Irettag, de» 17. Ileöruar 1871. X. Jahrga«g. Die Mirburger öeitung" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Freitag. Preise - für Marburg: ganzjährig 6 fl.. halbjährig S fl.. vierteljährig 1 fl. b0 kr: für Sukelluna vierteljährig Z ff. Insertionsgebühr 6 kr. pr. Seile. Ate Errichtung eines öffentkichm Schtachthauses. Die Errichtung eivr< öffentlichen Schlacht» honset („gleischrrgit") ist in Nkuerer Zeit für jede bedeutendere Äadt. welche in ihren sanitären Ber-hültnissen gegen andere Städte nicht zurückbleiben tvil!. eine unbedingte Nolhirendigteit. Die Vieh, und Fleischlieschau bleibt ohne Errichtung eines Schlachthauses in der Verbindnng mit dem Bielzmarkte stelS eine problematische; selbst der thätigjte Fleischbeschau ist ohne Schlacht-liaus nicht im Stande, seiner Ausgabe so nacwu-kommen, daß er nicht von Einem odkr de Protokoll leicht nachzuweisen ist. Außerdem ist dann eine Kontrole des vom Lande in die Stadt liNtMachten Fleisches ehrr möglich. Man darf es sich durchaus nicht ver hshlen, daß der größte Theil des voin Lande in die Stadt im geschlachteten Zustande gelieferten Rindfleisches nicht ohne Tadel ist. 3n wie vielen Fällen mnß der Landwirth zur ?iottischlachtung schreiten? Er und seine Dienftleute essen nichts von diesem Fleische, well sie tvissen, daß es vou einem kranken Thiere stamult. daunn ist er ge zniungen, um das Fleisch zu v.iwcrthen, dasselbe um jeden Preis in der Stadt zu v'rkaufen. Durch ein Schlachthaus ist t»iesttn Unfug abzu httion des Bodens, dieser drohenden Gefahr iür den allgemeinen Gesundheitszustand, vorgebaut. Der am meisten betonte Einwurf, daß dadurch eine Bertheuerung des Fleisch.« zu besorgen sei, ist lucht stichhältig. — Lehrt shon dieErfahruig. daß die Schlachthausgebühr einen Einfluß auf die Hshe des Fleilchpretses nicht übt. so läßt «ich dies insbesondrre für die Berhältntsse von Graz n^ch weistn. Wlld beispiel»lveise für ein Stück Gloß-vle») eiue SchlachtliauSgebühr von 1 fl. angenom men. so entfällt nur kr., auf das Pfund Rindfleisch, ivährend anderers its die bcträchtljchtkämpst ii>erden. als es bei einem Privatunter-i'rhmer voraussichtlich dlrFall tväre. Auch steht zu ertvarten, daß die Gemeinde daS nöthige An lagekapital zu billigcrut Bedingulignt und mit Privatunternehmer es sich verschafft oder doch dem Publikum gegenüber anrechnet. Endlich ist bei aller Rücklicht auf das öffentliche Interesse immer ein und zwar bei der stetig wachsenden Meiscytor». sumtion von Jahr zu Zahr filh steigernder Gewinn von dieser Einrichtung zu erwarten. Dafür sprechen die Erfahrungen in anderen Äädten, wo Schlachthäuser bestehen, deren Ertrag in einzelne!» Orten bis über 20 pEt. des Anlagekapital es steigt und sich durchschnittlich auf etwa 10 pEt. berech -net. Die Verhältnisse der Stadt Graz zu Gründe gelegt, wären nach der Anficht des bezizglichea Komites die jährliche« Einnahmei» des mit dem Biehmarkte kombinirten Schlachthauses auf etwa 38 000 fl.. die nothtvendigen Ausgaben auf etwa 17.000 fl. zu