PrtkfbrMrdilll. Ein Monat 40 fr. Vierteljährig 1 fl. 20 „ Halbjährig 2 „ 40 „ Ganzjährig 4 „ 8V „ Mit Pokversendnnsi. Ein Monat 50 kr. Vierteljährig 1 „ 50 „ Halbjährig . 3 „ — „ Ganzjährig. 6 „ — „ Einzelne Nummern 0 kr. Antersteierm Inseriwnzsttdiihr: Die viermal gespaltene TrncNeilc wird bei einmali^ei Einfchaltnng mit 5, bei Mimaliger mit 8, bei dreimaliger mit 19 Kreuzen« berechnet. Ei'sssicilit jeden ^oim-ta^. und Donnerstag in je hinein halben Bogen s?:e Veila^en nttge-rechnet). Donnerstag den G. November. Gedanken über die Auszug- lm diese ihre Absicht durchführen zn können, setzen ie vor allem Andern alle Hebel in Bewegung, lM den Uebernehmer gerichtlich großjährig erklä-en zu lassen, um sodann mit dem eigenberech- tigten jedoch gänzlich unerfahrenen Menschen einen für die Utt rgeber möglichst vorteilhaften '?act abschließen zu "können. Wenn das Bericht r .'ich-tig genug ist oder zufällig von den Intentionen der Alten Kenntniß erhält, so werden die Gesuch-steller in betreff der gewünschten Großjä'inMts-erklärung abschlägig verbeschieden; welche Mittel werden nun vom Vater in Bewegung gesetzt, um sein Vorhaben auszuführen, wie viele Attestate von Seite des Pfarrers, des Gemeindevorstehers, !der Gemeinderäthe zc. über den sittlichen und frommen Lebenswandel, über die Befähigung zur eigenen Vermögensgebahrung deS jungen Uebernehmers - werden dem Recurse alleair^M^urch die Wucht solcher manchen Orts wohlfeil zu beschaffenden Zeugnisse einzuwirken, dem am Ende bei glaubwürdiger Documenta nichts bleibt, als dem Begehren nachzugevM^ Wir aber möchten an dieser Stelle nebenbei bemerken, daß ganz besonders bei Entlassungen anS der väterlichen Gewalt unter ^00 Fällen Hewiß öl) sein werden, bei denen VST Bater gegenüber sei-nem'Kinde irgend einen materiellen Vorthei! sucht, demnach die Scrnpulosität des Richters in wichen Angelegenheiten nie genug gewürdiget »Verden kann. Mit der erlangten Erledigung über die erfolgte gerichtliche Volljährigkeitserklärnng des Ueber-nehmers ist der Ausführung der selbstsüchtigen )n-tentionen der Alten die Thüre geöffnet und nun beginnt der eigentliche Paet. Der unerfahrene Züngling, den min auf einmal auf eigene Füge gestellt, geht daran, einen der wichtigsten Schritte für sein ganzes Leben zn thun und Niemand steht ibm rathend zur Seite, selbst die Zeugen laßen nur zu gerne ihr Gewissen durch eine Halbe Wein betölpeln. Das Wort „Be-sitzer" kitzelt den erwachenden Ehrgeiz des jungen Mannes und seine vor Freude glänzenden Angen übersehen die drohenden Mienen gelddürstiger Gläubiger, die an dem zu übernehmenden Beul)-thume wie Würmer an einem entkräfteten Bmme nagen, der bis ins innerste Mark zerfressen, mit seiner welken Blätterkrone ein trauriges webmntbs- volles Bild ärmeres. ---- tHraz kV (?. Am W. Ott. feierte das hiesige ^tn dentencorps „Germania", aus etwa 12 Hörern der Rechte gebildet, das einjährige Besteben des-selben durch einen großen Rommers in Schreiners Bierballe. Die meisten Angehörigen der übrigen Studentenverbindungen, die Vertreter des Gesangs-nnd Turnvereines, des Rltterbnndes. nebst vielen an-deren geladenen Gästen waren erschienen, um die-ser jungen, aus trefflichen Elementen begehenden