Erscheint Mnstag und Freitag. Redaktion: Ttadt, N. Mar» Nr. «2U, 3, St. Expedition: R»»n Haus-Nr, !9«. Insertionggebühren: s,ir die «sp»«lge Zeile oder deren Noum für ! Mol 8 tr., 2 Mal » kr, 2 Mal in kr. Insertions, stempel jede« Mal 2« lr. Verlag und Druck von I . Blasnik. i. Jahrgang, Abonnement fill Laibach: ganzjährig 5 fl. halbjährig 2 „ »ierieljHhri« l „ Durch die Pi>..^, ,^,, ganzjährig «fi. iu l>^," halbjährig 3 „ «a „ «ierteljährig l „ ?N „ Linzeine Exemplare kosten 5 Nll . Zeitschrift für wtcrliiMsche Interessen. Verantwortlicher Redakteur: (Mannscripte werde« nicht zurückgesendet.) P. v. Rabies. Laiöllch am 22. September 1865. ^ 7ft. 33ei beginn des uierten Quartals unserer Zeitschrist. Pranumerationsbedingungen: Unser Blatt kostet im Verlage abgeholt ganzjährig 5 fl. - kr. halbjährig 2 „ 50 „ vierteljährig 1 „ 25 „ Ins Haus gestellt ganzjährig 5 „ 60 „ halbjährig 2 „ 80 „ vierteljährig 1 „ 40 „ Durch die Post zugesendet ganzjährig 6 „ 40 „ halbjährig 3 „ 20 „ vierteljährig 1 „ 70 „ Das Februarstatut suspendirt. Gestern brachten die amtlichen Zeitungen das folgende Manifest: „A n Meine Völler! Die Machtstellung der Monarchie durch eine gemeinsame Behand­lung der höchsten Staatsaufssaben zn wahren und die Einheit des Reiches in der Beachtung der Mannigfaltigkeit feiner Vestandtheile und ihrer ge­schichtlichen Rechtsentwicklung gesichert zu wissen — dies ist der Grund­gedanke, welcher in Meinem Diplome vom 20. Oktober 1860 einen Ausdruck fand und Mich zum Wohle Meiner treuen Unterthanen fortan leiten wird. Das Recht der Völker, durch ihre legalen Vertretungen bei der Ge­setzgebung und Finanzgebahrung beschließend mitzuwirken, diese sichere Bürgschaft für die Förderung der Interessen des Reiches wie der Lander, ist feierlich gewährleistet und unwiderruflich festgestellt. Die Form der Ausübung dieses Rechtes hat das mit Meinem Pa­tente vom 26. Februar 1861 kundgemachte Grundgesetz über die Reichs­vertretung bezeichnet, und im sechsten Artikel des gedachten Patentes habe Ich den ganzen Inbegriff der vorausgegangenen, der wieder ins Leben gerufenen und der neu erlassenen Grundgesetze als die Verfassung Meines Reiches verkündet. Die Belebung dieser Form, die harmonische Gestaltung des Ver­fassungsbaues in allen seinen Theilen blieb dem freien Zusammenwirken aller Meiner Völker amheimgegeben. Nur mit warmer Anerkennung kann ich der Bereitwilligkeit geden­ken, mit welcher durch eine Reihe von Jahren ein großer Theil des Rei­ches, Meiner Berufung folgend, feine Vertreter in die Neichshauptstadt entsandte, um im Gebiete des Rechtes, der Staats- und Volswirthschaft hochwichtige Aufgaben zu lösen. Doch unerfüllt blieb Meine Absicht, die Ich unabänderlich bewahre, den Interessen des Gesammtstaates die sichere Gewähr in einer verfas­sungsmäßigen Rechtsgestaltung zu bieten, die ihre Kraft und Bedeutung in der freien Theilnahme aller Völker findet. Ein großer Theil des Reiches, so warm und patriotisch auch dort die Herzen schlagen, hielt sich beharrlich fern von dem gemeinsamen legis­lativen Wirken; indem er seine Rechtsbedenken durch eine Verschiedenheit der Bestimmungen jener Grundgesetze zu begründen sucht, welche in ihrer Gesammtheit eben die Verfassung des Reiches bilden. Meine Regentenpflicht verbietet es, Mich langer der Beachtung einer Thatsache zu verschließen, welche die Verwirklichung Meiner, der Ent­wicklung eines freien Verfassungslebens zugewandten Absicht hemmt und das Recht aller Völker in seiner Grundlage bedroht; denn auch für die Länder, welche nicht zur ungarischen Krone gehören, wurzelt die gemein­same legislative Berechtigung nur in jenem Boden, welcher im Arti­kel VI. des Patentes vom 26. Februar 1861 als die Verfassung des Reiches bezeichnet wird. Insulange die Grundbedingung eines lebensvollen Inbegriffes von Grundgesetzen, der klar erkennbare Einklang seiner Vestandtheile fehlt, ist auch das große und gewiß segenverheißende Werk einer dauernden verfassungsmäßigen Rechtsgestaltung des Reiches nicht zur That geworden. Um nun mein kaiserliches Wort lösen zu können, um der Form nicht das Wesen zu opfern, habe Ich beschlossen, zunächst den Weg der Verständigung mit den legalen Vertretern meiner Völker in den östlichen Theilen des Reiches zu betreten und dem ungarischen, so wie dem kroati­schen Landtage das Diplom vom 20. Ottober 1860 und das mit dem Patente vom 26. Februar 1861 kund gemachte Grundgesetz über die Reichsvertretung zur Annahme vorzulegen. I n Erwägung jedoch, daß es rechtlich unmöglich ist, eine und die­selbe Bestimmung in einem Theile des Reiches zum Gegenstande der Ver­handlung zu machen, während sie gleichzeitig in den andern Theilen als allgemein bindendes Reichsgesetz behandelt würde — sehe Ich Mich ge-Mhigt, die Wirksamkeit des Gesetzes über die Reichsvertretung mit der Wir ersuchen um die ganz ausführliche und leserliche Adresse, damit die Versendung pünktlich erfolge. Insertionsgebühren: für die 2spaltige Zeile oder deren Raum für 1 Mal 6 lr., 2 Mal 8 „ 3 Mal 10 „ Insertionsstempel jedes Mal 30 kr. ausdrücklichen Erklärung zu fistiren, daß Ich Mir vorbehalte, die Ver­handlungsresultate der Vertretungen jener östlichen Königreiche, falls sie eine mit dem einheitlichen Bestände und der Machtstellung des Reiches vercinbarliche Modifikation der erwähnten