LcribclcH. Jin Verlage des Gremiums der Kaufleute zu Laibach. 1881. rotokorr über die am 22. März 1881 Oersammlung der Aaufleute Grimilmiz eines Orenmmls der .tzauflculc in Laibach. An der Versammlung nahmen folgende Kaufleute theil: Alexander Dreo, Leopold Bürger, Peter Laßnik, Franz Lav. Souvan jun., Matthäus Trenn, Johann Achtschin, Franz Fortuna, Anton Jentl, Alfred Ledenig, Stefan Nagy, F. M. Regorschek, Joh. C. Röger, Victor Schiffer und Ernst Stock!. I. Der Obmann des Comite's, Handelskammerpräsident Alexander Dreo, eröffnet die Versammlung und theilt mit, dass von mehreren Kaufleuten der Wunsch nach Bildung eines Gremiums in Laibach ausgesprochen wurde. Dieser Gegenstand wurde in einem Comite, bestehend aus ihm und den Herren Leopold Bürger, Josef Kordin, Peter Laßnik, Franz Lav. Souvan jun., Matthäus Treun und dem Handelskammersecretär Johann Murnik, besprochen, welches sich dahin einigte, die Herren Kaufleute in Laibach zu einer Versammlung einzuladen, denselben den Antrag auf Gründung eines Gremiums zur Berathung und Beschlussfassung vor¬ zulegen, und wenn sich die Versammlung für die Gründung aussprechen sollte, derselben auch zu empfehlen, dass sie den in Druck gelegten Entwurf der Statuten der Berathung und Beschlussfassung unterziehen möchte. II. Ueber Antrag des Kaufmannes Anton Jentl wird zum Vorsitzenden der Versammlung der Obmann des Comites Herr Alexander Dreo gewählt. 4 M. Das Comitemitglied Matthäus Tremi erstattet den Bericht über den Gremial-Schulfond. „Geehrte Herren! Ich habe die Aufgabe über¬ nommen, in der heutigen Versammlung überden Gremial- Handelsschulfond einen Vortrag zu halten. Indem ich mich dieser Aufgabe unterziehe, bemerke ich, dass ich wegen der kurz bemessenen Zeit mich nur auf die Aufzählung der diesfälligen Daten beschränken werde. Vor dem Jahre 1833 hat in Laibach eine Com¬ merz-Commission bestanden, welche die Aufgabe hatte, über Handel, Industrie und Landwirtschaft an die Behörden Berichte zu erstatten und überhaupt die In¬ teressen des Handels zu vertreten. Diese Institution wurde nach der Wiedereinverleibnng Krains in den österreichischen Kaiserstaat wahrscheinlich der unter der französischen Regierung bestandenen „Loinwwsion äs Lommoro?" nachgeahmt; wann diese österreichischer¬ seits eingeführt wurde, lässt sich nicht mit Bestimmt¬ heit angeben, Statuten oder sonstige gesetzliche Ver¬ ordnungen hiefür bestanden nicht. Diese Commission nannte man in späterer Zeit „die Repräsentanten des Handelsstandes". Im Anfänge des Jahres 1833 waren in dieser Commission die Kaufleute Joh. Bapt. Aich- Holzer, Johann Christian Kanz und Simon Pessiak. Da jedoch in diesem Jahre Aichholzer und Pessiak altershalber auf diese Stellen resignierten, so wurden anstatt derselben die Kaufleute Franz Gregl und Fer¬ dinand Josef Schmidt gewählt, welche von der hohen Landcsstelle in dieser Eigenschaft bestätigt wurden. Am 16. September 1833 fand im Rathhaussaale in Anwesenheit des kaiserlichen Rathes und Bürger¬ meisters Joh. Nep. Hradetzky, dann der sämmtlichen Magistratsräthe eine Versammlung der Kaufleute von Laibach statt. Der Zweck der Versammlung war die Gründung einer Handelslehranstalt