und trotz ibrer kleinen Schaar doch ungemein lebenskräftigen Verbindung ihren Antbeil zu be weisen. Wir wollen die Geduld des Weiers nicht durch Auszählung aller dabei zur An^übrnng aebrachten wieder, aller Reden n. dgi. ermn)en, sondern nur anführen, daß dieser Eommers jedem unbefangen Urtheilenden Vieles bo-, was die ein festigen Ansichten der dem VerbindungwefenFeindlichen widerlegt. Vorerst wird von Letzteren betont, daß durch dieses Bnrschenwesen die Jugend verdorben werde, daß Roheit, Trunk und Händelsucht bei ihr ein-reißen würde. Führwahr, wir konnten noch keine Spur von Entwicklung eines solchen Lasters als Folge der Verbindungen erblicken nnd sind gerc.-da;n der Ansicht, daß dnrch die teilweise Oesfenl-lichkeit der Studentenkneipeu. dll.ch die daselbst herrschenden Gesetze jeder solchen Ausartung eher vorgebeugt, als Bahn gebrochen werde. cluöem kommt noch die Ehrenpflicht, die jedes Mitglied einer Verbindung übernimmt, indem dM'K,e nicht nur seine persönliche, sondern auch die Ehre seines Eorp-i zu wahren verpflichtet ist. Wenn wir uns noch überdies erinnern, das; auch in jenen leiten, wo e-^ bei uns noch keine derartigen Verbindungen gab, der Mnsensohn dem G riteniasl' nichc abhold war .und in Vertilgung dess.'lbcu t)'et^cklich^ lei. stete, so könn n wir nicht einsehen, w.n'am geea)e jetzt nach mehr dafür gethan iverden sollte. Daö Feld aber, welches frnlier ganz brach lag, in diesen Verbindungen aber nnn eifrig bebaut wird, di? Entwicklung der Redekunst, ist für unsere staatlichen und bürgerlichen Verhältnisse zu wichtig, als daß wir derselben zn Liebe nicht Einiges vergessen sollten, worüber selbst der Unparteiischste manchmal den Kops schüttelt, wir meinen das zu große Formenwesen unoden herablassenden Ton der Universitätsstudirenden gegenüber den Technikern. welcher jedoch schon immer mehr nnd mehr einer innigeren Collegialirät Platz macht. Wir können nnr bedauern, das; die Heeren Professoren der Universität so selten bei solchen Zusammenkünften erscheinen, da dnrch eine Theil-name ihrerseits das Band zwischen ihnen nnd der Jugend nnr fester geknüpft würde, und müssenden Worten des Redners in dem Germania-Kommerse nnr zustimmen, mir denen derselbe seinem Unwillen Luft machte und ihnen trotz ihres Nichterscheinens doch eiu „Prosit" brachte. Wir baben geseheu, mit welcher Herzlichkeit der einzige anwesende Professor Dr. R. v. ^epbarovich begrüsir, mit wel-chem Jubel seine, die wärmste Tbeilnahme am Verbindungswesen beurkundende Rede anfgenom-men wurde. Klagenfnrt K. ^Literarischer Verein - Gasbeleuch-tungsfeierllchkeiten - Tbeater.) Ans Anregung des Klagenfurter Gemeinderathes Jos. M. Schleichers, der auch als Eorrestwndent ntebrerer Leitungen bekannt ist. sowie der Schriftsteller ^ritz Pi^ler un> Valentin Pogatschniq. wird nch hier in eine Remuneration von 30 fl. znerkannt. (Antrag de» Herrn Mareo - der Antrag deS Herrn LSschnig mit 50 sl. und jener des Herrn v. Gasteigermit SS fl.blieben in derMinorität).Hr.Bra-tislav Äoinowllh Producteuhändler > n der Gra-zervorstadt, wird (Antrag des Herrn v. Gasteiger) in den Gemeindeverband aufgenommen. Der Herr Bürgermeister referirte sosort über die Canalbanten und die