Gesetze in sich schließen würden, vor Meiner Entschließung den legalen Vertretern der andern Königreiche und Länder vorzulegen, um ihren gleich gewichtigen Ausspruch zu verneh­men und zu würdigen. Ich kann es nur beklag««, daß dieser unabweislich gebotene Schritt auch einen Stillstand in dem verfassungsmäßigen Wirten des engeren Reichsrathes mit sich bringt, allein der organische Zusammenhang und die gleiche Geltung aller Grundbestimmungen des Gesetzes für die gesammte Thätigkeit des Reichsrathes macht eine Scheidung und theilweise Aufrecht­erhaltung der Wirksamkeit des Gesetzes unmöglich. So lange die Reichsvertretung nicht versammelt ist, wird es die Aufgabe Meiner Regierung sein, alle unaufschieblichen Maßregeln und unter diesen insbesondere jene zu treffen, welche durch dasfinanzielle und volkswirthschaftliche Interesse des Reiches geboten sind. Frei ist die Bahn, welche mit Beachtung des legitimen Rechtes zur Verständigung führt, wenn — was Ich mit voller Zuversicht erwarte — ein opferfähiger, versöhnlicher Sinn, wenn gereifte Einsicht die Erwägung Meiner treuen Völker leitet, an welche dieses kaiserliche Wort vertrauens­voll gerichtet ist." Wien am 20. September 1865. Franz Josef m. p. Unter ausdrücklicher Anfrechthaltung des Oktober-Diploms ist somit das Febrmnstlltut vorläufig aufgehoben, und somit dem klar ausgesprochenen Wunsche der Majorität der Völler Oesterreichs Rechnung getragen. Die weitere Entscheidung liegt zunächst in den Landtagen. Zur Regelung der Rindfleischsatzung der Stadt Laibach. Vom Gemeindelache vr. Orel. Nicht minder wichtig und dringend als der Ausspruch über Beibe­haltung oder Auflassung der Rindfleischsatzung ist die Regelung der Satzungstlliife bei aufrecht bestehender Satzung, und zwar um so mehr, als die Satzung nur auf dem Papiere figurirt, während die Fleischhauer das bessere Rindfleisch weit über, und nur die geringere Qualität zu dem Tarifpreise und dazu mit unverhaltnißmäßiger Zuwage verkaufen. Der Metzger so wie jeder andere Gewerbsmann sucht in seiner Be­schäftigung sein Auskommen. Bei der Tarifirung der Fleischpreise muß ihm der angemessene bürgerliche Gewinn, welcher ihm seine Zeitverwen­dung lohnt, das Betriebskapital gehörig verzinst, auch für allfällige unvermeidliche Einbuße einen Ersatz liefert, zugestanden werden. Bei der Tarifbestimmung ist anderseits aber auch der Consument zu berücksichtigen. Rindfleisch ist zwar alles vom Hornviehe gewonnene Fleisch, allein sehr verschieden qualificirt. Dieß wissen die Metzger, dieß wissen auch die Abnehmer, und daher kommt es, daß die Vermöglichern besseres Fleisch über den Satzungspreis zahlen, während der ärmere Abnehmer die minderguten ja schlechten Fleischtheile um den Satzungspreis zah­len muß. Soll die Satzung nicht eine bloße Fiction, sondern maßgebend für Metzger und Rindfleischabnehmer werden, so mußsie praktisch ausführbar und so geartet sein, daß die Metzger dabei ihre bürgerliche Existenz finden, und die Consumenten das Fleisch zu den Verhältnissen und der Güte an­gemessenen Preisen beziehen können. So wie man bei der Tarifirung der Vrodsorten die Luxus-Brode zuerst aus der Satzung gestrichen und deren Preisbestimmung der Will­kühr der Bäcker anHeim gestellt hat, möge als Fühler der Fleischsatzungs­auflassung das Rindfleisch erster Qualität zu den von den Metzgern will­kührlich angesetzten Preisen, dagegen jenes zweiter und dritter Qualität 3l4 nach der jeden Monat ämtlich festzusetzenden Satzung ausgeschrottet wer­den. Auch soll die Zuwage in der Art unter das Fleisch aller drei Qua­litäten vertheilt werden, daß zum Fleisch erster Qualität mehr Knochen­.heile, zu jenem zweiter und dritter Qualität mehr fleischige Theile zuge­ wogen würden, weil den Abnehmern des Lurusfleisches mehr daran liegt, gute Fleischbrühe zu erlangen, während Abnehmer geringerer Qualitäten mehr Fleischtheile vorziehen. Betreffend die Qualitätsbestimmung und Eintheilung des Rindflei­sches in dvei Qualitäten gibt den treffendsten Anhaltspunkt der Aufsatz „über Aufhebung der Fleifchtaxe" in Dr. Stamms neuesten Erfindungen Blatt Nr. 4, ä« 1860, wo das Rind tabellarisch nach der Fleischqualität jeden Theiles bezeichnet erscheint. I n diesem Aufsätze wird sich auf das Schriftchen Glogows „die englische Fleischverkaufsweise" (Preis 10 Nkr.) bezogen, welche meldet, daß man das Fleisch nach dessen Werthe an den einzelnen Stücken des Kör­pers verkaufe, diese in 18 Theile zerlege, jeden Theil nach dem Werthe zu besondern Preisen ausschrotte. Er subsumirt diese Theile mit Ausschluß des Kopfes, Nr. 18, in vier Klassen, und zwar zur Klasse I die Körperteile Nr. 1, 2, 3, 4 u. 5, zur Klasse II Nr. 6, 7, 8, 9, 10, zur Klasse III Nr. 11, 12, 13, und zur Klasse I V Nr. 14, 15, 16 und 17. I n Anbetracht, daß die Kör­pcrtheile Nr. 14, Wamme, und 15, Hals, noch ziemlich gutes Fleisch liefern, können sie zur Klasse II I zugerechnet, dagegen Nr. 16, 17 u. 18 Füße und Kopf nebst Lunge, Leber, Herz und Milz zur Zuwage, und zwar die Füße nebst Lunge, Leber, Herz und Milz zum Fleische Klasse I I und III , und der Kopf zum Fleische Klasse I dienen. Die Fleischhauer müßten gebunden sein, jedes geschlachtete Rind in diese Theile zu zerlegen, und für die Theile Nr. 1—5 die ihnen beliebi­gen Preise, für die übrigen die ämtlich festgesetzten