veranschlagen, wöbet für Verzinsung und Tilgung des Anlag,kapitalt immerhin mehr als 20.000 fl. erübrigen tvürden. Auf Grund dieser Ertvagungen und der von anerkannten Jach-Männern gelieferten Daten, denen auch die Hhat-sache entspricht, daß sast überall die Gemeinden entweder Eiaenlhümer der bestehenden öffentlichen Schlachthäuser sind oder in den Besitz derselben zu gelangen streben, hat der Gemeinderath beschlossen, es sei auf keines der drei schon vi»r Jahresfrist eingelangten und im letzten Rechenschaftsberichte mit den Namen der bezüglichen Firmen angeführten Offerte einzugehen, sondern ein stir den gesammten gleischbedars von Graz entsprechendks Schlachthaus, ia dessen Aiilage zugleich der Biehmarkt einzubeziehen wäre, in ei-gener Regie der GtMeinde zu errichten." Karl Platzer, Bezirks-Thierarzt. Am Heschichte des Hages. Gorove und Horvath wollen zurücktreten und ivächst die Besorgiliß, daß auch Ungarn bald des vollsten Segens einer „starken" Regierung theilhaft werde. Äst die Reaktion nicht eine gemeinsame Angelegentieit? Frankreich läßtkeinMittel unbtnützt,um bei d.m Friedensschluß eine diplomatisch? Fürsprache zu erwirktU. Die Bestrebungen, ln Lemberg und Pest zu Petitionen in diesein Sinne anzuregen, dürften schon deßwegen Nicht den geringsten Erfolg haben, tveil augentilicktich weder die Polen noch die Magy iren Lieblinge der Regierung sind. Die Nachrichten aus Deutschland ermuthigen gleichfalls Nicht zu einem solchen Schritte, denn die deutsche Regierung ist entschlossen, ihre Friedensbedingungen nur der französischen allein mitzu-theilen und jede sremde Einmischung abzulehnen. Vermischte Ttachrichte«. (Opfer des Krieges.) Bisher sind 19S Berzeichnisse über die Verluste der Deutschen iM jetzigen Krieg erschienen; denselben zufolge gibt es: an Todten 865 Offiziere, 13.099 Mann, 16 Aerzte; an Verwundeten 2880 Offiziere, 64.637 Mann, tvobei 14 Generäle Uiil» 107 Äerztk; an Vermißten 47l) Offiziere, 8ö.173 Mann. Diese Verlustangatien umfassen indessen aur die Truppen von Preuße«, den norddeutschen Kleinstaaltn und Baden. Nicht Mitgerechnet sind die Baiern, Sachsen, Würtemberger und Hessen-Darmstädter, deren lAesamintlieriust sich aus unge- fähr 25.000 Mann stellen diirfte. also im Gaw längerer Tligung»fr.st krl)alten werde, alS der^zen l 10,000 Mann. Die Verlustlisten umfassen übrigens die letzten Kämpfe im Osten nur zum geriugsten Theil. (Bolkewehr.) Die „Daaziger Zeitung" mach! in einem Lkitartitel mit Recht aufmerksam, daß die vielleicht schwierigste Aufgabe des ganzen Krieges, die Bertheidiguuft der Bogesen ,,ettett die gewaltige Uebermacht Bourbakis. hauptsächlich durch die Landwehr mit unvergleichlicher Tapferkeit und Tüchtigkeit ausgeführt worden. Und der Abg. Franj Vuncker sührte in einem kürzlich gehaltenen Vortrage noch allgemeiner aus. wie überhaupt der gegenwärtige Krieg gezeigt, daß nicht ein großes stehendes Herr, sondern die nachhaltige kriegsmäßig ausgebildete Volks-kraft der beste Schutz einer Nation ist. denn nur der