in Laibach. Re- 5 Präsentant Schmidt hielt hiebei an die versammelten Kaufleute eine Ansprache, in welcher er hervorhob, dass der Mangel eines Handelsgremiums in Laibach seit der Wiedereinverleibung Krains in den österrei¬ chischen Kaiserstaat für den Handelsstand von großem Nachtheile war, denn letzterer verlor an Kraft, sich und anderen zu nützen, nicht minder an Muth, in diesem Zustande nach kaufmännischer Bildung zu streben und zu zeigen, dass er eines besseren Schicksales würdig sei. Redner versicherte im Namen der Repräsentanten, dass diese alles aufbieten werden, um die Ursachen, die bis dahin auf die Geschäfte der hiesigen Handels¬ leute störend einwirkten, zu erforschen und zu besei¬ tigen, zugleich aber eine Ordnung herzustellen, welche der hohen Landesstelle den Beweis liefern solle, dass es dem Handelsstande voller Ernst sei, das Wohlwollen der hohen und höchsten Behörden zu erwerben. Die Repräsentanten bildeten somit nach dem Aus¬ spruche Schmidts den Vorstand des Handelsgremiums, und als solche wurden sie auch zeitweise in den darauf folgenden Acten behandelt. Schmidt erwartete eine Bes¬ serung der Zustände nur in der besseren Ausbildung der kaufmännischen Jugend. Er beantragte daher die Gründung einer Handelslehranstalt nach dem Muster der von dem Vorsteher Jakob Franz Mahr geleiteten Privaterziehungs- und kaufmännischen Bildungsanstalt in Graz. Diesem Anträge traten sofort 53 Firmen bei, welche sich verpflichteten, nach eigenhändigem Ansätze Jahresbeiträge von 10 bis 25 fl. so lange freiwillig zu leisten, bis sich Mittel zur Gründung des hiezu nöthigen Fondes gefunden und derselbe auch wirklich creiert sein würde. In den darauf folgenden Jahren folgten neue Subscriptionen, so dass im Jahre 1838 schon 87 Firmen obige Beiträge leisteten und dass in den Jahren 1834, 1835 und 1836 an derlei Ein¬ zahlungen 2030 fl. eingiengen. 6 Laut Protokolls ddto. Stadtmagistrat Laibach, 20. Jänner 1834, verpflichteten sich 42 Kaufleute solidarisch für die richtige Bezahlung des Gehaltes per 450 fl. und eines Quartierbeitrages per 50 fl. C. M. an Herrn Jakob Franz Mahr, Vorsteher der kaufmännischen Bildungsanstalt in Graz, welcher zur Uebernahme der hiesigen Schule gewonnen wurde, und beauftragten die Repräsentanten, mit letzterem den Vertrag abzuschließen. Am 8. März 1834 wurde das Gesuch um die Bewilligung zur Errichtung der Han¬ delsschule überreicht, und am 14. Juni 1834 erfolgte von der k. k. illyrischen hohen Landesstelle die Sanc- tionierung. Am 7. August 1834 überreichten die Re¬ präsentanten den Lehrplan. Am 19. Oktober desselben Jahres fand in Anwesenheit des k. k. Hofrathes Karl Grafen zu Welsperg, als Stellvertreter des Landes¬ gouverneurs Josef Camillo Freiherrn v. Schmidburg, in dem Baron Rastrern'schen Gebäude am St. Jakobs- Platze (alt Nr. 139), anstoßend an das gegenwärtige Gasthaus „zur Sternwarte", die feierliche Eröffnung der Handelsschule statt. Die k. k. Studien-Hofcommis¬ sion hat dieses von der k. k. illyrischen Landesstelle am 14. Juni 1834 sanctionierte, unter Leitung des Jakob Franz Mahr in Laibach bestehende kaufmän¬ nische Lehr- und Bildungsinstitut mit Rücksicht auf die