Tarife mittelst Anhän­gung von Preistafeln zu bezeichnen, damit sich der Abnehmer den ihm beliebigen Preis und Fleischtheil aussuchen tonnte. Diese Preisschild­llushängung wäre nichts Neues, man sieht sie schon bei den Mehl­händlern. Somit wäre dem Landesausschusse mit Abrathung der Auflassung des ämtlichen Fleifchtarifes nachstehender Antrag zur weitern Berathung und Beschlußfassung im Landtage zu empfehlen: ») Daß jeder Metzger gebunden sei, das geschlachtete Hornvieh in 18 Abtheilungen, nämlich I. Klasse: 1. Schwanzstück (ertelo), ' 2. Lendenbraten (lumds)/ 3. Vorderrippe AratKs reki-a), 4. Hinterstück (beäro), 5. Hinterschenkel (^aäujs gtezuo), II . Klasse: 6, Oberweiche (301^1 üam), 7. Unterweiche (szxxliiji üam), 8. Wadenstück (moöa), 9. Mittelrippenstück (redra), 10. Oberarmstück (naäranye), III. Klasse: 11. Flankentheil (laKowicÄ,), 12. Schulterblatt (pleoe), 13. Brustkern (xrgniua,), 14. Wamme (t^odei', poclvratek), 15. Hals (vint), 16. und 17. Beine (no^y), 18. Kopf (Zlava,), dann Leber, Lunge, Herz und Milz zu zerlegen; diese Abtheilungen in seinem Verkaufslokale aufzustellen und mit den betreffenden Preistafeln zu versehen. b) Daß er gebunden sei, zum Fleische I. Klasse, nämlich Nr. 1, 2, 3, 4, 5, Kopfstücke, und zum Fleische II . und III . Klasse Fuß-, Lunge-, Leber-, Herz und Milztheile als Zuwage zu geben. Politische Nevue. Die „Wiener Zeitung" vom 19. September veröffentlicht folgenden kaiserlichen, vom Grafen Belcredi contrasignirten Erlaß: „Die Landtage Feuilleton. NorHerßejlimmulig. Humoreske von I. A. Haltmann. „Wir Menschen leben in Hoffnungen und in der Erinnerung". Dieser Passus ist im grauen Alterthume bereits von Philosophen erörtert worden, von würdigen Männern, denen heute zwar kein Zahn mehr weh thut, die jedoch ihrer vorzüglichen Eigenschaften und Leistungen we­gen stets in unserer Erinnerung fortleben werden. Diese Herren hatten, wie alle großen Geister, gewisse Schwächen oder vielmehr Eigentümlichkeiten, so Herr Plato mit seinen barocken Gleichnissen, Herr Archimedes mit seinem merkwürdigen Phlegma, das ihm auch das Leben kosten sollte, und erst gar die sonderbaren Gewohnheiten des Herrn Diogenes in Allem, was Comfort, Logis und Kleidung betraf; bekanntlich bewegte sich dieser Herr ziemlich ungenirt und müßte derzeit mit der Polizei ununterbrochen Differenzen haben. Wie dem nun immer fei, — so viel steht fest, daß diese Herren Philosophen ihren Namen einen besseren Klang zu verschaffen gewußt haben, als es heutzutage vielen ihrer Kollegen gelingt; dafür heißen die heutigen Doktoren der Philosophie, was gar nicht übel klingt, und eine Art Schadloshaltung für Mangel an Ruhm ist. Das Fatale bei diesem Stande ist, daß die Jünger der Philosophie fast ohne Ausnahme und zwar stets in der siebenten Schule ihre Seh­kraft verlieren, und sich Augengläser anschaffen müssen. Na! das Erlernen der Philosophie muß die Augen schön anstrengen. Jünger der Philosophie und Augengläser, Präparand und Schnuvf-Tabaksdose, Commis und Meerschaumpfeife, böhmische Köchin und Lieb­ von Böhmen, Galizien und Lodomerien mit Krakau, Dalmatien, Oester­ reich unter und ob der Enns, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Krain Bukowina, Mähren, Schlesien, Tirol, Vorarlberg, Istrien, Görz und Gradisca, dann der Stadtrath von Trieft sind auf den 23. November d. I . in ihre gesetzlichen Versammlungsorte einberufen." Da weiters, wie B. Hirado meldet, die Allerhöchste Entschließung an die königlich ungarische Hofkanzlei herabgelangt ist, auf deren Grund­lage der ungarische Landtag für den 10. Dezember l. I . nach Pest ein­berufen wird, fo werden noch im Laufe dieses Jahres sämmtliche Land­tage der Monarchie, mit Ausnahme des venezianischen, tagen. I n Spalato wurde am 18. d. M. unter dem Donner der Hafen­schiffsianonen und von Pöllern und tausend andern Gewehrsalven die Wahl des Podest 5,, Dr. Antonio Vajamonti, verkündigt, die mit 27 von 33 Stimmen aus der Urne hervorgieng; gegenwärtig waren da­bei die Männer jener Municipalversammlung, die unter dem Ministerium Schmerling aufgelöst wurde, nämlich Giovannizio Radman, degli Alberti u. A. Bei dieser Ceremonie waren Tausende von Menschen anwesend, die Installation war eine außergewöhnlich festliche. Ganz Spalato ist im vollen Jubel. Die Staatsanwaltschaft hat gegen die „N. Fr. Pr." und gegen die „Ostd. Post" Processe angestrengt. I n der Anklageschrift gegen das erstere.Blatt, wird demselben vorgeworfen, zur Bildung eines Rumpfpar­laments aufgefordert zu haben. Soweit bis jetzt die Sache gediehen, schei­nen diese Processe nicht mit Zustimmung des Ministeriums eingeleitet wor­den zu sein. Ja es verlautet von verläßlicher Seite, daß die politischen Kreise, welche den Männern der Regierung unterstützend zur Seite stehen, den ganzen Vorgang mit den Processen nicht billigen und schon heute Gelegenheit nahmen, sich dahin auszusprechen, „daß man den centralisti­schen Blättern, die eine verhältnißmäßig geringe Fraction repräsentiren und nahezu die ganze Presse gegen sich haben, viel zu viel Bedeutung beimißt, wenn man ihre Elucubrationen gerichtlich verfolgen läßt". Die „Ostdeutsche Post" sagt zwar: „es werde schwer fein, der cm' tralistischen Opposition beizukommen, so lange noch leidige Bureaucraten mit dem Urheber der Februar-Verfassung an