimmen würde; der Mangel an Arbeitskräften ist so groß, daß schon dem einfachen, aber unerschütterlichen Gesetze der Nachfrage und des Angebotes zufolge dk Arbeit und ihre Bezahlung einen der einflußreichsten Faktoren unseres wirthschaftlichen Lebens bildet. Wenn man trotzdem hier und da von Arbeiterunruhen, von Striken und anderen derartigen Blau-montagSabarten auch bei uns zu sehen uud zu hören bekommt, so ist das deu fremdländischen Elementen zuzuschreiben, die mit fanatischer Konsequenz auch Ungarn mit hineinziehen wollen in das große Netz, das sie, wie es sich herausstellt, über ganz Europa gezogen. Seit einiger Zeit führen die meisten Pester Blätter einen lebhaften Kampf gegen die sogenannte Germanisirnng der Stadt Pest und wird dabei mit großer Entrüstung auf Gasthäuser mit deutschen Speisezetteln und deutsch sprechenden Kellnern, auf Kaufläden mit deutschen Firmatafeln, auf deutsche Anschlagzettel, auf die Generalversammlungen von Aktiengesellschaften, in welchen deutsch gesprochen wird, und andere ähnliche Erscheinungen hingewiesen. Der „Ung. Lloyd" bespricht dieses Treiben in sehr ruhiger und verständiger Weise und bemerkt u. A., daß cs mit Nationalitäten sich so verhalte, wie mit den Kirchen; denn diese letzteren seien genau so viel Werth, als sie noch an lebendiger Religion enthalten; und der Werth der Nationalitäten ist nach ihrem lebendigen Inhalt an Humanität, an Geistesbildung, an Sinn für Freiheit und Kraft zu bemessen. Auf 'den engeren Kreis bes tyitaatäz lebens angewandt, lautet dieser Satz so, daß die Nationalitäten nach ihrem Inhalt an staatsbürgerlichen Tugenden und Kraft, dieselben zu bethätigen, beurtheilt sein wollen. Denn die Arbeit, die Geld-und Blutsteuer des Bürgers bilden das Leben des Staates, und nicht die Sprache, in welcher diese ihre Geschäfte führen oder sich unterhalten. Ausland. Die englischen Blätter beschäftigen sich mit dem Schluffe des deutschen Reichstages und der Thronrede des Kaisers Wilhelm. „Times," „Daily News" und „Daily Telegraph" in warmer, beinahe enthusiastischer Weise. Aber auch die kühle „Saturday Review" äußert sich sehr freundlich. Sie sagt: „Es ist nicht einziger Grund vorhanden, das Entzücken der Deputaten oder irgendwelcher anderer Deutschen zu dämpfen, vorausgesetzt, Ohne diese kann er weder seinen Zweck erreichen, noch sich lange bleibend erhalten, weil das zusammenhaltende Bindemittel fehlt. Ein solches Bindemittel entbehrt auch der Franziskaner-Orden Ungarns. Die Mitglieder desselben leben „sine lege, sine Deo,“ ohne alle Regeln. Diese Behauptung werden einige halb lächelnd, halb entrüstet, als eine aus der Luft gegriffene Erdichtung bezeichnen. Und doch ist sie vollkommen wahr. Unter den acht langen Jahren meines Aufenthaltes im Kloster ist mir von Satzungen oder Regeln des Ordens leider! keine Kunde geworden. Ich lernte, wie alle meine Konfratres die „Regula 8. Francisci“ aus einem in zwölf Kapitel eingetheilten Büchlein. Aber die darin enthaltenen allgemeinen Regeln werden heutzutage nicht mehr beobachtet, und weder von den Oberen, noch von den Niederen re-spektirt. Daß man diese „Regula 8. Francisci“ nicht respektiren kann, davon gibt das zehnte Kapitc bas beste Zeugniß, in welchem unter anderem den Ordensbrüdern der Rath ertheilt wird: „Nescien-tes litteras, ne curent discere!