unerschöpfliche Rachschub kriegsgeübtci Leute verschaffte Deutschland den Sieg. Er schloß daraus vollkommen richtig, daß uicht sowohl dle preußische Miliiür-Rcorganisation. welche die Landwehr beseitigen wollte, als vielmehr gerade da» alte Landwehrsystem, welches die Fortschrittspartel stets vertheidig», sich in diesem Kliege bewährt hat; daß maa aber noch weiter gehen müsse, bis zu dem Siele: die Ausbildung aller Wasfensähi^ gen bei der möglichst kürzesten Dienstzeit. (Die Arbeiter in Wien und die K e-gieruug.) Trotz der Amnestie sind die Ar« deiter nicht gesonnen, ihren Standpunkt der Re-gierung gegenüber zu verlassen — den Beweis liefert folgender B.richt des Tagblatt vom 12. Aebruar; „Im Sasthause „zur Linde" (Reubau) wurde vorgestern Abends ein frohe-, gemülhlichc» Fest gefeiert. Die omn flirten Arbeiter wurden dort von ihren Areunden mit uubeschrnblichem Jubel bewtllkommt. Kanm d^ß sie erschienen, wurden fie schon auf kräftige Schultern gehoben uud zu ihrem Tische getragen. Setzt hieß e«. di. Klüt von Kragen zu deantworten, tvelche an die Heimgekehrten heraustürmteu. Sie entledigten sich ihrer Auft^ade so gut es eben gmg. Toaste wurden in Hüllc und Fülle ausgebracht, und immer von Neuem brach der Zubel aus. wenn der Nefreiten gedacht wurde. Oegcn Mitternacht machte, wie die „Korr. Wilhelm" berichtet, ein deu Arbeittkn unbekannter Mann einen schüchternen Bei such, sür das Ministerium, das die Am-ueftie erlaffen, Prop.,ganda zu machen. Ab.r schon nach den ersten Worten ließen fich Oho Ruf« vernehmen und als der Unbekannte von der Dankbarkeit sprach, w'lcheman d.m Zustizmimft.r Dr. Hadietinek zollen müffc, da erhob fich etN Gelächter, welches den „ivackeren" Mann verstummen machie. Run ertöute draußen aus liundert Kehlen der Lafsalitmorsch und s.>nd freudigen WieverhaU Der Mänue.chor des Arbeitei-Vildungsvereines war eingetroffen und begleitete die Weiteren Weiien der Musikkapelle. Auch Gedichte wurden vor» getragen, improvtftrte und vorbereitete, und so vergtugen einige heitir vcrlel)tt Stunden, bis Oberivinder und Scheu endlich zuiu Ausbruche mahnten, worauf unter bejläild-grn Hochrufen der Saal verlassen rvurde." Marburger Berichte (Mord.) Am 6. d. M. ivurde in einem Graben zu Oruschkaberg der Leichnam des Vau« ernsohnes Georg P. aufgesunden. Zahlrei^e Wunden ließen keinen Aiveifcl. daß ein Mord verübt worden und glaubt man. daß P. auf dem Wege zu seiner Geliebten elschiagen ivorden — höchst wahrscheinlich aus Rache. (Theater.) Die französische Säuger^,c-jellschaft (aus Languedoc). welcher ein guter Ruf vorausgeftanq«n. trar hier ziveimal aus. Besuch uud Beifall dillsten die Künstler besriedigt htiben. Die Gesellschaft besitzt an lhirm Bariton ein tuchi liges Mitgled und ist auch die Schulung der übrlsien sehr gut — liameiitlich ii» Bezug aus den Tonf.ill am Schlüsse der Li« der und das all-MtUige Berklingen dersell'tii. Die Lieder siud abet fiir Tondichtungen zu einfach und liihaltSleer. füi Bolkslieder ltingeuen zu verkünstklt. — Am ersten