Pr»««mrrationL - Pr eise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 *1. 40 ft. Halbjährig. . . 4 „ 20 „ Vierteljährig . 3 .. 10 „ Stwiatli# . . . ■ • „ 70 „ Laibachrr i r der Post: Ganzjährig...............12 fl. Halbjährig............... 6 „ ' Linleljähriz 3 „ TJ Wr Zustellung im Haus äkrtflj. 25 !v., menatl. i> h. Einzelne Nu mm ent *> k. n Ärdactiv« B^hnbofgasse Nr. 15?. (ri:iicöition= & vxiiktuiv«- Bmeau: Üongrcßplatz 9tr. 8i Handlung von Zgrr. v. Slcin-mkchr & gff. Bcimbkrz.i initrtioirötiieiie: •a-ih tzie -finfpaüige 'Miijefc.-n 4 kr.. «tu .'chaltuug » < tr., r.: u'.aliaer •i 10 fr. '3njfr;ipr.vftctr.pct :v. ■iO k. 'ir.fi größer,'» ynjevaiiu an? .itfrfi: Eiujchaitnug -ntspr-Lenker RaLa!:. Aitvnyuie Atittheilungen werden nicht beiüiifWigt; aftonufcripte nicht zmückgeseuLet. Freitag, 30. Jänner 1874. — Morgen: Petrus Nol. 7. Jahrgang. Ultramontane Kampfmittel. In einem Verfassungsstaate mit freier Liei-nungsäußerung auf der Tribüne wie in der Presse wird es immer Parteien geben, die in ihren Anschauungen, seien es nun politische oder religiöse, «useinandergehen und ihren Überzeugungen auf alle Weife zum Siege zu verhelfen trachten. Wa? man aber mit aller Energie von jeder Partei, die sich der Oeffentlichkeit bedient, verlangen kann und verlangen muß, ist der Gebrauch ehrlicher Kampfmittel, die Zurückweisung unmoralischer, vom gemeinsten Rechtlichkeitssinne verpönter Waffen. Unsere ultramon-tonen Klopffechter jedoch kämpfen mit Mitteln, die vom Standpunkt der öffentlichen Moral aus ver> abscheuenswerth und verwerflich sind. Der Umstand, daß ihre gewohnten Mitielchen nicht mehr verfangen wollen, daß sie von Tag zu Tag an Einfluß verlieren, daß man ihre Schliche, die mit roher Macht-ausbeutung gar niedlich abwechseln, aufdeckt, daß die liberalen in ihren Leitungen den geweihten und ungeweihten Muckern -die Maske vom Gesichte reißen und ihnen verdientermaßen den Text lesen, das alles hat sie in eine wahre Wuth versetzt; darum ist ihnen jede Waffe gerecht, jedes noch so schändliche Kampfmittel willkommen und arbeiten sie blindlings an ihrem eigenen Ruine. Denn für jedermann, der an eine moralische Weltordnung glaubt, kann es nicht zweifelhaft sein, wem der endliche Sieg zufallen wird. Die sittliche Weltordnung läßt sich nicht umkehrcn, läßt sich auf die Dauer nicht ungestraft verhöhnen; schonungslos zermalmt sic jeden, der sich wider sie aufbäumt. Darum nur fortgefahren in dieser Weise, der Untergang dieser aller Vernunft, aller sittlichen Ordnung hohnsprechenden Partei ist nur mehr eilte Frage der Zeit. Zu diesen Bemerkungen veranlaßt uns die Rede eines ultramontanen Asterpriesters im katholischpolitischen Vereine am 11. d. M., welche die letzten Nummern der „Daniea" ausführlich veröffentlichten. Tiefe Rede kann als das Prototyp verwerflicher ultramontaner Kampfweise gelten, denn die Mittel, die der Hochwürdige in feiner politischen und religiösen Verbissenheit gegen die Liberalen ins Feld führt, sind crasser Aberglaube, gröbliche Unwahrheit, gemeine Schmähsucht, freche Verleumdung. „Heutzutage, sagt er, stehen der religiöse und politische Liberalismus im engsten Verbände. Beide stimmen in ihren Grundsätzen vollkommen überein mit den heidnischen Liberalen, nemlich die Macht der Herrscher stützt sich nicht suf die von Gott verliehene Gewalt, sondern ist ihnen ganz und gar abhängig vom Volke; die Herrscher haben nicht „von Gottes Gnaden", sondern „von der Menschen Gnaden" ihre Gewalt empfangen. Ich bin ein Mensch — so rüsonnieren sie — wie der Herrscher, und werde nicht dulden, daß ein anderer Mensch, der ein ganz gleiches Wesen ist mit mir, über mich herrsche — daher das Geschrei der offenen und geheimen Freimaurcrgescll-schoften: Hinweg mit den Königen, hinweg mit den Tyrannen, hinweg mit der Kirche, die sich eine matt über unsere Freiheit anmaßen." Daß ii in einem constitutionellen Staat feinst'; Herrscher geben kann, der nicht die Beobachtung der Staatsgrundgesetze gelobt, wie jeder Staatsbürger, der ein öffentliches Amt bekleidet, daß der Monarch nur die Gesetze vollzieht, die er selbst mit den Volksvertretern vereinbart, daß die Staatsbürger in eine!--, modernen Staatswesen keinen ..Herrscher" über ftcl keinem Tyrannen unterworfen sind, sondern nur den Gesetzen zu gehorchen haben, daß die Freimaurer also durchaus keinen Anlaß haben: „Hinweg mit den Königen, hinweg mit den Tyrannen" zu schreien» daß das hohlköpfige, anmaßende Pfaffenthum der Gegenwart nicht die von Christus gestiftete Kirche, die Gemeinschaft der Gläubigen ist, das verschweigt unser Verkündiger der geosfenbarten Wahrheit wohl weislich, denn damit würde ja sein hohles Lügengebäude in sich selbst zttsammenstürzen. Die Herren bekunden durch diese Deklamationen gegen selbstge» schaffene Gespenster so recht augenscheinlich, daß es sich einzig und allein um ihren Bauch, in keinem Falle aber um das Heil des Vaterlandes, des SSou kes oder gar der christlichen Religion handelt. Nicht um die Bedürfnisse und Ansprüche der Menschheit, nicht um Erläuterung und Vertiefung der christlichen Wahrheiten, nicht um gute Gesetze, um den kirchlichen und politischen Frieden ist es ihnen zu thun, sondern um die schamlose Verhetzung und Verleumdung der teichstreuen Partei, die eö nicht Feuilleton. Der Kampf um das Dasein. Der französische