“ * Das heißt doch * Die keine Wissenschaft besitzen, sollen auch nicht darnach streben. die Unwissenheit in Permanenz erklären. Diese Regel des heiligen Franziskus wird heute noch — wenig« tens zu Preßburg — alle Freitage im Refektorium, wenn keine Gäste anwesend sind, zur Erbauung der Ordensmitglieder vorgelesen, obgleich cs keinem in den Sinn fällt, sic je zu halten. Der verstorbene Erzbischof Johann Scitovßky, welcher das Heil und speziell die Regeneration des Ordens des heiligen Franziskus nur darin sah, daß die Mitglieder mit rasirtem Haupte und barfüßig einhergehen it. s. w., hat als Visitator des Ordens demselben Statuten gegeben. Auch diese hatten das Schicksal der Regel deö heiligen Franziskus, sie wurden einfach bei Seite geschoben. Nun hatten wir gar keine Statuten, und die Oberen des Ordens trachteten durchaus nicht, Statuten festzustellen, sie zöge» es vor, ihre Willkür und Allmacht von keiner Seite beschränkt zu sehen. Diese Willkür und Gewaltherrschaft der Oberen hat auch den Orden glücklich dahin gebracht, daß in demselben weder Ordnung noch Religiosität, weder Erziehung noch Liebe zu finden ist und jedes Kloster zur Brutstätte der Zwietracht und des AergernisseS wurde. Die Oberen können thun, was sie wollen. Sie erhalten die einzelnen Mitglieder so, wie es ihnen gefällt. Sie leben wie die Drohnen des Bienenkorbes, durch ihre Verleumdungen hetzen sie die Ordensmitglieder zur Uneinigkeit unter einander auf und eifern sogar die Kleriker gegen ihre Lehrer an. Die Wahl der Oberen geschieht auf folgende Weise: Die Guardiane wählen den Provinzial und die sogenannten Definitoren und umgekehrt die De-finitoren wieder die Guardiaue. Mau wählt sich — wie matt sieht gegenseitig. Die Erwählten sind zumeist solche Individuen, welche nicht nur allein keinen Charakter besitzen, sondern bei deren Wahl man nur darauf Rücksicht nimmt, daß sie ein wohlgenährtes Embonpoint und kahlen Kopf besitzen, es versteht sich nun von selbst, daß sie gute Trinker sein müssen, da ja die Wahl selbst eine Art Trinkprobe bildet. Ob der Erwählte auch die Fähigkeiten besitzt, die Einkünfte des Klosters zu regeln uud zu verwalten, ob er wissenschaftlich gebildet und sittlich sei, das ist eine andere Frage und diese Erfordernisse stehen in zweiter Linie. (Schluß folgt.) daß sie ehrlich glauben können, daß Metz für Deutschlands Sicherheit unerläßlich war. Sie wollen vor Frankreich gesichert sein und sie sind es so weit, als sie die gänzliche Besiegung eines Feindes und der Besitz seiner Hanptfestungen sicherstellen kann. Die Deutschen habe» stets das gethan, was sie thun wollten, und daö stets in der möglichst besten Weise, und nun haben sie in der Stunde ihres Triumseö so viel Mäßigung und Vernunft gezeigt, daß sie sich enthielten, Elsaß und Lothringen zu rasch zu ger-manisiren und geneigt sind, ihre neuen Provinzen die mit deutscher Einigkeit verträgliche größte lokale Freiheit genießen zu lassen. Der Krieg ist vorüber und die deutsche Einigkeit hat sich nun in der ruhigen Sfäre häuslicher Angelegenheiten zu entpuppen. Der Kaiser erwartet, daß Friede eine lange Zeit das Los Deutschlands fein wird. Die Profezeiungen von Kaisern, welche sagen, daß ihr Kaiserreich der Friede sei, können nicht viel Gewicht haben bei einer Generation, welche sich erinnert, wie schnell und fortlaufend der Erklärung Napoleons III. in Bordeaux der Krimkrieg, der italienische, der mexikanische und deutsche Krieg folgten. Der Kaiser von Deutschland