Abende wurde dazu gtgtb,tl: ..Wer lpagt. ge winut " Fräulein Lanius (Herzvtl'n) und Her, Meißner(Lieuteiiant) beivöhlten auch dicSmal ihr, Ausgezeichnete Kraft, grau Schober spielte ols Donn'i Eabrera eine überaus traurige Rolle. Am ziveiteu Abend produzirte nch in dem Lustspiele: „Ich iverdk mir den Major einladen" Herr Röder als Carbousl ; bei der Mattigkeit seines Sp'eles qelans^ es ihm aber nicht, durchzudringen. Der Schwank: „Alles halb umsonst" vergnügte br-sonders durch das hochkomische Spiel des Herrn Rosen (Dübelberfl.) Die meiste» der übrigln Darsteller hallten ihre Rollen gut erfaßt ; einige litten an Gedächtnipschlväche, so daß man den Souffleur oft deutlicher und zweimal, dreimal hörte, ,he sie selbst sprachen. (Bei ein Merkur.) Am l2. Februar Abends veljamtN-lten sich die Mitgliever des kaufmännischen Vereins im Saale zur Stadt Wien, utn das vierte Gründungsfest desselben zu feiern. Freunde deS Vereines waren zahlreich erjchieneii. darunter der Sängerchor der Turner, eine Abordnung des Mänurrgesangvereints und Vertreter deS Grazer „Merkur." Die Feier bejzann mit den Klängen der Südbahnkaptlle. Herr Julius Reiter ivar Festredlier. Trinkiprüche ivurden auSs^ebracht auf d'.e ai^resenten (Ki^azer. die ehemaligen und jepigeu Vorstünde des Vereines, auf die Turner und die Professoren, ivelche im Vereine Vorträge hielten. Alle Erividerungen fanden begeisterte Aufnahme, besonders aber die Reden des Herrn Prof. Rieck über den Zweck dcr kausinännischen Verciue und dcs Herrn Laitdtagsabgeordncten C. Reuter. Die Würze deS AbendS bildeten die Turnerchöre, zuinal „Abschied vom Liebchen" und ..Hoch Germania." Der gedruckte Jahresbericht, welcher vertheilt wurde, enthält einen wissenschaftlichen Vortrag des Herrn Plof. Rieck nebst einer kurzen Geschichte des V^reinsj chreS und statisti-sche Ausweise. (Verein dtt D e u t s ch «R a t i o n a l e n. Sitzung vom l3. Februar) Hcrr Baron Rull d. j berichtet im Ramen des SchulkomiteS über die Vorgänge in der letzten Sitzuust dtS GktiieliidcauSsWusses, in welcher bekanntlich der Von Herra Demel gestellte Antr.,g bezüglich der lliiterrrichtssptache au drn hiksigkn »^olkölchulcn ad,j?lehnt Nttd der Aittiag der Sektion angenommen ivuide. Rachdern der Berichterstatt'r in lüli-t^erer und beifällig aus.tenominener Rede den 'Ve-lvels geliefert, daß der Antr.'g des Heirn Demel vollkommen berechtig! ist, jener der Sekiion dagegen an innertin Widerspruch leiSet, einpfahl er die Annahme folgeiider Erklärung: „)tt der lctzken Sitzua^; der Gemeindevl?' tretung von Marburg hat der Referent der 4. Tektion. nach seiucr rigen n Angabe der Gest»' nunfl näch Sloveae — i'r. Wilter — behauptet. Mnrburg sei vermöge d,r dort herrsche«ld.n Sitte und Kultui'. sotvie der ortsüblichen Äprache eine slovenische Stadt. Ge.',rn di^se. sowohl den fak« tisnea Zuständen al'^ auch den Resultate.» histo-rischer Forschung,» direkt widersprechende, voll kommen uiigerechiferti^.te, de, W^ihrheit d e schul-dlge Achtung veriveigerl.de Beijauptung