Naturforscher Poussielique, welcher sich längere Zeit auf der Halbinsel Florida »ufhielt, gibt ein Bild von dem Kampfe um das Dasein, wie dieser am Meerbusen von Mexico, wo alle Naturkräste ganz ungehemmt und übermächtig ju wirken scheinen, sich dem Auge darstellt, das durch die fremdartige, düstere Großartigkeit der Landschaft, wie auch durch seine schauerliche Originalität höchst interessant ist. Poussielique befand sich in einem Cypreffen-swamp — das ist ein Sumpf, aus welchem riesenhafte Cypresfen mit hundert Fuß hohen, bis zur flachen, wolkenartigen Krone ganz zweiglos-n Stämmen kerzengerade aufsteigen, deren _ feines Blätterwerk oben sv dicht in einander sich schlingt und schiebt, daß cf, aus der Höhe gesehen, einer graugrünen Ebene gleichen würde. Unter diesen Kronen herrscht ein eigentümlich gedärnpsles Licht und erhellt schwärzlich-grünes stehendes Wasser, das In wunderbarer Weise durch bis zwanzig Fuß hoch empvrragendc und die seltsamsten Windungen und Beugungen machende Wurzelknolleu dieser Cy-pressen tausendfach und wieder tausendfach durch- brochen ist. Der ganze Sumpf gleicht demnach einem ungeheuren, märchenhaft gestalteten, weit ausgedehnten Geknänel und Geflecht von Riesenschlangen, von denen aus die Hunderte von Cypreffensäulen aussteigcn und unter welchen dunkles Sumpfwasser unheimlich blinkt. Dieser seltsame Sumpfwald wird belebt durch Frösche, Kröten, Salamander, Schildkröten und Schlangen, die im Wasser leben; etwas höher wohnen in dem Wurzelgewirr und in den auegchöhltett Knorren Eulen, Ottern und alle Arten Wasservögel; eine Etage höher Eongoratten, und Anolieidechfen; in den Zwischenräumen dieses Wurzgehügels jeder Eyprefse wimmelt es von Jn-secien, Nachtfaltern, großen Mygalespinnen und giftigen (Scorpionen; wo die Aeste beginnen, haben Eichhörnchen und Papageien sich Nester eingerichtet und auf den dicken Zweigen horsten Störche und und ähnliche Gesellen. In Summa ein Thier-gewimmel neben und dicht bei einander, das durchaus nicht dazu angethan ist, friedliche Nachbarschaft zu halten. Jetzt sah Poufffellque einen Glanzkäfer htraiiflitgtn, grau mit weißen Flecken (Tetracha), und sich aus eine der Murzelknollen setzen. Er hatte sich soeben eine Larve aus dem Wasser geholt und wollte sie verzehren. Da streckte sich aus einer der Wurzelhvhlen ein häßlicher Kopf heraus, und ein dicker, gelblicher, mit klebrigen Warzen bedeckter Körper erschien und rückte gegen den Käfer vor — es war eine große Aguakröte, Sie näherte sich mtc geöffneter Kehle dem Käfer und erschnappte ihn. Während dessen aber hatte in einer größeren Wurzelhöhle nahe itbet’m Wasser eine Wasseiviper (Trigonoceplialns) auf der Lauer gelegen. Diese sprang jetzt mit einem Satze auf die Kröte $ur hackte ihr die Gistzähne in den dicken Leib, und zog sich dann zurück, um zu warten, bis die Kröte an dem Gifte gestorben war. Die Wirkung ließ nichr lange auf sich warten. Die Kröte ließ den Käfer, versuchte zu entfliehen, zitterte, bewegte krampfhaft die Füße und war tobt. Jetzt kroch die Schlange heran, sperrte (ang= [am den Rachen auf, packte die Kröte beim Kopf und fing an, sie hinunterzuwürgen. In demselben Augenblicke erfaßte sie selbst ein Storch. Die Schlange hatte die Kröte im Rachen und konnte von ihren Giftzähnen keinen Gebrauch machen.. Sie wand sich heftig und peitschte wüthend mit dem Schwänze, es half aber nichts, der Storch hielt fest und hieb mit dem schweren Schnabel auf sie ein, um sie zui tödten. Endlich zeigte die Schlange kein Leber, mehr, und nun versuchte der Storch, sie höher hinauf in irgend ein Versteck zu schleppen, damit er feine große leckere Beute dort in Ruhe verzehret? könnte, denn er wußte recht wohl, daß sich äußerst schnell eine Masse räuberischer Conenrrenten lullen will, daß die Ultramontane» noch einmal das Baterland an den Rand des Verderbens bringen. (SLIuß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 30. Jänner. Inland. Vorgestern hielt das Herrenhaus seine erste Sitzung ab nach Wiedereinberu-fung des Reichsrathes. Auf der Tagesordnung 'landen fast ausschließlich erste Lesungen, darunter a) ein Gesetz, betreffend die Wahrung der Rechte der Besitzer von Pfandbriefen; b) ein Gesetz, be-rrrffcnd die gemeinsame Vertretung der Rechte der Besitzer von auf Inhaber lautenden oder durch Indossement (Umschreibung) übertragbaren Theil-schuldverschreibungen und die bücherliche Behandlung der für solche Theilschuldverschreibungen eingeräum-ren Hypothekarrechte; c) ein Gesetz, betreffend die Anlegung von Eisenbahnbüchern, die Wirkung der an einer Eisenbahn eingeräumten Hypothekar! echte und die Sicherung der Rechte der Besitzer von Eisen-Lahn-Prioritätsobligationen. In einer ofsiciösen wiener Eorrespondenz der Schlef. Ztg." wird hervorgehoben, daß die c o n. ^ e s s i o n e l l e n Vorlagen erweiterungs- und vecbesserungsfShig sind und die ganze Taktik des Herrn v. Stremayr „dafür eingerichtet ist, den meiern Klerus für feine Gesetzentwürfe zu gewinnen? Jetzt wissen wir'S! Ein wenig widerspruchsvoll klingt nur, daß der Officiofus denjenigen, welche eine Erweiterung und Verbesserung der erweiterungS-utib verbesserungsfähigen Vorlagen anstreben. den Vorwurf macht, daß sie den Ultramontanen in die Hände arbeiten. Graf B e l c r e d i soll mit Ruger wegen des EintrittteS der Altczech eu in