bisherigen fünfjährigen befriedigenden Leistungen des genannten Vorstehers mit Decret vom 16. Februar 1839, Z. 752/200, förmlich mit dem Beisatze geneh¬ migt, dass, wie früher, diese Anstalt von dem fürst- bischöflichen Consistvrmm überwacht werde. Im Jahre 1845 wurde nach dem am 29. Apr il des genannten Jahres erfolgten Tode des Vorstehers Jakob Franz Mahr über Verwendung der Repräsentanten des Gremiums von dem hohen k. k. Guberniuni die Leitung der Handels¬ schule dem jetzigen Director Herrn Ferdinand Mahr übertragen. Am4. April 1851 hat die neucreierte Handels¬ und Gewerbekammer beschlossen, die Repräsentanten 7 des Handelsstandes zu ersuchen, mittelst Circulare die Handelsleute in Laibach zu befragen, ob dieselben die Repräsentation mit allen ihren Obliegenheiten, der Handelsküsse, Handelsschule rc. aufgehoben und an die Handelskammer übertragen wissen wollen, welch' letz¬ tere für den bejahenden Fall das weiters Erforder¬ liche bei der k. k. Statthalterei einleiten würde. In¬ folge dessen hat die damalige Repräsentation des Handelsstandes, bestehend aus den Herren L. C. Luck- mann, Karl C. Holzer und Josef Schreyer, das Cir¬ culare vom 15. April 1851 an die Handelsleute in diesem Gegenstände erlassen. Sämmtliche ans dem Cir¬ culare abgegebenen 55 Erklärungen lauteten dahin, dass die Handelsleute mit obigem Anträge einverstanden sind. Demzufolge hat der damalige Handelsschulfond- Rechnungssührer Josef Schreyer zuhanden des da¬ maligen Kammerpräsidenten L. C. Luckmann ein Kasse¬ buch, welches das Datum des Beginnes, 27. März 1838, trägt, sammt folgendem Kapitale, welches seit dem Jahre 1833 bis 1851 für den Schulfond erzielt wurde, übergeben, und zwar: 3 Stück Metalliques ü 5 pCt., zusammen st. 2000'— 5 Stück Casino - Actien, auf Ferdinand I. Schmidt lautend, ü 100 fl. . . . „ 500 - und die bare Kasse per „ 332'45 Summe . . st. 2832 45 Mit der weiteren Besorgung der Kassegeschäfte wurde der bisherige Rechnungsführer Josef Schreyer betraut. Am 1. Mai 1856 gieng die Kassegebarung an Herrn Josef Karinger über, welcher dieses Geschäft bis 1. Mai 1865 besorgte; beiden Genannten wurde das Absolutorium ertheilt. Seither wurde dieses Ge¬ schäft von dem Herrn Peter Laßnik besorgt. Im Jahre 1861 hörte infolge Beschlusses der Handels- und Ge¬ werbekammer die weitere Einzahlung der subscribierten Beiträge zum Handelsschulfonde seitens der Kaufleute 8 auf. Am 2. Juli 1865 hat die Handels- uud Ge- werbekammer erklärt, dass die Verwaltung des Schul- fondes nicht ihr, sondern den Kaufleuten in Laibach znstehe, es wurde daher beschlossen, eine Generalver¬ sammlung der Kaufleute sowie jener Industriellen, welche zum Schulfonde Beiträge leisteten, einzuberufen, wobei die weitere Verwaltung des Schulfondes be- rathen werden sollte. In der Sitzung vom 28. No¬ vember 1866 kam dieser Gegenstand noch einmal zur Sprache, cs wurde jedoch kein definitiver Beschluss gefasst. Der Gegenstand blieb somit bisher in dem gleichen Stadium. Herr Peter Laßnik legte am Schlüsse des Jahres 1879 die Rechnung über die Kassegebarung pro 1865 bis 1879, ferner im Monate Februar l. I. jene pro 1880. Sämmtliche Rechnungen wurden ge¬ prüft und richtig