ir S3SSS4SSZ Staat MM« I« OS I 43 3 Hirts Deutsche Sammlung S a ch k n n d l i ch e Abteilung Geschichte und Staatsbürgerkunde Gruppe III: Grundfragen Band 5: Gehl, Der nationalfoziali^ifche Staat 3. Heft Bestell-Nr. 89 0» Der nationalsozialistische Staat Grundlagen und Gestaltung Urkunden des Ausbaus — Reden und Vorträge 3. Heft Vom II. September 1934 bis 31. Januar 1937 Herausgegeben von l)r. Walkher Gehl Gegen die Herausgabe dieser Schrift werden seitens der NSDAP, keine Bedenken erhoben. Oer Vorsitzende der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums. Berlin, den 12. Mai 1937 Ferdinand Hirt in Breslau Königsplatz l M it 44 Bildern und 5 Skizzen 4 O ''' i 0200^^^ 6-2 Printed in Germany Copyright 1937 by Ferdinand Lirt in Breslau Inhalt Seite Erster Teil: Geistige Grundlegung 7 1. Rasse und Volkstum 7 2. Die Familie als Keimzelle des Volkes 14 ZweiterTeil: Staatlicher Aufbau 18 3. Führung ünd Volk 18 4. Leer und Beamtenschaft 21 5. Partei und Staat 40 6. Die Stellung der SA. und SS. 55 7. Farben und Sinnbild des Reiches 58 8. Reich und Länder 59 9. Verwaltung 69 Dritter Teil: Wirtschaftliche und gesellschaftliche Neuordnung 76 10. Brechung der Zinsknechtschaft 77 1 l. Bauerntum und Landwirtschaft 79 12. Siedlung und Raumordnung 81 13. Llnternehmer und Arbeiter 85 14. Binnenmarkt und Weltwirtschaft 90 15. Arbeitsschlacht und Volkswohlfahrt 101 16. Die Deutsche Arbeitsfront 110 17. Die Stellung der Frau 121 18. Die Front der Jugend 122 Quellenverzeichnis der Bilder (Die Zahlen geben jeweils die Seiten an) Presse Illustrationen Loffmann: 2, 32, 52/53, 60 (5), 61 (5), 62 (4), 63 (3), 79, 103, 112/113, 132 (2), 135, 199 Presse-Bild-Zentrale: 28 o., 49, 81, 168 (2), 194, 195, 200 Lans Reinke: 173 Scherl Bilderdienst: 28 u., 35, 37, 50, 60 (1), 61 (1), 133, 155 Erster Teil Geistige Grundlegung Zum erstenmal einig Zum erstenmal, seit es Deutsche aus der Welt gibt, ist ein Reich, beherrscht von einer Weltanschauung, beschirmt von einer Armee, und alles das zusammen unter einer Fahne. sDer Führer am 8. November 1935 in Münchens Der einzelne hat der Gesamtheit zu dienen Die Leistungen des einzelnen haben in erster Linie der Gesamt¬ heit zu dienen, und der Nutzen, der sür die Gesamtheit abgeworsen wird, wird sich umsetzen in den Teil des Nutzens, der auf den ein¬ zelnen trifft. Das ist ein Ideal, aus einigen Gebieten verwirklicht, aus anderen Gebieten in der Entwicklung begriffen, auf anderen Gebieten überhaupt nicht reif zur Entwicklung. Aber wir wollen uns hüten vor irgendeiner Doktrin, vor der einen wie vor der anderen. sDer Führer bei der Lundertjahrfeier der Deutschen Reichsbahn in Nürnberg am 8. Dezember 1935s 1. Raffe und Volkstum Llnsere heiligste Aufgabe ist die Erhaltung der blut¬ gebundenen Art Anser nationalsozialistisches Programm setzt an Stelle des liberalistischen Begriffes des Individuums, des marxistischen Be¬ griffes der Menschheit das blutbedingte und mit dem Boden 8 verbundene Volk. Ein sehr einfacher und lapidarer Satz, allein von gewaltigen Auswirkungen. Zum erstenmal vielleicht, seit es eine Menschengeschichte gibt, ist in diesem Lande die Erkenntnis dahin gelenkt worden, daß von allen Aufgaben, die uns gestellt sind, die erhabenste und damit für den Menschen heiligste, die Erhaltung der von Gott gegebenen blutgebundenen Art ist. Zum erstenmal ist es in diesem Reiche möglich, daß der Mensch die ihm vom Allmächtigen verliehene Gabe des Erkennens und der Einsicht jenen Fragen zuwendet, die für die Erhaltung seiner Existenz von gewaltigerer Bedeutung find als alle siegreichen Kriege oder erfolgreichen Wirtfchaftsschlachten! Die größte Re¬ volution des Nationalsozialismus ist es, das Tor der Erkenntnis dafür aufgerissen zu haben, daß alle Fehler und Irrtümer der Menschen zeitbedingt und damit wieder verbesserungsfähig find, außer einem einzigen: dem Irrtum über die Bedeutung der Er¬ haltung feines Blutes, seiner Art und damit der ihm von Gott gegebenen Gestalt und des ihm von Gott geschenkten Wesens. Wir Menschen haben nicht darüber zu rechten, warum die Vor¬ sehung die Rassen schuf, sondern nur zu erkennen, daß sie den be¬ straft, der ihre Schöpfung mißachtet. jDer Führer vor dem Reichstag am 30. Januar 1937j Gesetz über das Reichsbürgerrecht §1: (1) Staatsangehöriger ist, wer dem Schutzverband des Deutschen Reiches angehört und ihm dafür besonders verpflichtet ist... §2: (I) Reichsbürger ist nur der Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes, der durch sein Verhalten beweist, daß er gewillt und geeignet ist, in Treue dem deutschen Volk und Reich zu dienen. (2) Das Reichsbürgerrecht wird durch Verleihung des Reichs¬ bürgerbriefes erworben. (3) Der Reichsbürger ist der alleinige Träger der vollen poli¬ tischen Rechte nach Maßgabe der Gesetze. ^Nürnberg, 15. September 1935j y Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz 8 1: (1) Bis zum Erlaß weiterer Vorschriften über den Reichs- bürgerbrief gelten vorläufig als Reichsbürger die Staatsangehöri¬ gen deutschen oder artverwandten Blutes, die beim Inkrafttreten des Reichsbürgergesetzes (30. September 1935) das Reichstags¬ wahlrecht besessen haben, oder denen der Reichsminister des Innern im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers das vor¬ läufige Reichsbürgerrecht verleiht... §2: (1) Die Vorschriften des § 1 gelten auch sür die staats¬ angehörigen jüdischen Mischlinge. (2) Jüdischer Mischling ist, wer von einem oder zwei der Raste nach volljüdischen Großelternteilen abstammt, sosern er nicht nach Z 5, Abs. 2, als Jude gilt. Als volljüdisch gilt ein Großelternteil ohne weiteres, wenn er der jüdischen Religionsgemeinschaft an- gehört hat... 8 4: (1) Ein Jude kann nicht Reichsbürger sein. Ihm steht ein Stimmrecht in politischen Angelegenheiten nicht zu; er kann ein öffentliches Amt nicht bekleiden. (2) Jüdische Beamte treten mit Ablaus des 31. Dezember 1935 in den Ruhestand. Wenn diese Beamten im Weltkrieg an der Front sür das Deutsche Reich oder für seine Verbündeten gekämpft haben, erhalten sie bis zur Erreichung der Altersgrenze als Ruhegehalt die vollen zuletzt bezogenen ruhegehaltsfähigen Dienstbezüge; sie steigen jedoch nicht in Dienstaltersfiufen auf. Nach Erreichung der Altersgrenze wird ihr Ruhegehalt nach den letzten ruhegehalts¬ fähigen Dienstbezügen neu berechnet... 8 5: (1) Jude ist, wer von mindestens drei der Rasse nach voll¬ jüdischen Großeltern abstammt. (2) Als Jude gilt auch der von zwei volljüdischen Großeltern abstammende staatsangehörige jüdische Mischling, u) der beim Erlaß des Gesetzes der jüdischen Religionsgemein¬ schaft angehört hat oder danach in sie ausgenommen wird, b>) der beim Erlaß des Gesetzes mit einem Juden verheiratet war oder sich danach mit einem solchen verheiratet, o) der aus einer Ehe mit einem Juden im Sinne des Absatzes 1 stammt, die nach dem Inkrafttreten des Gesetzes zum Schutze des 10 deutschen Blutes und der deutschen Ehre vom 15. September I9Z5 geschlossen ist, ä) der aus dem außerehelichen Verkehr mit einem Juden im Sinne des Absatzes 1 stammt und nach dem ZI. Juli 1936 außer¬ ehelich geboren wird. .. Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre Durchdrungen von der Erkenntnis, daß die Reinheit des deut¬ schen Blutes die Voraussetzung für den Fortbestand des deutschen Volkes ist, und beseelt von dem unbeugsamen Willen, die deutsche Nation für alle Zukunft zu sichern, hat der Reichstag einstimmig das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird. § 1: Eheschließungen zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes sind verboten. Trotzdem ge¬ schlossene Ehen sind nichtig, auch wenn sie zur Amgehung dieses Gesetzes im Auslande geschlossen sind. §2: Außerehelicher Verkehr zwischen Juden und Staats¬ angehörigen deutschen oder artverwandten Blutes ist verboten. §3: Juden dürfen weibliche Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes unter 45 Jahren nicht in ihrem Äaushalt beschäftigen. § 4: Juden ist das Listen der Reichs- und Nationalflagge und das Zeigen der Reichsfarben verboten. Dagegen ist ihnen das Zeigen der jüdischen Farben gestattet. Die Ausübung dieser Be¬ fugnis steht unter staatlichem Schutz.. . jNürnberg, 15. September 1935j Artgemäße Gesetze Wir haben erlebt, was es heißt, wenn ein Volk nach den art¬ fremden und naturwidrigen Gesehen einer Gleichheit leben muß. Denn diese Gleichheit gibt es nicht. Wir haben uns nie zu ihr bekannt, und deshalb müssen wir sie auch in unseren Gesetzen grundsätzlich ablehnen und müssen uns bekennen zu jener Rein¬ heit der Rasse, die von der Vorsehung und Natur bestimmt ge¬ wesen ist. II Es ist ein Bekenntnis zu den Kräften und Segnungen germa¬ nisch-nordischen Geistes. Wir wissen, daß die Blutsünde die Erb¬ sünde eines Volkes ist. Wir selbst, das deutsche Volk, haben schwer an dieser Erbsünde leiden müssen. Wir wissen, daß die letzte Wurzel allen Zerfalls Deutschlands aus dieser Erbsünde letzten Endes kam. Wir müssen daher wieder versuchen, Anschluß zu gewinnen an die Geschlechterreihen aus grauer Vorzeit. jReichsminister Göring vor dem Reichstag am 15. September 19351 Nicht antijüdisch, sondern prodeutsch Die Notwendigkeit der Bekämpfung des Bolschewismus ist einer der Hauptgründe für die Judengesetzgebung in Deutschland. Diese Gesetzgebung ist nicht antijüdisch, sondern prodeutsch. Die Rechte der Deutschen sollen gegen destruktive jüdische Einflüsse ge¬ schützt werden. jDer Führer zu dem Präsidenten der vnitsä krsss, Nr. LkMis, am 27. November 1935j Rassentrennung auf den öffentlichen Schulen Eine Hauptvoraussetzung für jede gedeihliche Erziehungsarbeit ist die rassische Übereinstimmung von Lehrer und Schüler. Kinder jüdischer Abstammung bilden für die Einheitlichkeit der Klassen¬ gemeinschaft und die ungestörte Durchführung der nationalsozia¬ listischen Jugenderziehung auf den allgemeinen öffentlichen Schulen ein starkes Hindernis. . . Die Errichtung öffentlicher und privater jüdischer Schulen hat zwar an einzelnen Orten zu einer gewissen Sonderung derjenigen jüdischen Schulkinder geführt, die der mosaischen Religion an¬ gehören. Die Trennung nach Konfessionen ist jedoch für ein natio¬ nalsozialistisches Schulwesen nicht ausreichend. Die Herstellung nationalsozialistischer Klassengemeinschaften als Grundlage einer auf dem deutschen Volkstumsgedanken beruhenden Jugenderzie¬ hung ist nur möglich, wenn eine klare Scheidung nach der Rassen¬ zugehörigkeit der Kinder vorgenommen wird. Ich beabsichtige daher, vom Schuljahr 1936 ab für die reichs¬ angehörigen Schüler aller Schularten eine möglichst vollständige Rassentrennung durchzuführen. 12 Bei den Pflichtschulen ist mit Rücksicht auf die auch für Nicht¬ arier nach wie vor bestehende Schulpflicht eine Verweisung auf private Volksschulen nicht angängig. Vielmehr wird die Errich¬ tung öffentlicher Volksschulen für Juden erforderlich werden. In diesen Schulen werden alle diejenigen Schüler und Schülerinnen zusammenzufassen sein, bei denen entweder beide Elternteile oder ein Elternteil jüdisch sind. Die sogenannten Vierteljuden, bei denen ein Großelternteil jüdisch ist, beabsichtige ich, bei der auf dem Ge¬ biete des Schulwesens vorzunehmenden Rassentrennung außer Be¬ tracht zu lassen. Voraussetzung für die Errichtung einer öffentlichen jüdischen Volksschule ist das Vorhandensein einer zur ordnungsmäßigen Beschulung hinreichenden Zahl jüdischer Kinder innerhalb einer Gemeinde oder eines unter Berücksichtigung zumutbarer Schul¬ wege abgegrenzten Gebietes (Stadt- oder Landgebietes). Dabei müssen gegebenenfalls mehrere oder sämtliche Jahrgänge in einer Volksschulklaffe zusammengefaßt werden. Als eine zur ordnungs¬ mäßigen Beschulung hinreichende Richtzahl wird die Zahl von zwanzig Kindern anzunehmen sein... (Erlaß des Reichsministers Rust vom 10. September 1935) Die Juden — eine nationale Minderheit Dadurch, daß das Judentum zu einer nationalen Minderheit gestempelt wird, ist es überhaupt wieder möglich, normale Be¬ ziehungen zwischen Deutschtum und Judentum herzustellen. Die jüdische Minderheit in Deutschland erhält durch die neuen Gesetze ihr eigenes Kulturleben, ein eigenes völkisches Leben. Sie kann sich eigene Schulen, eigene Theater, eigene Sportverbände schaffen, kurzum, auf allen Gebieten des völkischen Lebens sich ihre Zukunft selbst gestalten. Zum andern aber ist es selbstverständlich, daß jede Einmischung in Regierungsfragen des deutschen Volkes, jede Einmischung in die völkischen Belange der deutschen Nation von nun an für alle Zukunft unterbleiben muß. (Der Lauptschristleiter des Deutschen Nachrichtenbüros, Ministerialrat Berndt, im „Deutschen Dienst" vom 16. September 1935) 13 Gesetz zum Schutze der Erbgesundheit des deutschen Vol¬ kes vom 18. Oktober 1935 ZI: (1) Eine Ehe darf nicht geschlossen werden, s) wenn einer der Verlobten an einer mit Ansteckungsgefahr ver¬ bundenen Krankheit leidet, die eine erhebliche Schädigung der Ge¬ sundheit des anderen Teiles oder der Nachkommen befürchten läßt, b) wenn einer der Verlobten entmündigt ist oder unter vorläu¬ figer Vormundschaft steht, o) wenn einer der Verlobten, ohne entmündigt zu sein, an einer geistigen Störung leidet, die die Ehe für die Volksgemeinschaft un¬ erwünscht erscheinen läßt, ä) wenn einer der Verlobten an einer Erbkrankheit im Sinne des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses leidet. (2) Die Bestimmung des Absatzes 1, Buchstabe ä, steht der Ehe¬ schließung nicht entgegen, wenn der andere Verlobte unfruchtbar ist. Z 2: Vor der Eheschließung haben die Verlobten durch ein Zeug¬ nis des Gesundheitsamtes (Ehetauglichkeitszeugnis) nachzuweisen, daß ein Ehehindernis nach Z 1 nicht vorliegt. Z 3: (1) Eine entgegen den Verboten des Z 1 geschlossene Ehe ist nichtig, wenn die Ausstellung des Ehetauglichkeitszeugnisses oder die Mitwirkung des Standesbeamten bei der Eheschließung von den Verlobten durch wissentlich falsche Angaben herbeigesührt wor¬ den ist. Sie ist auch nichtig, wenn sie zum Zwecke der Amgehung des Gesetzes im Ausland geschlossen ist. Die Nichtigkeitsklage kann nur vom Staatsanwalt erhoben werden. Beratungsstellen für Erb- und Rassenpflege Bei der Errichtung der Gesundheitsämter ist vom Reichs- und Preußischen Ministerium des Innern die Anordnung heraus¬ gegangen, entsprechend der erlassenen Dienstordnung Beratungs¬ stellen für Erb- und Rassenpflege in allen Stadt- und Landkreisen einzurichten .. Dabei wird das Volksganze nicht nur als die Gemeinschaft der gegenwärtig lebenden Menschen ausgefaßt, sondern als der Lebens¬ strom einer unaufhörlichen Reihe von Geschlechtern. Es ist die höchste Aufgabe, die sich ein Volk stellen kann, dafür zu sorgen. i4 daß dieser Erbstrom in seinen Blutlinien immer reiner und stärker dahinfließt. Dieses Ziel kann aber nur erreicht werden, wenn im Volke das Verständnis sür die Selbstbehauptung der Rasse wachgehalten wird, wenn das Krankhafte rechtzeitig ausgesondert, das Gesunde aber gekräftigt und gefördert wird. Dieses zu erreichen, ist oberstes Ziel der Erb- und Rassenpflege. Während bis vor dem Ambruch die Fürsorge für alles Kranke und Schwache fast ausschließlich die Arbeit der Fürsorgestellen ausmachte, soll es nunmehr eine Haupt¬ aufgabe nationalsozialistischer Gesundheitspolitik sein, neben der Versorgung der Kranken, Siechen und Schwachen, der unein¬ geschränkten Vermehrung des kranken Erbgutes über das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses hinaus entgegenzutreten und dafür die gesunden Erbanlagen zu immer stärkerer Entfaltung zu bringen. ^Ministerialdirektor vr. Gütt im VB. vom 5. Juni 1935s 2. Die Familie als Keimzelle des Volkes Geburtenschwund führt zum Volkstod Wir erkennen, daß unser Volk erstmalig in der Geschichte seit zwei Jahrzehnten den Weg, der zum Tode führt, betreten hat und dem Volkstod verfallen müßte, wenn der Nationalsozialismus nicht eine innere Amkehr herbeiführt. . . Erstmals 1915 reichte die Kinderzahl nicht mehr aus, um die Elterngeneration zu ersetzen. Seitdem hat der Geburtenschwund angehalten. Leute sind wir so weit, daß die Elterngeneration nur noch zu drei Fünfteln durch die Kindergeneration ersetzt wird. Die noch lebenden starken Vorkriegsjahrgänge verschleiern diese Tatsache. Nach dem Ziffernergebnis sind wir noch in den Klauen des Volkstodes. . . In der Nachkriegszeit hat mit dem sittlichen Zusammenbruch eine giftige Hetzpropaganda gegen Familie und Kindersegen ein¬ gesetzt, die, aus liberalistischen, marxistischen und jüdischen Quellen gespeist, den Zweck hatte, das mit Waffen unbesiegbare Deutsch¬ tum dem Gehurtenschwund als der einzigen und sicheren Volks¬ vernichtung in die Arme zu treiben. Clemenceau wünschte, daß i5 20 Millionen Deutsche weniger leben sollten — mit einem Geburten¬ fehlbetrag von bisher 13000000 Kindern sind bereits zwei Drittel seines Wunsches von uns selbst erfüllt... Der Weltkrieg hat uns zwei Millionen bester Kämpfer, der Geburtenschwund bereits ein Vielfaches an bestem Erbgut ge¬ kostet, er ist der Tod selbst. . . jRetchsbundesleiter Stüwe des Reichsbundes der Kinderreichen in „Bekenntnis des RDK.", München 1936l Bevölkerungspolitische Sorgen Die gegenwärtige Zusammensetzung und Entwicklung unseres Volkes muß Besorgnis erregen. Das langsam vor sich gehende Absterben des Volkes wird zunächst noch durch das Absinken der Sterbeziffern verschleiert. Die Menschen, die jenen auch nur noch geringen Geburtenüberschuß über die Sterbefälle ausmachen, sind entweder Greise oder solche, für deren Unterhalt und Sorge das schaffende Volk aufzukommen hat. Dabei befinden wir uns in absehbarer Zeit an einem Wendepunkt der Statistik. In Kürze muß die Sterbeziffer vieler zivilisierter Völker, auch des unsrigen, steil emporschnellen, um dann die Geburtenziffer einzuholen und wesentlich zu übersteigen. Bleibt die Entwicklung so, wie sie in den letzten Jahrzehnten sich uns darstellt, d. h. geht die Geburten¬ häufigkeit noch weiter zurück, so muß die Volkszahl in allen Völkern mit niedriger Geburtenziffer erst langsam, dann immer schneller absinken. So erfreulich der Geburtenanstieg in Deutschland vom Jahre 1934 auch ist, und so sehr wir daraus auch schließen dürfen, daß unsere Maßnahmen Erfolg gehabt haben, so wissen wir doch, daß die Zunahme der Geburten im Jahre 1934 um 224000, also um 23,4, auf besonders günstige Umstände zurückzuführen und trotz¬ dem zur Erhaltung des Volksbestandes nicht ausreichend war. jReichsminister vr. Frick am 27. August 1935 in Berlins Wir wollen nicht nur Erbe, sondern Ahnherr sein Alles, was wir sind und haben, verdanken wir denen, die vor uns waren und Jahrtausende gekämpft und gearbeitet haben. Wer deutsches Leben empfangen hat, empfindet die heilige Pflicht, auch i6 unter Opfern dieses deutsche Leben der Zukunft zu erhalten, nicht Nutznießer, sondern Mitträger des Deutschtums — nicht nur Erbe, sondern auch Ahnherr zu sein... Wir wollen, daß unser deutsches Volk nicht in schmachvollem Selbstmord endet, nicht ausgelöscht wird wie andere Völker vor uns. Linser Volk darf nicht sterben! sReichsbundesleiter Stüwe des Reichsbundes der Kinderreichen in „Bekenntnis des RDK.", München 1936! Kinderreich ist kein Zahlen-, sondern ein Wertbegrifs Wir ringen um die Wiederherstellung des Ansehens der kinder¬ reichen Familie, weil wir in der Erreichung dieses Zieles eine Vor¬ bedingung für die erfolgreiche Äberwindung des Volkstodes sehen. Kinderreich nennen wir die Familien mit vier oder mehr Kindern, die als Träger eines gesunden Erbgutes wirklich einen Reichtum für das Volk bedeuten, im Gegensatz zu den Familien, die zwar eine große Anzahl Kinder ihr eigen nennen, aber als Erbuntüchtige oder Asoziale eine Belastung für die Gemeinschaft bedeuten. Eine nur ziffernmäßige Zunahme der Geburten wäre völlig ver¬ fehlt. Nicht nur, daß Rassenmischung und die Fortpflanzung Erb- untüchtiger verhindert werden müssen, es darf auch die Steigerung der Geburtenzahl nur in aufartendem Sinne erfolgen. Die Besten, Begabtesten, Tüchtigsten aller Stände sollen die meisten, der Durchschnitt soll ausreichend viele Kinder hinterlassen, während mit abnehmendem Erbwert der Nachwuchs von immer geringerer Bedeutung wird. sReichsbundesleiter Stüwe des Reichsbundes der Kinderreichen in „Bekenntnis des RDK.", München 1936! Kinderreich — ein Begriff völkischer Ehre Wir glauben, daß der Weg vom Kinde weg, der Weg zum Neinsagen den: Leben gegenüber bloß ein vorübergehender Irrtum war und daß das Volk unsere Sprache versteht, die letztlich die Sprache unseres Lebens selbst ist. Laßt uns eine neue, ehrliche und saubere Laltung im Menschen bauen, und seid davon überzeugt, wir retten nicht nur das deutsche Volk, um das es uns geht, wir i7 retten damit ein Stücklein von: großen Sinn der Geschichte über¬ haupt. .. Es geht nicht um die bloße Zahl, sondern die Menschen müssen ein starkes, schöpferisches, leistungsfähiges Leben führen. Tüchtige, gesunde und arbeitsame Menschen braucht das Deutsch¬ land der Zukunft. Kinderreich, das ist kein bloßer Zahlenbegriff oder ein solcher der Fürsorge. Es bezeichnet keine Steuerklasse und darf nicht mit Armut gleichgesetzt werden. Nein, kinderreich ist ein Begriff völ¬ kischer Ehre, ein Pflichtbegriff für den einzelnen, eine Lebensfrage für ein Volk. Denn solange der Wille zum Kinde lebt, ist ein Volk unüberwindlich. Ein Volk ohne ausreichenden Nachwuchs jedoch ist dem Tode verschrieben... jDer Leiter des Massenpolitischen Amtes der NSDAP., vr. Groß, auf der Kundgebung des Reichsbundes der Kinder¬ reichen in Weimar am 12. Dezember 1935) Mutter ist der größte Ehrentitel Llnser Volk braucht gesunde und starke Menschen. Gesunde und starke Menschen aber können nur von kraftvollen und ihrer Kraft bewußten Frauen geboren werden. In ihrer Land liegt die welt¬ anschauliche erste Haltung des Heranwachsenden Geschlechts, von ihnen wird die seelische Richtung der kommenden Volksgemeinschaft abhängen, in ihre Obhut ist die erbliche Gesundheit Deutschlands gelegt und damit überhaupt die Voraussetzung für Charakterbil¬ dung der deutschen Nation. Wir sehen in der Frau heute also die Erhalterin des Lebens, und wenn wir von den Müttern der Nation sprechen, so ist das der größte Ehrentitel, den ein Volk an irgend jemanden aus seiner Mitte zu verleihen vermag. jReichsleiter Rosenberg zum Deutschen Muttertag am 10. Mai 1935 in Düsseldorf) Alle Sonderbelastungen der Kinderreichen müssen als unsittlich verschwinden Im Ausgleich der Familienlasten sehen wir nur die Beseitigung eines unsittlichen Zustandes... 2 Gehl, Der nationalsozialistische Staat, 3. Lest i8 Ebenso unsittlich und volkszerstörend ist der aus der Verfallzeit überkommene Zustand, daß bei gleichem Einkommen der Kinder¬ reiche samt seiner Familie in seinem Fortkommen gehemmt und in seiner Lebenshaltung beengt wird, während Ehescheu und Ver¬ hütung des Kindersegens nicht unbedeutende wirtschaftliche Vor¬ teile einbringen... Die Kinderreichen wollen nichts geschenkt haben, aber es ist aus Gründen der Volkserhaltung notwendig, ihnen und ihren Kindern wieder die volle Wettbewerbsfähigkeit im Lebenskampf zu geben, also ihre Sonderbelastungen abzuschaffen... Das Schwergewicht aller Maßnahmen muß im Ideellen, in der Willensbildung liegen, doch ist auch notwendig, daß die solchem Bestreben im Wege stehenden Lindernisse anderer Art auf allen nur erdenklichen Gebieten behoben werden, genau so, wie die Sonderbelastung der Vollfamilie sich auch aus alle nur erdenklichen Gebiete erstreckt... sReichsbundesleiter Stüwe des Reichsbundes der Kinderreichen in „Bekenntnis des RDK.", München 1936j Zweiter Teil Staatlicher Aufbau 3. Führung und Volk Als der Führer am 7. März 1936 die volle Reichs- Hoheit auch über die entmachtete Rheinlandzone wieder- hergestellt hatte, da wandte er sich an das deutsche Volk und erbat die Zustimmung zu seiner Gesamtpolitik in der Form einer Neuwahl des Reichstages. Deutschland hat eine „demokratische" Verfassung Ich höre häufig aus angelsächsischen Ländern das Bedauern aussprechen, daß Deutschland sich gerade von jenen Grundsätzen demokratischer Staatsauffassung entfernt hätte, die diesen Ländern besonders heilig feien. Dieser Meinung liegt ein schwerer Irrtum zugrunde. Auch Deutschland hat eine „demokratische" Verfassung. Iy Die heutige deutsche Regierung des nationalsozialistischen Staates ist ebenfalls vom Volke gerufen und fühlt sich ebenso dem Volke verantwortlich. Es spielt keine Rolle, wie groß die Stimmzahl in den einzelnen Ländern ist, die auf einen Vertreter entfallen muß. Es gibt Länder, die 20000 Stimmen für einen Abgeordneten als erforderlich ansehen, in anderen wieder genügen schon 10000 oder 5000, und wieder in anderen sind es 60000 oder mehr. Das deutsche Volk hat mit 38 Millionen Stimmen einen ein¬ zigen Abgeordneten als seinen Vertreter gewählt. Dies ist viel¬ leicht einer der wesentlichsten Anterschiede gegenüber den Verhält¬ nissen in den anderen Ländern. Es bedeutet aber, daß ich mich genau so dem deutschen Volke gegenüber verantwortlich fühle wie irgendein Parlament. Ich handele dank seinem Vertrauen und in seinem Auftrag. jDer Führer vor dem Reichstag am 21. Mai 19351 Der Führer bittet das Volk um Zustimmung zu seiner Gesamtpolitik Ich kann die geschichtliche Periode der Wiederherstellung der Ehre und Freiheit meines Volkes nicht abschließen, ohne das deutsche Volk nunmehr zu bitten, mir und damit allen meinen Mit¬ arbeitern und Mitkämpfern die nachträgliche Zustimmung zu er¬ teilen zu all dem, was ich in diesen Jahren an oft scheinbar eigen¬ willigen Entschlüssen, an harten Maßnahmen durchführen und an großen Opfern fordern mußte. Ich habe mich deshalb entschlossen, am heutigen Tage den Deutschen Reichstag aufzulösen, damit das deutsche Volk sein Arteil abzugeben vermag über meine und meiner Mitarbeiter Führung. In diesen drei Jahren hat Deutschland wieder zurückerhalten seine Ehre, wiedergesunden seinen Glauben, überwunden seine größte wirtschaftliche Not und endlich einen neuen kulturellen Aufstieg eingeleitet. Dies glaube ich vor meinem Gewissen und vor meinem Gott aussprechen zu dürfen. Ich bitte jetzt das deutsche Volk, mich in meinem Glauben zu stärken und mir durch die Kraft seines Willens auch weiterhin die eigene Kraft zu geben, um für seine 2* 20 Ehre und seine Freiheit jederzeit mutig eintreten und für sein wrrr-- schaftliches Wohlergehen sorgen zu können und mich besonders zu stützen in meinem Ringen um einen wahrhaften Frieden. jDer Führer vor dem Deutschen Reichstag in Berlin am 7. März 1936j Das deutsche Volk geschlossen hinter dem Führer Wahlberechtigt. . . 45 453691 Abgestimmt haben . 45001489 (Wahlbeteiligung 99°X>) Es sind abgegeben: 1. für die Liste und damit für den Führer 44461278 Stimmen 2. gegen die Liste und ungültig 540211 „ . Es sind somit 98,8/(> aller Stimmen für die Liste und damit für den Führer abgegeben worden. OOO ie.ii.jW 1Z.8.W4 A.z.lM Die Einigung des deutschen Volkes durch die nationalsozialistische Bewegung Ein weltgeschichtliches Ereignis Das, was sich am Sonntag in der stillen und unerschütterlichen Bejahung in Deutschland abgespielt hat, ist geradezu phänomenal in der Geschichte aller Zeiten und Völker und zeigt nunmehr wohl auch der gesamten übrigen Welt, daß irgendwelche Versuche, das 21 deutsche Volk zu spalten oder es durch Einschüchterungsversuche nach Versailler Methoden zu zermürben, heute vergeblich geworden sind. Ganz Deutschland wird heute getragen von einem einzigen, alles beherrschenden Lebensgefühl; der höchste Wert — die natio¬ nale Ehre — ist nicht nur Vermächtnis der großen Menschen der deutschen Geschichte gewesen, nicht nur der Leitstern des Kampfes der nationalsozialistischen Bewegung in ihrer Kampfzeit, sondern ist nunmehr unmittelbar lebensgestaltendes und staatenbildendes Gemeingut aller Deutschen geworden. Das ist vielleicht der tiefste Sinn des 29. März 1936! . . . Vielleicht wird dieser 29. März auch so manchen Skeptiker des Auslandes zum Nachdenken bringen, ob diese seine bisherige Kritik an Deutschland überhaupt jemals eine Berechtigung gehabt hat. Jedenfalls wird dieser 29. März 1936 mit zu den Gründertagen des deutschen Führerstaates als Ablösung des Kaiserstaates und der demokratischen Republik in der Weltgeschichte erscheinen. sReichsleiter Alfred Rosenberg im VB. am 30. März 1936j 4. Heer und Beamtenschaft Da die anderen Mächte die dem Deutschen Reiche bereits zugesicherte grundsätzliche Gleichberechtigung in der Rüstungsfrage dem nationalsozialistischen Staat gegenüber nicht gewähren wollten, ist das Reich am 14. Oktober 1933 aus dem Völkerbund ausgetreten (Lest 1, S. 205). Als aber die Abrüstungskonferenz auch weiterhin die deutsche Gleichberechtigung nicht Herstellen wollte, als England An¬ fang 1935 seine Rüstungen erhöhte und Frankreich am 15. März 1935 die zweijährige Dienstzeit einführte, stellte der Führer als Antwort am 16. März von sich aus die deutsche Wehrhoheit wieder her. Die Wiederherstellung der deutschen Wehrhoheit als Antwort auf die Nichterfüllung der Versailler Bestim¬ mungen durch die anderen Als im November 1918 das deutsche Volk — vertrauend auf die in den vierzehn Punkten Wilsons gegebenen Zusicherungen — nach viereinhalbjährigem ruhmvollen Widerstand in einem Kriege, 22 dessen Ausbruch es nie gewollt hatte, die Waffen streckte, glaubte es nicht nur der gequälten Menschheit, sondern auch einer großen Idee an sich einen Dienst erwiesen zu haben. Selbst am schwersten leidend unter den Folgen dieses wahnsinnigen Kampfes, griffen die Millionen unseres Volkes gläubig nach dem Gedanken einer Neu¬ gestaltung der Völkerbeziehungen, die durch die Abschaffung der Geheimnisse diplomatischer Kabinettspolitik einerseits, sowie der schrecklichen Mittel der Kriegführung andererseits veredelt werden sollte. Die geschichtlich härtesten Folgen einer Niederlage erschienen vielen Deutschen damit geradezu als notwendige Opfer, um einmal für immer die Welt vor ähnlichen Schrecknissen zu erlösen. Die Idee des Völkerbundes hat vielleicht in keiner Nation eine heißere Zustimmung erweckt als in der von allem Irdischen ver¬ lassenen deutschen. Nur so war es verständlich, daß die in manchem geradezu sinnlosen Bedingungen der Zerstörung jeder Wehrvor- aussetzung und Wehrmöglichkeit im deutschen Volke nicht nur an¬ genommen, sondern von ihm auch erfüllt worden sind. Das deutsche Volk hatte ein Anrecht, die Einlösung der eingegangenen Ver¬ pflichtung auch von der anderen Seite zu erwarten. Denn: 1. Deutschland hatte abgerüstet. 2. Im Friedensvertrag war ausdrücklich gefordert worden, daß Deutschland abgerüstet werden müsse, um damit die Voraussetzung für eine allgemeine Abrüstung zu schaffen, d. h.: es war damit be¬ hauptet, daß nur in Deutschlands Rüstung allein die Begründung für die Rüstung der anderen Länder läge. 3. Das deutsche Volk war sowohl in seinen Regierungen als auch in seinen Parteien damals von einer Gesinnung erfüllt, die den pazifistisch-demokratischen Idealen des Völkerbundes und seiner Gründer restlos entsprach. Während aber Deutschland als die eine Seite der Vertragschließenden seine Verpflichtungen erfüllt hatte, unterblieb die Einlösung der Verpflichtung der zweiten Vertrags¬ seite. Das heißt: die hohen Vertragschließenden der ehemaligen Siegerstaaten haben sich einseitig von den Verpflichtungen des Versailler Vertrages gelöst! Allein nicht genügend, daß jede Abrüstung in einem irgendwie mit der deutschen Waffenzerstörung vergleichbaren Maße unter¬ blieb, nein: es trat nicht einmal ein Stillstand der Rüstungen ein. 23 ja, im Gegenteil, es wurde endlich die Aufrüstung einer ganzen Reihe von Staaten offensichtlich. Was im Kriege an neuen Zer¬ störungsmaschinen erfunden wurde, erhielt nunmehr im Frieden in methodisch-wissenschaftlicher Arbeit die letzte Vollendung. Auf dem Gebiet der Schaffung mächtiger Landpanzer sowohl als neuer Kampf- und Bombenmaschinen fanden ununterbrochene und schreck¬ liche Verbesserungen statt. Neue Riesengeschütze wurden konstru¬ iert, neue Spreng-, Brand- und Gasbomben entwickelt. Die Welt aber hallte seitdem wider von Kriegsgeschrei, als ob niemals ein Weltkrieg gewesen und ein Versailler Vertrag ge¬ schloffen worden wäre. Inmitten dieser hochgerüsteten und sich immer mehr der modern¬ sten motorisierten Kräfte bedienenden Kriegsstaaten war Deutsch¬ land ein machtmäßig leerer Raum, jeder Drohung und jeder Be¬ drohung jedes einzelnen wehrlos ausgeliefert. Das deutsche Volk erinnert sich des Anglücks und Leidens von 15 Jahren wirtschaft¬ licher Verelendung, politischer und moralischer Demütigung. Es war daher verständlich, wenn Deutschland laut auf die Ein¬ lösung des Versprechens auf Abrüstung der anderen Staaten zu drängen begann. Denn dieses ist klar: Einen hundertjährigen Frieden würde die Welt nicht nur ertragen, sondern er müßte ihr von unermeßlichem Segen sein. Eine hundert¬ jährige Zerreißung in Sieger und Besiegte aber erträgt sie nicht. Die Empfindung über die moralische Berechtigung und Not¬ wendigkeit einer internationalen Abrüstung war aber nicht nur in Deutschland, sondern auch innerhalb vieler anderer Völker lebendig. Aus dem Drängen dieser Kräfte entstanden die Versuche, auf dem Wege von Konferenzen eine Rüstungsverminderung und damit eine internationale allgemeine Angleichung auf niederem Niveau in die Wege leiten zu wollen. So entstanden die ersten Vorschläge internationaler Rüstungs¬ abkommen, von denen wir als bedeutungsvollen den Plan Mae Donalds in Erinnerung haben. Deutschland war bereit, diesen Plan anzunehmen und zur Grund¬ lage von abzuschließenden Vereinbarungen zu machen. Er scheiterte an der Ablehnung durch andere Staaten und wurde endlich preisgegeben. Da unter solchenAmständen die dem deutschen 24 Volk und Reiche in der Dezember-Erklärung 1932 feierlich zu¬ gesicherte Gleichberechtigung keine Verwirklichung fand, sah sich die neue deutsche Reichsregierung als Wählerin der Ehre und der Lebensrechte des deutschen Volkes außerstande, noch weiterhin an solchen Konferenzen teilzunehmen oder dem Völkerbunde anzu¬ gehören. Allein auch nach dem Verlassen Genfs war die deutsche Re¬ gierung dennoch bereit, nicht nur Vorschläge anderer Staaten zu überprüfen, sondern auch eigene praktische Vorschläge zu machen. Sie übernahm dabei dir von den anderen Staaten selbstgeprägte Auffassung, daß die Schaffung kurzdienender Armeen für die Zwecke des Angriffs ungeeignet und damit für die friedliche Verteidigung anzuempfehlen sei. Sie war daher bereit, die langdienende Reichswehr nach dem Wunsche der anderen Staaten in eine kurzdienende Armee zu ver¬ wandeln. Ihre Vorschläge vom Winter 1933/34 waren praktische und durchführbare. Ihre Ablehnung sowohl als die endgültige Ablehnung der ähnlich gedachten italienischen und englischen Ent¬ würfe ließen aber darauf schließen, daß die Geneigtheit zu einer nachträglichen sinngemäßen Erfüllung der Versailler Abrüstungs¬ bestimmungen auf der anderen Seite der Vertragspartner nicht mehr bestand. Anter diesen Amständen sah sich die deutsche Regierung ver¬ anlaßt, von sich aus jene notwendigen Maßnahmen zu treffen, die eine Beendigung des ebenso unwürdigen wie letzten Endes bedroh¬ lichen Zustandes der ohnmächtigen Wehrlosigkeit eines großen Volkes und Reiches gewährleisten konnten. Sie ging dabei von denselben Erwägungen aus, denen Minister Baldwin in seiner letzten Rede so wahren Ausdruck verlieh: „Ein Land, das nicht gewillt ist, die notwendigen Vorsichts¬ maßnahmen zu seiner eigenen Verteidigung zu ergreifen, wird nie¬ mals Macht in dieser Welt haben, weder moralische, noch materielle Macht." Die Regierung des heutigen Deutschen Reiches aber wünscht nur eine einzige moralische und materielle Macht, es ist die Macht, für das Reich und damit wohl auch für ganz Europa den Frieden wahren zu können! 25 Sie hat daher auch weiterhin getan, was in ihren Kräften stand und zur Förderung des Friedens dienen konnte. 1. Sie hat all ihren Nachbarstaaten schon vor langer Frist den Abschluß von Nichtangriffspakten angetragen. 2. Sie hat mit ihrem östlichen Nachbarstaate eine vertragliche Regelung gesucht und gesunden, die dank des großen entgegen¬ kommenden Verständnisses, wie sie hofft für immer, die bedroh¬ liche Atmosphäre, die sie bei ihrer Machtübernahme vorfand, ent¬ giftet hat und zu einer dauernden Verständigung und Freundschaft der beiden Völker führen wird. 3. Sie hat endlich Frankreich die feierliche Versicherung gegeben, daß Deutschland nach der erfolgten Regelung der Saarfrage nun¬ mehr keine territorialen Forderungen mehr an Frankreich stellen oder erheben wird. Sie glaubt damit in einer geschichtlich seltenen Form die Voraussetzung für die Beendigung eines jahrhunderte¬ langen Streites zwischen zwei großen Nationen durch ein schweres politisches und sachliches Opfer geschaffen zu haben. Die deutsche Regierung muß aber zu ihrem Bedauern ersehen, daß seit Monaten eine sich fortgesetzt steigernde Ausrüstung der übrigen Welt stattfindet. Sie sieht in der Schaffung einer sowjet¬ russischen Armee von hundertundein Divisionen, d. h. 960000 Mann zugegebener Friedenspräsenzstärke ein Element, das bei der Ab¬ fassung des Versailler Vertrages nicht geahnt werden konnte. Sie sieht in der Forcierung ähnlicher Maßnahmen in anderen Staaten weitere Beweise der Ablehnung der seinerzeit proklamier¬ ten Abrüstungsidee. Es liegt der deutschen Regierung fern, gegen irgendeinen Staat einen Vorwurf erheben zu wollen. Aber sie muß heute feststellen, daß durch die nunmehr beschlossene Einfüh¬ rung der zweijährigen Dienstzeit in Frankreich die gedanklichen Grundlagen der Schaffung kurzdienender Verteidigungsarmeen zu¬ gunsten einer langdienenden Organisation aufgegeben worden sind. Dies war aber mit ein Argument für die seinerzeit von Deutsch¬ land geforderte Preisgabe seiner Reichswehr. Die deutsche Regierung empfindet es unter diesen Umständen als eine Anmöglichkeit, die für die Sicherheit des Reiches not¬ wendigen Maßnahmen noch länger auszusehen oder gar vor der Kenntnis der Mitwelt zu verbergen. 26 Wenn sie daher dem in der Rede des englischen Ministers Bald¬ win am 28. November 1934 ausgesprochenen Wunsche nach einer Aufhellung der deutschen Absichten nunmehr entspricht, dann ge¬ schieht es: 1. um dem deutschen Volke die Überzeugung und den anderen Staaten die Kenntnis zu geben, daß die Wahrung der Ehre und Sicherheit des Deutschen Reiches von jetzt ab wieder der eigenen Kraft der deutschen Nation anvertraut wird; 2. aber, um durch die Fixierung des Llmfanges der deutschen Maßnahmen jene Behauptungen zu entkräften, die dem deutschen Volke das Streben nach einer militärischen Pegemoniestellung in Europa unterschieben wollen. Was die deutsche Regierung als Wählerin der Ehre und der Interessen der deutschen Nation wünscht, ist, das Ausmaß jener Machtmittel sicherzustellen, die nicht nur die Erhaltung der Integri¬ tät des Deutschen Reiches, sondern auch für die internationale Respektierung und Bewertung Deutschlands als ein Mitgarant des allgemeinen Friedens erforderlich sind. Denn in dieser Stunde erneuert die deutsche Regierung vor dem deutschen Volk und vor der ganzen Welt die Versicherung ihrer Entschlossenheit, über die Wahrung der deutschen Ehre und der Freiheit des Reiches nie hinauszugehen und insbesondere in der nationalen deutschen Rüstung kein Instrument kriegerischen An¬ griffs als vielmehr ausschließlich der Verteidigung und damit der Erhaltung des Friedens bilden zu wollen. Die deutsche Reichsregierung drückt dabei die zuversichtliche Loffnung aus, daß es den: damit wieder zu seiner Ehre zurück¬ findenden deutschen Volke in unabhängiger gleicher Berechtigung vergönnt sein möge, seinen Beitrag zu leisten zur Befriedung der Welt in einer freien und offenen Zusammenarbeit mit den anderen Nationen und ihren Regierungen. In diesem Sinne hat die deutsche Reichsregierung mit dem heu¬ tigen Tage das folgende Gesetz beschlossen. ^Proklamation der Reichsregierung an das deutsche Volk vom 16. März 1935j 27 Gesetz für den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935 Die Reichsregierung hat folgendes Gesetz beschlossen, das hier¬ mit verkündet wird: Z 1: Der Dienst in der Wehrmacht erfolgt auf der Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht. §2: Das deutsche Friedensheer einschließlich der überführten Truppenpolizeien gliedert sich in zwölf Korpskommandos und sechs¬ unddreißig Divisionen. Berlin, den 16. März 1935. Allgemeine Wehrpflicht — eine Erziehung Wenn wir jetzt wieder die allgemeine Wehrpflicht eingeführt haben, so ist das eine wunderbare Erziehung, die wir den kommen¬ den deutschen jungen Generationen angedeihen lassen, ein wunder¬ bares Geschlecht, das wir in der Hitlerjugend, in der SA. und im Arbeitsdienst heranziehen. jDer Führer an die Nationalsozialistische Frauenschaft auf dem Reichsparteitag 1935j Die Wehrmacht die Schule der Nation Das deutsche Volk hat in der Wehrpflicht stets die durch nichts zu ersetzende Schule der Nation gesehen, die Schule der Disziplin, der Kameradschaft und der praktischen Volksgemeinschaft. In ihr wurde der Charakter der jungen Generation geformt. And zwar blieben ihre Auswirkungen nicht auf die Dienstzeit selbst beschränkt, sondern setzten sich in allen Berufen und Lebensaltern befruchtend fort. Wir haben ihr Fehlen in den Jahren nach dem Zusammen¬ bruch bitter erfahren müssen. Dem deutschen Volk wäre manches erspart geblieben, manche Entwicklung hätte einen anderen Gang genommen, wenn die straffe Schule des Dienstes in der Wehrmacht sich in weiteren Kreisen hätte auswirken können. Die damalige junge Generation hat an diesem Mangel selbst schwer gelitten. Ihre innere Zerrissenheit im rückliegenden Jahr¬ zehnt hatte hier ihren letzten Arsprung. Die gesunde Jugend will das Recht haben, in freier Entfaltungsmöglichkeit in den Staat hineinzuwachsen, den sic einst tragen soll. Da sie dort, wo ihre Wesensart sie hindrängte, verschlossene Türen fand, suchte sie sich Vorführung eines Gefechts zwischen Tanks und Infanterie bei Vernebelung des Feldes Laubih-Batterie in Stellung 29 ihre eigenen Wege. Damit ging ein Teil von ihr der Zukunft und dem Staat verloren, der ihr männliches Sehnen nicht begriff oder ihm nicht Rechnung zu tragen vermochte. Leute öffnen wir unsere Tore weit. Die kommende Generation wird sich des Rechtes zur Waffe, das ihm das neue Deutschland wiedergegeben hat, im Geist ihrer Väter wert erweisen. Sie wird in der Wehrmacht eine Pflege¬ stätte nationalsozialistischen Geistes und echter Volksgemeinschaft finden. jReichsminister v. Blomberg im VB. vom 20. März 19351 Vertrauen — Grundpfeiler der neuen Wehrmacht Das Erkennen und Begreifen der Idee des neuen Reiches, das allerpersönlichste Vertrauen zum Führer, dann aber auch zu sich selbst, zu ihrer Geschlossenheit und reinem Wollen, das sind die Grundpfeiler unserer Wehrmacht. jReichsminister v. Blomberg bei der Leldengedenkseier am 17. März 1935i Der Nationalsozialismus hat dem Volke die Wehrmacht gegeben Wenn wir heute glücklich sind, wenn heute das Volk jubelt, wie¬ der eine starke Wehr zu haben, dann mag keiner vergessen: kein Bataillon, kein Geschütz, kein Flugzeug ohne den Sieg des Laken¬ kreuzes. So dürfen wir mit Recht sagen, daß wir Nationalsozialisten dem Volke die neue Wehrmacht gegeben haben, und wir können der Wehrmacht sagen, daß wir beglückt sind, daß unser Kamps zum Sieg geführt hat und wir heute der Wehrmacht die Mittel und die Waffen geben können, die unter ihrer Führung und Weiterbildung das scharfe Schwert werden, das allein dem Volke den Frieden sichert. jNeichsminister Göring auf dem Gautag Schlesien in Breslau am 27. Oktober 19351 Die Wehrhastmachung sichert Freiheit und Brot Das erste Ziel, die Freiheit, verwirklicht der Nationalsozialismus durch die Wiederwehrhastmachung des deutschen Volkes; das zweite 3» Ziel, das Brot, wird durch die unter Führung Adolf Äitlers ein¬ geleitete Wirtschaftspolitik gesichert. Mit vollem Recht ist bei den beiden Worten die Freiheit voran- gestellt. Denn es ist unmöglich, Brot zu erlangen, ohne die Frei¬ heit zu besitzen. Wir haben es am eigenen Leibe erfahren, was es für unseren Broterwerb bedeutete, daß wir unsere politische Frei¬ heit verloren hatten. Wir haben die furchtbare Geißel der Arbeits¬ losigkeit in der Zeit unserer Wehrlosigkeit kennengelernt. Das marxistische System hatte geglaubt, durch Unterwürfigkeit an das Ausland und durch Verzicht auf die Freiheit uns wenigstens den Broterwerb zu sichern, aber es erreichte nichts als eine Schuld¬ knechtschaft, an der wir heute noch zu tragen haben. Die Wehr- hastmachung erst, die uns Adolf Äitler wiedergegeben hat, sichert uns den Broterwerb jetzt und für die Zukunft. Es gibt keine Arbeitsbeschaffung ohne Wehrhaftmachung. Ansere neu geschaffene Rüstung schützt jeden Deutschen in seinem Arbeitseinkommen und sichert ihm seine erarbeiteten Ersparnisse. Freiheit und Brot wer¬ den uns nicht geschenkt, wir müssen sie durch Pflichterfüllung er- jReichsbankpräsident vr. Schacht im Rundfunk am 29. Oktober 193Sj Die Armee ist unser kostbarstes Eigentum Wir sehen in unserer Armee den Schirm unserer friedlichen Arbeit. And wenn wir schon Opfer und schwere Opfer bringen müssen, dann bringen wir sie immer noch lieber für unsere Freiheit und unsere Arbeit als für künftige Kontributionen. Diese Armee aber ist die Armee des nationalsozialistischen Staates. Sie ist unser kostbarstes und stolzestes Eigentum. jDer Führer auf dem Kongreß des Reichsparteitages 193Sj Deutschland durfte nicht länger auf Sicherheit verzichten Deutschland ist ein Land, dessen Grenzen auf große Strecken hin nicht von der Natur gezogen sind und daher frei und offen liegen. Wer unsere Geschichte seit dem Mittelalter kennt, weiß, welche Auswirkungen dieser Zustand für unser Volk mit sich gebracht hat, das'zudem den Weg zur staatlichen Einigung erst spät fand. Deutsch¬ lands Lage mitten in Europa ließ es in den vergangenen Jahr- 3i Hunderten oft genug zum Kampfplatz der anderen werden. Auf seinem Boden trugen die großen Nachbarvölker ihre Entscheidungs¬ kämpfe aus. Anser Land blutete oft für die Interessen anderer. Aber einem wehrlosen Deutschland, inmitten stark bewaffneter Staaten, schwebt stets die Gefahr, daß sich diese tragischen Ge¬ schehnisse unserer Geschichte zwangsläufig wiederholen. VsstiZiu tsrrout! Ein in sich einiges Reich unter starker Führung wahrt nur sein natürliches Lebensrecht, wenn es dieses Schicksal, dem einst das in sich zerrissene Deutschland unterlag, nicht als unabänder¬ liches Fatum hinnimmt. Mit dem Aufkommen der Luftwaffe, die die Kampfmöglichkeiten eines modernen Krieges auch auf die dritte Dimension ausdehnte, erfuhr die Angunst dieser Lage, wie sie für ein zentral gelegenes Land in besonderem Maße besteht, eine weitere Steigerung. Es würde einen völligen Verzicht auf jede Sicherheit, wie sie ein fried¬ liebendes arbeitsames Volk von seiner Staatsführung fordern kann, bedeutet haben, hätte sie sich mit diesem Zustand der Wehr¬ losigkeit gegen eine mögliche Bedrohung aus der Luft länger ab¬ gefunden. jReichsminister v. Blomberg in der „Europäischen Revue", April 1935j Das Wehrgesetz vom 21.Mai 1935 Abschnitt I: Allgemeines Z 1: (1) Wehrdienst ist Ehrendienst am deutschen Volke. (2) Jeder deutsche Mann ist wehrpflichtig. (3) Im Kriege ist über die Wehrpflicht hinaus jeder deutsche Mann und jede deutsche Frau zur Dienstleistung für das Vater¬ land verpflichtet. §2: Die Wehrmacht ist der Waffenträger und die soldatische Erziehungsschule des deutschen Volkes. Sie besteht aus dem Leere, der Kriegsmarine, der Luftwaffe. § 3: (I) Oberster Befehlshaber der Wehrmacht ist der Führer und Reichskanzler. (2) Anter ihm übt der Reichskriegsminister als Oberbefehls¬ haber der Wehrmacht Befehlsgewalt über die Wehrmacht aus. Reichs luftfahrtminifierium Berlin Abschnitt H: Die Wehrpflicht 8 4: Dauer der Wehrpflicht. Die Wehrpflicht dauert vom voll¬ endeten 18. Lebensjahre bis zu dem auf die Vollendung des 45. Lebensjahres folgenden 31. März. §5: Pflichten im Kriege. (1) Alle Wehrpflichtigen haben sich im Falle einer Mobilmachung zur Verfügung der Wehrmacht zu halten. Der Reichskriegsminister entscheidet über ihre Verwendung. (2) Die Belange der Wehrmacht gehen im Kriege allen ande¬ ren vor. §6: Erweiterung der Wehrpflicht. Im Kriege und bei beson¬ deren Notständen ist der Reichskriegsminister ermächtigt, den Kreis der für die Erfüllung der Wehrpflicht in Betracht kommenden deut¬ schen Männer zu erweitern. §7: Wehrdienst. (1) Die Wehrpflicht wird durch den Wehr¬ dienst erfüllt. Der Wehrdienst umfaßt: a) den aktiven Wehrdienst. d) den Wehrdienst im Beurlaubtenstande: 1. der Reserve, 2. der Ersahreserve, 3. der Landwehr. zz (2) Die nach Z 6 einberufenen Jahrgänge im Alter von über 45 Lebensjahren bilden den Landsturm. §8: Aktive Dienstpflicht. (1) Der Führer und Reichskanzler setzt die Dauer der aktiven Dienstpflicht für die Wehrpflichtigen fest. (2) Die Wehrpflichtigen werden in der Regel in dem Kalender¬ jahr, in dem sie das 20. Lebensjahr vollenden, zur Erfüllung der aktiven Dienstpflicht einberufen. Freiwilliger Eintritt in die Wehr¬ macht ist schon früher möglich. (3) Die Erfüllung der Arbeitsdienstpflicht ist eine Voraussetzung für den aktiven Wehrdienst. Ausnahmen werden durch Sonder¬ bestimmungen geregelt. .. §9: Reserve. Zur Reserve gehören die Wehrpflichtigen nach der Entlassung aus dem aktiven Wehrdienst bis zum 31. März des Kalenderjahres, in dem sie ihr 35. Lebensjahr vollenden. 8 10: Ersatzreserve. Zur Ersatzreserve gehören die Wehrpflich¬ tigen, die nicht zur Erfüllung der aktiven Dienstpflicht einberufen werden, bis zum 31. März des Kalenderjahres, in dem sie ihr 35. Lebensjahr vollenden. §11: Landwehr. Zur Landwehr gehören die Wehrpflichtigen vom 1. April des Kalenderjahres, in dem sie ihr 35. Lebensjahr vollenden, bis zu dem auf die Vollendung des 45. Lebensjahres folgenden 31. März. 8 13: Wehrunwürdigkeit. (1) Wehrunwürdig und damit aus¬ geschlossen von der Erfüllung der Wehrpflicht ist, wer a) mit Zuchthaus bestraft ist, b) nicht im Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte ist, o) den Maßregeln der Sicherung und Besserung nach 8 42a des Reichsstrafgesetzbuches unterworfen ist, ä) durch militärgerichtliches Arteil die Wehrwürdigkeit ver¬ loren hat, s) wegen staatsfeindlicher Betätigung gerichtlich bestraft ist.. . 8 15: Arische Abstammung. (1) Arische Abstammung ist eine Voraussetzung für den aktiven Wehrdienst. .. (5) Die Dienstleistung der Nichtarier im Kriege bleibt beson¬ derer Regelung Vorbehalten. 8 19: Wehrüberwachung. (1) Alle Wehrpflichtigen unterliegen der Wehrüberwachung. Sie wird durch die Ersatzdienststellen der Z Gehl, Der nationalsozialistische Staat, 3. Lest 34 Wehrmacht im Zusammenwirken mit den Behörden der allgemei¬ nen und inneren Verwaltung durchgeführt. (2) Die Wehrpflichtigen des Beurlaubtenstandes werden in der Regel einmal jährlich zu Wehrversammlungen zusammengerusen. Von der Teilnahme können nur die Ersatzdienststellen befreien... § 20: Äbungen. Der Reichskriegsminister kann die Wehrpflich¬ tigen der Reserve, der Ersatzreserve und der Landwehr zu Äbungen einberufen und Vorschriften für ihre sonstige Weiterbildung erlassen. Abschnitt m: Pflichten und Rechte der Angehörigen der Wehrmacht 8 26: Politik in der Wehrmacht. (1) Die Soldaten dürfen sich politisch nicht betätigen. Die Zugehörigkeit zur NSDAP, oder einer ihrer Gliederungen oder zu einem der ihr angeschlossenen Ver¬ bände ruht für die Dauer des aktiven Wehrdienstes. (2) Für die Soldaten ruht das Recht zum Wählen oder zur Teilnahme an Abstimmungen im Reich. .. 8 27: Äeiratserlaubnis. Die Angehörigen der Wehrmacht be¬ dürfen zur Äeirat der Erlaubnis ihrer Vorgesetzten. 830: Gebührnisse. Die Ansprüche der Angehörigen der Wehr¬ macht auf Gebührnisse und aus Äeilsürsorge werden durch das Reichsbesoldungsgesetz geregelt. 