erhebt hiemit der Verein der Deutsch-Ratio.ialen in Marburg lauten Protest und »veist diese Bc!,aup-tung anfs Kräftigste zurück, indein derselbe dem Dr. Walter , als Vertreter einer vetschwindend kleinen Minorität d?r Bevölkerung icht das Recht zu,t'stehen kann ui,d wird, thatsächliche Verhält« niffe, welche sich historisch enlivickclt. zu fälschen und den selbst von politischen Gegnern geachteten urdeutjchen l^huaktcr Marbursts und seiner Zewohnkr auf vollkommen unberechtigte Weife anzut.'ste'i." An der Verhandlung belhciligten sich die Herien: Dr. Soiins, Dr. MiklauP, Professor Schailer. Alle Redner äußerten sich iin Sinne des Berichterstatters mißbilligend über d?n Vor-,la»g d?k Scklion U'ld dlc Auslassungen de? H rin Dr. Walter. Der Antr.'g wurde einstim» Mig an^^cnominmen und beschl,»ssen. die VereinS-l ilang habe diese Erklürun.; zur Kenntaiß i^rS GimeindeauSschusses zu bringe» und iin Namen des Ber.ilts dem Herrn K. Reuter schriftlich die danktltde Aneiktunug d«r Deutsch»Nall0Nalen iN Mai bürg auszudrücken für sl iue mannliafte H.il-tulig in dkr crivällnlen Sij^uiig der GlMcinde-oerikktung, in welcher dieser allein für daS auge. angegriffene Deuischtlium eine Lanze gclirochen.s Ziveiti^r Gegenstand der Tagesordnung war die Antieiegrnhtit Zimmermanns. Herr Dr. Mi-r^alitz beantr-gk?, eine scharfe Erklärung in dieser Sache abzugeben; nach langer und eindringlicher Berathung — eS sprachen außer dem Antragsteller auch die Herren: Dr. Vittler. Hirsch-mann. Baron Raji. Dr. Soniis und Professor Schaller — ivurde der von Herrn Dr. Miklantz vorgelegte Entwurf mit allen gegen eii»e Stimine angenommen; dieser lautet: „In Erwägung, dqß der frjthere Miteigen ihumer der „Freiheit", Herr Zimmermann, welcher Bürger des deutschen Reiches ist. aus Grundlage einer in der ärgsten Periode bnreaukra-tischer Willkür in Oesterreich entstandenen Ver. ordnung. ohne daß gegen denselben etne ftrafrecht-'echtskräftige Verurtheilung vorlag, aus Westültcrreich ausgewiesen und zivangsiveise über die Grenze besördert ward, wodurch der Beweis hergestellt wurde, daß Fremde in Oesterreich den Versügungeit drr Administrativbehörde schutzlos preisgsgkbtn sind; in Eriväguilg. daß eine solche Lücke in der Ges.tzgo»ale Vcrein in Marburg für dringend ge« boten, daß das hohe Haus der Abgeordneteudes ReichSrathe« zur Abtvehr dieser Gefahr von den ihmv erfassungsmäßig zufteh endenP res. sions Mitteln in legale« Weise den umf^jieud-sten Gebrauch mache." Dem Bereine ist neiterlich Herr 3oh. Wi b-mer, Hausbesitzer und Seifensieder in Marburg, beigetreten. (Sitzung der B e z i r k S v e r t r e t u ng.) Obmann: Herr ReichStagSabgeordneter Seidl, Schriftführer: Herr Baron Rast. Vertreter der Rrgieruug: Herr Bezirkshauptmann Seeder. Der Obmann eröffnet die Versammlnng Mit der Nachricht. daß eines der thätigsten Mitglieder. Herr Zoseph Bankalari gestorben; die Verdienste de» Verblichenen um die Angelegenheiten d.s Bezirkes «Verden vom Redner in gebührende' Weise betont und erhebt sich die