der Spitze des obersten Ge­richtshofs in Oesterreich Recht sprechen." Hierauf erinnert jedoch die „Politik" ganz richtig: die „Ostd. P." mag diese Zeilen verantworten; aber wenn schon von Gerichten die Rede ist, so wollen wir ihr unsere Ueberzeugung nicht verhehlen, daß, wenn wir ein englisches Parlament lind englisches Recht hätten, die Jünger der Verwirkungstheorie vor den Schranken des obersten Gerichtshofs stünden, angeklagt vor Gott und der Welt der Felonie, des Treubruches an Kaiser und Reich, des hochver­rätherischen Angriffs auf die legitimen Grundlagen des Thrones und der Monarchie. Ein solches Exempel wäre dann Wohl geeignet, das öffent­liche Rechtsbewußtsein wieder aufzurichten! I n Croatien werden die Comitatsversammlungen bei gänzlicher Ab­wesenheit der opponirenden Opposition und fast nur durch die Beamten abgehalten. - Für den Hofkanzler.MaLurani« müssen Dankadressen gewor­ben werden, wie sie zu Stande kommen, ist gleichgiltig; die Opposition, die das Manöver bei Zeiten gemerkt hat, und die Komödie nicht mitma­chen wollte, bleibt von den Kongregationen gänzlich aus, denn sie müßte andere Anträge stellen, die dem Hofkanzler kaum munden würden. Jeden­falls ist dieses Marionettenspiel mit den Dankadressen in seiner Uniformi­rung einzig in seiner Art, und verdient Beachtung, denn es soll eine Volksabstimmung vorstellen. Die „Independance belge" veröffentlicht eine Depesche Earl Rus­ sell's bezüglich des Gasteiner Abkommens, welche unter Anderem fagt: Alle alten oder neuen, auf die feierliche Coutrole unter den Souveränen, auf den klaren, unzweideutigen Volkswillen gestützten Rechte seien mit Füßen getreten, nur die Autorität der Gewalt confultirt und anerkannt, Gewaltthat und Eroberung zu den einzigen Grundlagen gemacht worden. Lord Russell beklagt lebhaft die so bekundete Verachtung der Grundsätze des öffentlichen Rechts und der berechtigten Wünsche des Volkes. I n Schleswig-Holstein haben die neuen Statthalter ihr Amt be­ reits angetreten. Haber, Ungar und Schnurbart, vorausgesetzt, daß welcher vorhanden ist, gehören zusammen. . Die Philosophen neuerer und neuester Zeit haben sich ebenfalls meiner Eingangs erwähnten Ansicht angeschlossen, und obwohl ich mir nicht im Traume einfallen lasse, für einen Kollegen dieser Herren zu gelten, so schätze ich mich doch glücklich, mit denselben eine Meinung zu th eilen. Es ist angenehm, berühmt zu sein, doch nicht Jedermann kann es werden; nicht Jeder kann ein siegreicher Feldherr sein, der sich bloß zu zeigen braucht, um die Feinde zum Davonlaufen zu bewegen; nicht Jeder ein gediegener Diplomat, der Alles bei der Nase herumführt, und nicht Jeder eine finanzielle Größe, die jeden Augenblick anderer Leute ?orts­nwmiais für ihr Eigenes ansieht. Doch über meine Betrachtungen vergesse ich auf die Geschichte. Ich habe die Absicht, dem verehrten Leser ein Fragment aus meinen Erlebnissen in humoristischer Weise zu schildern und bitte um dessen freund­liche Nachsicht, indem ich nur noch hinzuzufügen habe, daß ich in der Hauptsache mich streng an die Wahrheit halte. Es war im April des Jahres 1854. Ich befand mich damals in Pettau, einem netten lebhaften Städtchen Untersteiermarks mit gemüthlichen Einwohnern, namentlich aber vielen hübschen und ebenfalls gemüthlichen Mädchen, welcher Umstand bekanntlich den Ruf einer Stadt nur erhöht und den männlichen Einwohnern obendrein zu Gute kömmt; — meine Dienstverhältnisse waren die angenehmsten, mein Chef hatte mich lieb, ich war geachtet und in den ersten Häusern der Stadt gern gesehen, kurz ge­sagt, ich saß in der Wolle. Ich hatte sehr viel zu thun, viele Nächte im Jahre verbrachte ich während dieser Dienstzeit am Schreibpulte, was mich jedoch keineswegs 3l5 Die französischen Journale machen auf die Verschiedenheit des Tons Lokales und Provinziales. und der Haltung in den Proclamationen der Herren v. Gablenz und v. Manteuffel aufmerksam. Selbst der „Constitutionnel" kann nicht um­hin, hervorzuheben, daß in der preußischen Proclamation an die Schles­wiger nur von ihren materiellen Interessen und dem Sr. Majestät zu leistenden Gehorsam die Rede sei, während der österreichische General die Autonomie Holsteins betone und die Mitbetheiligung der Landesbewohner an der Administration anzeige. „La Presse" findet zwischen den beiden Proclamationen den ganzen Unterschied, der zwischen Uneigennützigkeit und Ehrgeiz bestehe. Preußen wolle sich in endgiltiger Weise zum Richter über die „Interessen" der Bevölkerung aufwerfen, und werde dieses ela­stische Wort zum Besten seiner annerionistischen Träume erploitiren. Der König hat am 16. d. M . dem in den Grafenstand erhobenen Minister-Präsidenten v. Bismarck einen längeren Gratulations-Besuch gemacht. Der große Prozeß gegen die siebzehn preußischen Abgeordneten we­gen eines politischen Flugblattes ist beendet. Sämmtliche Angeklagte wur­den freigesprochen. I n den Gründen wurde ausgeführt, daß eine straf­bare Beleidigung nicht vorliege und die Annahme der Verleumdung durch den erbrachten Beweis der Wahrheit der behaupteten Thatsachen ausge­schlossen sei. I n Glogau wurde eine Versammlung der Vertreter schlesischer Städte abgehalten, welche nachstehende Beschlüsse faßte, welche beweisen, daß die Forderungen der Autonomie überall die gleichen sind: „Allen Städten sei die