spricht aber nicht für sich allein. Er spricht im Namen einer Nation, welche den Krieg haßt, obwohl sie zum Kriege bereit und gerüstet ist und die nicht nöthig hat, in den Wagnissen und Glorien des Ehrgeizes und des Angriffs eine Zuflucht vor innern Spaltungen zu suchen." Das Journal des Debats schreibt über dre bereits erwähnte Petition der fünf Bischöfe: „Man glaubt zu träumen, wenn man dergleichen liest und würde es nimmermehr für möglich halten. Den heiligen Krieg zu predigen in einem Augengenblicke, da die Nation in ihren Kräften, in ihren Hilfsmitteln, in allem und jedem erschöpft ist, ist das nicht der Gipfel der Narrheit? Aber den Ultra-montanen liegt wenig an dem Schicksal Frankreichs, wenn es gilt, ihre Leidenschaften und Raucunen zu befriedigen. Sie sind die Jakobiner der Kirche; sie richten dieselbe mit ihrem unstillbaren Verlangen nach absoluter Herrschaft zugrunde, gerade wie die politischen Jakobiner die Freiheit durch ihr Wüthen zugrunde richten. Natürlich wird die Petition von allen Organen der Partei gerühmt und unterstützt. Was ist ein Krieg mit Italien? Weniger als nichts; eine Promenade, das Gewehr im Arm. Wir werden die Italiener mit Kolbenschlägen vor uns hertreiben, gerade so, wie wir die Preußen mit Kolbenschlägen heimschicken sollten. Man weiß, wohin eS führt, die Leute auf diese Art heimznschicken, wenn sie nun einmal nicht heimgeschickt sein wollen. Was das Geld betrifft, welches ettie neue Expedition nach Rom kosten würde, ist das nur der Rede werth? Vielleicht die Kleinigkeit von einer Milliarde. Wir haben ja die Hände voll und brauchen sie nur aufzuthun. Wir werden der Regierung nicht die Beleidigung anthun, zu glauben, daß sie die Petition der Bischöfe einen Augenblick ernst nehmen könnte. Der Platz einer Regierung, die solchen Schriftstücken nur irgend eine Bedeutung beitegte, wäre im voraus bezeichnet: man müßte für sie das Palais von Charenton entrichten. Gleichwohl tmm utatt sehen, was Jassiren würde, wenn eine “rit°*e Eingebungen der Geistlichkeit gelehrige Ma-käini- m National-Versammlung zur Herrschaft ftL HmkiS'" b°°°r »Nd u» iU VUf ^ ^wiß ein Zeichen der Zeit, und die ^ nzosen mogen es wohl beachten, daß zwei Elfäffer, che während der Herrschaft der Regierung vom iftnr* er zu den Vertretern des äußersten fratt-altli 1* Patriotismus gehörten, nun aus freiem „ • t utfche geworden sind. Der eine, Advokat 2Engelhardt, ehemaliger Präfekt des Maine-et-ÄX20ttm,enM' bev selbst Gambetta zu fanatischer«KI)Clt vor Gericht erklären lassen, daß Lim» uumnehr aufhöre, Franzose ztt sein. Unen gleichen Schritt hat der ehemalige Vertreter m . Regierung vom 4. September in Brüssel, der «urger Tachard, ebenfalls ein Elsässer, gethan. General Trochu wird wegen feiner dreitägigen Rede — er hat am dritten Tage noch einen Nachtrag gegeben, weil er noch nicht gesprochen zu haben glaubte — tu Frankreich viel bewundert. Man scheint seine Aufschneidereien und Lügen ganz allgemein zu glauben. Ein einziges Blatt sagt ihm die Wahrheit. ES ist der „Siöle," welcher schreibt; „Wenn dem General Trochu der Einfall kommen sollte, seine Rebe als Broschüre herauszugeben, so könnte sie den Titel führen: „Trochu, von ihm selbst gemalt, oder die Glorisikation eines verkannten Generals." Zur Tagesgeschichte. — Unglücksfälle beimPapstjubiläum. Wollten wir boshaft sein und im Stile des Monsignore Jeran iu abito paonazzo