damit verbundenen Pflastervorrichtungen, wobei sich heranöslellt, daß bisher sür die gedachten Arbeiten ein Betrag von S96S fl. 3S kr. ö. W. verausgabt erscheint, obschon kaum eineStre cke von SS Klafter Canal vollendet ist. Wenn man die außerordentlichen Schwierigkeiten bedenkt, welche der Canalban auf. seiner vollendeten Strecke einer Urbar-Nummcr (der bestandenen Herrschaft Drauburg) hier und dort sich ausdehnt - in beiden Ländern zuiammen ein Ganzes bildet, woraus sich folgern läßt, daß dieser Landestheil zu Kärnten gehörte. Obwohl veraltet, muß doch als Basis der Eatastralreinertrag mit 8Kö60 fl.. also auf 1 Joch kaum 2 fl. Ertrag, angenommen werden. So groß die Waldfläche erfcheint. ist der Holzmangel doch IN Besorgniß erregender Zunahme und die Ausdehnung reete der Ertrag des durch Abstockunaen vermehtten Ackerlandes stellt in keinem Berhältniffe znm Schaden, der aus solchen Wald-eulturSveränderungen erwächst. Au diese» Andeutungen gehört auch der Viehstand, welcher 282 Pserde, 2341 Ochsen. 2900 Kühe, 3380 Kälber, S988 Schase, 1000 Ziegen und 7711 Schweine ergibt, eine für den Flächenranm kleine Zahl in den einzelnen Gattungen. besonders des Rindviehes, mit dessen Verbesserung und Veredlung sich nur wenige Land-wirthe so eifrig besaffen, wie eS wünschenSwerth erscheint. Am besten steht noch die SchweinSzucht, welch« hier dem Landmanne noch am erträglichsten ist. darbot, so kann uns diese wenn gleich immense Auslage kaum Wunder nehmen. Uebrigens muß bemerkt werden, daß sich bis nun nur ein Betrag von beiläufig 3800 fl. ö. W. als eigentliche Aus-gäbe lierausstellt, während der Rest in den bereits angeschafften und noch nicht verwendeten Mate- rialien seine Bedeckung findet. Hinsichtlich der Canalbauten in der Grazer Vorstadt in der Strecke von dem ehemals Taut-scher'schen Hause bis einschließig des Bäckerhäus-chtns, wurde, da sich zu Folge des lierabgelang-ten hohen Statthaltcrei Erlasses der Aerarialstras. senfond zu keinem Beitrage herbeiläßt - beschlossen, den gedachten Lanal auf Gemeindekosten herstellen zu lassen, in der Voraussetzung, daß sich die be-treffenden Hauseigentl)ümer herbeilassen, einen ent-sprechenden Theil dieser Kosten ^u tragen. - Das Partikulare des Herrn Bezirks-Ingenieurs Zistler für Ausnahme der Stadtregulirungspläne des nördlichen Stadttheiles und der Magdalena Vor-stadt wird in der die Gemeinde treffendenHälfte pr. 107 fl. 28 kr' zur Zahlung angewiesen. Eine Einlage des Herrn Franz Schmidl um eine Entschädigung betreff deA von ihm gehaltenen Militärstandquartieres ri'ef eine äußerst lebhafte länger dauernde Debatte hervor, an welcher sich beinahe alle Ausschilsse betheiligten. Aus dem Ganzen ersehen wir. daß eine strenggerechte Ver-theilnng der Militär Einquartierung eine in der Praxis schwer durchfilhrbare Sache sei und daß eine Acliderung des MilitärbequarlirungsgpsetzeS allseitig für dringend erachtet werde. - Nachdem der von 5 Ausschlüssen nnterstüKte Antrag des Herrn Kartin auf Abweisung des Gesuchstellers fiel, wurde der Antrag des Vorsitzenden auf Zu-erkennung des Pauschalbetrages pr. 60 fl. ange-nommen. Die Erbiethuug des Herrn Hugo Fritz we-gen Uebernahme der Stadtbeleuchtuna und Effee-tuirung