selbstständige Verwaltung der Polizei-Angelegenheiten und die Enthe­bung der landrathlichen Beaufsichtigung dringend wünschenswerth. Das Prinzip der Selbstverwaltung, das Communal - Interesse erheischen eine gesetzliche Regulirung und Beschränkung des Bestätigungsrechts der Ma­gistratswahlen seitens des Staats, worüber weitere Anträge vorbehalten bleiben. Die Errichtung von Handwerkerschulen fei eine dringende Sache der Commune, ohne aber Staatsmittel zu beanspruchen. Städte-Chroniken seien Förderungsmittel des Gemeinfinns. Bezüglich der Städte-Ordnung: Es sei wünschenswerth, daß bei Veräußerung von Grundstücken und bei Anstellung von Unter^Beamten lediglich nach den Grundsätzen der Selbstverwaltung vorgegangen werde; die Wahl der Stadtverordneten sei eine geheime. Bezüglich des Festungs­rayons-Gesetzes: Aenderungen desselben nach Grundsätzender Gerechtigkeit". Der König von Italien empfing am 18. d. M . Morgens in feier­licher Weise den spanischen Gesandten, welcher seine Beglaubigungsschrei­ben überreichte, und bei diesem Anlasse sagte: Die alten Verbindungen zwischen den königlichen Familien von Spanien und Savoyen, die gemein­samen Interessen der beiden Nationen, welche denselben Ursprung und die gleichen politischen Institutionen haben, sind ein Pfand für das gute Einvernehmen, welches, nunmehr glücklicherweise wiederhergestellt, sich täg­lich mehr befestigen wird. Der König antwortete in ähnlichem Sinne. Aus Irland treffen immer' wundersamere Nachrichten von dem Treiben der Fenier ein, welche bekanntlich Irland von dem englischen Joch befreien wollen. Wenn die irischen Blatter nicht allesammt verrückt sind, bemerkt der Londoner Correspondent eines deutschen Blattes, oder selber zum Besten gehalten werden, denkt die genannte Brüderschaft ernstlich an einen baldigen Coup. Daß zu fünfhundert und tausend derselben fort­während nächtlich exerciren, wird von verschiedenen Seiten wiederholt. In ­teressant ist folgende Mittheilung aus Cork: „Junge Leute kommen fort­während aus Amerika hier an, wohlausgerüstet mit Dolchen, kurzen Schwer­tern und Revolvern, offen erklärend, daß sie als Fenier gekommen seien, um bei der Befreiung ihrer Insel mitzuwirken. Ihren Angaben zufolge, liegen in Amerika Schiffe bereit, um 50,000 Kampflustige herüber zu bringen, alles sei fix und fertig". — Bei alledem laufen wohl große Uebertreibungen mit unter, doch scheint es, als ob die englische Regierung selbst die Sache nicht so ganz leicht nehme. Man meldet nämlich aus Dublin: „Dem Cork Reporter zufolge hat die Regierung zwei größere Kriegsschiffe nebst mehreren Kanonenbooten nach Vantrh-Vah und der West­küste des Landes beordert". hinderte, meine freien Stunden mit flotten Bekannten auf die angenehmste Weise zuzubringen, und ebenso wie ich für das Interesse des sehr bedeu­tenden Handlungshauses N. ganze Nachte im Comptoir zubringen konnte, verstand ich es ans dem Fundament, ganze Nächte singend und trinkend abzufertigen, bei welcher angenehmen Beschäftigung mir ein halbes Dutzend gleichgesinnter Vrüderln nach Kräften mithalf. Unsere Ausflüge, respektive Sing- und Trinkpartien galten meistens dem beiläufig eine Stunde entfernten Weingebirge, und dorthin versetze ich den freundlichen Leser. Dieser Abend bildete in seinen Consequenzen den Wendepunkt mei­nes Schicksales und haben sich dessen Einzelnheiten ganz frisch in meinem Gedächtniß erhalten. Unsere lustige Compagnie hatte beschlossen, einer geachteten reichen Bürgerswitwe eine Visite in cor^or« abzustatten, die wir dieser würdigen, nahezu 75 Jahre alten Dame, seit der vorjährigen Weinlese schuldeten; wir ermangelten nicht, unseren Besuch volle vier Tage früher anzusagen, denn so verlangte es diese Dame stets auf das Entschiedenste, und an einem regnerischen Samstag-Abende zottelten wir, fünf an der Zahl, durch Dick und Dünn in dem Lehmbrei, der jenes Gebirge bei Regenwetter vor vielen anderen Weingebirgen auszeichnet, gegen Kolos zu. Wir durften und mochten diese Visite nicht absagen, denn unsere liebe alte Hausfrau erwartete uns zuverlässig, und hätten wir sie durch unser Ausbleiben gewiß getränkt. Um acht Uhr Abends hielten wir unseren Einzug, und wenn wir auch durchnäßt waren und die Stiefeln von Lehm starrten, so wurde uns doch bald recht angenehm zu Muthe, als die Hausfrau uns empfing, als waren wir sämmtlich ihre Kinder und kämen auf Ferien. Nebenbei bemerkt, war Frau N. seit vielen Jahren Witwe und kinderlos. — In der Sitzung der Handels- und Gew^rbekammer für Kram kommen am Freitag den 22. September l. I. , Nachmittags 5 Uhr, nachstehende Gegenstände in Verhandlung: Wahl der Handels­gerichtsbeisitzer für das k. k. Landesgericht in Laibach und für das k. k. Kreisgericht in Neustadt!; Berathung über die Concurs-Aus ­schreibung, betreffend die erledigte Kammersekretärsstelle; Vortrag der Note der k. k. Landesregierung ddo. 9. September 1865, Z. 9565, be­treffend das Ansuchen der Kammer, den Israeliten den Aufenthalt in Lllibach, außer den Iahrmarktzeiten, zu untersagen; allfällige Sevarat-Anträge. — Erhebend ist im letzten Novios-Vlatte zu lesen, welch' war­mer Schulfreund unser hochverehrter Anto n Freiherr von Zoi s ist. Wie die früheren Jahre veranstaltete er auch Heuer am Sonntage nach der in der rreäoZlsr Volksschulestattgefundenen Pramienvertheilung