befunden. Dem Herrn Peter Laßnik sowie den Herren F. T. Souvan und Josef Kordin, welche letzteren die Mitsperre der Kasse besorgten, wurde für ihre Mühewaltung von der Kammer der Dank votiert. Die Genannten wurden gleichzeitig mit der weiteren Besorgung dieser Geschäfte betraut. Im Dezember v. I. hat die Handels- und Gewerbe- kammer beschlossen, den Schulfoud an ein Handelsgremium auszufolgen, sobald sich ein solches gebildet haben werde. Die Gebarung des Schulfondes seit 30 Jahren sowie der jetzige Vermögensstand sind aus den auf Grund des Kassebuches verfassten, in den Händen der Kaufleute befindlichen Rechnungsabschlüssen ersichtlich, und zwar: a) Kassegebarung pro 1851—1880. 28492 13 9 Ausgaben: fl. kr. Kosten für den Schulunterricht . . . 17025 — Schulprämieu und Regiespesen . . . 812 76 Steuern und Perceutualgebüren ... 68 82 Diverse Ausgaben 815 51 Cursverluste bei Werteffecten .... 851 17 19573 26 Totale: Einnahmen 28492 13 Ausgaben 19573 26 Vermögensvermehrung . 8918 87 b) Bilanz per Dezember 1880. Activa: fl. kr. Kaffebarbestand 69 24 Werteffecten: 14280 fl. im Curswerte von 11744 — Mobilien 80 — 11893 24 Passiva: Vermögensstand am 31. Dezember 1850 in C. M.: 2832 fl. 45 kr. --- ö. W. 2974 37 Vermögensvermehruug 8918 87 Vermögensstand am 31. Dezember 1880 11893 24 Zu bedauern ist, dass das Kasfebuch seit 1834 bis 1851 nicht vorhanden ist, um auch über die Ge¬ barung dieser Zeit eine übersichtliche Darstellung geben zu können. Seit der Eröffnung der Gremial- Handelsschule bis Dezember 1880 haben 1497 Prakti- canten und Lehrlinge des hiesigen Handelsstaudes die¬ selbe besucht. — Es erübriget für mich noch, den Wunsch aus¬ zusprechen, der jetzige Handelsstand möge der Handels¬ schule jene Aufmerksamkeit zuweudcn, welche ihr die Gründer und unsere Vorfahren geschenkt haben; er 10 möge bestrebt sein, durch gemeinsames Handeln die Schule in den Stand zu setzen, damit sie jederzeit den Anforderungen entspreche und den alten guten Ruf, welchen sie bisher in einem großen Theile des öster¬ reichisch-ungarischen Staates genoss, auch in Hinkunft bewahre, zum Nutzen der sich dem Handelsstande wid¬ menden Jugend und zur Ehre des Laibacher Handels¬ standes." Dieser Vortrag wurde von der Versammlung mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. IV. Das Comitemitglied Herr Leopold Bürger be¬ gründet den Antrag auf Bildung eines Gremiums nachstehend: „Es ist keine Frage, dass die Interessen des Handelsstandes einer Stadt so weit verzweigte sind, dass das Wohl und Wehe dieser für den einzelnen sowie für das gesammte Staatsleben wichtigen Körper¬ schaft, wie es der Kaufmannsstand ist, wohl verdient, dass sich die Angehörigen desselben zu einem fest¬ gegliederten Ganzen vereinigen, dass sie innerhalb der Grenzen ihrer Befugnisse alle Mittel aufbieten, um die Gesammtinteressen des Standes sowie die des Einzelnen nach Kräften zu schützen und zu erweitern. Dies ist der Hauptzweck der Genossenschaft oder, wie wir es nennen, des Gremiums der Kaufleute. Ich erlaube mir darauf hinzuweisen, wie sehr erwünscht ein gemeinschaftliches, zielbewusstes Vorgehen in Bezug auf den Lehr- und Dienstverband ist. Wir brauchen heute ganz andere Bedienstete, als man sie von circa 30 Jahren brauchte. Die Freizügigkeit, die übergroße Concurrenz nehmen mehr als jemals die Thätigkeit des Kaufmannes in Anspruch. Dazu braucht er aber auch fähige Leute. Bei dem heutigen Stande des Geschäftes brauchen wir keine Handlanger, sondern Leute, die auch je nach ihrer Verwendung eine möglichst entsprechende commercielle Bildung haben. 