den Reichs-rach unterhandeln. — Zur Entstehungsgeschichte der confessionellen Vorlagen wird der ,Bohemia" aus Wien mitgetheilt: „Der Kaiser fei von der Notwendigkeit der confefsionellen Vorigen vollständig überzeugt und auch bereit, jene Gesetze zu sanktionieren, welche einen eventuellen Widerstand gegen die Durchführung der konfessionellen Gesetze beseitigen. Der Motivenbericht sei Streits im Druck gewesen, als die Gesetzvorlagen einzelne Aenderungen erhielten, wodurch sich mancher Widerspruch erkläre. Der Kaiser hatte sich die Vorlagen nach Ungarn nachschicken lassen; die Be-rathung über dieselben mit den Ministern dauerte Vier Tage, die Sanciion erfolgte am DinStag vor -cm Reichsrathszusammentritt." DaS ruthenische „Slowo" constatiert, daß die R u t h e n e n gegen eine Reform auf dem confessio- Liesem Mahle einstellen würde, Schaaren von Möven, Raben it., die in den Zweige» saßen. Wie zweifelnd flog er einigemale über die Schlange hin and her, dann packte er die Viper, brachte sie in rin Loch an einem der oberen Knorren und fing zu fressen an. Dort aber hockten zwei Pelikane in der Nähe, den Kopf unter die Flügel gesteckt und schliefen. Der Geruch der Schlange mußte zu ihnen dringen, sie erwachten und machten sich nun sofort daran, die Schlange für sich in Anspruch zu nehmen. Der eine Pelikan packte das Reptil an rem einen Ende, der Storch hielt eö an dem ändern fest, sie rissen, schlugen mit den Flügeln, kratzten mit den Beine» die schlüpfrige» Wurzeln. Es gab einen hitzigen Kampf; die beiden wüthenden Vögel klapperten und schrieen sich an und ließen im Eifer des Streites die Schlange außer Acht. Diese hatte jedoch, obgleich sehr arg zugerichtet, »och so viel Kraft, in eine dunkle Höhle, vor welcher sie jetzt lag, hineinzufchlüpfen. Storch und Pelika» hatten jetzt das Nachsehen, daö Loch war zu schmal, als daß sie hätten die Schlange hervorholen können. Dir glotzten sich dumm an und ihr blödes Starren wurde begleitet durch das zischende Gelächter einer Eule, die dicht bei ihnen mit auS dem Dunkel her. verglühenden Augen sich den interessanten Kampf «lt angesehen hatte. nellen Gebiete nichts einzuwenden hätten. Die Gesetzesvorlagen des Herrn von Stremayr flößen jedoch dem „Slowo" die Besorgnis ein, „daß, da denselben zufolge der ruthenische Klerus anstatt der Centralregierung der polnischen Landesregierung unterworfen werden soll, diese Abhängigkeit später leicht zum Werkzeuge gegen die Centralregierung ausgebeutet werden könnte." Das Organ der ruthe-nischen Partei drückt die Erwartung aus, daß die ruthenische» Abgeordneten in diesem Sinne Amen-dierungen zu de» Gesetzen veranlassen werden. Anstand. Die Berichte über die Nach» wählen zum deutschen Reichstage melden den Sieg der liberalen Eandidaten in zwei von den Socialdemokraten schwer bedrohten Kreisen Hamburgs, sowie die vorauszusehende Wahl von Schulze-Delitzsch gegen Hafenclever in Berlin. Die Socialdemokraten wühle» jetzt besonders im Elsaß, und eö erscheint nicht als unmöglich, daß sie dort einen ihrer vaterlandslosen Chefs durchsetzen. Die beiden am 27. d. in London abgehaltenen anti-ultramontanen Meeting« waren von enthusiastischen Hörern besucht. Die Anreden erfolgten in drei Sprachen: Englisch, Deutsch und Französisch. Indem Rom die Freiheit der ganzen Menschheit an seinem ehrsüchtigen Herzen erdrücken will, war dieser recht eigentlich internationale Protest sehr wohl am Platze. Der englische Liberalismus, feiner innersten Natur nach in seiner Duldsamkeit großmüthig, ist noch zur rechten Zeit erwacht, um die Gefahr zu erkennen, welche der verräthe rische Ultramontanismus, welcher die Toleranz und Freiheit Englands so schwer misbraucht, für den künftigen Frieden des Landes in den Falten seiner Priesterkutten birgt. DaS in der St. James-Hall versammelte Meeting nahm mit Acclamation eine Resolution an, welche „Englands Sympathie" für den Kampf des deutschen Reiches gegen den Vatican ausdrückt. Einen gleichen Verlauf nahm das Meeting in der Exeter-Hall. Ein Manifest D i S r a e l i S, des Führers der englische» Opposition, ergeht sich in lebhafter Ironie über die Leistungen des liberalen Regimes. Die Conservativen hätten immer die Abschaffung der Einkommensteuer und dir Ermäßigung der localen Steuern befürwortet. Die Liberalen seien immer gegen diese Maßregeln gewesen. Gladstone hätte mehr Energie in der äußeren Politik entwickeln sollen und weniger in der inneren. Die Conservativen nehmen Anstand, die Ausdehnung des Stimmrechtes auf dem Lande zu genehmigen, weil diese Maßregel es uöthig machen würde, allen Flecken von weniger als 40,000 Einwohnern das Bürgerrecht zu entziehen. Die Wähler hätten zwei Fragen zu entscheiden: ob sie wollten, daß der engli-Ichen Kirche die>elbe Behandlung widerfahren solle, wie der irischen Kirche, und ob sie wollten, daß der Religionsunterricht nicht langer einen Bestandtheil ver nationalen Erziehung bilden solle. In polnischen Kreise» gab man sich der Hoffnung hin, daß die russische Regierung an Stelle de» verstorbenen Statthalters in Russisch-Polen Feldmarschall Grafen Berg einen kai,erlichen Pnnzen ernennen und damit eine Atta der Ver-löhnung inaugurieren werde. Von Petersburg aus hat »rn» diese» Illusionen ein schnelle« Ende bereitet. Uebereinstimmende« Nachrichten zufolge ist Generallientcnant