mit einer wahrhaft nationalen Feierlichkeit auf feinem Schlosse in Egg eine zweite Vertheilung von Prämien an 30 der fleißigsten Schüler und Schülerinen, welche in geeigneten slovenischen Lesebüchern und Theater­stücken bestanden. Der Eindruck, welcher eine solche öffentliche Werthschii­tzung der Volksschule nicht bloß auf die Schuljugend, sondern auch auf die in großer Anzahl versammelte übrige ländliche Bevölkerung machte, war ein sichtlich wohlthuender. — Schon wieder ein Selbstmord im hiesigen Civilspiwle! Am 20. d. Mts. nämlich erhängte sich ein kaum einige Stunden im Irrenhause befindlicher Kranke. Wer wieder an diesem bedauerlichen Vorfalle Schuld sei, werden die weiteren Erhebungen zeigen. Es wäre wohl endlich an der Zeit, die Grundquelle der in diesem Spitale seit einiger Zeit so häufig vorkommenden Unglücksfälle zu erforschen und Abhilfe zu schaffen. — Auf der Rückreise aus dem Seebade in Trieft wird der bekannte Gehör- und Sprech-Arzt, Medizinalrath Dr. Ed. Schmalz sich den 29. und 30. September, Freitag und Samstag, -in Laibach zur Stadt Wien aufhalten, worauf wir diejenigen, welche feiner Hilfe bedürfen noch besonders aufmerksam machen. — Tagesordnung für die Gemeinderathssitzung am 23. d.M., Nachmittags 5 Uhr: Vortrag der Finanz-Sektion wegen Einführung eines Bieraufschlages und einer städtischen Umlage auf den Zinsgulden — Vorträge der Bausektion: s,. wegen Herstellung des Kanals in der Pola­na, d. wegen Konservativ« der städtischen Gebäude, «. Liquidirung der Rechnung über im Juli 1865 geliefertes Bauholz, ä. Liquidirung der Rechnung über die Feuerspritzenschläuche. — Herr Georg Au er ist der Narioa, als Gründungsmitglied bei­getreten. — Der jubilirte Pfarrer und eifrige slovenische Schriftsteller Jo­hann Zalokar feiert am 24. d. M. seine Secundiz in der St. Pe­ters-Kirche. — Das 11. Heft der „slav. Matter" von Luktziö bringt aus der Feder unserer gefeierten Dichterin Frau Louise Pesjak eine metrische, trefflich gelungene Uebersetzung einer der schönsten unserer slovenischen Nationalbaladen: „die junge Breda", welche nach dem Volksmunde Ro­doljub Ledinski im Kalender des Hrn. Dr. Vleiweis veröffentlicht hat. — In Betreff der V«FA,.Feier am 26. d. M. schreibt ein Enkel Vega's den „Novies", daß die Idee derselben von den Herren I . Wagner und I . Bergmann in Wien ausgieng, aber von der ganzen Pfarre Moräutsch lebhaft aufgegriffen wurde. Zwei Denksteine — einer für die Kirche heil. Kreuz, der andere für Vega's Geburtshaus, kommen am 23. per Eisenbahn nach Laase, werden am 26., 7 Uhr Früh, von der Pfarrgeistlichkeit übernommen, nach der Filialkirche heil. Kirche getragen, dort zur Besichtigung ausgestellt, unv ein Gottesdienst abgehalten. Hierauf folgt eine kleine Unterhaltung in ^Aoi-ica. , — Der unter Dr. Klun's Redaktion erscheinende Volkswirth be« ginnt in Nr. 37 eine Reihe von Artikeln, worin er August Zang's (des Eigenthümers der „Presse") Treiben aufdeckt, und die Art und Weise schil­dert, wie die Zang'sche „Presse" redigirt wird. Herr C. von unserer Gesellschaft, ein Junge von nahezu sechs Schuh, sonst gerade kein Kirchenlicht, aber urgemüthlich, mit der Hausfrau im siebenzehnten oder achtzehnten Grade verwandt, hielt die Anrede, und dies auch nur in Berücksichtigung der merkwürdigen Anverwandtschaft, da dies sonst in mein Ressort gehörte. Die Anrede kann ich dem Leser nicht wiedergeben, nur so viel be­merke ich darüber, daß deren Sinn, obwohl ganz laut gesprochen, sowohl der Hausfrau, als uns, und wie ich fürchte, sogar dem Sprecher zur Stunde unklar geblieben ist. Dafür brillirte Freund C. um so mehr mit seinem Weißen, mit grauem Sammetkragen versehenen, bis an die Ferse reichenden Millionär­rock und einem Schuh hohen weißen langhaarigen, der Form nach einem ungestürzten Butterfassel ähnlichen Cilinderhute, welche beide er vor bei­läufig 14 Tagen von Mailand mitgebracht, und als Neffe der Frau Tante im achtzehnten Grade vorzuführen für seine Pflicht hielt. Besagte zwei Kleidungsstücke machten in dem ehrsamen Städtchen viel Sensation, und ich sehe unfern langen Freund C. in der Erinnerung noch heute durch die Gasse schreiten, und alle die Gesichter, die mit gemischter Empfindung ihm nachsahen. Da eine ehrsame Bürgersfrau, die aus der Kirche kam, mit Be­wunderung , da ein Bauer mit weitaufgerisfenem Maule staunend, seine allfälligen Bekannten mit einem maliziösen Lächeln, nicht zu gedenken der Lehrbuben, Kindermädchen und Küchenmägde, die vor seiner in ein schal­lendes Gelächter ausbrachen. Freund C. war jedoch Philosoph, mindestens so weit sein Rock und Hut in Frage kam, er hatte beide genug theuer bezahlt und daher das wohlerworbene Recht, sich damit zu amüsiren. Er selbst nannte seinen Rock einen Millionärrock und den Hut einen N»pier-Hut. (Fortsetzung folgt.) 