ganz( Versammliing zum Zei-chen der Trauer. — Vom Obmann iv»rd mitge-theilt: der nengeivählte Thierarzt deS Bezirkes habe seinen Dienst angetreten — am 15. geb. v^rüe s,e Lizitation, betreffen) den Draudurch-stich b i Täntlling stattfinden — der Bezirksausschuß werde eine Weisung für den Thierarzt in Berathung zi,hen und der nächsten Versamm-lnng einen bestimmten Antrag vo-legen ^ der Pachtv rtrag. betreffend den Magazinsplaß jei verlängert word'N, die Aufkündung müsse halb« jährig stattfinden — daS Ztcueramt habe aus alten Rückständen, beziehungsw.'ise Vorschüssen an die G meinüeu den Betrag von lüll fl. 53 kr. an die Bezirkskasse abgel efert — drksauSfchuß üb^rsandt worden ; vom Gutachten. wel^eS der iVezirkSauSschnß abzugeben habe, werde die Ver, sammlung ii Kenntniß gesetzt loerden die zur Pfarre St. Jakob gehörigen Gemeinden ba-slien sich auf Grund de» Beschlusses der Bezirks- Vertretung zu einer Ortsgemeinde vereinigt — die Gemeinde Leitttsberg habe gegen den Beschluß der Bezirtsvertrelung, betreffend die Schul frage. Beschwerde geführt. — Nach dem Ueber-gange zur Tagesordnung wird Herr Hk'N' rich v. Gasteiger zum Obmann Stellvertrc-ter gswühlt und kommt sodann der Voranschlag für d.^S Jahr 1871 zur Verhandlung. Drr Berichterstalter. Herr Obmann Sridl, verkennt nicht die Schivi,rigkeit, eine so bedeutende Ziffer — 36^/^ -- zu vertheidigen. während im verflofftnen 3at,re nur gezahlt morden; allein der Bezirksausschuß beantrage nur, was er nach seinem besten Wissen befürworten könne. Wenn sich eine andere Anschauung geltend mache, so werde der Bezirksausschuß gerne weichen; er vertheidige nur so lange diese Posten, bis er eines Besseren belehrt ist. Warum der Boranschlag über die Straßen jetzt ill linderer Form fiäi zkommen!" flog es ihr durch die Gedattken. Und die leuchtenden Augen ivarsen sich wieder auf die reichen Stoffe und die kostbaren Geschmeide und konnten sich bewundernd nicht davon trennen. „Wie schön! Wie helilich! Wie werde ich darin Bewunderung erregen!" Der junge Mann tvar ebenfalls seiner wie« der mächtig geworden. „Sie werden doch, liebe Anastasia," sagte er zärtlich und höflich, „meine Bitte erfülle« und morgen als Wahrsagerin erscheinen? Der Anzug pavt dazu. Die Maske selbst ist zivar eine ver-brauchte; ober ich bin abergläubisch und ich tvollie von ZhN'N mein Schicksal hören." „Und Sie sollen es hör.n. Leo," sagte dii Dame mit dem herzlichsten Tone ihrer melodischen Stimme. „Und nur Gutes nnd Schönei«, wie ein so edler (Charakter eS veidient. Aber Jlir, Maske?" setzte sie hinzu, „Muß mein Geheimniß bleiben, Anastasia K-uiltetp«. «mein Schicksal sagen, ohne daß Sie mich kennen." j Sie sah träumerisch vor sich hin. Er machte sich fertig?, um »vieder zn gehen. „Sie wollen den Thee nicht tnit Mir nehmen?" sragte sie. „Ich bin verhindert. )ch habe Geschäfte." „Sie Geschäfte? „Und zwar sehr dringende und sehr langweilige, kaufmännische!" Sie reichte ihm ihre Hand und rr führte dieselbe höflich an seine Lippen. Dann ging er. Sie