schreiben, der bekanntlich in jedem natürlichen Todessalle eines Liberalen eine augenscheinliche Strafe Gottes sieht, so hätten wir jetzt anläßlich der vielen Unglücksfälle bei der Jubiläumsfeier die schönste Gelegenheit. Doch wir begnügen uns einfach damit, solche Unglücksfälle ganz ohne naheliegende Glossen zu verzeichnen. Um Innsbruck verlöschten Regengüsse die Höhenfeuer, ein anhaltender Föhn schmolz plötzlich den Schnee der Alpen und das Eis der Gletscher, die Flüsse in Nord- und Südtirol traten aus ihren Ufern, alles Flachland, halb Innsbruck steht unter Wasser, eine wahre Sündfluth ist über das arme Land heretngebrochen und unermeßlicher Schaden an der Ernte, an Vieh und Menschenleben verursacht. In Wiesbaden ist ein Menschenleben beim Abbrennen des Feuerwerkes zu Ehren des „Unfehlbaren" vernichtet worden. Zahlreiche Unglücksfälle, besonders beim Abbrennen der Poller, werden noch immer aus Steiermark berichtet; auch ein gefährlicher Waldbrand war in Peggan durch die unvorsichtig am Waldesrande aufgefchichteten und angezündeten Holzstöße entstanden. In Brüssel hatte man gar in Folge der demonstrativen Feier Krawall und Straßenkampf, alles, wie sich versteht, zur größeren Ehre des „Unfehlbaren." Dasselbe in Madrid. — Die Freitagsvorstellung im Renz'schen Zirkus, die in Berlin recht zahlreich und von dem Prinzen Karl, dem Prinzen Friedrich von Heffen und dem Erbprinzen von Meinigen besucht war, wurde auf kurze Zeit durch eine eigentümliche Episode unterbrochen. Ein Herr auf dem ersten Platz, unverkennbar ein Fremder und, wie sich später herausgestellt, ein Engländer, machte sich das Vergnügen, wahrscheinlich wohl in Folge der Aufregung der geschauten Einzugö.Feierlichkeiten und der Freude an den equestrischen Künsten des ZirkuS, unter lauten Akklamationen immer einen blanken Silberthaler nach dein ändern von seinem Platze aus in die Manege zu werfen. Diese Manipulation des Kunstenthusiasten währte eine geraume Zeit und verursachte schließlich die Intervention des neben ihm sitzenden Publikums, das durch eine solche, in Berlin noch un> gekannte Ovation in nicht geringe Aufregung gerieth und den Silberfpender vom weiteren Thalerwerfen mit Gewalt abhielt. Die Stallmeister der Renz'schen Gesellschaft hatten vollauf zu thun, diesen reichen Segen einzusammeln und nachdem die Vorstellung wieder ihren Verlauf genommen, erschien kurze Zeit darauf Herr Direktor Renz mit seinem Geschäftsführer Uhlmann, um dem fremden Herrn unter Dankesäußerungen seine harten Thaler wieder zurückzustellen. Nach vielen Weigerungen und nachdem Herr Renz schließlich energisch auf der Wiedernahme bestand, nahm der betreffende Herr sein Geld zurück, zog grüßend seinen Hut, drückte Herrn Renz freundlich die Hand und verließ den Zirkus, wo man sein Geld so schnöde zurückgewiesen. — Vom Wiener Frauenerwerb-Verein, verschon so vieles zur praktischen Lösung der Frauenfrage erwirkt, ist auch die Idee zur Gründung einer Mittelschule für Mädchen angegangen. Darüber, daß der Unterricht für das weibliche Geschlecht nach der jetzigen Schulordnung zu früh abschließt, waren längst alle Stimmen einig und sah man die Notwendigkeit ein, auch für die Mädchen einen sistematischen Unterricht für das Lebensalter zwischen der Kindheit und der Geistesreife zu schaffen. Prinzipiell sprachen sich die Fachmänner für Schulen aus, welche die allgemeine, das ist humanistische