v. Kotzebu c zum Nachfolger des Grafen Berg ernannt, und zwar in der Eigenschaft eines General-Gouverneurs. Genera'. Kotzebue stammt zwar aus einer deut>chen Familie, gehört aber, was seine politische Richtung anbelangt, zu den treuesten An-hüngern der Wcficlrode’ichc» Schule, aus der er hervorgegangen. Wiederholt mit diplomatischen Missionen betraut, zählt er zu den Vertrauten de« Fürsten Gorlschakosf, also nicht zur motzkowitischen Partei; aber doch zu de»'Vertreter» der strammen Centralisation. Mit dieser Ernennung ist jene polnische Fraktion, welche überall Allianzen sucht und dieselben sogar im panjlaviftische» Lager zu finden glaubt, wieder um eine Enttäuschung reicher geworden. Der russische E z a r hat ein Manifest an seine Unterthanen erlassen, in welchem denselben keine neuen menschenwürdigen Freiheiten verkündet werde», sondern die Freude des väterlichen Herzens über das Ehebündnis seiner Tochter mit dem Prinzen Alfred von Großbritannien ihren Ausdruck findet; die „getreuen Unterthanen" werden zum Mitbeten für eine „glückliche Ehe" aufgefordert. Die Prinzessin erhält eine Mitgift von vier Millionen Silber-rubel. Die Car listen bedrohen nun ernstlich Santander; sie haben die Eisenbahn in der Nähe dieser Stadt aufgerissen. Seit den letzten drei Tagen ist dort keine Post von Madrid angekommen. Die Carlisten reclamieren ferner den Sieg in einem ernstlichen Treffen in Navarra, unweit La Guardia und Penacerrado. Marione« bewegt sich, wie man sagt, in der Richtung von Vitoria. Sie organisieren nun einen Feldtelegraphen, um die ganze Linie ihrer Operation miteinander zu verbinde». Die Haupt> station soll Zumarraga sein. Die Position in Bilbao ist unverändert. Zur Tagesgeschichte. — Zur Regelung der Grundsteuer. Baron Doblhoff hatte vor kurzem folgende JnlerM-latiou an den Finanzminister gestellt: , Beabsichtigt die Regierung nach Vollendung de« AbschätzuugSge,-schäfles zum Behufe der Prüfung und Ausgleichung der Tarife noch vor Beginn der Einschätzungen die Centralcommission zur Regelung der Grundsteuer einzuberufen, und wann gedenkt dieselbe eine diese Einberufung ermöglichende Novelle zum Gesetze vom 24ste» Mai im ReichSrathe einzubringen?" Der Finanz-minister antwortete darauf am vergangenen DinStag: die Nothwendigkeit einer solchen Novelle sei nicht vorhanden, und namentlich könne in den sich bei der Anwendung der Ländertarife in den Grenzbezirken einiger Länder ergebenden Schwierigkeiten ein ausreichender Grund für eine solche Neuerung im Gesetze nicht erkannt werden. Aus eine ebenfalls die Grundsteuer betreffende Interpellation des Abg. Haschek antwortete der Minister, daß itt den einzelnen Kronländern die Operation der Abschätzung aus natürlichen Ursache» zwar etwas verzögert, keineswegs aber verschleppt wo» den sei. In Galizien werde im Jahre 1875 die Einschätzung begonnen werden. — Die Heere der europäischen Großmächte. Die „Magteb. Ztg." dringt nachfolgende Daten über die Kriegsstärke der europäischen Großmächte : .Bisher stellten sich die unmittelbar mit den» AuSbruch eines Krieges von den verschiedenen größer» europäischen Staaten für die KnegSoperationen zu verwendenden Streitkräste für Deutschland auf 559,540 Mann mit 1776 Geschützen, hinter denen an ebenfalls für den Feldkrieq verwendbaren Reserven noch 450,830 Mann mit 306 Geschützen verbanden sind, zulammen also, hier wie überall nur der eigentliche streitbare Stand an Eombatanten berechnet, auf 710,370 Mann mit 2082 Geschützen. Für Ruß. land hingegen: eigentliche Feldarmee 436.000 Man» mit 1312 Geschützen, bereite Reserven derselben, incl. der laukastlchcn Armee und des donijche» Kosaken» Heeres, 154,520 Manu mit 256 Geschützen, oder Totale 650,520 Manu mit 1568 Geschützen. Frankreich: eigentliche Feldarmee 427,300 Mann mit 1728 Geschützen, bereite Reserven derselben 106.250 Mann mit 432 Geschützen, oder 533,550 Mann mit 2160 Geschützen. Oesterreich: eigentliche Feld-otire: 327,100 Mann mit 1268 Geschützen, Reserven derselben 125,350 Mann mit 332 Geschützen, oder 452,450 Mann mit 1690 Geschützen. Italien: eigentliche Feldarmee 228,800 Monn mit 800 Geschützen, Reserven derselben 67,100 Mann, 112 Beschütze, oder in Summe 295,900 Mann mit 912 Geschützen. England: der für Europa actio z« v.rwendende Theil seiner Armee beziffert sich auf 71,800 Mauu mit 240 Geschützen ohne eine sür diese Truppen veiwendbare bereite Reserve. 9« befindet ftd- hiebei jedoch nirgend» der Stand an BesatzungS« und LandeSvertheidiguugS-Truppen mit eingerechnet, welcher für Deutschland inSgesamml noch 551,440 Mann, 576 Geschütze, für Rußland 723,050 Mann, 644 Geschütze, für Frankreich 482,000 Manu, 360 Geschütz- betragen würde. Deutschland war somit bis. her in seiner unmittelbaren Activmacht Rußland um 59,850, Frankreich um 176,820 Mann überlegen, wogegen allerdings die russische Gesammtarmee 111,760 Mann mehr auSwieS. Immerhin konnte indes bei den weiten Entfernungen des russischen Reiches und seinem noch wenig entwickelten Eisenbahnnetz Deutschland als weitaus der mächtigste Militärstaat Europas oder that-fächlich der Welt angesehen werden. Local- und Provinzial-Angelegeuheiten. — ( WaS lange währt, wird gut!) So geht es gewiß auch dem Mannschaftswagen für die laibacher freiwillige Feuerwehr, der wird gewiß recht gut. Im Anfang vorigen Sommers schon wurde