8 33: Verabschiedung mit Anisorm. (1) Den aus der Wehr¬ macht ausscheidenden Angehörigen der Wehrmacht kann das Recht zum Tragen der Aniform eines Wehrmachtteiles mit einem für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen widerruflich verliehen werden. (2) Dieses Recht wird in der Regel nur nach einer in Ehren geleisteten Dienstzeit von mindestens 12 Jahren verliehen. 8 34: Offiziere und Beamte des Beurlaubtenstandes. (1) Bei Bewährung und Eignung können Unteroffiziere und Mannschaf¬ ten, die nach ehrenvollem Dienst aus dem aktiven Wehrdienst aus¬ scheiden, zu Offizieren oder Beamten des Beurlaubtenstandes aus¬ gebildet und befördert werden. (2) Offiziere und Wehrmachtbeamte, die nach ehrenvollem Dienst aus dem aktiven Dienst ausscheiden, können zu Offizieren und Beamten des Beurlaubtenstandes überführt werden. Stapellaus des Schlachtschiffes „Scharnhorst" in Wilhelmshaven Dienstpflicht auf der Grundlage des National¬ sozialismus Eine Wehrmacht kann stark und geschlossen nur auf dem Boden des Volkes wachsen, dem sie entstammt und der sie trägt. Sie ist nicht denkbar ohne engste innere Verbundenheit mit den Kräften und Ideen, die in der Gesamtheit des Volkes wirksam sind. Daher bedeutet die Rückkehr zur allgemeinen Wehrpflicht keineswegs ein Rückwärtsdrehen der Entwicklung auf irgendeinem Gebiet. Die Wehrmacht dient der Gegenwart und fühlt sich als Wegbereiter 3* 36 am Werk der deutschen Zukunft. Sie sieht den Sinn der Tradition, die sie als verpflichtendes Erbe trägt, im Geist der gleichen Pflicht¬ erfüllung. Die Dienstpflicht, die wieder alle umfassen soll, wird auf der Grundlage der Anschauungen des nationalsozialistischen Staates aufgebaut werden. Sie wird keine Privilegien mehr kennen. Höhere Bildung gibt nicht mehr wie einst das Recht zu einer Abkürzung der Dienstzeit. Lediglich Charakter und Leistungen sollen den Weg und Wert des einzelnen bestimmen. So steht die deutsche Wehrmacht heute an einem entscheidungs¬ vollen Einschnitt ihrer Entwicklung. Der mannhafte Entschluß des Führers hat die Bahn frei gemacht zu der wahren Erfüllung des Wortes, das noch die Unterschrift des verehrten Generalfeldmar¬ schall-Reichspräsidenten trägt: Der Dienst in der Wehrmacht ist Ehrendienst am deutschen Volk. jReichsminister v. Blomberg im VB. vom 20. März 1935j Ein Erlaß des Führers vom 22. Mai 1935 hatte die aktive Dienstpflicht auf ein Jahr festgesetzt. Als aber Sowjetrußland das Einberufungsalter seiner Rekruten vom 2l. Lebensjahr auf das 19. herabsehte und seine Rüstungen außerordentlich steigerte, antwortete der Führer mit einer Verstärkung der deutschen Rüstung durch Verdoppelung der bis dahin vorgesehenen Dienstzeit. Zwei Jahre aktive Dienstpflicht Die Dauer der aktiven Dienstpflicht bei den drei Wehrmachts¬ teilen wird einheitlich auf zwei Jahr: festgesetzt. jErlaß des Führers vom 24. August 1936j Deutschland —Wächter seines Friedens Wenn ein bolschewistischer Machthaber in zynischer Offenheit erklärt, daß es die Aufgabe der bolschewistischen Armee auch sein wird, unter Llmständen jenen Ländern, die der inneren bolsche¬ wistischen Letze standhalten würden, durch den Eingriff der Roten Armee von außen her die Revolution zu bescheren, so wird das nationalsozialistische Deutschland einer solchen Ankündigung gegen¬ über genau so wenig kapitulieren, wie es einst nicht kapituliert hat gegenüber den Drohungen der von Moskau bezahlten Hetzer in Deutschland selbst. So wie die Na¬ tionalsozialistische Partei der deut¬ schen Nation den inneren Frieden be¬ wahrt, so wird die nationalsoziali¬ stische Armee dem Reiche den äußeren Frieden sichern. Die Geschichte hat uns gelehrt, daß es besser ist, für diesen Frieden — wenn notwendig — große Opfer zu bringen, als im bol¬ schewistischen Chaos zu versinken. Gegenüber dem Sowjetimperialis¬ mus und seiner mili¬ taristischen Bedro¬ hung wird das na¬ tionalsozialistische Die neue Reich skriegsflagg Deutschland als Wächter seines eigenen Friedens und damit als Schützer seiner Kultur jene Maßnahmen treffen, die notwendig sind, um die Freiheit und Anabhängigkeit der Nation unter allen Ausständen zu garantieren. l„Nationalsozialistische Korrespondenz" vom 24. August 1936j Die neue Neichskriegsflagge Soldaten der Wehrmacht! Mit dein heutigen Tage gebe ich der wiedererstandenen Wehrmacht der allgemeinen Dienstpflicht die neue Reichskriegsflagge. 38 Das Hakenkreuz sei euch Symbol der Einheit und Reinheit der Nation, Sinnbild der nationalsozialistischen Weltanschauung, Anterpfand der Freiheit und Stärke des Reiches. Das Eiserne Kreuz soll euch mahnen an die einzigartige Tradi¬ tion der alten Wehrmacht, an die Tugenden, die sie beseelten, an das Vorbild, das sie euch gab. Den Reichssarben Schwarz-Weiß-Rot seid ihr verpflichtet zu treuem Dienst im Leben und im Sterben. Der Flagge zu folgen, sei euer Stolz. Die bisherige Reichskriegsflagge wird in Ehren eingezogen. Ich behalte mir vor, sie an besonderen Gedenktagen setzen zu lassen. jErlaß des Führers an die Wehrmacht, Berlin, 7. November 19351 Die Pflichten des deutschen Beamten Am 26. Januar 1937 hat die Reichsregierung ein neues Beamtengeseh erlassen, das am I.Iuli 1937 in Kraft tritt. In der Zeit vor der Machtergreifung leistete der Beamte seine Arbeit, ohne sich mit einem Staatsoberhaupt persönlich ver¬ bunden zu fühlen. Sein Eid lautete ja auch nur auf die Verfassung und nicht auf einen Mann, in dem er seinen Führer sehen konnte. Jetzt steht der Beamte, wie es das Beamtengeseh gleich zu An¬ fang bestimmt, in einen: öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treue¬ verhältnis zum Führer und zum Reich. Er leistet jetzt einen Treueid dahin, daß er dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, treu und gehorsam sein, die Gesetze beachten und seine Amtspflichten gewissenhaft erfüllen werde. Die alte Tradition der Beamtenschaft ist zurückgekehrt, der der Führer in seinem Buch „Mein Kampf" mit ehrenden Worten hoher Anerkennung gedacht hat. Staatsoberhaupt ist heute der vom Vertrauen des deutschen Volkes erkorene und getragene Führer. Durch das Treuever¬ hältnis zu ihm wird der Beamte nunmehr Diener des ganzen Volkes. Das Volk wieder ist geeint in der NSDAP., die ihrer¬ seits den Staat trägt, in dessen Dienst der Beamte steht. Des- 3d halb ist, wie es am Eingang des Gesetzes weiter heißt, der Beamte der Vollstrecker des Willens des von der NSDAP, getragenen Staates... Die besondere Bedeutung der neuen Gesetze liegt darin, daß sie sür alle deutschen Beamten gelten, also nicht nur für die Reichs¬ und Länderbeamten, sondern auch sür die Kommunalbeamten und die Beamten der sonstigen Körperschaften des öffentlichen Rechts. Alle sind jetzt Reichsbeamte, und zwar nach ihrem Dienstherrn unmittelbare oder mittelbare Reichsbeamte. Auch das Dienst- straftecht gilt gleichmäßig sür alle deutschen Beamten. Es be¬ darf keiner weiteren Ausführung, daß damit ein großer Schritt zur Vereinheitlichung des deutschen Rechts und der deutschen Verwaltung getan und eigentlich erst die Grundlage zu weiterer Ambildung des Reiches in der Richtung auf das Einheitsreich geschaffen ist... Dem Führer persönlich ist der Beamte durch den Treueid zu Treue und Gehorsam, zur Beachtung der Gesetze und gewissen¬ haften Erfüllung seiner Amtspflichten verbunden. Dem Führer hat er Treue bis zum Tode zu halten. Die Treupflicht endet also nicht mit der Versetzung des Beamten in den Ruhestand, lediglich seine Dienstpflicht hört damit auf. Echte Vaterlandsliebe, Opserbereitschaft und volle Pingabe der Arbeitskraft, Gehorsam gegenüber den Vorgesetzten und Kameradschaft gegenüber den Mitarbeitern sind Pflichten des Beamten. Allen Volksgenossen soll er ein Vorbild treuer Pflicht¬ erfüllung sein. Erstmalig in einem Beamtengesetz ist die Kamerad¬ schaft gegenüber den Mitarbeitern zur Dienstpflicht erhoben. Trotz aller durch die Erfordernisse des Dienstes gegebenen Äber- und Unterordnung muß jeder Beamte im Mitarbeiter seinen Volks¬ genossen achten und ihm entsprechend entgegentreten, ihn als Kameraden gelten lassen, der an demselben Ziele, dem Wohle des Volkes und Vaterlandes, arbeitet. Kameradschaft gilt nicht nur zwischen gleichstehenden Mitarbeitern; sie ist auch vom Vorgesetzten gegen den Nachgeordneten Beamten und von diesem dem Vor¬ gesetzten gegenüber zu üben. Kastengeist und Standesdünkel sind der nationalsozialistischen Auffassung fremd. 40 Aus dem Grundsatz der Einheit von Partei und Staat folgt die Pflicht des Beamten, jederzeit für die NSDAP, einzu¬ treten und sich in seinem gesamten Verhalten von der Tatsache leiten zu lassen, daß die NSDAP, in unlöslicher Verbundenheit mit dem Volke Trägerin des deutschen Staatsgedankens ist. Er begeht eine schwere Pflichtverletzung, wenn er Vorgänge, die den Bestand des Reiches oder der NSDAP, gefährden könnten, nicht zur Kenntnis seines Dienstvorgesetzten bringt; dies auch dann, wenn er sie außerhalb seines Amtes erfahren hat. Gehorsam und Amtsverschwiegenheit sind weitere Pflichten des Beamten. Die Bindung des Beamten an das Gesetz und dienstliche Anordnungen seiner Vorgesetzten geht jeder anderen Gehorsamsbindung vor. Die Pflicht zur Amtsverschwiegenheit besteht auch nach Be¬ endigung des Beamtenverhältnisses fort, von ihr kann ihn keinerlei andere persönliche Bindung befreien. j Reichsinnenminister vr. Frick im Rundfunk am 27. Januar l937j 5. Partei und Staat Alle staatlichen und parteilichen Ordnungen sind in dem Maße wichtig, wie sie der Erhaltung des Volkes dienen Durch den Sieg der nationalsozialistischen Bewegung wurde das Volk auf das Seiende und das Bleibende über jede Organi¬ sation, Konstruktion und Funktion gestellt. Sinn und Zweck der Existenz der von der Vorsehung erschaffenen Rassen vermögen wir Menschen weder zu erkennen noch sestzustellen. Allein Sinn und Zweck der menschlichen Organisationen sowie aller Funktionen sind meßbar an ihrem Nutzen, den sie für die Erhaltung des bleibenden und seienden Volkes besitzen. Daher ist das Volk das Primäre. Partei, Staat, Armee, Wirtschaft, Justiz usw. sind sekundäre Erscheinungen, Mittel zunr Zweck der Erhaltung dieses Volkes. In eben dem Maße, in dem sie dieser Ausgabe ge¬ recht werden, sind sie richtig und nützlich. Wenn sie dieser Auf- 4r gäbe nicht genügen, sind sie schädlich und müssen entweder refor¬ miert oder beseitigt und durch Besseres erseht werden. Die Anerkennung dieses Grundsatzes allein kann die Menschen auch davor bewahren, in starre Doktrinen zu verfallen dort, wo es keine Doktrinen gibt, Mittel in Dogmen umzufälschen, wo nur der Zweck als einziges Dogma gelten darf. (Der Führer vor dem Reichstag am 30. Januar 1937) Die Partei und ihre Gliederungen 8 2 Die SA., die SS., das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps, die Litler-Iugend (einschließlich des Jungvolks, des Bundes Deutscher Mädel und der Jungmädel), der NS.-Deutsche Studentenbund, die NS.-Frauenschaft sind Gliederungen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter¬ partei. 8 3 Der NS.-Deutsche Ärztebund e. V., der Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen e. V., der NS.-Lehrerbund e. V., die NS.-Volkswohlfahrt e. V., die NS.-Kriegsopferversorgung e. V., der Reichsbund der Deutschen Beamten e. V., der NS.-Bund Deutscher Techniker, die Deutsche Arbeitsfront (einschließlich der NS.-Gemein¬ schaft „Kraft durch Freude") find die der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei an¬ geschlossenen Verbände. (Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat. 29. März 1935) 8tsb cieg ätellves'ti'etek'Z 6ss k^ülis'es'L keicksor»g-misstion8lsiter' 44 Gesetz gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Par¬ tei und zum Schuh der Parteiuniformen vom 20. De¬ zember I9Z4 Artikel I ZI: (I) Wer vorsätzlich eine unwahre oder gröblich entstellte Behauptung tatsächlicher Art aufstellt oder verbreitet, die geeignet ist, das Wohl des Reiches oder das Ansehen der Neichsregierung oder das der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei oder ihrer Gliederungen schwer zu schädigen, wird, soweit nicht in anderen Vorschriften eine schwerere Strafe angedroht ist, mit Gefängnis bis zu zwei Jahren und, wenn er die Behauptung öffentlich auf¬ stellt oder verbreitet, mit Gefängnis nicht unter drei Monaten bestraft... (3) Richtet sich die Tat ausschließlich gegen das Ansehen der NSDAP, oder ihrer Gliederungen, so wird sie nur mit Zustim¬ mung des Stellvertreters des Führers oder der von ihm bestimm¬ ten Stelle verfolgt. Z 2: (1) Wer öffentlich gehässige, hetzerische oder von niedriger Gesinnung zeugende Äußerungen über leitende Persönlichkeiten des Staates oder der NSDAP., über ihre Anordnungen oder die von ihnen geschaffenen Einrichtungen macht, die geeignet sind, das Vertrauen des Volkes zur politischen Führung zu untergraben, wird mit Gefängnis bestraft. (2) Den öffentlichen Äußerungen stehen nichtöffentliche böswillige Äußerungen gleich, wenn der Täter damit rechnet oder damit rech¬ nen muß, daß die Äußerung in die Öffentlichkeit dringen werde. Z 3: (1) Wer bei der Begehung oder Androhung einer straf¬ baren Handlung eine Aniform oder ein Abzeichen der NSDAP, oder ihrer Gliederungen trägt oder mit sich führt, ohne dazu als Mitglied der NSDAP, oder ihrer Gliederungen berechtigt zu sein, wird mit Zuchthaus, in leichteren Fällen mit Gefängnis nicht unter sechs Monaten bestraft. (2) Wer die Tat in der Absicht begeht, einen Aufruhr oder in der Bevölkerung Angst oder Schrecken zu erregen oder dem Deut¬ schen Reich außenpolitische Schwierigkeiten zu bereiten, wird mit Zuchthaus nicht unter drei Jahren oder mit lebenslangem Zucht- 45 Haus bestraft. In besonders schweren Fällen kann auf Todesstrafe erkannt werden. §4: (1) Wer seines Vorteils wegen oder in der Absicht, einen politischen Zweck zu erreichen, sich als Mitglied der NSDAP, oder ihrer Gliederungen ausgibt, ohne es zu sein, wird mit Gefäng¬ nis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe oder mit einer dieser Strafen bestraft. 8 5: (1) Wer parteiamtliche Aniformen, Aniformteile, Gewebe, Fahnen oder Abzeichen der NSDAP., ihrer Gliederungen oder der ihr angeschlossenen Verbände ohne Erlaubnis des Reichsschatz- meisters der NSDAP, gewerbsmäßig herstellt, vorrätig hält, feilhält oder sonst in Verkehr bringt, wird mit Gefängnis bis zu zwei Jahren bestraft. Für welche Aniformteile und Gewebe es der Erlaubnis bedarf, bestimmt der Reichsschahmeister der NSDAP, im Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsminister durch eine im Reichsgesehblatt zu veröffentlichende Bekanntmachung. (2) Wer parteiamtliche Aniformen und Abzeichen im Besitz hat, ohne dazu als Mitglied der NSDAP., ihrer Gliederungen oder der ihr angeschlossenen Verbände oder aus einem anderen Grunde befugt zu fein, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr und, wenn er diese Gegenstände trägt, mit Gefängnis nicht unter einem Monat bestraft. (3) Den parteiamtlichen Uniformen, Llniformteilen und Ab¬ zeichen stehen solche Uniformen, Llnisormteile und Abzeichen gleich, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sind. Artikel 2 §8: (I) Die Vorschriften dieses Gesetzes mit Ausnahme des 8 5, Abs. I, gelten sinngemäß für den Reichsluftschutzbund, den Deutschen Luftsportverband, den Freiwilligen Arbeitsdienst und die Technische Nothilfe. .. Die Partei durchdringt das gesamte Volk Die nationalsozialistische Bewegung erfaßt heute alle Volks¬ genossen. In ihrer Land liegt der Rundfunk, die Presse, der Film, liegen alle die Dinge, die notwendig sind, um ein Volk zu erfassen, aufzuklären und zu erziehen. Fast alle leitenden Beamten, Partei- 46 genossen, sind aus der Bewegung gestellt worden, und auch in Zu¬ kunft wirkt ja die Bewegung und die Partei bei allen Ernennungen mit und sichert somit, daß die einheitliche Auffassung gerade in den leitenden Stellungen durchgeführt wird. Wenn aber der Führer Männer beruft, die nicht aus der Partei hervorgegangen sind, dann müssen wir Nationalsozialisten so viel Einsehen haben, daß der Führer dafür seine Gründe hat; wenn er diese Männer seines Ver¬ trauens für würdig hält, dann haben wir ihnen auch unser Ver¬ trauen zu geben, denn der Führer hat die bessere Menschenkenntnis als wir alle zusammen. In der Gemeinde, in der Provinz, überall kann die Partei sich auswirken, stellt sie die entscheidenden Berater und die Führer der einzelnen Einheiten. Fast sämtliche Gauleiter sind gleichzeitig die Spitzen der Behörden in der Form der Oberpräsidenten. And vor allem: aus der Hitlerjugend werden in Zukunft allein die kom¬ menden Führer Deutschlands hervorgehen. jReichsminister Göring auf dem Gautag Schlesien in Breslau am 27. Oktober 1935j Die Aufnahme von Angehörigen der LI. und des BDM. in die NSDAP. 1. Äitlerjungen werden nach Vollendung des 18. Lebensjahres und die Mädchen des BDM. nach Vollendung des 21. Lebens¬ jahres in die NSDAP, unter folgenden Voraussetzungen aus¬ genommen: Die Hitlerjungen müssen vier Jahre ununterbrochen vor ihrer Aufnahme in die NSDAP, der Hitlerjugend angehört haben. Die Mädchen des BDM. müssen dem Bunde vier Jahre ununter¬ brochen vor ihrer Aufnahme in die NSDAP, angehört haben. Voraussetzung für die Aufnahme der Jungen und Mädel in die NSDAP, ist ferner, daß sie durch eifrige Erfüllung ihrer Dienst¬ obliegenheiten und tadellose Führung innerhalb und außerhalb des Dienstes sich in Gesinnung und Charakter als zuverlässige National¬ sozialisten und Nationalsozialistinnen erwiesen haben und die Ge¬ währ bieten, daß sie auch nach Aufnahme in die Partei wertvolle Mitglieder der NSDAP, werden.. . jAnordnung des Reichsschatzmeisters der NSDAP. Schwarz vom 25. Oktober 1935j 47 Die Bewegung wird ihre volle Kraft erst in den kommen¬ den Jahrzehnten entwickeln Es ist nötig, die Bewegung als lebenden Motor des heutigen Staates dauernd intakt und frisch zu halten. Es gibt Leute, die glauben, die Kraft der Partei sei heute erschöpft. Sie wird in drei¬ hundert Jahren noch nicht erschöpft sein. Die aktive Angriffs¬ freudigkeit sei im Schwinden begriffen: Sie werden sehen, daß sie sich erst in den kommenden Jahrzehnten voll entwickelt! Die Be¬ wegung wird ihre große Mission erfüllen, wenn das ganze Volk sich zu unserem Ideal bekennt. lDer Führer bei der Parteigründungsfeier in München am 24. Februar 1935! Der Staat ruht auf Bewegung, Behörden und Wehr¬ macht Der staatliche Behördenapparat und die Wehrmacht einer¬ seits, die Parteiorganisation andererseits kommen sich immer näher und durchdringen sich gegenseitig, wenn sie auch ver¬ schiedene Funktionen ausüben. Der Staat ist für beide der ge¬ meinsame Oberbegriff, der Partei- und Staatsapparat umfaßt. Er ruht auf den zwei Säulen, der Bewegung einerseits und dem Behördenapparat und der Wehrmacht andererseits, und letzthin läuft alles in der Land des Führers zusammen, der seinen Willen sowohl durch den Parteiapparat wie durch den Staatsapparat zur Durchführung bringt. Laben Sie dieses Bild klar vor Augen, so kann es auch keinen Irrtum mehr darüber geben, was der Führer in seiner Rede hierüber auf dem Parteitage in Nürnberg gemeint hat. Zeitungen, die ihn mißverstanden haben, brachten in Schlag¬ zeilen das Wort „Die Partei befiehlt dem Staat!" Tatsächlich hat der Führer aber gesagt: „Nicht der Staat befiehlt uns, sondern wir befehlen dem Staate!" Das bedeutet, daß die vom Führer und Reichskanzler beauftragten Minister, die sein Vertrauen haben, ausschließlich ihm gegenüber verantwortlich sind dafür, daß die nationalsozialistischen Grundideen überall zur Durchführung ge¬ langen. Ebenso sind auch die Antergebenen der Minister wieder bis hinunter zum letzten Landrat und Gemeindevorsteher oder dem letzten Offizier und Soldaten nicht den Befehlen irgendeiner Partei- 48 stelle unterworfen, sondern sie sind für ihre Amtsführung oder ihren Dienst ausschließlich ihren Vorgesetzten verantwortlich, und keine andere Stelle hat das Recht und die Aufgabe, in den geordneten Besehlsgang einzugreifen, der hier wie da letzten Endes beim Führer endet. fReichsminister vr. Frick am 15. November 1934) Partei und Leer müssen zusammenwirken Die beiden tragenden Erscheinungen des neuen Reiches aber mögen beide bedenken, daß nur zusammengefaßt sie ihren Ausgaben genügen können. Die Partei gibt dem Leer das Volk, und das Volk gibt dem Äeer die Soldaten, beide gemeinsam aber geben damit dem Deut¬ schen Reiche die Sicherheit der inneren Ruhe und die Kraft zu seiner Behauptung... Per Führer auf dem Reichsparteitag 1935) Die Partei hat dem Staat die Führung zu geben und das ihn tragende Volk zu erziehen Wenn es nun die Aufgabe der Partei ist, eine Organisation zu bilden, in der die politische Auslese der Nation ihre fortdauernde, ewige Ergänzung findet, dann ist es ihre Pflicht, dafür zu sorgen, daß der Staatsführung ein weltanschaulich stabiler Charakter ver¬ liehen wird. Sie hat daher den geschichtlichen Befehl zu erfüllen, in ihrer Organisation die Voraussetzung zu schaffen für die Sta¬ bilisierung der Führung im Staat durch die Auslese, Bildung und Abstellung dieser Führung. Sie muß dabei den Grundsatz vertreten, daß alle Deutschen welt¬ anschaulich zu Nationalsozialisten zu erziehen sind, daß weiter die besten Nationalsozialisten Parteigenossen werden und daß endlich die besten Parteigenossen die Führung des Staates übernehmen! Die Partei hat mithin aus ihrer Organisation für die Zu¬ kunft den: deutschen Staat die oberste und allgemeine Führung zu geben, und zweitens durch ihre Lehrtätigkeit dem nationalsozialisti¬ schen Staat das ihn tragende nationalsozialistische Volk zu erziehen. Daraus ergibt sich die klare Fixierung der Aufgabengebiete von Partei und Staat. 4d Staatsaufgabe ist die Fortführung der historisch gewordenen und entwickelten Verwaltung der staatlichen Organisationen im Rahmen und mittels der Gesetze. Parteiaufgabe ist: 1. Aufbau ihrer inneren Organisation zur Verstellung einer stabilen, sich selbst forterhaltenden ewigen Zelle der nationalsozialistischen Lehre, 2. die Erziehung des gesamten Volkes im Sinne der Gedanken dieser Idee, 3. die Abstellung der Erzogenen an den Staat zu seiner Führung und als seine Gefolg¬ schaft. Im übrigen gilt das Prinzip der Respektierung und Ein¬ haltung der beiderseitigen Kompetenzen. jDer Führer aus dem Kongreß des Reichsparteitages l935j Ordensburgen der Partei Zur Ausbildung der jungen nationalsozialistischen Führerschaft werden besondere Schulungsburgen geschaffen, die nach einer Äußerung des Neichsorganisationsleiters Or. Ley „die Ordens¬ burgen der Partei und die Äorte der nationalsozialistischen Welt¬ anschauung" sind. Bisher sind drei solcher Burgen in Aussicht Ordensburg in Sonthofen im Allgäu im Bau Ordensburg Croessinsee in Pommern Blick vom Turm auf die Kameradschaftshäuser, Freilichtbühne und die herrliche Seenlandschast genommen : Vogelsang in der Eifel, Croessinsee in Pommern und Sonthofen im Allgäu. Am 1. Mai dieses Jahres sollen die ersten 500 Mann — aus allen reichsdeutschen Gauen ausgewählt — auf die Burg Vogelsang ziehen. Bei der Ausmusterung der 30 Mann des Gaues Köln-Aachen erschien der Reichsorganisationsleiter persönlich in Köln und erklärte in einer Ansprache: „Wir garan¬ tieren Ehre und Achtung. Wir garantieren die Möglichkeit der schöpferischen Tätigkeit. Aber wir verlangen euch ganz!" Ausgemustert kann nur werden, wer ein Alter von 25 bis 30 Jahren hat, rassisch geeignet ist, gesundheitlich den Anforde¬ rungen genügt, „die Lntler-Jugend, den Arbeitsdienst und die Wehrmacht absolviert hat und sich in einer Parteigliederung ent¬ weder als politischer Leiter, SA.-- oder SS.-Mann betätigt" hat. s„Völkischer Beobachter" vom 22. Februar 1936s ZI Die Partei gibt dem Volke den Führer Je verschiedener und unsicherer daher das nationalsozialistische Weltbild des einzelnen noch manches Mal in der Zeit des ersten erschlossenen Suchens, Sehens, Begreifens ist, je mehr sich dies alles noch in der Entwicklung befindet, um so nötiger wird es aber dann, daß einer Vielheit von Erkenntnissen und Folgerungen vor- gebeugt wird durch die starke und wenn nötig auch schroffe Führung der Partei durch die blinde Erhaltung ihrer Autorität. Dies ist höchstes nationales Interesse und damit höchste Pflicht jedes mit seinem Volke fühlenden und dafür ringenden Menschen. Die Frage der Fehlbarkeit oder Unfehlbarkeit steht hier nicht zur Diskussion. So wenig es einem Armeeführer, dem Komman¬ deur eines Truppenkörpers oder gar am Ende dem einzelnen Sol¬ daten gestattet werden kann, seine Vorstellung und Meinung als Maßstab anzulegen in der Anzweiflung der Richtigkeit eines ihm gegebenen Befehls, so wenig kann in der politischen Zielsetzung und Führung der wilde Einzelgänger sein Landein entschuldigen mit der behaupteten Richtigkeit seiner Auffassung oder nut dem Irrtum der von der Partei ausgegebenen Auffassungen, Anordnungen oder Befehle. Wenn aber die Partei als solche fordert, daß ihre Auffassung in allen politisch-weltanschaulichen Dingen der Volksführung als einzig gültige akzeptiert werden muß, dann ist es um so notwendiger, daß zuerst in ihren eigenen Reihen dieses Prinzip mit der fana¬ tischen Gewissenhaftigkeit befolgt wird, d. h. so wie die Partei die Unterordnung fordert des Volkes unter den Willen der Partei, so muß in der Partei die Unterordnung unabänderliches Gesetz sein für die innere Führung. Es gibt keine Entbindung von dem Gehorsam gegenüber diesem Grundsatz. Wer ihn an irgendeiner Stelle verletzt, verletzt ein Prinzip, das ihn bisher gedeckt hat und das ihn damit selbst verläßt. Wer einmal selbst und gleich an welcher Stelle diesem Prinzip untreu wird, soll nicht mehr erwarten, daß dieses Prinzip sür die Parteigenossen unter ihm ihm selbst gegenüber dann mehr Wert und Gültigkeit besitzen wird. Dies ist der tiefste Sinn des altger¬ manischen Wortes, daß die Antreue den eigenen Lerrn erschlägt. Nürnberg 1936. Nächtliche Kundgebung Es ist vor allem dann unmöglich, von der Gesamtheit der Nation den Anordnungen der Partei gegenüber mehr Respekt und Gehor¬ sam zu fordern, als der einzelne Parteigenosse ihn seinem vor¬ gesetzten Führer selbst zu geben bereit ist. Ich muß in diesem Zusammenhang hier Stellung nehmen gegen die besonders von bürgerlicher Seite so oft vorgebrachte Phrase: „Der Führer, ja, aber die Partei, das ist doch etwas anderes!" Nein, meine Äerren! Der Führer ist die Partei, und die Partei ist der Führer. So wie ich mich nur als Teil dieser Partei fühle, fühlt sich die Partei nur als ein Teil von mir. Wann ich die Augen schließen werde, weiß ich nicht. Aber daß die Partei weiterleben wird, das weiß ich, und daß sie über alle Personen, über Schwache und Starke hinweg die Zukunft der deutschen Nation erfolgreich gestalten wird, das glaube ich, und das weiß ich! Denn sie garantiert die Stabilität der Führung D IjMzM des Volkes und des Reiches, und in ihrer eigenen Stabilität garantiert sie dieser Führung die nötige Autorität. Aus diesem festen Boden heraus wird die Verfassung des neuen Deutschen Reiches wachsen. Diese Partei als weltanschauliche Ge¬ stalterin und politische Lenkerin des deutschen Schicksals hat der Na¬ tion und damit dem Reich den Führer zu geben. Je selbstverständ¬ licher und unumstrittener dieser Grundsatz aufgestellt und gehalten wird, um so stärker wird Deutschland sein. Die Armee als die Repräsentantin und Organisatorin der Wehr¬ kraft unseres Volkes aber muß dem von der Bewegung der Nation gegebenen Führer in Treue und Gehorsam die organisierte, ihr an¬ vertraute militärische Kraft des Reiches stets bewahren und zur Verfügung stellen. Denn nach der Proklamation des jeweiligen neuen Führers ist dieser der Äerr der Partei, das Oberhaupt des Reiches und der oberste Befehlshaber der Wehrmacht. 54 Wenn diese Grundsätze das unerschütterliche Fundament des deutschen Volks- und Staatsausbaues werden, wird Deutschland allen kommenden Stürmen gegenüber zu bestehen vermögen... Leute kann ich als Führer des Reiches und der Nation selbst noch helfen und raten. Allein die Grundsätze müssen vom Persön¬ lichen den Weg zum Ewigen führen. Führer werden kommen, und Führer werden sterben, aber Deutschland muß leben. jDer Führer auf dem Kongreß des Reichsparteitages 1935j Die Partei muß eine harte Auslese treffen Die Partei muß die politische Führungsauslese in Zukunft mehr denn je, ohne Rücksicht aus Lerkunst, bisherige Lebens¬ stellung, Geburt oder Vermögen, sondern erfüllt nur von höchster Gewissenspflicht und Verantwortung vor der Nation vornehmen. Sie hat dabei weniger Wert zu legen aus die sogenannten gesell¬ schaftlichen Mängel, sondern ausschließlich auf die politische, d. h. volksführungsmäßige persönliche Veranlagung und damit Würdigkeit. Es muß in unserem ganzen Staatsaufbau das Prinzip herrschen, daß dem Genie, ganz gleich aus welcher Lebensschicht es kommen mag, jede Stellung zu öffnen ist. Der Grundsatz, daß jeder Soldat den Marschallstab im Tornister tragen muß, ist einer der weisesten, die Menschen aufzustellen vermögen! Es muß besonders dafür gesorgt werden, daß nicht eine büro¬ kratische Erstarrung das Zeugnis über die Leistung, die Empfeh¬ lung über den Wert und damit doch letzten Endes die Geburt über die Würdigkeit stellt. Wir marschieren in rapider Schnelligkeit bewegten Zeiten ent¬ gegen. Sie erfordert Männer von entschlossener Lärte und keine schwächlichen Spießer. Sie wird die Menschen nicht messen nach oberflächlichen gesellschaftlichen Manieren, sondern nach der Güte und Lärte ihres Charakters in den Zeiten schwerer Belastungen. jDer Führer aus dem Reichsparteitag 1936j 55 Die Partei hat aus der Nation eine verschworene Ge¬ meinschaft zu formen Die Partei hat jetzt mehr noch als früher dafür Sorge zu tragen, daß in unser Volk harte Auffassungen kommen und daß besonders ein unerbittlicher Krieg angesagt wird jeder Spur von erbärmlicher Klugheit, die Clausewitz gegeißelt hat als schlimmstes Symptom der Feigheit. Wir gehen großen geschichtlichen Perio¬ den entgegen, in solchen Zeitläuften hat noch nie die bloße Klug¬ heit triumphiert, sondern stets der tapfere Mut. Die Partei hat weiter mit äußerster Konsequenz den sozialistischen Charakter des heutigen Reiches zu vertreten und zu betonen... Der Nationalsozialismus, d. h. die Partei, sie müssen hier immer weiterschreiten, um aus einer einst zerrissenen und gespaltenen Nation eine einmalig verschworene Gemeinschaft zu formen. Wir müssen allen Volksgenossen verständlich machen, daß für diese Gemeinschaft kein Opfer zu groß ist. Wir müssen ebenso hart sein in der Ablehnung des Annützen wie entschlossen in der Durchführung des Notwendigen. Die Partei hat auch die ideelle Erziehung der Volksgemein¬ schaft mehr noch als früher weiterzuführen. .. Die Partei muß aber vor allem die Trägerin des uns National¬ sozialisten bekannten Optimismus sein. Jedes Laster ist aber zu überwinden, und seine Erscheinungen sind leichter zu beseitigen als der Pessimismus und seine Folgen. Wehe dem, der nicht glaubt. Dieser versündigt sich am Sinn des ganzen Lebens. jDer Führer aus dem Reichsparteitag 1936j 6. Die Stellung der SA. und SS. Im März 1934 wurde der in den November- und Dezembertagen von 1918 durch den jetzigen Reichsarbeits¬ minister Seldte gegründete „Stahlhelm Bund der Front¬ soldaten" in den Nationalsozialistischen Deutschen Front¬ kämpferbund verwandelt. Satte er schon dabei seine junge Mannschaft an die SA. abgegeben, so erklärte am 7. No¬ vember 1935 Reichsminister Seldte den Bund für auf- 56 gelöst, da mit der Wiederherstellung der Wehrhoheit „seine Ziele und Ideen Erfüllung und Gestaltung" fanden. Die alten Mitglieder des Bundes erhielten die Möglichkeit, in die Partei einzutreten. Nach wie vor bereit, Gut und Blut einzusehen Der Geist, der uns vor einem Jahrzehnt beseelte, in der Zeit, als wir zum zweiten Male den Kampf um Deutschland aufnahmen, bestimmt auch heute noch unser Denken und Handeln. Genau wie unsere toten Kameraden, die in der Standarte Horst Wessel mit uns marschieren, sind auch wir nach wie vor bereit, Gut und Blut einzusehen für unsere Idee, für unseren Führer und für unser Volk. Unerschütterlich ist unsere Treue zu diesen, und unbändig ist unser Glaube an Deutschland! ... Wir waren vor zehn Jahren die Träger dieser Treue, dieses Glaubens und dieser Opferbereitschast, wir haben damals diese Begriffe, die leider den meisten in Deutschland fremd geworden, auf unser Panier geschrieben, wir haben sie weitergetragen zu unseren Volksgenossen in Stadt und Land, wir haben sie gebracht in die letzte Hütte, und wir haben dadurch die Resonanz im deut¬ schen Volk geschaffen, die dann schließlich die anderen zwang, unserem Führer die Macht zu übergeben. Das ist nun einmal so, und das lassen wir uns von niemandem nehmen oder verfälschen! Aber das muß auch immer so bleiben, und das wird immer so bleiben, wenn es manchmal auch noch so verführerisch ist, klein¬ gläubig zu werden. Aber wir sind und bleiben die Alten! Wer da nicht mit kann, der soll gehen! Ich bin gewiß, es bleibt da nicht die Masse der Schwachen, sondern, genau wie früher, der starke Kern. And wir werden dann, genau wie 1933 den Staat, nicht mit der Quantität, sondern mit der Qualität das ganze Volk erobern. sDer Chef des Stabes der SA. Luhe auf dem Gauparteitag in Münster am 6. Juli l935s Die SA. — der Kern der Tagesverteidigung der Be¬ wegung Der Kampf der SA. ist die Philosophie der Tat unseres Jahr¬ hunderts. 57 Auf den Schultern der SA. wurde die große deutsche Revo¬ lution zu ihrem Siege getragen. Dabei ist charakteristisch, daß die SA., wie wenige Gliederungen neben ihr, in unmittelbarer Ver¬ bindung mit dem Leben des Volkes steht. So erklärt es sich auch, daß die SA. die Sorgen und Nöte des Volkes mit am ehesten begreift und daß sie sich immer mehr zum Kern der nimmermüden Tagesverteidigung unserer Bewegung geformt hat. And das ist mehr wert als so mancher kluge Vortrag. jReichsleiter Alfred Rosenberg vor den Führern der SA.-Gruppe Mitte in Magdeburg am 24. Oktober l936l Wer die Treue verletzt, schließt sich aus Wer die Treue verletzt, schließt sich aus aus unserer Gesellschaft. Denn Treue ist eine Angelegenheit des Lerzens, niemals des Ver¬ standes. Der Verstand mag straucheln. Das ist manchmal schäd¬ lich, jedoch niemals unverbesserlich. Das Lerz aber hat immer denselben Pulsschlag zu schlagen, und wenn es aushört, stirbt der Mensch genau so wie ein Volk, wenn es die Treue bricht. Wir meinen hiermit Treue jeder Art, Treue zum Führer und damit zum deutschen germanischen Volk, seinem Wissen und seiner Art, Treue zum Blut, zu unseren Ahnen und Enkeln, Treue zu unserer Sippe, Treue zum Kameraden und Treue zu den unverrückbaren Gesehen des Anstandes, der Sauberkeit und der Ritterlichkeit. Es sündigt einer gegen Treue und Ehre nicht nur dann, wenn er un¬ tätig seine oder der Schutzstaffel Ehre verletzen läßt, sondern vor allem auch dann, wenn er die Ehre anderer nicht achtet, Dinge verspottet, die anderen heilig sind, oder wenn er für Abwesende, Schwache und Schutzlose nicht männlich und anständig eintritt. jReichsführer SS. Limmler, Die Schuhstaffel als antibolschewi¬ stische Kampforganisation. München 1936j Ein soldatischer Orden nordisch bestimmter Männer Jeder von uns weiß, daß er nicht allein steht, sondern daß diese unerhörte Kraft von zweihunderttausend Menschen, die zusammen¬ geschworen sind, ihm unermeßliche Kraft verleihen, ebenso wie er weiß, daß er als Repräsentant dieses schwarzen Korps dieser seiner Gemeinschaft durch beste Leistung an seinen: Platz Ehre zu machen hat. So sind wir angetreten und marschieren nach um- 58 abänderlichen Gesetzen als ein nationalsozialistischer, soldatischer Orden nordisch bestimmter Männer und als eine geschworene Ge¬ meinschaft ihrer Sippen den Weg in eine serne Zukunft und wünschen und glauben, wir möchten nicht nur sein die Enkel, die es besser ausfochten, sondern darüber hinaus die Ahnen spätester, für das ewige Leben des deutschen germanischen Volkes not¬ wendiger Geschlechter. jReichsführer SS. Himmler, Die Schutzstaffel als antibolschewi¬ stische Kampforganisation. München 1936j 7. Farben und Sinnbild des Reiches Das Reichsflaggengesetz vom 15. September 1935 Artikel 1. Die Reichsfarben find Schwarz-Weiß-Rot. > Artikel 2. Die Reichs- und Nationalflagge ist die Lakenkreuz- flagge. Sie ist zugleich Handelsflagge. Die alte Flagge ist in Ehren eingerollt worden Die alte Flagge, sie ist in Ehren eingerollt worden. Sie gehört einem vergangenen Deutschland der Ehre an. Aber unter den alten Farben mit einem neuen Symbol begann der Kampf um die neue Freiheit. Die Achtung, die wir vor der alten Flagge Schwarz-Weiß- Rot haben, zwingt uns zu verhindern und zu verhüten, daß diese Farben und diese Flagge herabgewürdigt werden zu einem Partei¬ wimpel, unter dem sich als Siegeszeichen die Reaktion ver¬ borgen hält. Wenn nach der nationalsozialistischen Revolution, nach ihrem Durchbruch und ihrem Sieg überhaupt wieder die Flagge Schwarz- Weiß-Rot gehißt werden konnte, dann nur deshalb, weil dieses Zei¬ chen den Sieg errungen hatte und die Voraussetzung dafür schuf. Mit um so größerer Empörung mußten wir seststellen, daß nun diese alte ruhmreiche Flagge benutzt wurde, um sich darunter zu ver¬ bergen, daß sie den Feigen und Bequemen die Möglichkeit gab, ihre wahre Gesinnung nicht allzu deutlich dem neuen Staat gegen¬ über zeigen zu müssen. Diejenigen aber, die gerade immer wieder glaubten, daß sie das Recht auf jene alte ruhmreiche Flagge ge¬ pachtet hätten, die haben anscheinend vergessen, daß es der Front- 59 soldat Adolf Hitler gewesen ist, der die schwarzweißrote Kokarde wieder aus dem Schmutz herausgezogen hat und sie von neuem dem Volke schenkte. Anser Führer ist es gewesen, der die Farben Schwarz-Weiß-Rot wieder rein und wieder ehrlich gemacht hat. Das Hakenkreuz aber wurde zum Feldzeichen, unter dem sich die aktivsten, die revolutio¬ nären Kämpfer sammeln konnten. So wie der Nationalsozialis¬ mus gleich einem Magnet aus dem deutschen Volk herauszog, was an Stahl und Eisen darinnen war, so war es unser Feldzeichen, unter welchem sich diese Kämpfer sammelten, unter welchem sie kämpften, fochten und zahlreiche auch gestorben sind. Wir wünschen nicht, daß Schwarz-Weiß-Rot weiter zum feigen Kompromiß entehrt wird. Wir erinnern uns noch, wie man im ver¬ gangenen System die uns heiligen Farben Schwarz-Weiß-Rot da¬ durch herabdegradierte, daß man sie seinerzeit als nationales Feigen¬ blatt vor die demokratisch-pazifistische Blöße zu setzen glaubte. Wir aber wollen nicht dasselbe tun an Kompromissen, wir wollen nicht denen, die ewig zu Feigheit und Kompromissen neigen, die Möglichkeit geben, das Hakenkreuz in die schwarzweißrote Flagge hineinzusetzen und damit kundzutun, daß sie nach beiden Seiten können, und so ihre wahre Gesinnung um so leichter zu verbergen. jReichsminister Göring auf dem Reichstag in Nürnberg am 15. September 19351 8. Reich und Länder Das Gesetz zum Neuaufbau des Deutschen Reiches vom 30. Januar 1934 (Heft 2, S. 55) hat die Reichsregierung ermächtigt, neues Verfassungsrecht zu setzen. Damit war der Grund für einen Neuaufbau des Reiches gelegt. Seit¬ dem find die Zuständigkeiten der „Länder" immer weiter eingeschränkt worden. Die Neugliederung des Reiches in Gaue Die künftigen Reichsgaue werden nicht wie die Länder das Er¬ gebnis einer jahrhundertelangen dynastischen Entwicklung sein, sondern nach geographischen, volklichen und wirtschaftlichen Ge¬ sichtspunkten so gebildet werden, wie es dem Wohl des Volkes und 6o Die Reichsleiter Max Amann Neichsleiter für die Presse Martin Bormann SLabsleiter des Stellvertreters des Führers Philipp Bouhler Vorsitzender der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums Walter Buch R. Walther Darre Or. Otto Dietrich Reichspreffechef der NSDAP. Die Reichsleiter 61 Franz Ritter von Epp Amtes Karl Fiehler vir Sans Frank II vi. Wilhelm Frick Führer der Neichstagsfraklion der NSDAP. vr. Joseph Goebbels Wilhelm Grimm Vorsitzender der H. Kammer des Obersten Parteigerichts 62 Die Reichsleiter Konstantin Sierl Neichsarbeitsführer Leinrich Limmler Reichsführer ZZ vr. Robert Ley Neichsorganisationsleiter Viktor Lutze Chef des Stabes der SA. Die Reichsleiter 63 Alfred Rosenberg Baldur von Schtrach 1 Leiter des Außenpolitischen Amtes Reichsjugendführer und Beauftragter des Führers für ! die gesamte geistige und weltanschau- l liche Erziehung der NSDAP. Franz Zlaver Schwarz Neichsschatzmeister Reiches am besten entspricht. Es mögen dann rund etwa 20 Terri¬ torien entstehen mit drei bis vier Millionen Einwohnern im Durch¬ schnitt, deren Grenzen sich weitestgehend mit den für die Wehr¬ macht notwendigen Gliederungen decken werden. Dieser Terri¬ torien und ihrer Leiter wird sich die Reichsregierung bedienen, um ihren Willen bis ins letzte Dorf durchzusetzen. sReichsminister Or. Frick am 15. November 1934s Das Reichsstatthaltergeseh vom 30.Januar 1935 § 1 : (1) Der Reichsstatthalter ist in seinem Amtsbezirk der ständige Vertreter der Reichsregierung. (2) Er hat die Aufgabe, für die Beobachtung der vom Führer und Reichskanzler aufgestellten Richtlinien der Politik zu sorgen. §2: (1) Der Reichsstatthalter ist befugt, sich von sämtlichen Reichs- und Landesbehörden sowie von den Dienststellen der unter Aufsicht des Reiches oder Landes stehenden öffentlich-rechtlichen Körperschaften innerhalb seines Amtsbezirkes unterrichten zu lassen. 64 sie auf die maßgebenden Gesichtspunkte und die danach erforder¬ lichen Maßnahmen aufmerksam zu machen sowie bei Gefahr im Verzüge einstweilige Anordnungen zu treffen. (2) Diese Rechte kann er auf die ihm beigegebenen Beamten nicht übertragen. 8 3: Die Reichsminister können bei Durchführung der ihnen ob¬ liegenden Aufgaben den Reichsstatthalter unbeschadet der Dienst¬ aussicht des Reichsministers des Innern unmittelbar mit Wei¬ sungen versehen. 8 4: Der Führer und Reichskanzler kann den Reichsstatthalter mit der Führung der Landesregierung beauftragen. In dieser Eigenschaft kann der Reichsstatthalter ein Mitglied der Landes¬ regierung mit seiner Vertretung beauftragen. 8 5: Ans Vorschlag des Reichsstatthalters ernennt und entläßt der Führer und Reichskanzler die Mitglieder der Landesregie¬ rungen. 8 6: Der Reichsstatthalter fertigt nach Zustimmung der Reichs¬ regierung die Landesgesetze aus und verkündet sie. 8 7: Das Recht der Ernennung und Entlassung der Landes¬ beamten steht dem Führer und Reichskanzler zu. Er übt es selbst aus oder überträgt die Ausübung anderen Stellen mit dem Recht der Weiterübertragung. 8 8: Das Gnadenrecht steht dem Führer und Reichskanzler zu. Er übt es selbst aus oder überträgt die Ausübung anderen Stellen mit dem Recht der Weiterübertragung. 8 9: (I) Der Führer und Reichskanzler ernennt den Reichs¬ statthalter und kann ihn jederzeit abberufen. (2) Der Führer und Reichskanzler bestimmt den Amtsbezirk des Reichsstatthalters. 8 10: In Preußen übt der Führer und Reichskanzler die Rechte des Reichsstatthalters aus. Er kann die Ausübung dieser Rechte auf den Ministerpräsidenten übertragen. (2) Der Ministerpräsident ist Vorsitzender der Landesregierung. Er fertigt im Namen des Führers und Reichskanzlers nach Zu¬ stimmung der Reichsregierung die Landesgesetze aus und ver¬ kündet sie... 65 Gründung einer Reichspolizei 1. Zur einheitlichen Zusammenfassung der polizeilichen Auf¬ gaben im Reich wird ein Chef der deutschen Polizei im Reichs- ministerium des Innern eingesetzt, dem zugleich die Leitung und Bearbeitung aller Polizeiangelegenheiten im Geschäftsbereich des Reichs- und Preußischen Ministeriums des Innern übertragen wird. 2. Zum Chef der deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern wird der stellvertretende Chef der Geheimen Staatspolizei Preußens Reichsführer SS. Heinrich Himmler ernannt. Er ist dem Reichs- und Preußischen Minister des Innern per¬ sönlich und unmittelbar unterstellt. Er vertritt für seinen Geschäftsbereich den Reichs- und Preu¬ ßischen Minister des Innern in dessen Abwesenheit. Er führt die Dienstbezeichnung: Der Reichsführer SS. und Chef der deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern. Z. Der Chef der deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern nimmt an den Sitzungen des Reichskabinetts teil, soweit sein Geschäftsbereich berührt wird. j Erlaß des Führers vom 17. Juni 1936j Zum erstenmal in der deutschen Geschichte! Es ist das erstemal während der tausendjährigen Geschichte Deutschlands, daß für das ganze Reich eine einheitliche Polizei¬ leitung eingesetzt wird, ein Führer der gesamten deutschen Polizei, der die Einheitlichkeit der Exekutive in Deutschland verbürgt. Das ist wieder ein gutes Stück Reichsreform, an der wir seit drei Jahren mit Erfolg arbeiten. Es ist eine staatspolitische Notwendigkeit ge¬ wesen, zu dieser Regelung zu kommen, weil es für ein einheitliches Reich auf die Dauer unerträglich ist, keine einheitliche Exekutive zu besitzen. jReichsminister vr. Frick bei der Amtseinführung des Chefs der deutschen Polizei am 18. Juni 1936j Wehrmacht und Polizei schützen das Volk gegen den Bolschewismus Wir sind ein Land im Herzen Europas, umgeben von offenen Grenzen, umgeben von einer Welt, die sich mehr und mehr bolsche- 5 Gehl, Der nationalsozialistische Staat, 3. Lest 66 wisiert. Wir haben damit zu rechnen, daß der Kampf gegen den alles zerstörenden Bolschewismus ein Kampf von Menschenaltern sein wird. Darauf ein ganzes Volk einzustellen und, wie die Wehrmacht zum Schutz nach außen da ist, die Polizei — zu¬ sammengeschweißt mit dem Orden der Schutzstaffeln — zum Schutz des Reiches nach innen aufzubauen, darin sehe ich meine Aufgabe. lReichsführer SS. und Chef der deutschen Polizei Limmler bei seiner Amtseinführung am 18. Juni 1936l Die Polizei der Bewegung ist mit der Polizei des Staa¬ tes verbunden Ein Traum geht in Erfüllung, den ich als SS.-Führer seiner¬ zeit vor der Revolution geträumt habe, nämlich zu verbinden die Polizei der Bewegung mit der Polizei des Staates durch die Person des Reichsführers SS. Limmler. Es ist nun endlich mög¬ lich, zwei Teile, die zusammengehören, zunächst einmal organisa¬ torisch zusammenzufügen, um sie dann auch ideell zu einem Korps nationalsozialistischer Äberzeugung zusammenzuschweißen. Wenn die Schutzstaffel den Stolz hat, Garde der Bewegung zu sein, so soll die Polizei im Deutschen Reich den Stolz haben, Garde des Staates zu werden. ^General der Polizei Daluege bei der Amtseinführung des Chefs der deutschen Polizei Limmler am 18. Juni 1936) Groß-Lamburg als weiterer Schritt zur Reichsreform Am 26. Januar 1937 hat die Neichsregierung ein Gesetz über Groß-Lamburg erlassen, das — ebenso wie das Reichs¬ beamtengesetz am gleichen Tage (vgl. S. 38) — einen Schritt auf dem Wege der Reichsreform bedeutet. Die Gründe, die für die Schaffung eines Groß-Lamburg im Rahmen der territorialen Flurbereinigung in Norddeutschland sprachen, können in diesem Rahmen kaum erschöpft werden. Am wichtigsten sind für Deutschlands Tor zur Welt die hafentechnischen Gründe. Eine einheitliche Verwaltung des gesamten Lafenkom- plexes, der vier Lafenteile umfaßt, Lamburg, Altona, Larburg- Wilhelmsburg und die Lamburg-Preußische Lafengemeinschaft, 67 Groß-Lamburg l — Duvenstedt 2 — zu Duvenstedt 3 — Lehmsahl-Mellingstedt 4 -- zu Lchmsahl- Mellingstedt 5 — Bergstedt 6 — Sasel 7 — Poppenbllttel 8 — Lummelsbllttel g — Wellingsbüttel 1Ü — Bramfeld l 1 — Steilshoop 12 — Cranz 13 — Mnken- werder 14 — Altenwerder 15 — Francop 16 — Neugraben 17 — Marmsdorf 18 — Sinstorf IS — Langenbeck 2g — Ronneburg 21 — Gut Moor 22 — Neuland ist unbedingt erforderlich, denn die Aneinheitlichkeit macht sich zum Nachteil des deutschen Gesamtausfuhrhandels bemerkbar. Wenn die Wirtschaftslage der Welt wieder eine Erweiterung der Hafenanlagen erheischt, muß sehr kurzfristig gehandelt werden. Es ist ferner unmöglich, daß im Hamburger, Harburger und Altonaer Hasen aus Konkurrenzgründen technische Amschlageinrichtungen gleicher Art geschaffen werden, wie es bisher vielfach geschehen ist. Eine sinnvolle Planung und sparsame Verwaltung ist nur bei einer Zusammenfassung der Läsen möglich. .. 5* 68 Für die Industrie ergeben sich aus der Neuregelung bedeutende Veränderungen. Der Hamburger Hasen ist das lebenspendende Kraftzentrum für das ganze Groß-Hamburg-Gebiet. Der versügbare Platz im Hamburger Hafen ist aber seit langem gesetzt. Aus psychologischen Gründen wollten viele Interessenten nicht nach Harburg oder Altona. Der notwendige Raum kann jetzt aber im Lasen Groß-Lamburg zur Verfügung gestellt werden. Die Zersplitterung in der Organisation des Hamburger Wirt¬ schaftslebens ist endlich beseitigt. Die Elektrizitäts-, Gas- und Wasserversorgung kann einheitlich durchgesührt und billiger ge¬ staltet werden. Die Arbeitsbeschaffung, die in vier Städten neben¬ einander betrieben wurde, wird bei einer Gesamtsührung noch er¬ folgreicher gestaltet werden. .. Die Gesetzgebung war verschieden. Für die Sozialversicherung waren verschiedene Oberversicherungsämter zuständig. Die gleiche Zersplitterung herrschte aus allen anderen Gebieten. Es war nicht einmal eine einheitliche Kommandogewalt auf polizeilichem Gebiet vorhanden. Im Interesse der Einheitlichkeit der Schul¬ verwaltung war ebenfalls eine Zusammenlegung notwendig. Die Bildungsstätten machten sich gegenseitig Konkurrenz. Theater- und Konzertleben der Nachbarstädte konnten sich aus finanziellen Gründen nicht entwickeln. Das Reich, Preußen und Hamburg haben durch Schaffung eines Landesfinanzamtsbezirks, eines Arbeitsamtes, eines Post- und Eisenbahnbezirks, eines einheitlichenWehrbezirks, eines Treuhänders der Arbeit, durch die hamburgisch-preußische Arbeitsgemeinschaft und den Hamburg-preußischen Landesplanungsausschuß bereits vor¬ her die Notwendigkeit einer absoluten Einheitlichkeit anerkannt. Durch das Groß-Hamburg-Gesetz sind alle Exklaven in Nord¬ deutschland beseitigt. Es gibt keine verwaltungsgemäßen Fremd¬ körper mehr in den großen Verwaltungsbezirken der Länder. Aus diesem Grunde ist auch Wilhelmshaven wieder zu Oldenburg, der Oldenburger Landesteil Lübeck zu Preußen und Cuxhaven ebenfalls zu Preußen gekommen. jReichsstatthalter Gauleiter Kaufmann vor der Hamburger Presse am 27. Januar l9Z7j 6y 9. Verwaltung Am 15. Dezember 1933 hat Preußen eine neue Gemeinde¬ ordnung eingeführt (Lest 2, S. 64). Auf Grund der Er¬ fahrungen, die mit ihr in einem Jahre gemacht worden sind, hat am 30. Januar 1935 die Reichsregierung eine allge¬ meine deutsche Gemeindeordnung erlassen, die die etwa zwanzig bisher vorhandenen Gemeinde- und Städte¬ ordnungen der einzelnen Länder — auch die neue Preußens — beseitigt hat. Die Deutsche Gemeindeordnung vom 30.Januar 1935 Die Deutsche Gemeindeordnung will die Gemeinden in enger Zu¬ sammenarbeit mit Partei und Staat zu höchsten Leistungen be¬ fähigen und sie damit instand setzen, im wahren Geiste des Schöpfers gemeindlicher Selbstverwaltung, des Reichsfreiherrn vom Stein, mitzuwirken an der Erreichung des Staatszieles: in einem einheit¬ lichen, von nationalem Willen durchdrungenen Volke die Gemein¬ schaft wieder vor das Einzelschicksal zu stellen, Gemeinnutz vor Eigennutz zu setzen und unter Führung der Besten des Volkes die wahre Volksgemeinschaft zu schaffen, in der auch der letzte willige Volksgenosse das Gefühl der Zusammengehörigkeit findet. Die Deutsche Gemeindeordnung ist ein Grundgesetz des national¬ sozialistischen Staates. Auf dem von ihr bereiteten Boden wird sich der Neubau des Reiches vollenden. Die Reichsregierung hat daher das folgende Gesetz erlassen, das hiermit verkündet wird: Erster Teil. Grundlagen der Gemeindeverfassung 8 1: (1) Die Gemeinden fassen die in der örtlichen Gemeinschaft lebendigen Kräfte des Volkes zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben der engeren Äeimat zusammen. (2) Die Gemeinden sind öffentliche Gebietskörperschaften. Sie verwalten sich selbst unter eigener Verantwortung. Ihr Wirken muß im Einklang mit den Gesetzen und Zielen der Staatsführung stehen. §5: (1) Einwohner der Gemeinde ist, wer in der Gemeinde wohnt. Bürger ist, wer das Bürgerrecht in der Gemeinde besitzt. (2) Der Bürger muß seine Kräfte jederzeit ehrenamtlich dem Wohl der Gemeinde widmen. Wer zu ehrenamtlicher Tätigkeit be- 7o stellt wird, muß sich durch uneigennützige und verantwortungs¬ bewußte Führung der Geschäfte dieses Vertrauens würdig erweisen und der Allgemeinheit Vorbild sein. §6: (1) Leiter der Gemeinde ist der Bürgermeister. Er wird von den Beigeordneten vertreten. (2) Bürgermeister und Beigeordnete werden durch das Ver¬ trauen von Partei und Staat in ihr Amt berusen. Zur Sicherung des Einklangs der Gemeindeverwaltung mit der Partei wirkt der Beauftragte der NSDAP, bei bestimmten Angelegenheiten mit. Die stete Verbundenheit der Verwaltung mit der Bürgerschaft ge¬ währleisten die Gemeinderäte; sie stehen als verdiente und erfahrene Männer dem Bürgermeister mit ihrem Rat zur Seite... 