ging mit hastigen Schritten in dem Zimmer umher. „Diese verdammte GouvernaMe! Wäre der Emil tvieder dal" Dann trat sie tvieder an den Tisch, die schönen, reilien Geschenke des Engländers aus« gebreitet lagen. Sie detrachtete sie wieder Mit leuchtenden Augen, dann Mtt rasenden, dann wie der mit Haß und Rache sprühenden. „Und ich sollte ihn an jene ohninächtige Person verlieren? Eher stirbt sie oder er! - Die Bücher des Handelsherrn. Der Herr Robert Weber war in selnem Gewölbe. Der reiche HandelShar hatte auch sein Ge-tvölbe. ivenn es auch nicht gerade Modesachen für die feine Damenwelt enthielt. Herr Weber hatte eineS der bedeutendsten Geschäst, in Maschinen, für Eisenbahnen, jür Dampsschiffe, für Brennereien, für Brauereien, für Gasbeleuchtung, für Fabriken. Er hatte keine eigene Fabrik, sondern er arbeitete so, daß er s^ittc Maschinen von dem Herrn Edmund Sillen in Manchester, eiiter ^^roßen Maschinen, fabrik Englands, bezog und aus gemlinsch^stlichen Antheil den Verkauf für daS nördliche Deutschland besorgte. Daß Geivölbe des Herrn Weber tvar durch eine Menge Gasflamiuen hell erleuchtet. »^'ie Helle gewährte eiNtN großartigen Anblick in dem hohen, tvcitcn, fast uiiilbersihbaren Räume. Wohlgeordnet sah man sie in endlosen Rethen neben llt»ander aufgestellt, alle diese Lokomotiven, Dampfmaschinen, hohen Räder, un-geheuren KesjU. alle von der wundertiollsten Kon-itluktlon, alle sauber abgeputzt, blank, glänzend, cleg'int. ebenso elegant ivie nitr die rettenden Modeartikel für die elegante Welt in dem Bärwaid-schen Gewölbe es sein konnten. Der Herr Weber ging zwischen den Sachen herum, ein großes Papier in der Hand, beschau-end. prüfend, rechnend, vergleichend. Das ist eben mein Aberglauben. Sie sollen mir ' Er war allein, 'ganz allein in dem weiten Gewölbe. Aber bald wurde er ii» seinem Prüfen Rechnen. Vergleichen unterbrochen. Eine schmale, unscheinbare Seitenthür deS groben Raumes hatte sich leise geöffnet. Ein langer Mann war eingetreten, hatte sich in dem Räume umgesehek,. Herrn Weber entdeckt, die ^hur leise wieder zugemacht und seine Schritte nach He^rn Weber hingerichtet. Der lange, häßliche Buchhalter stand neben seinem Herrn. „Er ist da, Herr Weber." „Der Herr Sillen?" "3a.« ^ ^ »^Er ist pünktlich. Wo haben Sie ihn ge> „Im Nebenzimmer des Komptoirs." „Ich komme. - Doch nein! Bleiben Sie. Haase." ^^'^ilalter hatte schon gehen wollen, jetzt mitb er und sah fragend seine« Herr« an. In dem Herrn Weber schien plötzlich ein Gedanke aufgetaucht zu feil». Es mußte ein häß-ltcher Gedanke sein. Das breite Gesicht des Handelsherrn war rasch roth geworden und wurde öie grauen Augen flogen und suchten stechend, wie mit einem flackernden Feuer umher. Der häßliche Gedanke des Mannes schien jtch zu einem noch häßlicheren Entschlüsse aestal« ten zu wollen. Der !twchhalter sah ihn mit seinen lauernden Augen ruhig erwartend an. „Haast," sagte der Prinzipal, Bücher und Korrespondenzen und Rechnungen sind zlvar in Ordnung —" „Sind in Ordnung, Herr Weber. Alles." .Aber es bleibt doch eine bedenkliche Sache. Der Bursch ist gerieben." „Wir sind es auch. Herr Weber." „Haase!" „Herr Weber?" „Wenn ivir den Menschen hier hätten! „Wie, Herr Weber?" „Hat ihn Jemand gesehen?" „Er ging durch daß Komptoir." „Und die Leute sind noch darin?" „3a." „Verdainmt!