und realistische Bildung bis zu dem Punkte führen, wo der fachliche Unterricht, sei er auf das Wirken in der Familie oder auf einen Erwerbszweig gerichtet, zu beginnen hat. Eine solche Schule ist im Realgimnasium gegeben, und auch die Kommission des Frauenerwerb-Vereins, welche mit der Berathung des Projekts betraut war, akzeptirte das Real-Gimnasium als Mittelschule für Mädchen. Doch ind in den Lehrplan dieser Kommission, welcher die ersten Fachmänner Wiens beigezogen waren, einige Modifikationen ausgenommen worden, welche eine Erleichterung des Unterrichts bezwecken und die neue Schule auch den weitesten Kreisen zugänglich machen. Diese Modifikationen gehen im wesentlichen dahin, daß das Griechische ganz entfällt, das fiatein nur relativ obligat wird, dagegen Die deutsche Sprache und die Naturwissenschaften bei gleichem Stoffe und gleicher Methode mit einem höheren Stundenausmaße bedacht sind. Behufs Realisirung dieses Planes hat sich nun der Frauenerwerb-Verein an das Unterrichtsministerium mit der Bitte um Errichtung eines Real-simnafiums gewendet. Es kann kaum bezweifelt werden, daß das Unterrichtsministerium auf diese Bitte eingehen werde. Diese erste Wiener Mittelschule für Mädchen würde den Beweis liefern, daß mit ihrer Errichtung einem wirklich vorhandenen Bedürfnisse abgeholfen wird und daß es nichts weniger als sozial-ideale Spielerei ist, wenn man der Frauenbildung die Bahnen eröffnet, welche ihr bisher verschlossen waren. — Deutsche Mode. Unter diesem Namen hat sich in Berlin ein Verein von Schneidern gebildet, welcher bezweckt, die möglichste Selbständigkeit de« deutschen Gewerbes herbeizuführen. Seinen Zweck denkt der Verein zu erreichen durch die Abhaltung von alljährlich zwei Hauptversammlungen, zu welchen auch die Fabrikanten Deutschlands eingeladen werden. Der Verein hofft zu gleicher Zeit, beitragen zu können, daß die deutschen Fabrikanten mehr für das Inland arbeiten, und namentlich es dahin zu bringen, daß die feine Rutsche Wolle künftig mehr wie bisher in Deutschland verarbeitet werde. Der Verein hat bereits eine Fachschule gegründet und beabsichtigt jährlich zwei AuS-stellungen zu halten. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Der Ihäter des frechen Einbruch-diebstah leS,) dessen wir gestern erwähnten, befindet sich bereit« in sicherer Haft. Obwohl fast gar keine Jnzichten gegen eine bestimmte Persönlichkeit Vorlagen, gelang es doch der Umsicht des Herrn Magistrats-rathes Perona und der Unverdrossenheit der städtischen SicherheitSwache, den Verbrecher in der Person des in Waitfch domizilircnden berüchtigten Gauner« Uranitfch zu cruiren, welcher schon mehrmals wegen Verbrechens des Diebstahls abgestraft worden war. Mehrere der letzten Diebstähle in Laibach wurden von ihm ausgeführt. Nachdem derselbe feine in der Polana in einer Schänke als Kellnerin be-dienstete, ebenfalls eingezogene Geliebte mit einem Theile des gestohlenen Schmuckes beschenkt und in einem Diebsquartier übernachtet hatte, suchte er gestern Früh das Weite, wurde aber in der Nähe von Salloch von der in Begleitung eines Gendarmen ihn verfolgenden Stadtwache arretirt. Man fand das meiste des gestohlenen Schmuckes bei ihm noch vor. Die bei diesem Anlässe eingeleiteten Nachforschungen führten auch zur Habhastwerdung mehrerer sicherheitsgefährlicher Individuen, bei denen sich verschiedene von Diebstählen herrührende Gegenstände