8 8: (1) Der Staat führt die Aufsicht über die Gemeinden... Vierter Teil. Einwohner und Bürger 8 17: (1) Die Einwohner sind nach den hierüber bestehenden Vorschriften berechtigt, die öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde zu benutzen, und verpflichtet, die Gemeindelasten zu tragen... 819: (I) Bürger der Gemeinde sind die deutschen Staatsbürger, die das fünsundzwanzigste Lebensjahr vollendet haben, seit min¬ destens einem Jahr in der Gemeinde wohnen und die bürgerlichen Ehrenrechte besitzen... (4) Das Bürgerrecht der Soldaten ruht. 8 20: (I) Das Bürgerrecht erlischt 1. durch Wegzug aus der Gemeinde, 2. durch Verlust des deutschen Staatsbürgerrechts. (2) Das Bürgerrecht wird verwirkt 1. durch ehrenrührigen Verlust des deutschen Staatsbürgerrech¬ tes oder der bürgerlichen Ehrenrechte, 2. durch Aberkennung nach den Vorschriften dieses Gesetzes... 8 22: (1) Der Bürgermeister bestellt die Bürger zu ehrenamt¬ licher Tätigkeit. Er kann die Bestellung jederzeit zurücknehmen. Für ehrenamtliche Bürgermeister, ehrenamtliche Beigeordnete und für Gemeinderäte gelten die besonderenVorschristen dieses Gesetzes.. . 8 23: (1) Der Bürger kann eine ehrenamtliche Tätigkeit aus wichtigen Gründen ablehnen oder sein Ausscheiden verlangen. Als wichtiger Grund gilt namentlich, wenn der Bürger 7i 1. ein geistliches Amt verwaltet, 2. ein öffentliches Amt verwaltet und die Anstellungsbehörde feststellt, daß die ehrenamtliche Tätigkeit mit seinen dienstlichen Pflichten nicht vereinbar ist, 3. schon sechs Jahre ein öffentliches Ehrenamt verwaltet hat, 4. mindestens vier minderjährige Kinder hat, 5. mindestens zwei Vormundschaften oder Pflegschaften führt, 6. häufig oder langdauernd von der Gemeinde geschäftlich ab¬ wesend ist, 7. anhaltend krank oder 8. mehr als sechzig Jahre alt ist. (2) Ob ein wichtiger Grund vorliegt, entscheidet die Gemeinde. Sie kann einen Bürger, der ohne wichtigen Grund eine ehrenamtliche Tätigkeit ablehnt oder niederlegt, in eine Buße bis zu 1000 Reichs¬ mark nehmen und ihm das Bürgerrecht bis zur Dauer von sechs Jahren aberkennen. Die Buße wird im Verwaltungszwangsver¬ fahren beigetrieben. §24: (1) Der Bürger, der zu ehrenamtlicher Tätigkeit bestellt wird, ist wie ein Gemeindebeamter zur Verschwiegenheit verpflichtet. Er darf die Kenntnis von Angelegenheiten, über die er verschwiegen zu sein hat, nicht unbefugt verwerten. Das gilt auch dann, wenn er nicht mehr ehrenamtlich tätig ist. (2) Verletzt der Bürger diese Pflichten, so stehen der Gemeinde die Befugnisse nach § 23, Abs. 2, zu... Fünfter Teil. Verwaltung der Gemeinde 1. Abschnitt. Bürgermeister und Beigeordnete §32: (1) Der Bürgermeister führt die Verwaltung in voller und ausschließlicher Verantwortung, soweit nicht § 33 ausdrücklich anderes bestimmt. (2) Der Bürgermeister führt in Stadtkreisen die Amtsbezeich¬ nung Oberbürgermeister. §33: (1) Zur Sicherung des Einklangs der Gemeindeverwal¬ tung mit der Partei wirkt der Beauftragte der NSADP. außer bei der Berufung und Abberufung des Bürgermeisters, der Bei¬ geordneten und der Gemeinderäte (§§41, 45, 51 und 54) bei fol¬ genden Entschließungen des Bürgermeisters mit: 72 1. der Erlaß der Äauptsatzung bedarf seiner Zustimmung, 2. das Ehrenbürgerrecht sowie Ehrenbezeichnungen dürfen nur mit seiner Zustimmung verliehen und aberkannt werden... §34: (1) Dem Bürgermeister stehen Beigeordnete als Stell¬ vertreter zur Seite. Ihre Zahl bestimmt die Lauptsatzung. (2) Der Erste Beigeordnete führt in Stadtkreisen die Amts¬ bezeichnung Bürgermeister. Der mit der Verwaltung des Geld¬ wesens einer Stadt beauftragte Beigeordnete führt die Amts¬ bezeichnung Stadtkämmerer. Die übrigen Beigeordneten in Städten führen die Amtsbezeichnung Stadtrat (Stadtrechtsrat, Stadtschulrat, Stadtbaurat und dergleichen)... §36: (1) Der Bürgermeister vertritt die Gemeinde... 8 37: Der Bürgermeister ist Dienstvorgesetzter aller Beamten, Angestellten und Arbeiter der Gemeinde. Er stellt sie an und ent¬ läßt sie; bei der Anstellung ist der Stellenplan einzuhalten. Rechte des Staates bei der Anstellung und Entlassung von Beamten und Angestellten, die sich aus anderen Gesehen ergeben, bleiben un¬ berührt. .. 8 39: (1) In Gemeinden mit weniger als 10000 Einwohnern sind Bürgermeister und Beigeordnete ehrenamtlich tätig. Die Lauptsatzung kann bestimmen, daß die Stelle des Bürgermeisters oder eines Beigeordneten hauptamtlich verwaltet wird. (2) In Gemeinden mit mehr als 10000 Einwohnern muß die Stelle des Bürgermeisters oder eines Beigeordneten hauptamtlich verwaltet werden. Die Lauptsatzung bestimmt, welche Stellen außerdem hauptamtlich verwaltet werden. 8 40: In Stadtkreisen muß der Bürgermeister oder der Erste Beigeordnete hauptamtlich angestellt sein und die Befähigung zum Richteramt oder zum höheren Verwaltungsdienst haben. Die Auf¬ sichtsbehörde kann Ausnahmen zulassen. Die Lauptsatzung kann auch für andere hauptamtlich verwaltete Stellen, insbesondere für die Stelle des Stadtkämmerers, eine besondere Vorbildung vor¬ schreiben. 8 41: (I) Die Stellen hauptamtlicher Bürgermeister und Bei¬ geordneter sind vor der Besetzung von der Gemeinde öffentlich aus¬ zuschreiben. Die bei der Gemeinde eingegangenen Bewerbungen sind dem Beauftragten der NSDAP, zuzuleiten. Dieser schlägt 73 nach Beratung mit den Gemeinderäten in nichtöffentlicher Sitzung bis zu drei Bewerber vor. Bei Stellen von Beigeordneten hat er vorher dem Bürgermeister Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. (2) Der Beauftragte der NSDAP, übermittelt seine Vor¬ schläge mit allen Bewerbungen 1. bei Stellen von Bürgermeistern, Ersten Beigeordneten und Stadtkämmerern in Stadtkreisen mit mehr als 100000 Einwohnern durch die Aufsichtsbehörde dem Reichsminister des Innern, 2. bei Stellen anderer Beigeordneter in Stadtkreisen mit mehr als 100000 Einwohnern und bei Stellen von Bürgermeistern und Beigeordneten in den übrigen Stadtkreisen durch die Aufsichts¬ behörde dem Reichsstatthalter, 3. bei Stellen von Bürgermeistern und Beigeordneten in kreis¬ angehörigen Städten durch die Aufsichtsbehörde der oberen Auf¬ sichtsbehörde, in den übrigen Gemeinden der Aufsichtsbehörde. (3) Erklärt sich die nach Abs. 2 zuständige Behörde mit der Berufung eines der vorgeschlagenen Bewerber einverstanden, so er¬ nennt die Gemeinde diesen Bewerber. Anderenfalls sind neue Vor¬ schläge einzureichen. Erklärt sich die zuständige Behörde auch mit diesen Vorschlägen nicht einverstanden, so beruft sie den Bewerber, den die Gemeinde zu ernennen hat. Das gleiche gilt, wenn inner¬ halb einer von der zuständigen Behörde bestimmten Frist ein Vor¬ schlag nicht gemacht wird. .. §42: (1) Bürgermeister und Beigeordnete können nicht sein: 1. besoldete Beamte des Staates, einer Gemeinde oder sonstigen Körperschaft des öffentlichen Rechts, 2. Angestellte und Arbeiter der Gemeinde, 3. Angestellte und Arbeiter von Gesellschaften und Vereini¬ gungen, an denen die Gemeinde maßgebend beteiligt ist, 4. Angestellte von öffentlichen Krankenkassen, 5. Geistliche... §43: (1) Bürgermeister und Beigeordnete dürfen miteinander nicht bis zum dritten Grade verwandt oder bis zum zweiten Grade verschwägert sein. In Gemeinden mit weniger als 1000 Einwoh¬ nern kann die Aufsichtsbehörde Ausnahmen zulassen. (2) Entsteht die Verwandtschaft oder Schwägerschaft im Laufe der Amtszeit, so hat einer der Beteiligten auszuscheiden. Ist einer 74 der Beteiligten hauptamtlicher Bürgermeister, so scheidet der andere aus. Ist einer der Beteiligten hauptamtlich, der andere ehrenamt¬ lich, so scheidet dieser aus. Im übrigen scheidet, wenn sich die Be¬ teiligten nicht einigen, der an Lebensalter Jüngere aus. §44: (1) Hauptamtliche Bürgermeister und Beigeordnete wer¬ den aus zwölf Jahre berufen. Sie sind verpflichtet, das Amt jeweils weitere zwölf Jahre zu führen, es sei denn, daß die Wiederberufung unter ungünstigeren Bedingungen erfolgen soll. Kommen sie dieser Verpflichtung nicht nach, so sind sie mit dem Ablauf ihrer Amts¬ zeit zu entlassen. (2) Die Lauptsatzung kann bestimmen, daß hauptamtliche Bürgermeister und Beigeordnete auf Lebenszeit wiederberufen werden. (3) Ehrenamtliche Bürgermeister und Beigeordnete werden auf sechs Jahre berufen. Sie bleiben bis zum Amtsantritt des Nach¬ folgers im Amte. Wiederberufung ist zulässig... 2. Abschnitt. Gemeinderäte §48: (1) Die Gemeinderäte haben die Aufgabe, die dauernde Fühlung der Verwaltung der Gemeinde mit allen Schichten der Bürgerschaft zu sichern. Sie haben den Bürgermeister eigenver¬ antwortlich zu beraten und seinen Maßnahmen in der Bevölkerung Verständnis zu verschaffen. Sie haben bei ihrer Tätigkeit aus¬ schließlich das Gemeinwohl zu wahren und zu fördern. (2) In Städten führen die Gemeinderäte die Amtsbezeichnung Ratsherr. §49: Die Hauptsatzung bestimmt die Zahl der Gemeinderäte. Die Höchstzahl der Gemeinderäte beträgt in Gemeinden mit we¬ niger als 10000 Einwohnern zwölf, in den übrigen kreisangehörigen Gemeinden vierundzwanzig, in den Stadtkreisen sechsunddreißig. §50: Der Beauftragte der NSDAP, ist nicht Gemeinderat. Er kann an den Beratungen des Bürgermeisters mit den Gemeinde¬ räten teilnehmen, wenn es sich um Angelegenheiten handelt, bei denen ihm das Gesetz eine Mitwirkung einräumt (§33, Abs. 1); er ist zu diesen Beratungen zu laden. § 51: (1) Der Beauftragte der NSDAP, beruft im Beneh¬ men mit dem Bürgermeister die Gemeinderäte. Bei der Berufung 75 hat er auf nationale Zuverlässigkeit, Eignung und Leumund zu achten und Persönlichkeiten zu berücksichtigen, deren Wirkungskreis der Gemeinde ihre besondere Eigenart oder Bedeutung gibt oder das gemeindliche Leben wesentlich beeinflußt. (2) Beamte, Angestellte und Arbeiter der Gemeinde und Be¬ amte der Aufsichtsbehörde können nicht als Gemeinderäte berufen werden. Die Aufsichtsbehörde kann Ausnahmen zulassen. §52: (1) Die Gemeinderäte werden auf sechs Jahre berufen. Ausfcheidende Gemeinderäte können wiederberufen werden... 8 53: Die Gemeinderäte bekleiden ein Ehrenamt. Der Bürger¬ meister verpflichtet sie auf gewissenhafte Erfüllung ihrer Aufgaben und vereidigt sie... 8 55: (I) Der Bürgermeister hat wichtige Angelegenheiten der Gemeinde mit den Gemeinderäten zu beraten... (2) Duldet die Angelegenheit keinen Aufschub, so kann der Bürgermeister von der Beratung absehen; er hat den Gemeinde¬ räten bei der nächsten Beratung die Art der Erledigung mitzuteilen. 3. Abschnitt. Beiräte 8 58: Die Lauptsatzung kann bestimmen, daß Beiräte zur be¬ ratenden Mitwirkung für einen bestimmten Verwaltungszweig be¬ stellt werden. Beiräte können außer Gemeinderäten auch andere fachkundige Bürger sein. Die Beiräte werden vom Bürgermeister berufen... Siebenter Teil. Aufsicht 8 106: Der Staat beaufsichtigt die Gemeinde, um sicherzustellen, daß sie im Einklang mit den Gesetzen und den Zielen der Staats¬ führung verwaltet wird. Die Aufsicht soll so gehandhabt werden, daß die Entschlußkraft und Verantwortungsfreudigkeit der Ge¬ meindeverwaltung gefördert und nicht beeinträchtigt wird. 8 107: Oberste Aufsichtsbehörde ist der Reichsminister des In¬ nern. Er bestimmt durch Verordnung, welche Behörden obere Aufsichtsbehörden und Aufsichtsbehörden sind... 76 Dritter Teil Wirtschaftliche und gesellschaftliche Neuordnung Eine freie Wirtschaft kann es heute nicht mehr geben In den Beziehungen zwischen Wirtschaft und Volk gibt es nur etwas Anveränderliches, und dies ist das Volk. Wirtschafts¬ betätigung aber ist kein Dogma und wird nie ein solches sein. Es gibt keine Wirtschaftsauffassung oder Wirtschaftsansicht, die irgendwie Anspruch auf eine Heiligkeit erheben könnte. Ent¬ scheidend ist der Wille, der Wirtschaft stets die dienende Rolle dem Volke gegenüber zuzuweisen und dem Kapital die dienende Rolle gegenüber der Wirtschaft. Der Nationalsozialismus ist, wie wir wissen, der schärfste Gegner der liberalistischen Auffassung, daß die Wirtschaft für das Kapital da sei und das Volk für die Wirsschaft. Wir waren daher auch vom ersten Tage an entschlossen, mit dem Trugschluß zu brechen, daß etwa die Wirtschaft im Staat ein ungebundenes, unkontrol¬ lierbares und unbeaufsichtigtes Eigenleben führen könnte. Eine freie, das heißt eine ausschließlich sich selbst überlassene Wirtschaft kann es heute nicht mehr geben. Nicht nur, daß dies etwa politisch untragbar wäre, nein, auch wirtschaftlich würden unmögliche Zustände die Folge sein. So wie Millionen einzelner Menschen ihre Arbeit nicht nach ihren eigenen Auffassungen und Bedürfnissen einteilen oder aus¬ üben können, so kann auch die gesamte Wirsschaft nicht nach eigenen Auffassungen oder im Dienste nur eigensüchtiger Interessen tätig sein. Denn sie ist auch nicht in der Lage, die Konsequenzen eines Fehlschlages heute noch irgendwie selbst zu tragen. Die moderne Wirtschastsentwicklung konzentriert ungeheure Arbeitermassen auf bestimmte Erwerbszweige und in bestimmte Gebiete. Neue Er¬ findungen oder der Verlust der Absatzmärkte können mit einem Schlage ganze Industrien zum Erliegen bringen. Der Anternehmer kann ja vielleicht die Tore seiner Fabriken schließen, er wird möglicherweise versuchen, seinem Tätigkeits¬ drang ein neues Feld zu öffnen. Er wird auch zumeist nicht so 77 ohne weiteres zugrunde gehen, und außerdem, es handelt sich hier nur um wenige Einzelwesen. Diesen gegenüber aber stehen Äundert- tausende Arbeiter mit ihren Weibern und mit ihren Kindern! Wer nimmt sich ihrer an, und wer sorgt für sie? Die Volksgemeinschaft! Jawohl! Sie muß es tun. Allein, geht es dann an, der Volks¬ gemeinschaft nur die Verantwortung für die Katastrophe der Wirtschaft aufzubürden, ohne den Einfluß und die Verantwortung für jenen Einsatz und für jene Überwachung der Wirtschaft, die die Katastrophe zu vermeiden geeignet sind? jDer Führer vor dem Reichstag am 30. Januar 1937) 10. Brechung der Zinsknechtschaft Am Tiefpunkt der „Weltwirtschaftskrise" (Lest 1, S. 91) hatten die deutschen Banken im Juli 1931 ihre Schalter schließen müssen. Am eine weitere Erschütterung der Wirt¬ schaft zu verhindern, hatte das Reich eingegriffen und im Februar 1932 die Großbanken neu geordnet. Die wirt¬ schaftliche Wirklichkeit hatte die liberalistische Theorie widerlegt: der Staat stand über der Wirtschaft. Zur weiteren Bearbeitung der Bankenfrage wurde 1933 ein Antersuchungsausschuß unter Vorsitz des Reichsbank¬ präsidenten vr. Schacht eingesetzt. Dieser hat am 1. De¬ zember 1934 seinen Bericht vorgelegt, und auf Grund dieses Berichtes hat die Reichsregierung mehrere Gesetze zum Bank- und Kreditwesen verabschiedet. Gesetz über die Gewinnverteilung bei Kapitalgesell¬ schaften (Anleihestockgesetz) vom 4. Dezember 1934 8 1 : Kapitalgesellschaften (8 2) haben aus dem Reingewinn, den sie ihren Gesellschaftern zur Verfügung stellen, einen Anleihe¬ stock (Z 4) nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen zu bilden... 8 3: Der für ein Geschäftsjahr bar auszuschüttende Gewinn darf 6 vom Hundert des eingezahlten Kapitals nicht überschreiten. Ist im Vorjahre ein Gewinn von mehr als 6 von: Hundert aus¬ geschüttet worden, so darf der Gewinn bis zu dem gleichen Lundertsah wie im Vorjahre ausgeschüttet werden, die Baraus¬ schüttung darf jedoch in diesem Falle 8 vom Hundert nicht über¬ steigen. Wenn in dem Jahre, für das der Reingewinn aus- 78 geschüttet Wirch oder in den beiden Vorjahren das Kapital herabgesetzt worden war, so wird der Lundertsatz unter Berück¬ sichtigung des Betrages, um den das Kapital herabgesetzt ist, berechnet. 8 4: (1) Der den Gesellschaftern zustehende, aber nicht zur baren Ausschüttung gelangende Teil des Reingewinns ist von der Gesell¬ schaft unverzüglich nach der Beschlußfassung über die Gewinnaus¬ schüttung der Deutschen Golddiskontbank in Berlin zu überweisen. Die Bank hat den überwiesenen Betrag alsbald für die Gesell¬ schafter in Anleihen des Reichs anzulegen (Anleihestock) und den Anleihestock treuhänderisch für die Gesellschafter zu verwalten. Die der Bank überwiesenen Teile des Reingewinns sowie der Anleihe¬ stock unterliegen nicht der Zwangsvollstreckung; weder die Gesell¬ schaft noch die Gesellschafter können darüber verfügen... Das Ziel des Anleihestockgesetzes Der Liberalismus wird einen solchen Eingriff in das Privat¬ eigentum wahrscheinlich verurteilen, aber der Nationalsozialismus denkt anders. Es wird durch diese Gesetzesregelung nicht dem einzelnen Aktionär, also auch keinem Altrentner und keiner Witwe, die vielleicht von solchen Dividenden leben, ihr Eigentum weg¬ genommen; denn die Reichsanleihen, die mit dem Gelds gekauft werden, verbleiben im Eigentum des Aktionärs. And er kann sich darauf jederzeit Geld leihen, wenn er in Not ist. Aber die Zweck¬ bestimmung des Geldes wird im Sinne der Not des Staates, das heißt der Allgemeinheit, geregelt. Der Staat braucht Kapital zur Finanzierung des Arbeitsbeschaffungsprogramms sür die breite Masse der Bevölkerung, und er veranlaßt nun durch dieses Gesetz diejenigen, die einen besonders hohen Ertrag aus ihrem Anter- nehmen erzielen, einen Teil dem Staate leihweise und vorüber¬ gehend zur Verfügung zu stellen. Das ist der Sinn des neuen Gesetzes. Wenn jemand hier von ungerechtfertigtem Eingreifen in das Privateigentum spricht, so versteht er den Sinn unserer Zeit nicht, er versteht nicht den Sinn der Not, in die uns Kriegs¬ verlust und Systemmißwirtschast hineingebracht haben. sNeichsbankpräsident vr. Schacht im Rundfunk am 5. Dezember 1934) 79 Gesetz über die Durchführung einer Zinsermäßigung bei Kreditanstalten vom 24. Januar 1935 § 1: (l) Kreditanstalten, die den Inhabern ihrer mit 6 vom Lun- dert höher verzinslichen Schuldverschreibungen die Abänderung des zwischen ihnen bestehenden Rechtsverhältnisses gemäß § 2 an- bieten, wird die Ermächtigung erteilt, dieses Angebot mit der Maßgabe zu erlassen, daß es als vom Inhaber angenommen gilt, wenn es von ihm nicht innerhalb einer Frist von zehn Tagen abgelehnt wird... §2: Das Angebot muß die Herabsetzung des Zinssatzes auf 41/2 vom Äundert jährlich mit Wirkung vom 1. April 1935 an unter Gewährung einer einmaligen, dem Inhaber der Schuld¬ verschreibung mit dem nächsten nach dem 31. März 1935 fälligen Zinsschein bar zu zahlenden Entschädigung von 2 vom Lnmdert des Nennbetrages der Schuldverschreibung vorsehen. 11. Bauerntum und Landwirtschaft Die Zukunst unseres Volkes ruht auf dem Bauerntum Neben dem Kampf gegen die Arbeitslosigkeit haben wir einst als eine der wichtigsten Aufgaben, die vordringlich gelöst werden müssen, die Rettung und Sicherung unseres Bauerntums an° Äermann-Göring-Koog 8o gesehen und bezeichnet. Die Übernahme dieser Aufgabe ist für den Nationalsozialismus deshalb etwas Selbstverständliches, weil er nicht für Doktrinen und Theorien kämpft, sondern für das deutsche Volk, weil er aber weiter in nüchternster und sachlicher Überlegung eine Zukunft unseres Volkes nicht sehen kann, wenn nicht das Fundament auf dem Bauerntum beruht. Die Tatsache der Gleich¬ gültigkeit früherer Regierungen dem Bauerntum gegenüber ist begründet in der übergebührlichen Einschätzung der intellektuellen Verstädterung, im Mangel an Instinkt für die Notwendigkeit der Existenz eines Ausgleichsfaktors, der dann in erster Linie im Bauern, in zweiter im Arbeiter zu suchen ist. Wir National¬ sozialisten wissen sehr wohl, daß der Geist die Direktiven für dieses Leben erteilt. Allein wir wissen auch, daß der Geist seine andau¬ ernde Erneuerung und Ergänzung aus den bodenständigen Ele¬ menten eines Volkes zu ziehen hat. jDer Führer aus dem Bückeberg am 30. September 1934) Mehr als 200 neue Dörfer in einem Jahr Zahlenmäßig übertrifft die Neubildung deutschen Bauerntums im Jahre 1934 das Siedlungsergebnis des Jahres 1933 nicht unbeträchtlich. Bis zum 1. Oktober 1934 wurden im ganzen Reiche aus einer Fläche von 554000 Morgen 6780 Neubauern¬ höse geschaffen. Dem steht eine Fläche von 310000 Morgen mit mit 4900 Lösen im Jahre 1933 gegenüber. Dabei ist zu beachten, daß die bäuerliche Siedlung am 1. Oktober 1934 noch nicht vollkommen zum Abschluß gebracht war, so daß sich die Zahl der Neubauernhöfe für das Jahr 1934 noch erhöhen dürfte. Man wird alles in allen: mit reichlich 7000 neuen Lösen in diesem Jahre rechnen können. Das sind rechnerisch mehr als 200 neue Dörfer, die vom Dritten Reich in einem Jahr geschaffen wurden. Zum Vergleich sei auch daraus hingewiesen, daß Mussolini in den Pontinischen Sümpfen bis 1932, nach zehnjähriger Lerr- schast des Faschismus, insgesamt 6000 Bauern angesetzt hatte. jVB. vom 15. November 1934) Torfarbeiter-Siedlung Rammsfehn bei Wiesmoor 12. Siedlung und Raumordnung Das Reichsnaturschutzgesetz Leute wie einst ist die Natur in Wald und Feld des deutschen Volkes Sehnsucht, Freude und Erholung. Die heimatliche Landschaft ist gegen frühere Zeiten grund¬ legend verändert, ihr Pflanzenkleid durch intensive Land- und Forstwirtschaft, einseitige Flurbereinigung und Nadelholzkultur vielfach ein anderes geworden. Mit ihren natürlichen Lebens¬ räumen schwand eine artenreiche, Wald und Feld belebende Tier¬ welt dahin. Diese Entwicklung war häufig wirtschaftliche Notwendigkeit; beute liegen die ideellen, aber auch wirtschaftlichen Schäden solcher Umgestaltung der deutschen Landschaft klar zutage. Der um die Jahrhundertwende entstandenen „Naturdenkmal¬ pflege" konnten nur Teilerfolge beschieden sein, weil wesentliche politische und weltanschauliche Voraussetzungen fehlten; erst die Umgestaltung des deutschen Menschen schuf die Vorbedingungen für wirksamen Naturschutz. 82 Die deutsche Reichsregierung sieht es als ihre Pflicht an, auch dem ärmsten Volksgenossen seinen Anteil an deutscher Natur¬ schönheit zu sichern. Sie hat daher das folgende Reichsnatur¬ schutzgesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird: § 1. Gegenstand des Naturschutzes. Das Reichsnaturschutz¬ gesetz dient dem Schutze und der Pflege der heimatlichen Natur in allen ihren Erscheinungen. Der Naturschutz im Sinne dieses Gesetzes erstreckt sich auf: a) Pflanzen und nichtjagdbare Tiere, b) Naturdenkmale und ihre Umgebung, o) Naturschutzgebiete, ä) sonstige Landschaftsteile in der freien Natur, deren Erhaltung wegen ihrer Seltenheit, Schönheit, Eigenart oder wegen ihrer wissenschaftlichen, heimatlichen, forst- oder jagd¬ lichen Bedeutung im allgemeinen Interesse liegt. 8 3. Naturdenkmale. Naturdenkmale im Sinne dieses Gesetzes sind Einzelschöpsungen der Natur, deren Erhaltung wegen ihrer wissenschaftlichen, geschichtlichen, Heimat- und volkskundlichen Be¬ deutung oder wegen ihrer sonstigen Eigenart im öffentlichen Inter¬ esse liegt (z. B. Felsen, erdgeschichtliche Aufschlüsse, Wander¬ blöcke, Gletscherspuren, Quellen, Wasserläufe, Wasserfälle, alte oder seltene Bäume). § 4. Naturschutzgebiete. (1) Naturschutzgebiete im Sinne dieses Gesetzes sind bestimmt abgegrenzte Bezirke, in denen ein besonderer Schutz der Natur in ihrer Ganzheit (erdgeschichtlich bedeutsame Formen der Landschaft, natürliche Pflanzenvereine, natürliche Lebensgemeinschaften der Tierwelt) oder in einzelnen ihrer Teile (Vogelfreistätten, Vogelschutzgehölze, Pflanzenschonbezirke u.dgl.) aus wissenschaftlichen, geschichtlichen, Heimat- und volkskundlichen Gründen oder wegen ihrer landschaftlichen Schönheit oder Eigen¬ art im öffentlichen Interesse liegt. jGesetz vom 26. Juni 1935) Erläuterungen: Dem Vorbilde mancher anderen grundlegenden Gesetze des nationalsozialistischen Reiches folgend, hat auch das NNG. seinen Vorschriften eine sogenannte „Präambel" vorausgeschickt und 83 darin seine tragenden Leitsätze kundgetan. Dies lag um so näher, als uns im RNG. in der Tat ein Gesetzgebungswerk entgegen¬ tritt, das ein hohes Gut des ganzen deutschen Volkes in seine Be¬ treuung nimmt. Mit Recht hebt der Vorspruch hervor, daß die Natur des deutschen Volkes Sehnsucht, Freude und Erholung ist und daß auch dem ärmsten Volksgenossen der Anteil an deutscher Naturschönheit gesichert werden muß. Darüber hinaus ist das seelische Sein des deutschen Menschen und die völkische Art des deutschen Volkes mitbestimmt durch die deutsche Landschaft und die Erhaltung ihres naturhaften Charakters. Wenn im übrigen die Reichsregierung im Vorspruch des Gesetzes ein Bekenntnis zur Erhaltung und Pflege der deutschen Äeimatnatur ablegt, so liegt darin nicht allein ein feierliches Versprechen, über den Schutz der Natur wirksam zu wachen, sondern auch ein Appell an das deutsche Volk, sich auch seinerseits des hohen Gutes, das ihm in der deutschen Leimat anvertraut ist, bewußt zu bleiben und an den Aufgaben des Naturschutzes frei und verantwortungsvoll mitzuwirken. Die Bedeutung des Vorspruchs geht aber noch darüber hinaus. Er ist nicht bloß Bekenntnis, Aufruf oder Programm, so daß man ihn von der unmittelbaren rechtsverbindlichen Wirkung der Rechts¬ sätze der folgenden Paragraphen ausnehmen könnte. Er ist viel¬ mehr wie diese unmittelbar verbindliches, positives Recht... iWeber-Schoenichen, Das Reichsnaturschutzgesetz vom 26.6.1935i Der deutsche Raum muß einer Planung unterworfen werden Die zunehmende Verknappung des deutschen Raumes, die zugleich ein Beispiel von unrationeller Nutzung und unwirtschaft¬ lichem Leerlauf ist, und die Notwendigkeit, für zahlreiche Zwecke der öffentlichen Land bestimmte Räume zur Verfügung zu stellen, machen es notwendig, den deutschen Raum einer bestimmten Pla¬ nung zu unterwerfen... In der Raumordnung haben wir ein politisches und wirtschaft¬ liches Mittel, um der geistigen, materiellen Aufwärtsentwicklung des deutschen Volkes den Weg zu bereiten. Die Raumordnung erstrebt, daß die Verteilung des Bodens und die Artseiner Nutzung 6* 84 sowie der Einsatz aller wirtschaftlichen und kulturellen Kräfte ini deutschen Raum in einer Weise erfolgt, die geeignet ist, einen zweck¬ mäßigen und bodenverbundenen Siedlungs--, Wirtschafts-- und Volksausbau sicherzustellen mit dem Ziel, jedem Volksgenossen eine wahre Leimat und das größte Maß von Lebensmöglichkeiten zu schaffen. sReichsminister Kerrl in Goslar am 17. November 1935) Ergebnis der Siedlungsarbeit 1935 Zahlenmäßig kann schon ein recht beachtenswertes Ergebnis der bisherigen Siedlungsarbeit berichtet werden, obwohl wir uns am Anfang der Durchführung befinden. Durch die Arbeit der Gau- heimstättenämter sind im Jahre 1935 26568 Siedlerstellen fertig¬ gestellt oder unmittelbar vor der Fertigstellung, 4030 Eigenheime fertiggestellt worden oder unmittelbar vor der Fertigstellung, 6321 Geschoßwohnungen fertiggestellt oder unmittelbar vor der Fertig¬ stellung. Dazu kommen weitere 50821 Siedlerstellen, 4658 Eigen¬ heime, 4571 Geschoßwohnungen, die sich in der Vorbereitung be¬ finden, deren Bau aber bereits finanziell und sachlich sichergestellt ist. sDer Beauftragte für Siedlungswesen, vr. Ludowici, im VB. vom 16. Januar 1936) Arbeitsbeschaffung durch bäuerliche Siedlung (1. No¬ vember 1934 bis zum 31. März 1935) 1. Baumaterialien und Geräte für bäuerliche Siedlungen (Roh- und Ausbau von 10000 Neubauernhöfen): im Werte von rund 200000000 Stück Mauersteine . . . 8000000 RM. 350000 Kubikmeter Lolz. . . . 18000000 „ 5000 Tonnen Eisen 2800000 „ 2500000 Zentner Kalk und Zement 5500000 „ 40000 Stallkrippen 200000 „ 8000 Dämpfer 700000 „ 150000 Geräte 4000000 „ 20000 Maschinen 8000000 „ zusammen: 47 200 000 RM. 85 Für Wegebauten: Kies, Schotter, Teer 1350 000 RM. Für den Bau von Schulen, Gemeinde¬ häusern usw 750000 „ Wert der Baustoffe sür die bäuerliche Siedlung im Jahre 1935 . rund 49300000 RM. 2. Für Beginn und Ausführung von bäuerlichen Siedlungen 1935 Bau von Siedlungsgebäuden (in erster Linie Löhne) 9000000 RM. Wegebauten (in erster Linie Löhne) - 1000000 „ zusammen : 10 000 000 RM. 3. Für Aussiedlung im Werte von rund 50000000 Stück Mauersteine ... 2000000 RM. 87500 Kubikmeter Äolz .... 4500000 „ 1250 Tonnen Eisen 700000 „ 625000 Zentner Kalk und Zement 1375000 „ Für Wegebauten: Kies, Schotter, Teer 300000 „ Für den Bau von Schulen, Gemeinde¬ häusern usw 200000 „ zusammen: 9075000 RM. Wert der Arbeiten zu 1., 2. und 3. zu¬ sammen 68375000 RM. (VB. vom 15. November 1934) 13. Unternehmer und Arbeiter Der nationalsozialistische Staat kennt kein wirtschaft¬ liches Faustrecht So wie wir die Ausgaben der Wirtschaft in einem hohen volk- lichen Sinn verstehen, wird von selbst die frühere Trennung in Arbeitgeber und Arbeitnehmer hinfällig. Auch der neue Staat wird und will nicht Unternehmer sein. Er will nur den Einsatz der Arbeitskraft der Nation insoweit regeln, als es zum Nutzen aller notwendig ist. And er wird den Arbeitsprozeß nur so weit beaufsichtigen, als es im Interesse aller Beteiligten sein muß. Er 86 wird dabei unter keinen Umständen versuchen, das wirtschaftliche Leben zu verbeamten. Jede wirkliche und praktische Initiative kommt in ihrer wirtschaftlichen Auswirkung allen Volksgenossen zugute. Der Wert eines Erfinders oder eines erfolgreichen wirt¬ schaftlichen Organisators ist im Augenblick ost für die gesamte Volksgemeinschaft gar nicht abzuschätzen. Es wird in der Zukunft erst recht eine Aufgabe der nationalsozialistischen Erziehung sein, allen unseren Volksgenossen ihren gegenseitigen Wert klarzu¬ machen. Dem einen zu zeigen, wie unersetzbar der deutsche Arbeiter ist, den deutschen Arbeiter aber auch zu belehren, wie unersetzbar der Erfinder und der wirkliche Wirtschaftssührer sind. Daß in einer Sphäre solcher Auffassungen weder Streik noch Aussperrung geduldet werden können, ist klar. Der nationalsozia¬ listische Staat kennt kein wirtschaftliches Faustrecht. Äber den Interessen aller Kontrahenten steht das Gesamtinteresse der Nation, d. h. unseres Volkes! lDer Führer vor dem Reichstag am 30. Januar 1937l Verbesserungen im Arbeitsrecht Art. I. Tarifordnungen 8 1: (I) Der Treuhänder der Arbeit oder ein bestellter Sonder¬ treuhänder kann für das Inkrafttreten und für die Aushebung einer von ihm erlassenen Tarifordnung einen vor dem Tage der Bekannt¬ machung im Reichsarbeitsblatt liegenden Zeitpunkt festsetzen. . . 8 2: Der Treuhänder der Arbeit kann innerhalb seines Bezirks durch schriftliche Anordnung für einzelne Betriebe oder Betriebs¬ abteilungen oder für bestimmte Gesolgschastsmitglieder die Geltung aller oder einzelner Bestimmungen einer Tarifordnung ausschlie¬ ßen, wenn es ihm aus wirtschaftlichen oder sozialen Gründen drin¬ gend geboten erscheint; die Anordnung kann auch mit Rückwirkung erfolgen.. . Artikeln. Kündigungsschutz 8 6: (1) War ein Angestellter oder Arbeiter nach erfolgter Kün¬ digung trotz Anwendung aller ihm nach Lage der Llmstände zu¬ zumutenden Sorgfalt verhindert, die Frist zur Erhebung der Klage auf Widerruf der Kündigung (8 56, Abs. 1, des Gesetzes zur Ord- 87 nung der nationalen Arbeit) einzuhalten, so ist ihm auf Antrag die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zu gewähren... l14. Durchführungsverordnung zum Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit vom 20. Januar 1934) Die Satzung der Reichswirtschaftskammer 8 1: Die Reichswirtschaftskammer ist die gemeinsame Vertre¬ tung der fachlichen und bezirklichen Organisation der gewerblichen Wirtschaft, der Industrie- und Handelskammern und der Hand¬ werkskammern. Die Reichswirtschaftskammer hat ihren Sitz in Berlin, umfaßt das gesamte Reichsgebiet und ist rechtsfähig. 8 2: Mitglieder der Reichswirtschastskammer sind die Reichs¬ gruppen der gewerblichen Wirtschaft, die Wirtschastskammern, die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern. In der Reichswirtschaftskammer wird eine Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern gebildet, deren Satzung der Reichswirtschastsminister erläßt. 8 3: Die Reichswirtschaftskammer bearbeitet s.) als Organ der Selbstverwaltung die gemeinsamen Angelegen¬ heiten der Reichsgruppen, der Wirtschastskammern, der Industrie- und Handelskammern und der Handwerkskammern. b) Aufgaben, die ihr der Reichswirtschaftsminister überträgt. 8 4: Der Leiter der Reichswirtschastskammer und seine Stell¬ vertreter werden vom Reichswirtschaftsminister berufen. Der Lei¬ ter und die Stellvertreter üben ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus. . . 8 5: Der Leiter hat dafür zu sorgen, daß die für die Erfüllung der Aufgaben der Reichswirtschastskammer erforderliche Zusam¬ menarbeit der Mitglieder in sachlicher und bezirklicher Hinsicht sichergestellt wird, und kann die Mitglieder ersuchen, die hierfür notwendigen Maßnahmen anzuordnen. Er kann den Stellvertretern bestimmte Ausgaben übertragen... 8 7: Die Reichswirtschastskammer hat einen Beirat. Mit¬ glieder des Beirats sind s,) der Leiter, seine Stellvertreter und der Leiter der Arbeits¬ gemeinschaft der Industrie- und Handelskammern, 88 b) die Leiter der Reichsgruppen und der Lauptgruppen der ge¬ werblichen Wirtschaft, o) die Leiter der Wirtschaftskammern, ä) die vom Reichswirtschaftsminister berufenen Mitglieder, und zwar: ein auf Vorschlag des Reichsbauernführers berufener Ver¬ treter des Reichsnährstandes, ein auf Vorschlag des Reichsministers des Innern berufener Vertreter der Gemeinden und sonstige in der gewerblichen Wirtschaft tätige oder mit ihren Verhältnissen beson¬ ders vertraute Personen. .. 8 8: Der Leiter der Reichswirtschaftskammer beruft den Beirat auf Wunsch des Reichswirtschaftsministers, der den Gegenstand der Beratung bestimmt und die Verhandlung leitet oder sich ver¬ treten läßt. Der Leiterder Reichswirtschaftskammer kanndenBeirataußerdem zur Beratung von Angelegenheiten der Selbstverwaltung berufen. Der Leiter der Reichswirtschaftskammer soll dem Beirat Ge¬ legenheit zur Äußerung in allen Angelegenheiten geben, die für die Mitglieder von besonderer Bedeutung sind, insbesondere a) zum Laushaltplan, b) zur Llmlage, o) zu grundsätzlichen Fragen der Organisation der gewerblichen Wirtschaft. §9: Zur Vorbereitung der Arbeiten der Reichswirtschafts¬ kammer können für bestimmte Angelegenheiten aus Mitgliedern des Beirats und anderen mit dem Fachgebiet besonders vertrau¬ ten Personen Arbeitsausschüsse gebildet werden. Der Leiter beruft die Mitglieder des Ausschusses und bestimmt den Vorsitzenden... Die Wilhelm-Guftloff-Stiftung — ein nationalsozia¬ listischer Betrieb 1. In den Betrieben der Wilhelm-Gustloff-Stistung wird ein ständiges Amt für die nationalsozialistische weltanschauliche Schu¬ lung aller Mitglieder der Gefolgschaft der Betriebe mit einem eigenen, vom Gauleiter zu bestimmenden Schulungsleiter errichtet. Dieses Amt untersteht dem Gauschulungsleiter bzw. dem Beauf¬ tragten für die weltanschauliche Schulung. 89 2. Die Wilhelm-Gustloff-Stiftung errichtet nach dem Grundsatz des § 15 des Parteiprogramms für alle ständigen und treuen Mitglieder der Gefolgschaften der Wilhelm-Guftloff-Stiftung eine nationalsozialistische Altersversorgung; deren Statuten sind sofort nach eingehender Beratung und Erforschung der besten, erprobtesten und zweckmäßigsten Methoden aufzustellen und zu verwirklichen. 3. Nach dem Grundsatz „Wir fordern Gewinnbeteiligung an Großbetrieben" verlange ich genau wie im vorhergehenden zweiten Absatz die Verwirklichung dieser These, und zwar soll die Gewinn¬ beteiligung der Gefolgschaftsmitglieder und auch die Grundsätze der Lohn- und Gehaltszahlung in Form eines segensreichen, weisen und gerechten Familienlastenausgleichs zugunsten und zum Besten der kinderreichen und erbtüchtigen Familien unserer Werke und zur Förderung eines starken, gesunden und glücklichen Nach¬ wuchses deutschen besten Arbeitertums, der Erhaltung unvergleich¬ licher deutscher Qualitätsleiftung für alle Zukunft dienen. 4. Ein zweckmäßiges, vorbildliches Wohnungs- und Siedlungs¬ programm ist nach den gegebenen Möglichkeiten der Stiftung zu verwirklichen. 5. Gemäß den 20 und 21 der Thesen des Führers soll im Einvernehmen mit dem Gauamtsleiter für Volkswohlfahrt ein ständiges Amt errichtet werden, das für alle Stiftungsangehörigen die Fürsorge für Mutter und Kind wahrnimmt. Ebenso soll dieses Amt ständig die Gesundheit der Kinder der Werksangehörigen betreuen. Das Amt soll ein vom Werk anzustellender tüchtiger Arzt leiten. Ebenso sind der Gefolgschaft der Betriebe weit¬ gehende Möglichkeiten zur Betätigung gesunden Sports und Turnens zu gewähren. Es ist ein Fonds anzulegen, durch den die Beschaffung von Sportgeräten und schließlich die Errichtung von Turnhallen und eines Hallenbades einmal ermöglicht wird. 6. Wie überhaupt den Anregungen und Forderungen der Deut¬ schen Arbeitsfront und ihrer Ämter „Kraft durch Freude" und für Wandern nach den Möglichkeiten und Mitteln der Stiftung weitgehendst zu entsprechen ist, sollen besonders die Grundsätze des Amtes „Schönheit der Arbeit" Verwirklichung finden. 7. Es soll eine Lesehalle mit einer Bücherei eingerichtet werden, damit alle Betriebsangehörigen ständig Gelegenheit haben, sich yo sowohl an den schönen Werken der deutschen Literatur zu erholen und zu erbauen, als auch ihren Wissensdurst und ihr Können durch wissenschaftliche Fachliteratur zu befriedigen und zu vervoll¬ kommnen. 8. Die ganze Liebe der Betriebssührung und das sorgfältige Interesse muß der Erziehung und der Betreuung der Lehrlinge wie überhaupt des technischen und kaufmännischen Nachwuchses gelten. Es ist ein Fonds anzulegen, der es ermöglicht, daß be¬ sonders befähigte jugendliche Mitglieder der Gefolgschaft bis zur Erledigung ihres Hochschulstudiums betreut und versorgt werden können. 9. Die Arbeiter unserer Werke dürfen nur in gesunden Räumen und unter den modernsten hygienischen Voraussetzungen arbeiten, insbesondere bei gesundheitsschädigenden notwendigen Arbeiten sind alle Mittel zur Verhütung von Gesundheitsschäden sorgfältig anzuwenden. Zur Erfüllung dieser Aufgaben soll das Werk einen tüchtigen Arzt anstellen. 10. Es ist ganz selbstverständlich, daß die Angehörigen der Betriebe der „Wilhelm-Gustlosf-Stiftung" nur treue, zuverlässige Gefolgsmänner des Führers sein dürfen und können, die ganz und gar aus dem Boden des nationalsozialistischen Parteiprogramms und unserer Weltanschauung stehen und ihre Pflichten im Werk gegenüber Führer und Volksgemeinschaft treu zu erfüllen gewillt sind. Dem großen nationalsozialistischen Fortschritt der Werke der „Wilhelm-Gustlosf-Stiftung" können nur Vertrauen, Treue, Fleiß und Leistung im höchsten Maße gegenüberstehen. jReichsstatthalter Gauleiter Sauckel in Suhl am 12. Oktober 1936j 14. Binnenmarkt und Weltwirtschaft Das Leben des deutschen Volkes muß aus jeden Fall gesichert werden Ich will Arbeit und Brot für mein Volk. And zwar nicht vor¬ übergehend durch die Gewährung meinetwegen von Krediten, sondern durch einen soliden, dauernden Produktionsprozeß, den ich entweder in Austausch bringen kann mit Gütern der anderen SI Welt oder in Austausch bringen muß mit eigenen Gütern im Kreis¬ lauf unserer eigenen Wirtschaft... Ich könnte niemals einen Freispruch vor der Geschichte meines Volkes erhalten, wenn ich — ganz gleich aus welchen Gründen — etwas versäumen würde, was zur Forterhaltung dieses Volkes notwendig ist. Ich bin glücklich, und wir alle sind es, über jede Steigerung unseres Außenhandels. Allein, ich werde angesichts der ungeklärten politischen Lage nichts versäumen, was dem deut¬ schen Volk die Lebensexistenz auch dann noch garantieren wird, wenn andere Staaten vielleicht das Opfer der bolschewistischen Infektion geworden sein werden. .. Es ist daher mein unabänderlicher Entschluß, die deutsche Arbeits¬ kraft so oder so nützlich für die Erhaltung meines Volkes anzu¬ setzen. Wir werden jede Möglichkeit wahrnehmen, ... unsere wirtschaftlichen Beziehungen zu den anderen Völkern zu stärken, aber ebenso auch jede Möglichkeit, den inneren Kreislauf unserer Wirtschaft zu verbessern und zu vertiefen I sDer Führer vor dem Reichstag am 30. Januar 1937s Die Erreichung und Sicherung von Freiheit und Sicher¬ heit des Volkes ist nicht nur eine außen- und wehrpolitische Aufgabe, sondern auch eine Wirtschafts- und sozialpolitische. Wie die Sozialpolitik die wirkliche innere Einheit zu er¬ ringen hat, damit das Volk bei einer ernsthaften Belastung nicht auseinanderfällt, so hat die Wirtschaftspolitik die Nahrungsfreiheit zu erkämpfen, damit das Volk nicht durch Wirtschaftsmaßnahmen gegnerischer Mächte einmal auf die Knie gezwungen werden kann (Lest 2, S. 109). Zu diesem Ziele hat der 2. Reichsbauerntag in Goslar im November 1934 den Beginn der „Erzeugungsschlacht" verkündet. Die zehn Gebote der Erzeugungsschlacht für den deut¬ schen Bauern 1. Nutze deinen Boden intensiv: Das raumarme Deutschland kann sich Extensität nicht leisten. Deutschland ist arm an Raum, Deutschland ist aber reich an Volk und reich an allen Hilfsmitteln, um aus dem beschränkten Raum die Ernährung seines Volkes sicherzustellen und zu einem erheblichen Teil gewerbliche Rohstoffe zu erzeugen... 92 Erzeuge daher mehr aus deinem Boden; denn das, was du bisher erzeugt hast, reicht nicht aus, um die Zukunft des deutschen Volkes zu sichern. 2. Dünge mehr und dünge richtig! Wo mehr wachsen soll, werden auch mehr Stoffe verbraucht. 3. Verwende stets einwandfreie Saat! Einwandfrei ist aber nur anerkanntes Saatgut einer der zu¬ gelassenen Sorten. 4. Wirtschafte vielseitig und vermeide die Einseitigkeit im An¬ bau; denn Vielseitigkeit ist Sicherheit, Einseitigkeit aber Unsicher¬ heit im Ertrag für dich und das deutsche Volk. Nur bei vielseitiger bzw. mehrseitiger Wirtschaftsweise ist auf die Dauer die Stetigkeit und Sicherheit des Gesamtertrages ge¬ währleistet, denn das Risiko „ungünstiger Witterung" ist nur dort untragbar, wo Einseitigkeit im Anbau herrscht. .. 5. Wirtschafte vielseitig, vermeide aber die Vergrößerung der Anbaufläche der Früchte, die das deutsche Volk nicht braucht und die in deinem Betrieb unsichere Ernten geben. . .. Lege das Hauptgewicht der Mehrerzeugung bei Getreide auf Futtergerste und Roggen, keinesfalls auf Weizen und Laser, denn an Weizen hat das verarmte Deutschland zuviel, an Laser genug. Es fehlt jedoch an Futtergerste, die früher aus dem Aus¬ land in großen Mengen bezogen wurde. .. Deutschland braucht mehr wirtschaftseigenes Futter; steigere die Futtererzeugung auf den vorhandenen Dauerfutterflächen durch Bodenverbesserung, intensivste Düngung, richtigen Weideumtrieb, bessere Ernte- und Aufbewahrungsmethoden! Denke an denZwi- schenfruchtbau! Deutschland braucht die Erzeugnisse der Öl- und Faserpflanzen; diese Früchte sind im Anbau in den letzten Jahrzehnten so zurück- gegangen, daß hier eine Ertragssteigerung nur durch stärkeren An¬ bau von Raps, Rübsen, Mohn, Flachs und Lans erreicht werden kann... Deutschland braucht mehr Kartoffeln als Grundlage seiner Schweinehaltung und als Rohstoff für Treibspiritus. .. 6. Baue Grünsutter als Zwischenfrucht, so sparst du Kraftfutter und das Volk Devisen. Y3 7. Verbessere deinen Boden durch Meliorationen! Wandle Ödland in Nutzland! Vergiß insbesondere nicht die vielfältige Kleinarbeit, die zur Verbesserung deiner alten Kulturflächen dienen, und die Meliora¬ tion vom Lose aus, die du mit wirtschaftseigenen Kräften ohne besonderen Aufwand durchführen kannst. . . Verwerte sparsam, was du auf deinem Boden erzeugst! 8. Lalte nur soviel Vieh, als du wirtschaftseigenes Grünfutter erzeugst! Nicht auf die hohe Stückzahl des Viehs auf deinem Los kommt es an, sondern aus die Leistung. 9. Lalte Leistungstiere und nicht leistungsunfähige Fresser! Falle nicht der Rekordsucht anheim, aber werte die Leistung deiner Tiere... 