ein Bestkegelscheiben veranstaltet, dessen Rein, ertrag von 119 fl. nur für einen Mannschaftswagen bestimmt war. Ein Freund der Feuerwehr schenkte zu jener Zeit derselben einen Wagen zu dem gedachten Zwecke, der sich leicht zu einem Mannschaftswagen umändern lassen würde, nur müßte eben daran „angefangen'1 werden. Aber so hat der gedachte Wagen nur sein Asyl geändert, und während er früher ein Holzmagazin war, wurde er später ein Karwfselmagazin und ist jetzt vielleicht Magazin für alle Metalle geworden. Ein Glück für die Feuerwehr, wie überhaupt, daß es jetzt in der Nähe wenig brennt, wahrscheinlich nur deshalb nicht, weil der Mannschaftswagen noch nicht assentiert ist; aber „das Unglück schreitet schnell" und eS könnte auch das Gegentheil wollen. Nun, die Mannschaft kann ja laufen und sich halbtobt Hetzen, für andere Leute, die eS können, gibt e» ComfortableS! Warum dauerte« so lange, bis die Mannschaften auch etwas „ComfortablereS" genießen können? Oder wird vielleicht mit dem Wagen fo lange gewartet, bis die BefpannungSfrage ihre end-ziltige Lösung gefunden? — („EtwaS mehr Licht!*) Ich sollte eigentlich heute die Fiber nicht ergreifen, um meine Gedanken niederzuschreiben, weil wir im zunehmenden Monde uns befinden. Denn ich will über etwas schreiben, welches man nur bei abnehmendem Monde 'wahrnimmt, oder auch nicht wahr nimmt, wie man es eben nimmt. Oft zwar passiert e« auch, daß man e- wahr — oder nicht wahrnimmt, wenn nemlich der Mondschein im Kalender steht, aber sonst eS stockpechrabenfinster ist. Aber beileibe darf man nicht den Monbfchein nach der „Pratika" nehmen, nach derselben ist ja überhaupt gar kein Mondschein, denn wenn dort zunehmender Mond ist, kann nach der Verrechnung natürlicherweise der Mond nicht scheinen, und wenn eS Vollmond ist, scheint zum Trotz der Mond absolut erst recht nicht, scheint überhaupt bet Mond eontinuirlich im letzten Viertel zu stehen. Nun, gönnen wir eS den Lesern der „Pratika", daß ihnen d a rin und d a rauS kein Licht scheint. Ich bin aber Lichtfreund und lese deshalb auch die „Pratika" nicht, sondern habe eS nur so vom Hörensagen. Aber weil es in der „Pratika" und in so manchen Herzen und Seelen so finster ist, braucht ei deshalb in manchen Straßen Laibach- finster zu fein? Dort vorzüglich, wo die GaSröhren schon in der Erbe liegen, oberhalb aber noch simple Oelflämmchen an Auszehrung leiben, da thut eS nolh, daß eS einmal heiße: Es werde Licht I oder wie Lomarmora sagt : „Un po’ piti di luce.“ Wie glücklich ist doch Tivoli. E« hat schon lange Gasbeleuchtung bis zu seinen Füßen, obgleich weniger Menschen zu ßtiten bcrt verkehren, als Later, neu vorhanden finb, diese höchsten» für warme Her. zeo leuchten, weil sie anderswo daS Licht scheuen müssen. Durch die BallhauSzasse, die jetzt in den Abendstunden sehr belebt ist, ist die Beleuchtung eine läwmerliche, unb man kann sich dort sehr leicht aus Mangel an Licht verrennen, oder ziemlich unsanft an-gerannt werde». Dies,« Gradischaviertel ist in dieser Aichtung wirklich nicht beneiden»»«rth; e» wohnt dort eben kein Gemeinderath, daher eS auch von diesem nicht gefühlt wird, daß eS hier ein dringendes Be. dürfnis nach „mehr Licht!" gibt! Abends zwischen neun unb zehn Uhr haben die paar Oellämpchen die nur kärglich zugemessene Nahrung aufgeleit unb die Flämmchen liegen in den letzten TodeSzuckungen, lange vor der Stunde natürlich, wo der Laternenmann fei« neStzAmte« walten sollte. Und doch konnte man dort vor kurzem eine wahrhaft splendide Straßenbeleuchtung wahrnehmen, denn hoch vom reinen Himmel herab ergoß die Mondscheibe ihr reines Silberlicht auf Gefilde und Fluren und auch in die BallhauS-gasse, und ihm, nemlich dem Mond zum Hohne, oder war eS au» Ironie gegen mich Lichtfreund, ich weiß eS nicht genau, brannten die Flammen der Oellater-nen in der BallhanSgafse so hell und groß, wie selten. Ich glaube fast, man hat an maßgebender Stelle die „Pratika" in Händen gehabt, die das letzte Viertel weist, wenn der Mond für andere Menschenkinder hoch am Himmel sichtbar ist. Hoffen wir, daß recht bald im Frühjahre diese Schattenseiten sich klären und für die Lichtsreunde der Gradischa andere und zwar solide Gaslichter aufgesteckt werden, sintemal die „Anleihe" ja schon lange genehmigt ist. — (Aus demSauitätSwocheuberichte des lai bacher Stadtphysikates) für die Woche vom 18. bis incl. 24. Jänner 1874 entnehmen wir folgende-: Die Sterblichkeit war bedeutender als in der Vorwoche, da in dieser Woche 5 Personen mehr starben. In dieser Woche ereigneten sich 28 Todesfälle, von diesen betrafen 18 das männliche und 10 das weibliche Geschlecht, Erwachsene waren 20 und 8 Kinder, daher wieder das männliche Geschlecht und die Erwachsenen überwiegend an der Sterblichkeit parti-cipierten. Im Civilspitale starben 5, im Filialspitale und im JnquisitiouShaufe je 1 Person, im ürnaner städtischen Nothspitale niemand, in der Stadt und den Borstädten 21. Als häufigste Todesursache traten auf: Blattern 8mal, d. i. 28 7 pZt.; Fraisen 4mal, d. i. 14 4 pZt.; Lungenlähmung und Tuberculose je 2mal, d. i. 7 2 pZt.; Marasmus, Typhus, Schlagfluß ic. je lmal, d. i. 3 7 pZt. aller Verstorbenen. — (Schulde such in Laibach.) Die „Laib. Schulztg." bringt folgende summarische Uebersicht der schulpflichtigen Kinder im Stadtbezirke Laibach im