11 Ich glaube auch, meine Herren, dass Sie mit mir einverstanden sind, wenn ich darauf Hinweise, wie sehr erwünscht es wäre, wenn Differenzen zwischen den Mitgliedern des Gremiums und ihren Angehörigen innerhalb des Rahmens der Genossenschaft geschlichtet werden könnten. Ein besonders wichtiges Moment ist auch da erwähnenswert, nämlich die Gründung von Anstalten, um unfern erkrankten verarmten Genossen eine Unter¬ stützung zukommen zu lassen. Sie finden schon in den verschiedensten Berufs¬ zweigen Fonde zur Unterstützung der Genossenschafts¬ mitglieder gegründet, und diese Anstalten bewähren sich als segensreich. Ich glaube auch Sie, meine Herren, werden sich der Anschauung nicht verschließen, dass solche Fonde für die Angehörigen des Handelsstandes unserer Stadt von überaus wohlthätigen Folgen wären, um ver¬ armten Genossen insbesondere im Alter eine kräftige Unterstützung angedeihen lassen zu können. Eine weitere in vielen Fällen wünschenswerte Einrichtung würde auch dadurch gegeben, dass Aus¬ künfte und Gutachten an Behörden und die Handels¬ und Gewerbekammer mit viel entsprechenderer Moti¬ vierung, als dies von einzelnen Kaufleuten zu erwarten ist, gegeben werden können. In Erwägung des An¬ geführten finde ich es für angezeigt, dass sich die Kaufleute der Stadt Laibach vereinigen möchten, um speciell ihre Interessen durch ein aus ihrer Milte gewähltes Organ auf das kräftigste zu wahren, und deshalb erlaube ich mir den Antrag zu stellen: Die geehrte Versammlung wolle beschließen, es sei ein Gremium der Kaufleute in Laibach zu gründen." Die Versammlung nahm diesen Antrag stimm¬ einhellig an. 12 V. Der Handelskammersecretär Johann Murnik beginnt mit dem Vortrage des Entwurfes der Statuten des Gremiums der Kaufleute in Laibach. Das Comitemitglied Leopold Bürger stellt folgenden Antrag: „Nachdem die Herren die Statuten schon längere Zeit in Händen haben, so wären dieselben paragraphen¬ weise vorzulesen, und wird zu einem oder dem andern Paragraph kein Abänderungsantrag gestellt, so ist derselbe als angenommen zu betrachten." Dieser Antrag wird stimmeinhellig angenommen. Der Handelskammersecretär Johann Murnik trägt sodann die Statuten vor. Herr Alfred Ledenig beantragt zum Z 5, es möge statt „Die Gelder des Gremiums sind stets unter genügender Sicherheit zur Verzinsung anzulegen" heißen: „Die Gelder des Gremiums sind stets unter pupillar- mäßiger Sicherheit zur Verzinsung anzulegen." Die Herren Alexander Dreo, Peter Laßnik, Leopold Bürger und Franz Fortuna sprechen für die Beibehaltung des vom Comite beantragten Textes, worauf Alfred Ledenig seinen Antrag zurückzieht. Herr Franz Lav. Souvan beantragt, dass der erste Absatz des ß 6 statt „Das Gremium wird ver¬ treten und dessen Geschäfte werden besorgt —" lauten möchte: „Das