10. Lalte Schafe! Auch du läßt wirtschaftseigenes Futter auf Feldrainen, Wegen und auf der Stoppel für dich und Deutschland verkommen. Der Liberalismus hat in knapp einem Jahrhundert die deutsche Schafzucht zerstört: Von 25 Millionen Stück ist die Zahl der Schafe auf 3,5 Millionen Stück zurückgegangen... Erzeuge mehr aus deinem Boden, verwerte das Erzeugte spar¬ sam und richtig durch dein Vieh — dann, deutscher Bauer, dienst du deinem Volk und seiner Zukunft. Wieder geht es um Sein und Nichtsein deines Volkes und damit auch um dich. Darum zögere nicht: handele! jStabsamt des Reichsbauernführers, 15. Dezember 1934! Die Erzeugungsschlacht eine Abwehrschlacht gegen den Bolschewismus Des Führers rücksichtsloses Durchgreifen, das Niederbrechen der bolschewistischen Organisation in Deutschland, die Festsetzung der kommunistischen Führer durchkreuzte den Drahtziehern der Weltrevolution ihre Rechnung. Der im Juden verkörperte Bolschewismus setzte seinen Kampf von außen her fort. Denn nichts anderes bedeutet die jüdische Boykotthetze gegen deutsche Waren. Auch hierdurch sollte die deutsche Ernährungsgrundlage gebrochen werden. Die an sich durch 94 die allgemeine Weltkrise beschränkte Ausfuhr wollte man so weit abwürgen, daß auch die Einfuhr von Lebensmitteln nach Deutsch¬ land immer weiter zurückging. Man rechnete damit, daß die so schwer darniederliegende Land¬ wirtschaft aus dem durch Versailles verengten Raum nicht ge¬ nügend Lebensmittel produzieren könnte, daß der Lunger in Deutschland doch noch ausbräche und so das Litler-Regiment endlich durch den Bolschewismus abgelöst würde. Wenn es gelang, troh aller Schwierigkeiten, die wir vorfanden, trotz des Ausfuhrrückganges mit der daraus sich ergebenden Minde¬ rung von Devisen für die Einfuhr, trotz der überschuldeten und in der Leistungsfähigkeit so herabgesetzten Landwirtschaft die Ernäh¬ rung des deutschen Volkes aus eigenem Boden sicherzustellen, so ist dies in erster Linie den zielsicheren Maßnahmen der national¬ sozialistischen Regierung und der wiedererweckten Kraft des deut¬ schen Bauerntums zu danken. Die Erzeugungsschlacht ist im wesentlichen eine Abwehrschlacht gegen den Bolschewismus. Mit Stolz stellen wir fest: Auch diese Schlacht in unserem Ver¬ teidigungskrieg gegen die rote Flut war erfolgreich. jDer Stellvertreter des Führers, Reichsminister Leß, in Goslar am 17. November 1935j Deutschland muß seine Wirtschaft führen wie einen Bauernhof Wenn Deutschland leben will, dann muß es so wie ein ordent¬ licher Bauernhof seine ganze Wirtschaft übersichtlich und plan¬ mäßig führen und betreiben. So wie kein Los bestehen kann, wenn jeder Knecht und jede Magd tun, was sie wollen, indem der eine pflügt, wann er will, und der andere sät, wenn er mag, so kann auch Deutschland nicht bestehen, wenn jeder Stamm, jeder Beruf und damit alle die einzelnen tun, was sie glauben, tun zu sollen oder tun zu können. . . Wir müssen planmäßig unsere Geschäfte und unsere Wirtschaft wahrnehmen. Soll aber das geschehen, dann muß jemand dasein, der den Plan bestimmt. And wenn überhaupt jemand in der Nation das begreifen kann, dann mußt du es, deutscher Bauer, 95 begreifen. Was würde auf deinem Lose geschehen, wenn du nicht die Anordnung gibst? Einer, ein Wille muß selbst in diesem kleinen Staate, den der Bauernhof darstellt, die Arbeit einteilen, ordnen, zuweisen und damit bestimmen. Das ist auch unsere Aufgabe. Die Aufgabe derer, die nun einmal vom Schicksal ausersehen worden sind, dieses Volk zu führen. lDer Führer auf dem Erntedankfest 1935) Senkung der Lebensmitteleinfuhr Es war der Reichsregierung von vornherein klar, daß im Äin- blick auf die großen nationalpolitischen Aufgaben, die vollbracht werden mußten, wenn Deutschland seine Freiheit erkämpfen wollte, die aus dem Landelsverkehr anfallenden Devisen in weitestgehen¬ dem Maße für diese Aufgaben zur Verfügung gestellt werden mußten, daß es also daraus ankam, die starke Belastung der Devisenlage durch Einfuhr von Lebensmitteln, wie sie in der Ver¬ gangenheit bestand, dadurch zu mildern, daß die Erzeugung der deutschen Landwirtschaft weitestgehend gefördert würde. Ich darf hier daran erinnern, daß noch im Jahre 1929 die deutsche Einfuhr auf dem Lebensmittelmarkt weit über vier Milliarden Reichs¬ mark betrug, im letztvergangenen Jahr 1934 dagegen ist sie bereits auf nur 1,1 Milliarden gesenkt worden. IReichsminister Darre auf dem Erntedankfest 1935) Primat der Politik Es ist ein Irrglaube, anzunehmen, die Technik oder die Wirt¬ schaft habe im vergangenen Jahrhundert die Geschicke der Mensch¬ heit bestimmt. Das Primat lag immer auf dem Gebiete der Politik und muß denknotwendig dort liegen. Aber die Politik war damals ebenso auf eine Förderung der Weltwirtschaft eingestellt, wie sie heute leider dem gegenteiligen Prinzip huldigt... Am so erschütternder wirkt die Tatsache, daß heute der Welt¬ handel wertmäßig um zwei Fünftel, volumenmäßig um ein Sechstel unter den Stand von 1913 gesunken ist. lReichsbankpräsident vr. Schacht in München am 7. Dezember 1935) 96 Der Führer ist der Lüter der wirtschaftlichen Ver¬ nunft Wirtschaftspolitik ist keine Wissenschaft, sondern eine Kunst. Landwerkszeug und Methoden dieser Kunst kann man sich an- eignen, und sie müssen gelernt sein. Das Können in der Kunst aber muß man haben, das kann man nicht lernen. Das Können bedingt zwar die volle Kenntnis von Landwerkszeug und Metho¬ den, aber es ist gegründet in Seele, Glauben, Lingabe, Willen, mit einem Wort in dem, was man Weltanschauung nennt und was keine Angelegenheit des Intellektes ist, sondern des Gefühls. Darum gibt es eine nationalsozialistische Wirtschaftspolitik. Darum ist es eine Irrlehre, wenn man von exakten Wirtschaftsmethoden und von unveränderlichen Wirtschaftsgesehen spricht. Der Wirt¬ schaftspolitiker muß auch scheinbar Anmögliches möglich machen können. Ich kann Ihnen aber versichern, daß alles, was ich sage und tue, die absolute Billigung des Führers hat und daß ich nichts tun und sagen würde, was seine Billigung nicht hat. Also, Lüter der wirtschaftlichen Vernunft bin nicht ich, sondern ist der Führer. Die Stärke des nationalsozialistischen Regimes liegt eben in der einheitlichen Willenslenkung durch den Führer und in der begeisterten und bedingungslosen Lingabe seiner Mitarbeiter und des Volkes an ihn. jReichsbankpräsident vr. Schacht am 4. März 1935 in Leipzig) Der neue Vierjahresplan: Aufbau einer raumeigenen Rohstofswirtschaft Es ist aber klar, daß diese Steigerung der deutschen Produktion sich im wesentlichen nur auf jenen Gebieten vollziehen kann, die ihre Befriedigung in Grundstoffen finden, die wir in Deutschland selbst besitzen, d.h.: wenn wir durch die stärkste innere Wirtschasts- belebung das Einkommen unseres Volkes noch so sehr erhöhen und den letzten Mann in Arbeit bringen, so wird dadurch die deutsche Getreideanbaufläche nicht größer, d. h. der deutsche Lebensmittel¬ markt kann durch die nun einmal gegebene Begrenzung unseres 97 Bodens nur ganz unwesentlich gebessert werden. And das ist das schwerste Problem, dem wir gegenüberstehen. Denn wir haben seit 1933 über füns Millionen Menschen zu¬ sätzlich in die Produktion gebracht, d. h. ihren früheren Lohn¬ durchschnitt als Erwerbslose in den meisten Fällen um 100 und zum Teil bis um 200/st verbessert. Dies gilt jedenfalls für die größere Masse der in den Erwerb gekommenen Menschen. Es ist verständlich, daß viele dieser jahrelang unterernährten, nun zum erstenmal wieder wenigstens etwas verdienenden Volksgenossen sich zuerst auf den Lebensmittelmarkt stürzen. Das heißt aber, daß nun mit eineni Schlag 5 Millionen Einkommensträger mit einer größeren Kaufkraft als die früheren Arbeitslosen den deutschen Lebensmittelmarkt zusätzlich belasten. Dem sind die immer wieder¬ kehrenden und durch die Jahreszeiten bedingten Verknappungen an Butter, Eiern, Fett und zum Teil auch an Fleisch zuzuschreiben. Der Einwand unserer ausländischen Besserwisser, daß die Re¬ gierung dann, statt Rohstoffe zu kaufen, eben Lebensmittel kaufen sollte, ist ebenso kindisch wie bewußt verlogen. Denn die Roh¬ stoffe, die benötigt werden, sind ja die Voraussetzung, um über¬ haupt einen Export zu treiben, der uns den bescheidenen Lebens¬ mitteleinkauf ermöglicht. Wollten wir diesen Rohstoffimport auf¬ geben, so würde die Folge davon nur eine sofortige Steigerung der Arbeitslosigkeit sein. Als nationalsozialistische Staatsführung . .. bewegt uns nicht so sehr die Frage, ob manches Mal die Butter mehr oder weniger ist, oder ob die Eier etwas knapper werden, sondern es verpflichtet uns in erster Linie die Sorge, daß die breite Masse unseres Volkes in Arbeit und Verdienst bleibt und sich damit vor dem Zurücksinken in die grauenhafte Not der Erwerbslosigkeit bewahren kann. . . Da nun der nationalsozialistische Staat unter keinen Amständen gewillt ist, eine Beschränkung seiner Volkszahl vorzunehmen, sondern im Gegenteil entschlossen ist, diese natürlichste Fruchtbar¬ keit der Nation zu steigern, sind wir gezwungen, die Folgen dieser Entwicklung für die Zukunft zu überlegen und zu bedenken. Eine wesentliche Steigerung des Bodenertrages ist nicht mög¬ lich, eine wesentliche Steigerung des Exports in absehbarer Zu¬ kunft kaum. 7 Gehl, Der nationalsozialistische Staat, 3. Lest y8 Es ist also die Aufgabe der nationalsozialistische» Staats- rind Wirtschaftsführung, genauestens zu untersuchen, welche not¬ wendigen Rohstoffe, Brennstoffe usw. in Deutschland selbst her¬ gestellt werden können. Die dann dadurch eingesparten Devisen sollen in der Zukunft als zusätzlich der Sicherung der Ernährung und zum Ankauf jener Materialien dienen, die unter keinen Ausständen bei uns beschafft werden können. And ich stelle dies nun heute als das neue Vier¬ jahresprogramm auf: In vier Jahren muß Deutschland in allen jenen Stoffen vom Ausland gänzlich unabhängig sein, die irgendwie durch die deutsche Fähigkeit, durch unsere Chemie und Maschinenindustrie sowie durch unseren Bergbau selbst beschafft werden können! Der Neuaufbau dieser großen deutschen Rohstoffindustrie wird auch die nach Abschluß der Ausrüstung sreiwerdenden Menschen- maffen nationalökonomisch nützlich beschäftigen. Wir hoffen, damit die nationale Produktion aus vielen Gebieten erneut steigern zu können, und zwar im inneren Kreislauf unserer Wirtschaft, um damit die aus unserem Export stammenden Eingänge in erster Linie für die Lebensmittelversorgung bzw. für die Versorgung mit den uns dann noch fehlenden Rohstoffen zu reservieren.. . Ich weiß, meine nationalsozialistischen Volksgenossen, daß dieses neue Programm eine gewaltige Ausgabe darstellt, allein sie ist wissenschaftlich auf vielen Gebieten bereits gelöst, die Produktions¬ methoden sind in Erprobung begriffen und zum Teil schon ent¬ schieden und festgelegt. Es wird daher nur eine Frage unserer Energie und Entschlossenheit sein, dieses Programm zu verwirk¬ lichen. Als Nationalsozialisten haben wir das Wort „unmöglich" nie gekannt und wollen es daher auch in Zukunft nicht als eine Bereicherung unseres Wortschatzes ausnehmen. In vier Jahren werden wir der Nation über diese Riesen¬ arbeit der Sicherung ihrer Ernährung und damit ihres Lebens und ihrer Anabhängigkeit wieder Rechenschaft ablegen. . . jDer Führer in der Proklamation zum Reichsparteitag l936j 99 Gewaltige Mehrförderung von Kohle durch den Vier¬ jahresplan Die Durchführung des Vierjahresplanes wird durch die syn¬ thetische Erzeugung von Benzin und Gummi allein eine jährliche Mehrförderung von 20—30 Millionen Tonnen Kohle in unserem Lande ficherstellen! Das heißt aber die Beschäftigung von vielen Zehntausenden von Kohlenbergarbeitern für die ganze Zukunft ihres Lebens. Ich muß mir wirklich die Frage erlauben, welcher Staatsmann würde in der Lage sein, mir im Falle der Nicht- durchsührung des deutschen Vierjahresplanes die Abnahme von 20 oder 30 Millionen Tonnen Kohle durch irgendeinen anderen Wirtschastssaktor außerhalb des Reiches zu garantieren? And darum handelt es sich... Wenn Deutschland heute durch irgendeine Manipulation diese 20 oder 30 Millionen Tonnen Kohle in der Zukunft auf den Welt¬ markt Wersen wollte, so würde dies doch nur dazu führen, daß andere Länder ihre bisherige Kohlenaussuhr wesentlich senken müßten. Ich weiß nicht, ob ein englischer Staatsmann z. B. ernst¬ lich eine solche Möglichkeit für sein Volk ins Auge fassen könnte. Dies aber ist das Entscheidende. jDer Führer vor dem Reichstag am 30. Januar l937j Deutschland kapituliert nicht Es werden in den nächsten Zeiten neue Fabriken entstehen, Fabriken, in denen wir den eigenen Gummi machen, Fabriken, in denen wir aus Zellstosfaser eigene Kleider schassen, in denen wir die Baumwolle dann nicht mehr brauchen, die uns heute Millionen von Devisen kostet. Wir würden sie gern nehmen, wir würden aus all das verzichten, wenn das Ausland begreifen würde, daß man uns nicht einschließen kann, daß man uns nicht binden kann. Wir könnten fruchtbarere Arbeit leisten, und es wäre für uns einfacher, in einer Welt von Vernunft und Verstand und von wirtschaftlichen Grundsätzen von Volk zu Volk zu handeln und die Güter auszutauschen, als in dieser verrückten Welt auf sich selbst gestellt zu sein. 7* 100 Wir werden jetzt aus der deutschen Kohle Benzin und Mineral¬ öle schaffen und das Wort des Führers: „In 18 Monaten ist das deutsche Benzin fertig, sind wir mit Benzin unabhängig" — ich werde es einlösen! Mineralöle aller Art werden wir aus der deutschen Kohle ziehen. Wir werden unsere eigenen Eisen und Erze ausschließen und vor allen Dingen eins: Wir haben bis heute Deutschland noch gar nicht genügend untersucht. Von jetzt ab werden wir uns nicht damit begnügen, daß geophysikalisch lediglich ein Zehntel Deutsch¬ lands untersucht ist. Das Entscheidende ist ja hier immer nur der Wille, die Dinge zu gestalten und die Dinge zu machen. Auf dem Gebiet der Leicht¬ metalle, des Aluminiums, steht uns eine unerschöpfliche Basis zur Verfügung. Kohle, Äolz und deutsche Erze werden die Grund- basis sein, aus der in Zukunft die Fabriken deutscher eigener Er¬ zeugung von Roh- und Werkstoffen entstehen. Ein gewaltiges Programm! Große Bauten, mächtige Fabriken sollen entstehen, um der Welt zu zeigen: Deutschland kapituliert nicht. Deutschland besteht auf seinem Leben und wird es gestalten. Des weiteren sollen sie für uns Deutsche Mahnmal sein unseres Willens zum Leben, für die anderen Nationen ihrer wirtschaft¬ lichen Unvernunft. So wird ein gewaltiger Wirtschaftsaufschwung zu dem bis¬ herigen hinzukommen. Aber merken Sie sich das: Jeder soll daran beteiligt werden, nicht für einzelne, nicht für wenige, für alle, für das ganze Volk! Aber, meine lieben Volksgenossen, das kann bloß sein, wenn ihr, jeder einzelne von euch, mit alten Vorstellungen brecht, wenn ihr endlich diese alte aus Jahrhunderten überkommene ewige Scheu vor dem Neuen beseitigt. Es müssen nicht immer ausländische Stoffe sein. Jawohl, es werden die neuen deutschen Stoffe, die aus Lolz gefertigt sind, genau so anständig sein! Es ist schon einmal bewiesen, daß am Anfang die Bevölkerung immer eine gewisse Scheu und Angst vor den neuen Dingen hat. Das war schon bei unseren Vorfahren so, als sie einmal keine Kartoffeln pflanzen wollten. Es hat aber damals schon einen National¬ sozialisten auf dem preußischen Thron gegeben, der dem preußischen Volk beibrachte, diese Frucht zu pflanzen. Wenn ich mich nun auch IVI nicht mit diesem großen Mann vergleichen möchte — die Willens¬ kraft, dem deutschen Volke beizubringen, stolz auf seine eigenen Erzeugnisse zu sein — , die habe ich, das verspreche ich Ihnen! Seid stolz auf eure Erzeugnisse! Seid stolz darauf, was deutsches Lirn und deutsche Fäuste geschaffen haben. Das adelt euch, nicht das Nachlauf dem Ausland!... sReichsminister Generaloberst Göring im Berliner Sportpalast am 28. Oktober 1936i 15. Arbeitsschlacht und Volkswohlfahrt Nicht Goldvermehrung, sondern Arbeitssteigerung er¬ höht das Volkseinkommen Die Volksgemeinschaft lebt nicht von dem fiktiven Wert des Geldes, sondern von der realen Produktion, die dem Gelde erst seinen Wert verleiht. Diese Produktion ist die erste Deckung einer Währung und nicht eine Bank oder ein Tresor voll Gold! And wenn ich diese Produktion steigere, erhöhe ich das Einkommen meiner Mitbürger wirklich, und indem ich sie senke, vermindere ich das Einkommen, ganz gleich, welche Löhne ausbezahlt werden. sDer Führer vor dem Reichstag am 30. Januar 1937l Arbeitsbeschaffung durch Reichsautobahnen Der Generalinspektor für das Straßenbauwesen des Dritten Reiches, Lauptamtsleiter Or. Todt, meldete auf dem Partei¬ kongreß 1935 zu Nürnberg dem Führer die Beschäftigung von 270000 Arbeitern. Das war mehr als das Doppelte der Schaffen¬ den an diesem Werk wie im Jahre vorher und die Bestätigung, daß über eine Viertelmillion deutscher Volksgenossen durch den Bau der Straßen Adolf Äitlers Arbeit und Brot gefunden hatten. Dazu kamen noch 170000 Mann denn Ausbau der Reichs- und Landstraßen, insgesamt also beinahe eine halbe Million Arbeiten¬ der. Er meldete aber gleichzeitig, daß mit rund 2000 üm des wahr¬ haft riesigen Straßenwerkes erst ein Viertel des Gesamtnefies sich im Bau befände. Wenn man also die Erfüllung der ganzen Arbeits- 102 absicht auf diesem Gebiete rein zahlenmäßig überschlagen will, so dars man erwarten, daß bei nur gleichmäßig verlausender Fort¬ führung dieses Willens in gleichen Zeiträumen nach abermals zwei Jahren, also 1937, eine Million deutscher Arbeiter allein beini Straßenbau 4000 km Straßen geschaffen hätten. Wenn aber eine Staatsführung, die eine Herrschaft übernommen hat, welche weniger als „Nichts" hinterließ, sondern statt Nichts noch sieben Millionen Arbeitslose, es in zwei Jahren fertigbringt, eine Leistung von diesen Zahlen aufzuweisen, was wird sie dann da mit dem Grundstock des von ihr geschaffenen „Etwas" in den nächsten Zeiträumen alles vollbringen? .. . Seit 1933 waren 108 km der Straßen Adolf Hitlers fertig¬ gestellt und in Betrieb genommen. Auf insgesamt 1876 km Streckenlänge wurde gebaut. Die Zahl der zur Entwurfsbearbei¬ tung und zum Bau freigegebenen Strecken war auf 3450 km er¬ höht. An 800 Brücken waren fertiggestellt und 600 waren bereits in Angriff genommen. Während mit Hilfe eines von der Reichsbank zur Verfügung gestellten Rediskontkredites im Jahre 1934 die Ausgaben der Kapitalrechnung nur wenig mehr als 200 Millionen RM. be¬ trugen, wurde festgestellt, daß man für das Jahr 1935 mit einer Gesamtausgabe der Kapitalrechnung in Höhe von etwa 500 Mil¬ lionen RM. rechnen könne. Das ist nach der aus Freude an dem Werk eben angestellten Wahrscheinlichkeitsberechnung für die nächste Zeit schon um 100 Millionen RM. mehr als das Doppelte. Der Geschäftsbericht für 1935 stellt fest, daß beim Bau der Reichsautobahnen dem Brückenwesen große Bedeutung zufällt, da durchschnittlich alle 800—1000 m ein Brückenbauwerk errichtet werden muß, dessen Maße dem Regeldurchschnitt von 24 m an¬ gepaßt sein müssen. Bis Ende 1934 sind dabei insgesamt rund 1,26 Millionen odm Stampfbeton, rund 660000 ok>m Eisenbeton, rund 59100t Stahlkonstruktionen, rund 11000 t Träger, rund 28 000 okm Beton zwischen I-Trägern, rund 30000 obm Natur¬ stein eingebaut und außerdem 137000 t Stahlkonstruktionen ver¬ geben. Wer kann sich eine Vorstellung davon machen, wenn er er¬ fährt, daß bereits 100 km Reichsauto¬ bahnen in Betrieb sind? Jeder aber ver¬ steht, was es heißt, daß seit der Eröff¬ nung der Strecke Frankfurt am Main —Darmstadt, dem 19. Mai 1935, jeden Tag 1 Km Reichs - autobahn fertig wird. Dem gewaltigen Werk dienen dabei nicht weniger als 55000 Rollwagen, 2500 Lokomotiven, über 3000 km Bau- gleife, über 1000 Bagger und 1000 Betonmaschinen. Die größte Erd¬ arbeit derAlten Welt Aut ob ah »strecke Chemnitz-Äohenstein-Ernsttha bei Leinersdorf bis dahin, der Suezkanal, erforderte 74 Millionen obm Boden¬ bewegung. Die Reichsautobahnen hatten bereits am I. August 1935 an 170 Millionen odm Erdbewegung erfordert, und die 300 Millionen odm Bodenbewegung des Panamakanals sind mit der Ziffer der Erdbewegung der deutschen Reichsautobahnen nach zwei Jahren schon über die Äälste erreicht. 35000 Eisenbahnwagen haben bis zu dem Bericht des General¬ inspektors auf dem Parteikongreß Zement aus deutschen Zement¬ werken an die Baustellen geliefert. Der Güterzug, der diese Menge an Zement auf einmal befördern wollte, würde die Länge der Ent¬ fernung von München nach Würzburg haben. Der LlmsaH von 104 Straßenwalzen war im Jahre 1933 schon sechsmal so groß als im Jahre 1932, und im Jahre 1934 ist er ans das Vierundzwanzig¬ fache angestiegen. Lingegen ist die Zahl der Konkurse und Vergleichsverfahren in der Bauindustrie von 960 im Jahre 1932 auf 280 im Jahre 1934 und aus unter 100 im Jahre 1935 herabgesunken. Daniit ist auch gesagt, daß die deutsche Bauwirtschaft sich von ihrem Zusammen¬ bruch erholt hat. Die mit dem Bau der Reichsstrecken aber neu¬ geschaffenen Arbeitsstellen werden fünf bis sieben Jahre besetzt bleiben. Es ist festzustellen, daß nur 40°/« der genannten Kosten zusätzlich auszubringen sind, und daß die Betriebskosten auf den Reichs¬ autobahnen gegenüber schlechten Straßen einen Unterschied ergeben von 40°/o an Reifen, 30°/<> an Betriebsstoffen und 25°/» an den übrigen üblichen Spesen. So ist auch erwiesen, daß der Verkehr auf den Reichsautobahnstraßen von den Nachbarstraßen eine Stei¬ gerung von rund 30°X> an sich zieht und daß das in einigen Jahren fertiggestellte Gesamtnetz mit seinen rund 7000 Irm täglich rund 30 Millionen Betriebskilometer im Durchschnitt von 2^/z Rps. für den Kilometer aufweisen und dem Kraftverkehr Ersparnisse von täglich rund 750000 RM. einbringen wird. Es ist hier, um die Reihe der beweisenden Zahlen abzuschließen, auch noch zu er¬ wähnen, daß die Zeitersparnisse aus diesen Kraftwagenbahnen des neuen Reiches (nach Versuchen aus der Strecke Frankfurt—Mann¬ heim) über 50, also die Äälfte vom Hundert betragen, und daß dies heute schon damit belegt werden kann, daß die Absatzkurve an Personenwagen der Kraftfahrzeugindustrie einen Anstieg erlebt zwischen den Ziffern 40000 im Jahre 1932 und 185000 im Jahre 1935. . . Kann eine Nation bezeugen, daß sie so in einem Teilgebiete ihrer wirtschaftspolitischen Aufgaben (wie sonst auch in anderen) der Geißel der Menschheit, der „Arbeitslosigkeit", Widerpart geboten, ja, sie überwunden hat? jVB. Sondernummer zum 30. Januar 1936j i»5 Die Reste der Arbeitslosigkeit An die Initiative und Wendigkeit, das Selbstbewußtsein, die Ver¬ antwortung und den Arbeitswillen des einzelnen werden große Anforderungen gestellt. Die scharfe Auslese, die in allen Schichten des Arbeitertums, vom kleinsten Hilfsarbeiter bis zum größten Anternehmer, einseht, wird diese Initiative und Verantwortung wecken und zur Wirkung bringen. Der damit verbundenen Ausmerzung der Antüchtigen verfallen zunächst die asozialen Elemente, die heute noch zum Teil unter den Arbeitslosen geführt werden, in Wirklichkeit aber durchaus nicht Opfer des Kapitalismus, sondern Entartete sind, Abfallprodukte des Volkes, die je eher desto besser verschwinden. Sie werden sich selbst zu entscheiden haben, ob sie arbeiten oder zugrunde gehen wollen; mancher wird sich vielleicht noch zurechtfinden, andere nicht. Die Volksgemeinschaft wird sich der Verringerung ihres Arbeitsertrages durch sie zu erwehren wissen. Von den eigentlichen Arbeitsuchenden sind ferner streng zu schei¬ den die Stellungsuchenden und solche Erwerbslose, die in einen, bestimmten Beruf tätig sein wollen und nichts anderes zu tun ge- io6 sonnen sind. Ein Teil von diesen stellt der wirtschaftspolitischen Führung überhaupt keine Ausgaben, da sie lediglich aus einem Arbeitsplatz in einen anderen überwechseln wollen. Einem anderen Teil kann nicht bestritten werden, daß ihr Verlangen nach Anwen¬ dung ihrer besonderen Fähigkeiten und Kenntnisse gerechtfertigt ist. Sie müssen sich aber darüber klar sein, daß der Anspruch aus Anwendung besonderer Fähigkeiten der Anspruch auf ein Vorrecht ist, und daß ein solches Vorrecht nur durch besondere Leistung er¬ worben werden kann. . . Dagegen stellen eine außerordentlich wichtige Ausgabe diejenigen, die buchstäblich als Opfer der kapitalistischen Wirtschafts-- und Volkszerstörung der Vergangenheit anzusprechen sind und die zu alt oder aus andere Weise ungeeignet geworden sind, in der Arbeits¬ gemeinschaft des deutschen Volkes einen vollen Platz einzunehmen, gleichgültig welchen, und die doch noch arbeiten könnten und arbeiten wollen. Was zu ihren Gunsten getan werden kann, muß geschehen. Es ist unendlich schwierig, ihnen zu Helsen, und nur allmählich kann sich die gesetzgeberische Lilfe durch die hier vorliegenden Aufgaben hindurchtasten. .. (Bernhard Köhler, Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP., in der „Deutschen Bergwerks-Zeitung" (Düsseldorf) vom 28. Dezember 1935) Leistungen der NSV. In den letzten dreieinhalb Jahren der Systemzeit wurden ins¬ gesamt in Deutschland 978833 Kinder verschickt. Seit der Macht¬ übernahme erhielten allein 1893871 Kinder einen vierwöchigen Erholungsaufenthalt in Leimen und Landpflegestellen. Im gleichen Zeitraum von dreieinhalb Jahren verschickte das nationalsozialistische Deutschland also fast eine Million Kinder mehr. Das ist der Sieg des Führers in einer Schlacht des Friedens. In aufbauender Arbeit hat allein die Nationalsozialistische Volks¬ wohlfahrt im Rahmen des Lilsswerkes „Mutter und Kind" als ihren Anteil bis jetzt 164 743010 RM. den deutschen Müttern und Kindern zugeführt. Der deutschen Familie wurde eine weitere wirkungsvolle Lilfe durch die Bcttenbeschaffung zuteil. .. Lier erhöhte sich die Zahl io7 der von der NSV. verteilten Betten auf 675369 Stück. Sie über¬ trifft damit jetzt um 80000 Betten die Zahl der in sämtlichen deutschen Krankenanstalten vorhandenen Plätze. In weiten Teilen Deutschlands hat heute schon jeder Mensch sein eigenes Bett. Die in der Bettenbeschaffung seitens der NSV. aufgebrachten Mittel betragen 21980709 NM. Der Gesundheitsfürsorge für den Erwachsenen dient die „Hitler- Freiplatz-Spende" sowie die Heil- und Kurverschickung. Es wurden bisher vom deutschen Volke gespendet: 413634 Freiplätze sowie 11002 Kurstellen, mit einem Gesamtwerte von 33059142 NM. Im Rahmen des auf dem vorjährigen Reichsparteitage ver¬ kündeten Tuberkulose-Hilfswerkes wurden seitens der NSV. bis¬ her aufgewandt 3150396 RM. Einer der Hauptträger der nationalsozialistischen Wohlfahrts¬ arbeit ist die Schwester in der Gemeinde. Die Betätigung der einzelnen Schwester auf einem fest abgesteckten Gebiet und die da¬ durch ermöglichte genaue Kenntnis der Verhältnisse der Bevöl¬ kerung macht sie unentbehrlich für den Gemeinschaftsdienst. Aus diesem Gedanken heraus wurde die NS.-Schwesternschaft geboren. Sie umfaßt heute 4446 Schwestern. In 1552 Stationen wurden im Berichtsjahr 993112 Personen betreut. 3Vs Millionen Kranken- und Hausbesuche wurden von den Schwestern ausge¬ führt. Die Aufwendungen für die NS.-Schwesternschaft betragen 9420000 RM. . . Die NSV. war auch auf den Gebieten der Jugendpflege, der Flüchtlingsfürsorge, der Gefangenenhilse und der Katastrophen- bilfe tätig und hat hier 23500985 RM. aufgewandt. Insgesamt betragen die Geld- und Sachwertleistungen der NSV. 255854242 RM. jHauptamtsleiter Lilgenfeldt auf dem Reichsparteitag 1936j Der völkische Sinn des WHW. Die Wirtschaft kann nicht alles lösen, es liegt in ihrem Wesen, daß neben dem Erfolg irgendwie stets wieder der Mißerfolg marschiert. Es liegt im Wesen eben dieses wirtschaftlichen Kampfes begründet, daß schon aus der natürlichen und notwendigen Auslese heraus dieser Weg stets mehr oder weniger wieder über Opfer führt... io8 Lier muß die Volksgemeinschaft in Erscheinung treten und muß diesen einzelnen, die das wirtschaftliche Leben zu Fall gebracht hat, sofort wieder auf die Beine helfen, muß sie unterstützen und muß sie wieder eingliedern in einen neuen Prozeß des Lebens der Genieinschaft. Nun könnte man sagen: wenn die Wirtschaft nicht alles lösen kann, warum lassen Sie das nicht durch den Staat lösen? Leben Sie doch Steuern ein! Wir haben natürlich auch die Möglichkeit erwogen, diese große Lilfsaktion für den Winter vom Staate durch¬ führen zu lassen. Wir sind aber von diesen Erwägungen sofort wieder abgekommen, weil wir glauben, daß wir damit den einzel¬ nen Deutschen freisprechen würden von seiner Verpflichtung. Er würde sich wieder denken, das ist die Aufgabe des Staates. Wir aber wollen ihm eine lebendige Gemeinschaft zeigen... Sage mir nicht: Ja, aber es ist doch lästig, diese Sammlerei! Du hast nie den Lunger kennengelernt, sonst würdestDu wissen, wie lästig erst der Lunger ist. Du hast es nicht erlebt, was es heißt, selbst nichts zu essen zu haben, aber noch viel weniger, was es heißt, seinen Liebsten nichts zu essen geben zu können. And wenn der andere wieder sagt: Aber wissen Sie, dieser Ein¬ topfsonntag, ich würde ja gern etwas geben, aber mein Magen, mein Magen macht mir sowieso dauernd Schwierigkeiten, ich ver¬ stehe das nicht, ich gebe auch zehn Pfennig so her. Nein, mein lieber Freund!... Es ist nützlich, wenn wir Dich auf diese Weise wenigstens einmal zu Deinem Volke zurücksühren, zu Millionen Deiner Volksgenossen, die glücklich wären, wenn sie nur den ganzen Winter über das Eintopfgericht hätten, das Du vielleicht einmal im Monat zu Dir nimmst. . . Wir sind der Überzeugung, daß dieser Tag ein Ehrentag der Nation ist und daß der, der sich davon drückt, ein charakterloser Schädling ist an unserem Volke. Wir glauben, daß wir durch so sichtbare Demonstrationen das Gewissen unseres Volkes immer wieder aufrütteln und jedem ein¬ zelnen immer wieder zum Bewußtsein bringen: Du sollst Dich als ein Volksgenosse fühlen, und Du sollst Opfer bringen! jDer Führer in der Kroll-Oper, Berlin, am 9. Oktober 1935s IOY Leistungen des Winterhilfswerkes IndreiWinterhilfswerkenhatdasdeutscheVolkl 082500000RM. aufgebracht. Das letzte Winterhilfswerk hatte 1234918 Helfe¬ rinnen und Helfer. Dieses Leer ist so gewaltig, daß es in Zwölfer¬ reihen 25 Stunden an uns vorbeimarschieren würde. Das ist des Führers Leer des Friedens. Der Wert der im Winterhilfswerk 1935/36 verteilten Spenden betrug 365829716,98 RM. Anter den hierbei im letzten Jahre ausgegebenen Sachspenden sind auszugsweise zu nennen: Die vom Winterhilfswerk ausgegebene Kohlenmenge betrug 52 Millionen Zentner; diese Kohlen, übereinandergeschichtet, könnten Deutschland mit einer 2,5 Meter hohen Mauer umgeben. Das Winterhilfswerk gab ferner aus: 2 Millionen Bekleidungsstücke, 2.5 „ Paar Schuhe, 1.6 „ Paar Strümpfe, 4,5 „ Stück Leib- und Kinderwäsche, 500000 Stück Haus- und Bettwäsche, 240000 „ Decken und Federbetten. Die vom Winterhilfswerk Betreuten erhielten ferner Gutscheine für Lebensmittel und Bekleidungsstücke im Werte von 39,5 Mil¬ lionen RM. Insgesamt beförderte die Reichsbahn Sachspenden im Gewicht von 59 Millionen Zentnern, für die 15,6 Millionen RM. Fracht- Vergünstigung gewährt wurden. lLauptamtsleiter Äilgenfeldt auf dem Reichsparteitag 19361 I Iv Einst und jetzt Das reiche Deutschland der Friedensz.eit vor dem Kriege be¬ nötigte zwanzig Jahre, um 6 Millionen RM. für das Völker¬ schlachtdenkmal in Leipzig aufzubringen; die höchste nationale Be¬ geisterung konnte einem Grafen Zeppelin nur 7 Millionen RM. sammeln. Die größten Hilfsaktionen damals haben niemals 3 bis 4 Millionen RM. überschritten. Wir aber haben in sechs Monaten in unserem materiell verarmten und ausgebluteten Deutschland aus freien Stücken 350 Millionen RM. mobilisiert und in den Kampf gegen die Not unserer ärmsten Volksgenosten geworfen. jDer Führer auf dem Bückeberg am 30. September 1934j 16. Die Deutsche Arbeitsfront Bei der Schaffung der Deutschen Arbeitsfront, als der Zusammenfassung aller deutschen Arbeiter, Angestellten und Unternehmer ist ursprünglich das Handwerk nicht mit erfaßt, sondern durch Gesetz vom 27. Februar 1934 ist eine eigene Organisation der gewerblichen Wirtschaft gebildet worden. Am unnötige Reibungen zu vermeiden, ist jetzt auch die gewerbliche Wirtschaft der Arbeitsfront ein¬ gegliedert. Betriebsgemeinschaft eine weltanschauliche Angelegen¬ heit Es ist das Große an der Deutschen Arbeitsfront, daß sie alle und nicht nur einen Teil der schaffenden Menschen umfaßt. Es bestand' die große Gefahr, daß sie sich marxistischer gestaltete, als alles bisher war, und es bestand die zweite und vielleicht noch viel größere Gefahr, daß die Deutsche Arbeitsfront zu einen: will¬ fährigen Instrument der Arbeitgeber geworden wäre, „eine gelbe Angelegenheit". Damit aber hätten wir das Vertrauen des schaffenden Volkes für diese Generation verloren gehabt. Beides aber war für uns als Nationalsozialisten unmöglich. Wir konnten niemals das Instrument einer Klaffe werden, weder der Arbeit¬ nehmer noch der Arbeitgeber, weil die NSDAP, diese Begriffe nicht mehr kennt. Arbeitgeber ist das deutsche Volk. Wir haben auch die wirtschaftlichen Interessen aus der Arbeitsfront heraus- III lassen müssen. Denn sonst wäre es keine Gemeinschaft geworden. Wirtschastsinteressen sollen da sein, aber sie sollen nicht organisiert werden und nicht Äauptzweck der Menschen sein. Betriebsgemein- schast ist keine wirtschaftliche, sondern eine weltanschauliche An¬ gelegenheit. Der Unternehmer kann nicht für sich selber leben, und der Arbeiter kann es nicht. Wir brauchen die Gemeinschaft. Der Betrieb ist wie eine Burg, die alle gemeinsam gegen die Not ver¬ teidigen müssen. Aber es hat keinen Sinn, nur von der Betriebs¬ gemeinschaft zu sprechen, sie muß auch täglich exerziert werden. Es kommt jetzt darauf an, hochwertige Menschen heranzubilden; da ist es gleichgültig, ob das Unternehmer oder Arbeiter sind. jvr. Ley auf einer Kundgebung in Leipzig am 16. Oktober 1934) Die Deutsche Arbeitsfront eine Gliederung der NSDAP. § l: Die Deutsche Arbeitsfront ist die Organisation der schaffenden Deutschen der Stirn und der Faust. — In ihr sind ins¬ besondere die Angehörigen der ehemaligen Gewerkschaften, der ehe¬ maligen Angestellten-Verbände und der ehemaligen ftnternehmer- vereinigungen als gleichberechtigte Mitglieder zusammengeschlofsen. - Die Mitgliedschaft bei der Deutschen Arbeitsfront wird durch die Mitgliedschaft bei einer beruflichen, sozialpolitischen, wirtschaft¬ lichen oder weltanschaulichen Organisation nicht ersetzt. — Der Reichskanzler kann bestimmen, daß gesetzlich anerkannte ständische Organisationen der Deutschen Arbeitsfront korporativ angehören. § 2: Das Ziel der Deutschen Arbeitsfront ist die Bildung einer wirklichen Volks- und Leistungsgemeinschaft aller Deutschen. — Sie hat dafür zu sorgen, daß jeder einzelne seinen Platz im wirt¬ schaftlichen Leben der Nation in der geistigen und körperlichen Ver¬ fassung einnehmen kann, die ihn zur höchsten Leistung befähigt und damit den größten Nutzen für die Volksgemeinschaft gewährleistet. 8 3: Die Deutsche Arbeitsfront ist eine Gliederung der NSDAP, im Sinne des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 1. Dezember 1933. §4: (Führung und Organisation.) Die Führung der Deutschen Arbeitsfront hat die NSDAP. Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP, führt die Deutsche Arbeitsfront. Er wird vom Kundgebung im Berliner Lustgarten Führer und Reichskanzler ernannt. — Er ernennt und enthebt die übrigen Führer der Deutschen Arbeitsfront. ^Verordnung des Führers vom 24. Oktober 1934) Eingliederung der gewerblichen Wirtschaft in die DAF. An die Stelle des Klassenkampfes ist die Volksgemeinschaft getreten. In der Deutschen Arbeitsfront findet diese Volksgemein¬ schaft ihren sichtbaren Ausdruck durch den Zusammenschluß aller schassenden Deutschen... Die Grundlagen der neuen sozialen Selbstverwaltung aller schaf¬ fenden Deutschen erhalten nach der Errichtung der Deutschen Arbeitsfront, nach dem Erlaß des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit und nach der Organisation der gewerblichen Wirtschaft nunmehr mit der neuen Vereinbarung ihren Abschluß. am 1. Mai 1936 Die Vereinbarung bringt kein Geschenk, sondern verpflichtet zu höchster Leistung. Sie stellt den Willen zur Gemeinschaftsarbeit an ihre Spihe. Dieser Wille muß sich bis in die untersten Organe unseres gesamten Arbeits- und Wirtschaftskörpers durchsehen. Ich weiß, daß jeder deutsche Volksgenosse das Vertrauen, das ich mit diesem neuen Werke in ihn sehe, erfüllen wird. . . ^Verordnung des Führers vom 21. März 19351 Volksgemeinschaft geht über alles Deutschland bekundet, daß ihm die Gemeinschaft über alles geht und daß innerhalb dieser Gemeinschaft die berechtigten Inter¬ essen aller gerecht vertreten werden sollen. Damit dürfte der soziale Aufbau des neuen Deutschlands zu einem gewissen Abschluß ge¬ kommen fein. Drei Ergebnisse sind es, die dieser Kundmachung zugrunde liegen. 8 Gehl, Der nationalsozialistische Staat, 3. Lest 114 1. Wirtschaft und Sozialpolitik gehören zusammen! Man kann nicht eines ohne das andere tun. 2. Man gibt dem Volke eine auf sozialpolitischem Gebiete größt¬ mögliche Selbstverwaltung aus der Erkenntnis, daß das, was sich unter den Menschen ordnen läßt, von diesen Menschen selber ge¬ ordnet werden soll. And daß der Staat nur dann einschreitet, wenn eine Einigung unter den Menschen nicht zustande kommt. .. 3. Damit bekundet der Staat, daß er der höchste Richter auch auf diesem Gebiete sein will. Daß er keiner einzelnen Klasse dient, sondern darüber wacht, daß die Gerechtigkeit in allem waltet. And Recht ist das, was dem Volke nützt! jAufruf des Neichsorganisationsleiters vr. Ley an die DAF. vom 26. März 1935! Bildung der Reichsarbeitskammcr in der DAF. Mit sofortiger Wirkung wird die Reichsarbeitskammer (RAK.) gebildet. Ausführungsbestimmungen: 1. Die Reichsarbeitskammer wird vom Rcichsleiter der DAF. geleitet. 2. Mitglieder der RAK. Als Mitglieder der RAK. werden vom Reichsleiter der DAF. berufen: n) die Leiter der Reichsbetriebsgemeinschaften, l>) die Gauwalter der DAF., v) Einzelpersonen, 6) die Leiter der Ämter des Zentralbüros der DAF. 3. Die Reichsarbeitskammer hat vom Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront übertragene Ausgaben zu bearbeiten... ^Anordnung des Neichsorganisationsleiters vr. Ley vom 13. Juni 19351 Die Werkschar als nationalsozialistischer Betriebstrupp Zweck und Ziel des Aufbaus der Werkscharen ist, die Werk¬ schar als diejenige Organisation auszuziehen, die allein zukünftig Träger des kulturellen Gedankengutes in der Gestaltung der Werk- und Feierabendveranstaltung der DAF. in den Betrieben ist. Die Werkscharmänner sind 18—25 Jahre alt. Sie werden nach rein nationalsozialistischen Grundsätzen in den Betrieben aus- H5 gesucht und als Elite des Betriebes zu einer Werkschar vereinigt. Jeder Werkscharmann soll zu einem nationalsozialistischen Betriebs¬ pionier erzogen und geschult werden, der in seiner Arbeit im Be¬ triebe seinen Kameraden Vorbild ist und als starker Charakter und geschulter Nationalsozialist somit zum Wegbereiter und Pro¬ pagandist nationalsozialistischen Ideengutes in seinem Betriebe wird. 3m Gegensatz zur SA., die ihre Männer ohne Rücksicht auf das Alter aus den verschiedensten Betrieben nach Stadt- und Ortsteilen gegliedert formiert, wachsen die Werkscharen auf dem Boden des Betriebes selbst und bilden somit schon eine große ge¬ schlossene Betriebskameradschaft. Diese große Gemeinschaft wird im Gegensatz zur SA. nicht nur nach Beendigung ihrer Werk¬ arbeit außerhalb des Betriebes, sondern schon während der Arbeit selbst gemeinsam an Maschine und Amboß gepflegt. Eine der grö߬ ten Aufgaben aber sieht die Werkschar mit Beendigung der werk¬ tätigen Arbeit darin, innerhalb des Betriebes durch ihre Werk¬ schararbeit die neue Zeit in Werkspiel und Feierabendgestaltung zu prägen. Die Pflege des Volksliedes, der Laienmusik, des Laientheaters und dergleichen mehr sollen unserer kulturellen Aus¬ fassung entsprechend durch die Werkscharen gestaltet werden. Sitten und Gebräuche der Arbeit sollen gehegt und gepflegt und durch die Werkschar getragen werden. Es ist ferner Aufgabe der Werk¬ scharen, bei jeder sich bietenden Gelegenheit alle Geschehnisse im Werk niit unserer Weltanschauung in Einklang zu bringen, d. h. auch dem letzten Gefolgschaftsmann die Verbindung des Ge¬ schehens mit unserer Weltanschauung aufzudecken. Die Betriebs¬ appelle müssen durch die Werkscharen neben den rein äußerlichen Formen innere Gestaltung finden. Die Werkscharen sollen zu¬ künftig die Träger des nationalsozialistischen Geistes im Betriebe sein, sie müssen dem Betrieb das Gepräge geben, hierdurch ist die Werkschar der richtunggebende Wegweiser für das gesamte kultu¬ relle Leben der Betriebsmitglieder innerhalb und außerhalb der Arbeitsstätte. Die Werkschar hat die Aufgabe, in Zukunft einen völlig neuen Menschen heranzubilden, der dann in Wirklichkeit den „Adel der Arbeit"' verkörpert. . . Die Aufstellung und Organisation der Werkschar erfolgt nach nationalsozialistischen Grundsätzen. Am die Werkschar auch rein ii6 äußerlich herauszuheben, wurde ein blauer Werkscharanzug in Vorschlag gebracht. Das blaue Tuch wurde in Anlehnung an das blaue Feiertagskleid der DAF. gewählt und weil ferner in den meisten Betrieben der Arbeitskittel der Werkscharmänner von blauer Farbe ist. Es sollte hier auch rein äußerlich das Wort des Leiters der Deutschen Arbeitsfront Pg. vr. Ley „Arbeiter gleich Soldat" in die Tat umgesetzt werden. Die Erziehung und äußere Ausrichtung der Werkscharen erfolgt entsprechend den für die Ausrichtung der politischen Seite ergangenen Richtlinien und An¬ weisungen. Maßgebend ist die äußere Ausrichtung, die Ausbil¬ dungsvorschrift der Politischen Leiter. Es soll damit erreicht werden, eine Formation zu schaffen, die als junge Betriebsgarde der DAF. in ihrer äußeren Äaltung und Grundrichtung zu einer Einheit zusammengeschweißt wird, die nunmehr als Mittel zum Zweck alle die großen kultischen Aufgaben erfüllen und gestalten kann, die ihr als Trägerin des ganzen kulturellen Lebens in der DAF. und damit innerhalb der Betriebe gestellt werden... Die Werkschar ist keine Truppe, die militärisch erzogen und ge¬ drillt wird, sondern eine Formation, die als Werktruppe im national¬ sozialistischen Geist erzogen und zusammengestellt ist und somit In¬ strument und Träger dieses Ideengutes sein soll. sAufklärungs- und Redner-Insormationsmaterial der Reichs¬ propagandaleitung der NSDAP, und des Propagandaamtes der Deutschen Arbeitsfront, Oktober 1935i „Kraft durch Freude" — verkörperte Weltanschauung NSG. „Kraft durch Freude" drückt vielleicht in knappester und kürzester Form das nationalsozialistische Wollen aus. . . Es ist die verkörperte Weltanschauung, die der Nationalsozialismus Deutschland und der Welt gibt, es drückt jene Lebensbejahung aus, die uns durchpulst und die an Stelle der Lebensverneinung tritt, die in einem vergangenen Jahrhundert die Welt und unser Volk beherrscht hat. lReichsorganisationsleiter Dr. Ley aus der Reichstagung der NSG. „Kraft durch Freude" in Lamburg vom 6. — 8. Juli 1935j ii7 Die Leistungen von „Kraft durch Freude" Linser Prachtstück in der Sozialarbeit der Deutschen Arbeits¬ front ist die NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude". Die Leistungen dieses Werkes haben sich gegenüber dem Vorjahre überall verdoppelt. Eine Anzahl neuer Arbeitsgebiete sind hinzu¬ gekommen. Trotzdem hat sich der Zuschuß der Deutschen Arbeits¬ front zu diesem Sozialwerk von 17 Millionen auf 15 Millionen verringert. Das bedeutet, daß es „Kraft durch Freude" gelungen ist, immer mehr Energien im Volke zu mobilisieren. Äierin liegt der ungeheure Erfolg. An unseren Reisen nahmen teil: 1934 2 Millionen, 1935 3 Millionen und 1936 6 Millionen. Die Zahl der Madeirafahrer stieg von 3000 auf 8000 Teil¬ nehmer. An den Wanderungen nahmen in diesem Jahre bereits 1 Million Menschen teil. Die Teilnahme am Sport der NS.- Gemeinschaft „Kraft durch Freude" stieg von 2,2 Millionen im Vorjahre auf 5 Millionen in diesem Jahre. „Schönheit der Arbeit" mobilisierte im Vorjahre 200 Mil¬ lionen RM. und in diesem Jahre 400 Millionen RM. Seit Bestehen dieses Amtes wurden folgende Einrichtungen gebaut: 8000 Kantinen und Aufenthaltsräume, 3000 Grünanlagen, 500 Sportanlagen, 200 Schwimmbäder und 12000 Wasch- und Llmkleideräume. Vor allem ist es gelungen, dem Anternehmer klarzumachen, daß diese Ausgaben keinen Luxus bedeuten, sondern höchst wirt¬ schaftlich angelegt sind. Entsprechend dem Amt „Schönheit der Arbeit" gründete ich ein Amt „Schönheit des Dorfes", welches sehr beachtliche Erfolge aufweisen kann. Es wurden folgende Arbeiten geleistet: 42 Gaumusterdörfer, 34 Kreismusterdörfer, 3 Mustergüter, 67 allgemeine Musterdörfer und 100 weitere Musterdörfer sind in Arbeit. ii8 Neu ist in der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" auch das Amt „Feierabend". Dieses Amt betätigt sich außerordentlich erfolgreich in Volkssendeaktionen, offenem Singen, Siüg- und Musikgemeinschaften, Laienspiel-, Tanz- und Trachtengruppen, Lager-Feierstunden bei den Reichsautobahnen und öffentlichen Bauten, Volksfesten wie Maifest, Sonnenwende, Volksfest auf dem Parteitag, Bunten Abenden, Betriebsgemeinschaftsabenden und Dorfgemeinschaftsabenden, Theatern, Konzerten und Aus¬ stellungen, Wanderbühnen usw. Dieses Amt unterhält eigene Theater, das Reichssymphonieorchester ist im Dienste dieses Amtes, alle wertvollen, geselligen Vereine werden von diesem Amt zu¬ sammengefaßt und für die Gemeinschaft eingesetzt. In der Reichs¬ festwoche von „Kraft durch Freude" gab dieses Amt nicht weniger als 25000 Veranstaltungen. Im Berichtsjahr wurden insgesamt 30 Millionen Menschen durch dieses Amt erfaßt. Auch das Volksbildungswerk in der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" ist ein Gebiet mit reichem Erfolg. 30702 Veran¬ staltungen erfaßten insgesamt 5386490 Menschen.. . jReichsorganisationsleiter vr. Ley auf dem Reichsparteitag l 936j „Kraft durch Freude" als Wirtschaftsfaktor Im Rahmen der Bestrebungen zur Belebung der Wirtschaft wird die Bedeutung der großen nationalsozialistischen Gemein¬ schaft „KdF." auf wirtschaftlichem Gebiet noch viel zu wenig gewürdigt. In kürzester Zeit wurde ein Organifationsnetz auf¬ gezogen, dessen Verästelungen bis in das kleinste deutsche Dorf reichen. . . Mit einem Schlage nahm die Zahl der Sonder¬ züge der Reichsbahn um über 50°/o zu. Ein reger Reiseverkehr innerhalb der deutschen Gaue hatte zwangsläufig ein stärkeres Fließen der Geldmittel zur Folge ... Ein Berliner Statistiker- Hat ausgerechnet, daß allein im Winter 1934/35 durch diesen ver¬ mehrten Besuchsverkehr in Berlin ein zusätzlicher Amlauf von Geld in Köhe von 18 Millionen RM. zu verzeichnen war. . . Durch die großzügige Organisation des Theaterbesuchs sind viele deutsche Bühnen vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch bewahrt worden. Das Sportamt „KdF." hat durch die Leran- führung von 400000 deutschen Menschen an die körperliche Be- ii9 tätigung jedweder Art nicht nur der Sportindustrie und dein Handel neue Aufträge verschafft, sondern auch zahlreichen jüngeren Sport¬ lehrern eine wirtschaftliche Existenz vermittelt. Aufschlußreiche Ziffern veröffentlichen jetzt auch die großen deutschen Schiffahrtsgesellschaften, die eine starke Belebung der Vergnügungsreisen als ein unmittelbares Ergebnis der „KdF."- Fahrten übereinstimmend feststellen, eine Tatsache, die im Hinblick auf die gespannte Lage der Schiffahrt infolge der Devisenschwierig¬ keiten gar nicht genug hervorgehohen werden kann. . . So bat z. B. die Hamburg-Süd auf 21 Reisen im Auftrage der NS.- Gemeinschaft „KdF." rund 43500 Reisende befördert... jPreußische Zeitung, Königsberg, vom 24. April 1935j Der politische Sinn der Madeirafahrten Sicher hat mancher sich überlegt, wozu fahren die nach Portugal, Lissabon, dort hinunter in den Atlantik, nach Madeira, ist das nötig? Sie können versichert sein, wir haben uns alle diese Fragen vorgelegt und haben sie uns reiflich überlegt. Gerade in einer Zeit, in der Deutschland jede Mark braucht, ist der Entschluß an sich schon schwer, aus Deutschland einmal hinauszureisen und damit auch einige Gelder hinauszutragen. Wir haben alle technischen Schwierigkeiten überlegt und kamen doch zu dem Entschluß: Wir wollen es machen! Wir wußten damals noch nicht den Erfolg, den wir heute wissen. Damals handelten wir unbewußt. And ich kann mit großer Freude feststellen, daß der Führer der erste war, der alle Zweifel behoben hat, der sofort sein Einverständnis zur Durchführung gab.. . Innenpolitisch sind diese 3000 Menschen fanatische Apostel Adolf Hitlers geworden. Das steht fest. Jeder von ihnen wird jahre¬ lang an dieses Erlebnis denken, wird erzählen von den Schönheiten der Seefahrt, der Schiffe, des Landes, der Aufnahme, der Gemein¬ schaft, Kameradschaft, der wahren und edlen Freude, die da herrschte. Aber nicht allein das, daß diese 3000 nun bekehrt waren, glücklich waren, nein. Bei unserer Abfahrt bewiesen die Äundert- tausende Hamburger Arbeiter und Arbeiterinnen, die uns den Abschied gaben, daß die deutsche Arbeiterschaft diese Fahrt als eine persönliche Ehrung ihrer selbst ansieht. Das ist es. Nicht, 120 daß wir 3000 gut erzogene, sogenannte Gebildete als Repräsen¬ tanten hinaussandten, sondern daß wir 3000 Arbeiter als Reprä¬ sentanten hinausschickten, das empfindet das Volk als eine Ehrung sür sich selbst. Es sieht, wir sangen an, wir machen Ernst, wir wollen ihn heben, diesen Menschen, und wir schämen uns seiner nicht, sondern wir schicken ihn als Dokument Deutschlands hinaus... Wer unsere Arbeiter gesehen hat, wie sie sich in Lissabon be¬ nahmen und so stolz einhergingen; die Einheimischen glaubten alle nicht, daß das deutsche Arbeiter seien. Sie konnten es nicht fassen, daß diese Menschen deutsche Arbeiter sein sollten. Sie mußten immer wieder ihnen die schwieligen Lände zeigen, die als Beweis galten, sonst konnten sie es nicht fassen. Es ist für mich der Beweis, daß wir auf dem richtigen Wege find und auf dem allein richtigen Wege, wirklich den Sozialismus zu lösen, d. h. die Menschen zu einem Lerrentum zu machen, sie aus dem Proletariat heraus¬ zureißen, aus der Knechtseligkeit, und ihnen einen Stolz auf ihre Leistungen, auf ihre Rasse und auf ihre Nation zu geben. Außenpolitisch ist der Erfolg nicht minder groß. Portugal ist ein Eldorado der Ostjuden, der Levantejuden, dort herrscht eine ungeheure Letze gegen uns. So war denn auch der Empfang kühl. Aber nach ein paar Stunden öffneten sich die Lerzen, und es war eine Lerzlichkeit da, wir galten als Gäste, als gern gesehene Gäste; man lehnte uns nicht nur nicht ab, sondern man lud uns ein. Linzu kam, daß der Staat alles tat, um dieser Gastfreundschaft eine offizielle Note zu geben. . . Mit einem Wort, man bemühte sich von allen Seiten, uns Freundliches entgegenzubringen und Freund¬ liches zu sagen, so daß sicher die Beziehungen mit diesem Lande außenpolitisch günstiger sein werden als bisher. Antonio de Ferro (portug. Ministerpräsident) sagte: „Sie geben der Welt ein Bei¬ spiel. Man hat uns immer gesagt. Sie wollen den Krieg. Die Tatsache, die ich hier sehe, beweist mir, daß Sie den Krieg nicht wollen. Denn wenn Sie die Freude wollen, dann wollen Sie das Leben, und wer das Leben will, kann den Tod nicht wollen. Infolgedessen wollen Sie den Krieg nicht. Allein die Tatsache, daß diese Menschen hier sind, beweist mir, daß Sie nicht das sind, was das Ausland, die Welt uns immer sagen will." Selbstverständlich war unsere Reise keine Propagandareise. Wir 121 haben nicht gewollt, daß wir damit nun offiziell unsere Idee anderen Ländern bringen, nein, wir wissen, der Nationalsozialismus ist keine Exportware, aber ebenso wollen wir, daß die übrigen Länder und Völker uns nicht als Barbaren sehen und als dumm oder gar gemein, sondern wir wollen, daß sie das neue Deutschland als ein Deutschland der Vernunft, der Erkenntnis, der Ehre, der Achtung und der Vornehmheit sehen. Das wollen wir! Das hat diese Reise sicherlich mit getan. Sie war nicht mehr zu verheim¬ lichen, nicht in Frankreich und in Spanien, auch nicht in England und Amerika. Sie mußten alle darüber schreiben, denn drei stolze Schiffe, das ist etwas, das läßt sich nicht verheimlichen. And so haben sie denn versucht, die widerlichsten Lügen zu bringen. In Spanien hat man geschrieben: Verhungerte und vertierte Arbeiter werden in Ketten nach Portugal geschleift. Die Hauptsache, sie mußten davon schreiben. And weiter ist die Hauptsache, daß sich der Arbeiter in den anderen Ländern fragt: Wird das bei uns nicht auch gemacht? Wenn das die Deutschen können, weshalb kann man das bei uns nicht? iReichsorganisationsleiter vr. Ley bei der Tagung der DAF. in Leipzig am 26. März 1935! „KdF."-Arlauber und ihre Berufe 8 tägige Reisen 14 tägige Reisen ^Informationsdienst der DAF. vom l. Februar 1936! 17. Die Stellung der Frau Die Frauen als Erzieherinnen des Volkes Ausgabe der Frau ist nicht nur die Fortsetzung der Art und das leibliche Betreuen der Kinder, sondern für uns sind alle Mütter und alle mütterlich empfindenden Frauen die Erzieherinnen des 122 gesamten Volkes. Auf diesem Gebiet sind sie wichtiger als alle Organe des Staates und der Bewegung. Ein Familienleben, dem eine gute Frau durch ibre Liebe, ihre Treue, ihr Dienen und Opfern ihren Stempel aufdrückt, ist und bleibt die beste Erziehungsschule für jung und alt. . . Neben der biologischen und der erzieherischen Aufgabe der Frauen und Mütter wollen wir nicht vergessen, daß sie auch in wirtschaft¬ licher Beziehung für die einzelnen Familien und für das Volks¬ ganze von ausschlaggebender Bedeutung sind. Wenn in früherer Zeit verächtlich von Kochtopf und Strickstrumpf, die das Frauen¬ leben ausfüllten, gesprochen wurde, so wollen wir darauf in allem Ernst Hinweisen, daß über 80°X> von dem Einkommen aller Fami¬ lienväter durch die Hausfrauen verwaltet und ausgegeben werden. Sie, die für Ernährung, Kleidung, Wohnung und dergleichen sor¬ gen, können durch richtigen oder falschen Einkauf, durch pflegliche oder unachtsame Behandlung des ihnen anvertrauten Gutes der finanziellen und der leiblichen Gesundheit ihrer Familie und der deutschen Wirtschaft ungeheuer nützen oder schaden. Wir sehen also, daß die Frage, ob dem deutschen Volk in der Zukunft eine wirtschaftliche, völkisch-politische und kulturelle Höher¬ entwicklung oder ein Niedergang bevorsteht, zum großen Teil ent¬ schieden wird durch seine Frauen. Alle Frauen sollen wissen, daß die Art, wie sie ihr Leben führen, ihre täglichen Pflichten erfüllen, aber auch wie sie sich kleiden und geben, wo sie ihre Freude und ihre Erholung suchen, ob in Nichtigkeiten oder in den Schätzen deutscher Kunst und in den Schönheiten der Natur, beispielhaft ist für ihre Umgebung, daß sie es in der Land haben, ihre Umgebung und die Jugend höher zu entwickeln oder sie herabzuziehen. Jedes Volk lebt durch seine Mütter und wie seine Mütter! jReichsminister Dr. Frick bei Eröffnung der Ausstellung „Frau und Volk" in Düsseldorf am 11. Mai 1935j 18. Die Front der Jugend In der Jugend müssen neue Menschen erzogen werden Was wir von unserer deutschen Jugend wünschen, ist etwas anderes, als es die Vergangenheit gewünscht hat. In unseren I2Z Augen, da muß der deutsche Junge der Zukunst schlank und rank sein, flink wie ein Windhund, zäh wie Leder und hart wie Krupp¬ stahl. Wir müssen einen neuen Menschen erziehen, auf daß unser Volk nicht an denDegenerationserscheinungen derZeit zugrunde geht. jDer Führer an die .Hitlerjugend auf dem Reichsparteitag 1935j Für eine Religiosität der Tat Die so oft wegen ihres jugendlichen Überschwanges als tradi¬ tionsfeindlich geschmähte Hitlerjugend hat immer die großen Stun¬ den ihrer Zielsetzung an Stätten gefeiert, in denen die Größe der deutschen Vergangenheit sich eindringlich offenbarte. An der Gruft Friedrichs des Großen übergab ich der Jugend am 24. Januar 1934, am Todestage unseres Herbert Norkus, ihre Fahnen. An der Gruft Heinrichs des Löwen stehe ich heute, um ihr den Weg in die Zukunft zu zeigen. Dieselbe Hitlerjugend, die von verhetzten Feinden der Bewegung als gottlos bezeichnet wurde, sie steht heute wie damals in einem Raum, der zu Ehren Gottes erbaut, auch in diesen Stunden der ehrfürchtige Rahmen unseres Bekenntnisses sein soll, das wie alles Große in unserem Volke aus dem Glauben geboren wurde und durch den Glauben lebt. Beide, Heinrich der Löwe und Friedrich der Große, sind unserem Volke so zu Offenbarungen einer Religiosität der Tat geworden und erscheinen in ihrem Bewußtsein ihrer Sendung und Bestim¬ mung als Vorbilder einer Gläubigkeit, wie sie gerade von ver¬ deutschen Jugend verehrt und bewundert wird. Denn auch die Jugend hat heute dieses Gefühl einer Sendung, und sie bekennt sich gern zu den Großen unserer Vergangenheit, die ohne Rücksicht auf sich und andere die deutsche Straße marschiert find und von dieser Straße nicht abwichen, die nicht weich wurden, wenn das Schicksal sie am härtesten schlug. jReichsjugendführer v. Schirach bei der Gebietssührertagung der ÄI. in Braunschweig am 16. Oktober 1935j 1935 - das Jahr der Ertüchtigung Das ganze Jahr 1935 wird zum Jahr der Ertüchtigung er¬ klärt. Es gilt, den Gesundheitszustand der gesamten deutschen Jugend zu heben und die Fehler und Nachlässigkeiten der ver- 124 gangenen Erziehungsepoche zu überwinden. Mit meiner Forde¬ rung nach körperlicher und beruflicher Äöchstleistung muß ich als Führer der mir anvertrauten Jugend ganz besonders harte Be¬ stimmungen gegen solche Anterführer und Anterführerinnen er¬ lassen, die es zu einer Überanstrengung der von ihnen geführten Jugendlichen kommen lassen. Solche Jugendführer und Jugend¬ führerinnen, die, entgegen den ihnen erteilten Weisungen, die ihnen folgende Jugend in ihrem Gesundheitszustand gefährden, werden mit Wirkung vom 1. Januar 1935 mit Ausschluß aus der Äitler- jugend bestraft. — Es muß für die Jugend, die des Führers Namen trägt, die höchste Ehre sein, sich den Ehrentitel der zucht¬ vollsten Organisation Deutschlands zu erwerben. Llnser besonderer Gruß gilt heute der deutschen Elternschaft. So wie unsere stolze Jugendbewegung nie ohne die verständnisvolle Äilfe der deutsche» Eltern in der Vergangenheit hätte bestehen können, so bauen wir auch in unserer zukünftigen Arbeit auf dem Vertrauen der Mütter und Väter unserer Jugend auf. .. Dieses Vertrauen zu bewahren und zu stärken, ist die vornehmste Pflicht jedes Führers und jeder Führerin im neuen Jahr. Nur dann wird die Arbeit der Jugend von Bestand sein können, wenn der Segen des Elternhauses auf ihr ruht. jNeujahrsbotschaft des Reichsjugendführers Baldur von Schwach 1935j 1936 — Jahr des deutschen Jungvolkes Wenn die vergangenen zwölf Monate der nationalsozialistischen Jugendbewegung bedeutende Erfoge brachten und mehr als je zuvor das Vertrauen des deutschen Volkes in unsere erzieherische Arbeit uns als fühlbare Macht vorwärtshalf, so danken wir dies an der Schwelle des kommenden Arbeitsjahres den deut¬ schen Eltern, die in ihrer Selbstlosigkeit und unermüdlichen Liebe unsere stärksten Bundesgenossen im Kampfe um eine einzige und einige deutsche Jugendbewegung gewesen sind.. . Sie werden heute mit uns feststellen, daß die Jugend des 1. Januar 1936 ein fröh¬ licheres Gesicht trägt als die Jugend früherer Jahre. . . . Arme und reiche Jugend trägt dasselbe Kleid der nationalsozialistischen Glaubensgemeinschaft, und die Sommerlager von 1935 haben I2Z unserem sozialistischen Willen einen alle Erwartungen übertreffenden Ausdruck verliehen.. . In ehrfürchtiger Treue grüßen wir am heutigen Tage unseren Führer und Reichskanzler Adels Hitler. Er hat uns mit einem Vertrauen, das uns stolz und glücklich macht, persönlich die Aus¬ gaben gestellt, die wir im Jahre 1936 zu erfüllen haben. Die wesentlichste unter ihnen besteht in seiner Forderung, daß aus¬ nahmslos jeder Junge und jedes Mädel, dem Beispiel der Hitler¬ jugend folgend, schon in frühen Jahren dem Staate und damit der Zukunft unseres Volkes zu dienen habe. Von der Hitler¬ jugend wird erwartet, daß sie die außerschulische Erziehung aller deutschen Jugend übernimmt. . . Das ganze Jahr 1936 erhält den Namen „Jahr des deutschen Jungvolks". In dieser Parole liegt für alle Gliederungen der Hitlerjugend die Verpflichtung, unsere Nachwuchsorganisation so zu unterstützen, daß alle im Iungvolkalter befindlichen Jugend¬ lichen in diesem Jahr noch durch das deutsche Jungvolk erfaßt werden. . . Die Durchführung dieser Forderung ist nicht allzu schwer. Laben wir doch in manchen Teilen unseres Vaterlandes bereits mehr als 80°/a der entsprechenden Jahrgänge erfaßt. Wenn bis Ende 1936 das deutsche Jungvolk alle Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren umfaßt, werde ich die Besten aus den Reihen des Jungvolkes in die Hitlerjugend berufen. Die Hitlerjugend und der BDM. sollen nicht größer werden als unbedingt not¬ wendig ist, um fiir die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter¬ partei ihren Nachwuchsbedarf an charakterlich und leistungsmäßig einwandfreien jungen Nationalsozialisten und Nationalsozialistin¬ nen zu gewährleisten. jNeujahrsbotschaft des Reichsjugendführers v. Schirach 1936l Die gesamte deutsche Jugend ist Hitlerjugend Von der Jugend hängt die Zukunft des deutschen Volkes ab. Die gesamte deutsche Jugend muß deshalb auf ihre künftigen Pflichten vorbereitet werden. Die Neichsregierung hat daher das folgende Gesetz beschlossen das hiermit verkündet wird: 126 § 1. Die gesamte deutsche Jugend innerhalb des Reichsgebietes ist in der Hitlerjugend zusammengefaßt. 