316 — Der Gymnasiallehrer in Krainburg, Max PleterLiiik, ist nach Görz übersetzt. Dr. Rumpf kömmt von Hermannstadt an's Gym­nasium in Laibach. — Der Advokaturskoncipient Dr. Munda ist zum Advokaten in Radmannsdorf ernannt. — Am 22. d. treten, dem Vernehmen nach, mehrere Vertrauens­männer (darunter Dr. Toman, Landesgerichtsrath Kromer, Präsident v. Scheuchenstuel,' Gutsbesitzer v. Garzarolli) bei der Landesregierung zur Berathung der künftigen Bezirkseintheilung Krains zusammen. — Die photographische Aufnahme des „^u2ni LoKol" durch Herrn Pogorelz ist unendlich gelungen. Nicht blos ist die Gruppe sehr male­risch, sondern auch das Bild ein ungemein scharfes, das die kleinsten De­tails (z. B. das Fahnenband) genau wiedergibt. Jeder der 72 Köpfe tritt vollständig hervor und ist deutlich zu erkennen. Schade, daß am Sonntage bei 20 Vereinsmitglieder (darunter zum Theil die tüchtigsten Turner, wie z. B. Herr Colloretto) verhindert waren, an dieser Auf­nahme Theil zu nehmen. — I n der „Wiener Zeitung" spricht das Kriegsministerium der liebenswürdigen Compositeurin Frau Anna Pessiak öffentlich den wärm­sten Dank aus für den übermittelten Erlös der musikalischen Composition (70 fl. Banknoten, 1 Napoleond'or und 1 Silbergulden), welcher für den Tegetthof-Fond gewidmet ist. — An der städt. Knabenhauptschule zu St. Jakob beginnt das Schuljahr 1865/66 mit der Anrufung des hl. Geistes am 2. Oktober um 8 Uhr. — Die OitavuillI, in Marbur g veröffentlicht zu der am 24. d. M . abzuhaltenden LeLsäa als Gedachtnißfeier der hervorragenden literarischen Verdienste 81oiu8sK'8 um die Slovenen nachstehendes Pro­gramm: Die Chöre: „I^renim 81oveuo6in") „Veöeruioa,", „krshnbo vegslss", „I^I^ o uoö", „R^'Koljs viuoe" mit Texten von 81om86k und Musik von I. NiKIoZiö, Dr. H. I^avi« und P. Manch, ferner Chor: „Täo ^'s mar?" von To868l:i, Musik von Ipavi«, außerdem Solovorträge in Gesang, gebunderer und freier Rede sowie am Klavier. — Zu der landwirthschaftlichen Ausstellung in Marburg haben von hier die Herren Terpinz und Zeschko Schafwollwaren-Erzeugnisse eingesendet. St. Georgen bei Schllrfenberg, 17. September. Ein Anonimus von Laibllch hat die bedeutende Spende von 50 fl. Oe. W. zur Verkei­lung unter die vom Hagel stark betroffenen Insassen der Pfarre St. Georg bei Scharfenberg übersendet. Diesem großmüthigen Wohlthater beeilt sich im Namen ber Pfarr­gemeinde den wärmsten Dank auszusprechen Leop. Gestrin, Pfarrer. Landwirthschaftliches. Die Wasserfurche. Motto: „An der Wasserfurche erkennt man den Bauer." 6.— Die nochmalige und letzte Eggen- und Walzenfahrt, um alle Seiten des Ackers wurde ausgeführt, und dieselben mittelst des Rechens sauber zugeputzt, — schon überspannt der Knecht die Pferde in den Pflug und noch steht der grau gewordene Landwirth sinnend vor seinem fein linirten Acker, an welchem er keine Kosten, Arbeit und Zeit sparte, um diesen in den gewünschten Zustand zu versetzen, und dennoch ist in seinen Augen zu lesen: Es sei noch eine wichtige Arbeit zu vollführen, um diese Ackerkrume trocken zu legen, damit nicht Auslaugungen, Versäuerungen, Abschwemmungen, Abrisse, Frostschäden «. alle angewandte Mühe und Kosten zu Schanden machen; dieß muß durch das Auffahren der Wasser­furchen bewerkstelliget werden. Dieß ist aber eine schwierige Arbeit und muß mit geübtem Auge ins Werl gesetzt werden, ist das Terrain koupirt, so thut der Landwirth gut, wenn er sich und zugleich für den Knecht, der die Pferde führt, die zu ziehende Furche auspflöckt. Sind die Wasserfur­chen kunstgemäß ausgeführt und im Frühjahr der Schnee und Verschlem« mungen hieraus entfernt, so wird das erfreuliche Resultat wahrgenommen, daß der Acker von aller überflüssigen und schädlichen Nässe befreit wurde und hicdurch das Gedeihen der Saat in dieser Richtung gesichert ist. Es soll in der Regel kein Feld sein, welches nicht seine Wasserfurchen hatte, und je bündiger und ««durchlassender die Ackerkrume und der Untergrund sind, oder je mehr Gefälle der Acker hat und je mehr überhaupt Zufluß an Wasser ist, desto mehr Wasserfurchen werden nothwendig sein. Besser ist es, drei zu viel zu machen, als eine zu wenig. Hiebet soll aber nie außer Acht gelassen werden, die Wasserfurchen so viel als möglich kurz, mit einem mäßigen Gefälle, quer durchschneidend bogenförmig zu machen. Bei langen Wasserfurchen geschehen sehr oft Einrisse. Bestimmte allge­meine Regeln lassen sich zum Auffahren der Wasserfurchen Wohl schwer angeben, da jede einzelne schon Abweichungen mit sich bringt; erforderlich ist jedoch zu den Herbstbestellungen immer mehr Wasserfurchen und Vor­sicht anzuwenden. Ob zwar manche Wirtschaften für die Wasserfurchen eigene Werk­zeuge haben, so können diese auch gut mit einem Wendepflug oder noch besser mit der tarntnerischen „Arl" (ist zwar ein Ack erWerkzeug, das, außer einem Theil Schwedens und in Kärnten, auf unserem civilisirten Continent nicht weiter in Verwendung gebracht wird, sondern überall ein mehr oder weniger zweckmäßiger Pflug), weun selbe gut und fest kon­struirt, damit 12 bis 14 " tief aufgefahren wird, und die Streichbretter etwas verlängert werden. Daß das Auffahren der Wasserfurchen nicht dem ersten besten Ackerknecht überlassen werden kann, sowie daß diese dann noch ausgeschaufelt und zugeputzt werden müssen, versteht sich von selbst. Entgegnung. I n der Nummer 74 des «^rizlav« vom 15. d. Mts. wünscht ein Correspondent aus Innerkrain Aufschluß über die Vortheile der Ver­zehrungssteuer-Abfindungen. Die k. k. Finanz-Direktion ertheilt bereitwil­ligst diesen Aufschluß in Folgendem: Wenn Verzehrungssteuerpflichtige Parteien sich zu einer Abfindungs­ summe herbeilassen und diese angenommen wird, so können sie ihrem Ge­ werbsbetrieb die größtmögliche Ausdehnung geben, ohne einer SteuererhV­ hung wahrend der Abfindungsperiode zu