befanden. — (Die Vorstellungen des Herrn Ludwig Berg Herr) aus Hannover im Gebiete der Magie, Fisik, Illusion werden morgen in dem an der Sternallee dafür errichteten Locale eröffnet. Das Programm dieser Produktionen ist ein äußerst reichhaltiges und interessantes, und sehen wir daher der ersten Vorstellung mit Spannung entgegen. — (Für A l p e n f r e u n d e.) Im Gasthaufe „zum Blumenstöckel" wird jeden Freitag Abends eine gesellige Besprechung über Alpenpartien statlfinden, und zwar hauptsächlich mit Rücksicht auf Errichtung de- quenter Nachtlager, näherer und guter Wege, der besten Führer u. s. w. Naturfreunden dürfte die Beiheiligung an diesen Besprechungen nicht unwillkommen sein, da unsere Alpenwelt noch zu wenig bekannt und es daher auch zu wünschen ist, daß jene, welche sie erst kennen lernen wollen, durch die Erfahrungen gewiegter Bergbestciger in ihrem Vorhaben gefördert werden. — (Feuersbrunst.) Am 19. d. M. halb zehn Uhr Abends brach aus dem Dreschboden des Grundbesitzers Lorenz Hazin von Tratta bei Michelstetten Feuer aus, wobei dessen sämmtliche Wohn- und Wirth-schastsgebäude nebst Wirthschastsgeräthen und Getreide-vorräthen ein Raub der Flammen wurden. ES verbrannten auch 7 Stück Hornvieh und 6 Stück Schweine. Der Gesammtschaden beläuft sich auf beiläufig 3800 fl., der Verunglückte war nicht assekurirt. Man vermu-thet, daß das Feuer gelegt worden. ~ (Ertrunken.) Am 14. d. M. stürzte der achtjährige Knabe Josef Fischer aus Prapretno Haus Nr. 1, Bez. Gurkseld, als er unweit seines Vaterhauses am Ufer der Save spielte, in den Strom und konnte trotz rasch herbeigeeilter Hilfe nicht mehr aus den Wellen gerettet werden. Auch seine Leiche wurde noch nicht ausgesunden. — (Presse.) Herr Jurtschitsch, gegenwärtig Redakteur der „Südslavischen Zeitung," welche in Sissek erscheint, soll am 1. Juli die Redaktion des „Slovenski Narod" übernehmen. — (Witterung.) Die Witterung ist eine so ungewöhnliche, wie man sich kaum erinnern kann. Wie bei uns, scheint sie auch in anderen Welttheilen verkehrt zu sein; denn in Mittel-Amerika und Süd-Amerika ist selbst in Gegenden, wo er fast unbekannt war, eilte ungeheuere Menge von Regen gefallen. In Panama, Peru und den Andes sind solche Regenströme niedergegangen, daß die bis dahin ganz ungewöhnliche Erscheinung einer Überschwemmung eintrat. Das Städtchen Lambayeque mit 7000 Einwohnern soll ganz weggeschwemmt worden sein. Es sollen gegenwärtig auch sehr viele Sonnenflecke sichtbar sein, die bekanntlich mit schlechten Sommern in Verbindung gebracht werden. — (Ueber die Ge s a ngennehmung des Räubers M i li J), welche, wie wir in unserem Blatte vom 13. Juni erwähnten, am 25. Mai l. I. erfolgte, schreibt man aus Bostljevo den „N. 5t." : Dem Nikolaus Davidovic, Gendarmerie-Wachtmeister und Stationskommandant in Severin, gelang eS, den berüchtigten Räuber Mitro Milic im Orte Weiuitz in Ärain, nachdem er den Fluß Kulpa überschwommen hatte, einzufangen. Während MiliL in der Nacht von Gendarmen überwacht wurde, schossen seine Freunde im nahen Gebirge mit der Absicht, den Davidovic in Furcht zu setzen oder ihn zu sich zu locken. Aber in Nikolaus Davidovic ist Heldenmut!) und Klugheit vereint. Es vergingen keine drei Tage, als unser brave Davidovic dem Genossen des Milic, dem bekannten Räuber Mathias Maretic, welcher süns Jahre in Lepoglava die Buße that, auf die Spur kam. Er überraschte