8 2. Die gesamte deutsche Jugend ist außer in Elternhaus und Schule in der Hitlerjugend körperlich, geistig und sittlich im Geiste des Nationalsozialismus zum Dienst am Volk und zur Volks¬ gemeinschaft zu erziehen. Z 3. Die Aufgabe der Erziehung der gesamten deutschen Jugend in der Hitlerjugend wird dem Reichsjugendführer der NSDAP, übertragen. Er ist damit „Iugendführer des Deutschen Reiches". Er hat die Stellung einer Obersten Reichsbehörde mit dem Sitz in Berlin und ist dem Führer und Reichskanzler unmittelbar unterstellt. 8 4. Die zur Durchführung und Ergänzung dieses Gesetzes er¬ forderlichen Rechtsverordnungen und allgemeinen Verwaltungs¬ vorschriften erläßt der Führer und Reichskanzler. jGesetz über die HI. vom l. Dezember 1936j Die Sendung der gefallenen Kameraden erfüllt Der Führer, dessen Namen wir mit Stolz und Ehrfurcht tragen, hat soeben ein Gesetz unterschrieben, das uns für alle Zukunft mit feiner Person und seinem nationalsozialistischen Staat verknüpft. Dankerfüllten Herzens blicken wir auf ihn, der befohlen hat, daß alle deutsche Jugend in dem Geist erzogen werde, der unsere frei¬ willige Erziehungsgemeinschaft in schweren und guten Tagen er¬ füllt hat. Die Sendung unserer 21 gefallenen Kameraden der „Anfterb- lichen Gefolgschaft" ist erfüllt: die ganze deutsche Jugend ist Hitler¬ jugend ! Es lebe der Führer! jDer Iugendführer des Deutschen Reiches Baldur v. Schirach am I. Dezember l9Z6j Ausrichtung der gesamten Jugend im Sinne des Führers Obwohl das Gesetz über die Hitlerjugend etwas Einzigartiges und Einmaliges in der Geschichte der menschlichen Erziehung dar¬ stellt, ist es praktisch doch nichts anderes als die staatliche An- 127 erkennung einer bereits vollzogenen Entwicklung. Denn die Jugend, die nunmehr durch Gesetz und Unterschrift des Führers und Reichs¬ kanzlers in der Hitlerjugend Dienst tun soll, ist zum weitaus größten Teil bereits hinter unseren Fahnen angetreten. . .. Das große nnd weise Wort: Jugend muß von Jugend geführt werden, das der Führer mir einst in der schwersten Zeit des Kampfes auf meinen Weg mitgab, als er mir den Sektor Jugend der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei anvertraute, wird auch in Zukunft Richtlinie unserer Arbeit bleiben. Auch ich selbst gedenke nicht dereinst mit langem Bart vor meiner Jugend herzuwanken. Die Führung jeder Einheit der Jugend muß dem Geiste der Jugend entsprechen! . . . Ich sehe es als meine Aufgabe an, das Prinzip der Freiwillig¬ keit auch unter den veränderten Verhältnissen nach Verkündung des Gesetzes in einer mir bereits klar vorschwebenden Form aufrecht¬ zuerhalten. Die Jungen und Mädel, die vor dem 1. Dezember 1936 in die eigentliche KI. oder den BDM., d. h. in die Altersstufe der 15- bis 18jährigen (beim BDM. 15- bis 21jährigen) eingetreten sind, werden von den später hinzukommenden in einer bestimmten Form unterschieden werden. Trotzdem habe ich nicht die Absicht, in der deutschen Jugend zwei verschiedene Rangstufen zu schaffen und damit einen Grund zur Eifersucht und Zwietracht. Wohl aber will ich eine Leistungsstuse errichten, die jeder auch nach dem 1. Dezember in unsere Gemeinschaft eintretende Jugendliche durch Treue und Pflichterfüllung und Einsatzbereitschaft physischer und seelischer Art erklimmen kann ... Meine Tätigkeit in der Zukunft wird nunmehr ganz der Führung und Ausrichtung meiner Millionengesolgschast gewidmet sein. Der Streit um die Einheit der Jugend ist vorüber, und so, wie ich die Millionen einst in marxistischen Iugendverbänden organisierter Jugendlicher versöhnt und als treue Kameraden und Mitarbeiter gewonnen habe, hoffe ich, auch alle anderen, die nunmehr durch den Willen des Reiches in unsere Gemeinschaft kommen, zu ver¬ söhnen und innerlich zu gewinnen. . . Ich gedenke weder in den Wäldern Germaniens heidnische Opferstätten zu errichten und die Jugend zu irgendeinem Wodans- 128 kult zu bringen noch das junge Deutschland sonstwie den Zauber¬ künsten irgendwelcher bärtiger Krautapostel auszuliefern. Im Gegenteil! Möge jeder der religiösen Überzeugung dienen, die er vor seinem Gewissen verantworten kann. Die Hitlerjugend ist keine Kirche und die Kirche keine Hitler¬ jugend. Die von mir geführte und verantwortete Genieinschaft wird im Sinne des Führers für den nationalsozialistischen Staat ausschließlich durch mich und meine Anterführer bestimmt werden. ^Erklärung des Iugendführers des Deutschen Reiches Baldur v. Schirach am 2. Dezember 1936j Begründung von Adolf-Hitler-Schulen Nach Vortrag des Reichsorganisationsleiters der NSDAP, und des Iugendführers des Deutschen Reiches genehmige ich, daß die neu zu errichtenden nationalsozialistischen Schulen, die gleich¬ zeitig als Vorschulen für die nationalsozialistischen Ordensburgen gelten sollen, meinen Namen tragen. ^Verfügung des Führers vom 15. Januar 1937j Die Adolf--Hitler-Schulen sind Einheiten der HI. 1. Die Adolf-Hitler-Schulen sind Einheiten der Hitlerjugend und werden von dieser verantwortlich geführt. Lehrstoff, Lehr¬ plan und Lehrkörper werden von den unterzeichneten Reichsleitern reichseinheitlich bestimmt. 2. Die Adolf-Hitler-Schule umfaßt sechs Klaffen. Die Auf¬ nahme erfolgt im allgemeinen mit dem vollendeten 12. Lebensjahr. 3. Aufnahme in die Adolf-Hitler-Schulen finden solche Jungen, die sich im deutschen Jungvolk hervorragend bewährt haben und von den zuständigen Loheitsträgern in Vorschlag gebracht werden. 4. Die Schulausbildung in den Adolf-Hitler-Schulen ist un¬ entgeltlich. 5. Die Schulaufsicht gehört zu den Hoheitsrechten des Gau¬ leiters der NSDAP. Er übt sie entweder selbst aus oder über¬ gibt die Ausübung dem Gauschulungsamt. 6. Nach erfolgter Reifeprüfung steht dem Adolf-Hitler-Schüler jede Laufbahn der Partei und des Staates offen. ^Erklärung der Reichsleiter vr. Ley und von Schirach vom 17. Januar 1937j I2Y Vierter Teil Völkische Kultur 19. Kunst und Wissenschaft Auf Grund des Reichskulturkammergesetzes vom 22. Sep¬ tember 1933 (Lest 1, S. 136) hat nach Abschluß von Aufbau und Gliederung der Kammer Reichsminister vr. Goebbels am 15. November 1935 den Reichskultur¬ senat berufen. Zusammenarbeit von Berufsstand, Partei und Staat Der Präsident der Reichskulturkammer verwaltet in Personal¬ union zugleich das Amt des Reichspropagandaleiters der Partei wie auch das des Reichsministers für Volksausklärung und Pro¬ paganda. In dieser Dreiheit ist die absolute Gewähr einer reibungs¬ losen Zusammenarbeit zwischen ständischer Organisation, Partei und Staat gegeben. Die darauf fußende Personalpolitik bietet nach jeder Richtung hin die Sicherheit dafür, daß nur Männer, die wirkliche Träger nationalsozialistischer Weltanschauung sind, in maßgebenden Funktionen unseres kulturellen Lebens tätig sein können. sReichsminister vr. Goebbels bei der Eröffnungssitzung des Kultursenats in Berlin am 15. November 1935) Freiheit des Schaffens in den Grenzen nationaler Verantwortung Die Freiheit des künstlerischen Schaffens ist auch im neuen Staate gewährleistet. Sie bewegt sich im scharf abgegrenzten Bezirk unserer nationalen Notwendigkeit und Verantwortung. Diese Grenzen aber werden von der Politik und nicht von der Kunst gezogen. sReichsminister vr. Goebbels bei der Eröffnungssitzung des Kultursenats in Berlin am 15. November 1935) 9 Gehl, Der nationalsozialistische Staat, 3. Lest IZO Der deutsche Schriftsteller hat wieder ein Ziel Wie es dem Soldaten nicht erlaubt sein kann, zu schlagen und zu schießen, wann und wie er will, wie man es dem Bauern nicht gestatten darf, zu säen und zu ernten, was und wo er will, so hat auch der schreibende Mensch nicht das Recht, die Grenzen des Volkswohls zu sprengen, um sein individuelles Eigenleben aus¬ zuleben. Diesen Grundsatz, der für die weitere Existenz des geistigen Schaffens im autoritären Staate von entscheidender Bedeutung ist, hat der Nationalsozialismus zum ersten Male wieder erkannt, ausgesprochen und gesetzlich fixiert, und wie wir heute rückschauend feststellen können, zum Segen von Volk und Buch. .. Der deutsche Schriftsteller wird in das große Werk des natio¬ nalen Aufbaues eingefügt, er hat wieder ein Ziel, dem er an feinem Platz mit allen ihm zur Verfügung stehenden Kräften dienen kann. iReichsmirnster vr. Goebbels bei der Eröffnung der Woche des deutschen Buches in Weimar am 25. Oktober 1936i Kunst leitet sich noch immer von Können ab Es ist uns Nationalsozialisten nicht möglich, im Grundsatz Kompromisse einzugehen. Der Grundsatz muß unangetastet bleiben, wie oft man auch gezwungen sein mag, zur Erreichung taktischer Ziele taktische Amwege einzuschlagen. Auch für uns leitet sich der Begriff der Kunst noch immer von Können ab. Der Künstler muß nicht nur das Große wollen, er muß es auch gestalten, er muß ihm die Form geben, er muß es dichterisch erfüllen und aus der Viel¬ falt der verwirrenden Einzelzüge den Wesenszug herauslesen. iReichsminister vr. Goebbels am I.Mai l936l Der Staat muß dem großen Künstler die materielle Freiheit des Schaffens geben Der nationalsozialistische Staat muß der großzügige und weit¬ herzige Mäzen aller künstlerischen Bestrebungen sein. Anter seinem schützenden Dach sollen die Künstler sich sicher und geborgen fühlen. Er führt den wirksamsten Kampf gegen die hier und da noch übrig¬ gebliebenen Reste der Abirrungen deutscher Kunst, indem er ihnen materiell den Lebensfaden abschneidet und seine großen Aufträge auch den Vertretern einer wirklich deutschen Kunstauffassung zu- IZI wendet. . . Genies sind dünn gesät. Man kann sie herbeiwünschen, aber nicht Herbeibesehlen. Ihnen auch die materielle Freiheit des Schaffens zu geben, ibre ganze Phantasie und Gestaltungskraft auf ihr ureigenstes Werk zu sammeln, sie dafür von den Sorgen des Alltags zu befreien, ist eine der vornehmsten Aufgaben national¬ sozialistischer Kunstpflege. jReichsminister vr. Goebbels am l.Mai 19Z6i Nationalsozialistische Kunst muß Gemeinschaftsarbeit sei n Ein christliches Zeitalter konnte nur eine christliche Kunst be¬ sitzen, ein nationalsozialistisches Zeitalter nur eine nationalsozia¬ listische. . . Die nationalsozialistische Kunst aber hat unserer Gemeinschafts¬ entwicklung zu dienen. Daher kann diese nationalsozialistische Kunst auch nicht mehr die Erscheinungen der hinter uns liegenden dekadenten Welt dulden, deren demokratische Zerstörungen sich in sichtbarer Deutlichkeit auch auf das kulturelle Gebiet übertrugen. Wir lieben das Gesunde. Der beste Kern unseres Volkes, an Leib und Seele gemessen, soll den bestimmenden Maßstab geben. Wir wünschen in unserer Kunst nur dessen Verherrlichung. Das Gebot unserer Schönheit soll immer heißen: Gesundheit. Für das Archi¬ tektonische übersetzt: Klarheit, Zweckmäßigkeit und — aus beiden entwickelt — wieder Schönheit... Es ist unser Wille, aus der Zerfahrenheit unserer kulturellen Einzelleistungen wieder den Weg zu finden zu jenem großen Stil einer sich gegenseitig ergänzenden und steigernden Gemeinschafts¬ arbeit. . . Aus solchen Absichten entsteht das neue Nürnberg unserer Reichsparteitage. Es muß hier in gewaltigstem Ausmaß ein Dokument stilbildender Art geschaffen werden, das zugleich für Millionen Deutsche ein Denkmal des Stolzes sein soll, der Zuge¬ hörigkeit zu dieser Gemeinschaft. And aus dem gleichen Geist und mit der gleichen Zielsetzung findet die Amgestaltung der Äaupt- stadt der Bewegung statt und wird demnächst in Angriff genommen werden der Neuaufbau von Berlin als der Hauptstadt des Deut¬ schen Reiches. Die hier entstehenden großen Werke werden aber Ewige Wache in München Kenig l. Platz in München. Ehrentempel, Führergebäude unser Volk nicht nur in der Gegenwart be¬ glücken, sondern auch in der Zukunft mit Stolz erfüllen. Die einzige wahrhaft un¬ vergängliche Anlage der menschlichen Ar¬ beitskraft ist die Kunst! jDer Führer auf dem Reichspar- tcitag 19361 Kunstbericht statt Kunstkritik Die Kunstkritik ist im Rahmen der Neu¬ formung des deut¬ schen Kulturlebens eine der Fragen, deren Lösung am dringlichsten, aber auch am schwierig¬ sten ist. Ich habe seit Adlerportal des Reichsluftfahrt¬ ministeriums in Berlin der Machtergreifung der deutschen Kunstkritik vier Jahre Zeit gelassen, sich nach natio¬ nalsozialistischen Grundsätzen auszurichten... Da auch das Jahr 1936 keine befriedigende Besserung der Kunstkritik gebracht hat, untersage ich mit dem heutigen Tage endgültig die Weitersührung der Kunstkritik in der bisherigen Form. An die Stelle der bisherigen Kunstkritik, die in völliger Ver¬ drehung des Begriffes „Kritik" in der Zeit jüdischer Kunstüber¬ fremdung zum Künstlichtertum gemacht worden war, wird ab heute der Kunstbericht gestellt; an die Stelle des Kritikers tritt der Kunstschristleiter. Der Kunstbericht soll weniger Wertung als vielmehr Darstellung und damit Würdigung sein. Er soll dem l34 Publikum die Möglichkeit geben, sich selbst ein Arteil zu bilden, ihm Ansporn sein, aus seiner eigenen Einstellung und Empfindung sich über künstlerische Leistungen eine Meinung zu bilden. . . Nur Schriftleiter werden in Zukunft Kunstleistungen besprechen können, die mit der Lauterkeit des Äerzens und der Gesinnung des Nationalsozialisten sich dieser Aufgabe unterziehen. Es ist daher auch mit Recht immer wieder verlangt worden, daß der Kunstbericht nicht anonym erfolgen darf. Ich ordne daher an: In Zukunft ist jede Kunstbesprechung mit vollem Namen des Verfassers zu zeichnen. Das Amt des Kunstschriftleiters wird in der Berufslifte der deutschen Presse an eine besondere Genehmigung geknüpft fein, die wiederum abhängig ist von dem Nachweis einer wirklich aus¬ reichenden Vorbildung auf dem Kunstgebiet, auf dem der be¬ treffende Schriftleiter künftig tätig sein will. Da Beschäftigung mit künstlerischen Leistungen eine gewisse Lebenserfahrung und Lebensreife bedingt, müssen Kunstschriftleiter mindestens 30 Jahre alt sein, ehe sie für diesen Tätigkeitszweig der deutschen Presse zugelassen werden können. jNeichsminister vr. Goebbels auf der Iahrestagung der Neichs- kulturkammer und der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" in Berlin am 27. November l936l Leistungen der NS.-Kulturgemeinde Das Amt für Kunstpflege . . . hat den amtlichen Auftrag, die Entwicklung dieser Dinge zu beobachten, und die NS.-Kultur¬ gemeinde als der organisatorische Arm des Amtes für Kunstpflege hat (gleichsam halbamtlich) die Pflicht, hier vom Volke her eine aktive Förderung aller sich regenden Kräfte zu betreiben. Eine Leistungsschau in Düsseldorf wird Zeugnis ablegen von dem Wirken der NS.-Kulturgemeinde. Wenn wir erfahren: daß die NS.- Kulturgemeinde sämtliche Wandertheater Deutschlands betreut, daß sie in Dutzenden und aber Dutzenden von Städten durch ihre Mitgliedschaft den Etat vieler städtischen Theater zum großen Teil garantiert; daß sie in den vergangenen zehn Monaten 13,5 Mil¬ lionen meist billige Eintrittskarten für Theater und Konzerte ver- mittelte; daß das Berliner Konzertleben durch zahlreiche andere Orchester und Dirigenten eine erneute charakteristische Belebung erfuhr; daß eine Anzahl von Kunstausstellungen schon vom neuen Willen sprach; daß zahlreiche Dichterabende die Stimmen einer jungen Kunst in immer breitere Volks kreise trug ... so wird viel¬ leicht mancher erst einsehen, welch eine ungeheure Summe von Wertungen und Auslese und Opsern im einzelnen nötig war, um schon in so kurzer Zeit organisatorisch feste Grundlagen zu schaffen und darüber hinaus gestaltende Kräfte überall wachzurufen. jNeichsleiter Rosenberg im VB. vom 4. Juni l9Z5j Die deutsche Kultur gehört dem ganzen Volke Wir Nationalsozialisten waren der Meinung, daß unser Land und seine Schönheiten, daß unsere Theater und unsere deutsche Kultur, die Schätze deutschen Geistes und deutscher Kunst nicht das Vorrecht irgendeiner privilegierten Schicht wären, sondern daß sie dem ganzen Volke gehörten und daß so lange Reise, Kunst, Kultur und Theatergenuß aufreizend wirken müßten, solange sie nur auf eine ganz geringe dünne Oberschicht beschränkt blieben. izb Wir sind deshalb mit den Schätzen deutscher Kunst und Kultur, mit den Schönheiten unseres Landes an das Volk selbst heran¬ gegangen: Denn wir waren der Meinung, wir müßten ein Volk besitzen, das getragen ist von den breiten Massen des schaffenden Arbeitertums. Die Schätze unseres Landes, seine landschaftlichen Schönheiten, die Güter deutscher Kunst und deutscher Kultur, der Segen deutschen Faniilienlebens, die Größe unserer Geschichte und die erhabenen Denkmäler unserer Tradition werden aber dann am besten vom Volk verteidigt, wenn das Volk sie kennt. sNeichsminister Di. Goebbels bei einer Kundgebung der NSG. „Kraft durch Freude" am 27. November 19Z4l Volksgebundenheit der Wissenschaft Auch der Nationalsozialismus bekennt sich zu einer rechtver¬ standenen Objektivität. Was er bekämpft, ist die zum Grund¬ satz erhobene Weltanschauungslosigkeit, die Verwechselung von Objektivität mit jener Haltung des Allesverstehens, welche die Kraft der Entscheidung lähmt und auch den unwürdigsten Zu¬ stand der Welt rechtfertigt. Für eine solche Objektivität freilich ist die Gebundenheit und der leidenschaftliche Einsatz des For¬ schers gleichbedeutend mit dem Sündenfall der Wissenschaft. Wir bestreiten nicht, daß wir mit einer solchen Objektivität nichts zu tun haben wollen. Nicht darum, weil sie uns nicht be- hagt, sondern weil wir sie als eine, allerdings gefährliche, Illusion erkannt haben. Indem wir uns von einem falschen Begriff der Objektivität frei machen, begreifen wir zugleich die wahre Objektivität als Wesensmerkmal aller Erkenntnis. Denn wenn wir verkünden, daß Wissenschaft als System nur möglich ist auf dem Boden einer lebendigen Weltanschauung, so bezeichnen wir damit nur ihre un¬ abdingbare Voraussetzung, nicht ihr eigentümliches Wesen. Wenn wir feststellen, daß die Wissenschaft mit dem Leben verbunden ist und der Forscher auch im Erkenntnisakt sich als Glied seines Volkes erweist, so ersetzen wir doch nicht die Wissenschaft durch das Bekenntnis der Weltanschauung. Weltanschauung ist uns 137 der fruchtbare Mutterboden, aus dem alle Schöpfungen des menschlichen Geistes erwachsen. Alles Große und Erhabene ist aus ihr entstanden. Ohne Weltanschauung wäre der deutsche Staat von 1933 nicht geworden. Sie hat eine Menschenmenge zum Volk gebildet, sie beflügelt die Gedanken des Staatsmannes und macht allein die große Kunst und Dichtung möglich. So durchblutet sie auch das Leben einer neuen Wissenschaft, aber sie erseht darum nicht die Wissenschaft, so wenig sie die anderen Formen des mensch¬ lichen Geistes beseitigt. Die Freiheit und Anabhängigkeit der wissenschaftlichen Erkenntnis liegt in der eigentümlichen Weise, in der sie der Wirklichkeit auf den Grund geht. Ansere Einsicht in die Volksgebundenheit der Wissenschaft ist die Feststellung einer Tatsache, nicht eine Forderung, die wir von außen an sie heranbringen. Wir verdrängen nicht das Gesetz der Wissenschaft durch das Gesetz der Politik. Gewiß stellen wir auch Forderungen an den Träger der Wissenschaft selbst. Er soll sich auch als Forscher der Verantwortung gegenüber seinem Volke bewußt bleiben; aber das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die von jedem anderen Glied dieses Volkes in gleicher Weise gilt. Der Nationalsozialismus ist nicht gekommen, um der Wissenschaft Vorschriften zu machen und sie ihrer Anabhängigkeit zu berauben, sondern er hat ihr eine neue Grundlage gegeben, aus der sie ge¬ rade die Kraft ihrer Selbstgewißheit schöpfen kann. Der Streit um Freiheit oder Gebundenheit der Wissenschaft ist müßig, da er gar nicht um einen wirklichen Gegensatz geführt wird. Die Wissenschaft ist sowohl frei wie gebunden, sie ist gebunden in der Substanz an etwas, was nicht selbst Wissenschaft ist, aber sie ist frei in der Form ihrer Begegnung mit der Wirklichkeit. Man verkennt die Tiefe der geistigen Revolution, die der Nationalsozialismus hervorrief, wenn man meint, daß er lediglich aus seinen praktischen Bedürfnissen der Wissenschaft neue Auf¬ gaben stelle. Gewiß scheut der nationalsozialistische Staat auch nicht davor zurück, die Wissenschaft zur Lösung seiner Probleme mit heranzuziehen. Das Entscheidende auf diesem Gebiete liegt aber nicht in diesen technischen Zwecksetzungen, sondern darin, daß der Nationalsozialismus mit seiner Schau des Menschen nicht nur befruchtend auf die einzelnen Disziplinen wirkt, nicht nur iz8 einer neuen Auffassung vom Recht, einem neuen Selbstverständnis des Arztes Bahn bricht usw., sondern daß er der Wissenschaft den verlorenen Einheitspunkt wiedergibt, von dem aus sie in Frei¬ heit ihr neues Gebäude errichten kann. .. Die wahre Autonomie und Freiheit der Wissenschaft liegt darin, geistiges Organ der im Volke lebenden Kräfte und unseres geschichtlichen Schicksals zu sein und sie im Gehorsam gegenüber dem Gesetz der Wahrheit darzustellen. jReichsminister Rust bei der Feier des Heidelberger Aniversitäts- jubiläums am 29. Juni l936i Wir fordern von der Wissenschaft Entscheidung Wir erstreben jetzt eine Wissenschaft, die den ganzen Men¬ schen formt im Hinblick auf die große völkisch-politische Gestal¬ tungsausgabe, die uns gestellt ist. Wir überwinden damit zugleich den vorgefundenen Zwiespalt von Natur und Geist, von Persön¬ lichkeit und Gemeinschaft in der Einheit und Ganzheit über¬ geordneten Gemeinschaftslebens und seiner rassischen Untergründe. Wir fordern von der Wissenschaft nicht nur Unterscheidung, sondern Entscheidung. Ansere Wissenschaft wird darum gestaltend Anteil nehmen an dem Weg unseres Volkes in eine neue Zukunft. . . jPros. Ernst Krieck bei der Feier des Heidelberger Aniversitäts- jubiläums am 30. Juni 1936j Die Parteiamtliche Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums, ihre Arbeit und ihre Stellung in Partei und Staat Wenn man die Parteiamtliche Prüfungskommission zum Schutze des NS -Schrifttums als eine Dienststelle im Stabe des Stell¬ vertreters des Führers betrachtet und sich nach ihrer Arbeit und ihrer Zuständigkeit fragt, dann stellt man im Grunde genommen die Frage nach dem Verhältnis von Partei und Staat. Aber dieses Verhältnis von Partei und Staat ist in den letzten Jahren unendlich viel geschrieben worden. Richtiges, Äalbrichtiges und Falsches. Es sei daher aus diese Frage im Rahmen der vor¬ liegenden Betrachtung etwas näher eingegangen, da ja jede Tätig¬ keit einer Partcidienststelle im Grunde genommen sich in ihrer iZ9 Zuständigkeit auf dieses Verhältnis Partei — Staat zurück¬ führen läßt. Man hat für dieses Verhältnis eine Reihe von Bezeichnungen gewählt, die nicht immer glücklich sind. Man spricht u.a.: „Die Partei befiehlt dem Staat.'" Das klingt so, als ob der Staat nur noch eine Ausführungsapparatur sei, die lediglich Befehle entgegenzunehmen und durchzuführen hat. Bei näherer Be¬ trachtung der Dinge sieht man schon, daß das nicht richtig ist. Wieder andere bringen das Verhältnis auf die Formel: „Die Partei regiert den Staat", und kommen damit den Dingen schon näher. Es gibt aber auch die Formel: „Der Staat ist autoritär." Das hat viel Richtiges für sich, wenn man Ursprung und Amfang der Autorität richtig sieht und in ein richtiges Verhältnis zum Staat seht. Völlig abwegig und falsch ist die Formel: „Der Staat ist total." Nicht nur, daß das Wort „total" an sich eine Menge von Anklarheiten in sich birgt — auch die allgemeine Vorstellung, die damit verbunden wird, ist falsch. Der Staat ist nie total. Wenn man von Totalität überhaupt sprechen will, dann könnte man so sagen: „Die nationalsozialistische Bewegung ist in ihren Ansprüchen und Forderungen total." Wie überall, so auch hier ist es richtig, allen Betrachtungen zugrunde zu legen, was der Führer selbst zu diesen Dingen ge¬ sagt hat. Der Führer nahm gerade in der letzten Zeit mehrmals Gelegenheit, zu diesen Fragen eingehend zu sprechen. Er ging insbesondere bei seinen beiden letzten großen Kongreß-Schlu߬ reden und in seiner Rede vor dem Reichstag vom 30. Januar 1937 auf diese Zusammenhänge ein. Nehmen wir die Ausführungen seiner Reichstagsrede als Grundlage. Äier sagt er u.a.: „Trägerin dieses Kampfes war die nationalsozialistische Partei. In ihr hat der neue Staat schon längst, ehe er tatsächlich proklamiert werden konnte, bereits eine ideelle und förmliche Gestaltung erfahren. Alle Grundsätze und Prinzipien des neuen Reiches waren die Grundsätze, Gedanken und Prinzipien der nationalsozialistischen Partei." „. .. 1. Es gibt im deutschen Volk seitdem nur mehr einen Träger der Souveränität, und dieser ist das deutsche Volk selbst. 140 2. Der Wille dieses Volkes findet seinen Ausdruck in der Partei als der politischen Organisation dieses Volkes. 3. Es gibt entsprechend dem auch nur einen einzigen Gesetzgeber. 4. Es gibt nur eine Gewalt der Exekutive." „. . . So sind heute Partei und Wehrmacht die beiden für ewig verschworenen Garanten der Behauptung des Lebens unseres Volkes." Danach können wir also zunächst einmal die Partei als die alleinige und ausschließliche politische Organisation des deutschen Volkes ansehen. Sie ist damit der Träger des politischen Willens dieses deutschen Volkes und nicht nur der Träger, sondern auch der Erzieher und Former. Sie vertritt diesen politischen Willen gegenüber dem Staat, der das ausführende Organ dieses politischen Willens ist, aber nicht nur aussührendes Organ, sondern auch Repräsentant dieses politi¬ schen Willens nach außen in den Beziehungen zu anderen Völkern. Zugleich ist der Staat die aus diesem Willen erwachsene Lebens¬ form des deutschen Volkes. Wenn es nur eine politische Organisation des deutschen Volkes gibt, so gibt es auf der anderen Seite nur eine militärische Organi¬ sation, die Wehrmacht. Partei und Wehrmacht beruhen beide auf soldatischen Prinzipien. Die eine ist der alleinige Waffenträger der Nation, die andere der alleinige Träger des politischen Willens. In beiden zusammen werden alle Lebensbereiche des Volkes er¬ saßt, und wenn von der Partei aus der Staat gebildet und ge¬ formt wird und mit politischem Willen durchsetzt, so übernimmt die Wehrmacht die Verteidigung und den Schutz dieses Staates nach außen. Bei allen diesen Betrachtungen über das Verhältnis von Partei und Staat muß man sich aber die vielen zahllosen Äbergänge und Verflechtungen klarmachen, die in der Wirklichkeit bestehen, denn in der Wirklichkeit vereinigen sich jeder politische Wille, alle Organi¬ sationen und Formen in einem Ganzen: dem Reich. So verstanden sind jederzeit Partei und Staat nur Teile eines Ganzen, dessen Argrund und Träger das deutsche Volk ist und dessen Form und Gestalt das Reich. I4i In Anwendung dieser grundsätzlichen Äberlegungen auf das Arbeitsgebiet der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums kann festgestellt werden, daß dieses Arbeitsgebiet im Bereiche der politischen Willenserziehung, For¬ mung und Vertretung liegt, also in einem ausschließlichen Bereich der Partei. Die Abgrenzung in diesem Bereich ist klar und ein¬ deutig bestimmt durch die Aufgabenstellung, das nationalsozialisti¬ sche Schrifttum vor Verfälschung, vor Mißbrauch und dem Ver¬ such der Zersetzung zu schützen und dadurch zu verhindern, daß Bestrebungen sich in das nationalsozialistische Gedankengut ein¬ schleichen, die dort nichts zu suchen haben. Der Bereich des nationalsozialistischen Schrifttums ist nun ein außerordentlich großer und ist nicht scharf abgrenzbar gegenüber dem nichtnationalsozialistischen Schrifttum. Das leuchtet sofort ein, wenn man sich die Dinge in der Nähe ansieht und sich dabei die Mühe macht, die unerhörte Vielfalt der Erscheinungen auf dem deutschen Buchmarkt auf ihre innere Zugehörigkeit zu untersuchen. Man stößt dabei sofort auf eine Tatsache, die sich so umschreiben läßt, daß das nichtnationalsozialistische Schrifttum größtenteils als gegnerisches Schrifttum anzusprechen ist. Das kommt daher, daß es ja kaum ein Fragengebiet in Deutschland heute noch gibt, das an der Neugestaltung und Neuschöpfung unseres volklichen Lebens vorübergeht, ohne dazu in dem einen oder anderen Zusammenhang Stellung zu nehmen. Wenn man also das nationalsozialistische Schrifttum danach einteilen wollte, wie das ungefähr der Biblio¬ thekar tun würde, ob es sich mit nationalsozialistischen Fragen be¬ schäftigt oder nicht bzw. ob das Wort „Nationalsozialismus" im Schriftsatz vorkommt oder nicht, dann würde schlechthin fast das gesamte gegenwärtige deutsche Schrifttum als nationalsozialistisches Schrifttum anzusehen sein. Es liegt auf der Äand, daß eine solche, rein bibliothekarischen Zwecken dienende Einteilung für die Arbeit der Parteiamtlichen Prüfungskommission völlig sinnlos wäre. Für diese Arbeit kann nur eine Einteilung in Frage kommen, die von vornherein von politischen Wertungen ausgeht. Danach wird als national¬ sozialistisches Schrifttum dasjenige Schrifttum bezeichnet, das eine politische Ausrichtung auf den Nationalsozialismus besitzt, und 142 zwar in bejahender Kinsicht. Die Abstufungen sind hier außer¬ ordentlich zahlreich und vielfältig und werden auch in der Arbeit der Parteiamtlichen Prüfungskommission entsprechend berück¬ sichtigt. Eine besondere Bedeutung hat dabei das wissenschaftliche Buch und das sogenannte Fachbuch. Das Fachbuch stellt eiu Randgebiet zum nationalsozialistischen Schrifttum dar insofern, als es sich bei ihm nur in beschränktem Amfang um eine politische Ausrichtung handelt. Aus dem nichtnationalfozialistischen Schrifttum gehört zum Arbeitsbereich der Parteiamtlichen Prüfungskommission ins¬ besondere derjenige Teil, der politisch eine Ausrichtung besitzt, die sehr häufig auch auf den Nationalsozialismus abzielt, aber im abfprechenden Sinne. Der größte Teil dieser Schriften stammt aus dem Bereich der früheren parlamentarischen Gruppen der Systemzeit oder aus politisch konfessionellen Lagern. Insbesondere die letzteren liefern zum deutschen Schrifttum einen außerordentlich hohen Beitrag, der im Niveau nicht immer hoch steht. Die ganze Verfahrenheit, Verkrampfung und Anaufrichtigkeit des Bekennt¬ nisstreites kommt in diesem Schrifttum z. B. zum Ausdruck. Neben diesem zum Nationalsozialismus sich im Gegensatz be¬ findenden Schrifttum gehört zum Bereich des nichtnational¬ sozialistischen Schrifttums im oben angegebenen Sinne u. a. das gesamte Schrifttum, das schon seiner Zielsetzung nach keinerlei politische Ausrichtung besitzt. Mit diesen Ausführungen sollten die Schwierigkeiten angedeutet werden, die in der Frage der Abgrenzung des Bereiches des nationalsozialistischen Schrifttums bestehen, und vor allem sollte hervorgehoben werden, daß es sich bei dieser Frage niemals darum handeln kann, eine schematische Auslegung, die am Buchstaben klebt, zu finden, sondern daß die Entscheidung darüber, was zum nationalsozialistischen Schrifttum gehört oder nicht, von der inneren Wertung des Schriftgutes abhäugt. Diese innere Wertung steht im Mittelpunkt der Arbeiten der Parteiamtlichen Prüfungs¬ kommission, wobei es dann vorkommt, daß auch Schriften erfaßt werden, die im Titel eine Bezugnahme auf den Nationalsozialis¬ mus keineswegs erkennen lassen. i4Z Aber noch ein anderes zeigen diese Ausführungen, was bei der Betrachtung der Arbeit der Parteiamtlichen Prüfungskommission von besonderer Bedeutung ist. Das ist der Amstand, daß bei der Behandlung der Schrifttumsprobleme vom Gesichtspunkt der inneren Wertung aus notwendigerweise eine Verbindung des Arbeitsgebietes der Parteiamtlichen Prüfungskommission mit allen anderen Schrifttumsstellen des Staates und der Partei gegeben ist, so daß ein Erfolg der Arbeit der Parteiamtlichen Prüfungskommission nur denkbar ist im wechselseitigen Zusammen¬ spiel der politischen Kräfte der Partei und des Staates. Die Arbeit der Parteiamtlichen Prüfungskommission ist ledig¬ lich eine Arbeit der Wertung, Sichtung und Ordnung. Es wird also keine Förderung getrieben. Es werden keine berufsständischen Fragen behandelt, und die Parteiamtliche Prüfungskommission befaßt sich nicht unmittelbar mit Buchausstellungen, nicht mit Dichterabenden, nicht mit Buchbesprechungen usw. Sie befaßt sich ausschließlich und allein mit der Feststellung, inwieweit eine Schrift nationalsozialistischen Anforderungen genügt oder nicht, bzw. ob sie zum nationalsozialistischen Schrifttum gerechnet werden kann oder nicht. Die Ergebnisse der Arbeit der Parteiamtlichen Prüfungs¬ kommission stellen damit eine wichtige und notwendige Ergänzung zu den Arbeiten z. B. der Reichsschrifttumskammer dar und machen in vielen Fällen, eine Arbeit anderer Schrifttumsstellen überhaupt erst möglich. Damit, daß die Bewegung sich einer planmäßigen Schrifttums¬ bearbeitung verhältnismäßig spät annahm (die Parteiamtliche Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums wurde erst im April 1934 ins Leben gerufen), kann nicht gesagt werden, daß sie die Bedeutung des Schrifttums nicht rechtzeitig erkannt hätte. Es ist vielmehr ein ganz anderer Amstand, der ihr Ver¬ hältnis zum Schrifttum und insbesondere zum Buch bestimmt. Es ist die Tatsache, daß mit dem Nationalsozialismus im deutschen Volk eine völlig neue Lehre vom Sinn und von der Aufgabe volklichen Lebens ihren Einzug hielt, eine Lehre, die zwar nicht von außen her als Neues an den deutschen Menschen herangetragen wurde, sondern die aus dem bislang niedergehal- 144 tenen und irregeleiteten politischen Lebenswillen des deutschen Volkes entsprang und gerade deshalb eine völlige Neuordnung aller Lebensverhältnisse unseres Volkes mit sich bringt. Bei solchen tiefgreifenden Revolutionen, die im Laufe der Ge¬ schichte der Menschen und Völker die großen Zäsuren bilden, tritt die Politische Bedeutung des Schrifttums zunächst zurück. Dem Schrifttum haftet immer etwas Statisches an, und erst durch die Reflexion des menschlichen Geistes sehen sich seine Ideen, die es vermittelt, in Bewegung um. Daher ist seine Wirkung unabsehbar lang und weitreichend in der Vorbereitung kommender Dinge und in der Ausgestaltung und im Ausbau gewonnener Erkenntnisse und Verhältnisse, während es bei der Frage der unmittelbaren Durchführung und der großen Tat zurücktritt bzw. überhaupt keine Rolle spielt. So gibt es Revolutionen und Umwälzungen, die von Büchern ihren Ausgang genommen haben, und es gibt solche, deren Aus¬ gangspunkt eine ursprüngliche Tat ist, oder anders ausgedrückt: es gibt Revolutionen vom Verstand und Intellekt her, und es gibt solche aus der Unmittelbarkeit des Lebens. Eine Revolution vom Intellekt her, die durch weitläufiges Schrifttum philosophisch vorbereitet war, war z. B. die große Französische Revolution von 1789 oder in unseren Tagen die große Russische Revolution. In beiden Fällen liegen die Triebfedern des Landelns außerhalb der völkischen Bezirke. Im Gegensatz - hierzu ist die national¬ sozialistische Revolution unmittelbar der Tat eines einzelnen Mannes entsprungen. Sie ries nicht den Intellekt an, sondern das Leben. And so stand auch am Beginn der nationalsozialistischen Revolution kein Buch, sondern der unmittelbare und persönliche Einsatz Adolf Litlers. Das Mittel der Auseinandersetzung, mit dem der Kampf um die Wiedergewinnung der lebendigen Kräfte unseres Volkstums geführt wurde, war die Rede. Sie stand und steht im Mittelpunkt der geistigen Auseinandersetzung des National¬ sozialismus. Erst nach dem Siege der Bewegung gewann das Schrifttum gemäß des ihm innewohnenden Charakters wieder an Bedeutung. Es ist dabei in diesem Zusammenhang unter Schrift¬ tum nicht das gedruckte Wort an sich verstanden, sondern das Buch im besonderen und in einer gewissen Beziehung die Zeitschrift 145 Ein Buch erhält erst dann seine weltweite Bedeutung, wenn hinter ihm eine große Tat steht. Was wären z. B. die Evangelien, wenn hinter ihnen nicht die Persönlichkeit und die Tat Christi stünden. So ist es auch mit dem Buch des Führers, „Mein Kampf". Die Person, das Leben, die Tat und die Leistung Adolf Litlers geben seinem Buch erst die unerhörte Bedeutung, die es besitzt. Mit diesen Betrachtungen soll nicht an der Bedeutung, der Tiefe und Reichweite von Werken vorübergegangen werden, die Zeugnis ablegen von der Weite und Größe menschlichen Geistes, und es sollen nicht Werke übergangen werden, die von dem un¬ ablässigen Ringen der Menschen und Völker um die Aufgaben des Lebens künden; aber es soll ein Maßstab gefunden werden für die Betrachtung der schrifttumspolitischen Zusammenhänge und Aufgaben unserer Zeit. Alles Denken vergangener Zeiten mündet, soweit es aus die Erhaltung und Entwicklung der Größe volklichen Lebens abzielt, in den politischen Lebensstrom unserer Tage und erfährt durch die Tat Adolf Litlers seine Erfüllung und seine Möglichkeit politischer Gestaltung. Es ergibt sich daher für die Beurteilung des politischen Schrift¬ tums von selbst die Einteilung in willens- und wesensverwandtes Schrifttum zum Nationalsozialismus und in ein nationalsozialisti¬ sches Schrifttum. Das nationalsozialistische Schrifttum beginnt mit dem Tage des Eintritts des Führers in das politische Leben im September 1919. Die Ausführungen eingangs dieses Artikels, die sich mit der Frage der Stellung der Parteiamtlichen Prüfungskommission gegenüber dem Staat beschäftigen, bedürfen noch einer Ergänzung nach der Seite der Stellung der Parteiamtlichen Prüfungs¬ kommission in der Partei, wobei das Verhältnis zu den Körper¬ schaften des öffentlichen Rechts außer acht gelassen werden kann, da es nicht wesentlich ist. Es mag nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden, daß die Partei zwar formell den Charakter einer Körper¬ schaft des öffentlichen Rechts hat, aber natürlich etwas ganz anderes bedeutet und auch etwas ganz anderes ist. Man hat den Charakter einer Körperschaft des öffentlichen Rechts für die Partei gewählt, weil man seinerzeit keine bessere Rechtssorm zur Land 10 Gehl, Der nationalsozialistische Staat, 3. Lest 146 hatte. Die Stellung der Partei wird in der zu schaffenden Ver¬ fassung auch ihre endgültige Rechtsform erhalten. Innerhalb der Partei nimmt die Parteiamtliche Prüfungs¬ kommission eine zusammenfassende Stellung ein insofern, als sie die einzige Schrifttumsstelle ist, bei der die Frage nach der Zugehörig¬ keit zum nationalsozialistischen Schrifttum entschieden wird. Die Schristtumsarbeit aller Schrifttumsstellen der Gliederungen der Bewegung, die für deren besondere Aufgaben notwendig sind, erfährt durch die Parteiamtliche Prüfungskommission ihre Ord¬ nung und Ausrichtung. Die Mittel, mit denen di: Parteiamtliche Prüfungskommission ihre Arbeiten erledigt, sind vielfältig und entsprechen den zahl¬ reichen Besonderheiten und Verschiedenheiten ihres Aufgaben¬ gebietes. Es läßt sich hier mit wenigen Worten eine schematische Darstellung nicht geben. Fast jede Schrifttumsart, -gattung und -gruppe verlangt ihre besondere Behandlung. Darüber hinaus verträgt auch das einzelne Werk keine schematische Erledigung. Immer stehen hinter einer Schrift politische Bestrebungen, Ge¬ danken, Pläne oder Entwürfe. Nur in großen Zügen mögen die wichtigsten Gesichtspunkte, die der Arbeit der Prüfungskommission zugrunde liegen, Er¬ wähnung finden. Als erstes richtete sich die Arbeit auf die Säuberung des vor¬ handenen Schrifttums aus. Von der Säuberung im besonderen betroffen wurden die Erscheinungen der Konjunktur in ihrer ver¬ schiedensten Form und die Versuche skrupelloser Gewinnsucht, die marktschreierisch aufdringlich das Bild des deutschen Schrifttums der ersten Jahre nach der Machtübernahme verzerrten. Man kann im großen und ganzen diese Art der Säuberungsarbeit als abgeschlossen ansehen. Es ist auch nicht notwendig, besondere Bei¬ spiele hier anzusühren, da diese Dinge noch frisch in unser aller Gedächtnis sind. Eines der wichtigsten Mittel, mit denen die Säuberung vor¬ genommen worden ist, war der Anbedenklichkeitsvermerk, der zu¬ nächst für die Schriften in Anwendung kam, bei denen die inneren und äußeren Voraussetzungen für eine Bezugnahme auf den Nationalsozialismus gegeben waren. 3m weiteren Verlauf der 147 Arbeiten wurde der Anbedenklichkeitsvermerk mehr und mehr ein¬ geschränkt und kommt heute in der Regel nur noch für die Schriften in Betracht, die sich unmittelbar auf die Partei, ihre führenden Persönlichkeiten oder auf ihr Programm und ihre Arbeit be¬ ziehen. Da, wo eine einfache Ablehnung der Schrift nicht genügte, die Zusammenhänge aber gegen jeden politischen und menschlichen Anstand verstießen, wurde mit Verbot durchgegriffen, oder bei besonderen Fällen wurde dem Verleger die Berechtigung zur Herausgabe nationalsozialistischen Schrifttums entzogen. Neben der Säuberung nahm dann sehr frühzeitig die Abwehr einen immer größeren Amfang der Arbeiten der Prüfungs¬ kommission ein. Bei der Frage der Abwehr handelt es sich fast immer darum, Schriften, die sich zu Anrecht auf den National¬ sozialismus beziehen, in ihrer Auswirkung auf das politische Leben unseres Volkes unschädlich zu machen. Das geschieht meistens dadurch, daß der betreffende Verlag bzw. der Autor veranlaßt wird, den Titel seiner Schrift fo zu ändern, daß jede Bezugnahme auf den Nationalsozialismus und seine Bestrebungen unterbleibt. Manchmal ist es auch in solchen Fällen notwendig? eine Änderung des Schriftinhalts zu verlangen, und zwar dann, wenn versucht wird, nationalsozialistischen Begriffen eine Auslegung zu geben, die sie nicht besitzen. Die Arbeiten der Abwehr sind nicht einheit¬ lich, je nachdem es sich darum handelt, ob ein Versuch abgewehrt werden soll, der aus bewußte Versälschung oder Verdrehung ab¬ zielt, oder ob es sich um eine Arbeit handelt, die aus einer von vornherein gegnerischen Haltung ihre Ausrichtung erfährt, oder ob wiederum hinter der Arbeit ein Wille steht, der zu seinem Teil mithelfen möchte und den Fragen unserer Zeit bejahend gegenüber¬ steht. Die letzteren Fälle sind sehr zahlreich, und es entwickelt sich dabei eine gewisse Zusammenarbeit mit Verlegern insofern, als Darstellungen und Auffassungen, die aus Ankenntnis der Zu¬ sammenhänge oder falschem Verstehen politisch nicht richtig sind, erläutert werden und dem Autor Vorschläge gemacht werden, manchmal ihm auch der Zugang zu einwandfreiem Quellenmaterial usw. vermittelt wird. Mit Verboten arbeitet die Parteiamtliche Prüfungskommission verhältnismäßig selten und wendet sie nur dann an, wenn von 10* 148 einer Schrift Verwirrung und Zersetzung auszugehen droht, oder wenn offensichtlich böser Wille am Werk ist, der den- ruhigen politischen Ausbau stören will. Es ist ein leichtes, an Land des gegenwärtigen Schrifttums aufzuzeigen, wie großzügig der Nationalsozialismus in der Behandlung schrifttumspolitischer Fragen ist und wie er bei seinen schristtumspolitischen Maßnahmen jedes engbrüstige Metternich-System verwirft. Die Freiheit der Meinungsäußerung wird durch den Nationalsozialismus nur in¬ sofern bedroht bzw. beseitigt, als es sich dabei um Zügellosigkeit, Haltlosigkeit und Krankheit handelt. Man muß bei der Betrach¬ tung dieser Dinge immer sehr wohl unterscheiden zwischen dem Schrifttum als Mittel geistigen Ringens und geistiger Aus¬ einandersetzung und Gestaltung und dem Schrifttum als Mittel zum täglichen politischen Kampf, das keinen anderen Ehrgeiz in sich trägt, als den politischen Zwecken der Stunde zu dienen. An das letztere Schrifttum ist ein schärferer Maßstab anzulegen. Als drittes großes Arbeitsgebiet ist noch die Ausrichtung des Schrifttums zu erwähnen. Bei dieser Ausrichtungsarbeit handelt es sich immer darum, das nationalsozialistische Schrifttum in sich zu ordnen, um es der weiteren politischen Verwendung zugänglich und dienstbar zu machen. Den Arbeiten der Ausrichtung des nationalsozialistischen Schrifttums dient einmal die planmäßige Erfassung des gesamten Schrifttums, das für die nationalsoziali¬ stische Weltanschauung als brauchbar und wertvoll zu bezeichnen ist. Ihre Ausrichtung erfährt diese Erfassung und Sammlung durch das Nationalsozialistische Schristtumsverzeichnis (NS - Bibliographie). Durch dieses Verzeichnis wird der Gesamt¬ öffentlichkeit, insbesondere allen Parteigenossen, der Zugang zu den Fragen der nationalsozialistischen Gestaltung und Auseinander¬ setzung im gesamten deutschen Schrifttum erschlossen. Die Arbeiten am Nationalsozialistischen Schristtumsverzeichnis stellen zugleich das stärkste Verbindungsmittel der Parteiamtlichen Prüfungs¬ kommission mit der Öffentlichkeit dar, insbesondere mit allen am Schrifttum schaffenden Kräften. Mit diesem Verzeichnis wird den verschiedensten Bestrebungen und politischen Arbeiten notwendige Hilfe und Ergänzung zuteil, sei es, daß der Verleger nach dem Verzeichnis greift, um sich Anregungen zu holen, sich zu unter- 149 richten oder für die Verbreitung und Werbung seiner eignen Arbeiten Sorge zu tragen — sei es, daß der Autor sich aus seinen: Schaffensbezirk Anregungen und Übersicht verschaffen will — sei es, daß der politisch Tätige, ob in Staat oder Partei, eines zu¬ verlässigen Führers bedarf zu den zahllosen Fragen des täglichen politischen Lebens. Das Nationalsozialistische Schrifttumsverzeichnis ist aus lange Sicht und umfaßend angelegt. Es ist an die Zusammenstellung und Lerausgabe einzelner Jahresbände gedacht, und zwar vom Jahre 1919 an. Daneben aber erscheinen monatliche Lieferungen, die für den täglichen Gebrauch und die unmittelbaren Auseinander¬ setzungen um die Fragen unserer Zeit gedacht sind. Diese monat¬ lichen Lieferungen enthalten jeweils eine Auswahlzusammenstellung des wichtigsten Buchschrifttums, eine umfaßende Schau des nationalsozialistischen Schrifttums aus den deutschen Zeitschriften und eine Zusammenfassung der wichtigsten Beiträge zu den politi¬ schen Problemen der Gegenwart aus der deutschen Presse. Neben diesen Arbeiten der Säuberung, Abwehr und Ausrichtung nehmen eine Reihe weiterer wichtiger einen mehr oder weniger großen Llmfang ein. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Arbeiten an den Reden des Führers und der führenden Männer der Bewegung und des Staates. Insbesondere die Reden des Führers werden im Nahmen der Parteiamtlichen Prüfungs¬ kommission lückenlos erfaßt. Der Wortlaut der Führerreden, über den die Parteiamtliche Prüfungskommission verfügt, dient u. a. dazu, Fälschungen und Verzerrungen von Zitaten, die sich auf den Führer berufen, zu erkennen und zu unterbinden. Solche Falsch¬ zitate sind umfangreicher, als mancher vielleicht glaubt, und es hat sich als eine bedeutsame und wichtige Arbeit erwiesen, dafür zu sorgen, daß der Führer, wenn er im Schrifttum als Zeuge herange¬ zogen wird, auch richtig in seinen Ausführungen wiedergegeben wird. Es liegt nahe, bei der Betrachtung der Arbeiten der Partei¬ amtlichen Prüfungskommission die Frage auszuwerfen, wie denn die Verhältnisse zu anderen Zeiten waren, oder wie sie in anderen Staaten heute sind. Wenn man diese Frage aufwirft, dann be¬ rührt man eigentlich die politische Grundfrage des Lebens mensch¬ licher Gemeinschaften überhaupt. Denn es handelt sich bei den iZo schrifttumspolitischen Aufgaben, wie sie z. B. im Vorstehenden angedeutet sind, darum, die Grundlagen einer politischen Gemein¬ schaft gesund, kräftig und entwicklungsfähig zu erhalten. Solange es überhaupt menschliche Gemeinschaften gibt, waren die Träger dieser Gemeinschaften bemüht, ihren politischen Bestand und ihre politischen Voraussetzungen vor Zersetzung jeglicher Art zu sichern. Wir dürfen mit Recht annehmen, daß schon zu den frühesten Zeiten, als Menschen die Kunst des Schreibens ausübten, die politischen Gemeinschaften sich gegen die Übertragung von Krankheits- und Zerfallserscheinungen aller Art über das Mittel der Schreibkunst zur Wehr setzten. Die Frage der Lebenssicherung menschlicher Gemeinschaften wurde mit der Erfindung der Buchdruckerkunft eine immer schwierigere und mußte im Zeitalter der Hemmungslosigkeit und absoluten Freiheit auch für das Kranke, Entartete fast zur ünmöglichkeit werden. Besonders eindrucksvoll und lehrreich ist die Betrachtung der Verhältnisse bei der katholischen Kirche, die vom frühen Anfang an mit den verschiedensten Mitteln versuchte, ihr eigenes Gedanken¬ gut und ihre Lehre vor Auslegung und Deutung durch andere, die ihr nicht genehm waren, zu schützen. In welcher Weise die Kirche stellenweise dabei vorging, ist uns aus der Geschichte der Ketzer- und Häresiebekämpfung geläufig. Selbst die Weltanschauung, die von sich sagte, daß sie die freieste sei, hat keineswegs zur völligen Freiheit und Gleichberechtigung auch aus dem Gebiet der geistigen Auseinandersetzung geführt. So wie der Liberalismus sich im praktisch-politischen Leben, in der Wirtschaft als die Lehre der Ausbeutung und Vernichtung wirk¬ licher menschlicher Freiheit erwies, so wirkte er sich auch aus geistigem Gebiet über den Weg „privater" Zirkel zerstörend und auflösend aus. Wir kennen diese Dinge aus der Zeit des Weimarer Systems. Bettachten wir die Verhältnisse nun in Rußland, so können wir feststellen, daß die Frage der Schristtumsüberwachung und Aus¬ richtung völlig entsprechend der marxistischen Auffassung zentrali¬ stisch unter Ausschaltung persönlicher Gestaltungssreiheit gelöst ist. Es gibt in Rußland eine Schristtumsstelle, den „Glawlit", bei der alles, was gedruckt wird, prüfungsmäßig durchläuft. Dabei ist aber die Leitung des „Glawlit" personengleich mit der Leitung des Staatsverlages, so daß praktisch auch das gesamte Produktions- Wesen aus dem Gebiet des Schrifttums in der Land des Staates bzw. der Partei liegt und es dementsprechend eine freie Verleger¬ tätigkeit überhaupt nicht gibt. Die Zuständigkeit des „Glawlit" ist dabei nicht nur auf Bücher beschränkt, sondern umfaßt Zei¬ tungen, Zeitschriften, wie überhaupt alles, was gedruckt wird. Auch ist der „Glawlit" berechtigt, jedem einzelnen Verlag einen besonderen Kommissar beizuordnen. Gerade der Vergleich mit anderen Schrifttumsstellen außerhalb Deutschlands zeigt die besondere Ausgestaltung der Arbeiten der Parteiamtlichen Prüfungskommission im Sinne der national¬ sozialistischen Weltanschauung, d. h. der Erhaltung persönlicher Verantwortung und freier Gestaltungsmöglichkeit. Es wird bei solchem Vergleich deutlich, daß es im Grunde ge¬ nommen für einen autoritären Staat nur zwei Möglichkeiten der Schristtumspolitik gibt. Man kann über den Weg der staatlichen Machtmittel eine Überwachung und Zensur durchführen und eine einheitliche Ausrichtung erzwingen. Diesen Weg ist die Bewegung nicht gegangen, sondern sie setzte vielmehr an bei den am Schrifttum gestaltenden Kräften und versucht, sowohl Verleger wie Autor frei verantwortlich gestaltend arbeiten zu lassen, zugleich unter Wahrung der notwendigen Einheitlichkeit und gleichmäßigen Aus¬ richtung auf Bestand, Entwicklung und Dauer der Gemeinschaft des deutschen Volkes. Dieser zweite Weg ist viel schwieriger, aber er ist fruchtbringender und aus lange Sicht gesehen politisch richtig. Alle Straffung und Zusammenraffung unserer Lebensenergien in dem Maße, wie es heute geschieht, erfolgt unter dem Gesichtspunkt des politischen Kampfes, den wir als Volk um unsere Geltung und um unseren Bestand führen und darüber hinaus schlechthin um die weiteren Möglichkeiten unserer kulturellen, geistigen und politischen Entwicklung. Diese Anspannung, wie sie die äußerste Kraftentwicklung mit sich bringt, wird eines Tages zum Erfolg führen. Für diesen Tag zu wirken und tätig zu sein und die Waffe scharf zu halten und die Idee rein, ist die schönste, vornehmste Aufgabe der Parteiamtlichen Prüfungskommission. jÄauptamtsleiter PL, Karl-Heinz Hederich 1 152 Die Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrift¬ tums, ihre Aufgabe und Ziele. Die Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums (Mit¬ begründer und Leiter Lans Lagemeyer) hat den Auftrag erhalten, das neuere deutsche Schrifttum systematisch nach politisch-welt¬ anschaulichen, volkserzieherischen, künstlerischen und fachwiffen- schaftlichen Gesichtspunkten zu begutachten, um auf Grund einer derartigen Bewertung alle diejenigen Werke fördernd und werbend herauszustellen, in denen sie eine wesentliche Bereicherung des art¬ eigenen, weltanschaulich ausgerichteten und des unvergänglichen deutschen Gedankengutes erblickt. Die Arbeit der Reichsstelle vollzieht sich innerhalb des Auf¬ gabenbereiches des Reichsleiters Alfred Rosenberg, der vom Führer mit der Überwachung der gesamten geistigen und welt¬ anschaulichen Erziehung der Bewegung beauftragt wurde. Sein Amt Schrifttumspflege fordert für die Reichsstelle von den Ver¬ legern alle diejenigen Werke laufend an, von denen anzunehmen ist, daß sie für ihre hier gekennzeichneten Bestrebungen von Be¬ deutung sind. Die Beurteilung dieser Werke liegt in der Land von annähernd 900 Lektoren, die fachlich und weltanschaulich zu¬ verlässig zu arbeiten verstehen. Sie haben insgesamt 50 verschie¬ dene Schrifttumsgebiete zu betreuen. Einem jeden dieser Fach¬ gebiete steht ein Lauptlektor vor, der für jedes neueingegangene Werk den Lektor bestimmt und die volle fachliche Verantwortung für alle Gutachten seiner Mitarbeiter trägt. Alle Lauptlektoren sind Persönlichkeiten, die sich bereits vor der Öffentlichkeit auf ihrem Arbeitsgebiet einen Namen erworben haben, und die darum auf Grund des Leistungsprinzips im neuen Deutschland innerhalb des Staates oder der Bewegung an führender Stelle stehen. Ihre Tätigkeit ist ebenso ehrenamtlich wie die ihrer Mitarbeiter, die sich aus Vertretern der verschiedensten Stände und Berufe in allen Teilen des Reiches zusammensetzen. Der Öffentlichkeit werden nur die Namen der Lauptlektoren bekanntgegeben. Das Ergebnis des unermüdlichen und aufopferungsvollen Schaffens der Lektoren bildet in der Form der erstellten und jeweils vom Äauptlektor bestätigten Gutachten die Grundlage für die zahlreichen Förde¬ rungsmaßnahmen der Reichsstelle. Die Zahl der alljährlich be- 153 gutachteten Bücher beträgt 8000—10000. Die positiven Gut¬ achten werden den Verlegern zu werbetechnischen Zwecken zur Verfügung gestellt. Das Organ der Reichsstelle ist die allmonatlich in einer Auf¬ lagenhöhe von 9000 Stück erscheinende Zeitschrift „Bücherkunde" (Gauverlag Bayerische Ostmark, Bayreuth), die neben Leit- aussätzen, in denen zu den entscheidenden Fragen des kulturellen Lebens im gesamtdeutschen Raum Stellung genommen wird, regelmäßig eine große Anzahl von Gutachten, nach Fachgebieten zusammengesaßt, zum Abdruck bringt. Der Wert dieser für weite Kreise heute schon unentbehrlichen Zeitschrift wird noch erhöht durch die beiliegenden Gutachtenanzeiger, in denen die Titel der allmonatlich begutachteten Werke als „zu empfehlende" oder „nicht zu empfehlende" in Listenform zusammengefaßt werden. — Ein weiteres wichtiges Hilfsmittel zur allgemeinen Llnterrichtung über die geistigen Grundlagen und weltanschaulichen Ziele des neuen Deutschland bilden die aus der Arbeit der Archivabteilung der Reichsstelle hervorgegangenen Verzeichnisse der ersten drei „hun¬ dert Bücher für NS.-Büchereien" sowie zahlreiche weitere Sonder¬ kataloge über bestimmte Schristtumsgruppen. Drei- bis viermal im Jahr unternahm die Reichsstelle bisher für einzelne, weltanschaulich und Politisch besonders bedeutsame Werke umfangreiche Förderungsmaßnahmen, zu deren Durch¬ führung alle führenden Dienststellen und Organisationen des Staates und der Bewegung herangezogen wurden. Der große Erfolg, der auf diese Weise erzielt werden konnte, ist vor allem auf den Einsatz der Landes- und Kreisdienststellen der Reichsstelle, die entsprechend den politischen Gauen in allen Teilen des Reiches bestehen, zurückzuführen. Die Hauptaufgabe dieser etwa 700 Dienst¬ stellen besteht darin, auf Grund der ihnen von der Berliner Zen¬ trale aus regelmäßig zugeleiteten Arbeitsergebnisse innerhalb ihres Bereiches eine zuverlässige Beratung in allen Schrifttumssragen durchzusühren und so der Tätigkeit der Reichsstelle die nötige Breitenwirkung zu geben. Der gemeinsamen weltanschaulichen Ausrichtung aller Mitarbeiter dienen zweimal im Jahre größere Arbeitstagungen oder Schulungslager. Als die wichtigsten Ver¬ anstaltungen, mit denen die Reichsstelle vor die Öffentlichkeit IZ4 getreten ist, sind die großen Berliner Buchausstellungen „Ewiges Deutschland" (1934/35), „Das wehrhafte Deutschland" (1935/36) und „Das politische Deutschland" (1936) zu nennen, die in ihren wichtigsten Teilen anschließend in vielen deutschen Städten als Wanderausstellungen gezeigt werden konnten. So ist die Reichsstelle unermüdlich bestrebt, die arteigenen und ewigen Werte des deutschen Schrifttums zu bewahren, zu fördern und, wenn es not tut, auch zu verteidigen. Sie wehrt sich gegen alle diejenigen, die glauben, das kulturelle Aufbauwerk der Nation Hintertreiben zu können, indem sie die Freiheit, die jedem ehrlich Schaffenden unbegrenzt eingeräumt wird, zu volksfeindlichen Zwecken mißbrauchen und zur Willkür werden lassen. Denn über- allen eigensüchtigen Selbstbespiegelungen des Individuums stehen die großen und einfachen Lebensnotwendigkeiten und Lebens- gesetze des Volkes und Staates und damit der einig gewordenen Nation, der zu dienen der letzte und höchste Sinn der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums ist. jvr. Bernhard Payr) 20. Schule und Hochschule Das Laus der deutschen Erziehung Nur ein kleines Geschlecht mit äußerlicher, allzu vergänglicher Weltanschauung denkt nicht daran, stumme und doch lebendige Zeu¬ gen eines großen Zukunftswillens zu errichten. Ein großes Ge¬ schlecht verankert seinen Willen machtvoll in seinen Bauwerken, in seiner Kunst! Im Linblick auf diese Vorausschickungen kann jeder deutsche Er¬ zieher die große Bedeutung des zu errichtenden „Laufes der deut¬ schen Erziehung" erkennen. Der Begriff „Erziehung" ist unmittel¬ bar aus den Willensimpulsen des Nationalsozialismus heraus¬ genommen und ist derjenige, der am innigsten und tiefsten mit der Zukunft unseres Volkes verbunden ist. And dort, wo Erzieher, und erst recht deutsche Erzieher, ihren Willen in Stein zum Ausdruck zu bringen trachten, richtet sich der Blick im Zeichen des Laken- kreuzes seherisch in die kommenden Jahrhunderte. Dieser Wille ist verbunden mit einem unerschütterlichen Glauben an die Richtigkeit Das Laus der deutschen Erziehung in Bayreuth der Grundwerte des Nationalsozialismus, und so befahl gebie¬ terisch unsere große Gegenwart und die aus ihr herauswachsende noch größere Zukunft, daß für den neugeborenen deutschen Er¬ ziehungswillen nationalsozialistischer Prägung ein Denkmal, ein Laus, geschaffen wurde. Es gab wohl Lehrervereinshäuser, sicherlich praktisch-technisch in Ordnung, aber ohne jeden großen zusammenfassenden und deutschen Geist atmenden Schwung.. . „Laus der deutschen Erziehung" — schon dieser Name zeugt von der Größe unserer Zeit. Noch nie wurde der Ausdruck „Er¬ ziehung" so groß und wirklich erfaßt und verwirklicht, wie dies der NSLB. zu tun bereit ist. Dieses Laus der Erziehung soll ein einziges großes Gelöbnis sein: „Die Erziehung sei deutsch!" Da¬ mit bringen wir zum Ausdruck, daß aus diesem Kraftquell, aus dieser Leranbildung zum deutschen Menschen, sich alle Wissenschaft- 156 lichen, technischen und sonstigen Fähigkeiten und Fertigkeiten des Menschen notwendig zum Dienst am Volk entwickeln werden. Die nationalsozialistischen Erzieher des gegenwärtigen Deutsch¬ lands bauen also das Laus der deutschen Erziehung. Das ist schlicht und einfach unsere Aufgabe. And wir bauen es in Bayreuth! — Fragt man uns nach den Gründen, so antworten wir: Bayreuth ist die Stadt, in der Richard Wagner und Louston Stewart Chamberlain lebten, zwei Menschen, die als große Er¬ zieher im weltanschaulichen Sinn zu werten sind. And von nun an soll die „Stadt Richard Wagners" auch die Stadt des Laufes der deutschen Erziehung sein! (Gauleiter Sans Schemm in der „NS.-Erziehung" vom 15. Dezember 19341 Schülerauslese an den höheren Schulen Die Ausgabe der höheren Schule ist es, den körperlich, charakter¬ lich und geistig besonders gut veranlagten Teil der deutschen Jugend so zu erziehen, daß er fähig wird, später in gehobenen oder führen¬ den Stellen unser politisches, kulturliches und wirtschaftliches Volks¬ leben maßgebend mitzugestalten. Die höhere Schule hat daher die Pflicht, unter den zu ihr kom¬ menden Jugendlichen (die männlichen Bezeichnungen gelten über¬ all auch für die Schülerinnen usw.) eine Auslese zu treffen, welche die Angeeigneten und Anwürdigen ausscheidet, um die Geeigneten und Würdigen um so mehr fördern zu können. Die ständige Prü¬ fung muß sich auf die körperliche, charakterliche, geistige und völ¬ kische Gesamteignung erstrecken. Körperliche Auslese 1. Jugendliche mit schweren Leiden, durch die die Lebenskraft stark herabgesetzt ist und deren Behebung nicht zu erwarten ist, so¬ wie Träger von Erbkrankheiten sind nicht geeignet und werden da¬ her nicht in die höhere Schule ausgenommen. In Zweiselsfällen ist ein amtsärztliches Gutachten zu verlangen. 2. Jugendliche, die eine dauernde Scheu vor Körperpflege zeigen und dieses Verhalten trotz aller Erziehungsversuche nicht ablegen, werden von der höheren Schule verwiesen. 157 3. Ebenso führt ein dauerndes Versagen bei den Leibesübungen, das sich vor allem in Mangel an Willen zu körperlicher Äärte und Einsatzbereitschaft äußert, zur Verweisung, wenn nicht Amtsarzt und Sportlehrer ein Verbleiben befürworten. Charakterliche Auslese 1. Wer durch sein allgemeines Verhalten in und außer der Schule gröblich gegen Anstand und Sitte verstößt, ist von der Schule zu verweisen. 2. Fortgesetzte Verstöße gegen Kameradschaftlichkeit und Ge¬ meinschaftssinn ziehen nach vergeblichen Besserungsversuchen die Verweisung von der Schule nach sich. 3. Dasselbe geschieht bei dauernden Verstößen gegen Zucht und Ordnung und gegen Ehrlichkeit, die aus einen grundsätzlichen Mangel an Einsügungs- und Ordnungssinn und anderseits an Offenheit deuten. Geistige Auslese 1. Die geistige Auslese erfolgt aus der Grundlage der für die einzelnen Klaffen und Stufen in den Lehrplänen geforderten Denk¬ fähigkeit, geistigen Reise und Kenntnisse. 2. Entscheidend ist hier nicht die Summe angelernten Wissens¬ stoffes, sondern die geistige Gesamtreife. 3. Grundsätzlich gilt ein Schüler als versetzungsreif, wenn er in allen Geistesfächern das Klassenziel erreicht hat. Wertvoller als ein allgemeines Genügen ist jedoch, daß wenigstens auf einzelnen Gebieten Äöherleistungen vorhanden sind. Am deretwillen kann dann über Minderleistungen in anderen Einzelsachern hinweggesehen werden, vorausgesetzt, daß diese Minderleistungen nicht auf einem allgemeinen Mangel an Denkfähigkeit und geistiger Reife beruhen. Völkische Auslese I. Arische Schüler dürfen hinter nichtarischen nicht zurückgesetzt werden. Es ist daher nicht angängig, an Nichtarier . . . irgend¬ welche Vergünstigungen zu geben (Schulgelderlaß, freie Lehr¬ mittel, Erziehungsbeihilfen und dergleichen), solange sie arischen Schülern versagt werden. IZ8 2. Schüler, die durch ihr Verhalten in und außer der Schule die Volksgemeinschaft oder den Staat wiederholt schädigen, sind von der Schule zu verweisen. jErlaß des Reichsministcrs Rust vom 27. März 1935j Die Schule wird nach nationalsozialistischen Grundsätzen umgestaltet Die neue deutsche Schule muß von jener Bewegung ausgehen, die den neuen Staat geschaffen hat, der Bewegung der National¬ sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Die Eroberung des Staates allein ist keine geschichtliche Sicher¬ heit für das Regiment. Ansere Flagge muß von der nächsten Ge¬ neration auch noch verteidigt werden, und daruni kommt es darauf an, daß sie aus vollständig erwachten Deutschen besteht. Es ist allererste Ausgabe, neue Menschen zu schaffen. Neue Menschen schafft nur ein neuer Erzieher. Die Tugenden, die im Kampfe um die Macht zwangsmäßig naturgesetzlich entwickelt worden sind, müssen auch in der Erziehung entwickelt werden. Man kann nicht einen Staat Adolf Äitlers erobern mit den Tugenden des Mutes, der Zähigkeit und der Treue, in der Schule aber weiter einseitig einen faden Intellektualismus züchten. Voraussetzungen für die Schaffung einer Jugend, die unseres Geistes ist, ist die erforderliche Zahl der diesen Anforderun¬ gen gewachsenen Lehrer. . . Wenn ich Blut und Boden, das heißt Volk und Äeimat, als die Grundkraftquelle habe, dann muß auch die Erziehung und Bil¬ dung aus ihnen heraus entwickelt werden und dementsprechend auch die neue Lehrerbildung. Es wäre geradezu selbstmörderisch, wenn ich den künftigen Land¬ schullehrer in die Asphaltwelt der Großstadt hereinnähme. Wir haben den umgekehrten Weg zu gehen. Wir haben umgekehrt die aus der Stadt stammenden Lehrer, die ihre Fähigkeiten aus dem Lande verwerten wollen, nach draußen zu bringen, damit sie dort Blut und Boden in der einfachsten Form kennenlernen und damit die Elemente des Daseins in sich aufnehmen. Damit komme ich zu meinem zweiten Punkt: Wenn ich den Lehrer nun einfach aus der Großstadt herausnähme und ließe ihn 159 statt besten draußen bilden und im übrigen alles beim alten, so wird sich nichts Wesentliches ändern. Man muß vielmehr mit dieser Ver¬ setzung des künftigen Lehrers aus das Land noch eine neue Me¬ thode der Forschung und der Wissenschaft für die Lehrererziehung beginnen. Ich habe nun nicht die Absicht zu sagen: Dann wollen wir nun einmal alle Lehrer in die Aniversität schicken. Die Universitäten mit ihrem heutigen Bildungsstand sind für den künftigen Lehrer ein Labyrinth, aus dem sich nur wenige mit dem Knäuel der Ariadne in der Land glücklich herausfinden können. Wir müssen aber dem künftigen Lehrer die Möglichkeit zur Forschung an der letzten Quelle geben. Diese liegt draußen, und deshalb haben wir den Schwer¬ punkt der Lehrerbildung in stark landschaftlich gebundene Hoch¬ schulen gelegt, in deren Llmkreis Volk und Land in ihrer unkompli¬ zierten Gestalt Gelegenheiten bieten, die vollständigen Lebensfunk¬ tionen zu begreifen und zum Organischen wirklich aufzubauen. Ein zweiter Ansatz sür neue Erziehungsformen ist in den national¬ politischen Erziehungsanstalten entwickelt worden. In diesen ist voller Ernst gemacht mit der Charakterbildung durch Körperschu¬ lung und Wettkamps. Aus einer Schülerpension wurde außerdem ein Instrument nationalsozialistischer Gemeinschaftserziehung. Ich gehe bei der Erneuerung der Schule von dem gleichen Grund¬ satz aus, um dessentwillen wir Nationalsozialisten angetreten sind; daß es unsere Aufgabe sein muß, über alle jene trennenden Dinge, deren Existenz wir nicht zu beseitigen vermögen, eine politische Ge¬ meinschaft zu schaffen, in der das Bewußtsein von der schicksals¬ mäßigen Einheit aller deutschen Menschen wachgehalten wird. jReichsminister Rust im Preußischen Staatsrat am 22. März 1935j Erziehung der Erzieherschaft zum Nationalsozialismus Es ist das erstemal in der mehrtausendjährigen Geschichte der Deutschen, daß es gelungen ist, das deutsche Volk auf einer ein¬ heitlichen weltanschaulichen Ebene zu sammeln. . . Die Schule, d. h. der Lehrer, hat als höchste Aufgabe, diese Ein¬ heit und diesen Glauben in allen Anterrichtsdisziplinen zu unter¬ mauern. Das kann er aber nur, wenn er Träger der Idee ist. Dann Isto wird der Dienst in der LI. von allen als die organische Fortsetzung der Schularbeit und umgekehrt angesehen und empfunden werden. Meine Forderung und Ausgabe heißt: Erziehung der Erzieher- schaft zum Nationalsozialismus. (Gauleiter Wächtler in der „Reichszeitung der deutschen Erzieher", Januar 1936) Die nationalsozialistische Idee gibt dem NS.-Lehrer¬ bund den Auftrag zur Erziehung Zweck und Ziel unserer Erzieherorganisation richten sich aus nach dem Ziel der nationalsozialistischen Idee und ihrer Organi¬ sation, der Partei, so wie es der Führer in seiner großen Schlu߬ rede auf dem Parteitag der Freiheit sestgelegt hat: „Das von Gott geschaffene Volk als Substanz körperlich und geistig gesund, ordentlich und rein zu erhalten!" Indem wir uns als Erzieher¬ organisation zu diesem Ziele von Idee und Partei bekennen, legen wir zugleich ein Bekenntnis ab zur siegreichen nationalsozialistischen Weltanschauung, der wir verfallen sind, bekennen zu gleicher Zeit, daß wir nur von ihr allein den Auftrag erhalten haben und in aller Zukunft erhalten werden zur Erziehung junger deutscher Menschen. Es gibt keine andere Macht auf dieser Welt, von der wir Weisungen für unseren Dienst an der deutschen Jugend an¬ zunehmen hätten oder willens wären, es zu tun. Deutsch sind die Mütter, die dem deutschen Volke ihre Kinder schenken. Wir aber wollen sie erziehen zu Männern und Frauen eines freien, starken, harten und stolzen Volkes, deren größte Ehre sein soll, sich Deutsch¬ land zu weihen. (Gauleiter Wächtler bei der Weihefeier des Laufes der deutschen Erziehung in Bayreuth am 12. Juli 1936) Preußisches Gesetz über das Landjahr vom 29. April 1934 Am die seelische Verbundenheit der schulentlassenen Stadtjugend mit Leimat und Volkstum und das Verständnis für den völkischen Wert gesunden Bauerntums zu vertiefen, hat das (preußische) Staatsministerium das folgende Gesetz beschlossen: Z 1: Zur Teilnahme am Landjahr sind alle Kinder verpflichtet, die die Schule nach Erfüllung der gesetzlichen Schulpflicht verlassen und zum Landjahr einberufen werden. i6i Z 5: Während des Landjahres werden die Kinder nach den Grundsätzen des nationalsozialistischen Staates erzogen. Ihre Ge¬ sundheit wird durch landwirtschaftliche Arbeit und durch Leibes¬ übungen jeder Art gefördert. 21. Recht Aufgabe des Rechtes ist es, mitzuhelfen an der Er¬ haltung und Sicherung des Volkes 3m Laufe einer langen Zeit ist teils durch Äbernahme fremden Gedankengutes, teils durch das Fehlen einer eigenen klaren Ein¬ sicht unser Rechtsleben in eine Verwirrung geraten, die ihren prägnantesten Ausdruck fand in der Unklarheit über den inneren Zweck des Rechtes an sich. Zwei polare Extreme kennzeichnen diesen Zustand: 1. Die Auffassung, daß das Recht als solches seine eigene Existenzberechtigung in sich trage und daher überhaupt keinerlei Prüfung über die Nützlichkeit im einzelnen oder im gesamten zu¬ lasse. Das Recht bestehe, selbst wenn die Welt darüber zugrunde ginge. 2. Die Auffassung, daß das Recht im wesentlichen berufen sei, den Schutz des Individuums in der Person und in seinen, Eigentum zu übernehmen und zu sichern. Zwischen beiden meldete sich in verschämter Verbrämung die Vertretung größerer Gemeinschasts- intereffen zumeist nur als Konzession an die sogenannte Staats- raison an. Die nationalsozialistische Revolution hat demgegenüber dem Rechte, der Rechtswissenschaft sowohl als der Rechtsprechung, einen eindeutigen, klaren Ausgangspunkt gegeben: Es ist die Aufgabe der Justiz, mitzuhelsen an der Erhaltung und Sicherung des Volkes vor jenen Elementen, die sich als Asoziale entweder den gemeinsamen Verpflichtungen zu entziehen trachten oder sich an diesen gemeinsamen Interessen versündigen. Damit steht über der Person und der Sache auch im deutschen Rechts¬ leben von jetzt ab das Volk.. . 11 G e h l, Der nationalsozialistische Staat, 3. Lest 162 In einen: neuen deutschen Strafgesetzbuch erhält zum erstenmal aus dieser großen Gesamtperspektive heraus die deutsche Rechts¬ pflege jene Grundlagen, die sie für alle Zeiten in den Dienst der deutschen Volkerhaltung stellen wird. jDer Führer vor dem Reichstag am 30. Januar 1937j Recht und Richter müssen dem Volke dienen Der Richter soll, um echter Volksrichter zu sein, nicht enger Jurist, sondern in erster Linie Mensch, in erster Linie Volks¬ genosse sein. Beim Recht wie bei der Staatsführung insgesamt ist ausschlag¬ gebend nicht die Form, sondern das Wesen. Das Wesen aber sowohl des nationalsozialistischen Rechts wie der nationalsozia¬ listischen Staatsführung ist es, dem Volke zu dienen und im Volke zu wurzeln und damit als Volksrecht und Volksregierung emp¬ funden zu werden. jDer Stellvertreter des Führers auf dem Deutschen Iuristentag in Leipzig am 16. Mai 1936j Der Wille des Führers und das Parteiprogramm sind rechtswirkliche Verpflichtung Die Rechtswissenschaft hat jetzt die Aufgabe der Erkenntnis der nationalsozialistischen Möglichkeiten auf dem Gebiete des Rechtsdenkens, und die Rechtsverwirklichung hat die Aufgabe, den Nationalsozialismus in den Gesetzen des Dritten Reiches zum fortwirkenden Leben zu gestalten. Wenn so Rechtswissenschaft und Rechtspraxis für uns National¬ sozialisten gerade aus der Einheit der Ideengrundlage unserer Bewegung und insbesondere aus der Einheit des Führerprinzips ein geschlossenes Ganzes darstellen, dann kann man in diesem Dritten Reich des Nationalsozialismus überhaupt nicht mehr in dem alten Sinn von der „Gewaltenteilung" reden. Es ist nicht möglich, daß man den einheitlichen Volkswillen im Staatswillen verwirklicht glaubt, wenn man annimmt, daß diese Staatsgewalt sich selbst wiederum in völlig voneinander geschiedenen Zugeständ¬ nissen aufteilt. Es gibt heute nur eine einzige Macht in Deutsch- i6z land, das ist die Macht des Führers, die wiederum beruht auf der Ermächtigung durch das deutsche Volk, in seinem Namen die oberste Gewalt des Deutschen Reiches auszuüben. Diese Gewalt des Führers ist nicht ausgeteilt... Auch für den Richter, für den Rechtswahrer gilt die Autorität des Führers. Dabei ist die Anabhängigkeit des Rechtslebens als Wesenseigenschaft vom Führer und von seinem nationalsozialisti¬ schen Reich in allen Belangen des Lebens unseres Volkes, die außerhalb der Sphäre des unmittelbaren politischen Willens des Führers und seines Reiches liegen, nicht nur anerkannt, sondern mit der ganzen Autorität dieses Reiches geschützt... Diese Sphäre der unabhängigen Rechtspflege ist ein Ausschnitt aus der Gesamtheit unseres nationalsozialistischen Rechtslebens. Sie steht nicht über demselben oder unter demselben. Sie ist völlig in den nationalsozialistischen Bereich hineingebaut. Es gibt nur im Bereich des nationalsozialistischen Glaubens und der national¬ sozialistischen Wirklichkeit eine Anabhängigkeit des Rechts; es gibt eine solche nicht gegen den Nationalsozialismus oder gegen das Reich... Die Erziehung des Rechtswahrers zum Träger völkischer Über¬ zeugung und völkischer Loffnung auf dem Gebiete des Rechts ist die entscheidendste aller Ausgaben. .. Dabei ist nie zu vergessen, daß der Nationalsozialismus sowohl Erlebnisinhalt wie auch Erkenntnisinhalt des deutschen Volkes geworden ist. Der Nationalsozialismus enthält die letzten ent¬ scheidenden großen Wahrheiten des deutschen Lebens. Das Parteiprogramm der NSDAP, hat für die Erziehung des deut¬ schen Rechtswahrers ebenso entscheidende Bedeutung wie das Buch des Führers „Mein Kampf". Das Parteiprogramm ist aber für das Rechtsdenken und die Rechtswirklichkeit des Dritten Reiches gültig, nicht als formales Gesetz, sondern kraft des schöpferischen Willens des Führers... Das deutsche Recht hat sein Äaupt wieder frei gemacht, und sein ehernes, stolzes Angesicht leuchtet als ein feierliches Symbol der unzerstörbaren Arkraft unserer germanischen Kultur über das Werk unserer Tage. Wir haben den Idealismus im deutschen Recht 11* 164 als Ziel und Methode aufgerichtet, wir haben diesem Recht im größten wie im kleinsten seine Mission eingeprägt, allzeit Diener an der Ewigkeit unseres Volkes zu sein. sReichsminister vr. Frank aus dem Deutschen Iuristentag in Leipzig am 19. Mai 19361 Es gibt kein deutsches Recht außerhalb des National¬ sozialismus Man kann das Rechtsleben eines Volkes nicht loslösen von dem geschichtlichen Werden und Schicksal dieser völkischen Gemeinschaft. Es gibt kein Recht außerhalb der Machtsphäre des starken Reiches. Es kann kein deutsches Recht außerhalb der Einheitsanschauung des Nationalsozialismus geben. Es kann kein deutsches Recht geben, das über dem Willen unseres Führers stünde, denn dieser Wille des Führers kommt aus den Llrtiefen unseres gesamten völkischen Daseins. .. Llnser Kampf um das deutsche Recht ist der Kampf um die Ver¬ ewigung des Nationalsozialismus. Anser Führer, der Bekenner des Rechts des deutschen Volkes, ist für uns die Zusammenfassung all derer, die in den Jahrhunderten vor uns diesen Gedanken des deutschen Rechts zu verwirklichen trachteten. In ihm grüßen wir den Erneuerer des Deutschen Reiches, den Erneuerer des deutschen Rechts, den Garanten des Kulturwillens einer Welt, die nicht unter das Joch des Bolsche¬ wismus geraten will... lReichsminister vr. Frank auf dem Deutschen Iuristentag in Leipzig am 17. Mai 19361 Die persönliche Freiheit ist gewährleistet Wir garantieren aber auch im Rahmen der für die Nation gültigen Freiheit dem Individuum wiederum ein Höchstmaß an persönlicher Freiheit. Unseren Gesehen hat sich auch der Höchste im Staate zu unterwerfen nach dem Grundsatz: Das Volk muß leben. lReichsminister vr. Goebbels auf dem Deutschen Iuristentag in Leipzig am 19. Mai 19361 i65 Rechtsschöpfung durch entsprechende Anwendung der Strafgesetze Die 88 2 und 2 a des Strafgesetzbuchs erhalten folgende Fassung: 8 2. Bestraft wird, wer eine Tat begeht, die das Gesetz für strafbar erklärt oder die nach dem Grundgedanken eines Straf¬ gesetzes und nach gesundem Volksempfinden Bestrafung verdient. Findet auf die Tat kein bestimmtes Strafgesetz unmittelbar An¬ wendung, so wird die Tat nach dem Gesetz bestraft, dessen Grund¬ gedanke auf sie am besten zutrifft. ^Artikel 1,1 des Gesetzes zur Änderung des Strafgesetzbuchs vom 28. Juni 1935i Jede Antat muß ihre Strafe finden Das geltende Strafgesetzbuch läßt die Bestrafung einer Tat nur dann zu, wenn ihre Strafbarkeit im Gesetz ausdrücklich festgestellt ist. Dieser Rechtssatz ... galt in der liberalistischen Zeit als so grundlegend, daß er sogar in die Weimarer Verfassung aus¬ genommen wurde. Im nationalsozialistischen Strafrecht kann er diese Bedeutung nicht mehr beanspruchen. Vielmehr muß nach nationalsozialistischer Auffassung jeder straf¬ würdige, durch Taten in Erscheinung getretene Wille seine Ahndung finden, gleichviel, ob die Tat den Wortlaut einer Strafvorschrist genau erfüllt oder nicht. Der strafrechtliche Schutz gegen straf¬ würdiges Verhalten darf nicht daran scheitern, daß das geschrie¬ bene Gesetz Maschen oder Lücken aufweist, durch die der geschickte Verbrecher hindurchzuschlüpfen weiß. lReichsminister vr. Gürtner am 28. Juni l935i Anterlassene Hilfeleistung Ämter 8 330 b des Strafgesetzbuchs wird als 8 330o folgende Vorschrift eingefügt: 8 330o. Wer bei Anglückssällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Äilse leistet, obwohl dies nach gesundem Volksempfinden seine Pflicht ist, insbesondere wer der polizeilichen Aufforderung zur Hilfeleistung nicht nachkommt, obwohl er der Aufforderung i66 ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten genügen kann, wird mit Gefängnis bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. ^Artikel 9,1 des Gesetzes zur Änderung des Strafgesetzbuches vom 28. Juni 1935j Hilfspflicht des einzelnen gegen jeden Volksgenossen Während bisher die Strafbarkeit an die Voraussetzung ge¬ knüpft war, daß der Täter von der Polizei zur Hilfeleistung aus- gefordert war, wird dieser Tatbestand künftig nur als ein Haupt- anwendungsfall der allgemeinen, aus dem gesunden Volks¬ empfinden hergeleiteten Hilfeleistungspflicht behandelt. Die neue Vorschrift macht den seit der nationalsozialistischen Erhebung ein¬ getretenen Wandel in den Auffassungen über die Pflichten des einzelnen gegenüber der Volksgemeinschaft und sein Verhältnis zu den Volksgenossen besonders deutlich. jReichsminister vr. Gürtner am 28. Juni 1935j 22. Körperertüchtigung Das Parteiprogramm fordert Turn- und Sportpflicht Der Staat hat für die Hebung der Volksgesundheit zu sorgen durch den Schutz der Mutter und des Kindes, durch Verbot der Jugendarbeit, durch Herbeiführung der körperlichen Ertüchtigung mittels gesetzlicher Festsetzung einer Turn- und Sportpflicht, durch größte Unterstützung aller sich mit der körperlichen Iugendausbil- dung beschäftigten Vereine. jPunkt 21 j Der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen verbürgt die Einheit Ich habe nach einer hinreichend bemessenen Anlauffrist im Juli 1934 den Deutschen Reichsbund für Leibesübungen verkündet, denn ich war überzeugt, daß die Zeit drängte, den Marsch in die Einheit der deutschen Leibesübungen zu beginnen. Mit die¬ sem ersten und entscheidenden Schritt auf den einheitlichen Bund zu wurde die Übergabe aller innerdeutschen fachlichen Aufgaben der 167 bisherigen Verbände an die neu eingerichteten Fachämter des Reichsbundes vollzogen. Seit Nürnberg ist nun fast ein Jahr vergangen. Die neuen Maßnahmen haben sich eingespielt und be¬ währt, aber ein Stehenbleiben bei ihnen ist nicht möglich, denn auch sie wieder sind nur dann sinnvoll, wenn sie als ein Abschnitt in der Entwicklung gesehen werden... Es bleibt also gar keine andere Wahl, als einen weiteren Schritt auf das notwendige und allein mögliche Ziel, den Neichsbund, hin zu tun. Mit diesem Schritt kann nicht gewartet werden, denn die der Vereinheitlichung förderliche Maßnahme der reinen Fach¬ amtsgliederung schlägt in ihr Gegenteil um, wenn inan ihr die Zeit läßt, die Leibesübungen gleichsam von oben nach unten auf¬ zuspalten. .. jDer Reichssportsührer v. Tschammer und Osten am 8. Juni 1935 auf dem Deutschen Turntag in Koburgj Olympia, eine nationale Aufgabe Aus dem Schutt der Jahrtausende haben wir mit den Bilder¬ werken, in denen die olympischen Gedanken Gestalt gesunden haben, die olympische Idee selbst gegraben. Ein Stück Unsterblichkeit ist auferstanden, das lange im Strom unseres Blutes geschlafen hat. Wir erkennen das Walten einer gnädigen Vorsehung darin, daß die olympische Idee wieder zum Leben erwachte, als im Zeitalter der Maschine und der Technik das Werk der Lände und die Kraft der Seele sich voneinander zu lösen drohten. Wenn irgendwer, so haben wir Deutschen, die wir die Dornenkrone tiefsten völkischen Erleidens tragen mußten, die Kraft zur Rückbesinnung aus die ewigen unverlierbaren Werte des Menschentums wiedergewinnen müssen. Wir haben in unserer schmerzlichen Zerrissenheit erfahren, daß die Verkrüppelung der leiblichen Kraft den Keim legt zur gei¬ stigen Entartung und daß die Auflösung der Charakterwerte in eine voraussetzungslose „reine Geistigkeit" zur Vernichtung jeder edlen Leibeszucht führt. Von den Göttern kommt die olympische Idee. Zu den Sternen muß sie wieder getragen werden, wenn sie der heutigen Welt mehr sein soll als totes Machwerk seelenloser Nachahmung. Die neu¬ zeitlichen Spiele mit ihrer weltweiten Durchschlagskraft haben be- Säulengang am Olympia-Stadion Olympia-Stadion Durchblick von einem Tribünenzugang auf die Kampfbahn i6y wiesen, daß der olympische Gedanke lebt. Dennoch wird sicher und gewiß ihr Bestand von zeitlich engbegrenzter Dauer sein, wenn sie nur eine „Veranstaltung" schlechthin sind und nicht gespeist werden von den Quellen leiblich-seelischer Verflechtung. Deutschland ist für 1936 der Bannerträger der olympischen Idee. Ihm ist an einer vielleicht entscheidenden Wende damit das Schick¬ sal der Spiele selbst in die Land gegeben. Wenn es Deutschland gelingt, die herakleische Ausgabe zu lösen, den Spielen ihren vollen Gehalt und ihren zwiegestellten Sinn zu geben, gewinnt es für Kind und Kindeskinder ein unschätzbares Gut. Darum ist die Durch¬ führung der Olympischen Spiele 1936 eine wahrhaft große natio¬ nale Aufgabe; eine Aufgabe freilich, die in ihrer gewaltigen letzten Zielsetzung nur von dem einhelligen Willen und von der gesammelten Kraft des ganzen Volkes bewältigt werden kann. . . Es liegt in der Linie unserer gesamten Entwicklung, mit der für die ganze Welt übernommenen Aufgabe zugleich das klare all¬ gemeine Bewußtsein unter unseren Volksgenossen aufzurichten, daß der Leib der Tempel eines Willensstärken adligen Geistes sein soll. Damit drehen wir das Rad der Entwicklung nicht um dreitausend Jahre zurück. Wir haben unsere Zeit, der wir unlöslich verhaftet sind, zu bejahen und wollen keine Nachahmer griechischen Lebens¬ stils sein; denn wir wissen, daß dieser, durch Zeit und Llmstände bedingt, einmalig war. Allein die ewigen menschlichen Lebens¬ gesetze, aus die wir uns allenthalben für unser staatliches und volk- liches Zusammenleben zurückbesonnen haben, jene Kräfte also, die auch in der olympischen Idee für immer eingeschlossen sind, wollen wir schöpferisch neu gestalten und sie dem Leben und Wirken jedes einzelnen zum Nutzen aller wieder dienstbar machen... Die olympische Idee entbehrt des ewigen Feuers, wenn sie sich am Kampf der Muskeln Genüge sein läßt. Wie einst die griechischen Künstler den Olympischen Tempel mit den Kindern ihrer Muse heiligten, wie das Wort des Weisen nicht minder wog denn die Kraft des Starken, so, und nur so kann Olympia wieder zum Kampfplatz der „Wagen und Gesänge" werden, auf dem sich die Freiheit der Völker adelt. Die großen Scheinwerfer der öffent¬ lichen Meinung der Welt bilden von der deutschen Kultur und unserem Geistesschaffen ost genug ein Zerrbild ab. Darum gilt 170 es, unsere geistigen Güter mit solcher Eindringlichkeit und Äber- zeugungskrast bei den Olympischen Spielen der Welt vor Augen zu stellen, daß alle Trugbilder verschwinden und das wahre Gesicht unserer Kultur, aus die wir mit Recht stolz sein können, zum Vor¬ schein kommt. . . Die Olympischen Spiele sind ein Fest der Jugend und der jungen lebendigen Gedanken aller Völker der Erde. Der Ausrichter ist gehalten, sie im Sinne einer edlen Tradition durchzuführen und sie, von der Zeiten Laus gewandelt, dem erhabenen griechischen Vorbild anzunähern. In dieser feierlichen Verpflichtung liegt zu¬ gleich ein wunderbares Recht. Der Veranstalter hat die einmalige Gelegenheit, den Spielen seines Wesens Atem einzuhauchen. Das Schicksal hat es gefügt, daß unser Atem heiß ist von jungem Auf¬ bruch. Wir fühlen in uns die Flammen einer neuen kommenden Zeit brennen, die wir nicht allein für uns, sondern gleicherweise als unseren Beitrag zum Aufstieg der Menschheit für alle schüren. Nicht Vermessenheit, nur tiefe Ergriffenheit von der übernommenen Verpflichtung ist es, wenn wir zu hoffen wagen, der XI. Olympiade einen Odem unseres deutschen Geistes einzuhauchen. jAus: „Olympia 1936 - — eine nationale Ausgabe". Reichssport¬ verlag G. m. b. L., Berlinj 23. Arbeitsdienst Bereits am 1. Mai 1933 hat der Führer in seiner Rede aus dem Tempelhofer Felde die Amwandlung des frei¬ willigen Arbeitsdienstes in einen pflichtmäßigen ange¬ kündigt. Durch Gesetz vom 26. Januar 1935 ist dann die allgemeine Arbeitsdienstpflicht eingeführt worden. Das Reichsarbeitsdienstgesetz Abschnitt I: Der Reichsarbeitsdienst 8 1: (1) Der Reichsarbeitsdienst ist Ehrendienst am deutschen Volke. (2) Alle jungen Deutschen beiderlei Geschlechts sind verpflichtet, ihrem Volk im Reichsarbeitsdienst zu dienen. (3) Der Reichsarbeitsdienst soll die deutsche Jugend im Geiste des Nationalsozialismus zur Volksgemeinschaft und zur wahren i7i Arbeitsauffassung, vor allein zur gebührenden Achtung der Land¬ arbeit erziehen. (4) Der Reichsarbeitsdienst ist zur Durchführung gemeinnütziger Arbeiten bestimmt. §2: (I) Der Reichsarbeitsdienst untersteht dem Reichsminister des Innern. Anter ihm übt der Neichsarbeitsführer die Befehls¬ gemäss über den Reichsarbeitsdienst aus. (2) Der Reichsarbeitsführer steht an der Spitze der Reichs¬ leitung des Arbeitsdienstes; er bestimmt die Organisation, regelt den Arbeitseinsatz und leitet Ausbildung und Erziehung. Abschnitt A: Die Arbeitsdienstpflicht der männlichen Jugend §3: (1) Der Führer und Reichskanzler bestimmt die Zahl der alljährlich einzuberusenden Dienstpflichtigen und setzt die Dauer der Dienstzeit fest. (2) Die Dienstpflicht beginnt frühestens nach vollendetem 18. und endet spätestens mit Vollendung des 25. Lebensjahres. (3) Die Arbeitsdienstpflichtigen werden in der Regel in dem Kalenderjahr, in dem sie das 19. Lebensjahr vollenden, zum Reichs- arbeitsdienst einberufen. Freiwilliger Eintritt in den Reichs¬ arbeitsdienst zu einem früheren Zeitpunkt ist möglich... §4: Die Arbeitsdienstpflichtigen werden durch die Ersatzdienst¬ stellen des Reichsarbeitsdienstes ausgehoben. §5: (1) Ausgeschlossen vom Arbeitsdienst ist, wer a) mit Zuchthaus bestraft ist, b) nicht im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte ist, v) den Maßregeln der Sicherung und Besserung nach 8 42a des Strafgesetzbuches unterworfen ist, cl) aus der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei wegen ehrenrühriger Landlungen ausgeschlossen ist, s) wegen staatsfeindlicher Betätigung gerichtlich bestraft ist. .. 8 7: (1) Zum Reichsarbeitsdienst kann nicht zugelassen werden, wer nichtarischer Abstammung ist oder mit einer Person nicht¬ arischer Abstammung verheiratet ist... (2) Nichtarier, die nach 8 15, Abs. 2, des Wehrgesetzes für wehrwürdig erklärt werden, können auch zum Neichsarbeitsdienst zugelassen werden. Sie können jedoch nicht Vorgesetzte im Neichs¬ arbeitsdienst werden... 172 Abschnitt Hl: Die Arbeitsdienstpflicht der weiblichen Jugend §9: Die Vorschriften über die Arbeitsdienstpflicht der weib¬ lichen Jugend bleiben besonderer gesetzlicher Regelung Vorbehalten. Abschnitt IV: Pflichten und Rechte der Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes 8 17: (1) Angehörige des Reichsarbeitsdienstes dürfen sich un¬ beschadet einer Zugehörigkeit zur Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei im Dienst der Partei und ihrer Gliederungen nicht betätigen. (2) Die Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes bedürfen zum Erwerb oder zur Ausübung der Mitgliedschaft in Vereinigungen jeder Art sowie zur Bildung von Vereinigungen innerhalb und außerhalb des Reichsarbeitsdienstes der Genehmigung. Der Er¬ werb der Zugehörigkeit zur NSDAP, bedarf keiner Genehmigung. 8 18: Die Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes bedürfen zur Verheiratung der Genehmigung... 8 25: (1) Der Führer und Reichskanzler oder die von ihm ermächtigte Stelle kann den ausscheidenden Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes das Recht zum Tragen der Tracht des Reichsarbeitsdienstes widerruflich verleihen. (2) Dieses Recht wird in der Regel nur nach einer in Ehren geleisteten Dienstzeit von mindestens zehn Jahren verliehen... j26.Iuni 1935j Dienstzeit und Stärke des Reichsarbeitsdienstes Die Dienstzeit im Reichsarbeitsdienst beträgt bis aus weiteres ein halbes Jahr... Die Stärke des Reichsarbeitsdienstes wird für die Zeit vom 1. Oktober 1935 bis 1. Oktober 1936 auf durchschnittlich 200000 Mann einschließlich des Stammpersonals festgesetzt. jErlaß des Führers vom 27. Juni 1935j Der Einsatz des Reichsarbeitsdienstes im Jahre 1935 1. öO'X, bei Landeskulturarbeiten, 2. 10°/g bei Forstarbeiten, 3. 5°/> bei Vorbereitungsarbeiten für Bauern-- und Stadt¬ siedlung, i73 4. 15°/o bei Wirtschaftswegebauarbeiten, 5. lO'X, bei Nebenarbeiten für Talsperren, Wasserwerke, Äafen- bauten sowie für Thingstätten und den Aufbau der eigenen Lager. ^Sondernummer des VB. zum 30. Januar 1936i Der Spaten ist Sinnbild einer neuen Gemeinschaft Als wir die Macht in Deutschland übernommen hatten und zum erstenmal unsere Absicht bekundeten, einen Reichsarbeitsdienst zu gründen, da glaubten viele der oberflächlichen Beurteiler unserer Bewegung, daß wir damit nur das Ziel verfolgten, unsere damals arbeitslosen Volksgenossen und unsere ohne Arbeit Heranwachsende Jugend von den Landstraßen wegzunehmen, um sie in „Zwangs¬ lager" zu stecken. Wir wissen, daß es sicher besser ist, wenn die deutsche Jugend, statt sinn- und zwecklos herumzustreunen, für die Gemeinschaft eine ersprießliche Arbeit leistet. Allein nicht in dem Sinne einer bloßen Beschäftigung von Erwerbslosen. Arbeitsdienst Wir wollten eine neue Lochschule nationalsozialistischer Erziehung gründen! Wir wissen, daß eine wahre Volksgemeinschaft nicht ent¬ stehen kann, wenn nicht gewisse Vorurteile allmählich, aber sicher aus unseren: Volk entfernt werden. Ohne daß wir uns dieses Wandels von heute auf morgen schon bewußt zu werden vermögen, ist dieser Wandel doch gekommen! Was Anzähligen unserer so¬ genannten gebildeten Schichten als etwas Zweitwertiges erschien, ist heute aufgewertet worden. Der Spaten wurde zum Symbol einer neuen Gemeinschaft! Indem Generation um Generation gezwungen ist, diesen Spaten zu tragen, indem jeder Deutsche verpflichtet ist, ihn ohne Ansehen seiner Person oder seiner Lerkunft aus seine Schulter zu nehmen, werden sich allmählich diese Generationen vor dem Spaten ver¬ beugen. Sie werden den großen Wert ermessen, der in dieser Ge¬ meinschaftserziehung durch Gemeinschaftsarbeit liegt, und alle werden sie mit einer inneren Bewegung an die Zeit zurückdenken, in der sie als junge Männer unseres Volkes gemeinsam denselben Dienst Laten, ein Kleid trugen, eine Arbeitswaffe ihr eigen nannten. Sie werden sich zurückbesinnen aber auch an die große Kamerad¬ schaft, die daraus erwächst. Es wird ihnen das Kleine, Neben¬ sächliche und auch das Schwere aus dem Gedächtnis entschwinden — aber bleiben wird die Rückerinnerung an die große Zeit einer stolzen gemeinsamen Leistung für unsere Volksgemeinschaft. jDer Führer vor dem Arbeitsdienst 24. Presse und Funk Die Freiheit der Presse hat ihre Bindung im Wohle der Nation Der Begriff „Pressefreiheit" in dem Sinne westlicher Demo¬ kratien besieht bei uns nicht, und die Beseitigung eben dieses Be¬ griffes oder Zustandes ist nicht eine zufällige Folge der national¬ sozialistischen Revolution, als vielmehr Durchführung ihres pro¬ grammatischen Wollens. Indem der Nationalsozialismus der Presse die hohe Aufgabe eines Führungsmittels der Nation gab, brachte er zum Ausdruck, daß sie in einem besonderen Verhältnis 175 zur Volksgesamtheit steht. Wenn von Freiheit die Rede ist, er¬ hebt sich sofort die Frage, wovon die Freiheit gewährt ist und wo¬ für; denn die Freiheit seht immer eine Gebundenheit voraus. Da die Presse nun nie für sich lebt, also nicht Selbstzweck ist, hat die Freiheit ihre Bindung im Wohle der deutschen Nation. jNeichsleiter Amann auf dem Reichsparteitag 1935j Verwirklichung des Parteiprogramms Der Entschluß zur Verwirklichung des Parteiprogramms durch die Reichspressekammer fand für die Zeitungen seinen Ausdruck in meinen Anordnungen „zur Wahrung der Anabhängigkeit des Zeitungsverlagswesens" und über die „Schließung von Zeitungs¬ verlagen zwecks Beseitigung ungesunder Wettbewerbsverhältnisse" vom 24. April 1935. Die erste Anordnung bewirkt: a) den Ausschluß 1. aller Nichtarier und nichtarisch Versippten von der presse¬ mäßigen Betätigung, 2. jeglicher Sonderinteressen und Sondergemeinschaften, die der Einheit der Nation abträglich sind, seien sie z. B. ständischer, wirt¬ schaftlicher oder konfessioneller Art, 3. aller Diener und Funktionäre solcher Sonderintereffen und Sondergemeinschaften. d) die Anterbindung 1. unkontrollierbarer Einflüsse durch anonymen Kapitalbesih und durch Dazwischenschieben von Treuhändern, 2. der Korrumpierung der Presse durch Subventionen und durch Sammelbestellungen bestimmter Interessenten. o) die Sicherstellung der ideell-kulturellen Aufgabe der Presse vor ihrer Schädigung durch Geschäftsverleger und vor einer Industrialisierung der Presse in Gestalt von Konzernen usw. Der Grundsatz der persönlichen Verantwortung des Verlegers für seine Zeitung soll auch weiterhin der deutschen Presse sein Ge¬ präge geben. Die Zeitung kann nicht als Ware wie jede andere angesehen werden, sondern ist in ihrem täglichen Bild der Aus- 176 druck der Persönlichkeit des Verlegers und der mit ihm in seiner Zeitung schaffenden Schriftleiter. jReichsleiter Amann aus dem Reichsparteitag 1935) Der Beamte muß eine nationalsozialistische Zeitung lesen Die nationalsozialistische Presse ist die Künderin des Willens des Führers der nationalsozialistischen Bewegung und des von ihm geschaffenen Staates. Ich vertrete deshalb die Ansicht, daß jeder Beamte ohne Ausnahme eine parteiamtliche Tageszeitung halten muß. Der Beamte, der, obwohl er im Reich Adolf Litlers eine besondere Stellung zum Führer und Reichskanzler einnimmt und zu den nichtbeamteten Volksgenossen in einem besonderen Ver¬ hältnis steht, kein Interesse daran zeigt, durch eine nationalsozia¬ listische Zeitung ständig in lebendiger Verbindung mit Partei und Staatsführung zu stehen, muß innerlich zumindest als ein Zauderer gegenüber der Bewegung und dem nationalsozialistischen Staat angesprochen werden, dem er noch dazu seine heutige ehrenvolle und gesicherte Stellung verdankt. Wer es etwa ablehnt, die NS.- Presse zu lesen, kann nicht wahrer Repräsentant des Dritten Rei¬ ches und Diener des Volkes und des nationalsozialistischen Staates sein, da er sich einer hervorragenden Möglichkeit seiner Schulung zum Nationalsozialisten freiwillig begibt, die aber die unerläßliche Voraussetzung zur Ausübung seines Beamtenberufes ist. Seine Pflichten als Diener des Volkes im Dritten Reich kann nur der Beamte wirklich erfüllen, der durch die NS.-Presse und das nationalsozialistische Schrifttum die feste und unerschütterliche welt¬ anschauliche Fundamentierung erhält. Insbesondere hat auch der Behördenleiter die Pflicht, sich hinsichtlich der weltanschaulichen Schulung der Beamten mitverantwortlich zu fühlen. Infolgedessen muß er für die Verbreitung der NS.-Presse und des national¬ sozialistischen Schrifttums unter seinen Mitarbeitern sorgen.. . Mit Äilfe der Parteidienststellen muß angesichts der politischen und behördlichen Bedeutung der Angelegenheit der Bezug der parteiamtlichen Tagespresse innerhalb der Beamtenschaft in ge¬ eigneter Weise überwacht werden. Wenn inan vom einfachen 177 Parteigenossen, der für die nationalsozialistische Bewegung 14Jahre lang Opfer an Gut und Blut gebracht hat, es als selbstverständlich erwartet, daß er die Presse der Partei hält, dann ist ein Beamter bei seiner Verbindung zu Staat und Partei, der die Parteizeitung ablehnen zu müssen glaubt, nicht würdig, Repräsentant und Diener des nationalsozialistischen Staates zu sein. Von einem Beamten, der vor der Machtergreifung unter Am- ständen nicht einmal das geringste Opfer für den Staat Adolf Äit- lers gebracht hat, muß unabdingbar gefordert werden, daß er sich aus seine Pflichten gegenüber der nationalsozialistischen Bewegung und Staatsführung besinnt und deshalb auch die für seine welt¬ anschauliche Schulung und die damit verbundene Berufsertüch- tigung notwendige Presse hält. lDer Stellvertreter des Leiters des Hauptamtes für Beamte der Reichsleitung der NSDAP. Reusch im VB. vom 26. April 19351 Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Rundfunks Während wir Ende des Jahres 1932 nur 4300000 Rundfunk- Hörer verzeichneten mit ständig zunehmender Abnahme, stiegen diese Ende des Jahres 1933 auf 5 Millionen, im Jahre 1934 auf 6100000 und weisen am 1. Mai 1935 einen Bestand von 6700000 auf. Das bedeutet eine Zunahme von 2400000 Lörern und eine Vermehrung der Lörerzahlen, die wir übernahmen, um mehr als die Kälfte. Die nationalsozialistische Führung des Rundfunks blieb dem¬ gegenüber nicht untätig, sondern suchte den natürlichen Zuwachs der Lörerzahlen durch besondere, in die Augen fallende Leistungen weiterhin auszuweiten. 3m Mai 1933 wurde nach langem Für und Wider zum ersten Male die Auflegung von 100000 Volks¬ empfängern zum Preise von 76 RM. beschlossen; denn es hatte sich gezeigt, daß gerade wegen der hohen Preise der deutschen Apparate die breiten Massen der Bevölkerung, vor allen Dingen die Ärmsten unseres Volkes, vom Rundfunk ausgeschlossen blieben. Der Gedanke des Volksempfängers setzte sich erfolgreich durch, ohne daß dadurch die Produktion der anderen Geräte geschmälert wurde. 