Jahre 1874: „A. Knaben. ES besuchen von den schulpflich« tigen die k. k. Uebungsfchule 141, die erste städtische Volksschule 531, die zweite städtische Volksschule 380, die Excurrendoschule am Morast 42, die Volksschule der evangelischen Gemeinde 44, das Institut Waldherr 37, die Schule der Baumwollspinnfabrik 12, das In. stitnt Rehn 5, das Institut v. Zollerndorf 7, die Vor« bereitungsschule Schigon 6, die Kleinkinderbewahranstalt 9; ferner das k. k. Gymnasium 77, die k. k. Realschule 115, die Gewerbe- und Handelsschule 36 Knaben; Privatunterricht zuhause genießen 19, wegen Krankheit erhalten keinen Unterricht 19, nicht auffindbar sind 3 Knaben; — Summe 1283Knaben. B. Mädchen. Es besuchen von den schulpflichtigen die k. k. Uebung«. schule 25, die Excurrendoschule am Morast 16, die Klosterschule der Ursulinnen 871, die Schule der evangelischen Gemeinde 41, da« Institut Moo« 13, das Institut Rehn 49, das Institut v. Zollerndors 48, das Institut Huth 50, die Vorbereitungsschule Schigon 2, die Schule der k. k. Tabaksabrik 48, die Schule der Baumwollspinnfabrik 17, die Kleinkinderbewahr, anstatt 36 Mädchen; Privatunterricht zuhause genießen 32, wegen Krankheit erhallen keinen Unterricht 11, nicht auffindbar sind 4 Mädchen; Summe 1246 Mädchen. — Gefammtsumme der schulpflichtigen Äincct 2529, somit 47 Knaben unb 116 Mädchen, zusammen 163 Kinder mehr als im Vorjahre 1873 (1236 Knaben, 1130 Mäbchen, zusammen 2366 Kinber). — (Für die Volksschulen.) Wie seit drei Jahren werden neuerlich aus den Gebarung-« überfchüffen beS SchulbücherverlazS 10,000 fl. zur unentgeltlichen Beiheilung bürstiger Volksschulen mit Lehrmitteln für ben Anschauungsunterricht, namentlich mit Bilber- und Kartenwerke», verwendet werden. Im Jahre 1873 sind nahezu sämmtlichr Volksschule» mit Exemplaren der Wandtabellen bet neuen metrische» Maße und Gewichte und einer Belehrung über bete*,1 Gebrauch in den verschiedenen Reichssprachen betheilt werden. — (UnteroffizierSkränzchen.) Di«. Herren Unteroffiziere von der Artillerie veranstalte» Samstag de» 7. Februar im CasinoglaSsalou et» Tanzkränzcheu. — (Rinderpest erloschen.) Laut eingela». fener amtlicher Rapporte ist die Rinderpest in Steiermark erloschen; demzufolge ist der Verkehr im ganze» Lande wieder freigegeben; nur einige Vorsichtsmaßregel» bleiben aufrecht. — (Der Concretalstatus fämmtlicher Be amte n - Dien st katezorie n) bei den Gerichtshöfen und Bezirksgerichten im Sprengel des grazer Oberlandesgerichtes weist mit Beginn des Jahres 1874 nachstehende Resultate auf: 2 OberlandeSgerichtS-Prä-sidenten, 3 LandeSgerichtS-Präsidmten, 3 Preisgerichte. Präsidenten, 18 OberlandeSgerichtSräth-, 45 Lande«. gerichSräthe, 12 RahtSsecretäre, 112 Bezirksrichter, 44 Gerichtshofadjunkten, 130 BezirkSgerichlSadjuncten, 85 AuScultanten, 12 RechnungSbeamten, 58 Grundbuchsbeamte und 234 Kanzlei- und Manipulation«. beamte, daher im ganzen 758 Beamte. Hievon entfallen auf die 3. Rangklasse 2, auf die 5. Rangklaffe 3, auf die 6. Rangklaffe 21, auf die 7. Rangklaffe 47, auf die 8. Rangklaffe 127, auf die 9te Rangklaffe 184, auf die 10. Rangklasse 70, auf die 11. Rangklaffe 215, nebst 85 AuScultanten. Der Concretalstatus der staatSanwaltschaftlichen Concept». beamten enthält einen Oberstaatsanwalt in bet 6te» Rangklaffe, 6 Staatsanwälte in der 7. Rangklaffe, 1 Oberstaatsanwalt-Stellvertreter, in bet 8. Rangklaffe und 22 StaatSanwalt-substituten in bet 9tt» Rangklaffe. — (Rechtsschutz fiieLose unb gesellschaftliche Anlehe».) In dem Gesetzentwurf über die Eisenbahn - Prioritäten wird für diese in Hinkunft eine hypothekarische Sicherstellung bewirkt-Damit aber auch den Besitzern von ändern Schuldverschreibungen, zum Beispiel Prioritäten von Baugesellschafte», Lose» u. s. w., künftig ein größerer Rechtsschutz zu Theil werde, ist eine zweite Gesetzvorlage eingebracht worden, deren wesentlichste Bestimmung folgendermaßen lautet: „Werden übet eine Darlehensforderung auf Inhaber lautende oder durch Indossement übertragbare Theilschuldverschreibunge» (Partial-Obligationen, Prioritäts-Obligationen, Lose u. dgl.) au-gegeben, so ist für die jeweiligen Besitzer dieser Theilschuldverschreibuugeu vom Gerichte ein ge» meinsamer Curator in allen Fällen zu bestellen, in welchen eS sich ergibt, daß die Rechte dieser Be-sitzet durch Verzug gefährdet oder die Recht« eine« ändern in ihrem Gange gehemmt würden. Die Bestellungen eine» gemeinsamen Curator« kann jeder Betheiligte, und wenn die Theischuldverschreibungen von einer unter besonderer staatlicher Aussicht stehende» Unternehmung auSgegeben wurden, auch das diese Aufsicht ausübende öffentliche Organ begehren. Die Eintragung eines Pfandrechte» für die Besitzer findet auf Grund einer vom Schuldner ausgestellte» PfandbestellunzS-Urkuude statt." Motiviert wird diese sehr löbliche Einführung einer gemeinsamen Vertretung durch die Erfahrung, daß e» einem einzelnen Besitzer nicht gut möglich ist, die Durchsetzung feinte Rechte zu erzwingen, ohne einen vielleicht ganz unver-hältniSmäßigen Aufwand machen zu müssen. Eine solche gemeinsame Vertretung würde sich aber nicht, nur sür die Besitzer von Schuldverschreibungen, sondern gewiß auch für Aktienbesitzer, die noch größer» Gefahren auSgcfefct sind, empfehlen. — (Erdbeben. Theori e. ) Nach der Theorie des Herrn R. Falb stehen für