nämlich denselben bei der Nacht in einem Hause zu Jadrina und forderte ihn zur Uebergabe auf. Die Antwort war ein Schuß aus stark geladener Pistole. Der Wachtmeister stieg, nachdem er den Räuber durch einen Schuß leicht verletzt hatte, muthig in das finstere Zimmer, faßte ihn bei der Brust und übergab ihn dem Bezirksgerichte in Severin. Berichtigung. Im Artikel: „Tic jloi'cnijdic Hochschule in Laibach" hat sich 2. Spalte, 7. Zeile ein simistö render Druckfehler eingeschlichen, den wie $n verbessern ersuchen ; cs soll heißen : „daß nicht heimliche Wißbegierde von den Kulturfriichten nasche.« ___________________________ ~ ~ Witterung. Laibach, 22 Juni. Seit gestern Abends durch die ganze Nacht bis beute Vormittag i) Uhr fliegen. Höhe des Niederschlages 18.72'". Die Save und die Gebirgsbäche hoch angefchwollen, die Niederungen in der Umgebung theilweise unter Wasser. Gegen Mittag Aufheiterung. In den Alpen war frischer Sctmeefall. Wärme: Morgens G Uhr -{- 9.2", Nachm. 2 U.r + 15.1" R. (1870 + 19.8"; 18GU + 16.7"). Baro-nieter im steigen 324.97'". Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 12.7°, um 2 2° unter dem Normale Angckoiuinerie Fremde. Am 22. Juni. JElefnut. Pache und Moro, Kaufleute, Triest. — Pollak, Fabrikant, Nenniarkll. — Hanf, Gottschee. — Sonnenberg, Kfm., Graz. — Kuliöic, Berlika. — Sljivar, Skradiu. — Posnik, Private, Beides. — Hirschmann, Kfm., Kreutz. — Stern, Handelsm., Agram. — Hummer, Leoben. — Kniet, Kraiubnrg. — Regarz, Adelsberg. — Kaveioch, Möttling. — Milloui, Haudelsm, Triest. Sta«lt Wien. Posani, Privatier, Wien. — Ascher, Beamter, Aßling. — Lettner, Forstmeister, Aßling. — Trinkel, Kaufm,, Wie». — Jvanz, Gutsbesitzer, Grnn-delhof. — Pogaier, Besitzer, Beides. — Stock, Kaufm., Wien. — Adler, Wien. — Wahlschlager, Gastgeber, Mar^ bürg. — Ruard, Besitzer, Beides. — Jermann, Besitzer, Oberkmin. Beuda, Berwalter, Treffen.____________________ Wiener Börse vorn 21. Juni. Verstorbene. Den 2 l. I n n i. Der Frau Maria Greßel, Beam-tenswitwe, ihr Sohn Karl, Agent, alt 21 Jahre, in der Polanavorstadt Nr. GO an der Lungentuberkulose. — Herr Wenzel Strigl, f. k. Ingenieur in Pension, alt G7 Jahre, in der Kapnzinevmftadt Nv. 30 am Schlagflusse. Telegramme. Wie«, 21. Juni. Fcldzeugmcister Gablenz kehrte gestern Abends aus Berlin zurück; er iiber-brachtc dem Kaiser ein eigenhändiges Antwortschreiben Kaiser Wilhelms. Gablenz erhielt das Großkreuz des rotheil Adlerordens in Brillanten. — Der Ausschuß der Reichörathsdelegation berieth auch das Budget des Aenßeren bereits zu Ende. Lonyay ersuchte um baldige Berathung des Kriegöbudgets weil die ungarische Delegation nächstens mit der Berathung des ganzen Budgets fertig fei. Demel erwiderte, die Referenten des Kriegsbndgetö feien mit ihren Vorarbeiten fertig. Lonyay möge sich an den österreichischen Finanzminister wenden, daß er dem Ansschusse baldigst die gewünschten Ausschlüsse ertheile. Der Ausschuß beschloß sodann, die nächste Sitzung erst dann abznhalten, sobald der österreichische Finanzminister zu den begehrten Ausschlüssen sich bereit erklärt. Telegrafischer Wechselkurs vom 22. Juni. 5perz. Rente ostcrr. Papier 59.55. — 5perz. Rente iisterr. Silber 69.10. — 1860er Staatsanlehen 99.80. — Bankaktien 785. — Kreditaktien 290.20. — London 124.