12 Gehl, Der nationalsozialistische Staat, 3. Lest 178 Im Jahre 1932 wurden ohne Volksempfänger 971000 Rund¬ funkapparate produziert, im Jahre 1933 1105000 Rundfunk¬ apparate und 376000 Volksempfänger, im Jahre 1934 1070000 Rundfunkapparate und 817000 Volksempfänger. Der Volks¬ empfänger ist also eine Arbeitsbeschaffung zusätzlicher Art gewesen. sReichsminifter vr. Goebbels am 16. August 1935 bei Eröffnung der Deutschen Rundfunkausstellungj Fünfter Teil Kirche und Religion Am ein Zusammenwirken von nationalsozialistischem Staat und evangelischen Kirchen zu erleichtern, sind die verschiedenen evangelischen Landeskirchen am 14. Juli 1933 zu einem „Deutsch-evangelischen Kirchenbund" zusammen¬ gefaßt worden (Äeft 1, S. 181). Über diese Zusammen¬ fassung hinaus auch die bestehenden konfessionellen Anter- schiede zwischen den kalwinischen, den lutherischen und den preußisch-uniierten Kirchen zu beseitigen, „ihnen eine Gestalt zu geben, die sie fähig macht, dem deutschen Volke den Dienst zu tun, der ihnen durch das Evangelium von Jesus Christus gerade für ihr Volk aufgetragen ist", ist das Ziel der „Glaubensbewegung Deutsche Christen", die dazu „eine Weiterbildung des Bekenntnisses" verlangt (Lest 1, S. 181). Ihr ist in Sorge um die reformatorisch-glaubensmäßige Grundlage der evangelischen Kirche die „Bekenntnissront" entgegengetreten. Am diesen neuen Kirchenstreit beizulegen, hat der Führer und Reichskanzler am 19. Juli 1935 den Reichsmimster ohne Geschäftsbereich Kerrl zum „Minister für die kirchlichen Angelegenheiten" ernannt. Der Nationalsozialismus achtet jede religiöse Über¬ zeugung Wir haben alle Achtung vor der religiösen Tradition eines Volkes, wir verstehen, wenn die Bauern ihre Kirchen ehren und den Friedhof besuchen, wo ihre Ahnen liegen. Wir wissen, daß die Luther-Bibel ein jahrhundertelanges traditionsbildendes Mo¬ ment bedeutet hat, aber wir wollen auch jenen Kreisen der prote¬ stantischen Öffentlichkeit, die einem religiösen Ringen in Deutsch¬ land entgegenzutreten für notwendig erachten, sagen, daß diese i7d Bibel auch einnial nicht Tradition, sondern größte Revolution bedeutet hat. Damals hat eine ganze Welt sich zu ihrem Schicksal bekannt und daraus die Folgerungen gezogen, von deren Früchten Hunderte von Millionen heute geistig leben. Wir wollen hier weiter nichts, als daß jeder echt religiös denkende Mensch geduldet wird und daß er nicht ausgewertet wird zum politischen Kamps gegen die Lebensgrundlagen des deutschen Volkes. Wir achten jede religiöse Überzeugung, lehnen es aber ab, den weltlichen Arin für irgendeine konfessionelle Herrschaft abzugeben. jReichsleiter Rosenberg beim Empsangsabend des Außen¬ politischen Amts der NSDAP, am 14. November 1935j 25. Die Deutsche Evangelische Kirche Gesetz zur Sicherung der Deutschen Evangelischen Kirche vom 24. September 1935 Nach dem Willen des evangelischen Kirchenvolkes ist der Zu¬ sammenschluß der Landeskirchen zu einer Deutschen Evangelischen Kirche vollzogen und in einer Verfassung verbrieft. Mit tiefster Besorgnis hat die Reichsregierung jedoch beobachten müssen, wie später durch den Kampf kirchlicher Gruppen unter¬ einander und gegeneinander allgemach ein Zustand hereingebrochen ist, der die Einigkeit des Kirchenvolks zerreißt, die Glaubens- und Gewissensfreiheit des einzelnen beeinträchtigt, die Volksgemein¬ schaft schädigt und den Bestand der evangelischen Kirche selbst schwersten Gefahren aussetzt. Von dem Willen durchdrungen, einer in sich geordneten Kirche möglichst bald die Regelung ihrer Angelegenheiten selbst überlassen zu können, hat die Reichsregierung ihrer Pflicht als Treuhänder gemäß und in der Erkenntnis, daß diese Aufgabe keiner der kämp¬ fenden Gruppen überlassen werden kann, zur Sicherung des Be¬ standes der Deutschen Evangelischen Kirche und zur Herbeiführung einer Ordnung, die der Kirche ermöglicht, in voller Freiheit und Ruhe ihre Glaubens- und Bekenntnisfragen selbst zu regeln, das nachfolgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird: 12* i8o Einziger Paragraph Der Reichsminister für die kirchlichen Angelegenheiten wird zur Wiederherstellung geordneter Zustände in der Deutschen Evange¬ lischen Kirche und in den evangelischen Landeskirchen ermächtigt, Verordnungen mit rechtsverbindlicher Krast zu erlassen. Die Ver¬ ordnungen werden im Reichsgesetzblatt verkündet. Die Kirche muß mit dem Volke marschieren Nicht der Staat und nicht wir, das Schicksal selbst hat an die Türe der Deutschen evangelischen Kirche geklopft. Sie steht heute vor derselben Entscheidung wie einst das Volk in seiner Gesamt¬ heit, sie muß mit der Tatsache rechnen, daß eine neue Zeit gekommen ist und daß die Menschen dieser Zeit neu geworden sind. Die Kirche muß zu diesen Menschen kommen und mit ihnen marschieren, denn ihr Arbeitsgebiet liegt im deutschen Volke. Das Gros der Nation marschiert heute mit dem Führer. Die Kirche hat zu entscheiden, ob sie mitmarschieren will oder eines Tages, wenn das Volk bereits am Lorizont verschwindet, allein zurückbleiben will... fReichsminister Kerrl am 13. November 1935 vor der deutschen Studentenschaft in Berlins Erste Durchführungsverordnung vom 3. Oktober 1935 8 1: (1) Der Reichsminister für die kirchlichen Angelegen¬ heiten bildet aus Männern der Kirche einen Reichskirchenausschuß. (2) Der Reichskirchenausschuß leitet und vertritt die Deutsche Evangelische Kirche und erläßt Verordnungen in den innerkirch¬ lichen Angelegenheiten. Er bestimmt insbesondere die Grundsätze für die Arbeit der Dienststellen der Deutschen Evangelischen Kirche und gibt sich eine Geschäftsordnung. (3) Die Ernennung und Entlassung der Beamten der Deutschen Evangelischen Kirche erfolgt durch den Reichskirchenausschuß im Einvernehmen mit dem Reichsminister für die kirchlichen An¬ gelegenheiten. .. i8i §2: (1) Der Reichsminister für die kirchlichen Angelegenheiten bildet für die Evangelische Kirche der Altpreußischen Anion aus Männern der Kirche einen Landeskirchenausschuß und Provinzial- kirchenausschüsse... Aus Glaubensgebundenheit in Treue zu Volk und Führer Wir haben durch staatlichen Auftrag als Männer der Kirche die Leitung und Vertretung der Deutschen Evangelischen Kirche und der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Anion über¬ nommen. Wir wissen uns als Treuhänder für eine Äbergangs- zeit, an deren Ende eine in sich geordnete selbständige Deutsche Evangelische Kirche stehen soll. Die unantastbare Grundlage der Deutschen Evangelischen Kirche ist das Evangelium von Jesus Christus, wie es uns in der Leiligen Schrift bezeugt und in den Bekenntnissen der Reformation neu ans Licht getreten ist (Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche, Artikel 1). Alle Arbeit der Kirche, auch ihre Theologie und ihre Verwaltung, müssen der Verkündigung dieses Evan¬ geliums dienen. Aus dieser Glaubensgebundenheit ermahnen und bitten wir die evangelischen Gemeinden, in Fürbitte, Treue und Gehorsam zu Volk, Reich und Führer zu stehen. Wir bejahen die nationalsozialistische Volkwerdung aus der Grundlage von Rasse, Blut und Boden. Wir bejahen den Willen zu Freiheit, nationaler Würde und sozialistischer Opferbereitschast bis zur Lebenshingabe für die Volksgemeinschaft. Wir erkennen darin die uns von Gott gegebene Wirklichkeit unseres deutschen Volkes. Diesem deutschen Volk hat die Kirche die Botschaft von Jesus Christus zu verkündigen, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, unserm Lerrn, dem Leiland und Erlöser aller Völker und Rassen. So rufen wir alle lebendigen Kräfte im evangelischen Deutschland zum Gehorsam des Glaubens und zur Tat der Liebe. Vor allem liegt uns in der gegenwärtigen Stunde daran, die im Kampf der letzten Jahre deutlich gewordenen unaufgebbaren Anliegen zu ver¬ stehen und die ausgebrochenen Kräfte zu positivem Einsatz zu i8? führen. Nur auf diese Weise können die zerstörenden Folgen des Kirchenstreits überwunden werden. Nur so kann ein neues Ver¬ trauen im evangelischen Deutschland und darüber hinaus in der ganzen Christenheit wachsen und wird die Kirche der Reformation dem deutschen Volk auch in den religiösen Auseinandersetzungen unserer Tage den schuldigen Dienst leisten können. Spannungen sind unausbleiblich. Sie müssen in Würde, Ehrlichkeit und Wahr¬ haftigkeit ausgetragen werden. Das gilt für uns und unsere Gegner. So gehen wir ans Werk. Wir stehen unter dem Ernst einer schweren Verantwortung, sind aber getrost in der Gewißheit, daß Gott seine Kirche erneuern kann.. . ^Aufruf des Reichskirchenausschusses vom 17. Oktober 1935^ Auf das Volk kommt es an, nicht auf die Pastoren Der nationalsozialistische Staat steht genau so wie die Partei auf dem Grundsätze des Artikels 24 des Programms, in dem ausdrücklich festgelegt ist, daß die Partei als solche und der Staat als solcher auf dem Boden des positiven Christentums stehen, ohne sich irgendwie an Konfessionen zu binden. In diesem Programm ist aber auch weiter gesagt, daß der Nationalsozialismus gar nicht daran denkt, in die Glaubens- und Gewissensfreiheit des einzelnen einzugreifen, sondern daß er gerade das Majestätsrecht der Persönlichkeit des einzelnen nicht verletzt und jedem einzelnen überläßt, wie er sich seinen Gott vorstellen will, wie er ihn bekennen will und welche Form er nach seiner Art für richtig hält. So haben sich der nationalsozialistische Staat und auch die Partei immer verhalten. Wenn inzwischen in den letzten zwei Jahren Verwirrungen inner¬ halb der evangelischen Kirche vorgekommen sind, dann sind sie höchstens durch einzelne hervorgerufen worden, niemals durch die Partei als solche, niemals durch den Staat als solchen. And ich glaube, diese Zeit der Verwirrung war sogar notwendig. Denn es ist klar, daß in Zeiten eines so unerhörten, gewaltigen Ambruchs, der eine vollkommen neue Blickrichtung sür die geistige Schau er¬ gibt, es ebenso selbstverständlich ist, daß über das Wesen und über die Form des Glaubens an sich Streitigkeiten ausbrechen. . . Ich glaube ... daß unsere Zeit so religiös ist, wie vielleicht keine i8z andere Zeit vor uns es war, wenn auch das Bewußtsein über die Form der Religiosität nicht immer bei jedem vorhanden ist. Aber die Religiosität an sich ist in unserer Zeit so stark, wie sie niemals war... Die Hauptsache in diesen, Aufruf sehe ich darin, daß hier tat¬ sächlich einerseits diese Trennung der Ebenen vorgenommen worden ist, und andererseits glaube ich, daß beide Teile absolut zu ihrem Rechte kommen, sowohl diejenigen, die in dem Evan¬ gelium Jesu Christi die Hauptsache des Glaubens an sich sehen, wie diejenigen, die sagen, jeder Deutsche ist doch letzten Endes ein Volksgenosse, und immer können Volksgenossen gemeinsam ein Ziel verfolgen. Wenn die Kirche eine Aufgabe für sich zu haben behauptet, dann muß der Staat notwendig für sich auch eine Auf¬ gabe in Anspruch nehmen. Denn Kirche und Staat haben immer nur mit denselben Volksgenossen zu tun, und niemals können sie sie gegeneinander führen; denn ein solches Gegeneinanderführen würde Gegensätze und das Zerreißen der Volksgemeinschaft zur Folge haben. Das gemeinsame Ziel würde nicht erreicht werden. . . Es freut mich, daß hier eine im Marsch befindliche Kirche sich offenbart, und ich bin durchaus der Überzeugung, daß die über¬ große Mehrheit der gesamten Pastorenschaft sich diesem Aufruf auch anschließen wird. Noch mehr bin ich davon überzeugt — und das ist für mich die Hauptsache — , daß das gesamte Kirchenvolk sich froh und frei diesem Aufruf anschließen und ihm gemäß handeln wird. Schlie߬ lich kommt es immer nur auf das Volk an und nicht auf die Pastoren, auf das Volk, das sein Recht haben will. (Reichsminister Kerrl am 17. Oktober 1935j Das Führerprinzip ist nicht für die Kirche Die Kirchenausfchüsse haben sich vereint und zusammengefunden in dem Willen, den Gemeinden ein Vorbild in der tätigen Liebe und im wahren christlichen Handeln zu sein. Das Führerprinzip ist nicht für die Kirche, es ist ein politisches Prinzip. Die Kirche aber soll sich mit Geist und Liebe durchdringen. jReichsminister Kerrl am 13. November 1935j 184 Fünfte Durchführungsverordnung vom 2.Dezernber 1935 ZI: (1) Soweit auf Grund des Gesetzes zur Sicherung der Deutschen Evangelischen Kirche vom 24. September 1935 und der Durchführungsverordnungen bei der Deutschen Evangelischen Kirche und den Landeskirchen Organe der Kirchenleitung ge¬ bildet sind, ist die Ausübung kirchenregimentlicher und kirchen¬ behördlicher Befugnisse durch kirchliche Vereinigungen oder Grup¬ pen unzulässig. (2) Zu den gemäß Abs. 1 unzulässigen Landlungen gehören ins¬ besondere die Besetzung von Pfarrstellen, die Berufung von geist¬ lichen Lilfskräften, die Prüfung und Ordination von Kandidaten der evangelischen Landeskirchen, die Visitation in den Kirchen¬ gemeinden, die Anordnung von Kanzelabkündigungen, die Erhebung und Verwaltung von Kirchensteuern und Amlagen, die Ausschrei¬ bung von Kollekten und Sammlungen im Zusammenhang mit kirchengemeindlichen Veranstaltungen sowie die Berufung von Synoden. (3) Die Freiheit der kirchlichen Verkündigung und die Pflege der religiösen Gemeinschaft in kirchlichen Vereinigungen und Grup¬ pen wird nicht berührt. . . 26. Der politische Katholizismus Das Reichskonkordat mit der katholischen Kirche (Lest 1, S. 187) hat die Gegensätze des politischen Katholizismus zum nationalsozialistischen Staat nicht beseitigt. Besonders gerieten die katholischen Iugendverbände in Gegensatz zur Litlerjugend. Daher hat der Reichsinnenminister vr. Frick am 20. Juli 1935 „die Landesregierungen angewiesen, den konfessionellen Iugendverbänden das Tragen von Uni¬ formen oder uniformähnlicher Kleidung sowie das ge¬ schlossene öffentliche Auftreten mit Wimpel und Fahne, ferner das Tragen von Abzeichen und das Tragen einer einheitlichen Kluft als Ersah der Uniformierung sowie jede geländefportliche Betätigung zu verbieten". Die Tätigkeit der konfessionellen Jugendverbände ist „auf das rein kirchlich¬ religiöse Gebiet beschränkt", der „Reichsbund katholischer Frontkämpfer" ist aufgelöst. i85 Die Kirche darf keine eigenen politischen Kräfte orga¬ nisieren Die Linie der Staatssührung in der Behandlung des politischen Katholizismus ist eindeutig und klar vorgezeichnet. Der national¬ sozialistische Staat gewährleistet die Anversehrtheit der christlichen und damit auch der katholischen Kirche; er gewährt ihr und ihren religiösen Einrichtungen seinen Schutz. Die Zeiten, in denen der Wille und die Macht des Staates nicht hinreichten, die Kirche vor den zersetzenden Einflüssen der Gottlosenbewegung wirksam zu schützen, sind vorüber. Für die Kirche entfällt damit jede Ver¬ anlassung, über das Gebiet religiöser Betätigung hinaus politische Einflüsse aufrechtzuerhalten und von neuem anzustreben. Sie darf daher weder Gott anrufen gegen diesen Staat, eine Angeheuerlich- keit, die wir in offener und versteckter Form allsonntäglich erleben, noch darf sie eigene politische Kräfte unter der fadenscheinigen Begründung organisieren, sie müsse vom Staat her drohende Ge¬ fahren abwehren. Wir dulden Bestrebungen nicht, deren Träger früher das Zentrum war. Wir bekämpfen sie, auch wenn sie unter dem Deckmantel religiöser Betätigung in Erscheinung treten. jAus dem Erlaß des Preußischen Ministerpräsidenten Generaloberst Göring vom 20. Juli 1935j Keine neue Inquisition! Daß in Deutschland überhaupt noch Kirchen stehen, ist der Tat¬ sache zu verdanken, daß wir den Bolschewismus zu Boden ge¬ worfen haben. Das Zentrum war zu schwach dazu, und es wollte das auch im Ernst gar nicht; denn es fühlte sich dem Bolschewismus innerlich verwandter als uns. Sie sollen nicht glauben, daß wir vergangene Sünden so leicht vergessen hätten. Jede religiöse Überzeugung wird geachtet. Der Ton liegt auf jede! Wir dulden keine neue Inquisition. Wir eignen uns nicht dazu, wie im Mittelalter Scheiterhaufen aus¬ zurichten. Bei uns kann jeder nach seiner Fasson selig werden. Die Jugend zur Religiosität zu erziehen, mag Sache der Kirchen sein. Die Jugend politisch zu erziehen, ist unsere Sache! Wenn i86 die Kirchen Sportvereine gründen, so ist es denn doch sehr die Frage, ob diese Sporterziehung aus das Jenseits gerichtet ist. Die Jugend gehört uns, und wir geben sie an niemand ab. jReichsmimster vr. Goebbels am 5. August 1935 in Essen) Sechster Teil Deutsche Außenpolitik 27. Am Freiheit, Frieden, Ehre Der „Versailler Vertrag" hatte die Ausbeutung der Saargruben für 15 Jahre Frankreich überlassen, und zur Sicherung dieser Ausbeutung hatte der Völkerbund die Verwaltung des gesamten Saarbeckens Frankreich über¬ tragen. Nach Ablauf dieser Zeit sollte die Bevölkerung darüber entscheiden, ob sie zum Deutschen Reiche zurück¬ kehren oder künftig zu Frankreich gehören wollte oder ob der Zustand der französischen Völkerbundsverwaltung fort¬ dauern sollte. Am 13. Januar 1935 hat diese Abstimmung unter der Aufsicht eines Völkerbundsausschusses und der Sicherung durch internationale Truppen stattgefunden. Ergebnis der Saarabstimmung Für Deutschland 477119 Für Ltalms gno. 46513 Für Frankreich . 2124 Zahl der Stimmberechtigten . . 539541 Abgegebene Stimmen 528005 Angültige Stimmen . 2249 Ein opfervoller Beitrag zur Befriedung Europas Wir alle wollen in diesem Akt des 13. Januar einen ersten und entscheidenden Schritt sehen auf dem Wege einer allmählichen Aussöhnung jener, die vor zwanzig Jahren durch Verhängnisse und menschliche Anzulänglichkeiten in den furchtbarsten und un¬ fruchtbarsten Kampf aller Zeiten getaumelt sind. Eure Ent¬ scheidung, deutsche Volksgenossen von der Saar, gibt mir heute 187 die Möglichkeit, als unseren opfervollen geschichtlichen Beitrag zu der so notwendigen Befriedung Europas die Erklärung ab¬ zugeben, daß nach dem Vollzug eurer Rückkehr das Deutsche Reich keine territorialen Forderungen an Frankreich mehr stellen wird!... Anser aller Wunsch ist es, daß dieses deutsche Ende eines so traurigen Anrechts zu einer höheren Befriedung der europäischen Menschheit beitragen möge. Denn: so groß und unbedingt unsere Entschlossenheit ist, Deutschland die Gleichberechtigung zu er¬ ringen und zu sichern, so sehr sind wir gewillt, uns dann nicht jenen Aufgaben zu entziehen, die zur Herstellung einer wahrhaften Soli¬ darität der Nationen gegenüber den heutigen Gefahren und Nöten erforderlich sind. jRundsunkansprache des Führers am 15. Januar 19351 Am I.März 1935 ist das Saarbecken wieder in die Verwaltungshoheit des Reiches übernommen worden. Blut ist stärker als Papier Dieser Tag soll zugleich eine Lehre sein, eine Lehre für alle die, die in Ankenntnis einer ewigen geschichtlichen Wahrheit sich einbilden, durch Terror oder Gewalt ein Volk seines innersten Wesens entkleiden zu können, eine Lehre für die, die sich einbilden, aus einer Nation einen Teil herausreißen zu können, um ihm seine Seele zu stehlen. Möchten doch alle Staatsmänner aus diesem Ergebnis das eine ersehen, daß es zwecklos ist, mit solchen Me¬ thoden Völker und Staaten zerreißen zu wollen. Am Ende ist das Blut stärker als alle papiernen Dokumente. Was Tinte schrieb, wird eines Tages sonst durch Blut wieder ausgelöscht. Diese tiefste Stimme wird am Ende alles andere hell und klar übertönen. Wehe dem, der aus diesen Tatsachen nicht lernen will. Er wird Not und Sorge über die Menschen bringen, ohne sein Ziel zu erreichen. Er wird vorübergehend Leid und Not über die Völker bringen, am Ende aber schmählich be¬ siegt sein. jDer Führer in Saarbrücken am I.März 1935j i88 Am 16. März 1935 hat die Reichsregierung das „Gesetz für den Aufbau der Wehrmacht" verkündet, unterm 21. Mai hat es der Führer in einer großen außenpolitischen Rede vor dem Deutschen Reichstag begründet. Die deutsche Aufrüstung eine Antwort auf die Nicht¬ abrüstung der anderen Staaten 1. Nicht Deutschland hat den Vertrag von Versailles einseitig gebrochen, sondern das Diktat von Versailles wurde in den be¬ kannten Punkten einseitig verletzt und damit außer Kraft gesetzt durch jene Mächte, die sich nicht entschließen konnten, der von Deutschland verlangten Abrüstung die vertraglich vorgesehene eigene folgen zu lassen. Die durch diesen Beschluß in Genf Deutsch¬ land zugefügte neue Diskriminierung machte es der deutschen Reichsregierung unmöglich, in diese Institution zurückzukehren, ehe nicht die Voraussetzungen für eine wirkliche gleiche Rechts¬ lage aller Teilnehmer geschaffen ist. Zu dem Zweck erachtet es die deutsche Reichsregierung als notwendig, zwischen dem Ver¬ trag von Versailles, der aufgebaut ist aus der Unterscheidung der Nationen in Sieger und Besiegte, und dem Völkerbund, der aus¬ gebaut sein muß aus der Gleichbewertung und Gleichberechtigung all seiner Mitglieder, eine klare Trennung herbeizuführen. Diese Gleichberechtigung muß sich aus alle Funktionen und alle Besitzrechte im internationalen Leben erstrecken. 2. Die deutsche Neichsregierung hat infolge der Nichterfüllung der Abrüstungsverpflichtungen durch die anderen Staaten sich ihrer¬ seits losgesagt von den Artikeln, die infolge der nunmehr einseitigen vertragswidrigen Belastung Deutschlands eine Diskriminierung der deutschen Nation für unbegrenzte Zeit darstellen. Sie erklärt aber hiermit feierlichst, daß sich diese ihre Maßnahmen ausschließlich auf die moralisch und sachlich das deutsche Volk diskriminierenden und bekanntgegebenen Punkte bezieht. Die deutsche Regierung wird daher die sonstigen, das Zusammenleben der Nationen betreffen¬ den Artikel, einschließlich der territorialen Bestimmungen, un¬ bedingt respektieren und die im Wandel der Zeiten unvermeid¬ lichen Revisionen nur auf dem Wege einer friedlichen Verständi¬ gung durchführen. jDer Führer vor dem Reichstag am 21. Mai 1935j i8y Deutschland erfüllt den Locarnovertrag, solange auch die anderen zu ihm stehen 3. Die deutsche Reichsregierung hat die Absicht, keinen Vertrag zu unterzeichnen, der ihr unerfüllbar erscheint, sie wird aber jeden freiwillig unterzeichneten Vertrag, auch wenn feine Abfassung vor ihrem Regierungs-- und Machtantritt stattfand, peinlich einhalten. Sie wird insbesondere daher alle aus dem Locarno-Pakt sich er¬ gebenden Verpflichtungen so lange halten und erfüllen, als die anderen Vertragspartner auch ihrerseits bereit sind, zu diesen: Pakte zu stehen. Die deutsche Reichsregierung sieht in der Re¬ spektierung der entmilitarisierten Zone einen für einen souveränen Staat unerhört schweren Beitrag zur Beruhigung Europas. Sie glaubt aber darauf Hinweisen zu müssen, daß die fortgesetzten Truppenvermehrungen auf der anderen Seite keineswegs als eine Ergänzung dieser Bestrebungen anzusehen sind. 4. Die deutsche Reichsregierung ist jederzeit bereit, sich an einem System kollektiver Zusammenarbeit zur Sicherung des europäischen Friedens zu beteiligen, hält es aber dann für notwendig, dem Gesetz der ewigen Weiterentwicklung durch die Offenhaltung vertraglicher Revisionen entgegenzukommen. Sie sieht in der Ermöglichung einer geregelten Vertragsentwicklung ein Element der Friedenssicherung, in dem Abdroffeln jeder notwendigen Wandlung eine Aufstauung für spätere Explosionen. 5. Die deutsche Reichsregierung ist der Auffassung, daß der Neuaufbau einer europäischen Zusammenarbeit sich nicht in den Formen einseitig aufoktroyierter Bedingungen vollziehen kann. Sie glaubt, daß es richtig ist, sich angesichts der nicht immer gleich¬ gelagerten Interessen stets mit einem Minimum zu begnügen, statt diese Zusammenarbeit infolge eines unerfüllbaren Maximums an Forderungen scheitern zu lassen. Sie ist weiter der Äberzeugung, daß sich diese Verständigung mit einem großen Ziel im Auge nur schrittweise vollziehen kann. 6. Die deutsche Reichsregierung ist grundsätzlich bereit, Nicht¬ angriffspakte mit ihren einzelnen Nachbarstaaten abzuschließen und diese durch alle Bestimmungen zu ergänzen, die auf eine Iso¬ lierung der Kriegsführenden und eine Lokalisierung des Kriegs¬ herdes abzielen. Sie ist insbesondere bereit zur Übernahme aller IYO Verpflichtungen, die sich daraus für die Lieferung von Materialien und Waffen im Frieden oder Krieg ergeben mögen und von allen Partnern übernommen und respektiert werden. 7. Die deutsche Neichsregierung ist bereit, zur Ergänzung des Locarno-Paktes einem Luftabkommen zuzustimmen und in seine Erörterungen einzutreten. jDer Führer vor dem Reichstag am 21. Mai 1935i Für eine Begrenzung der Rüstungen 8. Die deutsche Reichsregierung hat das Ausmaß des Aufbaues der neuen deutschen Wehrmacht bekanntgegeben. Sie wird davon unter keinen Amständen abgehen. Sie sieht weder zu Lande, noch zur Lust, noch zur See in der Erfüllung ihres Programms irgend¬ eine Bedrohung einer anderen Nation. Sie ist aber jederzeit be¬ reit, in ihrer Waffenrüstung jene Begrenzungen vorzunehmen, die von den anderen Staaten ebenfalls übernommen werden. Die deutsche Reichsregierung hat von sich aus bereits bestimmte Be¬ grenzungen ihrer Absichten mitgeteilt. Sie hat damit am besten ihren guten Willen gekennzeichnet, ein unbegrenztes Wettrüsten zu vermeiden. Ihre Begrenzung der deutschen Lustrüstung auf den Stand einer Parität mit den einzelnen anderen westlichen großen Nationen ermöglicht jederzeit die Fixierung einer oberen Zahl, die dann miteinzuhalten sich Deutschland bindend verpflichten wird. Die Begrenzung der deutschen Marine liegt mit 35°/» der eng¬ lischen mit noch 15°/o unter dem Gesamttonnagement der fran¬ zösischen Flotte. Da in den verschiedenen Pressekommentaren die Meinung besprochen wurde, daß diese Forderung nur ein Beginn sei und sich insbesondere mit dem Besitz von Kolonien erhöhen würde, erklärt die deutsche Reichsregierung bindend: Diese For¬ derung ist für Deutschland eine endgültige und bleibende. Deutsch¬ land hat weder die Absicht noch die Notwendigkeit oder das Ver¬ mögen, in irgendeine neue Flottenrivalität einzutreten. Die deutsche Reichsregierung erkennt von sich aus die überragende Lebenswichtigkeit und damit die Berechtigung eines dominieren¬ den Schutzes des britischen Weltreiches zur See an, genau so wie wir umgekehrt entschlossen sind, alles Notwendige zum Schutze unserer eigenen kontinentalen Existenz und Freiheit zu veranlassen. IYI Die deutsche Regierung hat die aufrichtige Absicht, alles zu tun, um zum britischen Volk und Staat ein Verhältnis zu finden und zu erhalten, das eine Wiederholung des bisher einzigen Kampfes zwischen beiden Nationen für immer verhindern wird. 9. Die deutsche Reichsregierung ist bereit, sich an allen Bestre¬ bungen aktiv zu beteiligen, die zu praktischen Begrenzungen ufer¬ loser Rüstungen führen können. Sie sieht den zur Zeit einzig mög¬ lichen Weg hierzu in einer Rückkehr zu den Gedankengängen der einstigen Genfer Konvention des Roten Kreuzes. Sie glaubt zu¬ nächst nur an die Möglichkeit einer schrittweisen Abschaffung und Verfemung von Kampfmitteln und Kampfmethoden, die ihrem innersten Wesen nach im Widerspruch stehen zur bereits geltenden Genfer Konvention des Roten Kreuzes. Sie glaubt dabei, daß ebenso wie die Anwendung von Dumdum¬ geschossen einst verboten und im großen ganzen damit auch prak¬ tisch verhindert wurde, auch die Anwendung anderer bestimmter Waffen zu verbieten und damit auch praktisch zu verhindern ist. Sie versteht darunter alle jene Kampfwaffen, die in erster Linie weniger den kämpfenden Soldaten als vielmehr den am Kampfe selbst unbe¬ teiligten Frauen und Kindern Tod und Vernichtung bringen. Die deutsche Reichsregierung hält den Gedanken, Flugzeuge ab¬ zuschaffen, aber das Bombardement offenzulaffen, für irrig und unwirksam. Sie hält es aber für möglich, die Anwendung bestimm¬ ter Waffen international als völkerrechtswidrig zu verbannen und die Nationen, die sich solcher Waffen dennoch bedienen, als außer¬ halb der Menschheit und ihrer Rechte und Gesetze stehend zu verfemen. Sie glaubt auch hier, daß ein schrittweises Vorgehen am ehesten zum Erfolg führen kann. Also: Verbot des Abwerfens von Gas-, Brand- und Sprengbomben außerhalb einer wirklichen Kampfzone. Diese Beschränkung kann bis zur vollständigen internationalen Ver¬ femung des Bombenabwurfs überhaupt fortgesetzt werden. So¬ lange aber der Bombenabwurf als solcher freisteht, ist jede Be¬ grenzung der Zahl der Bombenflugzeuge angesichts der Möglich¬ keit des schnellen Ersatzes fragwürdig. Wird der Bombenabwurf aber als solcher als völkerrechts¬ widrige Barbarei gebrandmarkt, so wird der Bau von Bomben- IY2 flugzeugen damit bald als überflüssig und zwecklos von selbst sein Ende finden. Wenn es einst gelang, durch die Genfer Rote-Kreuz-Konvention die an sich mögliche Tötung des wehrlos gewordenen Verwundeten oder Gefangenen allmählich zu verhindern, dann muß es genau so möglich sein, durch eine analoge Konvention den Bombenkrieg gegen die ebenfalls wehrlose Zivilbevölkerung zu verbieten und end¬ lich überhaupt zur Einstellung zu bringen. Deutschland sieht in einer solchen grundsätzlichen Anfassung dieses Problems eine größere Beruhigung und Sicherheit der Völker als in allen Beistandspakten und Militärkonventionen. 10. Die deutsche Reichsregierung ist bereit, jeder Beschränkung zuzustimmen, die zu einer Beseitigung der gerade für den Angriff besonders geeigneten schwersten Waffen führt. Diese Waffen um¬ fassen erstens schwerste Artillerie und zweitens schwerste Tanks. Angesichts der ungeheuren Befestigungen der französischen Grenze würde eine solche internationale Beseitigung der schwersten An¬ griffswaffen Frankreich automatisch in den Besitz einer geradezu hundertprozentigen Sicherheit bringen. 11. Deutschland erklärt sich bereit, jeder Begrenzung der Kaliber¬ stärken der Artillerie, der Schlachtschiffe, Kreuzer und Torpedo¬ boote zuzustimmen. Desgleichen ist die deutsche Reichsregierung bereit, jede internationale Begrenzung der Schiffsgrößen zu akzep¬ tieren. And endlich ist die deutsche Reichsregierung bereit, der Be¬ grenzung des Tonnengehalts der A-Boote oder auch ihrer voll¬ kommenen Beseitigung für den Fall einer internationalen gleichen Regelung zuzustimmen. Darüber hinaus aber gibt sie abermals die Versicherung ab, daß sie sich überhaupt jeder internationalen und im gleichen Zeitraum wirksam werdenden Waffenbegrenzung oder Waffenbeseitigung anschließt. jDer Führer vor dem Reichstag am 21. Mai 1935j Für Entgiftung der öffentlichen Meinung und für Nicht¬ einmischung 12. Die deutsche Reichsregierung ist der Auffassung, daß alle Versuche, durch internationale oder mehrstaatliche Vereinbarungen eine wirksamere Milderung gewisser Spannungen zwischen einzel- IY3 nen Staaten zu erreichen, vergeblich sein müssen, solange nicht durch geeignete Maßnahmen einer Vergiftung der öffentlichen Meinung der Völker durch unverantwortliche Elemente in Wort und Schrift, Film und Theater erfolgreich vorgebeugt wird. 13. Die deutsche Reichsregierung ist jederzeit bereit, einer inter¬ nationalen Vereinbarung zuzustimmen, die in einer wirksamen Weise alle Versuche einer Einmischung von außen in andere Staaten unter¬ bindet und unmöglich macht. Sie muß jedoch verlangen, daß eine solche Regelung international wirksam wird und allen Staaten zu¬ gute kommt. Da die Gefahr besteht, daß in Ländern mit Regie¬ rungen, die nicht vom allgemeinen Vertrauen ihres Volkes ge¬ tragen sind, innere Erhebungen von interessierter Seite nur zu leicht auf äußere Einmischung zurückgeführt werden können, erscheint es notwendig, den Begriff „Einmischung" einer genauen internatio¬ nalen Definition zu unterziehen. jDer Führer vor dem Reichstag am 21. Mai 1935j In seiner außenpolitischen Reichstagsrede vom 21. Mai hatte der Führer erklärt, die deutsche Flotte solle nicht größer werden als 35HH der englischen. Auf dieser Grund¬ lage sind dann deutsch-englische Verhandlungen gepflogen worden, und diese haben am 18. Juni zu einem Abkommen geführt. Das deutsch-englische Flottenabkommen 1. Während der letzten Tage haben die Vertreter der Regie¬ rung des Deutschen Reiches und der Regierung Seiner Majestät im Vereinigten Königreich Besprechungen abgehalten, deren Haupt¬ zweck darin bestand, den Boden für eine allgemeine Konferenz zur Begrenzung der Seerüstungen vorzubereiten. Ich freue mich. Euer Exzellenz nunmehr die formale Annahme des Vorschlags der Re¬ gierung des Deutschen Reiches, der in diesen Besprechungen zur Erörterung gestanden hat, durch die Regierung Seiner Majestät im Vereinigten Königreich mitzuteilen, wonach die zukünftige Stärke der deutschen Flotte gegenüber der Gesamtflottenstärke der Mitglieder des Britischen Commonwealth im Verhältnis 35:100 stehen soll. Die Regierung Seiner Majestät im Vereinigten König¬ reich sieht diesen Vorschlag als einen außerordentlich wichtigen 13 G e hl, Der nationalsozialistische Staat, 3. Lest Panzerschiff „Admiral Scheer" während der Flottenparade Beitrag zur zukünftigen Seerüstungsbeschränkung an. Weiterhin glaubt sie, daß die Einigung, zu der sie nunmehr mit der Regierung des Deutschen Reiches gelangt ist und die sie als eine vom heutigen Tage ab gültige dauernde und endgültige Einigung zwischen den beiden Regierungen ansieht, den Abschluß eines zukünftigen all¬ gemeinen Abkommens über eine Seerüstungsbegrenzung zwischen allen Seemächten der Welt erleichtern wird. 2. Die Regierung Seiner Majestät im Vereinigten Königreich stimmt weiterhin den Erklärungen zu, die von den deutschen Ver¬ tretern im Laufe der kürzlich in London abgehaltenen Besprechungen bezüglich der Anwendungsmethoden dieses Grundsatzes abgegeben wurden. Diese Erklärungen können folgendermaßen zufammengefaßt werden: n) Das Stärkeve'rhältnis 35:100 soll ein ständiges Verhältnis sein, d. h. die Gesamttonnage der deutschen Flotte soll nie einen Prozentsatz von 35 der Gesamttonnage der vertraglich festgelegten Seestreitkräfte der Mitglieder des Britischen Commonwealth oder — falls in Zukunft keine vertraglichen Begrenzungen dieser Ton¬ nage bestehen sollten — einen Prozentsatz von 35 der tatsächlichen Gesamttonnage der Mitglieder des Britischen Commonwealth überschreiten. Das A-Boot „A 9" beim Einlaufen in den Lasen von Rostock b) Falls ein zukünftiger allgemeiner Vertrag über Seerüstungs¬ begrenzung die Methode der Begrenzung durch vereinbarte Stärke- verhältnisse zwischen den Flotten der verschiedenen Mächte nicht enthalten sollte, wird die Regierung des Deutschen Reiches nicht auf der Einfügung des in dem vorübergehenden Llnterabsatz er¬ wähnten Stärkeverhältnisses in einen solchen zukünftigen allge¬ meinen Vertrag bestehen, vorausgesetzt, daß die für die zukünftige Beschränkung der Seerüstungen darin etwa angenommene Methode derart ist, daß sie Deutschland volle Garantien gibt, daß dieses Stärkeverhältnis aufrechterhalten werden kann. o) Das Deutsche Reich wird unter allen Amständen zu dem Stärkeverhältnis 35:100 stehen, d. h. dieses Stärkeverhältnis wird von den Baumaßnahmen anderer Länder nicht beeinflußt. Sollte das allgemeine Gleichgewicht der Seerüstung, wie es in der Ver¬ gangenheit normalerweise aufrechterhalten wurde, durch irgend¬ welche anormalen und außerordentlichen Baumaßnahmen anderer Mächte heftig gestört werden, so behält sich die Regierung des Deutschen Reiches das Recht vor, die Regierung Seiner Majestät im Vereinigten Königreich aufzufordern, die auf diese Weise ent¬ standene neue Lage zu prüfen. ci) Die Regierung des Deutschen Reiches begünstigt auf dem Gebiete der Seerüstungsbegrenzung dasjenige System, das die Kriegsschiffe in Kategorien einteilt, wobei die Löchsttonnage und 13» lyb (oder) das Äöchstkaliber der Geschütze für die Schiffe jeder Kate¬ gorie festgesetzt wird, und das die jedem Lande zustehende Tonnage nach Schiffskategorien zuteilt. Folglich ist die Regierung des Deutschen Reiches bereit, grund¬ sätzlich und unter Vorbehalt des nachstehenden Absatzes k) das 35prozentige Stärkeverhältnis auf die Tonnage in jeder beizu¬ behaltenden Schiffskategorie anzuwenden und jede Abweichung von diesem Stärkeverhältnis in einer oder mehreren Kategorien von den hierüber in einem zukünftigen allgemeinen Vertrag über See- rüstungsbefchränkung etwa getroffenen Vereinbarungen abhängig zu machen... k) Linsichtlich der Anterseeboote hat das Deutsche Reich jedoch das Recht, eine der gesamten Aüterseeboot-Tonnage der Mit¬ glieder des britischen Commonwealth gleiche Anterseeboot-Tonnage zu besitzen, ohne jedoch das Stärkeverhältnis 35:100 hinsichtlich der Gesamttonnage zu überschreiten. Die Regierung des Deutschen Reiches verpflichtet sich indessen, außer den in folgendem Satz angegebenen Umständen, mit ihrer Anterseeboot-Tonnage über 45°/„ der Gesamt-Anterseeboot-Ton- nage der Mitglieder des Britischen Commonwealth nicht hinaus¬ zugehen. Sollte eine Lage entstehen, die es nach Ansicht der Re¬ gierung des Deutschen Reiches notwendig macht, von ihrem An¬ spruch auf einen über die vorgenannten 45°/» hinausgehenden Prozentsatz Gebrauch zu machen, so behält sich die Regierung des Deutschen Reiches das Recht vor, der Regierung Seiner Majestät im Vereinigten Königreich davon Mitteilung zu machen, und ist damit einverstanden, die Angelegenheit zum Gegenstand freund¬ schaftlicher Erörterungen zu machen, bevor sie dieses Recht ausübt... (Botschafter v. Ribbentrop an den englischen Außenminister Sir Samuel Äoare am 18. Juni 1935) Deutsche Angebote zur Befriedung Europas Der deutsche Reichskanzler hat der Welt eine ganze Anzahl An¬ gebote zur Befriedung gemacht. Das Angebot zur absoluten Abrüstung: Es wurde abgelehnt. Das Angebot eines allgemein gleichen 200000-Mann-Äeeres: Es wurde abgelehnt. iy7 Das Angebot eines 300000-Mann-Äeeres: Es wurde ab¬ gelehnt. Das Angebot eines Luftpaktes wurde abgelehnt mit der Be¬ gründung, es könne ein solcher Pakt nur im Zusammenhang mit der von Deutschland geforderten Anterzeichnung eines Ostpaktes stattfinden. Das Angebot zu einer großzügigen Befriedung Europas vom 21. Mai 1935: Es wurde einfach übergangen, ausgenommen jene Proposition, die dann später der englisch-deutschen Flotten¬ abmachung zugrunde gelegt wurde. (Botschafter v. Ribbentrop im Völkerbundsrat London am 19. März 1936s Als der Führer am 16. März 1935 die deutsche Wehr¬ hoheit wiederherstellte, blieben davon die Bestimmungen des Locarnovertrages ausdrücklich ausgenommen. In diesem Vertrage vom 16. Oktober 1925 haben sich das Deutsche Reich, Frankreich, Belgien, England und Italien gegenseitig die in Versailles sestgelegte staatsdeutsche West¬ grenze verbürgt. Darüber hinaus hat sich in diesem „Rhein¬ pakt" das Deutsche Reich verpflichtet, die Versailler Be¬ stimmungen über die entmachtete (demilitarisierte) Zone zu beiden Seiten des Rheines streng zu beachten. In Er¬ füllung dieser Abmachungen waren in dem deutschen Wehr¬ gesetz Sonderbesttmmungen über den Ersatz aus der ent¬ machteten Zone ausgenommen worden. Als aber am 2. Mai 1935 Frankreich und Sowjetrußland einen Bei¬ standspakt unterzeichneten und das französische Parlament Anfang März 1936 diesen Pakt billigen sollte, war eine grundsätzlich neue Lage geschaffen. Die Wiederherstellung der Souveränität im Rhein¬ land als Antwort auf den Bruch des Locarnovertrages durch Frankreich Sofort nach dem Bekanntwerden des am 2. Mai 1935 unter¬ zeichneten Paktes zwischen Frankreich und der Anion der Sozia¬ listischen Sowjetrepubliken hat die deutsche Regierung die Re¬ gierungen der übrigen Signatarmächte des Rheinpaktes von Locarno darauf aufmerksam gemacht, daß die Verpflichtungen, die Frankreich in dem neuen Pakt eingegangen ist, mit seinen Ver¬ pflichtungen aus dem Rheinpakt nicht vereinbar sind,.. Den beteilig- iy8 ten Regierungen ist auch bekannt, daß weder ihre schriftlichen Ant¬ worten auf das deutsche Memorandum noch die von ihnen auf diplomatischem Wege oder in öffentlichen Erklärungen vorge¬ brachten Argumente den Standpunkt der deutschen Negierung erschüttern konnten. .. 1. Es ist unbestritten, daß sich der französisch-sowjetische Ver¬ trag ausschließlich gegen Deutschland richtet. 2. Es ist unbestritten, daß Frankreich in ihm für den Fall eines Konflikts zwischen Deutschland und der Sowjetunion Verpflich¬ tungen übernimmt, die weit über seinen Auftrag aus der Völker¬ bundssatzung hinausgehen und die es selbst dann zu einem mili¬ tärischen Vorgehen gegen Deutschland zwingen, wenn es sich dabei weder auf eine Empfehlung noch überhaupt auf eine vorliegende Entscheidung des Völkerbundsrates berufen kann. 3. Es ist unbestritten, daß Frankreich in einem solchen Falle also das Recht für sich in Anspruch nimmt, nach eigenem Ermessen zu entscheiden, wer der Angreifer ist. 4. Es steht somit fest, daß Frankreich der Sowjetunion gegen¬ über Verpflichtungen eingegangen ist, die praktisch darauf hinaus¬ laufen, gegebenenfalls so zu handeln, als ob weder die Völker¬ bundssatzung noch der Rheinpakt, der auf die Satzung Bezug nimmt, in Geltung wären. Dieses Ergebnis des französisch-sowjetischen Vertrages wird nicht damit beseitigt, daß Frankreich darin den Vorbehalt gemacht hat, zu einem militärischen Vorgehen gegen Deutschland dann nicht verpflichtet sein zu wollen, wenn es sich durch ein solches Vorgehen einer Sanktion seitens der Garantiemächte Italien und Gro߬ britannien aussetzen würde. Diesem Vorbehalt gegenüber bleibt schon die Tatsache entscheidend, daß der Rheinpakt nicht etwa nur auf Garantieverpflichtungen Großbritanniens und Italiens, sondern primär auf den im Verhältnis zwischen Frankreich und Deutsch¬ land festgesetzten Verpflichtungen beruht. Es kommt deshalb allein darauf an, ob sich Frankreich bei der Übernahme dieser Vertragsverpflichtungen in jenen Grenzen ge¬ halten hat, die ihm im Verhältnis zu Deutschland durch den Nhein¬ pakt auferlegt worden sind. Die ersten Truppen beim Passieren der Mainzer Straßenbrücke über den Rhein am 7. März 1 936 Das aber muß die deutsche Negierung verneinen. Der Rheinpakt sollte das Ziel verwirklichen, den Frieden im Westen Europas dadurch zu sichern, daß Deutschland einerseits und Frankreich und Belgien andererseits in ihrem Verhältnis zuein¬ ander für alle Zukunft auf die Anwendung militärischer Gewalt verzichten. Wenn bei dem Abschluß des Paktes bestimmte Aus¬ nahmen von diesem Kriegsverzicht über das Recht der Selbst¬ verteidigung hinaus zugelassen wurden, so lag, wie allgemein be¬ kannt, der politische Grund hierfür allein darin, daß Frankreich schon vorher gegenüber Polen und der Tschechoslowakei bestimmte Bündnispflichten übernommen hatte, die es der Idee der allge¬ meinen Friedenssicherung im Westen nicht opfern wollte. Deutsch¬ land hat sich aus seinem guten Gewissen heraus damals mit diesen Einschränkungen des Kriegsverzichts abgesunden. Es hat die von dem Vertreter Frank¬ reichs auf den Tisch von Locarno gelegten Ver¬ träge mit Polen und der Tschechoslowakei nicht beanstandet, allein unter der selbstverständlichen Voraussetzung, daß diese Verträge sich an die Konstruktion des Rheinpaktes anpaßten und keinerlei Bestim¬ mungen über die.Hand¬ habung des Art. 16 der Völkerbundssatzung ent¬ hielten, wie sie in den neuen französisch-sowje¬ tischen Abmachungen vorgesehen sind. Dem entsprach auch der da¬ mals der deutschen Re¬ gierung bekanntgewor¬ dene Inhalt dieser Son¬ derabmachungen. Die im Rheinpakt zugelafsenen Ausnahmen sind allerdings nicht ausdrücklich aus Polen und die Tschechoslowakei abgestellt, sondern abstrakt formuliert worden. Es war aber der Sinn aller hierausbezüglichen Verhandlungen, nur einen Ausgleich zwischen dem deutsch-französischen Kriegsverzicht und dem Wunsche Frankreichs nach Aufrechterhaltung seiner schon be¬ stehenden Bündnisverpflichtungen zu finden. Wenn sich daher Frankreich die abstrakte Formulierung der im Rheinpakt zuge¬ lassenen Kriegsmöglichkeiten jetzt zunutze macht, um ein neues Bünd¬ nis mit einem militärisch hochgerüsteten Staat gegen Deutschland abzuschließen, wenn es so die Tragweite des von ihm mit Deutsch¬ land vereinbarten Kriegsverzichts weiterhin und in so entscheidender Weise einschränkt und wenn es dabei, wie oben dargelegt, nicht ein- Wachtposten am Rhein gegenüber der Festung Ehrenbreitstein 201 mal die festgesetzten formellen rechtlichen Grenzen innehält, so hat es damit eine völlig neue Lage geschaffen und das politische System des Nheinpaktes sowohl dem Sinne nach als auch tatsächlich zerstört. Die letzten Debatten und Beschlüsse des französischen Parla¬ ments haben erwiesen, daß Frankreich trotz der deutschen Vor¬ stellungen entschlossen ist, den Pakt mit der Sowjetunion endgültig in Kraft zu setzen, ja eine diplomatische Unterredung hat ergeben, daß sich Frankreich schon jetzt an die von ihm geleistete Unterzeich¬ nung dieses Paktes vom 2. Mai 1935 als gebunden ansieht. Gegenüber einer solchen Entwicklung der europäischen Politik kann aber die deutsche Reichsregierung, will sie nicht die ihr pflicht¬ gemäß anvertrauten Interessen des deutschen Volkes verwahr¬ losen lassen oder preisgeben, nicht untätig bleiben. Die deutsche Regierung hat bei den Verhandlungen der letzten Jahre stets betont, alle sich aus dem Rheinpakt ergebenden Ver¬ pflichtungen so lange halten und erfüllen zu wollen, als die anderen Vertragspartner auch ihrerseits bereit sind, zu diesem Pakte zu stehen. Diese selbstverständliche Voraussetzung kann jetzt als von selten Frankreichs nicht mehr erfüllt angesehen werden. Frankreich hat die ihm von Deutschland immer wieder gemachten freundschaft¬ lichen Angebote und friedlichen Versicherungen unter Verletzung des Rheinpaktes mit einem ausschließlich gegen Deutschland ge¬ richteten militärischen Bündnis mit der Sowjetunion beantwortet. Damit hat der Rheinpakt von Locarno aber seinen inneren Sinn verloren und praktisch aufgehört zu existieren. Deutschland sieht sich daher auch seinerseits nicht mehr als an diesen erloschenen Pakt gebunden an. Die deutsche Regierung ist nunmehr gezwungen, der durch dieses Bündnis neugeschaffenen Lage zu begegnen, einer Lage, die dadurch verschärft wird, daß der französisch-sowjetische Vertrag seine Ergänzung in einem genau parallel gestalteten Bünd¬ nisvertrag zwischen der Tschechoslowakei und der Sowjetunion ge¬ funden hat. 3m Interesse der primitiven Rechte eines Volkes auf Sicherung seiner Grenzen und zur Wahrung seiner Verteidigungs¬ möglichkeiten hat daher die deutsche Neichsregierung mit dem heu¬ tigen Tage die volle und uneingeschränkte Souveränität des Reiches in der demilitarisierten Zone des Nheinlandes wieder hergestellt. ^Denkschrift an die Locarnomächte vom 7. März 1936j 202 Der deutsche Friedensplan Am aber jeder Mißdeutung ihrer Absichten vorzubeugen und den rein defensiven Charakter dieser Maßnahmen jder Besetzung des Rheinlandesj außer Zweifel zu stellen, sowohl als ihrer ewig gleich¬ bleibenden Sehnsucht nach einer wirklichen Befriedung Europas zwischen gleichberechtigten und gleichgeachteten Staaten Ausdruck zu verleihen, erklärt sich die deutsche Reichsregierung bereit, auf der Grundlage der nachstehenden Vorschläge neue Verein¬ barungen für die Aufrichtung eines Systems der europäischen Friedenssicherung zu treffen. 1. Die deutsche Reichsregierung erklärt sich bereit, mit Frankreich und Belgien über die Bildung einer beiderseitigen entmilitarisierten Zone sofort in Verhandlungen einzutreten und einen solchen Vor¬ schlag in jeder Tiefe und Auswirkung unter der Voraussetzung der vollkommenen Parität von vornherein ihre Zustimmung zu geben. 2. Die deutsche Reichsregierung schlägt vor, zum Zweck der Sicherung der Anversehrbarkeit und Anverletzbarkeit der Grenzen im Westen einen Nichtangriffspakt zwischen Deutschland, Frankreich und Belgien abzuschließen, dessen Dauer sie bereit ist, auf fünf¬ undzwanzig Jahre zu fixieren. 3. Die deutsche Reichsregierung wünscht England und Italien einzuladen, als Garantiemächte diesen Vertrag zu unterzeichnen. 4. Die deutsche Reichsregierung ist einverstanden, falls die Königlich Niederländische Regierung es wünscht und die anderen Vertragspartner es für angebracht halten, die Niederlande in dieses Vertragssystem einzubeziehen. 5. Die deutsche Reichsregierung ist bereit, zur weiteren Ver¬ stärkung dieser Sicherheitsabmachungen zwischen den Westmächten einen Lustpakt abzuschließen, der geeignet ist, der Gefahr plötzlicher Luftangriffe automatisch und wirksam vorzubeugen. 6. Die deutsche Reichsregierung wiederholt ihr Angebot, mit den im Osten an Deutschland grenzenden Staaten ähnlich wie mit Polen Nichtangriffspakte abzuschließen. Da die litauische Regie¬ rung in den letzten Monaten ihre Stellung dem Memelgebiet gegen¬ über einer gewissen Korrektur unterzogen hat, nimmt die deutsche 20Z Reichsregierung die Litauen betreffende Ausnahme, die sie einst machen mußte, zurück und erklärt sich unter der Voraussetzung eines wirksamen Ausbaues der garantierten Autonomie des Memel¬ gebietes bereit, auch mit Litauen einen solchen Nichtangriffspakt zu unterzeichnen. 7. Nach der nunmehr erreichten endlichen Gleichberechtigung Deutschlands und der Wiederherstellung der vollen Souveränität über das gesamte deutsche Reichsgebiet sieht die deutsche Reichs¬ regierung den Hauptgrund sür den seinerzeitigen Austritt aus dem Völkerbund als behoben an. Sie ist daher bereit, wieder in den Völkerbund einzutreten. Sie spricht dabei die Erwartung aus, daß im Lause einer angemessenen Zeit auf dem Wege freundschaft¬ licher Verhandlungen die Frage der kolonialen Gleichberechtigung sowie die Frage der Trennung des Völkerbundsstatutes von seiner Versailler Grundlage geklärt wird. ^Denkschrift an die Locarnomächte vom 7. März 1936s Die Unterschrift unter die Kriegsschuldlüge zurück¬ gezogen Ich ziehe ... die deutsche Unterschrift feierlichst zurück von jener damals einer schwachen Regierung wider deren besseres Wissen abgepreßten Erklärung, daß Deutschland die Schuld am Kriege besitze! sDer Führer vor dem Reichstag am 30. Januar 1937s Die Ehre eines Volkes kann nicht verhandelt, sondern nur genommen werden Die Ehre eines Volkes kann überhaupt nicht ausgehandelt, sondern sie kann nur genommen werden. So wenig wie man sie ihr weghandeln, sondern auch nur nehmen kann! jDer Führer vor dem Reichstag am 30. Januar 1937s 204 Deutschland wird niemals mehr etwas unterschreiben, was mit seiner Ehre unvereinbar ist Ich möchte nach der Wiederherstellung der vollen deutschen Souveränität und Gleichberechtigung nur abschließend erklären, daß Deutschland niemals mehr einen Vertrag unterzeichnen wird, der mit seiner Ehre, mit der Ehre der Nation und der es vertreten¬ den Regierung irgendwie unvereinbar ist, oder der sonst sich mit den deutschen Lebensinteressen nicht verträgt und daher aus die Dauer nicht gehalten werden könnte. jDer Führer vor dem Reichstag am 30. Januar 1937j Frankreich und Sowjetrußland haben einen festen Ring um Deutschland gelegt: die Tschechoslowakei hat sich dem Militärbündnis der beiden Mächte so weit angeschlossen, daß es durch die Anlage von Flughäfen für Sowjetflieger zum „Flugzeugmutterschiff Sowjetrußlands" geworden ist, und Rumänien erlaubt den Sowjetflugzeugen das Aberfliegen seines Staatsgebietes! Diesen Ning zu sprengen, hat sich Deutschland vor allem Italien genähert. Es hat die „Sank¬ tionen" nicht mitgemacht, die der Völkerbund unter Führung Frankreichs in der Form der Einfuhrsperre von kriegs¬ wichtigen Dingen gegen Italien verhängte, als dieses sich Abessinien eroberte. Auch als der Bolschewismus sich an¬ schickte, Spanien in eine Sowjetrepublik zu verwandeln, liefen die deutsche und die italienische Politik in der gleichen Richtung der „Nichteinmischung" mit dem Ziel, eine Aus¬ breitung des Bolschewismus in Europa zu verhindern. In verschiedenen Abmachungen haben die beiden Regierungen eine gemeinsame politische Grundrichtung sestgelegt, und Mussolini hat die Linie Berlin — Rom als die Achse der europäischen Politik bezeichnet. Deutsch-italienische Zusammenarbeit Im Verlauf des Besuches des italienischen Außenministers, Graf Ciano, in Deutschland find in seiner Unterhaltung mit dem Führer und Reichskanzler sowie in verschiedenen Unterhaltungen zwischen ihm und den leitenden deutschen Persönlichkeiten die schwebenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen von 20Z größerer Bedeutung erörtert worden, namentlich diejenigen, welche beide Länder unmittelbar betreffen. Die Unterhaltungen haben in einer Atmosphäre freundschaftlicher Lerzlichkeit stattgefunden. Zur beiderseitigen Genugtuung ist die Übereinstimmung der Auffassungen und die Absicht der beiden Regierungen festgestellt worden, ihre gemeinsame Tätigkeit auf die Förderung des all¬ gemeinen Friedens und Wiederaufbaus zu richten. Die beiden Regierungen haben beschlossen, zur Durchführung dieser Bestre¬ bungen in Fühlung zu bleiben. sAmtliche Mitteilung vom 25. Oktober 1936j Schon die Besetzung der entmachteten Rheinzone geschah unter der wohlwollenden Deckung der „Locarnomacht" Italien. Die wichtigste Folge der deutsch-italienischen Zu¬ sammenarbeit für uns aber ist bisher die Entspannung des Verhältnisses zwischen dem Reich und Österreich. Nach der Machtübernahme des Nationalsozialismus hatte der österreichische Faschismus, gestützt aus die schmale „Vater¬ ländische Front", mit Unterstützung Italiens und Frank¬ reichs Österreich immer stärker vom Reiche abgewendet. Zwar war im Juli 1934 der Bundeskanzler Dollfuß im Bundeskanzleramt von zwei Männern niedergeschossen worden, die glaubten, dadurch dem Nationalsozialismus zur Macht verhelfen zu können; aber seitdem hatte sich die Politik des „Austrofaschismus" lediglich verschärft. Marxisten und Nationalsozialisten schmachteten in gleicher Weise in stacheldrahtumwehrten Konzentrationslagern. Nicht nur der staatliche oder der wirtschaftliche Anschluß sollte verhindert werden, auch der geistige: der innere Zusammenschluß des deutschen Volkes in der Welt¬ anschauung des Nationalsozialismus. Die faschistische Regierung betonte nicht das Deutschtum des ostbayrischen Stammes, sondern das Österreichertum. Sie war im Be¬ griff, diesen bisher nur durch fremden Machtspruch vom Gesamtdeutschtum abgespaltenen „selbständigen" deutschen Staat nunmehr freiwillig zum „deutschsprechenden Ausland" zu machen und damit den Weg zu beschreiten, den einst die oberdeutsche Schweiz, das niederdeutsche Lolland und später das mitteldeutsche Luxemburg gegangen sind. Im Sommer 1936 aber konnte unter Billigung Italiens ein Freund¬ schaftsabkommen zwischen den beiden deutschen Ländern abgeschlossen werden. 