bie nächsten Monate zahlreiche und bedeutende Erdbeben bevor; namentlich bürsten sich die Tage um den 13. März durch heftige Paroxyimen bemerkbar machen. Außer-dem wären noch die Tage um den 4. und 18. Februar den 3., 13. und 31. März, sowie den 13. April be-deutlich. Die Thätigkeit de« Vesuv« tritt in der Reget »« eine» Monat später eia. — (Für bt' e Pensionist««.) Seit Tengtt Zeit ist in bta Kreisen der pensionierten Beamten der berechtigte Wunsch aofgetaucht, daß ihnen, wo- die unteren Stufen anbelangt, die gewiß gering, ftigig bemessenen Bezüge gleich den Beamtengehallen anlicipando und nicht erst am Schlüsse de- Monate-auibezahlt werden. In der Sitzung de« BudgetauS-IchuffiS deS Abgeordnetenhauses am 28. d. wurde nun auf Anregung der Herrn Dr. Rodler und Graf Bonda ttr Antrag angenommen, daß die Zahlung der Pensionen künftighin nicht wehr in decuisiven Raten, sott» drrn anticipando zu erfolgen habe. Der Antrag wurde auch vom Ausschuß zum Beschluß erhoben und der anwesend- R-gierungSvertreter stellte die Geneigtheit des Ministeriums, darauf einzugehen, in Aussicht, j Hoffentlich bleibt es diesmal nicht bei der bloßen „Ge> j ueigtheit.' Graf Bonda brachte auch die vorjährige Resolution bezüglich einer besseren Regelung der Pen> sionSverhältnisfe der Witwen und Waisen, der Beamten und Diener in Erinnerung, welche auch diesmal angenommen wurde. — (Bibliotheken.) Die statistische Gen» tralcommisfon versendet soeben eine Publikation über den Stand der österreichischen Bibliotheken zu Ende des Jahres 1871. Nach diese» Miltheilungen enthielt die Universitätsbibliothek in Graz 69,970, die in Innsbruck 58,530 Bände, die sämmtlichen Universitätsbibliotheken CiSleithanienS 678,590 Bände, die Manuskripte und Jncunabeln nicht mitgerechnet. Die 6 Studienbibliocheken enthielten zusammen 233,761 Bände, davon die Bibliothek in Klagensurt 32,681. die in Laibach 40,238, die in Görz 13,494 Bände. Einen Einblick in den Bvcherreich-thum Oesterreichs bietet folgende Uebersicht. Es enthielten die öffentlichen Studien», höhere LehranstaltS-, Instituts-, und Mttteijchulbibliotheken 1.602,537, dir Bibliotheken der geistlichen Corporationen 1.487,489, die Hof-, Staats, Landes- und Gemeindebibliotheken 846,329, die großen Privatbibliotheken 328,329, die Miliiürbibliotheken 286,895, die Vereinsbiblio-thekcn 196,869, zusammen 4.748,961 Bände. — (Die Alz. illustr. Industrie- und Kun stze it nn g), von allen illustrierten Journalen wohl daS am prächtigsten auSgefiattele Blatt bringt in Nr. 4/5 eine Reihe vorzüglicher Illustrationen und ArlilcI. Wir heben unter den elfteren folgende be sonders hervor: Aurora, Gemälde von L. Hamon, Tafelaussatz in Bronze und GlaS, Schmuckkästchen im Stile Louis XIV., christliche Märtyrer werden von ihren Angehörigen aus dem Circus getragen, Ge »älde von A. Bauer, Bronze-Rauchgarnitur, Lampen ständet, JacqueS Offenbachs Portrait, Ludwig XI. in Toulouse, GlaSgemälde von V. Gesta, persische Fayencen , mittelalterliches GlaSgcrälh, Nietenpreffen, kombinierte Scheer- und Lochmaschine. Einladung. DaS KränzchencomilS der freiwilligen Feuerwehr tzrrhrt sich hiewit alle Gönner und Freunde derselben, da» löbl. k. k. OssizierScorpS, ferner die p. t. Mitglied« des Turnvereins, der philharm. Gesellschaft, des RohrschützenvereinS, deS Sokol-, des krainischen Lehrer- und des Arbeitervereins zu dem Sonntag den 1. Februar 1874 in den Schießstätte-Localitiiten statt-findenden Feuerwehrkränzchen höflichst zu laden. Familienkarten ü 2 fl. und Garnisonskalten i 1 fl. sind bei Herren Kleinmoyr & Bamberg und flattriger zu lösen, allwo auch alle jene Herren, welchen auS Versehen keine Einladung zugekommen ist, dieselbe beheben wollen. Am Sonntage, als am Tage des Kränzchen», sind die Eintrittskarten an der Kaste zu haben. Ausweis über den Stand der Blatternepidemie in Lai. b ach am 28. und 29. Jänner 1874. Ccm letztem ÄuSwttfe sind in Behandlung Der-bliebe» 94, zugewachsen 8. und zwar 3 Männer, 2 Weiber und 3 Rindet, gerufen 35, und zwar 12 Männer, 2 Weiber und 21 Kinder, gestorben 1 Monn; in Behandlung verbleiben 66, b. i. 14 Männer, 27 Weiber und 25 Kirder. Seit Beginn der Epidemie wurden amtlich gemeldet 240 ErkrankungSfäll?, von diesen sind 142 genesen und 32 gestorben. JmstädtischenNothspitaleinderTir» nanvorstadt war der Stand am 28. d. M. 22 Kranke, 2 sind zugewachsen und 1 genesen. — am 29. d. M. 20 Krank,', da 1 genesen und 1 gestorben ist. Seit Errichtung dieses Spitals wurden 40 ausgenommen, 14 sind genesen und 5 gestorben. Im lands chaf tli ch en Filia lf pitale in der Polanavorstadt war der Stand am 28. d. 26 Kranke, da 1 genesen ist. Stadtmagistrat Laibach, am 29. Jänner 1874. Mngesendet. Allen Kraukeu Kraft unb Gesundheit ohne Medizin vnd ohne Kosten. Revalesciere du Barry üön London. Reine Krankheit »ernv.'.g der beScate* BetiüesciÄn da liwtrj it »II ersieh«, unb tefciiigt dieselbe ohn» Medizin nnb ohne Kosten alli Stajtti», Wetten», Brust-, Lnugen-, Leber-, Drüsen-, e»Uim6aut» Ärtcov», Blasen» mib 8lierci;!eitcn, Tuberculosc, SSwindsn-t, Husten, Uuverdaulichkeit, Bersiopsang, Diarrhoen, oOiafloftjtcit Schwache, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindal, Blutansstei. je«, Ohren brausen, Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwan, »erschast, Liabcle«, Melancholie, ilbmagernng, SiheumavSmu» Sich! Bleichsucht. — luSjüge au? 75,000 Sertistcatcu über Giu-suugen, di, »ller äJlebijin ttibetslaiiben, werben auf Verlangen franco eiilgisende«. »iahrhastcr al« Fleisch erspart die Koralasdire bei Erwachsener and Kindern sünfzigwal ihren Preis in Arzneien. In Blcchbiichsen ton ein halb Psnub fl. 1-50, 1 Pfd. ft. l'5l > Pfb. fl. « 50, 5 Pst. 10 fl-, 12 Psb. 20 fl., 21 Psb. 36 fl. - !!