derselben mit SölaM wlrv^nsofern an-genommen, als dießfalls die weiteren Vorhand-tungeu fortzufttzen sind und Versuche mit SolmLl vorzunelMen. kommen. Die bczirksämtliche Jntimation, nach welcher die Gemeinde zu Folge hohen Ministerial Erlasses von der Hauszinssteuer fiir die im übertragenen Wirkungskreise verwendeten Localitäten befreit ist, wird zur angenehmen Wissenschaft genommen. Zufolge eingelangten H.Statthaltereierlasses un-terliegt die Vermehrung und Reorganisirung der Stadtpolizei keinem Anstände, jedoch wurde die Betheilung der Polizeiwachmannschaft mit Ober-gewehr für nicht angemessen erachtet, in welcher Hinsicht die Ergreifung des Ministerialreeurses beschlossen wird. . Sofort wird vom V orsitzenden die bezirks Der Menschenschllig ist kräftig und schön, wozu die klimatischen Verhältnisse das Zhrige beitragen mögen, weder epidemische noch endemische Krankheiten kommen bedeutend vor. Wenn der Wechsel des Dienstbotenvolkes (an» Rosenkranz-sonntage im September jeden Jahres) stattfindet, so kann man, besonders in WindischgrA wo sich die größte Zahl einfindet, bildschöne Mädchenge-fichter und kräftige Jünglingsgestalten inMenge sehen. JnderSprache ist vorherrschend derGebirgsdialekt, der nicht nur dem östlichen Äeiermärker, sondern oft dem nächsten Thalbewohner unverständlich ist; die Schriftsprache findet noch wenig Eingang, dafür vflegt sich der Landmann die deutsche Sprache für Handel und Wandel mit allem Eifer anzu-eignen, welche er auch sehr leicht lernt. Was nun den Verkehr betrifft, so hofft man von dsr Kärntner Eisenbahn und der Verbinduna mit derselben durch Unterdrauburg einen Auf-schwung, allein es ist kaum zu denken - womit? Gegenwärtig ist aller Handel höchstens Durchfuhr, die nur auf einer Strafe, welche von Süd nach Nord den Bezirk durchschneidet, und in neuester Zeit wesentlich verbessert wurde, betrieben wird. ämtliche Jntimation vorgelesen, laut welcher S r. Majestät der Kaiser in Höchstseinem und Ihrer Majestät der Kaiserin Namen, der Stadtrepräsentanz Marburg für die ehrfurchtsvollste Ueberreichung der Beglück-wünschunasadresse an die Kaiserin - die dankende Anerkenn ung auszudrücken Huld-vollst anzubefehlen geruht haben. Diese allerhöchste Huld wurde mit Jubel aufgenommen. Für den Abgeordneten zum Münchner Handels-tage wurde die Hälfte der Reisekosten mit ungefähr 92 fl. aus-der Gemeindeeasse liquidirt, während die andere Hälfte dem hiesigen Handels-stände zur Last fällt. Die Rauchfangkehrerarbeiten wurden pro 1863 mit Herrn Faleskini aeeordirt. - Sodann wurde die Sitzung in eine geheime verwandelt. ^ Am 4. November Abends fand die cou-stituirende Versammlung unseres Turnvereines statt. Nachdem eine eben beschlußfähige Zahl von unterstützenden und ausübenden Mitgliedern erschie-nen war. hielt der prov. Sprechwart Hr. Marco eine kurze Ansprache, worin er sowohl die Wich-tigkeit des Turnens, so wie dcn Standpuntt besprach, den der Verein in Marburg einnehme, wobei er demselben insbesondere die Fernhaltung von allen politisch-nationalen Tendenzen drinMd empfahl. Der prov. Schriftwart Prof. Rieck las' sodann das Protokoll der letzten Generalversammlung vom 13. September vor. welches genehmiget lvurde. Sodautt