^ Der Buchhalter sraglc nicht mehr: „Wie. Herr Weber?" Aber mil halblauter Stimme und halb fitr sich^ h^,lb zu dem Herrn Weber sagte er. Forlsel»ung folgt. Die 8ll> I/ie von veiavstaltet Liir 6ie ?. 1'. UV- ter8ti1t2euäöv Z^itßlieäer unä krsulläe 8am-»t»U. IS. V'vdi'USi' ^dsväs 8 Ilkr ii^ Ivij. l>Ulll'ii NVUKM kärntoerzasse, ein /«schi>Is-T«iMychell, Hvelokv» siedsl'Iiolt setzr ^alllreiol» liv8uodt verÄen virä. (104 Z« grsilliit» Dtichliij! Um ollfällijjen Mißverständnissen vorzubeugen erkläre ich hiemit wiederholt, daß zu dcm am 18. d. M. stattfindenden tlite-loftiime- u Masken-Laie DWf' nur Geladene ^W> Zutritt t»aben und daher jede MaSte vor d^m Eintrittk in den Bollsaa! stch mir vis-a-vis demaskiren muß, wogegen ich mich zu der strengsten Diskre« tion verpflichte. 1V6 Ed. Eichler. (loo iiielil- IllilreiilixlilixÄliee voll aasriclluvt auszereiodllstvr >VirIiunßx bei u. Rtlvmatismus, otiroa.Ilsut-aussoklässön, oLtvven >Vuuävi» eto. äioser l^vv sovot»! äurcl) äis überrs» soksväen Lrkolßs als aueli 6m cd svivov diUjßxen?reis alle ädviieken Lr^su^aisss vvit üllZsÄü^elt, so äass er niodt nur ia xau? Ateiermaric, sov^eru aued iu 6en av^räu-2vv6eu lLväeru einen grossen unä Lxvviss auek de^iinästen Ruf erlangt dat. ZK VUvckSrdaI»Aui. 2ur sedn eilen I^inäerung 6er olt sekr dettil?en giodtisoden, rdeumat. unä nervösen Kodmerzien ist ävr Olisäer-dalsaw als Livreil>ung einselir lzevälirtes unä viollt genug 2U sedätsenlles IIntsrstÄt2Ungswittvl. preis eines ?aq. Iliees ZV u. 48 lcr., einer t^aselie ^liväerbalsam's lcr. Il»wl' »»Vion: ?e«o!6t 8ü8«!. Verkaust wird aus freier Hand: Ein qemaucrtes Haus sammt gemauerten Wirthschaftsgebäuden. ivorauf das Gästhaui- und Bäckereigewtrbe betrieben wurde, nibft Gemüse-und Obstttarte» in dem schönen und gesund ge-legrncn Dorfe Rothlvein. Die nächste Nähe von Marbur,^ und vom Kärntnerbahnhofe eignet diese Rcaliiät bewndcrS zum Ketliebk des Gasthans- und Backercigewer-btS. — Auf Perlangen wirk'kn auct> andere Grundstütke. insbesondere Accker. Wiesen pdet Wald mitvirkaust. Auskunft hierüber ertlieilt Dr. Johann Kotzmuth, Advokat in Marburg. Zwei Dimnisten, deren eiaer der slovenifchen Sprache kundig s^iu muß, sil.drn bri mir sofortige Aufnahm». 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I'. ?ulzliltuws «u gewinnen unä solede aued ziu erdalten, bittet um geneigten /usprued 76 ^uNvUsr, volä- u. 8jlbsr»rbsit«r, Ü^OrdarG «/»., ?o»tg»»»« I^i'. 28. 105 Vs^ivllvr ^ürstl, s,)^'lv »uod evbte A»t»IhH»rUSrP Stnei aTZl/e/^omme?» i?» » vorm T SokrainI» KiliittlSli« .«ur ll«lllxriil»v.- L «» » « » W « t-a uc» .s ß G » t Z ' WS «'S?; «s ^ ^ --S «s s s » » » D L ^ ? »« .2^ « SL »«v ^ ??» 2 - s L ^«> s s ^ - » - ^ »2. ^'s-L ^ -- « a' - « L