206 Vereinbarung zwischen dem Reich und Österreich In der Überzeugung, der europäischen Gesamtentwicklung zur Aufrechterhaltung des Friedens eine wertvolle Förderung zuteil werden zu lassen, wie in dem Glauben, damit am besten den viel¬ gestaltigen wechselseitigen Interessen der beiden deutschen Staaten zu dienen, haben die Regierungen des Deutschen Reiches und des Bundesstaates Österreich beschlossen, ihre Beziehungen wieder normal und freundschaftlich zu gestalten. Aus diesem Anlaß wird erklärt: 1. Im Sinne der Feststellungen des Führers und Reichskanzlers vom 21. Mai 1935 anerkennt die deutsche Reichsregierung die volle Souveränität des Bundesstaates Österreich. 2. Jede der beiden Regierungen betrachtet die in dem anderen Lande bestehende innerpolitische Gestaltung, einschließlich der Frage des österreichischen Nationalsozialismus, als eine innere An¬ gelegenheit des anderen Landes, auf die sie weder unmittelbar noch mittelbar Einwirkung nehmen wird. 3. Die österreichische Bundesregierung wird ihre Politik im allgemeinen wie insbesondere gegenüber dem Deutschen Reiche stets auf jener grundsätzlichen Linie halten, die der Tatsache, daß Österreich sich als deutscher Staat bekennt, entspricht. Hier¬ durch werden die Römerprotokolle sx 1934 und deren Zusätze sx 1936 sowie die Stellung Österreichs zu Italien und Angarn, als den Partnern dieser Protokolle, nicht berührt. In der Erwägung, daß die von beiden Seiten gewünschte Ent¬ spannung sich nur verwirklichen lassen wird, wenn dazu gewisse Vorbedingungen seitens der Regierungen beider Länder erstellt werden, wird die Reichsregierung sowohl wie die österreichische Bundesregierung in einer Reihe von Einzelmaßnahmen die hierzu notwendigen Voraussetzungen schaffen. ^Amtliche Mitteilung vom 11. Juli 1936j 2»7 28. Ausland- und Grenzlanddeutschtum Nationalsozialistische Arbeit am Auslanddeutschtum Die deutschen Kolonien im Ausland sind wachgerüttelt worden, und ein großer Teil von ihnen steht heute fest auf dem Boden der nationalsozialistischen Weltanschauung. Es war nicht so einfach, diesen Zustand zu erreichen. . . Wir haben auch nie erwartet, daß das Auslanddeutschtum sich in wenigen Monaten zum neuen Reich bekennen würde, denn die Entfernung von der Leimat, die Unkenntnis des Geschehens hier und der Lügenfeldzug fast der gan¬ zen Welt haben ihr Teil dazu beigetragen, die Erkenntnis zu ver¬ langsamen, daß auch im Ausland der letzte Deutsche National¬ sozialist sein muß. Leute sind bereits die Ansätze zu einer wirklichen Einigkeit im Auslanddeutschtum gegeben. Wenn am 30. Januar die nationale Erhebung, am 20. April der Geburtstag unseres Führers, am I.Mai der Nationalfeiertag und am 6. Oktober das Erntedank¬ fest in den deutschen Kolonien draußen gefeiert werden, so sehen wir fast überall ein Bild der Geschlossenheit, das uns bisher un¬ bekannt war. Es ist auch keine befohlene Geschlossenheit, sondern ein einziges Wollen, das unsere Volksgenossen draußen veranlaßt, an diesen Ehrentagen der Nation zusammenzukommen und des alten Vaterlandes zu gedenken. Wenn am Nationalfeiertag in diesem Jahr im europäischen Ausland über 150 Feiern stattfanden, zu denen Redner aus der Leimat gesandt wurden, so stelle ich fest: wenn Führer von Bewegung und Staat nach draußen gehen und zu ihren Volksgenossen, selbst in den kleinsten Orten, sprechen und ihnen die Grüße der Leimat überbringen, dann ist das Aufbau¬ arbeit, ist das der konzentrierte Ausdruck unseres Willens, jedem Deutschen draußen zu zeigen, daß er zu uns gehört. jGauleiter Bohle aus dem Neichsparteitag 1935j 208 Das Grenzlanddeutschtum soll nicht mit Gewalt zurück¬ geführt werden Es wird gefragt, ob nicht das Deutschtum an unseren Grenzen es wert wäre, vorausgesetzt, daß wir die Macht besäßen, es mit Schwertgewalt in den Ring der Leimat zurückzuführen. Wir wollen auch darüber ein ganz deutliches Zeugnis ablegen. Wir können uns nicht mehr den Fall denken, daß das Millionenopfer bester deutscher Jugend auf den Schlachtfeldern auch nur im ent¬ ferntesten ausgewogen werden würde im Falle eines totalen Sieges. Die Erkenntnis, die uns aus unserer Weltanschauung folgerichtig erwachsen ist, legt es den verantwortlichen Männern der deutschen Reichsregierung nahe, von hier aus die Minderheitenpolitik aus deutschem Reichsboden neu auszurichten. Wir glauben nicht, daß uns damit gedient ist, wenn wir fremde Minderheiten mit den überlegenen Mitteln des Staates vergewal¬ tigen. Wir glauben, daß Äaß und Tränen die Ernte solchen Tuns sein werden, und wir sind der Überzeugung, daß ein neuer Weg be¬ schritten werden muß, gleich dem unseren ausgerichtet. So werden Wunden geheilt werden, die bisher als unheilbar angesehen wurden. Die deutsche Volkstumsbewegung ist nicht durchgeführt im Auf¬ trage des Staates. Sie hat ihre Grenzen an den Grenzen des Reiches. Sie wird von jenen, die sich für sie einsetzten, in eigenem Auftrage durchgeführt. jReichsminister Rust auf der VDA.-Tagung in Danzig am 10. Juni 1935j Eine Lösung der Volksgruppenfrage würde dem Frie¬ den dienen Es wird dem europäischen Frieden insgesamt nützen, wenn in der Behandlung der Nationalitäten, die als Minorität in fremden Völkern zu leben gezwungen sind, eine gegenseitige Rücksicht auf die berechtigte Empfindung des nationalen Stolzes und Bewußt¬ seins der Völker genommen wird. Dies würde zu einer tiefgreifenden Entspannung zwischen den Staaten führen, die durch das Schicksal gezwungen sind, neben¬ einander zu existieren und deren staatliche Grenzen sich nicht mit den Volksgrenzen decken. jDer Führer vor dem Reichstag am 30. Januar 1937j 20Y Die Ganzheit des deutschen Volkstums als Forderung und Loffnung In Bewunderung und tiefstem Vertrauen blicken unsere Volks¬ genossen in fremden Staaten auf das Reich und feinen Führer. Sie fühlen sich aus der Gemeinschaft des Volkstums, die eine selbstverständliche Grundlage der neuen deutschen Lebensgestaltung auf allen Gebieten ist, verbunden mit dem Aufstieg des Reiches und mit den Kräften, die diesen Aufstieg ermöglicht haben. Sie sind sich dabei durchaus bewußt, daß sie als Bürger fremder Staaten ebenso wie die anderen Völker das Recht haben, die Bindungen des Blutes und des kulturellen Lebens mit dem Gesamtvolke aufrechtzuerhalten. Sie wissen, daß die Kräfte und die Wesensvertiefung, die sie aus diesen inneren, abseits der Tages¬ politik und der staatlichen Beziehungen liegenden Quellen völkischen Lebens schöpfen, gerade auch ihren Staaten in gesteigerter Leistung zugute kommen. Sie verlangen aber auch von den Staaten und den ftaatstragenden Völkern Verständnis für die Heiligkeit des Volkstums und für das Recht der völkischen Bindung über Staatsgrenzen hinweg. Ansere Volksgenossen können sich dabei in wörtlicher Prägung ihrer Forderungen auf die Kundgebungen anderer Völker, wie der Polen, Tschechen, Italiener, stützen. Wir im Reich sind durch die wachsenden Mauern der deutschen Wehrkraft geborgen. Wir dürfen und sollen in immer stärkerem Maße und immer tiefer unser Leben im Boden unseres Volks¬ tums verwurzeln. Es ist selbstverständlich, daß wir gerade in der Gegenwart, in diesem Aufbruch des deutschen Volkes zu sich selbst, auch unsere, um ihre völkische Behauptung ringenden Auslands¬ volksgenossen in unser Leben, unser Wünschen, unser Lossen und unser Tun einbeziehen. Die innere Einheit und Ganzheit des deutschen Volkes steht zwingend als Forderung und als Hoffnung vor uns. iDer Bundesleiter des VDA. vr. Steinacher im 2. Dezember¬ heft 1936 der Zeitschrift „Der Volksdeutsche") 14 Gehl, Der nationalsozialistische Staat, 3. Lest 210 Deutschland wird immer wieder Kolonien fordern Deutschland hat niemals Kolonien gefordert zu militärischen Zwecken, sondern ausschließlich zu wirtschaftlichen. Es ist klar, daß in Zeiten einer allgemeinen Prosperität der Wert eines bestimmten Gebietes sinken mag, es ist aber auch ebenso klar, daß in Zeiten der Not eine solche Bewertung eine sofortige Änderung erfährt. And Deutschland lebt heute in Zeiten eines schweren Kampfes um Lebensmittel und Rohstoffe. Ein genügen¬ der Einkauf wäre nur denkbar bei einer fortgesetzten und dauernden Steigerung unserer Ausfuhr. Also wird die Forderung nach Kolonien in unserem so dicht besiedelten Land als eine selbstver¬ ständliche sich immer wieder erheben. iDer Führer vor dem Reichstag am 30. Januar l937i 211 Zeittafel vom 30. Januar 1933 bis 30. Januar 1937 Die eingeklammerten Zahlen bezeichnen die Seiten folgender Bände — Die nationalsozialistische Revolution I — Der nationalsozialistische Staat. 1. Lest II — Der nationalsozialistische Staat. 2. Lest m — Der nationalsozialistische Staat. 3. Lest 1933 30. Januar Reichspräsident Generalfeldmarschall v. Lin- denburg ernennt den Führer der National¬ sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei Adolf Pitler zum Kanzler des Deutschen Reiches (k, 67). 1. Februar Der Reichspräsident löst den Reichstag auf (k, 70). Der Führer erläßt einen Aufruf an die deutsche Nation zur gemeinsamen Wiederausbauarbeit in zwei Vierjahresplänen (K, 71 — 76, 1, 95). 4. Februar Notverordnung zum Schutze des deutschen Volkes (U., 76). 10. Februar Adolf Pitler spricht im Berliner Sportpalast über alle deutschen Sender (R, 76—80). 27. Februar Das letzte Ausffackern kommunistischer Um¬ sturzversuche (Reichstagsbrand) durch Göring niedergeschlagen (R, 83). Die gesamte marxistische Presse wird ver¬ boten. 28. Februar Verordnung zum Schutze von Volk und Staat (R, 84—86). 4. März Adolf Pitler spricht in Königsberg über sämt¬ liche deutschen Sender zum Wahlkamps (bl, 86—88). 5. März Der „Tag der erwachenden Nation" — 17,3 Millionen wählen die NSDAP. (R, 86—90). 13. März vr. Goebbels wird Reichsminister für Volks¬ aufklärung und Propaganda (R, 69). 14* 212 21. März 23. März 31. März 7. April 10. April 27. April 29. April I.Mai 10. Mai 17. Mai 17. Juni Der Tag von Potsdam. Die November¬ revolte von 1918 ist staatsrechtlich endgültig überwunden. Kommunisten und Sozialdemo¬ kraten sind von der Teilnahme ausgeschlossen (N, 96). Kundgebung Äindenburgs (k, 99) und Re¬ gierungserklärung Adols Äitlers (R, 100 bis 104) sowie Reichstagsrede des Ministers Göring (k, 104—108). Annahme des Ermächtigungsgesetzes mit der überwältigenden Mehrheit von 411 Stimmen gegen 94 der SPD. Vorlegung des Gesetzes zur „Behebung der Not von Volk und Reich" (R, 108—133; I, 25—32). Vorläufiges Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich (R, 135—138). Verkündung des Reichsstatthaltergesetzes. Reichsminister Göring wird preußischer Mi¬ nisterpräsident. Rudols Äeß wird Stellvertreter des Führers in der NSDAP. Ministerpräsident Göring wird zum Reichs¬ minister sür Luftfahrt ernannt. Adolf Äitler spricht auf dem Tempelhofer Feld vor der Berliner Arbeiterschaft zum ge¬ samten deutschen Volk (k, 148—151; 1,95,96). 1. Kongreß der Deutschen Arbeitsfront. Adolf Äitler übernimmt die Schirmherrschaft der deutschen Arbeiterschaft und zugleich auch die Schirmherrschaft des deutschen Bauerntums (I, 86, 87, 105—116). Große Friedensrede des Führers im Reichs¬ tag (I, 194—202). Baldur von Schirach wird Reichsjugend¬ führer (I, 131). 2IZ 22. Juni 29. Juni I.Juli 8. Juli II. Juli 14. Juli 15. Juli 20. Juli 30. Juli 31. August bis 3. September 13. September 22. September 23. September 29. September 1. Oktober 2. —3. Oktober 4. Oktober Die SPD. wird endgültig verboten. Darre wird Reichsernährungsminister (I, 69 bis 72, 74). Gründung der „Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums" (II, 191 — 193). Gesetz über den Preußischen Staatsrat. Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche (I, 184—185). Gesetz zur Verhütung des erbkranken Nach¬ wuchses (I, 14 — 21). Gesetz gegen die Neubildung von Parteien. Das Reichskonkordat zwischen dem Deutschen Reich und dem Heiligen Stuhl wird unter¬ zeichnet (I, 187—192). Der Führer spricht auf dem Deutschen Turn¬ fest in Stuttgart (I, 166, 167). Der 5. Reichsparteitag in Nürnberg — der Kongreß des Sieges (1,8,9, 11,12,14, 21, 22, 28,31,33—37,40,53,65, 68, 133, 145—147). Aufruf des Führers zum Kampf gegen Hun¬ ger und Kälte (I, 103). Reichsminister vr. Goebbels leitet das Win¬ terhilfswerk ein (I, 103). Verkündung des Reichskulturkammergesehes (I, 136—147). Der Führer eröffnet den Bau der Reichs¬ autobahnen (I, 99—101). Das Reichserbhosgesetz wird beschlossen (I, 77 bis 82). Adolf Litler spricht zum Erntedankfest aus dem Bückeberg (I, 73 — 74). Erste Reichstagung des Bundes National¬ sozialistischer Deutscher Juristen nach der Re¬ volution (I, 147 — 156). Verkündung des Schriftleitergesetzes (I, 177). 214 14. Oktober 9. November 10. November 12. November I. Dezember 1934 1. Januar 20. Januar 23. Januar 30. Januar 7. Februar 19. Februar 25. Februar 27. Februar 21. März Das Deutsche Reich tritt aus dem Völker¬ bund und der Abrüstungskonferenz aus. Der Reichstag wird ausgelöst (4, 205—208). Enthüllung des Ehrenmals an der Feldherrn- halle in München zur Feier des 9. November 1923. Adolf Hitler spricht vor den Arbeitern der Siemenswerke (4, 213). Reichstagswahl und Volksabstimmung. 40 Millionen Volksgenossen bekennen sich zur Politik der Regierung (4, 32, 33). Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat (41, 40, 41). Neujahrsrede des Reichsjugendsührers (44, 164—166). Erster Reichsbauerntag in Weimar (44, 81 bis 90, III, 112). Das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit wird verkündet (44, 97—104, 414, 86, 87). Verkündung des Gesetzes über den Neuaufbau des Reiches. Adolf Hitler spricht im Reichs¬ tag (41, 18, 46, 47, 54—59, 128—130, 229). Der Führer spricht zur Verkündung des Deutschen Studentenrechts (44, 22, 23, 195 bis 202). Das Hoheitsabzeichen der nationalsozialisti¬ schen Bewegung wird zugleich Hoheits¬ abzeichen der Wehrmacht. Vereidigung der Politischen Leiter durch den Stellvertreter des Führers (44, 15, 42, 43, 168, 169). Gesetz über die Versorgung der Kämpfer für die nationale Erhebung. Eröffnung der Arbeitsschlacht durch Adolf Hitler (44, 106, 132—135). 26. März 18. April 21. April 29. April 1. Mai 14. Juni 30. Juni 5. Juli 20. Juli 2. August 19. August 4. — 10. September 30. September 2IZ Der Führer spricht zur Alten Garde in Mün¬ chen (II, 24, 25). Einsetzung der Parteiamtlichen Prüfungs¬ kommission zum Schutze des nationalsozia¬ listischen Schrifttums unter dem Reichs- geschästssührer der NSDAP. Reichsleiter Philipp Bouhler (II, 184—191). I)r. Goebbels eröffnet die Ausstellung „Deut¬ sches Volk — Deutsche Arbeit" in Berlin (Ift 12). Preußisches Landjahrgesetz (III, 160, 161). Adolf Litler spricht auf dem Tempelhofer Feld (II, 7, 9, 96, 212, 213). Zusammenkunft des Führers mit Mussolini in Venedig. Adolf Litler ernennt Viktor Lutze zum Chef des Stabes der SA. (II, 51—53). Gesetz über wirtschaftliche Maßnahmen (11,77). Die SS. wird unter dem Reichsführer Limmler zur selbständigen Organisation er¬ hoben. Der Reichspräsident Generalfeldmarschall von Lindenburg stirbt (II, 28). Das Gesetz über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches wird beschlossen und ver¬ kündet (II, 32). Die Volksabstimmung über das Gesetz vom 2. August erbringt mehr als 90 Ja- Stimmen für Adolf Litler (II, 33). 6. Reichsparteitag der NSDAP, in Nürn¬ berg unter der Parole „Triumph des Willens" (II, 10, 11, 26, 48—50, 53, 158—160, 175, 176, 182, 218). Der Führer spricht auf dem Bückeberg (III, 79, 80, 110). 2l6 4. Dezember 20. Dezember 1935 I. Januar 13. Januar 30. Januar 24. Februar 1. März 7. März 16. März 2. April 4. April I.Mai 21. Mai 14. Juni 19. Juni Gesetz über die Gewinnverteilung bei Kapital¬ gesellschaften (III, 77, 78). Gesetz gegen heimtückische Angriffe aus Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuni¬ formen (III, 44, 45). Vereinigung der Kultusministerien des Rei¬ ches und Preußens zum „Reichs- und Preu¬ ßischen Ministerium für Wissenschaft, Erzie¬ hung und Volksbildung". Die Saar stimmt mit 90,8 für Deutschland. Reichsstatthaltergesetz (III, 63, 64). Deutsche Gemeindeordnung (III, 69—75). Erinnerungsfeier des 15. Jahrestages der Parteigründung in München (III, 47). Der Führer nimmt an den großen Besreiungs- seiern des heimgekehrten Saarlandes in Saar¬ brücken teil (III, 186, 187). Der Führer bittet das Volk um Zustimmung zu seiner Gesamtpolitik (III, 19, 20). Die Deutsche Reichsregierung beschließt das Gesetz der allgemeinen Wehrpflicht (III, 21 bis 31, 35—37). Übernahme der gesamten Rechtspflege auf das Reich. Das Deutsche Winterhilfswerk 1934/35 findet mit einem vorläufigen Ergebnis von 362 Mil¬ lionen Mark seinen Abschluß. Nationaler Feiertag des deutschen Volkes. Rede des Führers vor dem Reichstag über Deutschlands Verfassung (III, 18, 19) und Laltung in der Wehrpolitik (III, 188—193). Wehrgesetz (III, 31—34). Reichsarbeitskammer gegründet. Deutsch-englisches Flottenabkommen unter¬ zeichnet. 217 2l8 4. Februar 6. Februar 24. Februar 7. März 29. März 20. April 1. Mai 16. -19. Mai 14. Juni 17. Juni 3. Juli 11. Juli 29. Juli Ermordung des NSDAP.-Landesgruppen- leiters Schweiz Wilhelm Gustloff durch den Juden David Frankfurter in Davos. Auftakt der Olympischen Winterspiele in Gar¬ misch-Partenkirchen, an denen sich 28 Natio¬ nen beteiligen. Parteigründungsseier in Anwesenheit des Führers in München. Deutschlands Gleichberechtigung wiederherge¬ stellt. Einmarsch der deutschen Truppen in das Rheinland (III, 197—201). Auflösung des Reichstages. Neuwahl am 29. März. Bei der Wahl zum Reichstag bekennt sich das Volk mit 99°/> zur Politik des Führers (III, 20, 21). Zum Geburtstag des Führers begründet die SA. das Dankopfer der Nation. Der nationale Feiertag des deutschen Volkes. Deutsche Iuristentage in Leipzig (III, 162 bis 164). 4. Reichstagung der NS.-Kulturgemeinde in der Lauptstadt der Bewegung. Reichssührer SS. Himmler zum Ches der deutschen Polizei ernannt (III, 65, 66). 10-Jahres-Feier anläßlich der Wiederkehr des Reichsparteitages in Weimar in Gegenwart des Führers. Abschluß eines Abkommens zwischen dem Deutschen Reich und dem deutschen Staat Österreich zu dem Zweck, die Beziehungen wieder freundschaftlich zu gestalten. Deutsche Akademie sür Lustfahrtforschung ge¬ gründet. 2 ly 220 1. Dezember 3. Dezember 24. Dezember 1937 26. Januar 30. Januar Durch Reichsgesetz wird die gesamte deutsche Jugend innerhalb des Reiches in der Äitler- jugend vereinigt und der Reichsjugendführer zum Jugendführer des Deutschen Reiches er¬ nannt (III, 125, 126). Einführung der zwölfjährigen Schulzeit. Auf Veranlassung der NSDAP, werden die Schulden alter Kämpfer der NSDAP, an die öffentliche Wohlfahrt gestrichen. Reichsbeamtengesetz (III, 38—40). Gesetz über Groß-Äamburg (III, 66—68). Rede des Führers (III, 76, 77, 85, 86, 90, 91, 99, 101, 161, 162, 203, 204, 208, 210). Kundgebung zum Abschluß der ersten vier Jahre des nationalsozialistischen Aufbauwerkes. Der Reichstag verlängert das Ermächtigungs¬ gesetz um weitere vier Jahre. Zurückziehung der Unterschrift unter die Kriegs¬ schuldlüge (III, 203). Druck von Brettkopf Äärtel in Leipzig Oktober 1SS7 Hirts Durch jede Buchhandlung zu beziehen! Ferdinand Hirt in Brestan Libersicht über die bisher erschienenen Bände Literarische Abteilung (Abt I-) Gruppe l.1: Gedichte Band 1 Theodor Storm, Gedichte. Auswahl, herausgegeben (7687) von Professor Dr. Wolfgang Stammler, Greifswald. Mit einem Bilde des Dichters und seiner Frau und des Wohn¬ hauses in Hademarschen Band 2 Gottfried Keller, Gedichte. Auswahl, herausgegeben (7677) von Dr. Lotte Busse, Berlin. Mit einem Bilde des Dichters von R. Leemann Band Z HerWalthcr vonderVogelweide, Gcdichte.sMittel- (7667) hochdeutsche Fassung.) Auswahl, herausgegeben von Geh. Regierungs- und Oberschulrat Dr. Hermann Ianhen f. Mit einem Bilde aus der Manesseschen Liederhandschrist Band 4 Annette von Droste-Hülshoff, Gedichte. Auswahl, (7867) herausgegeben von Oberstudienrat Prof. Dr.August Kniete, Wiesbaden. Mit einem Bilde der Dichterin und Z Bildern im Test Band ) Kinderreime. Herausgegeben von Katharina Petersen. (7476) Mit Zeichnungen von Marigard Ohser-Bantzer Band 6 Stefan George, Gedichte. Auswahl, herausgegeben (7866) von Prof. Dr. Friedrich Wolters f. Mit einem Bilde des Dichters Band 7 Eduard Mörike, Gedichte. Auswahl, herausgegeben (7688) von Oberregierungsrat F. Nüßle, Stuttgart. Mit einem Bilde des Dichters nach einer Daguerreotypie von 18)) Band 8 Hans Sachs, Meisterlieder und Schwänke (Origk- (7687) naltest). Auswahl, herausgegeben von Rektor Dr.Gerhard Kahlo, Uslar. Mit einem Bilde des Dichters von Jost Amman und 4 Testbildern nach alten Stichen und Holz¬ schnitten Band 10 Erika Siebcck, Ein BcrSchen lerne ich gar zu gerne. (880s) Neue Gedichte für kleine Schulkinder. Mit Zeichnungen von Kurt Rübner Band 11 Erika Siebeck, Was kleine Leut'bewegt und freut. (8806) Neue Gedichte für kleine Schulkinder. Mit Zeichnungen von Kurt Rübner Vom 8. Schulj. an ** _40 Vom 9. Schulj. an 11. bis 13. Schulj. ** _40 *** " —.50 Vom 1. Schulj. an * —-25 11. bis 13. Schulj. *** _,50 Vom 9. Schulj. an ** _,40 Vom 9. Schulj. an ** _ .40 Vom 1. Schulj. an * —.18 Vom 2. Schulj. an « —.18 2 Banv 12 Uns trägt ein Glaube. Verse aus der Deutschen Revo- (7S66) lution. Gesammelt von Prof. Dr. Wolfgang Stammler, Greifswald, und Dr. Ruth Westermann, Berlin. U. V- ZO.7.Z5* Vom 9.,SchuIj. an *** —.50 Band 1Z Friedrich W. Könitzer, Zwischen Start und Ziel. Vom s. Schulj. an (S706) Olympische Strophen. Mit Z2 Bildern l-— Gruppe I.I!: Novellen und Erzählungen Z LeskeZZ-^/-. Banv 8 Gottfried Keller, Die drei gerechten Kammacher. (7402) Herausgegeben von Dr. Lilli Loening. Mit einem Bilde des Dichters von Karl Stauffer-Bern Band 9 Gottfried Keller, Kleider machen Leute. Heraus- (7408) gegeben von Dr. Lilli Loening. Mit einer Wiedergabe der Keller-Medaille von Arnold Böcklin * .25 * .25 Band 10 KarlLcbercchtImmermann,DcrDberhof. Heraus- (7822) gegeben von Oberstudiendtrcktor p. Zylmann, Altona. Mit einem Bilde des Dichters nach dem Gemälde von K.F. Lessing und 11 Holzschnitten von Benjamin Bautier. (Gekürzt) *** —,go Band 11 TheodorStorm,PolePoppenspäler. Herausgegeben Vom s. Schuij. an (7682) von Schulrat Georg Wolff, Berlin. Mit einem Bilde des ** -40 Dichters und ZO Scherenschnitten vonprofessorAlfred Thon Band 1Z Otto Ludwig, Zwischen Himmel und Erde. Heraus- Vom s. Schuij. m, (7826) gegeben von Stuvienrat Dr. Rudolf Reeh, Halberstadt. *** .5ö Mit einem Bilde des Dichters nach der Büste Adolf v. Hildebrand. (Gekürzt) Band 14 Theodor Storm, Immensee. Herausgegeben von (7420) Schulrat Georg Wolff, Berlin. Mit Z Zeichnungen von Prof. Arthur Illies Band 1) Gottfried Keller, Frau Regel Amrain und ihr (7404) Jüngster. Herausgegeben von Schulrat Gustav Kuhs, Brieg. Mit einem Bilde des Dichters nach der Radierung von Karl Stauffer-Bern 1887 Band 16 Theodor Storm, Die Söhne des Senators. Heraus- (7476) gegeben von Schulrat!. R. Karl Jacob, Forst i. L. Mit 2 Bildern von Professor Arthur Illies Band 17 Joseph von Eichendorff, Schloß Dürande. Heraus- (747 7) gegeben von Stadtbibliotheksrat Dr. Albert Pauli f. Mit Scherenschnitten von Paul Fritsche Band 18 Theodor Fontane, Die Kalte-Tragödie. Heraus- (7609) gegeben von Schulrat Reinhard Heuer, Potsdam. Mit 7 Bildern und 1 Karte Vom 10. Schuij. an Vom 10. Schuij. an —.25 Vom 8. Schuij. an —.25 Vom 8. Schuij. an * —.25 Vom 8. Schuij. an ** —.40 4 Hannover. Mit V em Bilde des Dichters nach cknerRadierung von Karl Stauffer-Bern und 2 Testbildern S Band Z2 Annette von Droste-Hülshoff, Die Iudenbuche. (7406) Herausgegeben von Professor Dr. Karl Schulte-Kemming¬ hausen, Münster I. W. Mit einem Bilde der Dichterin nach der Büste in Münster i. W. und 2 Textbildern * .25 Band 33 Theodor Storm, Der Schimmelreiter. Heraus- (780S) gegeben von Schulrat Heinrich Klünder, Magdeburg. Mit 6 Zeichnungen von Prof. Bernhard Winter Band 34 Theodor Storm, Psyche. Herausgegeben von Schul- (7476) rat Georg Wolff, Berlin. Mit 4 Zeichnungen von Prof. Bernhard Winter Vom 8. Schulj. an *** __.5g Vom 10. Schulj. an » —.25 Band Z) Hans Franck, Wiedersehen. Mit einem Bilde des (7607) Verfassers Band Z6 Marie von Ebner-Eschenbach, Krambambuli — s7624) Der gute Mond. Herausgegeben von Schulrat Georg Wolff, Berlin. Mit einem Bilde der Dichterin Band 37 Jeremias Gotthelf, Der Besenbinder von Rychis- (7407) wyl. Herausgegeben von Professor Dr. Otto von Greyerz, Bern. Mit Z Zeichnungen von E. Lardinaux Band Z8 Eonrad Ferdinand Meyer, Die Versuchung des (788S) Pescara. Herausgegeben von Studienrat Dr. Karl Weitzel, Leipzig. Mit 9 Bildern. (Gekürzt) Band Z9 Gottfried Keller, Der Narr auf Manegg. Heraus- (7406) gegeben von Studienrat Dr. Heinrich Kraushaar, Apolda Mit 4 Zeichnungen von Erich Schröder Band 40 Fritz Reuter, Dörchläuchting. Hcrausgegeben von (7887) Stuvicnrat Dr. Wilhelm Rusk, Rostock. Mit den Bildern des Verfassers und des Herzogs Adolf Friedrich IV. von Mecklenburg-Strelih. (Gekürzt) Band 4l Jean Paul, Dr. Katzenbergers Badereise. Heraus- (7888) gegeben von Studienrat Carl Hartmann, Hannover. Mit einem Bilde des Dichters und 8 Textbildern von Walo von May. (Gekürzt) Vom 7. Schulj. an ** —.40 Vom 6. Schulj. an ** —.40 Vom 8. Schulj. an —.25 VomlO. Schulj. an *** —.Zg Vom 9. Schulj. an —.25 Vom 8. Schulj. an *** —.50 Vom 10. Schulj. an *** —.50 6 Band Z3 Wilhelm Schäfer, Die Frau von Stein »nd andere (7426) Erzählungen. Herausgegeben von Schulrat Georg Wolff, Berlin. Mit einem Bilde des Dichters Band Wilhelm v. Scholz, Der Auswanderer und andere (7428) Erzählungen. HerausgegebenvonSchulratGeorgWolff, Berlin. Mit einem Bilde des Dichters VomlO. Schulj.an * .25 7 Band )6 Paul Berglar-Schröer, Die Reise nach Wesel. (S272) Mit einem Bilde des Dichters Band Z7 Paul Berglar-Schröer, Es ging um die Äcker. (7420) Mit einem Bilde des Dichters Band )8 Johanna Spyri, Der Toni von Kandergrund. (7427) Herausgegeben von Dr. phil. 2da Suter, Horgen-Zürich. Mit Bildern von Johanna Düby Band Z9 Johanna Spyri, Heidis Lehr- und Wanderjahre. (78S6) tzerausgegeben von Dr. phil. 2Sa Suter, Horgen-Zürich. Mit Bildern von Johanna Düby. (Gekürzt) Band 60 Reinhold Paul Mettke, Der Bauernjunge und (7672) seine Mutter. Erinnerungen aus meiner Dorfhcimat. Mit einem Titelbild von Gerhard Marggraff Band 61 Reinhold Paul Mettke, Der Bauernjunge und (7672) sein Vater. Mit einem Titelbild von Gerhard Marggraff Band 62 Rudolf Fitzek, Im Land der flammenden Nächte. (7677) Oberschlesische Erzählungen und Gedichte Band 6Z Hedw.Mansseld,Sachsenkampsvor1VVVJahren. (7S04) Mit 9 Kartenskizzen und einem Bilde Band 64 Felix Dahn, Der Tod Theoderichs des Großen. (767«) Aus dem Roman «Ein Kampf um Rom" ausgewählt von Eduard Rothemund, Bayreuth. Mit ) Abbildungen und einer Karte Band 6; Felix Dahn, Gotenkönige. Aus dem Roman „Ein (767S) Kampf um Rom" ausgewählt von Eduard Rothemund, Bayreuth. Mit 4 Abbildungen Band 66 Felix Dahn, Teja, der König der letzten Goten. (7S06) Aus dem Roman „Ein Kampf um Rom" ausgewählt von Eduard Rothemund, Bayreuth. Mit 2 Abbildungen und einer Karte Dom10.SchuIj.an * —.18 Vom10.SchuIj.an * —.25 Vom 6. Schulj. an * —.25 Dom 6. Schulj. an —.50 -.40 ** —.40 11. bis 13. Schulj. ** _,40 Vom 5. Schulj. an *** —.50 Vom 8. Schulj. an ** —.49 Vom 8. Schulj. an -.40 Vom 8. Schulj. an *** —.50 Gruppet.HI: Märchen Band 1 Robert Reinick, Erzählungen und Märchen. (7862) Herausgegeben von Rektor Walter Schultze, Berlin. Mit einem Bilde des Dichters und 20 Textbildern von Guido Hammer, Eugen Klinisch, Ludwig Richter, R. Schuster u.a. Vom S. Schulj. an » _gO s Band 2 Wilhelm Hauff, Das kalte Herz. Herausgegeben (7628) von Professor Dr. Walther Zlesemer, Königsberg i. pr. Mit dem Bilde des Dichters nach der Zeichnung eines Freundes und Z6 Scherenschnitten von Professor Alfred Thon Band Z Richard von Bolkmann-Leander, Träumereien an (7660) französischen Kaminen. Herausgegeben von Schulrat Georg Wolff, Berlin. Mit 7 Zeichnungen von Erich Gruner Band 4 Eduard Mörike, Die Historie von der schönen Lau. (746S) Herausgegeben von Dr. Lilli Loening. Mit einem Bilde Mörikes von B. Weiß und 6 Zeichnungen von Moritz von Schwind Band ) Brüder Grimm, Ausgewählte Märchen I. Heraus- (767S) gegeben von Rektor Paul Gierh,Charlottenburg. Miteinem Titelbild von Ludwig Grimm und Z8 Scherenschnitten von Professor Alfred Thon Band 6 Brüder Grimm, Nusgewählte Märchen II. Heraus- (7620) gegeben von Rektor Paul Gierh, Charlottenburg. Mit dem Bilde der Brüder Grimm von L. Stichling und 16 Scheren¬ schnitten von Professor Alfred Thon Band 7 HansChristianAndersen,AusgcwähltcMärchen. (7867) Herausgegeben von Rektor Paul Gierh, Charlottenburg. Mit dem Bilde des Dichters nach einer Zeichnung von Karl Vogel und Scherenschnitten von Elsa Dittmann Band 8 Friedrich de la Motte-Fouque, Undine. Heraus- (7868) gegeben von Emil Saupe. Mit einem Bilde des Dichters und 14 Textbildern von Ludwig Schnorr von Carolsfeld Band 9 Ludwig Bechstein, Ausgewählte Märchen. Heraus- (76M) gegeben von Erich Schattkowskp. Mit dem Bilde des Dichters von Dietz und Textbildern von Ludwig Richter Märchen aus aller Welt. Herausgegeben von Prof. Dr. Karl plenzat, Königsberg !. pr. Band 10—1: Aus dem Norden und Osten Europas. Mit (7876) 12 Originalzeichnungen von Künstlern aus Dänemark, Norwegen, Irland, Belgien, Lettland, Finnland, Polen und Rußland Band 11 — II: Aus dem Westen und Süden Europas. Mn (7870) 11 Originalzeichnungen von Künstlern aus Spanien, Italien, Serbien, Bulgarien und Ungarn Band 12 —III: AuS fernen Zonen. Mit 6 Originalzeichnungen (7628) von Künstlern aus China, Japan, Nordamerika und Australien Fö/re/tet Vom 6. Schulj. an ** —.40 ** _ gg Vom 7. Schulj. an * —.25 Vom 2. Schulj. an —.40 Vom 2. Schulj. an —.40 Vom 4. Schulj. an —.50 Vom 6. Schulj. an *** —.50 *** —.50 *** —.50 Vom 5. Schulj. an ** —.40 V 10 2 Gruppe l. IV: Sagen und Legenden Band (7649) Brüder Grimm, Deutsche Sagen. Herausgegeben von Professor Dr. Lutz Mackensen, Herder-Institut Riga. Mit dem Bilde der Brüder Grimm, nach einer Zeichnung von Ludwig Grimm Friedrich Wolters und Carl Petersen, Helden¬ sagen der Germanen. Ausgewählt aus Wolters und Petersen, „Die Heldensagen der germanischen Frühzeit" von Professor Dr. Carl Petersen, Kiel Band 1 (762/) Vom 6. Schulj. an ** __.4o Vom 4. Schulj. an ** _40 11 Band Z Zweiundzwanzig Legenden. Herausgegeben von Ober- (7666) studiendirektor Dr. Johannes Reiste, Berlin. Mit 9 Bil¬ dern alter Meister Gustav Schwab,Dieschönstcn Sagendes klassischen Altertums. 2n Auswahl neu herausgegebcn von Ober¬ studiendirektor Dr. Eduard Stemplinger, Rosenheim in Bayern Band 4 — Teil l. Mit 11 Kupferstichen von Asmus Jacob Lar- (7888) stens und John Flaxmann Band Z — Teil II. Mit 6 Kupferstichen von Asmus Jacob Lar- (788S) stens und Bonaventura Genelli Ftt/re/ket Vom 9. Schulj. an ** —.40 Vom 7. Schulj. an *** ___.5y Vom 7. Schulj. an *** —go Band 6 Luserke, Legende von dem erzwungenen Bruder. (7427) Mit einem Bilde des Dichters Band 7 Eddalieder — Eddasprüche. Sagen von Helden und (7S67) Göttern. Eine Auswahl von Studiendirektor Dr. Paul Gerhardt Beyer, Bad Oeynhausen. Mit einem Titelbild 11. bis 13. Schulj. * —.25 Dom 7. Schulj. an *** —.50 Gruppe l.V: Schwanke, Fabeln ».Volksbücher Band 1 Gottfr.Aug. Bürger, Des Freiherrn von Münch- Vom s. Schulj. an <7407) Hausen Reisen und Abenteuer. Herausgegebcn von * Konrektor HugoIeffat, Berlin. Mit dem Bilde des Dichters nach einem Stich von Friedrich Bolt und 10 Zeichnungen von Theodor Hosemann Band 2 Till Eulenspiegel. Herausgegeben von Hanns Gieseler. Dom t. Schulj. an (7608) Mit einem Titelbild von Adolf Schrödter und 12 Text- ** —-40 bildern von Johann Heinrich Ramberg Band Z Joseph Klapper, Rübezahl und sein Reich. Mit Vom s. Schulj. an (7827) Scherenschnitten von Maria Luise Kaempffe *** —.50 Band 4 Hebels Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreun- Vom s. Schulj. an (7647) des. Auswahl, herausgegeben von Schulrat Georg Wolff, ** — -40 Berlin. Mit dem Bilde des Dichters nach einer Litho¬ graphie von C. Agricola Band ) Geschichten von Rübezahl. (Nach Musäus.) Heraus- Vom ö. Schulj. an (7626) gegeben von Rektor Oswald Frommelt, Breslau. Mit ** —-40 14 Bildern von Ludwig Richter Band 6 Gustav Schwab, Die Schildbürger. Herausgegebcn (7640) von Stadtrat Friedrich Spanier, Berlin. Mit einem Bilde des Dichters und 14 Zeichnungen von O. pletsch Dom 5. Schulj. an ** —.40 12 ir Band 7 Frühe Deutschheit. Denkmäler deutscher Dichtung und <7677) Prosa von der VSlkerwanderung bis zu den Karltngern und Ottonen. übersetzt und herausgegeben von Professor Dr. Wolfgang Stammler, Greifswald. Mit 10 Bildern und Proben alter Handschriften Dom 9. Schulj. an »* —.40 Gruppe ^.VII: Dramen Band 1 Gustav Freytag, Die Journalisten. Herausgegeben <786S) von Studlenrat Dr. Paul Ulrich, Berlin. Mit einem Bilde des Dichters nach einem Daguerreotyp um 18)0 und einem Textbild Band 2 Franz Grillparzer, Weh dem, der lügt. Heraus- <7826) gegeben von Dr. Dora Schuster, Berlin. Mit dem Bilde des Dichters nach einer Lithographie von Adolf Danthage und 6 Zeichnungen von Moritz von Schwind Band Z HeinrichvonKleist, Prinz Friedrichvon.Homburg. <7672) Herausgegeben von Regierungs- und Schulrat Dr. Oskar Ziegler, Breslau. Mit einem Titelbild von Daniel Chodo- wteck! und 2 Bildern im Text Band 4 Friedrich Schiller, Wilhelm Tell. Herausgegeben <784S) von Professor Dr. Albert Leitzmann, Jena. Mit einem Titelbild von Wilhelm Kaulbach, 4 Bildern im Text und einer Karte VomlO. Schulj. an *** —.50 Vom 8. Schulj. an Vom 9. Schulj. an —.40 Vom 7. Schulj. an *** —.50 Band 8 Friedrich Hebbel, Agnes Bernauer. Herausgegeben Bomia.Schulj.an (7821) von Fritz Graf. Mit 2 Bildern »** —.50 14 Band 9 Friedrich Hebbel, Herodes und Mariamne. Heraus- s7820) gegeben von Stadtrat Friedrich Spanier, Berlin. Mit Bildern des Dichters und seiner Gemahlin von Joseph Kriehuber und einer Handschriftenprobe Band 10 FriedrichLchiller,DieBrautvon Messina. HerauS- <7886) gegeben von Oberregierungs- und -schulrat Dr. Peter Ingwersen, Schleswig. Mit dem Bilde des Dichters von Joh. Fr. Aug. Tischbein und einem Textbilde von Matthaei Band 11 Heinrich von Kleist, Der zerbrochene Krug. Heraus- (7648) gegeben von Studienassessor Dr. A. Wienicke, Breslau. Mit einem Titelbilde von Le Beau nach dem Gemälde von Philibert Debucourt u. 4 Testbildern von Adolph v. Menzel Band 12 Gotthold Ephraim Lessing, Minna von Barnhelm ("7804- oder Das Soldatenglück. Herausgegeben von Ober¬ bibliothekar Dr. Heinrich Schneider, Lübeck. Mit dem Bilde des Dichters nach einem Gemälde von Anton Graff und 12 Bildern von Daniel Chodowiecki Band 1Z Heinrich von Kleist, Die Hermannsschlacht. Her- s7800) ausgegeben von Oberregierungs- und -schulrat i. R. Theodor pastenaci, Hannover. Mit 2 Abbildungen Band 14 Friedrich Schiller, Kabale und Liebe. Herausgegeben (7867) von Studienrat Dr. Wilhelm Pfannkuchen, Gotha. Mit einem Bilde des Dichters von Anton Graff und 12 Text¬ bildern von Daniel Chodowiecki Band 15 Friedrich Schiller, Maria Stuart. Herausgegeben (7874) von Studiendirektorin Dr. Mia Schwarz, Aschersleben. Mit dem Bilde Maria Stuarts von einem unbekannten Meister Band 16 Wolsgang Goethe, Faust I. Teil. Herausgegeben von (7876) Oberstudiendirektor Dr. Hans Schauer, Mühlhausen. Mit einer Radierung von Rembrandt Band 17 Wolfgang Goethe, Faust II. Teil. Herausgegeben (787 7) von Oberstudienvirektor Dr. Hans Schauer, Mühlhausen. Mit einem Holzschnitt von Professor Walther Klemm Band 18 WilliamShakespeare,DerKaufmannvonVenedig. (7840) Herausgegeben von Professor Dr. W. Ewig, Hannover Mit 2 Bildern von Antonio Lanalctto Band 19 William Shakespeare, Hamlet. Herausgegeben von (788Z) Professor Dr. W. Ewig, Hannover. Mit 2 Bildern 1l. bis IS. Schulj. *** —,sg 11. bi- IS. Schulj. *** —.50 Vom 9. Schulj. an —.40 Vom 8. Schulj. an *** __.5v VomlO. Schulj. an *** -.zg 11. bis 13. Schulj. *** —zg Vom 10. Schulj. an *** —.50 11. bis 13. Schulj. *** —.50 11. bis 13. Schulj. *** —.50 11. bis 13. Schulj. *** —.50 VomlO. Schulj. an *** —.50 15 Wolfgang Goethe, Egmont. Mit 2 Bildern Friedrich Hebbel, Die Nibelungen. Herausgegeben von Studienrat Dr. Georg True, Bremen, und Studienrat Lurt Meißner, Bremen. Mit einem Titelbild. (Gekürzt) William Shakespeare, Julius Cäsar. Herausgegeben von Professor Dr. W. Ewig, Hannover. Mit 2 Bildern Band 26 (78S8) Band 20 (7884) Band 21 (7888) Band 22 (7880) Band 24 (7876) Band 2) (7887) Band 27 (78S8) Band 28 (7668) Band 2Z (7886) William Shakespeare, Macbeth. Herausgegeben von Professor Dr. W. Ewig, Hannover. Mit 2 Bildern Wolfgang Goethe, Götz von Berlichingen. Heraus¬ gegeben von Oberstudiendirektor Dr. Walther Hofstaetter, Leipzig. Mit 6 zeitgenössischen Bildern Gotthold Ephraim Lessing, Nathan der Weise. Herausgegeben von Oberstudienöirektor Dr. RudolfRichter, Halberstadt. Mit einem Bilde des Dichters Rudolf Fitzek, Volk an der Grenze. Ein Drama deutscher Minderheit in drei Akten. Mit einem Bilde des Dichters. Gotthold Ephraim Lessing, Emilia Galotti. Heraus¬ gegeben von Obcrschullehrerin Lili Waetzoldt, Berlin. Mit einerHanvschriflenprobe des Dichters und einer Abbildung im Text William Shakespeare, König Richard III. Heraus- gcgeben von Professor Dr. W. Ewig, Hannover. Mit 2 Bildern Bom S. Schulj. an *» —.40 Vom 8. Schulj. an *** —.so 11. bis 18. Schulj. *** __,gg *** H—.so Vom 9. Schulj. an *** _,zg /4-1, xe/ie/lel 11. bis 13. Schulj. *** —.Zg 11. bis 13. Schulj. *** —zg Vom 8. Schulj. an *** — Zg 11. bl- 13. Schulj. *** —,zg Gruppe l.VIII: Biographisches ».Selbstbekenntnisse Band Z Theodor Fontane, Kriegsgefangen (Erlebtes (7867) 1870). Herausgegeben von Regierungs- und Schulrat Dr. Oskar Ziegler, Breslau. Mit einem Bilde des Dichters und 2 Textbtldern Vom 7. Schulj. an *** —.zv Band 4 Klaus Groth, Min Iungsparadies. Herausgcgebcn (7622) von Schulrat Reinhard Heuer, Potsdam. Mit mehreren Bildern Vom 8. Schulj. an ** „go 16 Lertstt-^/-. Le/re/tet Band ; Theodor Fontane, Der 18. März. Mlt einem Bilde Bom s. Schulj. an (7477) des Dichters und 4 Textblldern * —-25 Band 6 Briefwechsel zwischen Goethe und Schiller. Aus- (7808) wähl, herausgegeben von Professor Dr. Robert petsch, Hamburg. Mit einem Titelbild und 2 Handschriftenproben Band 8 Stunden bei Frau Aja. Herausgegeben von Dr.Iosefine (747S) Rumpf-Fleck, Frankfurt a. M. Mit 4 Abbildungen Band 10 Werner von Siemens, Lebenserinnerungen. Aus- (7675) wähl, herausgegeben von Heinrich Karstens, Mülheim/R. Mit 10 Bildern und einer Ahnentafel 11. bis 13. Schulj. *** —.Zg Vom 9. Schulj. an * —.25 Vom 7. Schulj. an ** _.40 Gruppe i. IX: Gedankliche Prosa 17 Leste/Z-^-. Band 7 Gotthold Ephraim Lessing, Prosaschriften in (78S2) Auswahl. Herausgegeben von Professor Dr. Bruno Markwardt, Greifswald. Mit 2 Abbildungen. Band 9 Martin Luther, Auswahl aus seinen Werken. (78S6) Mit 6 Bildern Band lO Hitler-Worte. Aussprüche aus „Mein Kampf" und (7670) aus den Reden des Führers. Herausgegeben von B. Welser- U. V. 24.8. Z4t Band 11 Houston Stewart Chamberlain, Auswahl aus (8607) seinen Werken. Herausgegeben von Hardy L. Schmidt, Bayreuth. Mit einem Titelbild. U. V. 6. 2. Z) 4 Band 12 Ernst Moritz Arndt, Deutsche Bolkwerdung. Sein (8602) politisches Vermächtnis an die deutsche Gegenwart. Kern¬ stellen aus seinen Schriften und Briefen. Herausgegeben von Professor Dr. Carl Petersen, Kiel, und Dr. Paul H.Ruth, Kiel. Mit einem Bilde Arndts Band 1Z Johannes Joseph von Görres, Deutsche Worte. (7674) Eine Auswahl aus seinen Werken, herausgegeben von Dr.Frltz Bothardt,Stuttgart.Mit einem Bilde des Verfassers Band 14 PauldeLagarde,Jchmahneundkünde.Herausgege- (8604) benv.HardyL.Schmivtf.MitlTitelbild.NS.-B.2O.8.Z6tt Band 1) Friedrich Christian Prinz zu Schaumburg-Lippe, (8706) Gegen eine Welt von Vorurteilen. Herausgegeben von Dr. E. W. Fischer. Mit 1 Titelbild. NS.-B. 12.7. Z7" Fe/re/tet Dom 10. Schulj.an *** __ ..zg *** .50 Vom 7. Schulj. an ** _40 Vom 10. Schulj. an 5* VS Vom 9. Schulj. an Vom 8. Schulj. an ** _40 Vom 10. Schulj. an ** _«k; ** —-vs Vom 7. Schulj. an _ Sachknndliche Abteilung Geschichte »nd Staatsbürgerkunde (Abt. 6) Gruppe 61: Zeitbilder Band 1 Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, (7882) Der abenteuerliche Simplizius Simplizisstmus. Auswahl, herausgegeben von Studienrat Dr. Friedrich Wenzlau, Halle a. d. S. Mit Z Bildern Gruppe 6 II: Ereignisse Band 1 Die Französische Revolution 1789 bis 1795. In C7SZ7) Zeugnissen der Zett. Herausgegeben von Dr. Käthe Nolte, Berlin. Mit 19 Bildern -i- Mit dem Unbedenklichkeitsvermerk der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums versehen. Die Daten betreffen die Erteilung des Vermerks. Vom 5. Schulj. an *** —.50 Vom 9. Schulj. an *** __.5O 18 üestett-^. Band 2 Deutschland zwischen Österreich und Rußland f7«2Z) 1879 bis 1890. In Zeugnissen der Zeit. Herausgegeben von Studienrat Dr. Ulrich Haacke, Berlin-Zehlendorf. Mit 2 Abbildungen Band Z Die Reformen in Preußen unter Stein und f762H Hardenberg. 2n Zeugnissen der Zeit. Herausgegeben von Studienrat Dr. Hans Bursch, Finkenkrug b. Berlin. Mit Z Bildern Band 4 Preußens Außenpolitik nach dem Zusammenbruch f7626) von 1806/07. 2n Zeugnissen der Zeit. Herausgegeben von Studienrat Dr. R. Konetzke, Berlin. Mit dem Bilde Friedrich Wilhelms III. Band ; Bismarcks Kampf mit dem preußischen Parlament f78«7) 1862 — 1866. 2n Zeugnissen der Zeit. Herausgegeben von Studienrat Dr. Wilhelm Bothe, Berlin. Mit 8Bildern Band 6 Die nationalsozialistische Revolution. Tatsachen, fssoo) Urkunden, Reden und Schilderungen. 1. August 1914 bis 1. Mai 1933. Herausgegeben von Studienrat Dr. Walther Gehl, Berlin. Mit 26 Bildern und Kartenskizzen. U. V. 6.1.Z6* Band 7 Der Weltkrieg gegen das deutsche Volk. Aus Dar- f8702) stellungen und Quellen zusammengestellt von Studienrat Dr. Hans Bursch, Finkenkrug b. Berlin. Mit 72 Bildern und 16 Kartenskizzen. U. V. 21. Z. Z) Band 8 Der Weltfriede gegen das deutsche Volk. Versailles f8704) und St. Germain. Des Weltkriegs zweiter Teil: 1919 bis 19Z). Aus Darstellungen und Quellen zusammengestellt von Studienrat Dr. Eberhard Faden, Berlin. Mit 42 Bildern und 26 Kartenskizzen. U. V. 14. l. Z6 t Band 9 Walther Gehl, Der deutsche Aufbruch 1918 bis fssoi) 1936. Mit 82Bildern und Z7Kartenskizzen. 2.,erweiterte Auflage. U.V. 1). 12.Z61- L-e/re/tst Vom 9. Schulj. an *** —.50 Vom 9. Schulj. an —.40 Vom 10. Schulj. an ** —.40 11. bis 13. Schulj. *** —.50 Vom 7. Schulj. an ** —-65 Vom 7. Schulj. an *** -j, Vom 7. Schulj. an 1.20 Gruppe 6 III: Grundfragen Der nationalsozialistische Staat. Grundlagen und Gestaltung, Urkunden des Aufbaues, Reden und Vorträge. Herausgegeben von Dr. Walther Gehl, Berlin Band Z —1. Heft: Vom 2. Mai bis 12. November 1933. s«7M) Mit 109 Bildern und 1? Kartenskizzen. U. V. 29-11. ZZ t -j. Mit dem Unbedenklichkeitsvermerk der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums versehen. Die Daten betreffen die Erteilung des Vermerks. Vom 7. Schulj. an *** 1 _ *** 19 Band 4 Der nationalsozialistische Staat. 2. Heft: Vom (8800) 15. November 1»!!» bis 1«. September 1934. Mit 41 Bildern und 10 Kartenskizzen. U. V. 19.9. Z41 Band 5 —3.Heft: Vom 11. September >934 bis. 'tl. Ian. (8906) 1937. Mit 49Bildern und Kartenskizzen. U.V.12.H.Z74 Die Jahre I-l V des nationalsozialistischen Staates. Bandausgabe der Hefte: Die nationalsozialistische Revo¬ lution und Der nationalsozialistische Staat, Hefti —Z. Herausgegeben von Dr. Walther Gehl.NS.-B. 24.8.Z7^ Fe/re/let Vom 7. Schulj. an Vom 7. Schulj. an In Leinen 6.50 Gruppe 6 IV: Elnzelschriften Band 1 Tacitns, Germania. Überseht und herausgegeben von (7648) Studicnrat Dr. Hans Philipp, Berlin, und Studicnrat Dr. W.Gehl, Berlin. Mit 2Z Bildern und 2 Kartenskizzen Band 2 Ernst Moritz Arndt, Meine Wanderungen und (7880) Wandlungen mit dem Reichssreiherrn Heinrich Karl Friedrich vom Stein. Auswahl, herausgegeben von Studienrat Dr. E. Gülzow, Barth i. p. Mit 7 Bildern Band Z Kurt Maßmann, Hitlerjugend — Neue Jugend! (7897) Vom Weg der Jugend in die deutsche Zukunft. Mit 16 Bildern und Z Kartenskizzen Band 4 Eike von Repgow, Der Sachsenspiegel. Auswahl, (8808) übersetzt und herausgegeben von Amtsgerichtsrat Dr. jur. Rudolf Bechert, Rosenheim. Mit 6 Bildern *» —.40 *** —.50 Vom 6. Schulj. an .50 11.-13. Schulj. **** _.HZ Gruppe 6 V: Geschichtschreibung Band 1 Heinrich von Treitschke, Der Wiener Kongreß — (7644) Heinrich Ritter von Srbik, Metternich. Auswahl, herausgegeben von Studicnrat Dr. Karl Hafselmann, Lübeck. Mit Z Bildern Band 2 Das bürgerliche Mittelalter. Dargeftellt von Gustav (7608) Freytag und andern. Herausgegcben von Studienrat Dr. Walther Gehl, Berlin. Mit 26 Bildern Band Z Leopold von Ranke, Wallenstein. Ziele, Aufbau und (7668) Zusammenbruch seiner deutschen Politik. Auswahl, heraus¬ gegeben von Studienrat Dr. Karl Hafselmann, Lübeck. Mit 2 Bildern -j- Mit dem Unbedenklichkeitsvermerk der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums versehen. Die Daten betreffen die Erteilung des Vermerks. Vom 9. Schulj. an ** _40 Vom 6. Schulj. an ** —.40 11. bis 13. Schulj. ** _,40 20 Gruppe 6 VI: Persönlichkeiten Band 1 Ernst Bergmann, Fichte und der Natioualsozialis- (7666) mus. Mit einem Titelbild. U. V. 23. 7. 341 Band 2 Bismarck. In Zeugnissen seiner Zeit. Heraus- (78S4) gegeben von Studienrat Dr. Hans Feldtmann, Hamburg. Mit 9 Bildern Band Z Walter Lange, Der Königliche Führer. Friedrichs (78SS) des Großen Weg zur Unsterblichkeit. Mit einem Titelbild. Band 4 Franz Kurses«, Albert Leo Schlagcter. Bauernsohn (7Si)2) und Freiheitsheld. Nach Mitteilungen seines Vaters und seiner Geschwister unter besonderer Berücksichtigung seiner Jugendzeit erzählt. Mit 19 Bildern. U. V. 7-8. 3S^ 1l. bi- IS. Schulj. *» _,4g Vom 8. Schulj. an *** —.gg Vom 9. Schulj. an *** —.50 Vom 5. Schulj. an »** —.50 Länder- und Völkerkunde (Abt. Gruppe k I: Die Erforschung der Erde Band 1 Alexander von Humboldts Reise in Südamerika. (7867) Herausgegeben von StudienratArthurSchiel, Leipzig. Mit einem Bilde des Forschers und einer Karte der Reksewege Band 2 Charles Darwin, Reise um die Welt. Geogra- (7866) phische Beobachtungen. Auswahl, herausgegeben von Studienrat Dr. Walther Reinhard, Chemnitz. Mit einem Bilde Darwins u. mehreren Abbildungen u. Karten im Text Band 3 Reisen in Australien. Herausgegeben von Studien- (7864) affefsor Dr. Werner Ramann. Mit 11 Bildern Band 4 John Hanning Spcke, Zu den Quellen des Nils. (7868) Auswahl, herausgegeben von Studiendirektor Dr. Kurt Krause, Leipzig. Mit einem Bilde der Forscher Speke und Grant, vier Bildern im Text und einer Karte Band ) Europa im Altertum. Auszüge aus griechischen und (7666) römischen Schriftstellern. Nach einer Auswahl aus Herodot, Strabo, Avlen, Cäsar und Tacitus herausgegeben von Studienrat Dr. Hans Treidler, Freienwalde Band 6 Durch die Lust zum Nord- und Südpol. Berichte und (7S08) Schilderungen über die seit 1896 in den polargebteten aus¬ geführten Flüge. Herausgegeben von Rudolf Forstinger, Nordhausen. Mit 1) Abbildungen und 2 Karten -t- Mit dem Unbedenklichkeitsvermerk der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums versehen. Die Daten betreffen die Erteilung des Vermerks. Vom 8. Schulj. an *** __.5o Vom 8. Schulj. an *** —.50 Vom 7. Schulj. an *** -zg Vom 8. Schulj. an *** —.zg Vom 8. Schulj. an ** .go Vom 7. Schulj. an *** —.50 21 Gruppe k II: Das Antlitz der Erde Band 1 Wolfgang Goethe, Italienische Reise. Gekürzt und (786S) nur in ihrem geographischen Inhalt wiedergegeben. Heraus¬ gegeben von Studiendirektor Dr. Kurt Krause, Leipzig. Mit Bildern von Goethe, Kniep und Tischbein Band 2 Viktor Hehn, Reiseskizzen ans Italien. Auswahl, (7870) herausg. von Studiendirektor Dr. Kurt Krause, Leipzig. Mit einem Bilde des Verfassers und 4 Bildern im Text Band Z Quer durch Indien. Landschafts- und Kulturschilde- (7877) rungen hervorragender Schriftsteller. Herausgegeben von Studienrat Dr. Kurt Kietz, Leipzig. Mit 2l Bildern und einer Karte Band 4 llrwald. Natur und Kultur des tropischen Regenwaldes. (7872) Herausgegebcn von Professor Dr. Jörgen Hansen, Kiel. Mit 6 Abbildungen und einer Karte der Urwaldgebiete Band ? Vulkanausbrüche. Herausgegeben von Prof. Dr. Karl (7878) Sapper, Garmisch. Mit 4 Abbildungen und 8 Karten Band 6 Hermann Allmers, Marschenbuch. Land-und Volks- (7874) bilder aus den Marschen der Weser und der Elbe. Aus¬ wahl, herausgegeben von Studiendirektor Dr. Kurt Krause, Leipzig. Mit einem Bilde des Verfassers, 7 Abbildungen und einer Karte Vom 9. Schulj. an *** —.50 Vom 8. Schulj. an *** —.50 Vom 7. Schulj. an *** —Zg Vom 7. Schulj. an *** —.50 Vom 8. Schulj. an *** —zg Gruppe k III: Mensch und Volkstum Band 1 Wilhelm Heinrich Riehl, Von deutscher Landes- (7878) und Volkskunde. Herausg. von Studienrat Dr. Theodor Maus, Essen. Mit 8 Zeichnungen von Albrecht Riedesel Freiherrn zu Eiscnbach - Band 2 Nassauische Volkskunde. Bilder und Skizzen aus dem (7868) heimischen Schrifttum. Herausgegeben von Studienrat Dr. Walter Diener, Frankfurt a. M.-Höchst. Mit 8 Zeich¬ nungen von Paul Fritsche Band Z Deutsche Arbeit in Südamerika. Herausgegeben von (7606) Studienrat Dr. Hans Schoeneich, Berlin. Mit 9 Abbil¬ dungen und einer Karte Band 4 Mittelrheinische Volkskunde. Herausgegeben von (787S) Studienrat Dr. Walter Diener, Frankfurt a. M.-Höchst. Mit 7 Zeichnungen von Roland Anheißer u. 2 Kartenskizzen Band ) Indianer. Herausgegeben von Oberlehrer Paul Knospe, (7682) Berlin. Mit ZZ Abbildungen und 2 Kartenskizzen —.50 Vom 8. Schulj. an *** —.50 Vom 8. Schulj. an ** —.40 Vom 8. Schulj. an *** —.50 Vom 7. Schulj. an ** _40 22 2Z Band 10 (7648) Band 11 (7886) Band 12 (8T70) Band 1Z (8T/7) Band 14 (7667) Band 15 (8^/8) Band 16 (766S) Band 17 (742S) Band 18 (74T2) Band 1 (8601) Von schwarzen und weißen Ameisen. Herausgegeben von Rektor F. Wolter, Berlin. Mit 12 Zeichnungen von Conrad Dumann Tiere des Düßwassers. Schilderungen aus Brehms Tkerleben. Herausgegeben von Rektor Albert pietsch, Perle¬ berg. Mit Z0 Bildern Erich Kloß, Mucki — Hippelchen. Zwei Tier¬ geschichten. Mit Bildern von Carl O. Petersen Erich Kloß, Harras. Eine Tiergeschichte. Mit Bildern von Carl O. Petersen Walther Schoenichen, Vom Teufelsbart und Türkenbund. Erlebnisse eines jungen Naturschühers. Mit ZO Abbildungen Erich Kloß, Eine Katzenmutter und ihre Kinder. Eine Tiergeschichte. Mit Bildern von Carl O. Petersen Tagebuchblätter aus dem Tierleben. Sieben Ge¬ schichten vom Kampf ums Dasein. Herausgegeben von Professor Dr. Walther Schoenichen, Berlin. Mit 7 Bildern von Karl Wagner Erich Kloß, Zwei Waldpolizisten: Kuckuck und Specht. Zwei Tiergeschichten. Mit Bildern vonFerdinand Schebek Erich Kloß, Nächtliche Jäger: Igel und Fleder¬ maus. Zwei Tiergeschichten. Mit Bildern von I. Dahlem ** —,4l> *** " —.18 " .18 Vorn 7. Schulj. an ** 40 Vom 5. Schulj. an '° —.18 Vom 6. Schulj. an ** _,40 * —.25 * —.25 Abteilung Sonderfchriften (Abt. 8) Die Polizei — dein Freund, dein Helfer. Ein Lese¬ heft für die deutsche Jugend. Von Englisch, Hauptmann der Schutzpolizei - Filzet, Oberleutnant der Schutzpolizei - Gennat, Regierungs- und Krtminalrat - Görhardt, Haupt¬ mann der Gendarmerie-Koschorke, Pressereferent im Reichs¬ und preußischen Ministerium des Innern - Liebermann von Sonnenberg, Regierungsdirektor im Polizeipräsidium Berlin, Leiter der Berliner Kriminalpolizei - Nicolai, Hauptmann der Schutzpolizei- Sponer, Major der Schutz¬ polizei - Wieking, Krkminalrätin. Umschlagzeichnung von Hans Schweitzer, Reichsbeauftragter für künstlerische Form¬ gebung. Mit 57 Bildern, darunter vielen Zeichnungen von Kunstmaler Herbert Scheurich —.80 Von 10 Stück an je —.75 Nr.41a.X. 37. Druck von Breitkopf L Härtel in Leipzig -