wurde zurWal)l geschritten und das Resultat war folgendes: Sprechwart Herr Marco mit 51, Ersatzmann Max Freiherr v. Rast mit 47 Stimmen; Turnwart Hr. Markl mit 51, Ersatzmann Hr. Mauch mit 46 Stimmen; Säckel wart Hr. Scheriau mit 45 Stim men; Schriftwart Hr. Prof. Rieck mit 56. Ersatzmann Herr Dr. M. Reiser mit 46 Stimmen ; Sangwart Herr Prohaska mit 4Z und Feftwart Hr. Wundsam mit 51 Stimmen. — Sämmtliche Herr n nahmen die Wahl an und zum Schluße wurde der Turnrath ermächtigt, über die Bezüge des TurnwarteS mit diesem selbst zu eontrahiren. Unser L^^ahnhof in der Grazervorstndt soll dem Vernehmen nach, großen Umänderungen unterzogen und bedeutend vergrößert werden. Die Arbeiten auf der Kärntner Eisenbahn sind so weit gediehen, daß im Laufe der ersten Hälfte dieses Monates bereits Probefahrten auf der Strecke von Marburg bis Saldenhofen vorgenommen werden dürften. Unter den in Marburg beim Eisenbahnbau untergebrachten neapolitanischen Flüchtlingen hatte sich am 2. d. M. ein Streit in einem Wirthshause der Magdalenavorstadt in Folge Die Ackerproduete werden zu 8500 Metzen Weitzen, 11000 M. Ä.irn. 3111 M. Geisle, 9178 M. Hafer, 3Z88 M. Mais, 1617 M. Hirse, 6220 M. Haiden,-bei 500 Metzen Fisolen und Bohnen, 120 M.Erbsen und Linsen, 17000 M. Erdäpfel und 13880 M. Rüben, endlich zu 490 Etr. an gewonnenen Oelftüchten, zu 2200 Metzen Obst, zu 35000 Etr. Heu und 10000 Klft. Holz angen omen. Wenn man den Ertrag anPro-dueten aus dem Thierrciche (Honig, Wachs, But-ter, Käse, Wolle) endlich jener des'Rindviehes Milch, Schlachtkälber, Rindfleisch, Häute und Dünger) rechnet, so ergibt sich im Verhältnisse zur Bevölkerung kein großer Ueberschuß^ und der Werth eines Joches an Ackerland oder Wie^ sengrund kann kaum über 100 fl. - an Wald bei 30 fl. angenommen werden." Nebst dem Obstbaue sieht man hier auch allerorts Weinhecken - ob sie aber Früchte tragen * Der Verf. dieser Skizzen arbeitet an einer umfassenden Beschreibung der Landmirthschaftsfiliale Windischgraz wozu auch die Amtsbezirke Mahrenberg und Schönftein gehören und hat diese Daten den dazu eingeholten ämtl. Erhebungen sowie der oberwähnten Vrochure entnommen. des zu übermässig genossenen Weines entsponnen, der zu einem Raufexceß überging, wobei ein Arbeiter von seinen Eameraden vier Stichivunden erhielt und in Folge dessen in das Krankenhaus überbracht werden mnßte. Die Verletzungen sind Mar nicht gefährlich, nehmen jedoch gewiß acht ^age zur Heilung in Anspruch. Wen wir recht berichtet sind, so dürste der steirische Landtag in der ersten Hälfte des Vt0nates Dezember wieder zusammentreten. In Groß Meißeldorf des Ravelsbacher Bezirkes in Niederösterreich ist die Rinderpest ausgebrochen und sind im Ganzen 28 Stücke erkrankt, 3 genesen, 22 gefallen und 3 der Keule unterzogen worden. (Theater.) Samstag. „Ein Wiener Freiwilliger" Lebensbild von Langer. Dus Stiick ist wohl allen niisern Lesern l)inlänglich liekannt, nnd wir wollen nur Darstellung besprechen, welche wlr recht gut nennen können. — Herr Beringer (Kranz Rosiier). die Hauptperson des Ltiic-kes, l)atte seine Rolle gut aufgefaßt llnd verständil^ vurchge-fiihrt. Die fesche Sali ^Fräulein Berger) war in Waljr-heit die fesche Sali, wa» könncl» wir noch melir s,igen? Herr Richter, als italieiiischer Witth, und Fräulein Wtil-deck, dessen Tochter, hatten ein ganz verfehltes Costiune gewählt, sie sahen nliS wie Pierot nnd Colombine in a.'