unterliegen. Es entfällt ferner die lästige Kontrolle von Seite des Aerars oder der Pachtung, den Par­ teien können keine Anstände gemacht werden, und sie kommen daher auch nicht in die unangenehme Lage, mit Geld- und Zeitverlust vor dem Un­ tersuchungsrichter erscheinen, Geld- und eventuell Freiheitsstrafen erleiden zu müssen. Aus dem eben Angeführten leuchtet auch der Unterschied zwischen einer Abfindung und Verpachtung hervor. Es wird daher zum Schlußsatze der Correspondenz nur noch bemerkt, daß wenn die Majorität der Steuerpflichtigen sich zur Solidar-Abfindung herbeiläßt, sie das Recht hat, jene einzelnen Steuerpflichtigen, die der Ab­ findung nicht beitreten wollen, tarifmäßig zu behandeln. Die Angabe über die Abfindungs-Verhandlung im Bezirke Planina ist nicht richtig, es hat sich vielmehr der bei weitem größere Theil der Gewerbsparteien zu einer Solidar-Abfindung in 3 Sektionen herbeigelassen. Laibach am 17. September 1865. K. l. Finanz-Direktion. Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). Am 23. September. 3. erek. Feilbietung der Realität des Markus Meiert« im Schätzwerth von 2?N fi. beim Bez. A, Tschernembl. — 3. eref. Feilbietung der Realität des Ioh. Turk im Schätzwerth Von 2391 fi. beim Bez. A. Oberlaibach. Am 24. September. 3. erek. Feilbietung der Realität des Marl. Thau (Edikt vom 26. Juli) beim Bez, A. Sittich. — 3. erek. Feilbietung der Halbhube des Ant. Knafelc im Schätzwerth von 2 « 3 fl. beim Bez. A. Feistritz. Am 25, September. 2. und letzt« erek. Feilbietung der Realitäten de« Hrn. Naroslav Tomiö im Schätzwerth von 97.473 fl. 80 kr. bei der Comitats-Gerichts« tafel in Agram. — 3. erek. Feilbietung der Realität de« Mart. Ichan im Schätzwerth von 3200 fl. beim Bez. N, Sittich. Am 26, September. 3. erek. Feilbietung der Realität des Jos. Rolich im Schätzwerth v°n 1050 fl. beim Bez. A. Feistritz. — 3. erek. Feilbietung der Realität de« Georg Ponikvar im Schätzwerth Von 725 fl. 88 kr. beim Bez. A. Laas. — 3. erek. Feilbietung der Hubrealität des Karl und der Maria Schuller im Schätzwerth von 639 fi. 20 kr. des Ioh. Agnitsch im Schätzwerth von 13lU fl. C. M. des Georg Oswald im Schätzwerth von 844 fl. 30. kr. des Jos. Oswald im Schätzwerth von 690 fi. C M» des Math, und der Margareth Deutschmann im Schätzwerth von 200 fl. C. M. des Ioh. und der Mari» Verderb« im Schätzwerth von 140 st. — alle 6 Realitäten beim Bez. A. Gotschee. . — Verhandlung gegen Math. Ruß wegen Löschung einer Satzpost beim Bez. A. Reifniz. Verstorbene. Den 19. September. Marlin Ianeiiö, Taglöhner, alt 50 Jahre, im Civil-spital, an zufällig erlittenen Brandwunden. Den 20. September. Francis« Urbanija, Giundbefitzersgattin, aus Vaö, alt 30 Jahre, im Civilspital, am Stickstoffe, und wurde gerichtlich beschaut. — Jung« frau Maria Moser, Lehrerin der italienischen Sprache, alt 72 Jahre, in der Stadt Nr. 148, an der Entartung der Unterleibsorgane. — Primus Ioham, Auszügler, alt '73 Jahre, im Civilspital, an der Erschöpfung der Kräfte. — Dem Herrn Josef Pauli«, k. t. Amtsdiener, sein erstgebornes Zwillingskind August, alt 30 Tage, in der Stadt Nr. 104, an Schwäche. I m k. k. Militär-Garnisons-Spitale. Den 15. September. Josef Nevr'ensky, Oberkanonier von der 1. Park-Com­pagnie des k. k. Br. Wilsdorf 8. Artillerie-Regiments, gebürtig von Neu Lzerekwe in Böhmen, alt 24 Jahre, am Typhus. Den 20. September. Johann Rychly, Gemeiner von der 8. Compaguie de« k. k. Br. Gerftner 8. L.-I,-Regiments, gebürtig von Chlum in Mähren, alt 23 Jahre, am Typhus. — Johann Pavlicza, k. k. Major in Pension, gebürtig von Otoöac in Kroatien, alt 49 Jahre, an der Lungenschwindsucht, todt überbracht. Wochenmarkt in Laibach am 20. September. Erdäpfel Mtz. fi. 1,30, Linsen Mtz. fi. 4.—, Erbsen Mtz. fl. 3.70, Fisolen Metzen fl. 3.75, Rindschmalz Pfund kr. 53, Schweineschmalz Pfund kr. 48, Speck frisch Pfund kr. 40, Speck geräuchert Pfund kr. 44, Butter Pfund kr. 46, Tier Stück 1'/ , kr., Milch Mß. kr. 10, Rindfleisch Pf. 15 bis 17 kr., Kalbfleisch Pf. kr. 19, Schweinefleisch Pf. kr. 22, Schöpsenfleisch Pf. kr. 9, Hähndel br. Stück kr. 20, Tauben Stück kr. 10, Heu Cent. fl. 1,60, Stroh Cent. fl. 1.35, Holz hartes 30zöllig Klafter fi. 8.50, weiches Kft. fl. 6.50, Wein rother Gimel fi. 13, weißer Eimer fl. 14. Getreidepreise in den Magazinen am 20. September. Weizen Mtz. fi. 3.95, Korn Mtz. fl.2.72, Geiste Mtz, fl. 2.37, Hafer Mtz. fl. 1.80, Halbfrucht Mtz. fl. 2,87, Heiden Mtz. fl. 3.5, Hirse Mtz. fi. 2.64, Kukurutz Mtz. fl. 2,86. 21. Sept. ltel>) 16. Sept. 19. Sept. Eoursbericht (Durchschnitts- Geld Waare Geld Waare cour«) I n österreich. Währung zu 5°/„ 62,30 62.40 61,90 62— „ rückzahlbar „ '/«'/„ 98.80 99. -98.75 99 — „ „ von 1864 87.60 87.80 87,30 87.50 Silberanlehen von 1864 78.50 79.-78.50 79— Nationalanlehen 5 °/„ 72.50 72.60 72.20 72.30 70.80 Metalliques 5 °/, 68.— 68.10 67,50 67,60 66.90 Verlosung 1839 142.— 142.50 141.— 141.50 „ 1860 zu 500 fi 88.40 88.50 88.10 88.29 85.90 1864 78.55 78.65 78.30 76.40 Como-Rentscheine 42 li. »»«tr. . . 18.— 18.25 18— 18.25 Grundentlastungs-Oblig. von Krain 69.— 90— 89— 90— „ Steiermark 83.— 86.— 85— 86— Nationalbank 780.-782.— 776— 778— 776.-Kreditanstalt 175.10 175.20 174.50 174.60 172.70 Wechsel auf London 108.80 109.-108.80 108.90 109,30 Silber 107.65 107.65 107.65 107.65 107,75