Gremium wird vertreten und dessen Geschäfte werden unentgeltlich besorgt." Herr Leopold Bürger bemerkt, dass eine der¬ artige Bestimmung mehr in den Z 9, der vom Gremial- vorstande handelt, passen würde, und beantragt, dem ersten Alinea des § 9 wäre folgender Satz beizufügen: „Die Mitglieder des Grcmialvorstandes haben ihre Stellen unentgeltlich zu versehen." Herr Souvan erklärt sich mit dem einverstanden, worauf der Antrag des Herrn Bürger stimmeinhellig angenommen wird. 13 Herr Alfred Ledenig beantragt zum ß 11, es solle der Anfang des Z 11 statt „Der Vorsteher ordnet die Sitzung an" lauten: „Der Vorsteher ordnet in der Regel jedes Vierteljahr eine Sitzung an." Die Herren Matthäus Treun und Leopold Bürger unterstützen diesen Antrag, Herr Ernst Stöckl spricht für die Aufnahme dieser Bestimmung in die zu verfassende Geschäftsordnung, und Herr Franz Lav. Souvan für die von Comite vorgeschlagene Textierung. Bei der Abstimmung wird der Antrag des Herrn Alfred Ledenig mit Stimmenmehrheit angenommen. Zum Z 16 beantragt Herr Alfred Ledenig, der Anfang des zweiten Absatzes des H 16 möge statt „Ist ein solches nicht getroffen worden, so ist u) eine wöchentliche Gehaltszahlung" lauten: „Ist ein solches nicht getroffen worden, so ist u) eine monatliche Ge¬ haltszahlung." Der Antrag wird stimmeinhellig angenommen. Zum ß 20, Alinea 2, welche lautet: „Der Lehrherr ist verpflichtet, den Lehrling nach vollendeter Lehrzeit — wenn die Aufführung des letzteren eine tadellose war — wenigstens drei Monate als Commis beizu¬ behalten," bemerkt Herr Leopold Bürger, dass es angezeigt wäre, auch eine Bestimmung aufzuuehmen, die dem Lehrling nach vollendeter Lehrzeit eine ähnliche Pflicht auferlegen würde. Herr Franz Fortuna beantragt, das zweite Alinea des ß 20 in die Statuten nicht aufzunehmen. Er begründet dies damit, dass es angemessener sei, diesbezüglich niemanden eine Verpflichtung aufzulegen und es dem freiem Ermessen beider Theile zu überlassen, wie sich das Verhältnis des Lehrherrn und Lehrlings nach vollendeter Lehrzeit des letzteren gestalten solle. Herr Peter Laßnik unterstützt den Antrag des Herrn Vorredners, der dann auch angenommen wird. 14 Zum Z 24 beantragt Herr Franz Lav. Souvan, das zweite Alinea des § 24 möge statt „In diesem Falle haftet das Gesammtvermögen des Gremiums für seine Verbindlichkeiten" lauten: „In diesem Falle haftet das Gesammtvermögen für die im ß 1 bezeichneten Verbindlichkeiten." Nachdem der Handelskammersecretär die Be¬ stimmung des Z 24 näher erläutert und auseinander¬ gesetzt hat, dass mit Rücksicht auf die im K 4 enthaltene Bestimmung sowie auf die I und 8 der Schlusssatz des Z 24 keine Zweifel zulasse und das Vermögen im Falle der Auflösung des Gremiums nur dem Zwecke zugeführt werden kann, für den es eingegangen ist oder gewidmet wurde, so zieht Herr Franz Xav. Souvan seinen Antrag zurück. Zu Verificatoren des heutigen Sitzungsprotokolles werden vom Vorsitzenden die Herren Franz Fortuna und Ernst Stöckl benannt und sodann die Sitzung um 7 Uhr 50 Minuten geschlossen. Der Vorsitzende: A. Dreo m. p. Die Verificatoren: Der Schriftführer: Franz Fortuna m. p. Murnik in. p. Ernst Stöckl in. p.