-ten italienischen Pantomime. — Fran Geringer iKlciu Rosl, Kräntlerin vom Thnri) verdient fiir ihre anSgczeich-nete Leistung unser höchstes Lot?. Sowahr nnd lebcnarhinend in Wort und Gestalt haben wir nicht oft die Frau aus dem Volke, die Wiener Borstadtlerin geben gesellen. Hrn. Skri-wanek über seinen Springerl loben, lieißt ihn nls ji^iinst' ler tadeln ; doch Roth kennt kein Gebot — und so sei eS denn vergcl. cn, wenn unser kragischer Liebhabe«. Lnzzi nuicht. Herrn Röder salM wir in zwei Partien, die jedoch den ausgesprochensten Kontrast ui ihrer Anffassnng lind Dar-stellttng boten. Die kleine Episode ols lietrunkener ^chnster war im wahren Sinne deS Wortes eine dnrchdl'.chte und plastische Kunstleistnng, wälMiid der Mylord Trollodge des Herrn Röder in jeder Bezieliiing verfehlt gennnnt werden mnß. — ^0n ouliiia psiisuuiu» omnes. — Herr W. Männel, Herr Schnlz, Hr. Strecker und Hr. H. Man. nel, spielten gnt'. deßgltlche» Fräulein Röder nnd Frln. Prevea u x. Sonntag, „Der Brandstifter" Schauspiel von Ema-nnel Leitner, in fünf Abtheilungen, die auf dem ^lieater-zettel ehrliche Namen bekainen; wir halten jedoch eine solche Taufe fär ziemlich iiberflüßig, überhaupt schien der Verfasser unseres ZlieaterzettelS einigermassen zerstreut gewesen zu sein. Wir erwähnen z. B. nnr, daß im dritten Akte eine Menge von Personen angesiihrt waren, die es jedoch begreiflicher Weise vorgezogen hatten, vom Parterre ous zuzusehen. Der Herr Direktor will nns vielleicht von Zeit zu Zeit in'S Gedächtniß zuriitkrusen, welche imposante Menge voll Kräften ihin zu Gebote steht. Ferner inlichte der Zettel Herrn Röder zum Geiichtspräsidenten, ivelchen Hr. Männel gab, Hr. Schulz zllm Fürsten, »velchcn jedoch auf der Bithne Hr. Röder recht gllt spielt?', daß die Rolle zu wenig meinorirt wtir, finden lvir erklärlich, da selbe erst NachlnittagS dem Hrn. Rödel zngetlieilt worden war. Hr. Schulz vom Zettel - Fürsteil, znln ^^rafc,l und Adjutanten degradirt, soh gilt ano. ^r. W. Männel, der Träger der Hluiptpartie, halte in seiner Darstellling recht gelungene Momente, er liahm sich, lvie man zu sagen pflegt, zusammen; gerechter Weise iniissen »vir aii dein Herrn noch eiilen Umstand besonders lobend hervorhebeii, nämlich seinen d. h. wirtlichen Ertrag liefern? ist eine andere Frage. Wild lvird bei der sortlvälirenden Vernich-tnngswnth des Menschen innner seltener, während die Sage diese Gauen von allen Wild-Gtiltungen reich beleben läßt und seinerzeit Jagd- und Fisch-rechte einen ivesentlichcn Theil aller Herrschafts' revenüen bildeten. Als Hliuptort des gonzen Bezirkes erscheint natürlich Windischgraz, eine landesfnrstliche Stadt, deren Geschicke mit jenen des Thales inni;^ verbunden sind; jdoch deren Privilegien, - Türken-einfälle, Herrschaftwechsel u. s. lv. gehören der Geschichte an. Niöge nun das Gegebene wohlwollend auf. genommen werden nnd mehrseits Nachaljmung sin-den, um solche „unbekannte Länder'^ der heimischen Lesewelt vorzuführen. Berichtigung. In unserer letzten Rummer. Feuilleton 3. Seite. 