-> nlesciire-Biscnitcn in Biichsen u fl. z.50 und st. 4-50. — UeTaleeoiltt Cjocolat^e in Pulset iinb iit Labletten fiir 12 lassen fl. V50, 24 Tafsei fl. 2-50, 4 lassen fl. 4*50, in Pulver für 120 Tassen fl. 10, für 28i Sassen fl. 20, sflr 676 Lasikr fl. 36. — Zu beziehen bnrch Sarrv bt d ait ib 6 o ms), in Wi&n, Wailflnohgaeee Mr.8,inL&lbaot bei Z.. Mahr, sowie in allen Städten bei guten Apothekern und Sps> zereihändlern; auch versendet das wiener vau8 nach allen Gesinde: gegen Pcilcnlrtilmtg sbtt Nachnahme. Wittemng. Laibach, 30. Jänner. Morgens bemüitt, später heiterer, wolkeusoser Tag schwacher 4!ordost. Temperatur: morgens 6 Uf>r — 16 , nachmittags 2 Uhr ■+ 3 2" C. (1873 + 4 G», 1872 + 3'8".) Barometer im Fallen 73784 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme — 0 2°, um 11° über dem Normale. Avgelommeue Fremde. Am 30. Jänner. Motel Stadt Wien. Süß, Adler, Lust, Felsenhauer und Frl. Reichs, Reisende, Wien. Moliren. Ktiniiy, Kaufmann, Eckenseld. Hotel Elefant. Rücke», Bergdirector nnd Hallberger, Handelsreisender, Wien. Unger, Verstorbene. D e » 29. I ii ii »e r. Michael Anzie, KenschlelSwill-wersohn, 8 I., Mcoignind Nr. 54 nnd Franz Noonl, Ziinmermaiin, 28 3-, itrakauvorstadt Nr. 75, beide an Blattern. — Karoline Scbnu, k. f. Bezirksdienerrkmd, Barm hcrzigeugosse Nr. 13l, Abzehrung. — Diaria Praznik, Findling, 14 Tage, Civilsnial, Zehrfieber. Telegramme. Berlin, 29. Jänner. Daö Abgeordneten' hauS bewilligte bei Bcrathung des Kultnsetats die Etatspost von 1G,000 Thalern für den Altkatholiken-bischof mit allen Stimmen gegen die des Centrnms und des Polenklubs. — „Germania" ist autorisiert milzutheilen, AntonelliS Circular, welches die von der „Köln. Ztg." veröffentlichte Bnlle als erfunden bezeichnet, werde den Höfen notificiert werden. Die echte Papstwahlbulle sei im Jahre 1869 erlassen zur Wahrung der Freiheit des Conclave gegenüber der italienischen Regierung. Wiener Börse vom 29. Jänner. Staatsfonds. ®t.b äEate üperc. Rente, ost.Pap. 69 65 69.15, Mo. d!t>. öst. ia tc-itO. 7-».75> 74.85 iofe von 1854 . . . .1 $>9.t0i:00.— ^efe von 1860, gan3i ItiG 25 H 6 50 t.'0,e von 186V, Fünf'. 115.—; 115.50 Prämiensch. v. 1664 ,142.— 142 50 (jrnndcntl.-öbi SicSentürg, ja 6 » 75.50 76.£0 tafliwn zu. . 5 „ 77 to, 18.- Aeticn. Lnglo-Ban!...........il03 itetitinSalt .... tu. Depositenbank . . . ,| 52 iLscomple-Anstall . . 935. rranev. Bank . . Handelsbank..........I 93. Viintnbanteneemn. .1 - . Wattenalbaiit . . . .[993. Oeßerr. allg. Bank .! 59 Ceft. -öanlgesells. . . 3C8. Union - Bank . . . ,ji43. Bereinöbank..........! 15, BerkehrSbank 120 4lf8lb.JB<*R 111, .tari.-iutoig-iaSe. .1230, ü-.tij. Llisabuh Bichn. jll Lais. 6tani.3cfefov.. 2ii L!aat«bahn . . . . 339 Sübbahn...............161, -161.5t 75U43 2ö | 52.50 -1945.— - 47.- - i 93 50 -I 92.- - ,991, 50) 60.50 -,210.- 141.-i 1. .50 - 126 50 - 145.- - L 30.50 50 215 • |212 — - j3J5.-.50 162. 1‘fandbricfo. Seid War? ilSj. kst.Bod..2redlt. b;o. ia 33 .1 itcttoit, b.JS <‘Jj. Bod.-Srediianst. »5 75; S j.— 91.60j v«.— CG.— 0 50 91.75 86,50 Prioriiats-Obl. 'ran,-JosefS-Vah,l . Oest.-Nordnest>ahn. Siebenbürger LlaalSdahn LUdd.-IS -s.zu 500 Fr. tko. Bon» 6x2l. 1(3.— 102.25 83.25 ' l').M-111 80 97.- 108.5tV 102.75 83.75 Ul.— 112.50 97 50 Lose. Kredit-L Rrdolfs-L k73.~ 13.50 173.50 14.— Wechsel (33Son.) -tngSb. 1U0 H.siltb.®. imntf. 100 , „ Hamburg satca ii) Pi. I*ari4 100 yrtsac« . 95.25 95 40 55.85 l i 2 90 <4.60 95 50 95.60 t5.95 11».-44.70 Manzen. taii. acüea. ä)»#r«ac»ftää . . . V:ch6. Kassenschein« 5.34-'9.01 s 1 6« 5 107 25 5.35-^.02-1 69 6 .07 50 Trlegraphischer Cursbericbt am 30. Jäuuer. Papier-Rente 69,55 — Silber-Rente 74,dO — 1860er rtaats-Anlehen 105,75— Banlactien 987,— Credit 241,25 - London 112,70 — Silber 107, K. k. Miinx-Ducalen 20-Francs-Slücke 9,01. Danksagung. Für die vielseitige Theilnahme wahrend bei Krankheit nuferes geliebten Sohne« und refpective Bruders und Schwagers, Herr» Ludwig Hribar, Bahnbeamlen, so wie (iit da« zahlreiche Geleite zu dessen letzter Ruhestätte sagen allen Betressendcn hiemit den herzlichsten Dank (71) die trauernden Angehörigen. Laibach, am 29. Janner 1874. Gratis und franco versendet die neueste totto- Gewinnliste pro 187-1 , (53-2) K. von Orllcv, Professor der Mathematik inBerlin, Withelinstrasie Nr. 125. Anfragen *) finden sofort Antwort. J *) Eine solche Anfrage können wir unfern Lesern j umsomehr cmpfelilen, als die Aushebung des Lotto J ich e r bevorsteht. D. R. i .■.V.VVWA%% V.VWAV.^V.% Gedenktafel Über die am Z.Februar 1 874 stattfindenden 8t-citationen. 1. Feilb., Jeuko'sche Real, Ermern, BG. Lad. A m 4. F e b r u a r. 1. Feilb, Püschel'sche Real, Tschöplach, PG. Tschernembl. Ziinzlicher flusiitrfiniif der Herbst- und Winterwnren und Eonfeetio» im Mvdelvare»geschäste des A. Popoviö. itmtf vrn Jgn. v. R!<-tnmavr * Bamberg in Laida». Verleger und für die -iedaction verautwi'rtlich' ^Itomar Bamberg.