—. — Silber 121.75. -- K. k. Münz-Dukaten 5 88. — Na-poleonsd'or 9.85. Staatsfonds, j ^Perc. Rente, oft. Par», fcto. Md. öst.inSilb. ‘efe von 1854 . . . t'vje von 1860, ganze tiefe von 1860, ftunft. Urämierifd?. v. 1864 . Oruntieutt.-O bl. Steiermort zu5PB. Mföld-Fium. Bahn . Geld 59.60 69.30 94.50 9H 80 111.75 1156.75 US.— 85.75 79.60 85.50; 76 —j Ware 59.80 69 50 95. 1(0 7.9.80 86.-76 50 777.-281.50 >9 -.30 905.-147.35 274 -87.50, £40. - 1 121.30 2287 176.iO 2*3 25 250.25 173 -4* 5. fit, 203 f. 0 175 50 17/.- 7 79 -281.75 290.40 910.— 247.50 278 - 88.50 12..40 2 2b 2 176.40 223 25. .50 173 25 426.— 204.— 176 50 177 5( Pfandbriefe. Nation, v.W. verloSb. 92 30 92.50 Ctm. Bod.-Creditanst. 8^.25 89.50 rlllg.öst.Bod.-^Lredit. 106.251106 60 bto. rn . 86.801 87.- Gcld Ware Veit. Phxolh.»B»ri!. riioritüta-Oblis. ®übb.>®el. juSdOffi’. 110 50 311.— dto. 3cnS 6 p<&t. L3ö.5.<> 5r3‘.) f 0 Nordb. (100 fl. CM.) ö9.— 99. 20 Sieb.-B.sS0» fl. S.W.) 88 90 89.10 Staatsbahn Pr. Stück uo.f.o 141.— StaatSb. Pr. St. 18(i7 188.50 1L9.50 iHubctf«h.(SOOfI.ö.!B5.) 91.75 92.— $ran$=3of.(200 fl. S.) ye.&i 97.10 Lcae. Credit 100 fl. ö. W. . 173.75 174,25 T?n.-DamPssch.-GLs. zu 100 fi. EM. » . 102.50 103.— 'iriefter 100 fi. (LM. . 122.— 124.— bto. 50 fl. p. SB. . 59.— 6".— Ofener . -io ft. ö.A). 86.— 87.— Salm . „ -iö „ 43 50 -14.- Palffy . w 40 * 81.50 32.— arv . „ 40 „ 35.- ST.— St. GcnoiS„ 40 „ 8i..~ 31 50 ?i>indiiLgratz 20 „ 23.- 24— Waldftein . 20 H 23 — 24.— •r.eßCetiidi . io ^ 15,— 17.— NndslfSstlfr. loö.W. 15.- 35.50 W eohse! (8 Mou.) ftuglb. lOOtt. fübb.ßß. 103 30 103.40 Franks. 100 fl. „ 103.50 103.60 i‘onbra 10 Pf. 6teil. 1*3 65 124.10 PariS 100 Francs . 48 6.S 48.75 Sliini en. ftoiu DttlN!, Ducaten. 5.89 5.90 LO-FrancSÄiS . . . 9.86 9.861 BercinSthaler . . . 1.83 1.83» Silber . . 121.85 122.— Bergheers Theater mit Geister- und Gchtnstererscheinmigen errichtet in der Steruallee. Tie Eröffn»«!, findet Morgen Freita» Abends 8 Uhr statt. (288) Im Hanse Nr. 81 tu der Steruallee ist im 3. Stocke eine WF“ Wohnung. -Mß bestehend nit« 2 Zimmern, 1 Kabinet, Sparherdküche und Holzlege fiir Michaeli zn vermiethen Das Nähere hierüber ist bei der Hausfrau im 2. Stock zu erfragen. (289) i (fr'» tc erv103" '.'v ’tl m arV> nV>> m Johann Luckmann, Wienerstraße Nr. 54 in Laibach, beehrt sich auzuzeigett, daß er unter Beibehaltung feiner bisher geführten anerkannt vorzüglichsten Sorten von BoMtelllcu-Weinen die Xiv«lvrlii#v der zu Windisch - Grätz,schon steierischen Eigcnlutu-Weine Kellerei Gonobitz in Steiermark fiir i.nitiael« übernommen hat, und empfiehlt sie zum zahlreichen Zuspruch. J=* x- o i S e: Rothweiue. Vliiniier KabinctSwcin, 1868er . . . ....... „ ima Qualität wie Bordeaux, 1868er... UitterMliergei' Weißweine. Kabinetswein, 1868er...................................... ima Qualität 1868er....................................... Vliiavie«', fein mild, 1868er ............................................. Wleseller Hiefüli»«."» hochfein, l«68er........................................ ScltzUI<68tei-ivci»»i sehr beliebt, 1868er..................................... Bestellungen werden in jedem Quantum etttgegengenommen und prompt effettuivt. billigst berechnet. — Der Flafchenverschluß ist mit dem fürstlichen Wappen versehen. Bouteillen V, Fl.?/.'Ft, v e it s e r 60 35 50 30 60 35 50 30 40 25 60 35 35 20 Emballage (282—2) t a^.a Azs-e »At jai a^t im. £ con Jgn. v. Kleinurayr & gek. Bamberg in Laibach. Verleger und für die Netiaftion verantwortlich: Ottomar Bamberg.