1. Spalte, 2. und 3. Zeile von unten ist der lateinische Te^t irrthilmlich verseht und Hot richtig zu lauten: biie est, ill qua vi-it sua i^oxmat» Ilivenit et pariter ^o^msta suk». Riesel,Ex spielt Abend für Abend und lit,t stett leine Nolle Mt,norirt. Es ki)nnten fich Manche ein Beispiel dl?ran nehnitn i^Eine recht gelungene Leistung war die des Hrn. v. »velcher den gemnchlichen lieiteren Lebensphi- losopl)e„ Feldner) — den il)m eigcntl)ümlichen sin- gendeii Tml in Affektscenen abgerechnet — ganz vorziiglich gab. Herr Skr imanek (Mron Wildenl'erg jun.) lMe seine Aufgabe richtig ersaßt, nnd als Künstler gegeben. — Wenn wir Frln. Bretsch zuletzt erwalinen. so geschielit dieß kcincKwegs, nm das Fräulein dadurch zurürksepen zu ivollen', denn „nennt man die besten Namen — wird der meine mit^^euannt" — kann Frln. Bretsch mit vollem Recht belilniptcn. DaS Friiulein besitzt beneideiiswertlie Mit-teln: ein seeleiivolleS Auge, em klares und ivoliltönendes Organ, verständige Declamalion und uur ein Umstand will uns nicht gefallen, nämlich, das» daö ?^rälllein in .Kleidern mit kurzen Aermeln Visiten macht, wie im vierten Akte, und zur Alldienz znm LandeSfiirsten gel)t, -- wie im fiinf. ten Akte, ltnsere l)el>tige moderne Anschauunj^ erlaubt solche Kleider uur auf Bällen. Eine kleine Aenderung wird wol)l nicht schwer sein. — Man liat unS iiberliaupt den Vorwurf gemacht, wir verlaugteu Ungebiilirliches, als wir in friilierei« Referaten Ben^erkilugen über die Toilette des Frln. Bretsch machten. Wir l)alten diesen Borwnrf für uubegrüildet, wir verlangen nicht Glanz und Pracht, nicht Stoff, und Seidenkleider, nur einen geschmackvollen, dem Auge wolilgefälligen Anzug, und dieß ist ja t»ei Damenklei, dern mit den geringsten Mitteln so leicht zu erreichen. Wir wissen recht gnt, daß eine Primadonna am Marburger Tl)eater nicht in der Lage ist, monatlich 100 fl. auf Toi-lette auszugeben,. und verlangen dieß auch nicht, jeder billig Denkende ist znfrieden, wie eS jetzt ist nnd wird gar wvl)l eiin'clien, daß überspanute Forderungen nur eiue Aen-dernng zliul Schlechtereu l)ervorbringen ki>nnten. Gesedaftsberichte 31. Oktober. sWochenmarktS'Preise.) Weizen fl. 4.40, Korn fl. 3.30, Gerste fl. 0.—, Hafer fl. l.60, Kukurilh fl. 3.30, Heiden fl. 2.30, Erdäpfel fl. 0.—), pr. Metzeu' Rindfleisch 23 kr., Kalbfletsch 27 kr., Schweinfleisch jnng. 26 kr. pr. Pfund! Holz 32" liart fl. 9.50, detto iveich fl. 6.80 pr. Klafter; Holzkolilen hart 80 kr., detto weich 60 kr. pr. Metzen ', Heu fl. 1.80, Ärol). Lagerst. 1.25, detto Streu- fl. I.lü pr. i5e tuer. ! ZVaraSdiu, 30. Oktober. sWocheumarktSpreise.) Weizen fl. 4.20, Korn fl. 3.—, Gerste fl. 2.80, Hafer fl. 1.70, Kukurul^ fl. 2.73, Erdäpfel fl. 1.50 pr. Mehen. Gr. Kanischa, 20. Octob. (Originalbericht von K.) Die GefchäftSlosigkeit im Getreidehandel nimmt voi Tag w Tag zu. Voll Weizen find beinahe 8000 Mehen zum Verkaufe dagewesen, die zu sehr gedrückten Preisen aboe-geben wurden. Korn war ebenfall» vernachlässigt, da fich aber einige Rachfragen für ärarischen Bedarf zeigten, wurden die lehtnotirten Preise wieder angenoinmen. In Bräu-ergerste langsamer Begehr. Gegenwärtige Pl anpreise: Weizen (82—86 pfd.) fl. 3.50 — 80, Korn (76—80 pfd.) fl. 2.40 — 60, Gerste (69—71 Pfd.) fl. 2.50—70. Hafer (48-50 pfd.) fl. 1.60 —75, Kukltrutz. lleuer fl. 2.25—50, alter fl. 0.-- Heidell (70—71 pfd.) fl. 1.80-2, WiuterrepS fl. —, SommerrepS fl. 7.--6, Leinsamen fl. 6.50, Hanfsamen fl. 4, nene weiße Fisolen fl. 3.— 3.50. MagazinSpreise um 15 kr. liölier. Produeten'Geschäft. Klioppern fanden einige Par« tien, die von der Nn^egend zugeführt wlirden, zu gedrückten Preisen Absatz. 1. Waare fl. 7.75 II. fl. 6.50-7. Rod-leder trocken fl. 65—67. Wcillftein fl. 36—37. Honia fl. 19 pr. Ctr. In Tisso s ^^all- u. Casstthan.'; .»um KckHV»!««!» am Bmgplatz in Märburg l'tßilnil Ionntag den 9. Äovtüibrr l8«!2 rin rrjics Dilllnd- Kkgrlschikl'tn ullter d e tti Titel: Noch nicht der letzte Iwanz'gcr! Grjamuilliet^ag dcr Beste: fl ZOest. W. in Gold- und ^ Sillicl stücken. ! Bestellt Besten, wovvn das ee?'te Vest: (!»"«,le <^oloe le Anter- ^ Ul,r samntt einer Halskette, Nr. k! Oslo, im Wertke von 20« f!. — Aue nnchfolflettden Beste sind iu n. ^ilbermttttzctt eikigetheilt. « RachdkA tNic vclic gehsrig dotirt sind, rrdlirigt dcr Z,>!eipla>i noch ti»r« ! Ketrali »ali M fl. liige: .uvanzig Gsldcü, welcher der liiesige.! Armelilailc j ' Vermittelt wird. ! Ich lad? di'.lier cin hochllcrchit.'S Piibliciii» zu recht zalilrcichnii 'Lcsuche ei». Bestgeber. 212) Z. 12453. (207 E d i e t. Vom f. f. Vezirksgerichte Marburg lvird hienlit bekanilt c^emal^it, dtis; a!ll N. Nlivl^mber d.'). llln 11 llln' auf Piiilipp Nl)!äiter'sä?'.n! Nachlnstre^ilitäten ill Wiltk^oinm bei Zt. all der PöszulN 7 Halbstattiu Weine belleiger Fechsllilq salttiltt G'liiuc^etl ill Holzreiseil an den Mistblethendeii getreu ^gleiche VezalilliUl^ hitttanverka lift werden f. ^Zezirkögericht Marblll';^ am '22. !^>?tl)ber 1862. ^ ' ^206 Gd i et freilvilli'.^c Perfteit^erllllc^ 00ll Berlasseöwcilleil ill Leiteröben^ lllld Pl.itschgau. V>)N! f. k. ^-!^ezirtd.^gericht^' Marbltr^^ wird bekaililt geiiiachl: sei die frciwiilit^e Verstcigerttng L^er zllNl ''^^.'rla'se i)er Man^arelba Well na gehöt'igeu Weille vonl Itihre 1862 und zivar ill Pot'äigau pr. 11^.^ Ztartill nnd in ^^^eiteroberl^ pr. Ztart!N sanlittt Äebinden beivilliget und di? 'l^t^nnabme derselben und zivar hinsichtlich der Weine ill ^^eitersi-ben^ ans den 2.'^. Nlivember d. I. Vormitta^^o um l0 lilir ani^efangen und iiinsiänlich der Weini? in Potschgan Nachmittao nln 2 Ulir aill^esan-gen - angeordnet lvarden. bei ivelcher ^^eilbirtliuni; diese Weine nnr um oder i'lber d.'n bei derselben sn erliebellt'en Zchatziverrl) an den Meistbietlier gegeil »0l^leiche '^ezalilnilg l)intan.^egebeil lverdeli. t. Vezirtogericht Marbnr;^ aln 24. !!?ctl.'>bcr 1?^62. ^viid (21^ Vl^il I'nluilie, «lie tieii .sniile-z :i!ll eiile ^Volliüln^ llüt einem Ki0^8ell o Wein. l'ei 20 Startill, werdtli ain Martinitage, d. i. am ll.Rvvem-l>er, Borinittaq »>» l0 Uhr iin Kircheiikeller z» Ebeiikreuz bei St. Peter unter Marbnrg «zegen l^leich bare Bezahlunj; lizitando verkauft. (217 ^ ^ ^ ^ M V. V^ V<-^'L^'V< v?^'«>v ^ ^ 5 ^ ilrüker k. Hülle,- t »Izi.j ^ v 1 M wirsuichr s "" kleines Glos (6 Tage) 65 kr. D - > '". 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